Unruhe im Ahnengrab

[Der Erzähler]

Die goldenen Sonnenstrahlen schimmerten hinab auf den heißen Wüstensand, um dort in einem Tanz mit dem warmen Wind zu verschmelzen. Eine noch warme Brise wehte vom Meer ins Landesinnere und mahnte vor der bald eintretenden Kälte der Nacht.
Die ersten Schatten der abendlichen Dunkelheit breiteten den Mantel über die empor stehenden Spitzen der Pyramiden und nach und nach, nahm die Dunkelheit Einzug in Menek‘Ur.
Der Wüstenwind tanzte weiterhin ungehalten über den Sand der Wüste, nahm ab und an einzelne Steine zu sich empor und lies sie an einer anderen Stelle wieder ab.
Es war ein ruhiger Abend, man konnte förmlich, so man sich der Melodie des Windes hingab, ihr träumend lauschen und in den Bann des Windes fallen.
Jedoch würde der Träumer, wie Genießer jenes Szenario irgendwann stutzig den Kopf empor heben und sich suchend nach etwas Unbekanntem umsehen.
War das wirklich nur das Rauschen des Meeres, welches vom Wind umher irrte oder gar der goldene Sand, welcher wie eine tanzende Rose durch die Gegend schweifte?
Wo kam diese Melodie überhaupt her, wo war der Ursprung?
War es überhaupt eine Melodie?
Neugierig wie man ist... folgte man der Melodie, die ab und an verstummte so man sich gen Salzmine wandte, jedoch wieder heller schallte, so man den Weg Richtung des Ahnengrabes anstrebte.
Feierten die Toten ein Fest und lockten mit ihrer Melodie einzelne neugierige Menekaner an?
Ging so etwas überhaupt?
Neugierde und Ungewissheit breitete sich langsam aus und der Weg führte direkt zur Brücke, welche den Übergang zum Ahnengrab bildete.
Oh ja, die Melodie wurde lauter und nun so man ihr näher kam, würde ein jeder merken, dass es wahrlich keine angenehme Melodie war, welcher man eben noch träumend entgegen lauschte.
Was waren das für Klänge? Was waren das für Laute?
Nicht nur der Wind hauchte auf die sonnengebräunte Haut eine Gänsehaut, allein diese Geräusche... Stimmen... hinterließen sie ebenso.
Stimmen? Gelächter? Was trug sich im Ahnengrab nur zu?
Vor allem, wer wagte es in dieser Stätte zu feiern oder gar zu Lachen?
Wobei, wenn man in sich ging und sich nochmals auf die Klänge, wie ungemütlich sie auch klingen mochten beschränkte, würde ein jeder mitbekommen, dass es wahrlich keine erfreuten, noch lustigen, wie glücklichen Gelächter und Stimmen waren.
Was konnte das sein?
Das in der Grabkammer sich untote Wesen aufhielten, das wusste ein jeder, aber dass sie solche Laute von sich ließen, vor allem so laut, dass es noch meilenweit in ein Ohr drang, war merkwürdig oder war in der Nacht etwas geschehen?
Liegt es wohl daran, dass die Untoten so unruhig heute waren?
Wahrlich die Neugierde muss sie gepackt haben, da die Menekaner ja mutig sind, stiegen sie ins Dunkle hinab um jenen düsteren Klängen zu folgen. Sie folgten ihnen und kamen irgendwann nach langen Laufen und bezwingen von Untoten Wesen an... und konnten ihren Augen nicht trauen.
Nein das konnte nicht sein, wieso fiel ihnen das nie auf?
Eluive steh ihnen bei...

Dunkelheit nahm erneut Einzug und das Gelächter wie Geknirsche übertönte die Schreie der beiden Männer, als sie sich todesmutig weiter in die Grabstätte wagten.
Ob es ihnen gut geht? Ob sie je wieder die heißen Sonnenstrahlen auf ihrer braunen Haut spüren würden?
Ein Gerücht mag dennoch durch Menek‘Ur dringen, vielleicht sogar jene Geschichte von den zwei Träumern die dem Winde folgten und in ihr Verderben schritten? Aber was ein jeder zu Ohren bekommt, dass das Ahnengrab nicht mehr das alte ist...