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Für eine Handvoll Knochen
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Trygve Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 04 Sep 2017 11:02    Titel: Für eine Handvoll Knochen
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    Später Nachmittag ist es bereits als Trygve mit hoch erhobenem Haupt vor der Tür des Ridders steht. Die Schultern des Hünen sind stolz erhoben und die Brust aufgeplustert.
    Das Herz in der Brust pocht nicht minder als Einarrs Trommeln, doch versucht er dennoch die Atmung zu beruhigen. In beiden Händen hält er etwas in blutige Leinen gehülltes. Die ausstrahlende Kälte des Inhalts lässt seine Finger fast einfrieren, doch hat er es bis hierhin geschafft, also schafft er es noch durch die Tür. So hoch erhaben die Haltung des Thyren ist, so sehr spricht sein Gesicht Bände von dem Erlebten - ein Gemisch aus Dreck und Blut, in den Haaren noch etwas, was an Innereien erinnern kann. Als er einen Schritt näher auf die Tür zugeht, sackt der Hüne etwas ein, die tiefe Wunde am Bein meldet sich wieder. Bei den Ahnen, dieses Mistvieh hat ihm um ein Haar das ganze Beim abgerissen, wie einem gebratenen Hähnchen… dabei fing alles ganz gemächlich an.

    Alles fing mit dem Weib an, welche nicht mehr aus seinem Kopf verschwinden wollte. Groß ist sie, kann mit ihm fast gleichhalten. Grünen Augen, stets mit einem Funkeln in jenen und kastanienroten Haaren, welche sich in langen Locken über ihre Schultern legen.
    Ein Mundwerk, welches nicht zu bändigen ist und einen Hieb mit der Pfanne, welcher Trygve bald das letzte Haar vom Hinterkopf rauben wird. Ach, Fleisch braten kann das Weib auch... was kann sich ein Kerl denn mehr wünschen?

    Eben wegen ihr und damit sich kein anderer Kerl das Prachtweib vor ihm schnappt, musste der erste Segen her. Der Segen des Ridders ist nicht mit einer kurzen Palaverei am Feuer getan. Der Thyre muss sich beweisen, zeigen dass er notfalls durch die Tore Hellheims wandert um an jenes Weib zu kommen. Selbst Trygve, der hochgewachsene und starke Hühne musste sich beweisen. Die Knochen des Eisdämons solle er dem Ridder auf den Tisch legen, als zeichen der Stärke und Ausdauer. Stärke die beweist, dass der Thrye das Weib schützen, ihr Sicherheit und Halt bieten kann. Die Ausdauer.. nun wahrscheinlich um zu beweisen, dass er auf lange Sicht ein Thyrenweib aushalten kann, stets einen kühlen Kopf bewahrt wenn mal wieder Teller durch die Hütte fliegen.

    An diesem Morgen ist die Zeit des Eisdämons gekommen, heute sollte er fallen und die so heiß begehrten Knochen rausrücken. Bewaffnet mit dem Sax und geschützt mit seiner doch recht alten und verbeulten Rüstung, machte er sich auf den Weg zur Frostwassergrotte.
    Gleich zu Anfang begrüßten ihn die Harpien, doch waren sie kaum einer Anstrengung wert denn mit Furien kannte sich der Thyre bereits aus. Die größeren Frostbiester hinter den Harpien hatten ihm jedoch mehr zugesetzt. Mit voller Wucht preschten die Pranken auf ihn zu und nur mit erheblichen Krafteinsatz konnte er das Schild aufrecht halten. Nur kurze Momente baten sich ihm für einen Hieb mit dem Sax an, bevor die Pranken wieder auf ihn geschleudert wurden. Nur langsam und beschwerlich kämpfte sich der Hüne den Weg durch die Korridore frei. Der Schweiß der Anstrengung lief ihm das Gesicht runter, das Schild war kaum noch zu gebrauchen und die Krallen der Biester hatten auch bereits teils tiefe Löcher in seine Rüstung geschlagen, doch war er an der großen Kammer angekommen. Es ward fast geschafft, nur der Eisdämon musste noch erlegt werden, doch sollte eine einzelne Kreatur nicht wilder sein als der Weg bis dahin…

    Nach einem kurzen Verschnaufen sollte es dann geschehen. Der Thyre mit seiner löchrigen Rüste bog um die Ecke und sah das Vieh am anderen Ende der Kammer stehen - der Rücken samt Flügel dem Hünen zugewand.
    Nur ein leises “Bey den Ahnen.. ” Kam ihm bei dem Anblick des Viehs heraus. Erstaunt und Baff von der Größe und dem Aussehen des Dämons, konnte er den Blick nicht abwenden.
    Erst als das Vieh sich ihm zuwandte und einen quälenden Fluch von sich gab, wachte der Hüne auf. Der Griff am Sax wurde fester, das Schild wieder angehoben und dann stapfte der Thyre voller Tatendrang und Respekt auf das Vieh zu.
    Noch während des Marsches erhellte sich die ganze Kammer und noch bevor der Thyre etwas ahnen konnte, traf ihn bereits ein Blitzschlag, welcher durch seinen ganzen Körper glitt, wie ein heißes Sax durch selbstgeschlagene Butter.
    Bei den Ahnen! Der Thyre wurde nicht aus den Fellstiefeln gerissen, er blieb standhaft.. nur die Muskeln verkrampften sich für einen kurzen Augenblick, doch alsbald die Krämpfe nachließen fühlte er sich aufgeweckter, energischer. Der Dämon wusste wohl nicht, dass ein Nordmann vor ihm stand! Pha!
    Doch musste er näher an das Vieh ran, um an das begehrte Gut zu kommen und so tat er es auch. Mit jedem Schritt den er näher machte, konnte er die unaufhaltsame Kraft des Vieh spüren. Die Füße wurden schwerer, das Schild kaum tragbar und als das Monster dann noch zum Schlag ausholte, bekam er die unaufhaltsame Kraft auch noch zu spüren.
    Im letzten Moment riss er das Schild hoch, doch der Schlag erschütterte dennoch sein ganzes Mark. Der Dämon musste zu Boden gelangen und das in kürzester Zeit. Viele solche Hiebe hätte der Thyre nicht ausgehalten, bis das Vieh ihn von den Krallen kratzen müsste. Er peilte die Waden an, sobald es umfiel, wäre ihm der Sieg sicher.

    Eilig wusselte er sich zwischen die Beine der Gestalt und versuchte das Sax gekonnt durch die Waden des rechten Beins zu ziehen. Bevor der Dämon reagieren konnte, rettete sich der Thyre mit einem Sprung zur Seite. Verschyssn, das Vieh wollte nicht umfallen, es stand weiterhin auf den Beinen, zwar wackelig doch es stand. Zeit für einen weiteren Angriff, bevor das Monster sich an ihm zu schaffen machte. Das Schild, welches mittlerweile kaum noch zu gebrauchen war wurde wie ein Diskuss gen das Vieh geschleudert und in Windeseile Spang der Hüne wieder zwischen die Beine des Dämons. Als er zum Schnitt anlegte wurde der Thyre vom selbigen Bein erwischt und einige Schritt weit zurückgeschleudert.
    Noch auf dem Boden liegend sah er dem Fall des Dämons zu. Es fiel wie eine riesige Eiche im Wald und der Aufprall erschütterte die ganze Kammer. Die Kronleuchter wackelten und der Staub wirbelte auf. Pha! Mystvyeh! Drecks Dyng! Eine Kleinigkeit für einen richtigen Thyren! Langsam drückte sich der Thyre auf, wanderte zu seinem Sax, welches zur anderen Seite der Kammer geschleudert wurde und hob es auf. Während der ganzen Prozedur wandte sich der Dämon wie ein Wurm, gab quälende Laute von sich - doch hatte er keinen weiteren Zauberspruch auf den Hünen losgelassen. Siegessicher und mit einem breiten Grinsen auf dem Lippen stapfte der Thyre auf den Dämon zu, um ihm den letzten Stoß zu verpassen. Beide Hände am Griff erhob er die Waffe über dem Herz des Viehs.. dies waren die letzten Atemzüge.. atmet ein Dämon eigentlich, könnte man so eine Kreatur vielleicht sogar ertränken, Trygve verlor sich für einen kurzen Augenblick in Gedanken, doch wurde er schnell wieder aus jenen gerissen. Denn der Dämon, welcher noch nicht tot war, griff nach dem Bein des Hünen und wetzte seine Krallen tief hinein. Der schwere Hüne wurde wie eine Hähnchenkeule beim Festmahl am Bein angehoben und mit Wucht durch die ganze Kammer geworfen.
    Dumpf schepperte es beim Aufprall und auch das Ächzen war wohl nicht nur in jener Kammer zu vernehmen. “Trygve dey verdammter Mystkoeter..”, stoehnte der Thyre unter dem Helm, wohlwissend von seinem Fehler. Erst beim Versuch sich wieder aufzurappeln bemerkte er die Tiefe und mittlerweile auch stark blutende Wunde am Bein. Doch sollten ihn jetzt weder Wunden noch Gedanken von der Aufgabe abhalten. Mit Mühe, Kraft und einem halb zerfetzen Bein, arbeitete er sich wieder zum Dämon vor, doch diesmal mit Obacht. Wackelig wie ein Baumhaus gebaut von Menschenhand, stand der Thyre über dem Dämon und stach das Sax tief in die Brust hinein, um jenes nochmals zu drehen und zu wenden.
    Ein ohrenbetäubender Fluch kam aus dem Vieh, bis es zu einem leisen Jammern wurde und letztendlich gänzlich verschwand. Als der Thyre sich dem toten Dämon gänzlich sicher war, lies er sich erschöpft auf jenen leblosen Körper fallen. Es war nicht die angenehmste Unterlage.. doch raubte ihm der Kampf die letzten Kraftreserven. Nur einige Momente wollte er dort liegen, ausruhen, dem erschöpften Körper etwas Ruhe gewähren und leise ausbluten… ausbluten?! “Ach verschyssn…”, da kam dem Hünen wieder die Wunde in den Sinn. Ein altes Hemd wurde aus der Tasche gezogen und in zwei Stücke gerissen. Das erste hat er sich kräftig einige Fingerbreit über die Wunde geschnürrt, das Zweite direkt auf die Wunde. Bis nach Wulfgard würde es reichen, doch sollte ein Medizinkerl oder auch Weib sich das Bein anschauen, bevor es abfiel. Der schwierigste Teil war geschafft, jetzt fehlten nur noch die Knochen. Mit einem etwas angewiderten Blick wurde der leblose Körper der Kreatur betrachtet, bevor der Thyre auf jenen kletterte. Es nützte nichts, er musste den Kadaver aufschneiden und sich durch die Innerein kämpfen. Nur die Knochen aus den Rippen sind die besten Knochen und wohl auch des Weibes würdig. Tief wühlte er sich durch den dicken Körper und hämmerte mit einem Beil einige der Knochen frei.
    Es wäre schlimmer gewesen, wenn der Kadaver wohlig warm gewesen wäre, doch war dieser eiskalt. Mit der begehrten Ware im Gepäck machte sich der Thyre dann langsam und wackelig auf den Heimweg, die Rückreise dauerte diesmal länger...
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