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Adel kam von edel
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Darna von Hohenfels





 Beitrag Verfasst am: 10 Feb 2007 12:31    Titel: Adel kam von edel
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"Ich erwarte, daß Ihr morgen edelstes Gewand tragt und einen überaus würdigen Eindruck erweckt, Ritterin. Baronin von Stolzenfels wird Euch dabei behilflich sein."
Was sollte das denn zu bedeuten haben, daß ihr befohlen wurde, ein Kleid zu tragen und sich zu schminken?!
"Soll ich morgen auf dem Markt von Menek'Ur an den Emir verkauft werden, Hoheit?"
"Nein, es wird im Schloß stattfinden."
"Dann kommt der Wesir also hierher?"

Feli verzog das Gesicht, als sie am nächsten Tag Darnas Hände und Fingernägel betrachtete. "Ich bin Ritterin, kein Burgfräulein, Euer Hochgeboren...", kam eine fast entschuldigende Bemerkung. Doch die Harfnerin, selbst stets bestens gepflegt, ließ sich davon nicht beirren und nahm die Aufgabe in Angriff, aus der Lady wahrlich eine Dame zu machen. Eine weise Entscheidung, dafür den gesamten Nachmittag als Zeit vorzureservieren...

"Lass sie, wie sie ist", hatte Rafael Felicitas mit scheinbar mulmigem Gefühl gebeten.
"Sie wird hübsch aussehen. Punkt."
An der Fassade der Ritterin von Elbenau zu kratzen - oder überzuschminken - das kam jedesmal fast einer Identitätskrise gleich.
"Vielleicht kann man es als Vorteil werten, daß es umso mehr als auffällig gilt, wenn ich überhaupt ein Kleid trage", ließ sich Darna später vernehmen, als sie Felicitas dankend das geliehene Kleid zurückgab. All die Seide, die üppigen Schnitte... sie konnte es tragen, statt daß das Kleid sie getragen hätte, doch etwas daran war... nicht sie. Jedenfalls nicht an einem gewöhnlichen Tag.
"Es ist wirklich etwas Besonderes."
"Dann sollte man das Besondere doch vielleicht auch als solches belassen."
Die Baronin lachte dezent. "So kann man das natürlich auch auslegen."

In diesem Kleid, mit lackierten Fingernägeln, Lippenschminke, alles in dezenten Erdtönen, schwand zunehmend die oft militärisch anmutende Frau Oberst. Sie hatte Schmuck angelegt und der Duft von Jasmin und Veilchen umgab sie. Welchen Duft sie bevorzuge... Felicitas konnte Fragen stellen... am liebsten hätte sie sich verduftet, und sonst gar nichts.
Was sollte heute nur los sein, um Himmels Willen?
"Ich will meine Rüstung!", murmelte sie halb weinerlich, als sie endlich allein im Raum war. Es war nicht ganz ernst gemeint - nicht ganz. Aber so ein bißchen schon.

Als sie den Thronsaal betrat, stockte sie. Der Blick überflog und erfasste die ganze Kleidung, Wappen, Gesichter, Namen... eine stattliche Ansammlung all derer, die in der Grafschaft über Rang und Namen verfügten, schien sich eingefunden zu haben.
De Arganta, von Stolzenfels, von Hohnburg, von Wolfenfels - dazwischen Adrenalon. Sie ignorierte den eisigen Griff, der ihr die Luft abschnürte, und nichts mit dem Korsett im Kleid zu tun hatte. Vorne standen Adrian und Eileen. Falsch. Vorne standen der Reichsregent, ihr Dienstherr und seine Gemahlin.

Und plötzlich war alles seltsam leicht.
Ihr Kinn hob sich um eine würdige Nuance und die Haltung strafft sich. Die nervös knetenden Finger kamen sittsam vor sich gehalten zur Ruhe. Das Kleid wurde Teil von ihr, seine Hoheit hatte es so befohlen. Sie schritt zur Empore und knickste in aller Vollendung, die man ihr in Mädchenjahren eingebläut hatte.
"Temora hüte und schütze die königliche Familie - Ihr habt mich vor Euch befohlen, Hoheit?"
"So sei nun die Stunde gekommen, daß Ihr eine Antwort erhalten mögt, Ritterin von Elbenau, aus welchem Grund diese Gemeinschaft zusammengerufen wurde."
...
"Hiermit verkünde ich dem Adel des Reiches unter Ador dem Ersten, sowie der Ritterschaft des Reiches und dem Volke, die Erhebung und Würdigung der hier vor uns getretenen Ritterin von Elbenau.
Es ist nun einige Jahre zurückliegend, daß die Knappin von Elbenau hilfesuchend zu uns gelangte. So fand sie hier eine Zukunft, Sicherheit, Ausbildung und ein Heim. Während ihrer Anwesenheit durchlebte sie Sorgen und Freude, entwickelte Freundschaften und wurde der Grafschaft ein hoher Garant für Sicherheit und Würde."
War das alles teils schon so lange her? Wie in einem zu schnell laufenden Traum zogen Bilder an ihr vorbei, Gesichter, Szenen. Adrians Stimme klang irgendwie entfernt. Vielleicht träumte sie tatsächlich?

"Ein jeder Anwesender vermag sicherlich zu bestätigen, welch hohen Wert sie in all den Jahren für die Grafschaft und das Reich bekam. Besonders hervorzuheben zwischen den steten Leistungen, die derart zahlreich sind, daß sie aufzuführen Bücher füllen würde, seien ihre Sicherung der Grafschaft zu dunkler Stunde, als Trugbilder eindrangen, die Grafschaft an sich zu reissen und dunklen Kräften zuzuführen, um das Reich niederzureissen."
Felicitas wurde bei diesen erinnernden Worten blasser. Viola sah still nach vorne, und hätte Darna sie erblickt, sie hätte wohl die Gedanken erraten können. Doch ebenso still stand sie vorne und suchte die Worte weiter aufzufangen.
"Auch sei genannt ihre Führung der grafschaftlichen Truppen gen Rahal, den Frieden der Grafschaft zu sichern. Dieser Tag brachte uns allen schwere Verluste, Verluste die auch das Herz der Ritterin erschütterten."
Die Gedanken der Ritterin wanderten zu ihrer Hosentasche oben, darin eine goldene Halskette mit grün-weißem Medaillon und einigen gravierten Worten: "für Lehre und Treue Euch ewig verbunden, Sir - Darna"
"Stets und in Zukunft wird dies ebenso sein, bestand stets das Wissen, um ihre Treue, Loyalität und Fähigkeit, das Reich vor Schaden zu bewahren.
So erhebe ich sie nun allen zur Kenntnis mit dem heutigen Tage in den Stand einer Freifrau des Reiches!"


Freifrau.

Für einen Moment blieb die Zeit stehen. Damit meinte er tatsächlich den Adelsrang, den Stand einer Freiherrin? Erbadel? Sie, die Ritterstochter? Auf dem Traditionserbe ihres Vaters und dessen Vaters Begründerin einer neuen Adelslinie des Reiches?
Ihr wurde schwindelig.
"Dies ist der für Euch vorbereitete Adelsbrief, Abschriften hiervon werden gen Kronrat ergehen - sowie an euren Vater, Ritterin, gemeinsam mit einem weiteren Schreiben, über welches wir sprachen."
Adrenalon.
Plötzlich brökelte alles, und der Anblick des amtlich und hochherrschaftlich gesiegelten Schreibens gewann etwas schales, als wäre es eine Versuchung des verderbten Brudermörders höchstselbst.
"Ihr dürft das Schriftstück jetzt annehmen, Freifrau von Elbenau", meinte Adrian leise. Ihr Kopf ruckte zu ihm hoch, dann starrte sie wieder auf das Pergament.
"Kommandier mich nach Menek'ur, bitte...", flüsterte Adrenalon zu Hudgarr neben ihm und starrte weiter nach vorne.
"Zu Darnas Leibwache", war alles, was der Hauptmann darauf erwiderte und den Leutant dazu veranlasste, sich mit der Hand über das Gesicht zu fahren.
"Es wird Euch sicher nicht verbrennen", flüsterte Adrian weiter vorne und hielt Darna immernoch den Adelsbrief entgegen. Langsam wurde das Zögern und das Getuschel überdeutlich, und auf Darnas Gesicht machte sich zunehmend Verzweiflung breit.
"Als ... Freifrau wird er... mich erst recht nicht wollen..."
"Wenn er Euch liebt, wird er darüber hinwegsehen."
"Er wäre ein Idiot", fasste Eileen es leise in gewohnt direktere Worte.
Darnas Hand legte sich um den Adelsbrief, als könnte er sie gleich beißen. Der Leutnant stand zwischen dem ganzen weiteren Adel und wippte unruhig auf den Hacken.

"Ich...", sie musste sich räuspern, um weiter sprechen zu können, "danke Euer Hoheit für dieses..." - ein kurzes Zögern - "über meine Person noch hinaus gehende Vertrauen..."
Oh ja, das war zweideutig. Nicht nur, daß eine Erhebung in den Adelsrang irgendwo voraussetzte, daß auch alle nachfolgenden Mitglieder der...
Familie...
ihr wurde kurz wieder schwummerig - dem Reich treu ergeben sein würden, sondern was sie nun angesichts dieser Lage von Adrenalon, ihrem Vater, einer Zustimmung oder sonst irgend etwas erwarten sollte, das war ihr völlig schleierhaft. Doch auch sie selber stand nun in der Pflicht. Das war nicht einfach etwas, was ihr aufgedrückt wurde.
Sie knickste erneut und neigte das Haupt tief:
"Ich schwöre... gelobe... soweit es in meiner Macht steht, wird Euch dieses Erbe dienen, wie ich es tue. Vor und nach mir stehe mein Blut stets dem Reich zur Verfügung."
Sie erhob sich.
"Adel und Ritterschaft des Reiches vernahmen Euren Eid und werden Euch und Euer Blut hieran messen, doch bin ich überzeugt Ihr werdet hierin vorbildlich sein und bleiben."

"Muß man sie jetzt Frau Freifrau, Oberst, Lady von Elbenau nennen?", fragte Selissa leise und sichtlich verwirrt Viola. Die hob nur die Schultern:
"Ich nenn sie Darna ..."
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