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Verletzte Gefühle
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Darina





 Beitrag Verfasst am: 25 Feb 2007 19:08    Titel: Verletzte Gefühle
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Wütend stand sie vor ihm...er hatte sie und ihre Schwestern beleidigt. "Blumenpflücker" hatte er sie genannt. Sie sah ihn an, wütend und traurig zugleich. Einem Tränenausbruch nah, rannte sie aus der Taverne in Bajard, um ihr Pferd zu holen und sogleich wieder nach Lameriast aufzubrechen...

Während der Reise erinnerte sich sich wieder einmal zurück an den Zeitpunkt, mit dem alles begann:

Sie wollte sich eigentlich gerade wieder auf den Heimweg machen und versteckte sich hinter einem großen Busch nahe dem Waldrand, um im Schutz der Nacht und des Busches zu ihrem Elternhaus zu blicken, ob noch alles schlief oder ob man ihren heimlichen Ausflug bemerkt hatte. Was sie sah raubte ihr den Atem. Jedoch nicht ob eines schönen Anblicks. Nein, was sie sah ließ ihr das Mark in den Knochen gefrieren. Völlig starr vor Angst verharrte sie hinter dem Busch, den Blick konnte sie nicht von dem elterlichen Haus wenden, aus dem Schreie an ihre Ohren drangen. Sie kannte diese Stimme...auch wenn sie nach Todesangst klang, sie erkannte diese Stimme. Im Haus polterte es, eine Frau schrie angsterfüllt auf, ein Kind weinte. Und zwischen all dem immer wieder dieses Gelächter...dieses grauenvolle Gelächter...

Dann plötzlich wurde es still. Nicht einmal aus dem Wald hinter ihr kam irgendein Geräusch. Es war, als stünde die Zeit still...Bis plötzlich drei dunkle Gestalten aus dem Haus traten und lachend davonritten. Es war das gleiche Lachen, das ihr vorher schon eine Gänsehaut bereitete. Das Lachen und das Donnern der Hufe verklang in der Ferne, bis wiederum nichts mehr zu hören war. Noch eine ganze Weile traute sie sich nicht aus ihrem Versteck hervor, war immer noch starr vor Angst und Entsetzen. Ganz vorsichtig und leise huschte sie hinter dem Busch hervor und schlich sich zu ihrem Elternhaus. Die Tür stand sperrangelweit offen bzw. das, was von der Tür übrig war. Als sie das Haus betrat und sich ihr die ganze Grausamkeit offenbarte konnte sie nichts anderes tun als zu schreien. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib bei dem Anblick der sich ihr bot. Ihr Vater lag abgestochen vor der Tür zum elterlichen Schlafzimmer, die weit offen stand. Hinter der Tür konnte sie ihre Mutter sehen, welche in einer Blutlache im Bett lag...den kleinen Bruder schlaff in ihren Armen liegend. Ihre Familie wurde in dieser Nacht ermordet und nur sie hatte überlebt, dem heimlichen nächtlichen Ausflug sei Dank. Immer noch mit der Fassung ringend stolperte sie wieder aus dem Haus hinaus und rannte so schnell sie konnte in den Wald, wo sie lange umherirrte ohne ein Ziel zu haben. Schließlich kauerte sie sich unter einen Baum, wo sie erschöpft und weinend zusammenbrach und wo sie schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

Am nächsten Tag war sie wieder nach Hause gegangen, um ihre Familie zu beerdigen. Nachdem sie dies unter Tränen hinter sich gebracht hatte ging sie in die Küche und packte sich so viel Proviant ein, wie sie tragen konnte und machte sich auf die Reise. Hier hatte sie alles verloren...

So reiste sie umher, auf der Suche nach diesem Lachen, welches sie niemals in ihrem Leben wieder vergessen konnte. Sie wollte nur eines: Rache. Auf ihrer Reise quer durch das ganze Land lernte sie einen Mann namens Nevyn Silberhand kennen, der von seinem Vater ausgeschickt worden war, nach einem verschollenen Onkel zu suchen. Anfangs war sie ihm gegenüber sehr misstrauisch. Aber da sie niemanden hatte und allein nicht wirklich in der Lage war, sich am Leben zu erhalten, schloss sie sich ihm an und so ging die Reise weiter...nur jetzt zu zweit. Mit dem Schiff machten sie sich auf den Weg nach Gerimor. Vielleicht würde Darina dort finden, was sie suchte...

In einem Dorf namens Bajard angekommen machte Nevyn sich gleich auf zur Bank, um seine Habseligkeiten zu deponieren. Sie selber hatte nichts, was sie hätte deponieren können. Sie hatte nur noch die Kleidung, die sie am Leib trug und die von den Spuren der Reise gezeichnet war. Nevyn hatte sich gleich nach dem Besuch in der Bank aufgemacht, das Dorf zu erkunden und war irgendwie nicht mehr auffindbar. Seufzend und traurig stand sie alleine im Dorf herum, der Magen hing ihr in den Kniekehlen. Nevyn hatte ihr zuvor auf dem Schiff freundlicherweise ein paar Taler in die Hand gedrückt, von denen sie sich zuerst einen Laib Brot und dann eine Angel kaufte. Sie hatte gehört, dass der hiesige Fischer immer gern Unterstützung beim Fischen hat und dies auch mit ein paar Talern entlohnen würde. So stand sie Tag für Tag am Ufer zum Meer und angelte, um sich ein paar Taler zu verdienen. Später hatte sie sich eine Axt besorgt und versorgte so den hiesigen Schreiner mit Holz.

Nevyn hatte sie seit ihrer Ankunft nur noch selten gesehen...Nun war sie wieder allein. Bis zu dem Tag, da die Gefährtinnen des Waldes auf dem Markt ihre Waren feilboten. Sie hatte mit ihnen einen Handel über Holz abgeschlossen, welches sie heute liefern sollte. Nachdem das Geschäft abgeschlossen war stellte sie sich etwas abseits, um den Trubel rund um den Stand der Gefährtinnen zu beobachten. Dabei kam sie in ein Gespräch mit einer der Schwestern...

So kam es, dass sich Darina einen Tag später im Lager der Gefährtinnen umsah und sich überlegte, ob sie hier vielleicht eine neue Bleibe finden könnte, in der Gemeinschaft der Frauen. Darina wollte nicht mehr alleine sein. Allerdings würde sie von Nevyn nichts mehr erwarten können...weder Gesellschaft, noch Verständnis, noch sonst irgendetwas. Er hatte sich dem Orden der Temora angeschlossen und hatte nur noch dafür Augen. Darina war sehr traurig darüber, dass er sie so einfach stehen liess und sich nicht mehr um sie kümmerte. Alles was sie von ihm zu hören bekam, wenn sie sich zufällig einmal im Wald trafen war das Geschwafel über Temora.

So kam es also, dass Darina Anwärterin bei den Gefährtinnen des Waldes wurde. Die anfänglichen Zweifel waren wie weggeblasen, denn sie fühlte sich so wohl unter den Schwestern, die irgendwie wie eine große Familie waren. Und sie sehnte sich sehr nach einer Familie...

***

Ja, so war alles gekommen, dachte sie sich während das Schiff über das Meer in Richtung Lameriast schaukelte. Sie dachte über den Streit vor wenigen Minuten mit Nevyn in der Taverne zu Bajard nach. Gerade noch hatte er ihr offenbart, dass er sie vermisse. Sie war so dumm, als sich bei seinen Worten ein leiser Hoffnungsschimmer in ihr regte. Ihr Herz schmerzte sehr, denn sie hatte Nevyn eigentlich sehr in ihr Herz geschlossen. Und nun das... wegen des Glaubens an eine Göttin, den Darina in dieser Form nicht mit Nevyn teilen konnte hatten sie sich gestritten und er hatte sich zu diversen Beleidigungen Darina gegenüber herabgelassen. Das schmerzte sehr in ihrer Brust...
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