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Cuil Ethuilel
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Ethuilel Rhia´san





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2007 15:49    Titel: Cuil Ethuilel
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Der Regen hörte auf und der Wald dampfte, als die ersten Sonnenstrahlen des Tages ihn und seine Kinder zum Leben erweckten. Grillen zirpten, Vögel zwitscherten. Die Sinfonie der Töne glich einer Ode, einer Huldigung an die Welt, die sie durchschritt. Ihre nackten Unterschenkel waren benetzt von den Tautropfen der Pflanzen, die an ihr entlang strichen, als sie durch den Wald glitt. An ihrerm Arm hielt sie einen Korb feinster Machart, in dem sich die Beeren sammelten, die sie für die Gemeinschaft pflückte. Beerenpflückerin nannte man sie, war es doch das, was die junge Elfe Morgen für Morgen, Tag um Tag machte. Eine kleine Tätigkeit, nicht besonders anspruchsvoll – doch liebte sie es. Die Einsamkeit, die ihren Geist öffnete für die Schöpfung Eluives. Auf sie wirkten nicht nur Blätter und zwitschernde Vögel. Das Lied Eluives war eine viel faszinierendere Melodie. Jedes Blatt hatte seinen Platz dort drin, jeder Baum, jeder Vogel. Es bedurfte keiner Kunst, zu singen, war doch die Existenz der Ton, in sich selbst perfekt und in der Summe unglaublich. Sie wurde sich in ihrer Jugend gerade erst dem Lied bewusst und vermochte sich garnicht auszumalen, welche Harmonie an die Ohren der Ithron drang, die sie manchmal sah, wenn sie durch die Blätterpracht schritt. Männer und Frauen die sie kannte, die jedoch Dinge taten die sie nicht kannte und nicht begriff. Manchmal, wenn sie Abends in ihrem Bett lag und lauschte hörte sie ein Aufbranden der Sinfonie. Und jenes immer dann, wenn in dem Haus der Ithron noch ein Licht brannte. Wie Dirigenten erschienen sie ihr, die Magier ihres Volkes. Sie stellte den Korb ab, als sie hinter sich ein Rascheln vernahm. Es war Yilion, einer der Neth Ithron der Gemeinschaft. Er hatte es vollbracht, sich an sie anzuschleichen. „Mae govannen, Ethuilel.“, sprach er. Er sprach es und dabei schien sich das Lied mitzuformen, die Töne zu ihren Ohren tragend. „Mae govannen... Du vermagst es am heutigen Tage gut, mir zu folgen. Möchtest Du mir helfen, Beeren zu sammeln?“ Leicht ungläubig war ihr Ton, war er doch einer der Ithron, die ihrem Volk in anderer Weise dienten, als sie es nun tat. „Mae, so werde ich Dir helfen, Deine Beeren zu pflücken und Du wirst mir helfen, meinen Dienst an Corellon Iven'ri zu vollenden.“, sprach er zu ihrer Überraschung. Sie drehte sich ohne weitere, unnötige Worte um und pflückte weitere Beeren. Ihre Konzentration wurde nur abgewandt, wenn sie zu Yilion blickte. Tatsächlich hielt er Wort und sammelte mit ihr die Beeren für das Frühstücksmal des morgigen Tages und war dabei so lautlos, so in der Harmonie mit dem Lied und dem Wald, das Ethuilen fast um ihn vergas, bis er sie sie wieder ansprach: „Mae, so ist die Nahrung gesammelt, um unser Volk einen weiteren Tag mit den Geschenken des Liedes zu erfreuen. So erfreue nun auch mich und komm mit mir.“ Eine leichte Briese, die ihr sanft das lange, silbriggraue Haar aus dem Gesicht wischte lies sie frösteln statt Lächeln. Es war selten etwas unbedeutendes, wenn ein Ithron jemanden zu sich bat und sie kannte ihn nicht als Person. Er war der Schweigsamste beim gemeinsamen Mahl und jener, der am meisten auf Reisen in ferne Länder war, deren Existenz ihr nicht einmal bekannt war. Es hieß, auf vieles gefasst zu sein. „Wann soll ich zu ihm kommen?“ Dabei blickte sie direkt in die grauen Augen ihres Elfenbruders und formte mit ihren Lippen ein Lächeln. „Morgen, wenn die Sonne die Welt berührt und den Wald erwachen lässt. Ich werde die Beeren für Dich sammeln.“ „Nein“, so ging es ihr durch den Kopf, „das ist nicht normal. Selbst für ihn nicht.“.

Sternensäuseln, kalte Nacht. Ein warmer Umhang, fest um die zerbrechlichen Schultern geschlungen saß sie dort, den Kopf in den Nacken gelegt, einen Blick in die unendliche Ferne versuchend, die sie nicht begriff. “Dort draußen”, dachte sie, “dort draußen sind die Götter, Phanodain, sein Vater. Sie müssen dort draussen sein.” Trauer überkam sie, als sie sich der Geschichten erinnerte, die ihr damals erzählt wurden. “Oh, ich bemitleide Euch nicht. Getrennt von Eurer Mutter, die ihr Leben gab für alles, was Ala'Thair ausmacht. Und immer noch singend. Könnt Ihr es auch spüren? Ihr Gesang, so wunderschön und perfekt. Er ist um mich herum, ich spüre ihn gerade jetzt.” Dann senkte sie ihren Kopf, Melancholie drohte, von ihr Besitz zu ergreifen und leise sprach sie weiter zu der Nacht: “Wer ist es, dass er Fragen beantworten kann von Dingen, die nur ein einzelner im Lied weiss. Was wünscht jener Ithron von mir, dass er mich entbindet vom Sammeln der Beeren? Ist es Weisheit, die er mir vermitteln will? Und warum mir und nicht seinem Schülern, den neth ithron?” Starr, traurig lächelnd begann sie leise zu summen, ein Lied aus ihrer frühen Kindheit, geschaffen von einem Talagan. Der Text schien ihr nicht greifbar und doch kannte sie ihn. Nicht ihn genau, doch die Empfindungen, die sie hatte, als sie ihn hörte, eng umschlugen mit der Musik der Harfe, wie Mann und Frau. In der Lichtstadt unter ihr nahm niemand Notiz von der stillen, inneren Emotion, die auf dem Hügel erblühte, ein moosbewachsener Stein unter ihr.

Kinder räkelten sich in ihren Bettchen, die Pilinglinnar, Pfeilsinger, wechselten von der Nacht- zur Tagwache und bunte Vöglein ließen sich auf den Dächern von Häusern nieder. Durch das Tor ritt eine Elfe auf ihrem lichtstrahlenden Einhorn, Jagdbeute nach hause bringen. Das Metall unter der Hand der jungen Elfe fühlte sich seltsam kalt und warm zugleich an. Ein ungewohnter Klang drang im Lied zu ihr. Sie löste die Hand. Es schien wieder wie eine normale Tür zu klingen. In dem Moment, an dem sie klopfen wollte verformte sich der Klang der Tür wieder. Stirnrunzelnd betrachtete sie das Tor und bemerkte fast nicht, wie Yilion öffnete und sie mit einem Lächeln empfang. “Mae govannen, Schwester. Correllon erwartet dich schon, er ist am Tisch, oben.” Erst überrascht, dann lächelnd nickte sie ihm zu. “Danke, Yilion. Ich werde ihn nicht lange warten lassen. Ich sollte nicht.” Dann fiel ihr auf, dass Yilion nicht in seine Robe gekleidet war und eine unterschwellige Besorgnis machte sich in ihr breit. “Wo ist Deine Gewandung, mein treuer Freund?” In dem Moment erinnerte sie sich wieder und lächelte entschuldigend. “Ah, Du hast also mein Wort vergessen, dass ich das Beerenpflücken für heute übernehme, mhh?”, sein Lächeln war erfüllt mit ehrlicher Freundlichkeit und gespieltem Spott. Ja, sie hatte vergessen. Nicht vergessen hatte sie die letzte Nacht, wo die Dunkelheit sie umarmte und ihr einen traumlosen, erholsamen Schlaf schenkte.
Ethuilel ging zaghaft die marmornen Treppen hinauf und blickte in den Raum. Vorhänge färbten das Sonnenlicht in ein warmes Orangerot und an dem Tisch mit den kunstvoll verzierten Sesseln sah sie ihn: Corellon Iven'ri. Einer der Ithron. Er war alt, sehr alt, selbst für einen Edhil und er lächelte. In seinen Augen funkelte eine Mischung aus väterlicher Belustigung und tiefer Sorge, die die junge Elfe nicht zu beurteilen wusste. Er war in himmelblaue Roben aus Seidengarn gehüllt, durch das vereinzelt Goldfäden gewebt waren, die in dem Licht des aufgehenden Tages hellrot funkelten und ihn mit der Aura der Mystik zu umgeben.
“Komm näher, Tochter des Frühlings, und lasse dich hernieder.”, selbst für einen Elfen war seine Stimme ungewöhnlich klar, jedoch tief und ernst. Sein Kopf neigte sich dabei leicht, eine bittende Geste. Zögerlich trat das Mädchen näher und setzte sich. Sie hatte schon auf vielen Stühlen gesessen, doch keiner war so kunstvoll gefertigt worden, das er ihr ein Gefühl von dergestalt umfassenden Komfort geben konnte. Fast überrascht wollte sie wieder aufstehen doch band sie das Lächeln des Ithron dazu, sitzen zu bleiben. “Du fragst Dich, weshalb ich Dich in mein Haus eingeladen habe, Ethuilel Rhia'san. Jene Frage möchte ich Dir beantworten, nicht jedoch ohne mahnende Worte an dich zu sprechen, jenes Wissen in Deinem Geist zu verschließen und nicht darüber zu sprechen, bis dass Deine nith sich ihrem Ende neigt, und Du dich für einen der Wege entscheiden musst.” Er wollte weiterreden, irgendwie spürte sie das. Angespannt lauschte sie seiner nun folgenden Frage: “Ist es richtig, was ich hörte, dass Du die Sinfonie Ala'thairs, das Lied der Schöpferin selbst hörst, in einer Art und Weise, die dir in der letzten Zeit befremdlich erscheint?” Was? Woher wusste er das? Sie hatte sich doch nur ihrer Mutter Tinúviel anvertraut und ihr ein Wort abgerungen, es niemandem zu sagen. Der alte Ithron lächelte wieder einmal sanft, als er ihre Antwort direkt aus ihrem Gesicht zu lesen schien und sprach weiter: “Ich sehe. Mae, es stimmt. Deine Mutter hat es mir erzählt. Und sie tat Gutes damit.” Der Pol der Ruhe, der sich um den Mann gebildet hatte, schaffte es einfach nicht, Ethuilels Anspannung zu lösen. Von allen ihres Volkes – ausgerechnet ihre Mutter? “Spüre weder Wut noch Enttäuschung, Tochter des Frühlings, sondern wisse, dass Dein laienhaftes Verständnis des Liedes mehr ist, als viele Kinder der Weisheit jemals in ihrem Dasein erleben. Wisse auch, das Du, wenn Du dich für einen Weg entscheiden musst, den Weg einer Ithron einschlagen sollst, denn jenes ist Deine Bestimmung in dieser Welt. Doch liegt die Entscheidung, Tochter des Frühlings, bei Dir und Dir allein.” Ithron? Sie? Eine jener, die die Melodie des Liedes um sich weben konnte und, wenn auch keine Sinfonie, meisterhafte Sonette komponieren könnte? “Doch, Correllon, ich verstehe nicht? Warum sagt Ihr mir jenes jetzt, eine und eine halbe Dekade vor dem Ende meiner nith? Ist es nicht so, dass sich der Weg erst entscheidet, wenn der Edhil dazu bereit ist?” Das zaghafte Lächeln schlug kläglich fehl, zu sehr hatte sie Verwirrung überkommen. Sie wollte erst und einzig den Weg eines Nestatulu einschlagen, wissend, dass ihre Gabe dem Lied zu lauschen, ausgeprägter war als die ihrer Altersgenossen, Freunde und Geschwister. Doch sollte es wirklich so sein? Vermochte sie, genug Nuancen wahrzunehmen, um der Lichtstadt als Ithron zu dienen? Es würde sie lange beschäftigen. Fast in Gedanken versunken drang die Stimme Corellons wieder in ihr Bewusstsein: “Gehe jetzt, Ethuilel Rhia'san, Tochter des Frühlings, und denke nach über meine Worte. Genieße das Lied in jener Zeit, wo Du Nuancen, nicht aber Tonlagen ändern kannst und es doch wahrnehmen. Sie wird dich prägen.” Sie neigte ihr Haupt. “Namarie, Corellon.” Mit tapsigen, noch leicht unsicheren Schritten ging sie dann die Treppe herunter, drückte die Tür auf und atmete erst einmal tief die Luft um sie herum ein. Was war ihr Weg?

Wieder hier. Im Sternenlicht auf einem Hügel, der moosige Stein unter ihr. Kälter als sonst wirkten die Nachtwinde, die über die Stadt der Lichter strichen und bunte Wimpel zu einem Tanz einluden. Ihr Haar teilte die Freude der Wimpel und bewegte sich sanft im Wind, strich über die Rückseite ihres feinen Umhangs, den sie sich wie immer, wenn sie hier saß, über die Schultern geschlugen hatte. Die Sterne wirkten kälter als sonst, Wärme war gewichen, nicht nur aus der Natur sondern auch aus ihren Zügen. Tag um Tag konnte sie ihre Gedanken nicht von den Worten des Ithron abwenden. Sie? Sie selbst? Ein Heiler wollte sie sein, oder einer der Varcuru. Ein Ithron? Sie hatte eher daran gedacht, den Weg eines Talagan zu beschreiten, denn den eines Magiers. Zu groß schien ihr die Verantwortung auf den Schultern jener Brüder und Schwestern zu liegen, als dass sie sie jemals tragen konnte. “Kann ich denn? Kann ich die Verantwortung tragen für jene, die um mich sind, kann ich töten für jene, die mein Leben sind?” Seit Tagen schon war sie schweigsam durch die Straßen der Städte gelaufen, selten nur durch den Wald und dann nur mit einer geringen Ausbeute an Beeren. Ihre Instinkte ließen sie im Stich. Verloren in Gedanken schritt sie achtlos an Beerenpflanzen vorbei, zertrat manchen Ast und schalt sich selbst dafür. Was war nur mit ihr los? Würde die Zeit ihr Heilung bringen oder es nur verschlimmern? Ungeklärte Fragen...

“Was ist mit Dir los, Ethuilel?”, fragte Sinyana. Mit menschlichen Begriffen könnte man sie als etwas beschreiben, das einer 'besten Freundin' sehr nahe kam. Für die junge Edhel war sie bloß 'Sinyana', eine gwathel. Sie hatte geschafft, was viele vor ihr nicht vermochten: sie hatte die richtige Frage gestellt. Beinahe ertappt fühlte sich Ethuilel. Dabei hätte ihr doch deutlich werden müssen, was los war. Die Tag für Tag besorgter wirkenden Blicke ihrer Brüder und Schwestern, die Fragen ihrer Eltern nach ihrem Befinden. Es fiel auf, dass sie seltener im Wald und immer weniger Beeren mitbrachte. Sie brachte ein seltenes Lächeln auf den Weg, das die Furchen in Sinyanas gerunzelter Stirn nurmehr vertiefte. “Ich kann ein Ithron werden, Sinyana. Das sagte mir Bruder Corellon.”, brachte sie vor, ehe sie die Zähne zusammen biss und erwartungsvoll zu ihrem Gegenüber blickte. Einen Moment lang hatte sie den Eindruck, sie würde genau so entsetzt sein wie sie in dem Moment, in dem sie es erfahren hatte, doch dann begann sie glockenhell zu Lachen und grinste breit. “Das ist doch toll! Ferne Länder sehen, die Melodie des Liedes zum Mittelpunkt des Lebens zu haben!” Nun war es an Ethuilel die Stirn zu runzeln. Abgesehen davon, dass sie diese Sichtweise noch nicht bedacht hatte – wie konnte sie die ganzen schlechten Dinge übersehen, die an der Sache waren, die ganzen Verantwortungen? Das Wohl vieler Edhel auf den Schultern tragen zu müssen?
“Sinyana, gwathel, seit unserer Geburt sind wir nebeneinander, miteinander, aufgewachsen. Nun sag mir: Was ist es, das Dich so erfreut? Siehst Du nicht das schlimme? Dass ich die Verantwortung für viele tragen werde, wenn ich den Weg eines Ithron einschlage?”
“Wenn nicht Du, wer dann?”
Auch hier wieder diese Verwirrtheit. Täuschte sie sich denn nur noch in der Erwartung, die sie jemandem entgegen brachte? War sie so sehr in ihren Träumen gefangen, dass sie es nicht merkte?
Bevor sie ihr Wort erheben konnte, redete Sinyana weiter: “Ethuilel, ich möchte garnicht glauben, wie sehr Du dich mit den Gedanken belastest. Wolltest Du denn nicht einer der Heiler werden, oder ein Varcuru? Meinst Du, wenn Du einen Deiner Brüder behandelst und er so schwer verwundet ist, dass er aus dem Weltenlied gerissen wird, dass Du dann keine Verantwortung hättest? Würdest Du einem Klingentänzer ein Schwert schmieden, hättest Du dann keine Verantwortung? Es ist doch nicht so, dass man dich gegen Feinde stellt, ohne das man dir zeigt, wie man sie besiegen kann, es ist doch nicht so, dass jemand etwas von Dir verlangt, was Du noch nicht kannst. Du wirst nicht höher sein als wir, außer dass Du mehr Gutes tun kannst! Das schaffst du, gwathel!”

Die Nachtwinde wärmten sie heute. Es war frühester Morgen, die Sonne würde bald über das Land streichen und aus seinem einlullenden Schlafe erwecken. Die Worte, die Sinyana ihr gesagt hatten erfreuten ihr Gemüt. Man glaubte an sie, sie war nicht so einsam wie sie einst befürchtet hatte. Sie glaubte daran, den Weg des Ithron einschlagen zu können, war stolz darauf, eine Freundin zu haben, die ihr derart Mut machte. Langsam strich die Sonne über den Horizont und blendete für einen kurzen Moment ihre Augen, hüllte ihre müde zusammen gesunkene Gestalt in einen Kranz aus Sonnenlicht. Vor dem Hintergrund einer Stadt, ihrer Stadt, erhob sie sich und sprach leise: “Nun, Ethuilel, ich glaube Dein Volk bedarf Deiner Beeren.” Als sie den Hügel hinab ging, die Kinder betrachtete, wie sie erst eine Dekade alt waren und fröhlich herumhüpften, da trat ein feuchtes Schimmern in ihre Augen. Für dieses Volk, für ihre Familie würde sie selbst die härteste Ausbildung auf sich nehmen. Sie war nicht allein, sie war ein Teil des Ganzen. Lächelnd entschwand sie in den Schatten der Bäume, einige Tautropfen mit dem Saum ihres Umhanges aufnehmend, mit sich nehmend.

Im Haus des Corellon Iven'ri lehnte Yilion mit den Ellenbogen auf der Fensterbank und blickte der zierlichen Gestalt nach, die er die letzten Wochen sorgenvoll beobachtet hatte. Er lächelte. Sinyana hatte das geschafft, was ihm nicht gelungen war. Und Corellon auch nicht. Er hatte gelernt, dass das Lied allein nicht alles zu manipulieren vermochte. Da vernahm er leise, näher kommende Schritte hinter sich und blickte in ein zu einem schmunzeln verzogene Gesicht des Iven'Ri. Leise sprach er: “Ich habe vernommen, sie ist sich ihres Pfades inzwischen sicherer?” Yilion lächelte: “Ja, das ist sie. Ihre Freundin hat viel geschaffen, was ich nicht vermochte.”
“Du siehst also, Yilion, das das Lied nicht alles vermag. Und diese Weisheit wird für immer in Deinem Geist verankert sein. Ich entlasse dich aus meiner Lehre, Ithron Yilion. Diene gut und diene lange. Deine Brüder und Schwestern brauchen dich.”
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