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van Gwinheer`s - Eine neue Ära
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » van Gwinheer`s - Eine neue Ära
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Alva van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2007 16:19    Titel: van Gwinheer`s - Eine neue Ära
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Die schwarzen, dezent glänzenden Stiefel bewegten sich mit einem trockenem Laut über die Planke. Als er die Reling erreichte, drehte er sich ein letztes Mal um. Dort standen sein Vater und seine Mutter, daneben die kleine Suzanna, seine kleine Schwester, die die 10 Winter noch nicht erreicht hatte, welche aber auch kaum seine Beachtung gefunden hatte. Kurz nur fixierte er den Blick auf seine Eltern, Penelope.. Damien, der ein eindeutig zufriedenen, geradezu glücklichen Eindruck auf ihn machte. Ja, so sollte es sein. Er würde nach Gerimor reisen und dort seinen Glauben vertiefen, dem Weg des Herrn folgen... und auch, wenn er bis dato nur durch die Worte seines Vaters und die Schriften der Bibliothek von Rahal eine Vorstellung hatte, war er sich doch recht sicher, dort etwas zu finden, was ihm bei der Suche nach dem vollkommenen Glauben helfen würde. Einzig und allein die Tatsache, dass Annalisa nicht dort unten stand, um ihn zu verabschieden, machte die Situation für ihn zu etwas Gedämpften, Unwirklichen.. er hatte sie zuletzt am Abend zuvor gesehen, und auch wenn er es sich nicht gestattete, seine wahren Emotionen, seinen Schmerz und sein Bedauern offen zu zeigen, war es doch für beide ein schwerer Abschied. Sie wusste das, er wusste das. Was blieb, war ein Schulterheben und ein letzter Wink mit der Hand, bevor er sich, einen kleinen Seesack mit seinem Gebetsbuch, ein wenig Eigenproviant.. nur das Nötigste innehabend, umdrehte, um seine Kabine aufzusuchen. Das Knarzen der viel zu niedrigen kleinen Türe seiner Kabine, welche diese Bezeichnung nicht verdiente, sagte Alva, dass es eine lange, beschwerliche Reise sein würde. Aber es scherte ihn nicht. Weltlicher Luxus, obschon er diesen bis zu einem gewissen Grad kannte, bedeutete ihm nichts im Gegensatz zu seinem Bestreben, dem Einen ein treuer Diener zu sein. Was auch kommen würde, es würde nicht genügen, ihm dieses Ziel zu nehmen. Und um es vielleicht doch etwas gnädiger für ihn zu machen, wollte das Schicksal es wohl, dass Annalisa, nur mit ihrem Arbeitskleid ausgestattet, hinter jener knarzenden Türe auf ihn wartete, um ihm sogleich um den Hals zu fallen und ihm zu gestehen, dass sie sich heimlich auf das Schiff gestohlen hatte, um ihn zu begleiten.



Die Suche konnte beginnen.
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Alva van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2007 16:43    Titel:
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Noch garnicht langer her ist es, als ich zusammen mit meiner Schwester das Schiff verliess, um hier auf Gerimor das zu Suchen, was mein Vater mir mitgab.
Das Annalisa mich so ungeplant auf dieser Reise begleiten würde.. nun, tatsächlich bin ich sehr froh darum. Es ist gut, zu sehen, wie sie neben mir aufblüht, und noch besser ist es, dass sie nun mit einer Unabhängigkeit, die ihr Zeit ihres Lebens verboten blieb, ihren Weg bestreiten kann.

Bajard... ein Fischerdorf, stinkend und unsauber. Ein Hort der Ungläubigen, der Abgestoßenen und Kriminellen, eine Zuflucht für die Geachteten und magnetischer Anziehungspunkt für alle Wegeslosen.
Die ersten Tage hier waren sehr aufschlussreich für mich. Es hat sich gezeigt, dass hier vollkommen andere Strukturen herrschen als bei uns Zuhause. Hier ist keine Ordnung, sondern Chaos. Der erste Gedanke, der mir so durch den Kopf schoß, war, dass dieses Chaos ein wunderbarer Nährboden sein würde. Wofür?
Das würde sich zeigen, denn es galt ersteinmal, hier Fuß zu fassen. Ich musste mein Vorhaben in die Tat umsetzen und den Kontakt zum Tempel suchen, um den ersten Schritt zu machen. Annalisa ging es natürlich nicht Anders. Ihr Qualitäten als Land- und Hauswirtschafterin, dessen war ich überzeugt, würden ihr es sicherlich einfacher machen, uns eine angemessene Grundlage zu schaffen.
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2007 17:18    Titel:
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Stinkende Gassen, lüsternde Händler und ungepflegte Menschen war das erste Bild was mir auf Gerimor geboten wurde als mein lieber Alva und ich vom Schiff stiegen.

Ich fühlte mich die ersten Tage sehr unwohl. Man beobachtete mich scheinbar von allen Seiten, viele Männer stellen mir nach und die Arbeit auf dem heimatlichen Hof war so fern. Ja, tatsächlich machte ich mir Sorgen um die Existenz meines Bruders und meiner eigenen. Ich traf viele Landwirte, dort wurde Vieh verkauft, ein anderer bot Gemüse und Obst feil. Doch niemand hatte Interesse an einer Dienstmagd, einer helfenden Kraft. Wäre mein Bruder nicht so stark und selbstbewusst, wie er ist, an meiner Seite gewesen, wäre ich bereits nach den ersten Tagen zurück in die Heimat gekehrt. Was Mama wohl denken würde, als sie mein Bett leer vorfand?

Alva fühlte sich sichtlich wohl. Wenn ihn auch die vielen Ungläubigen in den Straßen Bajards missfielen, war es für ihn doch ein Ort, der ihn rasch Fuß fassen ließ. Natürlich blieb es auch hier nicht aus, dass vor allem er - der seinen Glauben so öffentlich zur Schau stelle - oftmals schief von der Seite angeblickt wurde. Auch mir wurde die erste Stelle, nach dem Vorstellungsgespräch aus eben jenem Grund verwährt. Doch zusammen haben Alva und ich die ersten Tage gut überstanden.

Die Hoffnung keimt in mir langsam wieder auf, vor allem da ich nun endlich eine Anstellung auf einem großen Gehöft gefunden habe. Beinahe so groß wie der Hof unserer Familie, doch deutlich abgelegener. Es stört mich nicht. Die Zeit die Alva in der heiligen Stadt verbringt, verbringe ich mit den Tieren oder vor dem Herd. Ich bin es von zu Hause gewöhnt den ganzen Tag zu Arbeiten und am Abend totmüde ins Bett zu fallen. So ist es doch nichts neues.

Mein erster und letzter Gedanke am Tag war mein geliebter Bruder Alva. Ob es ihm gut in der heiligen Stadt erging? Hatte er bereits Anschluss gefunden, und würde das Geld welches ich auf dem Hof verdiene, für eine uns würde Zukunft reichen?
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2007 20:44    Titel:
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Die Situation hat sich deutlich gebessert. Zwar gibt es immernoch Menschen, in deren Nähe ich mich unwohl fühle, doch wurde mir bereits die Ehre zuteil einige Anhänger des Einen kennenzulernen. Es sind Menschen wie ich und Alva, Menschen die einander verstehen und es noch kennen miteinander zu kommunizieren.

Erst vor einigen Tage zog ich in Richtung der Ruinen der heiligen Stadt. Das Lager vor der Stadt füllte sich von Minute zu Minute. Und so kam es, dass ich meinen, mir noch unbekannten, Cousin Lyam kennenlernte. Ein Mann, der Alva sehr ähnlich scheint. Sei es nun in der Berufung, wie es die Tradition verlangt, oder aber auch im Verhalten. Auch in seiner Gegenwart habe ich mich trotz der ankommenden Menschen relativ sicher und wohl gefühlt. Ich kenne diesen Menschen kaum und doch verbindet und das Band der ehrenhaften Familie van Gwinheer. Lyam, mein Cousin, sicherlich werden wir noch viel Zeit miteinander verbringen dürfen. Alva hat ihn vermutlich noch gar nicht kennengelernt, hat er doch derzeit relativ viel zu erledigen.

Alva ist sehr wissbegierig und zieht sich meist mit den Büchern seiner Lehrmeister zurück. Gläubige, gute Menschen, die den wahren Kern bereits erkannt haben. Das Herz rein, der Geist frei von Verschmutzung. Ich selber verbringe so wenig Zeit wie möglich auf dem Hof. Ich kümmere mich um die Tiere und die Felder, verschwinde jedoch sobald alle Arbeit erledigt wurde. Oftmals streife ich durch die Gassen der Hurenstadt, aber auch Bajard, um die verschiedensten Impressionen auf mich wirken zu lassen. Die Menschen faszinieren mich. Sie sind so naiv, so dumm. So viele Wegelose, Ungläubige - und doch üben sich eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Sie wecken Interesse, so möchte ich doch wissen wie es möglich ist einen derartig verschmutzen verstand zu haben, den falschen Göttern zu huldigen und dabei dennoch scheinbar reinen Gewissens zu sein.

Dass ich Alva auf das Schiff folgte, war die beste Entscheidung die ich treffen konnte - so scheint mir..
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Lyam van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2007 16:39    Titel:
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Willkommen auf Gerimor

Er hasste Schifffahrten. Dieses Gefühl, unfesten Boden unter den Füßen zu haben, dieser scheinbarer Verlust an Kontrolle – es war einfach nichts für Lyam. Die Botschaft, dass sie nur noch einen Tag von Gerimor entfernt sein würden, war die beste Nachricht, die er auf der ganzen Reise bekam. Er nahm von der Baronie Rothenfels direkt das erste Schiff, das nach Gerimor abfuhr. Das entpuppte sich zu seinem Bedauern aber auch als Fehler, denn die Mannschaft bestand hauptsächlich aus trunkenen Vandalen und der Kapitän selbst war ein unhöflicher, geldgieriger Kerl, der schon beim Betreten des Schiffes deutlich machte, dass er hier das sagen hätte.

Lyam machte dem Kapitän klar, dass er in Rahal andocken sollte, doch der Kapitän schnaubte nur verächtlich und meinte, dass das Ziel die kleine Hafenstadt Bajard sei. Wenn Lyam denn nach Rahal wolle, solle er schwimmen, war die Ansicht des Kapitäns. Und er setzt kurz vor Bajard noch Einen drauf, indem er Lyam für die Reinigung der Kajüte noch extra Geld abnahm. Indem er ihm noch am Kai einen versiegelten Brief überreichte, meinte er: „So mein Junge. Willkommen im Kaff dieser Fischerleute. Wenn Du schon hier bist, kannst Du Dich auch nützlich machen. Bring den Brief zum Handwerkhaus von Gerimor. Die sollen Dir dafür was zahlen … oder so. Mir egal. Ich bin nur froh, dieses Ding los zu sein. Handwerkshaus!“ Mit einem schallenden Gelächter fügte er hinzu: „Mach damit, was Du willst! Ich will nur sagen können, dass ich einen Boten geschickt habe!“ Lyam machte keine Anstalten, irgendetwas dazu zu sagen, denn er dachte sich, dass er den Brief so oder so selbst lesen würde, wenn es sich denn nicht lohnen würde, einmal ehrlich zu sein.

Bajard war für Lyam wie ein Wasserbecken für Katzen. Stinkende Fischer und sonstige armselige Leute aus allen Schichten. Nein, das war nichts für ihn. Zügigen Schrittes verließ er die Kleinstadt und machte sich auf nach Rahal.
Er hatte irgendein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend, als er an die provisorischen Palisaden der Heiligen Stadt kam. Der Geruch von Asche und Staub lag in der Luft. Nachdem die Tölpel von Wachen sich endlos lange darüber lustig machten, dass Lyam passieren wollte, machte er ihnen schlussendlich klar, dass er der Cousin des Catalus Alva van Gwinheer sei. Die Wachen – verwirrt und plötzlich unruhig – holten eine Templerin des hiesigen Tempels. Wie dankbar er innerlich dafür war, endlich wieder jemanden zu treffen, der seinem Herrn genau auf die Weise zu dienen, wie er es sich selbst als Pfad legte. Die Templerin erschien mit etwas Misstrauen und fragte Lyam deutlich aus. Die Tatsache, dass Rahal von der Templerschaft dem Erdboden niedergemacht wurde, verwirrte Lyam deutlich. „Die Heilige Stadt ist gefallen?“ war seine zweifelhafte Frage, für die er sich im Nachhinein wohl am liebsten selbst bestrafen wollte. Der Krieg in seiner Heimat ließ ihm nicht die Möglichkeit klar werden, dass die Zerstörung einer Stadt nicht immer durch den Feind geschehen musste. Dies machte ihm die Templerin auch sehr deutlich klar.
Genau wie bei Glabados in seiner Vergangenheit, erkannte er, dass die Macht vor ihm weit aus stärker war, als er vermuten konnte. Mit der Nachricht, dass er auf Anweisung des Tempels warten sollte, ließ sie ihn zurück.

Lyam musste noch viel lernen, das war ihm bewusst geworden.


Zuletzt bearbeitet von Lyam van Gwinheer am 12 Nov 2007 16:40, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alva van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 20 Nov 2007 19:16    Titel:
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Die ersten Wochen sind nun ins Land gestrichen, und ich muss feststellen, dass sich in dieser Zeit einiges getan hat.
Zum Positiven, wie man guten Gewissens sagen kann. An erster Stelle steht wohl die Neuerschaffung einer Stadt, die ihresgleichen noch lange suchen wird. Die neue, heilige Stadt des Gottkönigs übertrifft alles, was es bis dato zu sehen gab. Sie ist ein angemessenes Zeichen für alle Feinde des Reiches. Ein prachtvoller Stern am Himmel der Götter selbst, dazu errufen, die Botschaft der Vernichtung in seinem Namen in die Welt zu tragen und unsere Feinde in die Knie zu zwingen, allein durch ihr Antlitz.

Im Zuge dieser Neuerschaffung kam es wie gerufen. Die Möglichkeit, ein nicht allzu prachtvolles, jedoch dennoch ausreichendes Gut zu erwerben. Annalisas Augen, als der Kauf abgeschlossen wurde, werde ich so schnell nicht vergessen. Zwischenzeitlich trug ich doch die Sorge in mir, sie könne zwischen all den Menschen hier kaum Fuß fassen, würde sich selbst verlieren, so schüchtern, wie sie oftmals ist. Aber jetzt stelle ich fest, diese Sorge ist unbegründet. Der Hof gibt ihr jenen Lebensinhalt, den sie für sich selbst benötigt. Und das wiederrum, so hat es sich gezeigt, öffnet ihr Herz ein Stück weit. Immer öfter sehe ich sie in der Taverne der heiligen Stadt sitzen oder über den Markt schlendern, und letztendlich bin ich froh darum. Nicht immer habe ich die Zeit, mich ausgiebig um sie zu kümmern. Auch wenn sie das weiss, mein Gefühl dabei ist nicht immer ein Positives.

Lyam van Gwinheer, mein Cousin, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe, hat den Weg hierhergefunden. Auch er wird den Dienst im Tempel antreten, und ich sehe, dass die Gunst des Einen unserer Familie in nicht geringem Maße zugesprochen ist. Wie sonst erklären sich all jene Dinge, die sich wunderbar in das Gesamtbild zusammenfügen? Lyam scheint noch etwas naiv, unwissend zu sein, jedoch, war ich das nicht auch? In ihm ist der Zorn stark, jedenfalls. Man kann es geradezu körperlich spüren. Jederzeit warte ich darauf, dass er all seinen Hass entlädt. Ich bin gespannt, und werde diesen Moment freudig erwarten.
Immer wieder kommt unser Gespräch auch auf Vater und Mutter zurück, wobei es scheint, als habe Vater ihn geschickt, nachdem seine Eltern das Zeitliche gesegnet haben. Er scheint etwas verschlossen zu sein, wenn es um die Familie geht.. ich denke, ich sollte tiefer in ihn dringen. Es könnte wichtig sein.

Zuguterletzt zeigt sich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. War ich mir dessen von Anfang an sicher, denn sonst wären wir alle wohl nicht hier, ist es dennoch eine nicht zu verachtene Bestätigung, die Gassen Rahals als Vicarius des Tempels zu beschreiten und zu spüren, wie die Menschen die im allumfassenden Vergleich vielleicht noch geringe, aber dennoch vorhandene Authorität achten. Es ist wie geschaffen für mich. Ich kann das Wort des Herren hinaustragen, stoße auf offene Ohren und dabei spüre ich, dass ich _SEIN_ Werk verrichte. Ihm Nahe bin, und mit jedem Tag ein Stück näher komme. Eines Tages kommt mein Ende.

Und wenn es soweit ist, bin ich ebenso bereit. Ihm zu Dienen, für ihn zu Sterben. Und meinen verdienten Platz in Nileth Azhur, an seiner Seite, anzunehmen.


Zuletzt bearbeitet von Alva van Gwinheer am 20 Nov 2007 19:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 20 Nov 2007 22:48    Titel:
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Ich glaube nicht, dass man den zufriedenen Ausdruck in meinen Augen noch übersehen kann. Stets lasse ich die Augen über das Feld wandern, und stets ergreift mich eine Art Befriedigung. Es ist beinahe unglaublich, was wir in so kurzer Zeit erreicht haben. Der Existenz erster Grundstein wurde gelegt, und immer mehr erklimmen wir gemeinsam die Stufen der Ära van Gwinheer.

Das Feld ist üppig bewachsen, und auch die Pferde warten bereits auf die ersten Besitzer. Bald wird es soweit sein und die trächtigen Stuten werden die stolze van Gwinheer Zucht einleiten. Es wird ein atemberaubendes Gefühl sein die blutverschmierten Fohlen in den Händen zu halten und zu wissen, dass man neues Leben geschenkt hat. Das neue Leben welches ein weiterer Baustein darstellen wird. Ich bin gespannt. Natürlich begleitet mich stets auch das ungute Gefühl. Die Luft wird kälter und ich merke genau, dass der Winter bald Einzug in das Land halten wird. Es ist ein Tanz auf des Messersschneide ob die jungen, noch schwachen Pflanzen den ersten Winter überleben werden. Es wäre fatal würde die Erstbepflanzung zu Grunde gehen. Doch bin ich zumeist zuversichtlich: Der Boden erhielt eine Weihe und vermutlich wird ER schützend seine Pranke über unser Familienanwesen halten.

In der heiligen Stadt gab es bereits einige einprägende Begegnungen und Erlebnisse, beeindruckt hat mich vor allem die letzte Messe zu Gunsten der neuerbauten Stadt im Tempel. Wie ein Phönix aus der Asche, stieg die neue Stadt in kürzester Zeit wieder auf. Das Treiben nahm zu, was man auch deutlich an den Anwesenden während der Messe wahrnehmen konnte. Mehr und mehr Gläubige füllten die Reihen. Sogar seine Heiligkeit, der Alka, war anwesend. Es war ein unglaubliches Gefühl diese Person zu sehen. Seine Heiligkeit, ein scheinbar unnahbarer Mensch, der es selbst durch eine gewisse Distanz schafft, eine Volksnähe herzustellen. Ich muss zu geben, dass ich einige Male den Blick aus seinen Augen auf mir ruhen spürte - doch natürlich war es nur eine Spinnerei, welchen Grund hätte er auch? Aufjeden Fall gab mir diese Begegnung neue Hoffnung, neue Hoffnung für mich und die gesamte Familie. Es würde alles noch viel besser gelingen, als wir uns selber vorgestellt hatten.

Lyam ist ein wundervoller Cousin. Erst vor einigen Tagen lernte ich ihn abseits des Rummels etwas kennen. Wir verbrachten einen ruhigen Abend in unserem Familienanwesen. Ja, sein Humor ist unvergleichbar und ich konnte unglaublich viel mit ihm lachen. Gewiss wird er noch viel von Alva lernen können, wenn es um die Dienste im Tempel geht - doch bin ich überzeugt davon, dass er sowohl wissbegierig ist, als auch Lernbereitschaft zeigt.

Ich muss sogar zugeben, dass ich inzwischen einige Veränderungen an mir selber wahrgenommen habe. Dadurch, dass sowohl Alva als auch Lyam nicht immer die Zeit für gemeinsame Unternehmungen aufbringen können, zog ich auch oftmals auf eigene Faust los. Je mehr ich unter Leute kam, umso mehr legte ich die Scheu ab. Ja, es geht inzwischen sogar so weit, dass es einige Bürger der heiligen Stadt gibt, mit denen ich mich regelrecht ungezwungen unterhalten kann. Alva hatte wohl Recht: Der Aufbruch in das Ungewisse würde viele Veränderungen mitbringen - auch mich betrifft es, und ich bin froh darüber. Veränderungen bedeuten den Fortschritt, im Gegensatz dazu steht das Stehenbleiben. wieso also sollte ich zurück bleiben? Es wird gewiss nicht schaden...
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 01 Dez 2007 14:57    Titel:
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Dem Tod so nah.

http://www.alathair.de/forum/viewtopic.php?p=179556#179556


Zuletzt bearbeitet von Annalisa van Gwinheer am 01 Dez 2007 14:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 25 Dez 2007 13:25    Titel:
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Ich schloss meine recht kleinen Hände, Finger für Finger langsam um die Fensterbank. Es war kalt geworden und wie ich bereits vor Tagen vermutet, hatte der Winter später als erwartet doch noch Einzug in das Land gehalten. Eine inzwischen recht hohe Schneedecke lag über dem Vorhof unsere Anwesens, und lediglich die Spuren der herumlaufenden Tiere waren sichtbar. Noch niemand hatte den Hof heute verlassen oder besucht. Verlassen - ja so könnte man es bezeichnen. Das stille, ungleichmäßige Prasseln des Kaminfeuers, schuf eine angenehme Atmosphäre, die von der Kälte des Tages ablenkte, dennoch aber nicht die mitgebrachten Probleme des Alltages überschattete.

Ich wendete mich langsam von der Fensterbank ab, um die Augen nun einmal durch das gemütlich eingerichtete Zimmer wandern zu lassen. Erst auf dem großen Gebetsbuch, mittig des Raumes, kam der Blick zum Liegen. Alva. Ich sah Ihn nun viele Tage nicht mehr und es viel mir immer schwerer vor Augen zu halten, dass er viel zu tun hatte. Natürlich - er hatte ein großes Ziel vor Augen, ein Lebensziel dem er nachstrebte. Der Tempel war für Ihn ein Zuhause, einen Ort welchen er öfter aufsuchte als das Familienanwesen selber. Tatsächlich sollte ich mir über meinen Bruder keinerlei Sorgen machen, sein Verhalten ist richtig und Ihm gebührt Ehre, wie auch Ansehen. Und dennoch - es bereitet mir vor allem in diesem neuen Land mehr und mehr Schwierigkeiten stets im Schatten der Templer zu stehen. Gewiss, unsere Familie ist beherrscht von der Templerschaft und dem gefestigten Glauben an den Allmächtigen. Das möchte ich weder in Frage stellen, noch Bedauern. Doch war es nicht einst so, dass auch die Verwalterinnen des van Gwinheer Gehöfts eine gewisse Respektperson waren? Eine Person, die als Anlaufstelle diente? Auch den Frauen der Familie wurde in der damaligen Baronie Ansehen und Respekt entgegen gebracht. Sicherlich, niemals maßen wir uns an, auch nur im Ansatz so angesehen zu werden wie die Templer unserer Familie - aber nein, das steht uns weder zu, noch war das unser Verlangen. Doch nun, nun sehne ich mich in diesem neuen Land, in dieser neuen Epoche unserer Familie, nach Anerkennung.

Langsame Schritte, trugen mich also in Richtung des Gebetsbuches, welches noch immer aufgeschlagen war: "Constitutio Alataris". Die innere Macht zwang mich dazu, vor dem steinernen Podest niederzukniene, die Augen zu schließen und mich abermals dem wohltuenden Gebet hinzugeben. Das gleichmäßige, beruhigende Wippen, und das leise Wispern meiner eigenen Stimme, war schon immer ein Balsam für die geschundene Seele. "Wissen und Macht, Hass und Zorn, Erhabener gib mir die Kraft ... ", murmelte ich immer und immer wieder, ehe mich die Schneelawine welche vom Dach stürzte ein weiteres Mal aus den Gedanken riss. War es denn ein so falscher Gedanke, sich nach dem Gewesenen zu Sehnen? War es denn verwerflich, sich danach zu sehnen, aus dem Schatten zu treten um ebenso einmal im Licht des All-Einen zu glänzen?

Mir war bewusst, dass ich Alva sicherlich nicht davon berichten konnte. Er würde es nicht gerne hören, und vermutlich würde er sich diesbezüglich auch zu viele Sorgen machen. Doch wem sollte ich mich anvertrauen? Ich wußte niemanden in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, dem ich mich uneingeschlossen anvertrauen konnte. Wessen Glauben war gefestigt genug?

Erneut glitten meine Augenlider herab, ich fühlte mich unendlich schwach, so dass ich nur mit Müh' und Not wieder auf die Beine kam. Eine Hand lag auf dem Buchrücken des Gebetsbuches. "Allmächtiger, stehe mir bei...", stieß ich noch - einem Stoßgebet gleich kommend aus - ehe ich mich dem Kaminfeuer zuwendete. Wärme. Unendliche Wärme und Geborgenheit.
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 05 Jan 2008 14:27    Titel:
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Rastlose Nächte

http://www.alathair.de/forum/viewtopic.php?t=28281


Zuletzt bearbeitet von Annalisa van Gwinheer am 05 Jan 2008 14:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 13 Jan 2008 14:22    Titel:
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Ein Bund für die Ewigkeit?

http://www.alathair.de/forum/viewtopic.php?t=28569
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 15 Feb 2008 13:02    Titel:
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Der Beginn einer Freundschaft?

http://www.alathair.de/forum/viewtopic.php?t=28937
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Alva van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2008 20:05    Titel:
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Nunmehr ist so viel Zeit ins Land verstrichen, und doch kommt es mir so vor, als seien diese Dinge alle so schnell an mir vorbeigerauscht.
Meine Aufgaben sind breiter geworden, und die Last, die meine Schultern zu tragen haben, ebenso. Jedoch, ich hebe diese Last gern und ohne Klagen. Das alles sei mein eigenes Zeichen für die Richtigkeit meines Weges, denn keine Lasten zu heben, bedeutet auch, dass keiner einem bereit ist, welche zu geben.
Die heilige Stadt gewinnt stetigen Zuwachs an Menschen. Mehr oder weniger alle sind bereit und hörig für sein Werk, wollen es unterstützen und suchen die Worte des Tempels. Manchen muss man ein wenig Nachdruck verleihen, aber gerade diese Dinge sind es, die einen gewissen Reiz ausmachen. Und so rede ich nach wie vor viel mit den Menschen und weise ihnen den Weg, den sie zu beschreiten haben, wollen sie nicht fallen oder stolpern.
Lyams Ausbildung für seine Weihe habe ich mit Erfolg abgeschlossen, und auch Diese selbst lag in meinen Händen. Es war ein ganz besonderer Moment für mich, diesen Mann, aus meinem Blute, den Schmerz zu weisen und seinen Willen zu festigen, auf dass er an meiner Seite streiten wird mit Wort und Tat. Ein hoher Moment für die Chronik unserer Familie, und ein weiterer Beweis für die Gunst, der der Gottkönig uns gewährt. Ich werde meinen Cousin auch weiterhin stetig weisen, um sicherzugehen, dass auch sein Weg der Bestimmung folgt.
Und dann sei da noch Zakalwve... ein sonderbarer Mann. Und ich muss mir gegenüber ehrlich gestehen, dass ich meine Zweifel hege, wenn ich in die zukunft schaue. Er scheint so ganz und garnicht ein Mann zu sein, der in unsere Reihen passt, und doch wird es darauf hinauslaufen. Auch wenn meine Nachdrücklichkeit unbeirrbar.. wenn die Konsequenzen für Fehlverhalten schrechlich seien... sicher, ich werde nicht zögern, zu tun, was getan werden muss, wenn es nötig wird. Und doch wird die Heirat mit meiner Schwester ein Risiko sein, welches es genau im Auge zu behalten gilt.

Vater wird dies alles mit Stolz auf seinen Sohn würdigen. Sein Stolz ist mir nicht wichtig, dennoch wird er mir die Bestätigung geben, die mich dazu noch fürderhin festigt. Die Menschen sind zumeist so sehr von ihren Gefühlen getrieben, dass sie selbst nicht merken, wann Emotion zur Farce und Intuition zur Hoffnungslosigkeit heranwächst. Auch die wahren Diener, die Bestreben, Kraft und Stärke in Einklang bringen - die Kontrolle über ihre Gefühle ausüben und lenken, sind davor nicht gefeit.
Und so gilt es, weiterhin nach vorne zu Blicken. Nur das eigene Bewusstsein vermag, die Wälle aufrecht zu erhalten, die notwendig sind, um den Sinn unseres Strebens nicht aus den Augen zu verlieren.
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 23 Feb 2008 16:32    Titel:
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Das schändliche Glied in der Kette
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Annalisa van Gwinheer





 Beitrag Verfasst am: 06 Apr 2008 16:32    Titel:
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Es war die desperarte Aussicht, gepaart mit den vergangenen Erlebnissen, die sie an diesen Ort trieb. Ein kleiner lederner Beutel, und der treue Mustang hinter Ihr, waren die einzigen Dinge die sie mit hierher brachte. All' die anderen Gegenstände, Erinnerungsstücke und Gedanken ließ sie zurück, einzig und allein das Stück Pergament auf dem kleinen Tisch in der Küche des Anwesens erklärte knapp ihre Absenz: "Alva, Lyam. Mein Inneres trieb mich zurück in die Arme der Familie zu Rothenfels. Gründe sind nicht nennenswert, ich wünsche euch alles erdenklich Gute. Mein Stolz gilt eurem starken Willen. Annalisa."

Auch der letzte Gedanke an den Zettel in dem Anwesen, welches so viel neue Hoffnung gebracht hatte, wurde abgeschüttelt als sie das Schiff bestiegt und dem Kapitän einen kleinen Beutel in die Hand drückt. Es war Zeit, Vergangenes ruhen zu lassen und den Blick in die Zukunft zu richten. Welch Ironie des Schicksal, dass sie genau das dachte, als sie damals ihrem geliebten Bruder auf das Schiff nach Rahal folgte.

Stets das Ziel vor Augen.




[OOC: Ich bedanke mich für das super RP während meiner Zeit in Rahal. Selten eine so tolle Community erlebt, die derart harmonisches RP bietet. Danke, ich werde es vermissen.]
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