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Ein neuer Tag... ein neues Leben
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Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2005 16:30    Titel: Ein neuer Tag... ein neues Leben
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Der Himmel begann sich gerade im Osten ein wenig blau zu färben, als Angelina sich in ihren Mantel hüllte und ihren Becher mit den noch warmen Tee leerte. Sie hatte vorgehabt, normal zu frühstücken, doch das Stück Brot mit der Scheibe Käse war nur angebissen und würde sicher trocken sein bis sie zurückkehrte.
„Bertram ich gehe jetzt zum Klosterfriedhof“ sagte sie leise zu ihrem Gehilfen, der aus dem Schlaf hochfuhr und sie erschrocken ansah. Sie lächelte leicht. „Schlaft weiter, ich wollte nur, dass Ihr es wisst.“ Bertram nickte, murmelte etwas Zustimmendes und ließ sich wieder in seinem Bett zurücksinken.

Angelina trat vor die Tür und atmete die frische Morgenluft tief ein. Die ersten Vogelstimmen waren zu hören, als sie an das spärlich beleuchtete Fenster des Nachbarhauses trat.
Leise trommelte sie mit den Fingerkuppen gegen die Scheibe.
„Seid Ihr schon auf?“ fragte sie und spähte hinein.
Rafael löschte gerade die Kerze und verließ das Haus. Nur einen Augenblick später stand er mit einem Lächeln auf den Lippen vor ihr.
„Ich sagte doch… im Morgengrauen“ meinte er und blinzelte ihr vergnügt zu.
Sie schaute zum Himmel, langsam breitete sich das Licht weiter am Horizont aus. Bald würde die Sonne aufgehen.

Gemeinsam verließen sie nun die Stadt. Angelina zog ihren Mantel ein wenig fester um sich, als der Wind an ihm zerrte. Nach vielen Worten war ihr heute Morgen nicht zu mute und auch Rafael zog offensichtlich die Schweigsamkeit vor.
Als die Kostermauern vor ihnen auftauchten, berührte er sie kurz am Arm… eine fast schüchterne Geste.
„Soll ich Euch zum Friedhof begleiten?... Ich werde zum Morgengebet in die Klosterkapelle gehen, aber wenn Ihr es wünscht…“ Angelina sah ihn an und begegnete seinem fragenden Blick. Sie schüttelte den Kopf. „Nein.. geht ihr nur zum Gebet. Ich kenne doch den Weg. Es ist mir lieber, wenn ich allein bin.“

So blieb Rafael vor dem großen Tor stehen und wartete, dass ihm geöffnet würde, während Angelina weiter an der Mauer entlang ging und dann zum Tor des Friedhofes abbog.

Erschüttert starrte sie auf den Grabstein.
… und Vater… stand dort.
Langsam ging sie auf die Knie und schlug ihre Hände vor das tränennasse Gesicht. Sie wusste nicht, dass sie weinte… sie spürte nur, dass hier ihre Liebe begraben lag. Das Gefühl des Verlustes, der Unwiederbringlichkeit und die Entgültigkeit des Todes waren ihr übermächtig gegenwärtig. Sie konnte sich darunter nur beugen… und mit ihren Tränen den Kummer von ihrer Seele waschen.
Lange verharrte sie so vor dem Schild und dem Schwert, das sie als Kelan’s erkannte.
Als sie langsam den Kopf hob und sich mit dem Ärmel ihres Mantels über das Gesicht fuhr, hörte sie die Singdrossel ihr wundervolles, melodisches Lied in den neuen Tag schmettern.
Angelina stand auf und richtete ihren Blick wieder auf die Inschrift des Grabsteines.
Ihr Kelan lag hier… für immer.
Langsam schüttelte sie den Kopf.
„Nein… das bist nicht du, Kelan. Es ist dein vergänglicher Körper… du bist bei Ihr, der du ihr immer mit ganzem Herzen gedient hast… und du bist bei mir, denn du wirst in meinem Herzen immer deinen Platz haben. Nie werde ich dich vergessen… immer werde ich dich lieben. In deinem Sohn wirst du weiterleben. Verzeih mir, dass ich dich nicht rechtzeitig zu ihm geführt habe… verzeih, dass du dich an seinem Anblick nicht mehr erfreuen konntest.“
Sie ging langsam, ein wenig unsicher auf den Beinen, zum Stein und beugte sich darüber, berührte ihn zart mit ihren Lippen.
„Leb wohl Kelan“ sagte sie leise. „Du wirst immer die Liebe meines Lebens bleiben… und unserem Sohn werde ich von dir erzählen. Auch er wird dich lieben.“

Tief durchatmend wandte sie sich zum Tor, blieb jedoch einen Moment stehen und beobachtete den Vogel mit der hellen, gesprenkelten Brust und den braunen Flügeln, wie er auf der niedrigen Mauer des Friedhofes kurz landete, sein Lied erneut laut und fröhlich erklingen ließ um sich dann aufzuschwingen und in den Bäumen des Waldes zu verschwinden.

Der Himmel hatte eine wundervolle violette bis rote Tönung angenommen.
Angelina blieb in der Nähe des großen Klostertores stehen und sah dem neuen Tag entgegen, der sich so farbenprächtig ankündigte.
„Ein neuer Tag… ein neues Leben“ flüsterte sie ergriffen.
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Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2005 17:09    Titel:
Antworten mit Zitat

Als er aus den Toren des Klosters trat, stockte ihm bei dem Anblick Angelinas der Atem. Sie blickte hinauf zu einem der Bäume, wohl still dem Gesang eines Vogels lauschend.
Ihr Gesicht war der Sonne entgegen gehoben, die sie in das Gold des Morgens tauchte.
Rafael konnte nicht umhin sie bewundernd an zu sehen.
Lange Zeit machte er sich nicht bemerkbar, ließ einfach das was er sah auf sich wirken und versuchte jene Gefühle die in ihm tobten zu beruhigen, vor allem aber zu verdrängen.
Fast überkam ihn ein wenig Eifersucht auf Kelan, der noch im Tode so sehr geliebt wurde, wie er selber es wohl niemals erfahren würde.
„Ich werde auf sie Acht geben.“ Versprach er still.
Ob Temora oder Kelan, vermochte er selber nicht zu sagen vielleicht auch sich selber, doch im Moment war er selber ob dem was er spürte zu durcheinander.

Tief Luft holend schritt er nun auf sie zu, und als sie seine Schritte hörte, die auf dem Kies leicht knirschten, drehte sie sich zu ihm um und für einen Moment lächelte sie wieder.
Doch dieses Lächeln erreichte nicht wie gestern ihre Augen.
Sie hatte geweint... Natürlich hatte sie geweint. Warum sollte sie auch nicht.
„Seid ihr bereit...“ er musste sich räuspern um seiner Stimme wieder den normalen Klang zu geben. „Seid ihr bereit zurück zu gehen? Oder wollt ihr noch woanders hin.“
Sie schüttelte den Kopf und trat unverfänglich auf ihn zu. „Nein, gehen wir zurück, ich habe noch zu arbeiten, damit Bertram genug Tränke da hat wenn ich fort bin.“
Er bot ihr vorsichtig seinen Arm und verbarg seine Freude als sie ihre Hand leicht darauf legte. So neigte er nur seinen Kopf und geleitete sie gen Varuna.
Nur kurz schwieg er dann meinte er leise. „Angelina... es gibt da etwas das ich euch sagen muß.“
Er wollte, konnte nicht schweigen. Sie musste die Wahrheit erfahren, auch wenn sie ihn dann vielleicht fort jagen würde. Das jedenfalls war er ihr schuldig.
Egal wie sie reagieren würde.
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Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 28 Jul 2005 10:18    Titel:
Antworten mit Zitat

Sein Körper war in Schweiß gebadet, er atmete schwer doch beendete er die Schwertübung nicht.
Wie ein Tanz sah es aus, als er sich mit dem Schwert, Scheinübungen durchführend, über die Lichtung drehte, die in das Licht des aufgehenden Sonne getaucht war.
Wobei immer wieder Worte seine Lippen verließen.
Worte der Demut, Worte des Gebetes, bis er irgendwann mit einem Angriff auf einen Stillstehenden Baum endete.
Millimeter bevor die Klinge in den Stamm fuhr hielt er inne und ließ sie keuchend sinken und scheidete sie, um sich dann einfach ins Gras sinken zu lassen.
Wie so oft überlegte er ob er nicht versuchen sollte mit der Linken die Klinge zu führen. Seit man ihm damals im Kerker das Handgelenk gebrochen hatte, führte er das Schwert längst nicht mehr so sicher.
Müde den Wasserkrug zu sich heranziehend, trank er einen Schluck, und goss sich den Rest über den Kopf, erst dann legte er sich ganz zurück, und wartete darauf das sein Atem sich beruhigte.

Wie so oft trieben seine Gedanken zu ihr.
Sie hatte gestern gelacht. Tatsächlich und wirklich gelacht. Ihn gar belustigt angesehen und ihn gefoppt.
Lächelnd wischte er sich über sein Gesicht. Nein, er machte es sich wohl wirklich nicht einfach.
Erst liebte er eine Frau die ihn nur als Mittel zum Zweck sah, und nun hatte er sich verliebt in Eine, der er niemals seine Gefühle gestehen konnte, um ihre Freundschaft nicht zu verlieren.
„Kelan, du warst ein Glückspilz.“ Murmelte er seufzend, und setzte sich wieder auf.
Wie musste es wohl sein, genauso wiedergeliebt zu werden wie man liebte?
Wie, wenn sie einem ihre Gefühle schenkte.
Angelina war so ungekünstelt, sagte was sie dachte und in ihrer T rauer so verletzlich, das er in sich das Gefühl hatte sie vor allem Beschützen zu müssen.

Unwillig knurrend stand er auf, wieder zu seinem Schwert Gürtel greifend.
Es hatte doch keinen Sinn.
Er sollte schnellstens sein Herz verschließen ehe es begann zu Schmerzen. Ehe er rettungslos verloren war. Ein Narr wie er war.
Vielleicht würde die Zeit helfen in der sie fort war, seine Gefühle ab zu kühlen.
Vielleicht aber sollte e sich auch gezielt nach einer Frau für sich umsehen, die vielleicht wirklich bereit war mit ihm eine Familie zu gründen.
Einen Sohn ...
Ja, er hätte gerne eine Familie, und einen Sohn.
So einen wie wohl jener Antares, der dann aussah wie er selbst und vielleicht die Haarpracht Angelinas...
Er fluchte auf. Es war ihm schon wieder passiert.
Was war nur los mit ihm.
Konnte er nicht einmal eine verrückte Verliebtheit in den Griff bekommen? Das konnte doch nicht so schwer sein! Sie war Tabu! Sie würde ihn niemals lieben! Er musste diese Verrücktheit einfach in den Griff bekommen. Sich einfach erst einmal auf das Wesentliche Konzentrieren.
Vielleicht konnte Adrian ihm eine Aufgabe geben.
Zu den Morgendlichen Gebeten im Kloster würde ihm das Helfen sich ab zu lenken.
Dazu der „Dienst“ im Orden ... er würde seine Ehre zurückerlangen darum kämpfen.
Denn auch wenn er damals gefehlt hatte, so war es nur in jener einen Angelegenheit gewesen.
Längst wandelte er wieder auf ihren Wegen.

Wie hatte Dalana ihm einst geweissagt.

Ich sehe...in deiner Vergangenheit, das du großen Kummer und sorgen hattest....ein schlag der
dein innerstes erschütterte. Wut .. Vertrauen welches in deinen Augen missbraucht wurde....in
der Gegenwart sehe ich ein Moment des Friedens doch auch etwas Unerfülltes, wie ein dunkler
Fleck auf deinem Herzen.
In der Zukunft stehen dir schwere Prüfungen bevor.. denkst du am Ziel angekommen zu sein..
So werden dir erneut Steine im Wege liegen. Du wirst kämpfen müssen und nicht nur um etwas
das dir viel bedeutet.. sei auf der Hut. es gibt viel Missgunst.


Damals hatte er geglaubt es hätte mit Adrian zu tun. Der Moment des Friedens, als er mit Dalana
zusammengetroffen war. Die ihm eine Freundin, gar Vertraute gewesen war.
Niemals hätte er früher daran geglaubt das man mit einer Frau das Bett teilen könnte, nur um des
Schlafens und der Wärme wegen, aber Dalana war in der Hinsicht etwas besonderes gewesen.
Sie wussten Beide was sie wollten. Gaben sich einander Halt und erfreuten sich einfach an ihrer
Freundschaft, ohne mehr zu wollen.
Er seufzte. Er wusste das er das bei Angelina nicht konnte.
Eine Freundschaft war das was es im Moment war ... aber niemals würde ihm das genügen.
Es sie jedoch wissen zu lassen, würde für ihn den Herauswurf bedeuten. Dann würde er sie wohl
niemals wieder sehen.

Aber wie passte die Weissagung nun in sein Sein.
Das konnte vieles Bedeuten. Schwere Prüfungen ... nun sicher. Ein Leben bestand aus
Prüfungen, das Ziel? Sein Ritterdarsein?
Was ihm viel bedeutete? Sein Glauben? Der Orden oder.. gar Angelina? Missgunst gab es
überall.
Kämpfen würde er. Auch und vor allem um Angelinas... Freundschaft.
Er gab es auf die Weissagung zu deuten.
Er nahm sein Hemd auf, zog es sich wieder über, damit die vielen Narben der Peitschenhiebe
verbergend, die ihn seine Haut eingebrannt waren.
Roselynns Eltern hatten gute Arbeit tun lassen.
Verbissen schnürte er sich das Schwert wieder um.
Wenn er sich beeilte, kam er zur Mittagsandacht noch zurecht.
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