Cairlin
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Verfasst am: 20 März 2007 11:23 Titel: Neue Wege..... |
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Wie jeden Abend nahm, der ihr zutiefst zuwidere Gutsherr, den sie Meister nennen musste, was ihr jedes mal die Galle in den Mund trieb, sein Essen alleine an der grossen, überreich gedeckten Tafel ein.
An diesem Abend war sie froh darüber, dass sie in der hinteren dunklen Ecke des grossen Zimmers stehen musste, wie immer, wenn der Herr speiste, so dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Denn heute war alles anders.
Die junge Frau genoss es förmlich, wie er jeden Happen gierig in seinen Mund stopfte. Zufrieden lächelnd betrachtete sie das feiste Gesicht, wie er hastig alles verschlang.
'Ja, friss nur, schling es nur hinunter....!'
Ein abfälliges Lächeln umspielte ihre Lippen. Es würde nicht mehr lange dauern .... nicht mehr lange und sie würde gehen und ihn zurück lassen.
Ein Leben ohne sein Geschrei, ohne seine Demütigungen. Mit Mühe unterdrückte sie ein beinahe glücklich zu nennendes Seufzen. Es würde herrlich werden.
Ihre kühnsten Erwartungen der Freude wurden übertroffen, als seine Hände und Füsse zu zittern begannen und kurz darauf gegen den Tisch schlugen. Krämpfe durchfluteten seinen von Völlerei geplagten Körper und sie genoss, wie er unter Schmerzen die Augen aufriss und nach Luft schnappte, wie sich seine Fingernägel in die Tischplatte krallten. Mit einem Satz sprang sie an den Tisch, beugte sich wie eine Katze nahe zu ihm hinunter, um ihn besser leiden zu sehn. Sie hatte ein besonders schmerzvolles und qualvolles wirkendes Gift gewählt.
Auch wenn er nicht die Zeit zum Bereuen haben würde.. oder gar demütig um sein erbärmliches Leben flehen können, für sie schien die Zeit gerade inne gehalten zu haben, als sie ihn in seinem Todeskampf betrachtete.
Entsetzt starrte er sie an und aus seinen geweiteten und hervorquellenden Augen rannen Tränen. Mit Genugtuung, prägte sie sich dieses Bild ein. Schnell richtete sie sich auf, als er von einem Würgekrampf gebeutelt wurde und hustend das gerade verschlungene Rebhuhn erbrach.
Mit einem letzten Aufkeuchen kam sein Körper zur Ruhe und mit jenem hatte er seinen letzten Atemzug getan. Langsam sackte der leblose Oberkörper gegen den Tisch, ehe er vom Stuhl zu Boden sank.
Sie betrachtete ihn noch eine Weile, mit durchaus als euphorisch zu bezeichnenden Gesichtsausdruck. Ein neues Wesen war in ihr erwacht, eine Kraft und zugleich innere Ruhe, die sie erfüllte.
Seit ewigen Zeiten fühlte sie sich zum ersten Mal wieder wohl und vor allen Dingen frei.
In der Dämmerung des Abends schlenderte sie wie neu geboren zum Hafen und liess alles hinter sich, dieses Wissen mit sich tragend, stolz und ohne Reue.
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Ich habe die friedlichste Gesinnung.
Meine Wünsche sind eine bescheidene Hütte,
Milch und Butter, vor der Tür einige schöne Bäume
- und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will,
lässt er mich die Freude erleben,
dass an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben
meiner Feinde aufgehängt werden. |
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