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Alanna Lenjar
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Verfasst am: 09 Apr 2018 11:42 Titel: Ein Bote an Alister Theiryn |
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Ein Junge aus Bajard schiebt eine unscheinbare Nachricht unter der Tür von Alister hindurch, die Schrift wirkt ein wenig fahrig, als habe jemand versucht die eigene Handschrift zu kaschieren.
Seid gegrüsst Herr Theiryn,
lange habe ich mit mir gehadert, ob ich Euch wirklich schreiben sollte oder nicht. Ich war überrascht, dass wirklich jemand aus dem alatharischen Reiche Interesse an unserem Glauben in Lichtenthal hegt.
Ihr versteht sicher, dass ich dieser Absicht gegenüber weiterhin mißtrauisch eingestellt bin, denn in einem Kriege steht selten eine gute Absicht hinter einer Bitte.
Ehrlich gesagt interessiert mich, wie man einen Gott wie den Euren glauben kann. Oftmals wird in dessen Namen Tod, Verderben und Schrecken verbreitet. Allerdings zweifle ich daran, dass ein weiteres Gespräch unser beider Erleuchtung dienen könnte. Ihr habt den Eurigen Standpunkt und ich den meinigen.
Gewiss mag es wieder geschehen, dass wir uns über den Weg laufen, doch kann ich so einem weiteren Zusammentreffen nicht zustimmen.
Möge das Licht Euer Herz erhellen und auf den rechten Pfad führen.
Der Brief ist ohne Namen signiert, nur ein Wort dient als Unterschrift:
Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 09 Apr 2018 11:43, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Alister Theiryn
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Verfasst am: 10 Apr 2018 21:15 Titel: |
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einige Tage später, nachdem man ihn den Brief in den Tempel gebracht hat wird er ein Antwortschreiben aufsetzen, welches ein Bote erst nach Bajard bringt und dort einem weiteren Boten übergeben wird, welcher in Junkersteyn und Berchgard suchen wird, bis er das Haus von ihr findet, um es dort schlicht in den Briefkasten zu werfen.
Des Einen Segen Fräulein Lenjar,
ich war doch positiv überrascht, dass ihr wirklich einen Boten geschickt
habt und der Worte so Taten folgen lasst, auch wenn mich der Inhalt
eures Schreibens nun wahrlich nicht verwundert hat.
Ich bin verwundert, dass es euch so überrascht hat, dass ein Bürger des
heiligen alatarischen Reiches den Glauben Temoras aus dem Munde eines
Gläubigen hören möchte und nicht nur aus Büchern und Aufzeichnungen.
Nur wenn man seinen Gegenüber kennt und versteht, wenn man weißt
wie er denkt, wieso er handelt wie er handelt kann man ihm auch auf
ordentliche Weise begegnen.
Ich muss sagen, mich amüsieren die Zeilen, die ich lese. Ihr verweist
auf Alatar und nennt Worte wie Tod, Verderben und Schrecken. Dabei
glaubt ihr selbst an eine Göttin, in deren Namen und unter dem
Deckmantel eurer Tugenden gemordet, geraubt, geplündert, getötet und
zerstört wird. Eine Göttin deren Reich auf Erden geprägt ist durch Armut,
Hunger Ausbeutung. Zudem kenne ich niemanden im Reich, der hunderte
Unfreier Opfern und in den Tod schicken würde, nur um einen „Ketzer“ zu
bezwingen und doch wählte vor einiger Zeit eben eine der Euren genau
diese Formulierung. Vergesst zudem nicht, das Temora einzig zu dem
Zweck geboren wurde, um ihren Bruder zu töten. Keinen anderen Sinn hat
ihre Existenz. Sie will weder etwas befreien, noch etwas korrigieren. Einzig
der Tod ist die Grundlage ihres Seins.
Und geht es bei einem Gespräch oder einer Diskussion nicht eben genau
darum, dass man den Standpunkt des anderen kennen lernt, ungeachtet
der Tatsache, dass man sich mit diesem identifizieren kann? So bleibt mir
nur zu vermuten, dass ihr weiter über meine Worte nachgedacht habt und
in Selbstreflexion zu Erkenntnissen gekommen seid, die ihr noch nicht
bereit seid anzunehmen.
Wir werden uns vermutlich irgendwann wieder sehen. Ob nun bei einer
Debatte über unseren Glauben oder in anderer Situation mag ich jedoch
nicht zu sagen.
Möge das Licht, von dem ihr so gerne sprecht aufhören euch zu blenden,
damit ihr eure Augen öffnen und die Wahrheit erkennen könnt.
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