Willkommensgrüße für neue Nachbarn...

[Zarrak Feuerklinge]

Zarrak schlug die Augen auf und blinzelte verschlafen, mehrfach zwinkerte er und rieb sich danach in den Augen herum um die Reste des Schlafes aus ihnen zu tilgen. Er setzte sich auf und horchte in die Höhle hinein. Er hörte Stimmengewirr, das klingen der Äxte auf Holz, Sägegeräusche...je länger er diesen lauschte umso ungehaltener wurde er.

Sein Zeitgefühl war ihm mal wieder verloren gegangen und so vermochte er nur schätzen wie spät es sein konnte, er vermutete das es fast Mittag sein musste. Mit knirschenden Knochen erhob er sich und streckte sich ausgiebigst. Von den Baugeräuschen begleitet schlurfte er zum Bierfass, mit dem Umhang wischte er seinen Bierkrug notdürftig sauber und befüllte ihn. Grantig ließ er sich auf die Bank plumpsen und schaute griesgrämig an die Höhlendecke. Langsam nahm der Lärm draußen ab, Zarrak saß noch einige Minuten auf der Bank ehe er sich erhob. Seine Neugierde trieb ihn fast wie durch Zauberhand immer näher an den Ausgang der Höhle. Mit einem Grinsen stellte er fest das er nun auch nachschauen könne was da draußen vor sich geht, wo er doch fast Sichtweite ist.

Er kletterte die Leiter hinauf und beschloss zunächst erst einmal zu spähen. So hob sich ein Haarschopf samt eines Augenpaares aus dem Loch, welches als Eingang zur Höhle gedacht war. Er kniff die Augen zusammen, denn das Sonnenlicht tat diesen nicht gut. Dann besann er sich wieder und nach einigen Sekunden sah er die Umrisse von Baugerüsten - überall lagen Bretter, Steine und Werkzeuge herum.

Seine Empörung darüber stieg mit jeder Sekunde in der er dieses Szenario betrachtete.

„Bei Cirmias!“, donnerte er, „Diese Langbeiner kommen immer näher.“ Über seinen Augenbrauen grub sich tief die Axtstreich’se Sorgenfalte ein und er zog sich wieder in die Höhle zurück. Er hatte einen Plan gefasst, als er ihn in Gedanken reifen ließ hob sich seine Laune merklich. Er nahm seine Axt vom Waffenständer, pfeifend begann er die Klinge mit einem Schleifstein zu schärfen. Nachdem er sich überzeugt hatte das sich sein „Werkzeug“ in perfekter Verfassung befand, brachte er sie zurück zum Ständer.

Einige Stunden mussten noch vergehen bis die Nacht Gerimor vollständig ihren Mantel übergeworfen hatte, dann würde er es diesen Langbeinern zeigen. Den Rest des Tages lümmelte er auf seinem Fell herum, mit etlichen Krügen Zwergenbier vertrieb er sich die Wartezeit. Je mehr er über das treiben der Menschen vor der Höhle nachdachte umso mehr steigerte er sich in die Situation hinein; der Alkohol tat sein übriges. Als er sich dann erheben wollte, hatte er das Gefühl als sackten all die unzähligen Krüge, die durch seine Kehle wanderten, in seine Beine. Wackelig erreichte er den Waffenständer. Er streichelte über den ledergebundenen Griff und hob die Axt an, merkwürdig leicht kam sie ihm vor. In der Hand drehend betrachtete er das Lichtspiel auf der Klinge, sein Blick wurde nun klarer und die Entschlossenheit blitzte in seinen Augen auf.

Sie würden schon sehen was sie davon haben, ihre Zelte vor einer Zwergenhöhle aufzuschlagen. Das galt es zu verhindern. In sich hinein lachend ging er zum Ausgang, als er die frische Luft in seine Lungen aufnahm musste er sich zusammen reißen um nicht loszuhusten. Seine Konzentration galt nun ganz den schemenhaften Gebilden der Baustelle, die Nacht hatte bereits einen Großteil der Bauten verschluckt, doch Zarrak sah alles ganz genau. Hier und da flackerten Lichter im Nachtwind, andere Personen konnte er jedoch nicht wahrnehmen.

So schlich er zum ersten Gerüst. Seine Augen wanderten über die Streben und nach einem Augenblick der Besinnung schlug er mit aller in ihm innewohnender Kraft seitlich gegen das Holz. Es benötigte noch zwei weitere Schläge, dann vernahm Zarrak ein lautes knarzen und das Gerüst brach in sich zusammen.

Triumphierend lief er über die Wiese und nahm sich das nächste Gerüst vor. Es war eine Beschäftigung die ihn die halbe Nacht in Bewegung hielt. Als er fertig war rammte er die Axt mit der Klinge in den Boden und lehnte sich mit dem Ellenbogen auf den Stiel. Zufrieden registrierte er sein Werk, ein paar Minuten verweilte er noch an dieser Stelle, dann ging er zurück in die Höhle.

Unterwegs beschloss er den Sieg mit einem großen Krug Bier zu feiern.

[Elgor Takgon]

Am Morgen darauf kamen Elgor und Anghar zur Baustelle des Ordens und sahen sich verwundert um als sie die kaputten Gerüste erblickten. Elgor trommelte sofort alle Arbeiter aus ihren Betten und sie begannen zugleich wieder alle aufzurichten. Als der Tag dann verstrichen war konnten sie Frohen Herzens sich hinsetzen und ausruhen. Sie hatten wieder alle Gerüste errichtet.

Elgor gab dann noch einen Befehl an seine Ordensknappen und seinen Templer, das an jedem Abend min. 3 Wachen zu Patrollieren haben und ein jeder der sich der Baustelle nähert sofort zu Enthaupten ist.

Dann zog sich Elgor in den Keller des Gebäudes zurück wo er sein Schlaflager errichtet hat.