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[Q] Spuren im Sand
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Spuren im Sand
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 05 Okt 2018 18:42    Titel: [Q] Spuren im Sand
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Wackelig waren die Schritte, der Rücken gekrümmt und das angestrengte, ungesunde Schnaufen ertönte bei jeder Bewegung. Sie hatte ihr Ziel vor Augen, doch hier, an diesem Ort, an dem sie das Schiff verlassen hatte, lag es noch nicht. Händler und Fischer brüllten und keiner an diesem Ort schenkte einer alten, in dunkles Lila gehüllten Dame viel Aufmerksamkeit.
Ein, zwei Bewohner des Fischerdorfes wurden gefragt, wie man am besten in das Land der Sonne gelangte, wie man am schnellsten dorthin kam, wo der heiße Sand unter den Füßen brannte. Wo sich die sandfarbenen Mauern erhoben.
Doch es würde eine Weile dauern, bis die zittrigen Schritte dorthin gefunden hatten. Zeit war nichts, von dem noch viel übrig war und so eilte sie, so schnell sie eben konnte in Richtung Wüste, in die Richtung derjenigen, die ihr hoffentlich eine Hilfe waren.

Als die Nacht hereinbrach und die Hitze der Sonne sich mit dem Aufziehen der Sterne mit der Kälte der Dunkelheit abwechselte, würde sich bereits ein eigenartiges Gefühl einschleichen, bei den Khaliq und der Haatim. Unruhe würde sich ausbreiten in ihnen und wenn sie dann endlich in den ersehnten Schlaf fielen, würden sich neben Träumen von satten Oasen andere Bilder einschleichen. Irgendwie anders als Träume. Bestimmter, klarer und am Morgen nicht vergessen.
So würden sie das Bild der alten Dame sehen. Dunkellila Stoff umhüllte sie und nur die Augenpartie verriet mit den tiefen Falten und den langsam ergrauenden Augen das Alter und die Sorge, die sie mit sich trug.
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 05 Okt 2018 19:36    Titel:
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Sanft wehte der Wind über die Gipfel des Cantar und trieb ein einzelnes Sandkorn immer weiter empor. Erhob es hinweg von seinen unzähligen Geschwistern der goldenen Weite der Durrah, die von den letzten Strahlen der Abendsonne erhellt wurde. Der Odem der Luft pustete das Sandkorn weiter hinauf entlang der karg bewachsenen Hänge des Berges, während sich weiter unten der übliche Wechsel der Durrah abzeichnete. Der altehrwürdige Tanz des heißen Tages, der das Szepter bei Sonnenuntergang dem Sternenhimmel und der stürmisch kalten Nacht übergab. Ein Sinnbild für die Aspekte der Mara und ihrer Schöpfung: der Weisen der Oase und der Weisen der Wüste.

Immer höher und höher empor, dem Spiel des zunehmenden Windes ausgeliefert, trudelte das einzelne Korn über die Bergkette des Cantar. In der Nähe rauschte ein Wasserfall in die Tiefe, um eine immergrüne Oase zu speisen, doch der Wind beschied dem Körnchen einen anderen Weg - zu der erhabenen Stätte der Offenbarung. Unter ihm vollzogen die Tempelwachen den Schichtwechsel und schenktem dem Windwandernden keine Beachtung, der von einem erneuten Luftstoss Kapriolen schlagend um den Tempel getragen wurde. Endlich hatte der Wind etwas Erbarmen und flautete zu einer sanften Brise ab. Das Sandkorn schwebte auf Höhe der Seitenbögen des Tempels in der Luft und landete in einer ausgestreckten Hand.

Forschend legten sich zwei granitgraue Augen auf das Sandkorn. Die Priesterin stand an ihrem üblichen Platz am Aufgang zur Omar-Loge im Tempel, um dort nordwärts gewand auf das prachtvolle Panorama des Berges zu blicken und um weiter unten das Aufziehen der Messerwinde zu beobachten. Üblicherweise schenkte ihr der Anblick der Sandstürme tief unten in der Wüste ein Gefühl der Demut und Ruhe, doch heute abend nicht.

Es war, als würde ein Knoten in ihrer Brust sitzen, ein unruhiges Kribbeln in der Magengegend, dass sie nicht zuordnen konnte. Sie hatte in sich gehorcht und überlegt, ob sie etwas beunruhigte. Doch Adal war sicher von seiner Reise heimgekehrt und auch die üblichen Arbeiten rund um Tempel und Maristan waren im Tagwerk erledigt worden. Wühlte sie das Gespräch im Kloster nun doch auf? Eigentlich dachte sie dazu eine gefestigte Meinung zu haben und ihre ruhige, sanfte Stimme hätte ihrem Wesen entsprochen, als sie zu den Teilnehmern des Symposiums gesprochen hatte. Als sie mit reinem Nachdenken nicht weiterkam, hatte sie sich zum Gebet und zur Meditation zurückgezogen, doch auch hier blieb der übliche Friede vollends aus.

Nun stand sie, einer Statue gleich, auf ihrem Lieblingsplatz - es war kein Geheimnis, dass sie als strenge Seele eher dem Wesen der Wüstenweisen nahe war und stets auch die vergängliche und raue Seite der Schöpfung in Erinnerung rief, damit die Suktir und ihr Volk nicht nur die sanfte, lebensspendende Seite der All-Mara vor Augen hatten. Und sie erinnerte sich selbst jeden Abend, indem sie die unerbittlichen Sandstürme betrachtete. Die Vergänglichkeit, der Tod und auch Gewalt waren ein Teil der Mara. Ein Berglöwe, der eine Antilope riss. Ein Leben dass blutig verging, um ein anderes zu nähren. Ohne Hass, ohne Heimtücke, rein dem Kreislauf des Seins folgend. Ohne die nehmenden Klauen der Wüstenweisen gab es kein Platz für den gebärenden Schoß der Oasenweisen. Ein harmonischer Tanz im Sinne der Mara. Wie Tag und Nacht.

Zu späterer Stunde löste sich Maheen vom Geländer der Loge, um heimwärts zu gehen. In die Arme ihres Bettes und eines einprägenden Traumes...
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Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 05 Okt 2018 20:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 07 Okt 2018 00:23    Titel:
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Die Moccatasse dampfte bereits nicht mehr und das Aroma der Kaffeebohnen verflüchtigte sich bereits, während die Khaliq in ihrem Schlafgewand an der Stirnseite des Tisches im Hause der Berglöwen kniete und gedankenverloren auf die gegenüberliegende Salzstatue der Mara starrte. Das Abbild der Göttin zeigte sie in ihrer menekanisch-traditionellen Darstellung:
In ein Sternengewand gehüllt und umschwirrt von Kaktusblüten, Salz- und Sandkörnern. Die Gesichtszüge weiblich-androgyn und die Augen von einem hellen, strahlendem Blau. Üblicherweise wäre das lockige Haupthaar und die Haut noch golden...
Ahmad war bereits vor einer Weile zum Dienst aufgebrochen und hatte seine grüblerische Cousine ihren Gedanken überlassen, die den Mocca vergessen hatte den sie sich und Ahmad zubereitet hatte.

Ihr ging der Traum nicht aus dem Kopf. Diese ältere Menekanerin? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob sie die landesüblichen Kleider und einen Schleier trug oder nicht? Einzig dieser Lilaton war ihr immernoch präsent... und die Zeichen des Alters. Waren ihre Augen grau gewesen oder war es ein zunehmendes Trüben des Augenlichts? Sie schien sorgenbeladen zu wirken...
Sie wusste nicht, warum sie diese Bilder nicht mehr vergessen konnte, warum sie davon so gefesselt wurde. Würde sie so in einigen Jahrzehnten aussehen? War sie das selbst? Graue Augen, stets voller Sorgen, gehüllt in den lilablauen Gewändern einer Geweihten der Mutter?
Oder hatte sie da eine alte, weibliche Suktar gesehen?

Immer wieder versuchte sie sich zu fokussieren und sich ihrer Moccatasse zu widmen, ehe sie erneut das Gefühl beschlich, dass es kein gewöhnlicher Traum war.
Was war es dann? Eine Vision, eine Eingebung der Mara?
Sie wusste von Prehaatim Saman Yazir, dass es ungewöhnlich war, dass man unter dem Rang eines Hohepriesters Visionen gesandt bekam.
Einzig die Hohepriester, Erzpriester und der Erhabene wurden von Eluv' mit Eingebungen bedacht und konnten jene sicher deuten - wobei die Deutungshoheit immer beim Erhabenen lag, so es Visionen waren, die sowohl Geweihtenschaft, als auch Emir erhielten.

Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass Maheen eine solche Eingebung erfahren hätte. Ihre letzte Vision war der Anlass Baed'Madina zu verlassen und im Tempel der Mutter in der goldenen Stadt den Pfad eines ihrer Geweihten einzuschlagen. Sie wurde von der Mara berufen.
War es diesmal wieder ein wegweisender Wink der All-Mara?

Als der Mocca gänzlich kalt war, war sich die Priesterin mittlerweile sicher, dass es eine Eingebung war, die sie im Schlaf ereilt hatte. Nun galt es noch heraus zu finden, ob die höheren Geweihten - also die Haatim und der Erhabene - diesen einprägenden Traum ebenso erlebt hatten.
Und selbst wenn nicht - sie würden eher wissen, was man darin deuten könnte.

Nach einem kurzen Frühstück und der Morgenpflege, strebte sie den altbekannten Pfad zum Tempel an, in der Hoffnung dort mehr zu erfahren...
Doch die Tempelwachen ließen ihr ausrichten, dass die ehrenwerte Haatim heute mit Vorbereitungen beschäftigt sei.
Am Abend unterrichtete sie noch Shania in den Traditionen, ehe sie sich nach dem Abendgebet wieder nach Hause zurück zog.

Anscheinend hatte nur sie diesen seltsamen Traum gehabt?
Sicher hätte die Haatim bald Zeit.
Und auch der Erhabene wollte sie dieser Tage aufsuchen, um Maristan-Angelegenheiten zu besprechen.
Einen von beiden könnte sie sicher bald um Rat bitten.
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Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 07 Okt 2018 00:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Callista Anisa Ifrey





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2018 07:41    Titel:
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    Früh am Morgen stand die Haatim bereits auf dem Balkon ihres Hauses. Ein Schultertuch fest um ihre Schultern geschlungen, da die kalte Nacht der Wüste noch bis in die Stadt zog und nur langsam von der aufgehenden Sonne vertrieben werden konnte.
    Ihre Augen waren in die Ferne gerichtet, auf den sanft zu erkennenden Weg der Karawane der vor der Stadt mündete.
    Es schien beinahe so als würde sie jeden Moment dort etwas erwarten.
    Doch auch an jenem Morgen blieb es aus und ihr Blick ging einfach nur Minuten in die leere der Wüste hinein.

    Der Traum von vor einigen Tagen beschäftigte sie, lies ihre Vorbereitungen für ihre Reise ins Wüstenkloster nur langsam voran gehen. Und immer wieder schob sich das Bild vor ihre Augen, Wie sie in die alten Augen blickte, darin etwas zu erkennen suchte, um dann wieder frustriert ihren Kopf zu schütteln um dieses Bild zu vertreiben.

    Nur selten hatte sie in ihren Leben solche Visionen erlebt, die sie nicht sofort zu interpretieren vermochte. Es war einfach zu wenig gewesen, was sie gesehen hatte. Zu kurz um es richtig zu deuten, zu wenig Informationen um eine tiefere Interpretation zuzulassen. Und so stand sie einfach nur da und wartete, denn sie wusste, es würde etwas passieren. Doch was, das war die große Frage.
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Mina Elaheh Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2018 10:18    Titel:
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Sie saß die halbe Nacht aufrecht im Bett zwischen ihren drölftausend Kuscheltieren und starrte mit aufgerissenen Augen in das dunkle Zimmerchen, welches sie ihr eigen nennt. Sie konnte einfach nicht mehr schlafen, der letzte Traum war zu lebendig, zu verstörend, um wieder friedlich einschlafen zu können. Nach einer gefühlten Ewigkeit verfiel sie trotz der inneren Unruhe in die Meditation, die Position war dieselbe, der Blick nur noch halb geöffnet, aber sie war geistlich nicht mehr in dieser Welt - sie war in sich gekehrt. Versuchte immer und immer wieder das Gesehene zu wiederholen und einordnen zu können, die Vision war klar und trotzdem undeutlich. Sie wusste, dass etwas passieren wird - nur was? Was steckt dahinter, warum jetzt, was wird passieren? So viele Fragen stellte sie sich und so blieb sie eine weitere Nacht in der Meditation. Erst als es soweit war, zumindest was ihr Gefühl ihr vorgab, kam sie zurück. Nach der Waschung, naschte sie zuerst ein paar Kleinigkeiten in der Küche, um sich zu stärken und so machte sie sich auf den Weg zum Berg. Noch bevor sie am Palast ankam, bemerkte sie den gewaltigen Sandsturm, der vor der Stadt sein unwesen trieb, sie ging noch einige Schritte weiter, aber der Wind peitschte nun auch in den Gassen der Stadt und so hielt sie sich für etwas mehr Schutz in der Nähe der Gebäude auf. Sie bemerkte eine Gestalt die gerade durch das Stadttor in die Stadt flüchtete, ein unbekanntes Gesicht. Sie wollte ihn sogleich helfen, ihm Schutz anbieten als eine weitere Gestalt auf dem Platz erschien, dieses Mal aber aus dem Palast. Nach nur sehr kurzer Begrüßung gingen sie zusammen zum Stadttor, um diesen gewaltigen, doch etwas ungewöhnlichen Sandsturm zu erkunden und natürlich ob sie jemanden vor den Toren helfen können Zuflucht zu finden.
Noch bevor sie gänzlich das Tor passierten, endete der Sandsturm abrupt. Einfach so. Irgendetwas muss geschehen sein, es war so verwunderlich.
Wir blickten uns irritiert um, wollten den Leuten vom Basar schon helfen, ihre Sachen zu schützen bis... wir schließlich aus der Ferne zwei Gestalten ausmachen konnten. Es war eine Wache, der einer alten Frau, in dunkellilanen Gewändern, half zur Stadt zu gelangen. Als Mina das sah, verzog sie nicht einmal die Miene und eilte zu der alten Frau, die ihr vorher schon bekannt war, obwohl sie sie nicht kannte. Sie spürte die innere Unruhe der Alten, sie spürte, dass etwas Schlimmes passierte. Die alte Haatim brach zusammen noch bevor Mina bei ihr ankam. Mina versuchte sie sogleich zu stützen, die Alte starrte ihr in die Augen und krallte die Hände derweil in die junge Khaliq fest.
Eine Botschaft, die Alte hatte eine Botschaft. 'Sie wurden genommen' .. 'Wir müssen sie finden' .. Was hatte das nur zu bedeuten?
Mit jedem Wort wurde die Alte schwächer und schwächer, sie röchelte mehr und mehr. Bis sie schließlich nach dem Verkünden ihrer Botschaft zusammenbrach. Die krallenden Hände, die sich fest in Mina's Hand und dem Gewand bohrte, lösten sich kraftlos. Die Augen der jungen Khaliq wurden glasig, sie wusste das Leben der Alten war vorbei. Man spürte wahrhaftig, dass der letzte Lebenshauch in der Haatim erloschen ist. Danach war es etwas verschwommen, sie haben sie mit einem Marktkarren zum Maristan zur Aufbewahrung gebracht, Mina nahm ihre Überbleibsel unbewusst an sich und folgte ihnen brav.
Sie bemerkte, wie Mirah ihnen ins Krankenzimmer folgte und so kam sie wieder voll zu ihren Sinnen zurück. Sie schickte Mirah raus und ging direkt mit. Erst da fiel ihr der Stab der Haatim auf. Der Stab war kunstvoll verziert, er trug zwei Einfassungen, aber sie waren beide leer. Ihm fehlte etwas, aber was war es nur?
Sie besprach mit den Anwesenden ihre Erlebnisse, die Unruhe, die sie spürte, dass sie die Haatim erwartet hatte, auch wenn es wirr erschien.
Die junge Khaliq machte sich auf den Weg zum Berg. Sie zog sich zurück, zu den Statuen der zwei Weisen, da wo sie sich am wohlsten fühlte. Der Stab wurde auf der Erhöhung platziert und so betete sie, dieses Mal wohl etwas länger.

Sollten sich später die anderen Geweihten wundern, was dort für ein auffälliger Stab ruht und ihn näher betrachten, werden sie einen Brief von Mina vorfinden, sofern sie ihr nicht vorher schon begegnen und ihren Bericht dazu hören.



Salamu aleykum, meine Lieben,

ich habe traurige Nachrichten, aber auch eine wichtige Botschaft zu vermelden. Eine ältere Frau, eine Haatim, fand den Weg zur goldenen Stadt, noch bevor sie das Stadttor erreichen konnte, entwich ihr jegliches Leben, aber sie konnte ihre Botschaft noch mitteilen. Sie hinterließ uns diesen Stab und ihre Botschaft lautete: 'Sie haben genommen - wir müssen sie finden'
Dieser Stab ist ebenfalls sonderbar, er hat zwei Einfassungen, trägt aber keinen Inhalt. Ich denke, ihr spürt auch, dass etwas Sonderbares passieren wird, sehr bald sogar. Ich habe ein ungutes Gefühl dabei.

Möge Eluive uns alle stets behüten und uns zum richtigen Weg führen.

Mina


Zuletzt bearbeitet von Mina Elaheh Azeezah am 08 Okt 2018 10:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2018 18:42    Titel:
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Nachdem sie sich von mehreren Seiten hat informieren lassen, was in ihrer dezidierten Abwesenheit geschehen ist, bereitet sie im Maristan soweit alles für eine Untersuchung vor, die mit einer Totenwaschung- und Salbung verbunden werden sollte.
Im Tempel wird eine Nachricht über jenen geplanten Ablauf samt anschließender Überführung des Leichnams in die Tempelgewölbe hinterlassen.
Sollten Haatim oder Erhabener keine Einwände haben, würde die welkende sterbliche Hülle auch alsbald verbrannt werden, so besagt die verfasste Schrift.
Über eine Totenmesse oder das Urnenbegräbnis sei noch nichts angedacht worden.
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2018 23:59    Titel:
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Der sanfte Geruch von Nelke und Weidenholz schwängerte die Luft, während die beiden Natifahs des Maristan die sterbliche Hülle der Haatim Saida Zaki hingebungsvoll und in andächtiger Stille reinigten. Stets nur die Partien des Leibes wechselnd entblößend, die sie im Sinne der Untersuchung und Totenwaschung gerade säuberten.
Stumm trat die ehrenwerte Haatim Callista zu den beiden Frauen und erwies der verstorbenen Glaubensschwester ihre Respektsbekundung.

"Dein Faden getrennt fuhrst du ein an die Seite der Allmara... auf das deine Seele der Wiedergeburt entronnen und in Erlösung aufgegangen, Haatim.
So hast du uns schweres Los überlassen, doch wir werden diese Aufgabe für dich zu Ende führen und das was passiert ist lösen...
Im Namen und Schütze der Allmara denn Eluive war in dir und ist in uns...
Denn wir sind das erwählte Volk Ihrer...
So sei ohne Sorge wir werden nicht versagen
Abeer Eluive."


Von den zum Segen gehobenen Fingern der Erzpriesterin ging ein sanfter Schein aus, als jene die inneren Tore zur All-Mara öffnete und eine Wärme, wie ein Windhauch von dort ausging...
Den Raum einhüllte, gut spürbar bis in jede Ritzen und selbst durch die Türen hinaus strebte, auf die Straße und sich in Menek'Ur verteilte für all jene, die ihre Herzen öffneten. Ein so warmer Segen, wie er nur selten all jenen zu Teil werden möchte. Voll Zuversicht, dem pulsierendem Herzschlag der Stadt und dem Schrei nach Leben und Liebe der All-Mara selbst, welche der Haatim innewohnt.


Maheen und Shania hatten ihre Häupter gesenkt und hatten ein "Abeer Eluive" mitgesprochen, während sie selbst die Wärme und den Segen Callista's und der Mara spürten. Die drei Frauen schwiegen noch eine Weile andächtig, ehe die Haatim den Beiden zunickte und sie die Totenwaschung beendeten. Der gewaschene Leib wurde gesalbt und wieder in Kleider gehüllt. Nachdem die Hände wieder zusammengeführt wurden und die Gebetskette Saidas zwischen ihren Fingern ruhte, reichte Maheen Callista anbietend den Tiegel mit dem geweihten Kaktusblütenöl. "Ich überlasse Dir die Ehre..." Und so tunkte Maheen den Zeige- und Mittelfinger in das Öl und zeichnete der Toten das Symbol der Göttin auf die Stirn. Alsdann verließ die höchste Geweihte des Tempels die beiden Frauen, sichtlich in ihrer Gedankenwelt gefangen.

Wenig später sah man Shania, Adal und Maheen mit einer lakenverhüllten Trage den Tempel anstreben, um den gesalbten Leib der Verstorbenen in die kühlen Grabgewölbe des Tempels zu bringen.
Dort, im Familiengrab der Ryzans, würde sie noch ruhen, bis die Feuerbestattung am Abend stattfinden würde. Zwei Tempelwachen und die Khaliq hielten Mahnwache, während Shania und Adal nach einem Gebet wieder gingen.

******

In der anbrechenden Nacht schlugen die Flammen hell hinauf gen des sternenbesiedelten Himmelszeltes und die welkende, sterbliche Hülle Saida's verging im reinigenden, hellen Feuer.
Ihre Asche wurde in eine Urne gelegt und jene selbst an den Platz ihres Stabes gelegt.


Dort sollte sie ruhen, bis die Bestattung vollzogen werden konnte...
Bis ihre Sorgen zerstreut....
Bis ihre weiter gegebene Aufgabe erledigt war.
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Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 09 Okt 2018 00:12, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2018 19:42    Titel:
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Ich hoffe wir irren uns - schwirrte ihr immer wieder durch den Kopf, als wolle sie die naheliegendste Deutung der jüngsten Vision nicht wahrhaben wollen. Im Namen der All-Mara zu sterben und seine sterbliche Hülle hinter sich zu lassen, um den Zustand der Erlösung im Schoße der Mutter zu finden oder den Faden in ein neues Leben fortzuführen war tröstend. Natürlich war der Tod stets auch etwas bedrückendes, mit Verlust, Trauer und Schmerz verbunden, doch nicht ansatzweise so erschreckend wie der Gedanke sich gänzlich vom Pfad des Glaubens, von der Mara selbst losgesagt zu haben - zu freveln.

Sie tunkte den Federkiel in die Tinte, um sich dann an die ihr zugeteilte Aufgabe zu setzen.
Wenig später verließ ein berittener Bote die goldene Stadt, um einen versiegelten Brief zum Wüstenkloster zu bringen.
--------------------------------------------------------

"Salam Aleikum und der Mara zum Gruße,
ehrenwerter Haatim Jadam aus dem edlen Blute des ersten Hauses Omar.

Der Tempel der All-Mara auf dem heiligen Berg Cantar erbittet Eure Hilfe als Leitung des Wüstenklosters Alwa'shiral. Der Mutterschöpferin prüfendes Auge liegt auf der Geweihtenschaft der goldenen Stadt und so folgen wir ihrer weisenden Leitung, die unsere Worte an Euer Ohr trägt.
Hudad sendet uns eine Auflistung aller Khaliq, gleich welchen Weiheranges oder Geschlechts, damit wir Mutters Prüfung zum Wohlgefallen lösen können.

Im Namen der ehrenwerten Haatim Callista Anisa Ryzan
Im Namen des Tempels der All-Mara

Maheen Ayat Azeezah

Khaliq der Eluive."



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Mina Elaheh Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 12 Okt 2018 10:57    Titel:
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Nachdem die drei Priester die Bilder der letzten Vision besprochen haben, nahm Mina sich noch etwas Zeit, um das Gesehene in einer Meditation zu verarbeiten und weiter zu analysieren. Sie brauchte einfach noch etwas mehr Zeit für die Vision und sich.

Am nächsten Morgen setzte sie sich aber noch vor dem Frühstück an das Schreiben, brachte es zunächst in den Tempel, um es entsprechend zu besiegeln und übergab dem Tempelboten den Auftrag...

https://forum.alathair.de/viewtopic.php?p=740272#740272


Zuletzt bearbeitet von Mina Elaheh Azeezah am 12 Okt 2018 10:58, insgesamt einmal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 13:52    Titel:
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Die Tage gingen vorüber...
Der Bau des menekanischen Wachturms in der Durrah bündelte alle Kräfte des Volkes und der Verbündeten auf den Schutz der Grenzen des Sonnenreichs, damit die Handwerker ungestört das Fundament ausgraben, Mauern hochziehen und Decken einziehen konnten. Ständig an der Seite ihres Verlobten, des Sajneens der für die Umsetzung des Unternehmens zuständig war, musste auch die Priesterin ihren Fokus vom Anliegen der verstorbenen Haatim Saida Zaki lösen. Ohne den Rückhalt der Armee wäre es leichtsinnig eine Expedition auf eigene Faust durchzuführen.
Die erste Stab-Vision hatte die Vermutung aufkommen lassen, dass ein Bund abtrünniger männlicher Khaliq im Besitz der beiden missenden Gegenstände war, die in die leeren Fassungen des Stabs gehörten. Irgendwo in einer Schatulle....irgendwo in einer Höhle ruhten sie. Hatten die Khaliq der Haatim jene mit Gewalt entrissen? Warum? Welchen Wert hatten sie? Was wollten sie damit anstellen? - Das es schlichte Stabverzierungen waren bezweifelte Maheen sehr stark.
Ein unruhiges, nagendes Gefühl beschlich sie immer wieder und ihr Instinkt sagte ihr, dass die wohl abtrünnigen Glaubensbrüder das Diebesgut für ein frevlerisches Werk nutzten - und sie rechnete mit dem Schlimmsten.
Seit der Abreise Callistas trafen sich Mina und Maheen einmal, um sich über ihre Aufgabenstand zu informieren.
Das Wüstenkloster schwieg anhaltend. Die Armee war bereit nach dem Turmbau zu helfen. Maheen kam der Gedanke einen Liedwirker der Leviathan zur Observation der Durrah-Höhlen zu entsenden, die am wahrscheinlichsten als Unterschlupf der Abtrünnigen genutzt werden könnten. Man beschloss zusammen die Leviathan über die Armee einzubinden...

Ein paar Tage später saßen die beiden Khaliq wieder in der Bibliothek des Tempels. Mina berichtete, dass der Hadri Zhenzrael die Erkundungsflüge in der Durrah übernehmen würde, während mit der Armee noch kein genauer Termin vereinbart wurde. Da Maheen ihren Part erfüllt hatte - das Schreiben für Alwa'shiral, dass noch immer nicht beantwortet wurde, bot sie Mina an ihr bei ihren Aufgaben zu helfen. Immerhin traf sie Adal täglich.
Bereit sich ins Ungewisse zu stürzen - immerhin hatten sie immernoch keinen Anhaltspunkt, ob sich die Höhle aus der Vision in der Durrah, auf Gerimor oder irgendwo auf Alathair befand...
Einen Moment schwiegen die beiden Azeezehfrauen, ehe Maheen in die Initiative ging:
"Ich denke wir sollten den Stab mit auf die Erkundung nehmen, immerhin hat er sich als Schlüßel zu einer Vision gezeigt...
Und wer weiß, was passiert, wenn wir dem Ort des Geschehens näher kommen oder ihn gar einmal beide zusammen berühren?"

Maheen spähte forschend zur Jüngeren. Die Haatim Callista hatte zwar ihren Einfall verworfen, dass man mit dem Stab seine fehlenden Teile aufspüren könnte, zwischen denen Maheen ein Band vermutete, dem man folgen könnte, jedoch blieb der Stab der verstorbenen Haatim weiter das 'Schlüsselelement'. Maheen hob ihre Hände waagengleich an.
"Jung und alt..."
"Hum.. du meinst.. er offenbahrt sich auch uns?"
"Nun, wir drei haben diesen Traum empfangen. Vielleicht soll die Haatim Callista nur unsere Führung sein. Diese 'Prüfung' soll aber uns beiden bestimmt sein? Und ins uns beiden sehe ich viele dualistische Aspekte, die allesamt den Charakter der Geweihtenschaft ausmachen.
Das waren zu mindestens die Gedanken, die mir noch einfielen, als ich über die beiden leeren Fassungen und den Dualismus nachdachte."

"Sollten wir..?"
"Einen Versuch ist es wert. Vor allem, solange wir sonst keine anderen Anhaltspunkte haben..."
"Dann wagen wir es!"
"... ist unser unerschütterliche Glaube an die All-Mara stets Grundlage unseres Handelns"

Sie knieten sich in einer entspannten Haltung vor die beiden Statuen, den Abbildern der Weisen der Wüste und der Weisen der Oase. Maheen streckte ihre linke Hand aus und bot sie haltgebend an. Beide atmeten tief durch und sprachen je ein kurzes Gebet, ehe sich die je beiden freien Hände zum Stab absenkten, der dort am Fuße der Statuen neben der Urne der Haatim ruhte. Maheens Augen wurden glasig, als sie ihren Fokus verinnerlichte und sich auf jene Sinne konzentrierte, die Callista und Antorius ihr gezeigt hatten zu schulen...

Ein Ruck geht durch das klerikale Gefüge, als die beiden Khaliq den Stab berühren, wie ein leises Knistern durch die elektrisierte Luft. Und dann prasseln erneut die Bilder auf sie ein...
Eine Höhle, modrig und kühl, aber erfüllt von Stimmen und Farben, undeutlich, verschwommen und dumpf.
Dunkelheit, Schatten, das dunkle Violett als Farbe der Eluive, männliche Stimmen und der Schimmer von sandiger Farbe dann, Sandstein, feste Schritte auf hallendem Boden...
Statuen aus Sand, deren Augen ihre Besucher zu verfolgen scheinen. Wieder die Stimmen. Wieder das dunkle Violett, ein Stab, eine Kette, Relikte offenbar, doch verschwommen und flüchtig und mittendrin ganz klar die kleine Schatulle und die hallende, seichte Stimme der verstorbenen Alten 'Findet sie!'...
Und der Drang, der Bitte, der Aufforderung nachzugehen...
Und dann schwinden die Bilder, werden überlagert von Dünen, Sand, dem rauen Gestein des Gebirges, in dessen Stein die Schwärze eines Höhleneingangs schimmert. Und dann... Gefieder, Geschrei, Krallen, Klauen beinahe...
Und am Ende bleibt nur das Bild einer mächtigen Harpyie, das eine ganze Weile braucht, um wieder zu verblassen und in Stille und Ruhe überzugehen.

_________________



Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 23 Okt 2018 13:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2018 21:46    Titel:
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Zitat:
Salam Aleikum (Titel/Anrede)


Ich bin von meinem zweiten Rundflug zurückgekehrt und bringe dir Neuigkeiten. Ich zog meine Kreise über den Gebirgen im Norden, als mir etwas violettes in den Blick fiel. Als ich näher kam, konnte in der Nähe eines alten Altars zwei Männer ausmachen, die in lila Gewänder gekleidet waren.
Leider kreuzte eine Harpie meinen Flug und so musste ich einige Atemzüge den Blick abwenden, um der Harpie zu entgehen. Als ich wieder dorthin sah, waren die beiden Männer plötzlich verschwunden.

Ihr rasches Verschwinden kann ich, gepaart mit meiner Kunde über die Visionen und Höhlen, nur so erklären, dass sich irgendwo 20 Schritt rund um diesen alten Altar herum ein geheimer Eingang zu einer Höhle befinden könnte.

Solltet ihr vorhaben den Ort abzusuchen, um diesen Männern gewahr zu werden, empfehle ich dringend den Schutz durch Janitschare. Dort ist ein Brutgebiet der Harpien, wodurch sie um so aggressiver agieren.

Stolz und Ruhm

Zhenzrael Y. Yazir
Hadri & Gelehrter der Akademie Leviathan


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Zitat:
"Salam Aleikum und der All-Mara zum Gruße (entsprechende Anrede)!

Nachdem uns Anfang des Mondes die alte Haatim unbekannter Herkunft als Sendbote der Mara, begleitet von einem Wüstensturm, eine eindringliche Aufgabe auferlegte, ist einiges geschehen.
Die Verstorbene wurde in allen Ehren gewaschen, in den Tempel überführt und verbrannt. Ihre Gebetskette ruht in ihrer Urne, während sie ihren Stab mit zwei leeren, kopfseitigen Einfassungen an die Geweihtenschaft übergeben hatte.
Eine vorwarnende Traumvision und zwei später folgende Visionen, bei dem der Stab der verstorbenen Haatim als 'Schlüssel' diente, haben folgende Erkenntnisse mit sich gebracht:

- Der Haatim wurden die Stabeinfassungen entwendet
- ein Zirkel männlicher Khaliq der Mara, die vermutlich vom Glauben abgefallen sind, haben sie im Besitz
- sie konnten in einer Höhle im Durrahgebirge lokalisiert werden
- der Eingang befindet sich unweit des Schreins der Weisen der Wüste
- aufgrund der dortigen Harpyenbrut und den vermutlich nicht wohlgesonnenen Khaliq ist die Unterstützung der Armee erforderlich
- am zweiten Tag der nächsten Woche erbitten wir die Armee um sicheres Geleit
- Ziel ist es die Situation auszuloten und erst auf diplomatischen Weg die Herausgabe der Stabverzierungen zu fordern - sollten sie jene mit Gewalt entwendet haben, sind sie durch die Armee festzusetzen und dem richtenden Urteil des Sanjak, wohl aber aufgrund der Schwere der Tat vielmehr direkt dem Urteil des Erhabenen auszuliefern.
Sollten sie vom Glauben abgefallen sein ist auch damit zu rechnen, dass sie gewaltsamen Widerstand leisten.

Der Tempel erbittet um eine Absegnung des so geplanten Vorhabens durch Seine Erhabenheit und die Unterstützung der Armee.

Für den Tempel der All-Mara

Maheen Ayat Azeezah
und Mina Elaheh Azeezah

Khaliq der Eluv'."



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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 31 Okt 2018 11:55    Titel:
Antworten mit Zitat

Rauschend plätscherte das Wasser von oben in einem dichten Strahl auf die Schultern der Menekanerin. Sie genoss förmlich den allgegenwärtigen Klang des wässrigen Elements im Badehaus. Sie trat aus dem künstlichen Wasserfall heraus und tauchte einmal unter und hielt die Luft an. Alles Verderbliche sollte weichen und durch das Nass hinweggespült werden.
Ihre Befürchtungen hatten natürlich zugetroffen:

Ein Bund häretischer, wildkrautrauchender und völlig realitätsferner Priester, die sich am Rande der Durrah eingenistet hatten. Was sie eindeutig mehr erschreckt hatte, als die frauenverachtende Haltung dieser Witzfiguren - anders konnte Maheen es nicht bezeichnen, war ihre durchgehende Respektlosigkeit gegenüber dem Erhabenen.
Selbst wenn man ein Quäntchen Verstand hatte und auch nur die Spur einer Ahnung von den Traditionen ihres Volkes, würde man sich nicht derart lächerlich aufbegehren. Diese Priester mussten sich förmlich ihren Verstand und ihre Erziehung weggeraucht haben und hatten sicher mehr als einmal mit dem Oberstübchen eine Mauer touchiert. Ein Gefühl tiefer Fremdscham hatte sie ergriffen, als sie den wirren Reden der 'Söhne der Wüste' gelauscht hatte. Der Erhabene hatte ein höchstes Maß an Geduld gezeigt, indem er ihnen nicht punktum bei der ersten Respektlosigkeit den Kopf von den Schultern getrennt hatte. Vermutlich hatte er sie nur so lange am Leben gelassen, um herauszufinden, ob es noch mehr solcher verwirrter Wüstenkinder gab.
Sie tauchte wieder auf und strich sich die nassen, strähnigen Haare aus dem Gesicht.
Immerhin hatten sie nun die Aufgabe der alten Haatim erfüllt und ihre Seele hatte Frieden gefunden. Die Beisetzung ihrer Urne musste noch geplant werden, damit man sie in einer Totenmesse verabschieden konnte.
Maheen stieg aus dem Becken, während sich ihr Badegewand eng an ihren Körper schmiegte. Sie trocknete sich mit einem Handtuch ab und nahm auf einer Liege neben einem wärmenden Kohlebecken Platz und lauschte wieder einer Weile gedankenverloren dem stetigen Rauschen.
Das dieses Kapitel noch nicht abgeschlossen war, war ihr stets bewusst gewesen. Ihre Ahnung sagte ihr, dass diese Verblendeten noch andere unaussprechliche Dinge getan hatten, die sich noch offenbaren würden. Irgendein verdorbenes Wesen, vielleicht gar der Brudermörder selbst, hatte diesen Frevlern sicher den letzten Rest Verstand genommen. Sie hoffte sie würden bald herausfinden was dieser Männerbund sonst noch angestellt hatte, um deren Wirken rasch rückgängig zu machen.
Mina und sie hatten einige Gegenstände aus dem Lager bergen können, ehe die Höhle eingestürzt war und ihr Instinkt sagte, dass sie dort mehr Antworten finden würden.

Spuren im Sand...
Antworten...
Tief unten in der Wüste...
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2018 13:37    Titel:
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In Callistas Stube im Tempel liegt ein Bericht, der als solcher auch an das erhabene Paar in den Palast überbracht wird.

"Salam Aleikum ehrenwerte Haatim/von der Mara geküsster Emir.

Als die Höhle der Häretiker einstürzte konnten die Khaliq Mina und ich neben den gesuchten Stabfassungen noch einige andere Gegenstände aus dem dortigen Lager retten:

- Ein weiterer Ornatsstab der Geweihtenschaft, der wohl recht alt ist, sowie eine Gebetskette dessen einstiger Besitzer nicht klar ist.

- eine Reihe vergilbter Bücher, dessen Inhalt noch nicht erforscht wurde

- eine beunruhigende Schrift auf einigen lose gefundenen Seiten Pergament

Da das Ausmaß der Umtriebe des Häretikerbundes noch nicht eingeschätzt werden konnte, könnte das Studium jener Schriften vielleicht weiteren Aufschluss geben.
Meine bescheidene Empfehlung ist ein Hinzuziehen der Gelehrten aus der Akademie Leviathan, so dies diese Einschätzung Eure Zustimmung findet.

Maheen Ayat Azeezah
Khaliq der Eluv'"

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Abbas Wakur Omar





 Beitrag Verfasst am: 02 Nov 2018 15:21    Titel:
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Als er Zeit für die Zeilen Maheens findet, zieht er sich mit dem Schreiben zurück, nachdem er das Schriftstück gelesen hat, lässt er den Abend noch einmal Revue passieren. Mit einem verärgerten Kopfschütteln, legt er das Schreiben zur Seite und wird selbst eine Antwort aufsetzen, welche durch einen Diener an Maheen überbracht wird.

Salam Alaikum Khaliq Maheen,

es freut mich zu hören, dass ihr an diesem Abend noch weitere Dinge Retten konntet, bevor die Höhle zusammenfiel. Ich stimme deiner Vermutung zu, dass das Studium dieser Bücher und Schriften mehr Informationen für uns bereithalten wird. Vielleicht können die Gelehrten der Akademie weiterhelfen, ich denke sie werden gern ihre Hilfe bei diesem Unterfangen anbieten. So es neue Erkenntnisse gibt, erwarte ich umgehend informiert zu werden.
Möge die Mara schützend ihre Hand über die wahren Gläubigen halten.

Abbas Wakur Omar
-Emir des Reiches Menek‘Ur
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Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2018 10:51    Titel:
Antworten mit Zitat

Vor langer Zeit durch die Einheit der Familien gebannt,
wartet er nun in seinem Gefängnis tief unter dem Sand.


Grübelnd saß sie vor der losen, alten Seite Pergament und starrte darauf -
was mochte diese Aufzeichnung offenbaren und was hatte sie mit dem abtrünnigen Priesterkult zu tun, den sie zerschlagen hatten?

Hatten sie vorgehabt 'ihn' zu befreien? Oder befand sich das Schriftstück nur schlichtweg im Besitz der Häretiker ohne das sie damit weitere Ambitionen hegten? Was lauerte dort tief unten im Sand?
Das goldene Reich hatte sich schon gegen viele Kreaturen behaupten müssen - Wyrms, Sandtitanen, dem falschen Emir Aaram Omar...
Die Geschichte des menekanischen Volkes zählte fast zweitausend Jahre und war geprägt von Widersachern, die das goldene Reich zum Wanken bringen wollten... und scheiterten.
Irgendwo in den Bibliotheken des Tempels oder der Akademie mussten sich doch Aufzeichnungen finden. Waren vielleicht gar die Vielzahl an Büchern, die sie kürzlich geborgen hatten der Schlüssel diesen mysteriösen Spruch zu deuten?

Es war ruhig. Der Kult zerschlagen. Die Grenzen des Reiches durch den neuen Wachturm gesichert und es zeigte sich nichts, was auf etwaige Umtriebe der Häretiker hindeutete.
Dennoch wäre es falsch die Ruhe als vollkommene Sicherheit zu deuten - hatte die Haatim nicht prophetisch gewarnt, dass sich etwas zusammenbraute?
Maheen griff zu einem frischen Pergament und tauchte den Federkiel in die Tinte:

    "Salam Aleikum werte Gelehrte der Akademie Leviathan,
    ehrenwerter Mudyr Fahd Ryzan.

    Der Tempel konnte bei der Zerschlagung des häretischen Priesterkultes unter der Führung unseres Erhabenen einige Schriftstücke bergen. Die Expertise der Leviathan ist bei der Entzifferung und Deutung der alten, verblichenen Texte gefragt, um mehr über mögliche Hintergründe der Frevler heraus zu finden.
    Hudad nennt uns einen Termin im nächsten Wochenlauf, an dem wir gemeinsam die Fundstücke sichten können.

    Im Namen des Tempels

    Maheen Ayat Azeezah

    Khaliq der Eluv'."




Eine Abschrift des Schreibens wird im Tempel hinterlegt.
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Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 06 Nov 2018 10:58, insgesamt 3-mal bearbeitet
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