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"Ein Ei nach dem anderen."
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » "Ein Ei nach dem anderen."
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Madleen





 Beitrag Verfasst am: 05 Nov 2017 01:06    Titel: "Ein Ei nach dem anderen."
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Ich spüre wie sich das süffisante Grinsen in meine Mimik langsam einbrennt. Aber der Kurier kam genau richtig.
Frischer Wind in meiner Umgebung kann ich gerade gebrauchen bevor ich zum Äussersten gehe und kurzerhand mein Brüderlein ins Jenseits schicke.

Ich kam mit ihm schnell zu einer Einigung und ich bin mir sicher: der Kurier weiss, dass ich seine Arbeit überprüfen werde.
Erst leicht anfangen und sollte das keine Früchte tragen, werde ich tiefer zur Wurzel dringen und den Spaten anders ansetzen.

Und wieso musste ich jetzt an einen eingeschlagenen Schädel denken? Verrückt....
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2017 10:06    Titel:
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Ei, Ei, Ei, was seh’ ich da…

Wieso musste das in der Gosse Adorans eigentlich so stockfinster sein? An und für sich kein Grund zum Klagen in diesem Fall, aber nicht zu sehen, wo ich hineintrat auf dem Weg, war schon ziemlich unangenehm. Viel Zeit blieb mir sowieso nicht. Es war kurz vor Morgengrauen, mir war zum Erbrechen kalt, und ich litt unter Schlafmangel. Schlechte Kombination für Eierlieferungen dieser Art. Hatte auch meine Kurierkleidung abgelegt und trug stattdessen ein Grau in Blau in Braun-Gemisch, das auch die Hafenarbeiter gerne mal am Leibe hatten. Natürlich fehlte auch der passende Hut nicht. In dem Fall war dies ein ranzig daherkommendes braunes Ledertuch. Verwegen! Das war es auch, was ich jetzt brauchte. Verwegenheit!

Egal, das Ziel war nun erreicht, es war totenstill um mich herum. Nur vom Hafen her drangen schon die ersten Rufe und die üblichen nächtlichen Geräusche von den Schiffen und dem Wasser, das an die Bohlen schwappte.
Gleich das erste Haus rechter Hand im Hafenviertel Adorans. Die kleinste Taverne der Welt. Witzbold. Es rief mir wieder in Erinnerung, warum ich nicht jeden Hund streichelte (oder jedem die Pfote reichte).
Fein säuberlich platzierte ich mit genügend Abstand zur Tür die Eier auf dem Boden, gleich so, dass er in jedem Fall drauf treten musste, wollte er hinaus. Blieb nur zu hoffen, er wollte auch hinaus und nicht etwa hinein nach irgendwelchen Weiberbesuchen. Dann würde er die Eier leider zu früh sehen und der schöne Plan ging vor die Hunde. Eier gelegt, ich alter Gockel, und ab dafür. So zügig wie ich kam, ging ich auch wieder, möglichst unbemerkt und ungesehen, als ich Licht erreichte innerlich fluchend über die Sauerei an den Stiefeln. Die würd ich erstmal reinigen müssen, bevor ich dahin zurückkehrte, wo ich herkam.

Eine Woche, jeden Abend, so war der Lieferungswunsch. Weil ich es ganz amüsant fand, hatte ich mir für den siebten Tag schon jetzt etwas Besonderes überlegt. Auch für den Vorletzten.
Ein ganz faules Ei, und zwei vom Rindvieh. Hach, das würde einen Spaß geben!
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Madleen





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2017 15:43    Titel:
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Diese Absteige. Ich bin echt tief gesunken. Bei Aemil hatte ich wenigstens ein gutes Bett, ein anständiges Haus. Und DAS in einem gepflegtem Umfeld.
Meine Stiefelabsätze versinken im Matsch als wäre es Scheisse von einem Rindvieh. Ich will garnicht wissen wer hier alles schon hingeschissen hatte. Den Efeuvorhang schiebe ich schnell beiseite und zücke den Schlüssel aus der Tasche. Klick-klick kündigt das Aufhebeln des Schlosses an. Also reisse ich die Türe auf und erstarre für einen kleinen Augenblick. Was mussten meine treuen Augen da sehen? Wärme und Hitze schiessen durch meinen Leib. Die aufkeimende Wut kann ich kaum noch zügeln. Das mein Bruder Röcken hinterher sieht war mir klar, aber das er sie auch hierher bringt?
„Ronya, Rolle einnehmen!“, spreche ich mir gedanklich selbst zu und begrüsse beide mit einem deutlich aufgesetztem Lächeln. Ich bin gut darin und doch spüre ich die verkrampften Wangenmuskeln.

Nachdem die Bäuerin die Tür hinter sich zuzieht ist mir sofort klar dass ich übertrieben habe. Und trotz meines Fehlverhalten will Daeves mir etwas von meinen Freunden aus Bajard geben. Unten im Keller. Den Weg bin ich schon viele Male gegangen während ich auf Daeves gewartet habe. Das Sofa ist sehr bequem. Ich lächel bei dem Gedanken auf dem Sofa wieder Platz zu nehmen und ein Gläschen Wein zu trinken.

Daeves Gefasel bekomme ich nur nebenher mit aber bemerke, wie seine Finger an der Wand entlangfährt als suchen sie etwas. Und tatsächlich rattert es im Anschluss als sich ein Mauerspalt zeigt und einen Raum dahinter offen legt. Ein Geheimraum! Wieso bin ich nicht überrascht?

Neugierig sehe ich mich um und registrier schnell die karge Einrichtung. Das Bett ist meines, das sagt Daeves mir kurze Zeit vorher. Ein Bett. Herrlich. Auf der anderen Seite des Raumes steht ein Tisch mit mehreren Stühlen. Hier wird wohl gearbeitet. Soso. Aber was sehen meine Äuglein da auf dem Kopfkissen?
Ich trete näher heran und nehme die Halskette in die Hand. Der Anhänger baumelt an meiner Handkante herunter als ein seltsames Klicken ertönt. Mein Überlebensinstinkt setzt ein und ich drehe mich herum gerade in dem Moment als ein Gitter hinunterfällt. Daeves sehe ich auf der anderen Seite und grinst mich selbstgefällig an. Er hat mich tatsächlich eingesperrt. Seine eigene Schwester wie ein wildes Tier eingesperrt.

Und irgendwie schiesst mir ein Wort in den Kopf: Kurier!
Er wird nach mir suchen, sobald er seine Bezahlung wollte...
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 07 Nov 2017 16:59    Titel:
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Ein ahnungsloser Tropf

Ich hab‘ einen Tag verbummelt, was die Eier anging. Nun, was heißt verbummelt. Ich hab‘ halt viel zu tun! Also wird‘s eben einen Tag länger dauern alle Eier auszulegen, wie geordert. Allerdings war ich ja nicht untätig gestern. Hab‘ zwei der Eier präpariert, sie vorsichtig an einer Seite mit einer feinen Nadel eingestochen und langsam und vorsichtig Schwefel ‘reingeprokelt. Die sind für Tag 6 vorgesehen. Schön stinken muss es. Damit ich nicht selbst ersticke, hab ich sie im Stall gelagert, in der hinterletzten Ecke, warm im Heu, aber nah genug an einer Wand, dass der Gestand nach draußen abzieht, bevor der Stallmeister die Dinger findet. Jetzt müssen die kleinen Scheißerchen nur noch schön gären. War ja schlau. Hab sie im Stall hinterlegt, wo der Sack auch wohnt. Wer will solche Stinkbomben auch eine halbe Weltreise lang bei sich tragen. Da bekäm‘ ich ja das kalte Kotzen von! Und wenn ich das bekäm‘, müsst‘ ich auch gleich mehr Gold verlangen, wegen der Gefahrenzulage oder vielmehr dem Gesundheitsrisiko, ist doch klar.
Da das Fräulein aber dem Verhalten (aber nicht den Klamotten und den hübschen Törtchenformen) nach mehr in der Gosse wohnt, als im Nobelviertel, kann ich die höhere Bezahlung garantiert vergessen, wenn ich am Zahltag denn dann überhaupt eine sehe. Also keine Extraeinlagen.

Heut‘ muss ich mich aber wieder auf den Weg machen. Mal zusehen, dass ich ein paar Eier ausleg‘. Vielleicht leg‘ ich auch vier hin. Dann spar‘ ich mir so einen Tag? Wär‘ ‘ne Idee, ne? In jedem Fall ist’s einen Versuch wert, denn dann weiß ich auch, ob sie das wirklich überprüft.
Oh, und wenn ja, kann ich ja nochmal nachlegen. Dafür kriegt sie ja auch zwei Zückerchen dazu, die Schnute. Schwefel-Stinkeeier und das Zusatzpräsent am letzten Tag. Mal seh’n. Mach‘ mich mal auf den Umweg.
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Daeves Pardenau





 Beitrag Verfasst am: 07 Nov 2017 20:52    Titel:
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"Im Mietshaus ..", sprach der Besitzer der kleinsten Taverne Gerimors und ertappte sich dabei, wie ein feines Schmunzeln zu einem dämlichen Grinsen und schließlich, als der Druck einfach zu stark wurde, zum munteren Auflacher mutierte. So schnell wie der gekommen war, so rasch waren die Lippen wieder aufeinander gepresst und der Witzbold sah sich im leeren Schankraum um. Erst als er ganz sicher war, dass niemand - und sei es nur eine Maus - anwesend war, beruhigte sich der Puls. Keine Seele durfte je davon erfahren, wie gut ihm dieser Witz in Wahrheit gefiel. Vielleicht würde er später vorsichtig die Reaktion seiner Schwester ertasten, nur für den Fall der Fälle, dass der gute Humor doch irgendwo in der Familie verankert war.

Das heitere Lachen blieb ihm spätestens in dem Moment im Hals stecken, als er für eine Erledigung nach draußen gehen wollte und ein leises Knirschen sein Unheil ankündigte. Die frische Wunde an seinem Oberschenkel hatte gerade aufgehört zu bluten als sein Bein auf etwas glitschigem unkontrolliert nach vorne glitt und die Haut dermaßen spannte, dass sich der Verband noch während dem unsanften Fall auf den Hintern mit rotem Lebenssaft vollsaugte. Einen Schmerzensschrei und eine gute Portion an Schimpfwörtern später war jeder Bewohner des Hafenviertels verflucht und zweifach verteufelt worden. Die Eier, mit Ausnahme von einem Exemplar, wird man danach zerstampft vor der Hütte finden.
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 09 Nov 2017 10:17    Titel:
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Klingelingeling

Ich kann es mir nicht nehmen lassen. Die Eier allein auslegen, würde auf Dauer keinen Erfolg mehr zeigen. Irgendwann rechnet dieser Kerl sicher damit, dass da was liegt zum Ausrutschen und sich ordentlich auf den Arsch zu setzen. Vermute ja, das hat er sogar schon getan, zumindest ließen ein paar Spuren vor der Tür sowas erahnen.
Das Fräulein hat sich seit der Auftragserteilung nicht mehr blicken lassen. Schätze, dass ich mein Gold nicht zu sehen krieg‘. Egal, angenommen ist angenommen. Soll mir niemand nachsagen können, ich halte mich nicht an Abmachungen. Wenn die das nicht tut, ist das ihr Ruf, nicht meiner, der leidet.

Also ein weiterer Tag, ich leg‘ die Eier aus und warte einige Momente hinter der nächsten Hausecke, packe meine Glocke aus, die hübsche Kupferne, und schüttele sie kräftig, damit der glockenhelle Klang mit einem kräftigen „Klingelingeling“ durch das Adoraner Hafenviertel schallt. Die Hellblaue habe ich ja leider noch immer nicht bekommen, aber irgendwie scheint das Mädel meine Bestellung vergessen, oder nicht ernst genommen zu haben.
Nach dem Gebimmel stopf‘ ich mein Kopftuch da rein und seh‘ zu, dass ich Land gewinn‘.
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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 11 Nov 2017 11:52    Titel:
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Der letzte Akt

Noch vorm Morgengrauen lief ich los, schlich mich leise in die Stallung, um die kleinen stinkenden Scheißerchen zu bergen. Noch kam der Geruch nicht so ausgeprägt rüber, die Schalen waren ganz geblieben zum Glück und das kleine Löchlein ließ nicht viel vom unbeschreiblichen Duft entweichen.

Eilig lief ich rüber zur kleinsten Taverne, holte aus einem Korb noch die hübsch gekochten, klein geschrumpelten Rindersäckchen raus und drückte sie mit einem rostigen Nagel in der Ritze zwischen zwei Brettern der Türe fest. Erst als das vollbracht war, schmiss ich die präparierten Stinke-Eier so an die Türe, dass sie direkt in der Ecke unten aufplatzten und die stinkende Brühe des faulen Schwefeleis schön unter der Tür hindurch schlabbern konnte. Natürlich verteilte sich der Rest hübsch auf Boden und Tür und entfaltete sofort einen bestialischen Gestank. Der war echt zum Kotzen! BAH!

Leidig, wie es ist, wenn sowas umgesetzt wird: Tat ich auch. Ich gab sofort und umgehend mein schönes Früh-Nachtstück zum Besten! Konnt’s nicht vermeiden, so ein Elend. Also husch, schnell Land gewinnen, damit der Würgereiz ein Ende fand und ab aufs Schiff. Zum Glück hatte ich Wechselklamotten dabei. Die alten warf ich unterwegs über Bord, die stanken nämlich auch zum Himmel, so sehr, dass der Kapitän mich schon fast nicht hatte mitnehmen wollen, dieser Bastard!


~~~

Und während das Schiff ablegte und in See stach, breitete sich über Adoran vom Hafenviertel ausgehend über den Friedhof hinweg der wunderbare, wenig angenehme, ekelhafte Geruch von fauligem Schwefel mit Ei gepaart aus. Je mehr sich der kleinsten Taverne genähert wurde, desto schlimmer sollte der Duft wahrnehmbar werden. So ein faules Ei aber auch!

~~~


Zuletzt bearbeitet von Askan Fiete Sturmlicht am 11 Nov 2017 11:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Madleen





 Beitrag Verfasst am: 11 Nov 2017 17:00    Titel:
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Tagelang hat er mich eingesperrt. Immerhin hat er mir Wasser da gelassen. In den einsamen Stunden, es müssen unendlich viele gewesen sein, malte ich mir immer wieder aus, wie ich ihn erdrossel. Vergifte. Ihm das Herz rausschneide. Aber er hatte Recht. Ich bin ein Niemand ohne diese Rollenverteilung.

Nach einer schmerzhaften Erfahrung des Vertrauensaufbau liege ich im Fell und starre in die Dunkelheit. Mir ist es nun wieder möglich hinauszugehen. Und ich habe noch vieles nachzuholen.

Ob Neralon aufgefallen ist, dass ich verschwunden bin? Ob er überhaupt einen Gedanken verschwendet hat? Und was war mit dem Kurier. Bis auf das Ei, was ich selbst essen musste habe ich nicht wirklich viel mitbekommen. Aber ich bin mir sicher, dass er seinem Auftrag nachgekommen ist.

Ich versuche mich zu erheben und merke rasch, dass meine Beine noch geschwächt sind. Aber ich muss mir neue Gewandung suchen. Das Hemd, was ich seit gefühlt einer Woche trage ist durchgeschwitzt und stinkt nach Urin. Vermutlich bin ich es selbst der so penetrant riecht.

Erstmal ein Bad nehmen und dann einen Lebensablauf planen....
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