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Von Maradon nach Gerimor
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Von Maradon nach Gerimor
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Marina Salberg





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2018 19:53    Titel: Von Maradon nach Gerimor
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Gedankenverloren sitzt das Mädchen auf dem Heuboden der Scheune. Jetzt wo der Pferdestall neu errichtet wurde, hatte sie hier ihre Ruhe. Einen verwaisten Heuballen im Rücken und ein Pergament auf den Knien blickt sie durch das Glas lose Fenster in den Hof hinab. Vor einiger Zeit wurde durch dieses Fenster noch das Heu auf den Boden gebracht. Jetzt dient es ihr als sicheren Ausguck in den Hof, der genug Licht gibt um ihre Zeichnungen anzufertigen. Ein junger Mann, das Ziel ihrer Beobachtung und Motiv zahlloser heimlich angefertigten Bilder, sprach dort mit der Tochter des Nachbarn. Sie wollte nur mal eben die Milch bringen. Ja sicher! Und nun stand sie da, wackelt mit ihren Hüften und verschlingt den jungen Mann förmlich mit ihren Blicken. Und was macht er? Übt sein charmantes Lächeln und wird ihr sicher gleich einen Kuss stehlen. Wie immer! Und kaum ist die weg, wird eine andere ganz zufällig den Weg zum väterlichen Hof finden.



Sie wusste gar nicht was sie mehr ärgert. All die Frauen die auf einmal hier auftauchen und sich schamlos an den Hals des Mannes warfen oder die Tatsache dass er sie selbst scheinbar nicht als weibliches Wesen zur Kenntnis nahm. Nun, sie war erst 16. Aber doch trotzdem kein Grund so gar nicht mit ihr zu flirten. Oder war sie so hässlich? Naja, etwas schmal, und sicher nicht so kurvig wie die Frau dort unten im Hof, aber doch nicht hässlich? Sie mochte ihre blauen Augen und das dunkle Haar.

Als Thore hier vor einigen Monaten auf der Schwelle stand und mit ihrem Vater in dessen Arbeitszimmer verschwand, stand sie wie ein alberner Backfisch im Flur und starrte die verschlossene Tür an. Sie schätze ihn auf etwa 20, vielleicht auch älter. Groß wie ein Schrank und ein Lächeln das sie sofort zum Stottern brachte. Ein Cousin sei er, um mehr Ecken als man zählen konnte. Aber scheinbar kannte ihr Vater den seinen. Und ehe man sich versah bezog er eine Kammer im Haus und hilft seither am Hof. Es galten viele Schäden vom vergangenen Krieg zu beseitigen und der Vater war heilfroh, nun Hilfe dabei zu haben.

Der Krieg! Wegen dieses Krieges war sie selbst noch gar nicht so lange wieder in der Heimat. Der Vater hatte sie als Kind auf das Anwesen der al Astas geschickt, als ein Bürgerkrieg im Heimatdorf auszubrechen drohte. Zu Tante Tiara und Onkel Eric in Sicherheit, wie er sagte. Dort lebte sie einige Jahre wie dessen Tochter. Sogar adoptiert hatten sie das Kind. Es hatte wohl keiner damit gerechnet dass ihr Vater den Bürgerkrieg und später den Krieg gegen Drakhon und seine Untoten überleben würde. Es war eine schöne Zeit. Plötzlich hatte sie Geschwister und eine Mutter. Die eigene Mutter war auf und davon, da war sie kaum geboren. Erst einige Jahre später, bei einem Besuch in Kronwalden, hatte sie Geflüster gehört, das die Mutter wohl nicht tot war, wie sie immer dachte, sondern mit einem anderen Mann in die Wüste ging. Sogar eine neue Tochter sollte sie haben. Dieses Wissen lag ihr noch immer schwer im Magen. Wer hört schon gerne, dass man sie ersetzt hat. Von der eigenen Mutter verlassen. Kein Wunder das der Gedanke an eine Halbschwester sie nicht begeisterte.

Nach Ende des Krieges ging sie dann zurück auf das Gestüt der Försterhofs um wieder bei ihrem Vater zu leben. Ganze 11 Jahre hatten sie sich da schon nicht mehr gesehen. Wie ein Wunder hatte er den Krieg überstanden, selbst den Hof gab es noch. Gut, die Ställe waren nieder gebrannt, aber die Pferde für seine Zucht konnte er retten. Die vergangenen Monate waren dem Aufbau gewidmet und zum größten Teil war es ihnen gelungen. Der eine oder andere Zaun lag noch am Boden und hier und da konnte man eindeutige Brandspuren erkennen, aber auch das ließ sich mit Fleiß und Arbeit beheben. Ja, sie hatten Glück gehabt. Nur ihre neue Familie vermisste sie schmerzlich. Aber dafür konnte sie ihren Vater aufs Neue kennenlernen.

Mit einem erneuten Blick aus dem Fenster durfte sie feststellen, dass sich die Nachbarin mit wiegenden Hüften vom Hof entfernte. Missmutig schob sie ihre Zeichnung unter den Heuballen zu all den anderen, erhob sich und polterte die Treppe runter um in den Hof zu gelangen. Sie würde Thore mal eingehend ihre Meinung kundtun, zu all den Frauen denen er seine Aufmerksamkeit schenkte. Immerhin war er ja zum Arbeiten hier, oder?
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Zuletzt bearbeitet von Marina Salberg am 07 Feb 2018 21:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Thore Salberg





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2018 19:56    Titel:
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Thore saß nach seiner Arbeit unter einem Baum. Sein Hemd lag neben ihm im hohen Gras. Mit den letzten Sonnenstrahlen ließ er den Tag mit einem Krug Bier ausklingen.

Während seine Blicke über das ferne Land schweiften, welches er von seiner Position gut einsehen konnte, ließ er seine Gedanken freien Lauf.
Es ist schon komisch wie er hier her gekommen war. Einige Jahre ist es nun her, dass er auf diesen Hof gekommen war, fort von zu Hause und seinen Eltern. Und nun zählte er schon 21 Sommer.

Nach dem Kriegsbeginn hatte er sich einer Miliz angeschlossen umsein kleines Dorfmit den Höfen zu schützen. Damals war er noch jung, gerade mal 18 Sommer. Seine beiden älteren Brüder sind damals mit dem Heer in die Schlacht gezogen, doch er musste auf dem Hof bleiben. Seine Eltern Marie und Heinrich brauchten ihn um den Hof am Laufen zu halten.
So war es sein Los mit seinem jüngeren Bruder auf dem Hof zu bleiben.
Es ärgerte ihn dass er, gerade er, der doch so mutig und kräftig war, zuhause bleiben sollte und sich nicht dem Heer anschließen durfte.
Er wollte seine Bestimmung im Kampf finden, und so schloss er sich einigen anderen Jungspunden an. Ein wilder Haufen aus jungen und ungestümen Handwerkern, keiner von ihnen hatte je eine militärische Ausbildung genossen, und es war ein Wunder das sie sich selber nicht mit ihren Waffen nicht umbrachten.
Immer wieder zogen sie durch die nahe Umgebung um einzelne versprengte Truppen des Feindes anzugreifen.

Und es gelang.

Zwar nicht weil sie taktisch brillant vorgingen, eher war es ihre Wildheit. Sie konnten von Glück reden das es nur kleine Spähtrupps waren auf sie stießen, sonst hätte es wirklich anderen ausgehen können.

Doch dann kam es andres.
Das Heer rückte näher und vertrieb den Feind... und die jungen Krieger waren nicht mehr benötigt.

Ihr Dorf war sicher und es gab nichts mehr für sie zu tun. So zerschlug sich ihre kleine Truppe und jeder kehrte zurück an seinen Arbeitsplatz. Doch Thore wollte mehr.

Er hatte Blut geleckt und wollte aus dem kleinen Kaff raus.Er wollte die Welt sehen, etwas erleben und vielleicht mal dem Heer beitreten. So dauerte es nicht lange und er sprach mit seinem Vater ob er nicht vielleicht den Hof verlassen könnte um in die Ferne zu ziehen, etwas Neues zu entdecken.
Seinem Vater fiel es leicht ihm ein Ziel zu nennen, er wusste das er Thore nicht lange halten könnte, dafür hatte er einfach einen zu großen Dickkopf. Und bevor er wirr in der Weltgeschichte umher rennt, so gab er ihm den Rat zu seinem entfernten Verwandten zu ziehen. Dieser hatte auch einen Hof und er brauchte Hilfe. Vielleicht könne er dort einige Münzen verdienen mit denen er dann weiter ziehen kann.

Er lebte in einer etwas größeren Siedlung und sein Hof hatte unter dem Krieg wirklich gelitten.Er brauchte Hilfe ihn wieder auf Vordermann zu bringen. Zudem hatte er keine Söhne, lediglich eine Tochter, und was sollte eine Frau schon ausrichten?

Einen Hof aufbauen?

Natürlich war das die Arbeit, bei der die starken Arme eines Mannes gefragt waren.

So kam es dann... Thore machte sich auf den Weg zu dem Hof.
Zu dem Hof auf dem er nun lebt. Er wollte eigentlich nicht lange bleiben. Doch nun war er schon einige Sommer hier und die Arbeit wurde nicht weniger.

Bei dem Gedanken musste er etwas schmunzeln, vor allem bei dem Gedanken an seine Ankunft.
Schon die Ankunft in dem Dorf war für ihn amüsant.
Es gab hier deutlich mehr junge Damen als in seinem Dorf. Und seine Erscheinung macht wohl Eindruck. Zumindest kamen einige der jungen Dinger an die Zäune, hielten in ihrer Arbeit inne umihm tuschelnd und kichernd hinterher zu sehen.

Natürlich lies er sich nichts anmerken, aber er genoss es förmlich und plusterte sich auch etwas auf um möglichst viel Eindruck zu schinden. Ab und an warf er den Damen ein charmantes Lächeln zu.
Den jungen Kerlen des Dorfes schien es nicht sonderlich gut zu gefallen das er,der Neue, hier auftauchte und gar in ihren Gefilden wildern könnte. Doch das war ihm egal.

Thore war groß und kräftig und er hatte schließlich schon gekämpft!
Naja, er bildete es sich zumindest ein, ein großer Krieger zu sein.
Das Ego dafür hatte er auf jeden Fall.
Als er dann an dem Hof ankam, wurde er schon erwartet.
Der Herr des Hauses stand im Vorgarten und Hackte etwas Holz. Mit einem freundlichen Ausdruck im Gesicht winkte er Thore zu. Nach einem kurzen Gespräch bat er Thore rein um ihm etwas zur Stärkung nach seiner Reise anzubieten.

Während sie das Haus betraten schaut Thore sich immer wieder neugierig um, ob er wohl einen Blick auf die Tochter erhaschen konnte?
Und tatsächlich, das konnte er...

Ein junges Mädchen, sie musste an die 15 oder 16 Sommer alt sein, und somit etwas 5 Jahre jünger als er. Er erhascht nur einen kurzen Blick auf sie, da sie durch eine halb geschlossene Tür zu ihm und ihrem Vater lugte. Nicht viel konnte er erkennen, lediglich ihre feinen Gesichtszüge und eines ihrer blauen Augen, da das andere von ihren schwarzen Locken verdeckt wurde.
Er konnte einfach nicht anders als ihre ein charmantes Lächeln zu zuwerfen, was er ja auf dem Weg zu dem Hof schon zur Genüge üben konnte.
Doch der Blickkontakt war nur kurz, denn ihr Vater zog ihn energisch hinter sich in die Stube und schloss schwungvoll die Tür.

Das erste was er da auch von ihm hörte war ein schroffes...
„Damit eines Klar ist Jung... Lass die Finger von Marina! Sonst hack ich sie dir ab!
Hältst du dich dran, kannst hier gerne bleiben und wir bekommen keinen Ärger.
Hast du das Verstanden?“

Etwas erstaunt schaut Thore ihn an und nickt nur leicht. Etwa überrumpelt war er schon wegen dieser direkten Ansage, aber er hatte verstanden.
>>Finger weg von Marina!<<
Was Marina für ihn natürlich nicht uninteressanter machte. Gut, sie war vielleicht im Moment etwas jung, aber mit der Zeit... Innerlich musste er schmunzeln, biss sich aber fast auf die Unterlippe um es nicht nach außen dringen zu lassen, denn würde ihr alter Herr das sehen, würde es gleich schon Ärger geben, der ihm angedroht wurde. Und das musste ja nicht schon am ersten Tag sein.

Bei Thores Nicken beruhigte sich Marinas Vater wieder und nahm sein übliches Lächeln an, mit dem er Thore bereits begrüßt hatte.
Thore wurde das Haus gezeigt, seine Unterkunft und wo es etwas zum anpacken gab. Davon gab es wahrlich genug.
In den folgenden Tagen machte er sich auch gleich an seine Aufgaben.
Zäune wurden wieder aufgestellt, Holz wurde gehackt. Er mochte es seine Körper zu fordern und er nutzte auch gerne die Arbeiten um seinen Körper zu formen. Schließlich wollte er doch für die Damenwelt gut aussehen.
Was auch belohnt wurde.

Wieder und wieder kamen die jungen Dinger aus der Umgebung, natürlich „reinzufällig“,am Hof vorbei um mit ihm einen keilen Plausch zu halten und manchmal hatten sie sogar „rein zufällig“ etwas zu trinken dabei was sie natürlich gerne mit ihm teilen.
Gerne Zeigte er auch was er hatte und arbeitet oft ohne ein Hemd und zeigte stolz seine Körperbilder.
Und es kam öfter einmal vor, das er sich abends vom Hof schlich um sich mit den Damen zu treffen und ein Schäferstündchen zu halten.
Was ihn jedoch etwas betrübte war, das er Marina nur selten zu Gesicht bekam, seltener als es ihm lieb war. Sie wurde ja nun auch älter und reifer und nahm mehr und mehr die Züge einer jungen Frau an.
Er kannte es ja nun,dass die meisten Frauen zu ihm kamen, oder das er nur wenige Anstrengungen aufbringen musste um die Damenwelt auf sich aufmerksam zu machen.

Doch Marina war da anderes, es kam ihm so vor als ob sie ihm aus dem Weg ginge. Wie ungewöhnlich. Und selbst wenn er mit ihr zu tun hatte, war sie doch eher etwas schroff oder schnippisch zu ihm.
Es ärgerte ihn das er den Grund dafür nicht erkannte. Denn sie wurde ja auch älter und immer interessanter. Mittlerweile war ihm sogar die Warnung ihresVaters egal, doch was sollte er machen?
So vergingen die ersten Jahre, und es ändert sich kaum etwas an der Situation. Nun saß er hier und war noch immer ratlos.
So einige der Frauen im Dorf konnte er als seine Eroberung bezeichnen, und das sogar Wort wörtlich, denn so mancher Mann stellte sich ihm in den Weg und er musste um sein Ziel kämpfen.

Doch bei Marina war es anderes.
Selbst jetzt musste er immer wieder an sie denken, vor allem jetzt wo er unter dem Baum saß und den Sonnenuntergang betrachtete, gerne hätte er sie bei sich gehabt.
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Thore Salberg





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2018 14:24    Titel:
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Thore trank noch sein Bier aus und wollte sich nun wieder auf zum Hof machen um sich in sein Nachtlager zu begeben. Als er sich hochdrückt schmerzte seine Schulter etwas.
Es war schon komisch… das sie immer noch schmerzte, aber es würde sicher wieder vergehen.
Zwar war es schon etwas länger her, aber manche Sachen brauchen halt ihre Zeit.
Naja die Anderen hatten dann wohl doch etwas länger von ihren Blessuren.

Vor gut 3 Wochen ist er mal wieder in eine Schlägerei verwickelt gewesen, wie schon so oft.
Man muss aber zu seiner Verteidigung sagen, dass er nie wirklich derjenige war, der angefangen hatte. Naja er hatte es schon irgendwie heraufbeschworen, aber nie angefangen! Wie auch dieses Mal ging es um eine Frau, um was auch sonst.
Thore konnte mal wieder sein Finger nicht von einer Dame lassen die wohl einem anderen versprochen war. Doch sowas störte ihn nicht, und die Dame wohl auch nicht.
Nach dem er sich dann abends wieder aus ihrem Zimmer geschlichen hatte um sich auf den Heimweg zu machte, wurde er abgepasst.
Kurz vor dem Hof von Marinas Vater, lauerten ihm drei eifersüchtige Halbstarke auf. Es schien Thore so als ob es der geprellte Liebhaber war, der sich zur Verstärkung zwei seiner Freunde mitgebracht hatte.

Mit einem leisen Seufzen und einem Kopfschütteln trat er ihnen entgegen.
>>Echt jetzt? Ihr wisst doch genau wie das ausgeht… Ihr mault mich jetzt an… wir streiten uns… Ihr geht auf mich los… ihr liegt dann im Dreck und rennt heulend zu Mama! Also lasst es doch einfach. Ihr könnt doch eh nichts dran ändern was geschehen ist.
Ich hatte meinen Spaß, keiner hat was gesehen… Alles ist gut.
Haut einfach ab, es wird auch keiner erfahren. <<
Manchmal wunderte er sich selber schon etwas über sein eigenes Ego, aber bis jetzt war es immer so abgelaufen wie er es den Dreien versprochen hatte.

So auch dieses Mal.
Seine Worte hatten die Drei nur noch mehr angestachelt. Wütend schnaubend trat der erste auf ihn zu und hob dabei einen Knüppel. Wild schwingend stürmte er auf ihn zu. Er brüllte dabei sowas wie…
>>Du Sohn einer Orkdirne! Dir werde ich die Scheiße aus dem Leib prügeln...<<
Naja, irgendwie sowas.
Es war nicht das erste Mal.
Was die immer mit ihren Orkdirnen hatten? Vielleicht eine geheime Fantasie von den Männern hier im Dorf? Was auch immer!

Thore duckte sich unter dem Schlag weg und wuchtet ihm beim vorstürmen die Faust mit voller Wucht in die Magengrube!
Keuchend und röchelnd lies der erste Angreifer den Knüppel fallen.
Sich krümmend lag er nun auf dem Boden und musste sich übergeben. Schon irgendwie eklig, sich dann noch darin zu winden!

Für einen Moment war er zu sehr abgelenkt von dem Schauspiel vor sich, dass er zu spät merkte wie die anderen Beiden sich zugleich auf in stürzten. Der eine hatte wieder einen Knüpple, der andere aber ein Messer!
Verdammt, das war neu, sonst wurde sich mit den Fäusten oder mit Knüppeln geprügelt, aber noch nie hat einer ein Messer dabei gehabt!
Diesen Mann nahm er doch sehr ernst. Er wandte sich diesem zu und musste einen heftigen Schlag mit dem Knüppel einstecken, der ihn aufstöhnen und nach vorne taumeln ließ.

Zum Glück, und wirklich nur aus Glück, konnte er so dem zustechenden Messer größten Teils entkommen. So erwischte ihn die Klinge nur oberflächlich an der Seite.
Mit einem leisen Knurren aus Wut und um den Schmerz herunter zu schlucken, stürzte er sich in die Arme des Angreifers. Er schlang seine Arme um ihn herum, drücke heftig zu und drosch ihm die Stirn ins Gesicht.
Mitten auf die Nase.
Wieder und wieder drosch er ihm ins Gesicht und kassierte einen erneuten Schlag auf den Rücken.
Ein Knacken war zu hören, ob es von der Nase seines Angreifers, oder von seinem Rücken kam wusste Thore nicht. Es interessierte ihn auch gerade nicht, denn er war im Rausch.
Mit einem letzten, mächtigen Schlag seiner Stirn ließ er den Mann los. Das Messer war diesem schon lange aus den Händen gefallen.
Wild wand er sich dem Anderen zu, der den Knüppel nun doch nicht mehr so sicher in der Hand hielt.
Das Gesicht von Thore war zu einer grimmigen Grimasse verzogen und etwas Blut rann ihm von der Stirn. Seines und das seines Gegners, der nun am Boden lag.

Thore rannte auf ihn zu.
Duckte sich unter der heranrasenden Keule weg, fing den Arme auf und schmetterte ihn auf sein hochschnellendes Bein.
Ein Knacken ertönte! Begleitet von einem Schrei fiel der Knüppel zu Boden.
Mit entsetzten Augen schaute der letzte Angreife Thore an und wich ungläubig etwas zurück, wobei er immer wieder auf seine unnatürlich geknickten Arm schaute.

>>Ich habs euch gesagt! Pack dir deine Freunde und verschwindet, solange noch etwas von euch über ist!<<

Sein erstes Opfer, so konnte man es ja nun sehen, kam allmählich wieder zu sich und hörte auf sich zu übergeben. Nur der, der ihn mit dem Messer angegriffen hatte, lag noch blutend auf dem Boden und stöhnte vor sich hin. Hastig wurde er aufgehoben und von den beiden anderen weggebracht.

Thores Brust hob und senkte sich unter schnellen Atemzügen, er wischte sich das Blut von seiner Stirn.
Seines und das des Angreifers.

Er schaute dem Trio noch eine Weile hinterher und wand sich dann ab.
Mit etwas wackeligen Schritten stapfte er den Rest des Weges zum Hof weiter.
Musste dann aber innhalten.
Er sah dort… Marina!
Sie stand da und schaute ihn an, einfach so ohne etwas zu sagen… wie langte schon?
Hatte sie alles gesehen?
Eine kurze Zeit des Schweigens verging und sie schauten sich einfach nur gegenseitig an. Thore verlor sich etwas in ihren blauen Augen, riss sich dann aber von ihrem Blick los.
Er zuckte dann nur unschuldig mit den Schultern und warf ihr ein zuckersüßes und charmantes Lächeln zu, ehe er weiter ging.

Hatte sie wirklich alles gesehen?
Verdammt, was dachte sie nun von ihm...
Er hätte ihr wohl einiges erklären müssen, sollte sie ihn darauf ansprechen.
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Marina Salberg





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2018 19:59    Titel:
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Das war nun die Krönung eines durch und durch beschissenen Tages!

Erst rief sie der Vater in seine Zimmer und wollte einmal ein ernstes Gespräch mit ihr führen. Da ahnte sie schon dass dieser Tag nicht als einer der Besten in ihrer Erinnerung bleiben würde. Und der erste Satz dieses Gespräches bestätigte schon die böse Vorahnung.

„Marina, du wirst in einigen Tagen 20, vielleicht solltest du anfangen an deine Zukunft zu denken und mal über einen Ehemann nachdenken. Ich werde nicht ewig leben und ich will dich versorgt wissen“

Bei den Göttern! Ausgerechnet einen Ehemann. Aber es kam noch schlimmer. Er hatte ihr die liebste Tätigkeit genommen die sie hatte, das zureiten der Pferde. Sie solle sich doch gefälligst langsam wie eine Dame aufführen. Kochen, putzen, nähen galt es zu lernen. Frau Lewig, die Haushälterin am Hof würde ihr gerne alles beibringen. Und wenn wir schon einmal dabei waren, sie solle sich doch auch einmal hübsche Kleider kaufen wie andere Frauen. Immerhin bekam sie doch jeden Monat ihr eigenes Nadelgeld? Was genau stellte sie an mit all dem Gold das sie bekam? Kleider, das fehlte ihr noch, wie sollte man reiten mit den umständlichen Röcken?

Alles zetern und flehen half nicht, der Vater hatte feste Vorstellungen darüber, wie ihr weiteres Leben zu verlaufen hatte. Selbst die ersten Kandidaten für die Ehe hatte er bereits. Und nun solle sie ein braves Mädchen sein und einem dieser Herren eine Chance geben. Mit diesen Worten wurde sie entlassen. Völlig Fassungslos. Was war in den Vater gefahren? Es hatte ihn nie interessiert das sie in Hosen über den Hof gerannt war. Das sie keinerlei Interesse an den Tätigkeiten im Haushalt hatte. Das ihr die Flegel aus dem Dorf völlig gestohlen bleiben konnten!

Sie musste mit Thore reden. Thore hatte sicher einen Plan um diesem bösen Los zu entgehen. Auf eines konnte man sich bei ihm verlassen. Es würde ihr bestimmt helfen. Auf seine komische Art. Sie nahm ihm zwar noch immer übel das er keinerlei Interesse an ihr hatte, aber so ist das eben mit dem ersten Schwarm. Und wenn es nach ihr ging auch der Letzte. Mit dem Thema Männer war sie durch! Auf Lebzeiten.

Es war Samstagabend, er würde im Dorf sein für seine üblichen Tätigkeiten, über die sie gar nicht weiter nachdenken wollte. Also macht sie sich auf den Weg um ihn abzufangen. Sie würde sich einfach auf die Lauer legen bis er zurückkam. Sie war kaum vom Hof runter als sie lautes Gebrüll vernahm. Kampfgeräusche, Schmerzensschreie und Gefluche, da war selbst sie neidisch. Nach einigen Schritten konnte sie auch den Grund dafür erkennen. Eine gepflegte Prügelei. Thore mit drei anderen Männern. Sie war schon versucht zur Hilfe zu eilen bis sie die drei Männer erkannte. Alles Kerle aus dem Dorf. Und sie konnte erahnen was der Grund für diese Rauferei war. Thore hatte sicher wieder nicht die Finger von den Frauen gelassen. Und sie war sich sicher das Hannes, einer der Männer, grade nicht sehr gut auf seine Verlobte zu sprechen war.
Sie lebten in einem Dorf und jeder Gang in eben dieses brachte ihr neue Geschichten über die glorreichen Taten eines Weiberhelden wie Thore. Dieser Mistkerl, hoffentlich bekam er jetzt ordentlich etwas auf die Nase. Konnte er es nicht einmal lassen. Warum musste er jedem Rock hinterher hecheln? Es tat weh, es tat immer noch weh. So sehr sie es hasste. Nein, Thore würde ihr sicher auch nicht helfen können. Der hatte nur sich und seine Weiber im Sinn.

So vertieft in ihren Gedanken und ihrem Ärger bekam sie das Ende des Kampfes gar nicht mit, erst als er schon vor ihr stand. Ein langer Blick, um Worte waren sie wohl beide verlegen, mehr nicht. Und dann war er an ihr vorbei. Und in diesem Moment wusste sie, sie musste weg. Weg vom Hof, weg vom Vater und vor allem weg von Thore.
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