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Fassade einer Frau
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Fassade einer Frau
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Lunet Saraid





 Beitrag Verfasst am: 21 Feb 2007 16:59    Titel: Fassade einer Frau
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Das Armenviertel in Varuna

Während die Sonne langsam unter ging und die letzten wärmenden Strahlen, den Schnee zum Glänzen brachten, stand sie da. Dort vor dem Armenviertel Varunas. Durch die meist dreckigen Scheiben der heruntergekommenen Häuser fiel teilweise das gedämpfte Licht aus den Wohnstuben nach draußen. Sie lies die Augen weiter wandern und betrachtete die verschmutze Straße. Müll und Abfall lagen achtlos auf dem Boden, und einige gelbliche Pfützen schimmerten in der Abendsonne. Sie zog leicht einen Mundwinkel in die Höhe und murmelt „Pass auf, es sind keine normalen Pfützen..“ Ja, die Erinnerungen würden Ihr immer bleiben. Jede kleine Erinnerung mit dieser Person wird sie in sich tragen, tief in sich .. für immer. Sie ging einige Schritte den Weg entlang um einen Blick auf sein Haus werfen zu können. Es war nicht beleuchtet, und doch spürte sie die angenehme Wärme die sie plötzlich umgab. Einige schwarz schimmernde Haarsträhnen wurden von dem aufkommenden Wind in Ihr Gesicht geblasen, doch unbeachtet wurden jene nicht, wie sonst, zurückgestrichen. Sie schloss die hellen Augen und verdeckte für die Außenwelt Ihren nachdenklich, beinahe traurigen Ausdruck in jenen. In Gedanken durchschritt sie den Raum. Das helle, wärmende Feuer das leise im Kamin prasselte. Der spärlich, aber dennoch liebevoll eingerichtete Raum. Und nicht zuletzt die Person, die oft neben Ihr am Feuer saß. Die wohlige Wärme entweicht langsam aus Ihrem Körper und sie nimmt wieder den kühlen Wind der Abenddämmerung wahr. Ihr edler Umhang schmiegt sich sachte an Ihre langen Beine und immer mehr Strähnen lösen sich aus den hochgesteckten Haaren. Langsam öffnet die junge Frau Ihre Augen wieder und sogleich kehrt jener nachdenkliche Ausdruck auf Ihr Gesicht zurück. Die edlen, arroganten Züge nehmen einen Moment weiche Gesichtszüge an, ehe sie dann seufzt und sachte das Haupt schüttelt. „Wie konnte ich nur so naiv sein und mir einbilden es könnte klappen ..“, immer wieder hallte jener Gedankengang in Ihrem Kopf wider. Hatte sie denn Ihr Herz schon verloren, oder sollte es wieder nur eine Einbildung sein? Sachte wendet sie sich herum und schreitet einige Schritte voran, den Blick dabei weiterhin auf das Viertel neben sich gerichtet. Das fröhliche Zwitschern der Abendvögel, lässt die vorherrschende Situation beinahe grotesk erscheinen. Er ist der erste Mann, der es mit wahrem Interesse geschafft hat, hinter Ihre sonst so abweisende Fassade zu blicken. Er hatte sich die Mühe gegeben und Ihr genau das gegeben was sie sich so sehr wünschte. „Es könnte alles so perfekt sein..“, murmelte sie leise, bevor sie dann tief einatmet und die Luft einen Augenblick anhält. Doch sie sollte jene Gedanken verbannen, es schmerzte. Letztendlich zog sie den Umhang etwas mehr um Ihren Körper und eilt voran. Sie wollte es nicht zulassen, nein, sie wollte es nicht wahrhaben, dass sie so die Kontrolle über Ihre Gefühle verlor. „Nie würde er es erwidern wollen, geschweige denn erwidern können“, dachte sie abermals laut als sie Varuna verließ und gen Kutsche ging.


Zuletzt bearbeitet von Lunet Saraid am 20 Apr 2007 07:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Lunet Saraid





 Beitrag Verfasst am: 26 Feb 2007 14:01    Titel:
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Der Aufbau einer neuen, eigenen Existenz

Lange hatte sie Ihn nicht mehr gesehen, langsam konnte sie wieder klare Gedanken fassen und sich auf die Dinge konzentrieren die sie bereits began, aber noch nicht vollendet hatte.
Die eigene Existenz. Der Aufbau einer Schneidestube, in mitten eines gemuetlichen, eigenen Wohnsitzes. Ein Haus, welches Ihren Anspruechen entsprach und dennoch erschwinglich fuer eine Dame wie sie war. Sicher, es war nicht leicht mit den vorhandenen Mitteln eine solch' beschaffene Existenz zu errichten, wie sie es sich vorstelle, jedoch lernte man Ihr schon von klein auf, wie man das erreichte was man sich vornahm. Damals hatte sie nie finanzielle Probleme gehabt, jetzt allerdings musste sie lernen mit dem bisschen was Ihr blieb umzugehen und zu wirtschaften.
Eine Schneidestube, groß genug um all' die Kunden aufzunehmen. Ein Haus, groß genug um Ihren Wuenschen gerecht zu werden .. ja, das waren Ihre Wuensche und sogleich Ihre Ziele. Sicherlich, ER wuerde sich auch gut in jenem Haus machen, jedoch sollte sie sich jenen Gedanken wieder aus dem Kopf schlagen. Diese Gedanken schoßen Ihr bereits durch den Kopf, als sie nahe seinem Haus stand, und Ihr sollte bewußt sein, dass es hoffnungslos war. Er schien ja nicht einmal Wert darauf zu legen, sie zu sehen. Ja, es ist sinnlos. Sie wuerde sich nur kaputt machen. Wuerde sie das? Zweifel gab es, gewiss', doch versuchte sie nicht an jenen festzuhalten, sondern sich auf die wesentlichen, feststehenden Dinge zu konzentrieren.
Inzwischen hatte sie viele, nette Leute kennengelernt, die sich die Muehe machten hinter Ihre kuehle Fassade zu blicken und den Mensch dahinter wahrzunehmen und kennenzulernen. Hier und da, gab es Personen die Interesse an Ihr hegten, sicherlich gab es auch Neider - doch eine Frau wie sie es war, interessierte sich nicht dafuer. Die Leute die zu Ihr standen und mit welchen sie einige schoene Stunden verbringen koennte, ließen sie Hoffnung schoepfen. Sie nahm die Kraft aus jenen Bekanntschaften, aus jenen lehrenden Gespraechen und all' den interessanten Informationen die sie aus den Worten der Leuten entnahm. Ihr Geist war wieder wach und aufmerksam, endlich loeste sich die Verschleierung und sie konnte wieder mit klaren Kopf an alle Probleme, Sorgen und Wünsche gehen.
"Du wirst einst in meine Fußstapfen treten. Ich gehe nicht davon aus, dass ein so naives Maedchen auch nur irgendwie auf den eigenen Beinen stehen wird. Das glaubst Du doch auch nicht, nicht?" Ja, natuerlich. Diese Worte hallten immer wieder in Ihrem Kopf. Ihr Vater. Ein Mann aus der normalen Buergerschicht. Ein Mann der kaum Respekt vor Menschen zeigte und sich nicht um die Probleme anderer kuemmerte. Er war ein guter Vater und er bot seiner Tochter viel, beinahe alle Wuensche las er aus Ihren klaren, blauen Augen .. und doch, nie wollte sie so werden wie er. Ihre Mutter hingegen, respektierte sie und sah sie immer als Vorbild. So wollte sie werden, und die Unabhaengigkeit war ein großer Schritt in jene Richtung.
Der Aufbau einer Existenz und das anwerben von eigenen, treuen Kunden.
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Lunet Saraid





 Beitrag Verfasst am: 06 März 2007 15:31    Titel:
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Verluste & Fortschritte

Hatte sich die ganze Welt gegen sie verschworen? Wie oft sollte sich diese Geschichte noch wiederholen? Man konnte es beinahe nicht glauben, aber kaum war sie in Gedanken wieder bei den wesentlichen Dingen, erfolgte abermals ein herber Rueckschlag. All' Jahre Ihres Lebens, verlebte sie ohne groeßere seelische Schmerzen und jetzt .. jetzt schien alles auf einmal auf sie zu zu kommen.

Der Mond stand hell am Himmel und einige Nachtvoegel machten es sich auf den leicht wippenden Aesten am Baum gegenueber bequem. Einige Sterne funkelten einladend und hell am Firmament. Unter der Sternendecke stand sie. Alleine und mit einer Gaensehaut ueber den kompletten Koerper. Noch waren die Fußspuren, die sie hinterlies, von der Schneiderei hinaus in den Wald zu erkennen, doch bald wuerde der aufkommende Wind sein uebriges erledigen. Die Schneewehen wuerden sie davon tragen und niemand koenne sich daran erinnern, wer hier welchen Weg hinaus ging. Die schwarzen Haare waren wie immer sauerblich nach oben gesteckt und liesen keine Bemaengelungen zu. Lediglich die Gewandung haette den Blick vorrueber gehender Personen auf sich gezogen. Es war kuehl und jene Kleidungsstuecke ließen die Kaelte ohne weiteres an dem Koerper der Frau empor klettern. Doch wer sollte es schon sehen? Um diese Uhrzeit trieb sich niemand freiwillig mehr in einem abgelegenen Waldstueck herum. Raeuber und wilde Tiere wuerden es untertraeglich machen.

Wie viele Menschen wuerden Ihr Leiden verstehen? Und wer wuerde es ueberhaupt erkennen? Niemand. Wie auch? Niemand wuerde sich jemals mit Ihrer Person auseinander setzen, wenn sie weiterhin so blieb. Doch wollte sie das aendern? Nein, sie hatte Ihre Gruende und wollte sich nun nicht wegen zwei Personen aus der Bahn werfen lassen. Durchsetzen wird sie sich, durchbeißen durch die Strapazen des Lebens. Es war leichter geworden. Die netten Kollegen in der Schneiderei, die Kundschaft und langsam befand sie sich auch wieder auf einem aufsteigenden Ast was die finanzielle Lage anging. Es ging aufwaerts, wieso also sollte sie sich ueber solch' hirnrissige Dinge weiter einen Kopf machen? Es wuerde immer so weiter gehen, sollte sie nicht wieder beginnen Ihre Barriere zu errichten. Ja, damit sollte sie beginnen .. doch wie sollte sie sich Ihm gegenueber verhalten? Es war mehr, auch von seiner Seite aus - sie spuerte es und Ihre Menschenkentniss hatte sie noch nie getaeuscht. Doch wollte sie eine Beziehung zerstoeren?

Sie strich sich ueber die kuehlen Arme und verschraenkte sie. Noch einen Moment betrachtete sie den Mond, der Ihr Fratzen zu schneiden schien. Die Natur legte sich zum Schlafen. Die Sterne selbst schienen dunkler zu werden. Die Voegel verstummten und nur noch vereinzelt nahm man das Getrappel von Tierfueßen wahr.
Das Knacken im Geaest hinter Ihr, riss sie letztendlich aus den wirren Gedankengaengen und ließ sie herumdrehen. Ein Schatten huschte vorrueber und war verschwunden ehe sie etwas erkennen konnte. Moeglicherweise ein scheues Tier ..
Lunet wendete sich herum und ging zielstrebig zurueck gen Schneidestube, in welcher warme Licht flackerte. Der Kamin knisterte und einige Kerzen auf dem Tisch boten eine angenehme Atmosphäre.

Arbeiten, ich sollte arbeiten. Etwas Ablenkung werde nicht schade und wer weiß, vielleicht klaert sich alles schneller als vermutet

Sie laechelt einen Moment kuehl und zugleich wissend, ehe sie sich einige Stoffe auf den Schoß legte.
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