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Rouven Alestra





 Beitrag Verfasst am: 07 Jul 2005 08:31    Titel: Das Portrait
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Einst...

Pflicht und Aufopferung, immer wieder hämmerte er sich dies in den Geist, war er seinem Vater schuldig. Ihm nachzufolgen sein Ansinnen und so blickte der noch junge Rouven zum Tor des Gardehauses. Würde er dem Erbe, der Erinnerung seines Vaters gerecht werden, der nun seit wenigen Jahren einen Nachfolger gefunden hatte? Ein neuer Hauptmann, einst rechte Hand seines Vaters, war es unter dem er sich nun zu beweisen hatte. Eben erst hatte er sich noch von jener verabschiedet, zu der er in Liebe entbrannt war. Alles Glück bei seiner Vorstellung in der Garde hatte sie ihm gewünscht. Seine Gedanken waren schon wieder abgelenkt worden, zu ihr. Er musste sich zusammennehmen. Welchen Eindruck würde es machen, sollte er verträumt vor den Gardehauptmann treten und nur die Hälfte des Gespräches überhaupt mitbekommen?

Bangend betrat er schliesslich das Schreibzimmer. Wohl wissend, dass er mit seinem verstorbenen Vater verglichen werden würde, hatte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit gemacht. Wie sollte er dem Mann, den er selbst ebenso bewundert hatte, überhaupt gerecht werden. Aber er war vom festen Willen beseelt, seinem Vater nachzufolgen. Sein Erbe anzutreten, dass ihm nun auferlegt war, dadurch dass diese Temora-Anhänger seiner Familie alles genommen hatten. Er würde sich selbst treu bleiben und den Namen dieser Göttin nach allem was geschehen war, nie wieder in den Mund nehmen. Der Herrscherfamilie würde seine Loyalität gelten, nicht dem Glauben! Erleichtert vor den Augen des Nachfolgers seines Vaters schliesslich bestanden zu haben, verliess er nach einer Stunde das Wachgebäude wieder und eilte sogleich zu ihr.. Sarina. Natürlich wusste er um ihren Stand, welcher Arbeit sie nachging. Durch unglückliche Umstände, die Armut ihrer Eltern, war sie hierzu getrieben. Es war ihm in diesem Moment gleich. Er war jung, sie war es ebenso und beide hatten Träume. Sollte er erst seinen Weg in der Garde gemacht haben, würden sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Sie würde sich von ihrem jetzigen Leben, ihrer Arbeit als Dirne abwenden, endlich frei sein von allem. Denn mehr als deutlich litt sie hierunter. Freudig lag er kurz darauf in ihren Armen, war ihr wieder nah. Der Einzige, dem sie sich aus wirklicher Liebe zuwandte. Er zweifelte nicht daran, nicht an ihr. Sowenig wie sie an ihm zweifelte. Und doch würde die Zeit aufzeigen, dass sie weit mehr Grund dazu haben sollte.

Nun da er eine sichere Arbeit hatte und somit ein sicheres Einkommen, brachte er sie fort. Zu jenem Haus, dass sie sich gemeinsam errichtet hatten. Jenen Ort an dem sie ihr Leben miteinander teilen wollten. Sie genossen die Zeit, die Monate. Er der stetig seinem Dienst nachging, ihr neues gemeinsames Leben finanzierte. Sie, die ihn Abend um Abend in Liebe erwartete. Sie schworen sich die Treue und besiegelten dies mit dem Amulett, dessen Hälfte jeder von ihnen jeweils nun immer bei sich trug. Die wenigen Abendstunden nutzte er, seiner Passion nachzugehen. Er hatte immer leidenschaftlich gern gemalt. Landschaftsbilder zierten das Haus. In den letzten Tagen jedoch hatte er ein Bild fertiggestellt, das ihm besonders am Herzen lag. Ein Bild von ihr, seiner Sarina. Voller Stolz hatte er es ihr schliesslich präsentiert und ihr Lob, hatten seine Freude nur noch verstärkt. Ja sie waren glücklich. Er ahnte nicht wie vollkommen es bald hätte werden können. Ahnte nicht von ihrer Erwartung eines gemeinsamen Kindes. Und erfahren sollte er es auch nicht mehr, denn alles änderte sich schlagartig.

Keine drei Tage sollten vergehen, seit der Fertigstellung des Bildes, als der noch junge Gardist Alestra vor den Hauptmann zitiert wurde. Deutlich ermahnend waren dessen Worte. Er solle sich überlegen mit welchen Personen er sich denn einliesse. Seine Hingabe zu der Dirne Sarina wäre bereits Stadtgespräch und er würde seinem Vater und sich selbst Schande bereiten sollte er an dieser Liebe festhalten. Dem Hauptmanne würde nichts anderes über bleiben, als ihn in Schande aus der Garde zu werfen, um deren Ruf zu bewahren. Er solle sich entscheiden, zwischen Pflicht und Zuneigung. Er ahnte ja nicht, welche Wahrheit hinter allem stand. Es zerriss ihn, die Worte des Hauptmannes hatten es erreicht sich tief in seine Seele zu graben. Ihn glaubend zu machen er würde das Erbe seines Vaters schänden. Schweren Herzens entschloss er sich, die Trennung von Sarina vorzunehmen. Er würde sie nicht fallen lassen, würde dafür sorgen, dass sie gut unterkäme. Das nahm er sich fest vor. Mehr jedoch konnte er im Moment nicht für sie tun, nur hoffen dass sie verstünde, dass sie warten würde auf ihn. Dass sie vielleicht doch einen Weg finden konnten. Er ahnte ja nicht, welch falsches Spiel sein Vorgesetzter betrieb. Wie der Hauptmann selbst zu Sarina stand. Dass es ihn vor Eifersucht zerriss, nun da er herausgefunden hatte, wo jene Dirne verblieben war. Rouven sollte es auch niemals erfahren. Während er Dienst tat, war der Hauptmann selbst zu ihrer gemeinsamen Hütte aufgebrochen und hatte Sarina vorgehalten, sie würde Rouvens Laufbahn zerstören und Rouven selbst hätte sich gegen sie entschieden. Voller Schmerz, ein Kind unter dem Herzen tragend, hatte diese sich aufgemacht sich vor Rouven zu verbergen. Ihre Liebe für ihn niemals ablegend und doch verzweifelt und verraten. Und nichts konnte dies ändern. Trotz alles Suchens hatte er erst von ihrem Verbleib erfahren, als eine Mitteilung ihres Todes ihn gewahr werden liess sie für immer verloren zu haben. Ein einfacher Brief, der ihn von ihrem Ableben unterrichtete, jedoch die Existenz seines Sohnes verschwieg. So war alles was ihm blieb das halbe Amulett und jenes Bild, das sie immer an sie erinnern sollte. Er vergrub beides in all den Jahren im tiefsten Winkel einer Truhe, so wie er seine Gefühle von nun an sehr tief in sich selbst vergrub und darüber verbitterte. Sein Herz erkaltete durch den Verlust. Alles was ihm blieb war die Arbeit und diese allein war es die ihn immer antrieb. So ging seine Karriere voran, bis er endlich das Erbe seines Vaters in aller Entgültigkeit antrat, durch seine Ernennung zum Hauptmann der Varunaer Garde. Seine Härte und sein mehr als leicht erregbarer Zorn, waren längst stadtbekannt und gefürchtet. So sollte es bleiben, bis schliesslich die Wahrheit, die Tatsache seiner Vaterschaft, durch jenen Zufall in Berchgard zutage trat.

Heute..

Nun war es also soweit, der Tag der Trauung war gekommen. Rouven ertappte sich selbst dabei, wie er sich immer wieder vor dem Spiegel hin und herdrehte, ob denn die Kleidung auch wirklich ordentlich sass. Eitelkeiten.. er verdrehte über sich selbst die Augen. Sonderlich wohl fühlte er sich nicht. Eine Kirche besuchen zu müssen, ein Hort dieser Temora, hätte es einen Weg gegeben all dies zu vermeiden, er wäre ihn gegangen. Doch er hatte nunmal eingewilligt als Trauzeuge beizuwohnen. Und schliesslich würde nichts auf dieser Welt ihn abhalten der Trauung seines gefundenen Sohnes beizuwohnen. Nicht einmal diese Temora!

Schlagartig war ihm ein völlig anderer Gedanke in den Kopf geschossen. Ein Geschenk! Er musste doch ein Geschenk auftun. Seufzend gestand er sich selbst ein, dass all dieses familiäre und diese Feierlichkeiten nicht wirklich seine Welt waren. Schon so viele Jahre nicht mehr. All dies war mit Sarinas Fortgang in ihm gestorben. Nun vergass er sogar schon, was sicherlich für alle Welt selbstverständlich war. Ein wenig spät sich ausgerechnet heute, am Tag der Trauung selbst, noch Gedanken über ein Geschenk zu machen. Dann schlagartig wurde ihm bewusst, dass er das perfekte Geschenk längst besass. Es musste in der alten Truhe sein, gleich dort wo jenes Amulett das er nun bereits seit einigen Wochen wieder Tag um Tag bei sich trug, lange gelegen hatte. Sogleich begann er erneut die Truhe der abgelegten Erinnerungen, wie man sie wohl sehr treffend bezeichnen konnte, durchzusehen. Dort war es! Sehr vorsichtig entfernte er das Schutzpapier und betrachete jenes Bild. Es hatte glücklicherweise nicht gelitten. Der Rahmen war schnell gereinigt und er betrachtete das Bild mit sehr gemischten Gefühlen. „Sarina es wird Zeit, dass er sieht wer seine Mutter ist!“ Leise gemurmelt drangen die Worte über seine Lippen. Sogleich machte er sich daran, jenes Bild wieder in Papier einzuschlagen, wenngleich dieses mal sauberes und hochwertiges, so dass es eines Geschenkes würdig war. Gleich nach der Trauung würde er seinem Sohn das Portrait Sarinas als Geschenk überreichen. Jenes Bild, das er vor langer Zeit selbst gemalt hatte. Damals, als noch Glück in seinem Leben Bestand hatte, nicht nur die Pflicht. Vielleicht würde er Gray irgendwann einmal erzählen, wer dieses Bild gemalt hatte. Doch an diesem Tage war es unwichtig. Er war gespannt, wie Gray dieses Geschenk aufnehmen würde.
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Gray Darinor





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2005 17:55    Titel:
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Noch lange lag er wach.
Der Tag war anstrengend ... aufregend gewesen.
Endlich hatte er Marian geheiratet.
Leon hatte eine schöne Zeremonie durchgeführt und am Ende waren Marian und er Mann und Frau gewesen.
Er grinste still in sich hinein. Auch wenn er mit seinem NEIN, erst einmal für etwas Verwirrung gesorgt hatte.
„Willst du Gray Darinor diese Frau...“ und er hatte mit „Nein.“ Geantwortet.
„Nein“ und dann hinzugefügt. „Ich Gray Darinor Alestra will dies alles.“
Irgendwie hatte er fast erwartet das Marian ihn schlagen würde, aber sie war nur erleichtert gewesen.

Kurz vor der Zeremonie hatte der Hauptmann... sein Vater ihn beiseite gebeten, und ihm erklärt das er sich entschieden hätte offiziell zu ihm zu stehen und es Gray überließe ob er das wolle. Er könnte verstehen wenn nicht.
Gray hatte sich Bedenkzeit erbeten und ihm dann in der Kirche auf diesem Wege auch mitgeteilt wie seine Entscheidung war... auch wenn es zum großen Entsetzen Marians und wohl der Rest der Anwesenden gewesen war.
Gray vermochte nicht zu leugnen das ihn in diesem Moment auch der Schalk geritten hatte und er, wenn auch selber ein wenig aufgeregt, er auch ein wenig gespannt auf die Reaktionen gewesen war. Gespannt und fast ein wenig vergnügt.
Wer hätte schon bei einer Hochzeit je erwartet das der Ehemann Nein sagen würde.

Er zog die schlafende Marian enger in seine Arme, und sie ließ es mit einem zufriedenen Seufzen glücklich geschehen. Kuschelte sich noch mehr an ihn.
Sanft strich er über ihren Arm, während er sie betrachtete.
Wie hatte er sich erst von ihrer rauen Schale blenden lassen.
Und doch ... war diese Stück für Stück unter ihren wachsenden Vertrauen gebröckelt, und schließlich hatten sie sich verliebt, hatten zu einander gefunden.
Er suchte ihre Züge in sich auf zu nehmen, als wäre es das letzte mal.
Er blickte sie so gerne an. Vor allem wenn sie schlief, oder ein Kleid trug und mal nicht den Harten Kameraden heraushängen ließ.
Aber er liebte sie auch in ihrer Uniform. Denn es war sie die darin steckte, auch wenn sie das manchmal zu verstecken suchte.

Sie war ihm nicht einmal böse über seinen Streich in der Kirche gewesen.
Er hatte sie über die Schwelle ihres Hauses getragen und ihr dann die Sachlage noch einmal erklärt.
Dann hatte sie ihm ein Silbernen Zweihänder geschenkt und es fehlte wirklich nicht viel und er wäre am liebsten hinaus gelaufen um es aus zu probieren, doch wusste er genau wie Marian das „gefreut“ hätte.
Sein Geschenk bestand aus einer schönen Rüstung die er ihr aber nur Zeigte.
Er neckte sie damit das er sie ihr nicht wolle, da sie sich dann zum anprobieren, erst ausziehen würde, und er dann nicht wollte das sie sich wieder anziehe.
Sie neckten sich noch lange gegenseitig, bis er sie endlich hinauftrug und sie sich mit Zärtlichkeiten zu verwöhnen begannen.
Bis eben gerade hatten sie sich geliebt und während Marian erschöpft eingeschlafen war, war er selber noch zu aufgewühlt.

Vollkommen zufrieden reckte er sich und ließ seine Gedanken schweifen.
Falk der ihnen das Handfasting erklärte, und Marian und ihn auf Anghurische Art verband, ihm gar ein Colium Schild schenkte. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nichts gesehen aus diesem Metall und nun ... er war sichtlich stolz und erfreut über jenes Geschenk.
Quarius der ihm einen Haufen Gold schenkte das mehr war als zwei Monatslöhne zusammen... Er seufzte, wie er das Gold gebrauchen konnte! Irmenlind ....
Still lächelte er. Seine Mütterliche Freundin... sie hatte wirklich das Herz auf dem rechten Fleck.
Herz und ... Schnauze.
Ihr Geschenk war bombastisch gewesen. Eine Statue. Eine Statue eines Adlers!
Noch nie hatte er so was schönes gesehen gehabt und er hatte Irmi nicht genug dafür danken
können. Sobald es ging würde er ihr das noch einmal sagen.
Sie war wirklich eine gute Freundin. Hatte ihm zwei mal das Leben gerettet, und Gray wusste nicht einmal wie er ihr das je vergelten konnte.

Noch einmal hauchte er Marian einen Kuss auf die Lippen, dann löste er sich von vorsichtig von ihr, stand auf und schlüpfte in seine Hose.
Ohne Licht an zu zünden, stieg er leise die Treppe herab und ging zu dem kleinen in Tuch eingeschlagenen Gegenstand.
Das Gemälde seiner Mutter.
Sein Vater hatte es ihm geschenkt und Gray fühlte eine stille Freude in sich.
Ob es ihm schwer gefallen war?
Still enthüllte er das Gemälde, hockte sich davor und betrachtete es in aller Ruhe. Celissa immer gut zu ihm gewesen, hatte ihn wie seinen eigenen Sohn aufgezogen, aber das hier... war seine wirkliche Mutter gewesen die er nie hatte kennen lernen dürfen.
Fast vorsichtig zog er jede Linie mit dem Zeigefinger nach.
Das Gemälde war makellos und von einem Könner gezeichnet.
Es war so viel Leben darin und fast vermochte Gray sie vor sich zu sehen, wie sie lachte, wie sie weinte.

Rouven hatte sie sicher sehr geliebt. Daran glaubte er nun fest. Auch wenn er eine falsche Entscheidung getroffen hatte, indem er sie dann hatte fallen lassen.
Sollte Gray nicht Böse auf ihn sein?
Er hätte eine ganz andere Familie gehabt, seine Familie... und doch... er sah Rouven als jungen Mann vor sich.
War er seit dem je wieder glücklich gewesen? Hat er je wieder geliebt?
Seine Bitterkeit, seine Kälte, das aufbrausende Auftreten. All dies waren Zeichen, Folgen seiner Entscheidung von damals.
Still stand er auf und hängte das Gemälde auf, blieb dann davor stehen und betrachtete es weiter. Jedenfalls hatte er Rouven heute zum aller ersten Male Lächeln gesehen.
Lächeln wie seine Mutter auf diesem schönen Bild.
„Guten Abend... Mutter.“ Sprach er leise. „Ich bin Gray... dein Sohn.“
Es war verrückt, aber er hatte das Bedürfnis diese Worte zu sagen.
Ob Gray der Name war den sie für ihn ausgesucht hätte?

Er zuckte fast zusammen als Marian sich von hinten an ihn schmiegte und ihn umfing.
Er war so in Gedanken gewesen das er nicht einmal bemerkt hatte das sie die Treppe herab gekommen war. „Kannst du nicht schlafen?“ fragte sie leise und Gray legte seine Hand auf ihren Arm der ihn umfing, schaute sich zu ihr um.
„Nein nicht wirklich.“ Meinte er und küsste sie schnell. „Sie ist schön... nicht wahr?“ meinte er dann und blickte wieder auf das Bild.
„Du hast ihre Augen.“ Meinte Marian und nickte, ihre Wange an die seine geschmiegt. „Das Bild ist wirklich schön. Wer hat es gemalt?“
Gray zuckte die Schulter. „Ich weiß es nicht. Aber ich habe das Gefühl als könnte sie gleich aus diesem Bild steigen.“ Marian lachte leise. „Dann wäre sie sicherlich ein wenig schockiert, zwei so halbnackte Menschen einfach so vor sich zu sehen.“
Auch Gray lachte leise, drehte sich in ihren Arm um und zog sie an sich. „Ich mein Schatz... habe im Gegensatz zu dir wenigstens noch meine Hosen an.“
In ihren Augen blitzte der Schalk. „Ja... noch aber das kann man doch ganz schnell ändern oder etwa nicht?“
Gray nickte und nun verschwendete er keinen Blick mehr auf das Bild, sondern schenkte seine ganze Aufmerksamkeit seiner frisch angetrauten Ehefrau.
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Marian Darinor





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2005 18:39    Titel:
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Fast ein wenig verloren kam sie sich vor. Ein Gefühl, das sie überraschte.
Doch der Hauptmann hatte Gray beiseite gebeten, um mit ihm etwas zu besprechen, die schon angekommenen Hochzeitsgäste unterhielten sich leise und von Bruder Leon war weit und breit nichts zu sehen.
Marian ermahnte sich in Gedanken, jetzt nur nicht aufgeregt zu werden. Das passte doch so gar nicht zu ihr… aber immerhin heiratete man ja nicht alle Tage.
Erleichtert sah sie Bruder Leon um die Klostermauer biegen, mit einem freudigen Lächeln nickte er der versammelten Gesellschaft zu und schloss dann ein wenig umständlich das große Tor auf.
Endlich trat Gray wieder an ihre Seite. Irmenlind war inzwischen auch gekommen und nach der herzlichen Begrüßung legte der Hauptmann… in Gedanken verbesserte sich Marian immer noch… Gray’s Vater sich ihre Hand auf den Arm und lächelte sie aufmunternd an. Irmi und Gray schritten voran durch das mit einer dicken, wunderschönen Blumengirlande geschmückte Klostertor.

Marian versuchte unauffällig sich die hell erleuchtete und geschmückte Kirche anzusehen, doch obwohl sie gemessenen Schrittes den Gang bis vor die Stufen des Altars gingen, konnte sie nicht alle Einzelheiten wahrnehmen… nun pochte ihr doch das Herz bis in den Hals. Der Hauptmann… nein… ihr Schwiegervater geleitete sie an die Seite seines Sohnes und trat dann ein wenig zurück, so… wie Irmenlind auch.
Mit erhobenen Händen trat Bruder Leon vor das Paar und sprach segnende und die Zeremonie einleitende Worte.
Nach und nach füllte sich die kleine Kirche mit weiteren Gästen.

Erleichtert spürte Marian, dass Gray nach ihrer Hand griff. Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen und fühlte sich sogleich ruhiger. Von den Worten Leons bekam sie nicht sehr viel mit… sie hätte seine kurze Predigt nicht wiederholen können. Doch als er sie mit seinem Blick fixierte… sie direkt ansprach und sie das Eheversprechen abfragte, war sie hellwach.
„Ja… das will ich“ brachte sie klar und deutlich hervor, auch wenn sie befürchtete, dass sie vor Aufregung kein Wort sagen könnte.
Bruder Leon wandte sich an Gray….
„Willst Du, Gray Darinor die hier anwesende Marian Stein….“
Marian sah zu Gray. Dieser zögerte… sah sie nicht an… und sagte: „Nein!“
Nein? Fassungslos sah sie den Mann an ihrer Seite an. Er hatte „Nein“ gesagt!
Für einen Moment glaubte sie, der Boden unter ihren Füssen würde sich bewegen. Hilfe suchend schaute Marian mit entsetzen Augen zu Bruder Leon empor. Doch dieser zeigte keine Regung… lächelte einfach weiter und hielt Gray weiter in seinem Blick.
Marians Gedanken überstürzten sich… sie musste sich verhört haben. Wieder sah sie zu Gray und dieser hob nun an zu sagen: „ Als Gray Darinor Alestra will ich das alles!“
Erleichtert atmete die junge Braut durch. Sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu beruhigen und schloss kurz die Augen. Rouven Alestra war neben sie getreten und hielt ihr ein kleines Kästchen mit den Ringen hin. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass Bruder Leon zum Ringe tauschen aufgefordert hatte…

Gray küsste seine Frau.

Alle Aufregung war überstanden und Marian war nur noch glücklich.
Vor dem Kloster gratulierten die Gäste und Marian forderte jeden Gratulanten auf, mit ihnen im Festzelt nahe des Kreuzweges zu feiern.

Ihr ging fast das Herz über, als sie den staunenden Gray in mitten des großen Zeltes stehen sah. Ja… Phill hatte sich selbst übertroffen. Sie hatte ihn gebeten, die Festvorbereitungen zu treffen und er hatte sich alles notiert. Dass eine solche Pracht von ihm vorbereitet werden würde, hatte auch Marian nicht geahnt. Doch als sie am Nachmittag einen Blick in das Zelt geworfen hatte, war sie entzückt.
Nun fühlte sie sich fast wie eine Fürstin… überall war wunderschöner Blumenschmuck, die Tafeln waren festlich gedeckt und Phil bediente die Gäste höchstpersönlich mit ausgesuchter Höflichkeit. Die Speisen, von Irmi selbst zubereitet, waren köstlich… das Bier und der Wein süffig, die Gäste fröhlich. Alles in allem ein gelungenes Fest.

Marian schlug die Augen auf… und spürte sofort, dass sie allein im Bett war.
Auf leisen Sohlen schlich sie die Treppe hinab und sah Gray in Gedanken versunken das kleine Bild betrachten. Er hatte ihr davon erzählt… sein Vater hatte es ihm geschenkt, doch gesehen hatte sie es noch nicht.
Liebevoll fasste sie ihren Mann von hinten um.
„Kannst Du nicht schlafen?“ fragte sie leise.
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