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Kleine Dinge, grosse Fehler. Das Ende des Clans?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Kleine Dinge, grosse Fehler. Das Ende des Clans?
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2005 11:14    Titel: Kleine Dinge, grosse Fehler. Das Ende des Clans?
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Vorgestern - Unwichtge, endlos kostbare Momente und Erkenntnisse

Es war spät in der Nacht als Falk sich nackt in das warme Wasser der neuen Wanne gleiten liess. Ein letzter Wassertopf stand ein Stück weiter auf der heissen Kohle und würde sein Bad sobald es ab zu kühlen drohte wieder wunderbar erwärmen. Der ganze Baderaum wurde von dichten Nebelschwaden scheinbar der wirklichen Welt entückt und das dutzend Kerzen das den Raum erhellte tat sein übriges für die angenehme Atmosphäre.
Es war ganz schön Arbeit gewesen sich das Bad zu bereiten, aber nach diesem arbeitsamen Tag hatte er es sich auch verdient.
Leise summend mit einem rauhen Tuch die Zwischenräume zwischen den Zehen säubernd lauschte Falk auf das ohrenbetäubende Donnern des Gewitters das um die Talfeste des Clans tobte.
Als er seine Füsse endlich annehmbar gesäubert hatte lehnte sich der hünenhafte Mann zurück und blickte auf das Wasserbecken welches bestimmt genug Raum für vier Personen bot.
In seiner Junggesellenzeit hätte er mit Sicherheit alles daran gesetzt dieses Becken eines Tages mit sich selbst und drei gut aussehenden und nackten Frauen zu füllen. Doch jetzt konnte er nur daran denken wie sehr Caillean sich freuen würde wenn sie von ihrem Bergwerksausflug zurück käme und das neu eingerichtete Badezimmer sehen würde.

Gemächlich einweichend lehnte sich Falk zurück und nahm sich die fertig gestopfte Pfeife von ihrer Ablage. Nur kurz musste er einen Kienspan in die Flamme einer Kerze halten um mit diesem sodann die Pfeife zu entzünden. Bald würde seine Haut aussehen wie die runzelige Oberfläche einer Backpflaume, dafür wäre aber der entsetzliche Gestank des Dämonenblutes gewichen welchen die Jagd des heutigen Tages hinterlassen hatte.
Mit kindlicher Freude gab sich der grosse Mann mehreren Minuten der Betrachtung einer tanzenden Kerzenflamme hin, in den Ohren nichts als das laute Prasseln des Regens welchen der Sturm mit immer neuer Wucht gegen die Wände des stabilen Hauses warf. Ein plötzlicher Donner riss ihn aus seinen Gedanken und er musste zweimal blinzeln biss er wieder ganz bei sich war. Dann fiel sein Blick in den Spiegel und er wurde sich bewusst dass er sich einige Momente angestarrt hatte und ernsthaft überlegte wer das denn bloss sei.
Er musste sich wohl eingestehen dass er sich enorm verändert hatte.
Der Mann der vor nunmehr über fünf Monden nach Alathair kam war ein anderer gewesen. Zugegeben, ein grosser Mann mit grossen Muskeln und einem grossen Lächeln, all das war er immernoch, aber auch ein feinsinniger Mann der Musik war er gewesen, ein Handwerker der zum ersten mal seit Jahren wieder zu der Waffe griff an der er scheinbar vor Urzeiten ausgebildet wurde. Dieser Falk hatte einen lustigen Spitzbart und feingliedrige Finger, er bestach zwar durch seine Grösse, hob sich in der sonstigen Statur aber kaum von einem durchschnittlichen Bauern ab.

Doch wie anders war er nun? Durch die harte Arbeit hatten sich seine Arme fast verdoppelt, die enormen Muskeln für die seinem Volk Unbesiegbarkeit im Armdrücken zugesprochen wurde, waren nun geübt, schwangen eine Waffe, die er früher nur mit beiden Händen und unter Anstrengung hätte heben können, nun mit einer Hand wie ein Spielzeug. Wie Pranken wirkten die riesigen Hände nunmehr. Kaum vorstellbar dass diese verhornten Griffel einmal eine Harfe wie niemand anders zupfen konnten.
Auch sein Oberkörper war durch die gewonnene Muskelmasse umgestalltet, ein breiter Rücken und noch breitere Schultern liessen ein Hemd nach dem Nächsten reissen. Der leichte Bauchansatz war verschwunden und hatte einem gradezu modellierten Bauch platz gemacht, wären da nicht die furchtbaren Narben quer über seinen Bauch gewesen die dieses Bild ganz und gar entstellten.
Auch aus seinem Gesicht war ein wenig Speck verschwunden, hohle Wangen und Grübchen zogen nun das Auge des Betrachters auf sich wo sie es vorher durch eine glatte Rasur und die Weichheit der Haut des einstigen Spielmanns taten.
Die hypnotisch blauen Augen die ihm aus dem Spiegel entgegen schauten bargen nicht mehr das jugendliche Ungestüm in sich sondern eine ruhige Nachdenklichkeit.

Doch etwas stimmte nicht. Wo der, der ihn schlecht kannte in dem mageren aber muskulösen Bauch einen Erfolg bei Fasten und Leibesübungen sehen würde würden alle die ihn kannten bemerken wie wenig er zu sich nahm.
Wo manch einer die hohlen Wangen mit den Grübchen für attraktiv halten würde, würden die die ihn aus tiefstem Herzen Freund nannten erkennen wie sehr etwas an ihm zehrte.
Selbst die kleinen Lachfältchen um die Augen schienen weniger geworden zu sein und der nachdenkliche Blick wirkte vernebelt und kraftlos.

Er hatte sich verändert, ja.
Sein Potential war gewachsen, er würde nachdenklicher, besonnener, moralischer, liebevoller, kräftiger und einsichtiger sein als er es jeh war.
Doch im Gegensatz zu seinem Potential war seine Kraft ausgeschöpft, was nutzte es, noch so besonnen zu sein, wenn in seinem nunmehr abgespannten Zustand ihn jede noch so kleine Bemerkung auf die Palme bringen konnte?
Was nutzte es einsichtiger zu sein wenn er nicht die Energie hatte seinen Sturkopf eine Weile aus zu schalten?
Sicher, es war jetzt einfacher ruhig zu bleiben und seinen Sturkopf ab zu stellen. Aber ohne jede Kraft ist auch die einfachste Aufgabe nicht zu bewältigen.

Mit einem verzweifelten Seufzen lehnte er sich in der Wanne zurück und schaute auf die vielen Kerzen und die wunderbare Einrichtung. Soviel Liebe war in die gemeinsamen Gemächer mit Caillean geflossen, mit soviel Hingabe bereitete er ein fertiges Nest für seine Frau und auch für Kinder die er sich von ihr erhoffte.
Wenigstens Caillean gab ihm noch Rückhalt und Kraft, selbst jetzt, da sie fort war konnte er spüren wie sich in seinem Herzen eine Kraftquelle auftat sobald er über das geistige Band dass sie beide hatten nach ihr suchte.
Ein liebendes Lächeln trat auf seine Züge und er schloss langsam die Augen. Solange er Caillean hatte würde ihn kein Sturm umwehen können.



Gestern - Wie Kräfte versiegen und kopfloses Handeln die Ruhe ersetzt

Langsam richtete er sich wieder auf, wischte sich mit dem Handrücken Erbrochenes von seinem Mund. Vor einigen Augenblicken erst war es passiert. Etwas in seinem Geist, seinem Herzen war plötzlich zerbrochen und er musste das Pferd aus vollem Galopp anhalten, sich auf den Boden werfen und sich übergeben.
Er fühlte sich als schlüge ein totes, verwesendes Herz in seiner Brust, ihn schwindelte und langsam löste sich alles auf was er um sich heraum aufgebaut hatte. Besonnenheit, Mut, Moral, sogar sein normales Denken schien einfach auf zu hören.

Er blickte er sich um, weit und breit war nur Grasland zu sehen und doch spürte er dass sie kamen.

Er konnte spüren wie das Schild seines Denkens zerbrach, wie seine Glaubensrüstung ihm vom Körper faulte und mit einem Mal stand er wieder am Abgrund.
Langsam entwischte dem Griff seiner Finger etwas an dem er sich eben noch versucht hatte aus dem Abgrund zu ziehen. Mit Schrecken erkannte er wie das Band zu Caillean an dem sie ihn wieder aus dem Dunkel zu ziehen versucht hatte riss. Doch sein Fall in den bodenlosen Abgrund beschleunigte sich noch als er sah wie sie sich langsam abwandte.

Er stand wieder auf der Ebene, blickte sich panisch um und bettelte Innerlich um Gnade. Doch da waren sie schon, von allen Seiten waren sie auf ihn zugeflossen. Und so stürzten alle Schatten gemeinsam auf ihn ein und drängten sich in sein Herz, ergriffen von ihm Besitz während der Teil in ihm der ihn klar denken liess tief in seiner Seele in einen bodenlosen Abgrund fiel.

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Langsam spannte er seine Muskeln wieder und richtete sich auf, mit einer Hand fuhr er durch sein Haar und fahrig blickte er sich um. Wo war er hier? Was machte er hier? Er wollte ein Met!

Schnell war der Mann auf dem Pferd und auf dem Weg gen Varuna er musste sich betrinken. Warum wusste er nicht mehr. Schon im reiten löste er die erste Flasche von seinem Gürtel und trank sie in hastigen Zügen.
In Varuna selbst war es ein Wechselspiel...

Falk kletterte langsam wieder aus dem Abgrund, oder versuchte es zumindest und brachte den Körper dazu nicht auf Zeron los zu gehen sondern ein lebloses Fenster ein zu schlagen. Doch diese Anstrengung kostete ihn die Kontrolle.
Als ein Gardist, bewaffnet und gepanzert auftauchte reagierte er wie er es nicht besser wusste, denn Nachdenken war etwas das er noch nie konnte. Fliehen, er musste fliehen. Ein schneller Sprung brachte ihn durch die Hecke, kurz blieb er hängen doch riss er sich los. Schnell mit einem Pfiff das Pferd herbei rufend sprang er auf und schon ertönte das Signalhorn des Gardisten als er davonpreschte.
Kein Gedanke. Nicht nur kein Gedanke daran dass er eine wilde Flucht antrat weil er ein Fenster eingeworfen hatte was absoluter Unsinn war, nein, gar kein Gedanke war in seinem Kopf als er das Pferd herum riss und auf die Brücke des Nordtores preschte wo ihn bereits drei Gardisten erwarteten.

Falk wusste der Aufprall des schweren Pferdes würde die Gardisten töten oder verletzen, in einer verzweifelten Geste versuchte er die Hellebarde beiseite zu schlagen und das schwere Tier zwischen den Gardisten hindurch zu lenken.
Doch es war zu spät, schon brach er durch, die Gardisten flogen beiseite und zumindest einer blieb reglos liegen, egal ob bewusstlos oder tot. Er musste weiter, sprang vom Rücken des Pferdes und führte es am Zügel weiter. Die Hellebarde hatte dem Gaul die Seite aufgeschlitzt und ihn selbst am Bein verwundet.
Falk lenkte die Schritte so gut er es noch vermochte zu Aislings Bauernhof wo sich seine Nichte um das edle Streitross kümmern sollte.



Heute - Wenn der Schatten regiert

Was war nur passiert? Falk konnte sich nicht erklären was gestern vorgefallen war. Nur eines wusste er noch, sein Band zu Caillean war langsam und schmerzhaft zerrissen. Das war der Grund dafür dass er sich übergeben hatte. Aber danach hatte er keine Erklärung mehr für sein handeln. Er hatte sich wie ein hirnfauler Idiot aufgeführt und aus purem Fluchtwillen heraus, ohne einen wirklichen Grund zu haben drei Menschen verletzt.
Kopfschüttelnd ging es zum Ratstisch und zog sich den Siegelring des Clans vom Finger, knallte ihn auf den Tisch.
Nur um ihn wieder auf zu heben und an seinen Finger zu stecken. Nein, das war nicht der richtige Weg, das würde dem Clan Scherereien ersparen aber ihn auch mit Sicherheit vernichten. Das war der falsche Weg.
Ein Knurren stieg aus seiner Kehle hervor, im Clanshaus würde man ihn nie erwischen und wenn der den Clan in einen Krieg gegen Varuna führen musste. Er stockte... dann schüttelte er den Kopf. Doch was sollte er nur machen, er hatte keine Kraft und keine Energie mehr zu einer vernünftigen Antwort zu finden. Fahrig strich er such durch das kraftlos herab hängende und ungewaschene Haar. Was war noch mit Caillean? Er wusste es nicht mehr. Konnte es nicht wissen. Wirr flogen seine Augen umher, hefteten sich auf Details und versuchten seinen Kopf von wichtigen Dingen ab zu lenken.

Aufbegehrend gegen die Dunkelheit des Abgrundes krallte sich Falk an die viel zu glatte Felswand, es würde ihn entgültig herab ziehen diesmal... vielleicht sollte er gleich aufgeben? NEIN!

"Ich will leben! Und ich werde leben!" Mühsam brachte er die Flamme in seinem Herzen zum leuchten und vertrieb den Schatten aus einem kleinen Teil davon.
Noch brannte Licht und Leben in Falk Hinrah. Und wenn man ihn liesse, dann würde er die Schatten besiegen.


Immerhin führte er diesen Kampf schon seit seiner Geburt, immer wieder drang die Dunkelheit der Welt auf ihn ein, sperrte seine Seele, sein Bewusstsein in dem Ort ein an dem nur der Abgrund existierte. Manchmal, wenn er diesen Kampf verlor dann dann passierten schlimme Dinge, entweder trachtete er sich selbst nach dem Leben oder er tat Dinge die ihm das Leben nur noch schwerer machten um sich selbst dazu zu bringen dieses unnütze Leben auf zu geben. Und gestern war es wieder passiert. Er hatte nicht mehr genug Kraft gehabt um seinen inneren Kampf zu kämpfen, als er spürte dass seine Letzte Quelle, seine wichtigste und grösste Hoffnung, seine wahre Liebe vernichtet würde hatte er aufgeben wollen und der Schatten hatte ihm durch sein Verhalten eine Ausrede gegeben.

Nur mühsam, immer wieder mit dem unwilligen, dunklen Teil von sich selbst, den er mittels Cailleans Licht so weit aus sich verbannt hatte, der aber gestern wieder auf ihn eingestürtzt war, ringend, brachte er sich zu einer Entscheidung durch.
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