Auf alten Pfaden wandeln

[Zahrak Salberg]

Prolog - des nachts in Kronwalden

Nachdem die Familie Salberg zu großen Teilen wieder nach Kronwalden zurückgekehrt war, ohne dass die Evakuierung des Dorfes offiziell aufgehoben wurde, mochte man sie seit etwa zwei Tagen wieder allesamt an jenem Ort missen können. Amelie, Nathelia und Keylon waren wohl auf eine Seereise aufgebrochen, Moira und die jungen Zwillinge gingen eine Freundin außerhalb besuchen und Zahrak wuselte wohl immer wieder zwischen dem Nilzadan, der Front bei Wolffenbrück und Kronwalden hin und her. Meist als Allianz Mitglied zu erkennen. Doch wirkte er irgendwie zunehmend gestresst. Nicht, dass das etwas Ungewöhnliches am frisch gebackenen Vater war. Aber hörte man einigen älteren Menschen der Umgebung zu, die nichts besseres mehr zu tun hatten, als Leute zu beobachten, so vermuteten diese laut, dass "den Jung" etwas zu beschäftigen schien. Er wirke unausgeglichen und förmlich wie auf dem Sprung. Viel mehr noch als man es ohnehin von ihm gewohnt war. Seine fröhlich freundliche Art wirke auch seit ein paar wenigen Tagen teils sehr aufgesetzt.
Mit der Nacht auf den 18. Cirmiasum wird das vorm Haus angebundene Pferd des Salbergs schließlich verschwinden und bei Morgengrauen gehen unüblicherweise auch keine Lichter im Hausinneren an. Die Gardinen bleiben zugezogen und nicht ein Ton mag die Räumlichkeiten dort erfüllen. Im Hauptquartier der Allianz wird der Schneider ebenso nicht anzutreffen sein, sollte man nach ihm suchen und an der Front hat ihn wohl auch seit dem letzten Mittag keiner mehr gesehen. Die üblichen Abmeldungen an sämtlichen Stellen bleiben aus. Einzig an den Postkasten genagelt, kaum auffällig, wird ein kleines Stück abgerissenen Pergaments dem geneigten Leser folgenden Inhalt mitteilen:



[to be continued]

[Zahrak Salberg]

Geistreiche Unterhaltungen nach einer langen Heimfahrt und viel zu viel kalurischer Willkommensbiere...

"Noch eins mh? Mrâ, mrâ, akh eile. Dâr wirst sehen, es hilft."
"'h bi' ni' so schne'!"
"Das wird wieder, keine Sorge. Âkh bin mrâ da. Ist das neu? Mh, kein Kalurisch. Pohh, sag nôr das ist Elfisch. Har Schnee, mrâ haben wir. In der Klamm. Das weißt dâr doch. Aber das ist nôr gûl jetzt."
"Ni' Schnee!"
Doch, doch da ist immer Schnee."
"Schnä'!!"
"Nie nôr, immer!"
"Hneee..."

Es war sein letzter Versuch gewesen, Thoria irgendwie mitzuteilen, das gerade mal entschieden ein Ende erreicht war. Trinkfestes Langbein hin oder her. Wenn der Boden sich anfing zu bewegen, obwohl man bereits mit dem Hosenboden drauf saß, dann war es Zeit für eine Erholungspause. Zu blöd, dass Thoria das bis zum Schluss nicht zu verstehen schien und ihn immer weiter mit ''heilendem'' Bier wieder ''aufpeppeln'' wollte. Schlussendlich entging Zahrak diesem Elend, indem er einfach nur noch hinten über kippte und sich der schützenden Ummantelung des lieb genannten Dämmerschlafs hingab. Was darüber hinaus noch passierte, das würde er wohl erst viele Stunden später erfahren, wenn er - umgeben von Alchemiefässern, Erbrochenem, seinem Umhang, einem Stuhl samt schlafender Thoria drauf und einem angebrochenen Bierfass zwischen ihren Armen - aufwachen und sich wünschen wird, die Augen nie wieder geöffnet zu haben. Aber immerhin war es nicht ätzend hell wie über der Erdoberfläche..!

[Moira von Bergfall]

Etwas über eine Woche war es schon das Moira mit dem beiden Zwillingen auf dem Hof bei ihrer Freundin war. Die zeit ging doch recht schnell vorbei und als auch Sigi, Maras Mann endlich von seiner Familie zurück kam, dachten sich die beiden Frauen das auch sie etwas Erholung benötigen, denn ein Hof plus zweieinhalb Monate alten Zwillinge waren herausfordernd für beide. Und so wurden die beiden Zwillinge angezogen und es wurde gepackt um für paar Tage sich zu erholen, selbst Sigi sollte es nicht wissen wo es für Mara und Moira ginge. Mehr wird man wohl nach der Reise erfahren dachten sie sich.

[Zahrak Salberg]