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Vergiss mein nicht [RaKun-Quest]
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Vergiss mein nicht [RaKun-Quest]
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 14 Jul 2017 22:32    Titel: Vergiss mein nicht [RaKun-Quest]
Antworten mit Zitat

Die Einsamkeit ist ein dichter Mantel, und doch friert das Herz darunter.
Erwin Guido Kolbenheyer


Man sagt keine Schneeflocke gleiche der anderen. Jede von ihnen hätte ein einzigartiges Erscheinungsbild, jede einen anderen Aufbau wie sich die diversen Eiskristalle in ihrem Fall zusammenfänden. Nur ein Windhauch, nur eine geringfügige Veränderung der Temperatur und Höhe beeinflusse ihre Art der Entstehung. Doch wer sagt das? Wer hätte überhaupt die Muße in einem dichten Schneegestöber darüber nachzudenken, ob die weißgraue Wand vor seinen Augen aus einzeln, tanzenden Individuen zusammengesetzt ist? Oder, ob der knirschende Boden unter seinen Füßen, der bei jedem Schritt zusammengepresst wird, aus Kunstwerken besteht? Und wer beachtet dann noch die letzte, zurückgebliebene Schneeflocke auf dem Fensterbrett, die in der Sonne vergeht?


Du rennst. Deine Lunge brennt bereits, doch du weißt, dass du weiterrennen musst. Du musst! Dir folgt die Kälte, nicht nur Schnee und Eis, der Frost, das Nichts, das Vergessen! Noch spürst du unter deinen Füßen den festen vulkanischen Boden, der eine milde und vertraute Wärme ausstrahlt, dennoch weißt du, dass nur wenige Schritte hinter dir das Eis ist. Und es folgt dir. Rasch, unnachgiebig wie ein Raubtier auf der Jagd, das nur danach giert deinen Körper zu erfassen und die Glut der Göttin in deinen Adern zu ersticken, alles Leben, alles Sein, alles Erinnern aus dir herauszupressen bis nur ein Haufen gefrorener Knochen von dir bleibt. Schon fühlst du den eisigen Atem in deinem Nacken, du spürst deine Beine nicht mehr und trotzdem rennst du weiter. Du kannst nicht mehr, aber du musst! Alles hinter dir ist verloren. Pulsierend jagt das Blut durch deine Adern, du nimmst lediglich ein Rauschen in deinen Ohren davon wahr.
In wachsender Panik erkennst du, dass du nicht mehr weiter kannst, dass dies das Ende sein wird. Jeder Schritt wird langsamer, kürzer, deine Lunge brüllt nach Erlösung. Nur dieser kurze Moment der Schwäche wird dir zum Verhängnis. Unbarmherzig schnappt das Raubtier zu, verbeißt sich in deinen Fersen und sein eisiges Gift jagt durch deine Adern. Dieser Augenblick ist die Ewigkeit.

Vergiss mein nicht...

Der Schmerz in deinen Gliedern ist kein Aufbäumen, kein dramatischer Höhepunkt, der die Jagd zu einem blutroten Crescendo führen würde. Es ist ganz gegenteilig eine schleichende Taubheit, die sich deines Körpers zu bemächtigen scheint. Seide hüllt dich ein, als du nach und nach in die Kälte sinkst. Du weißt nicht mehr, warum du gerannt bist. Wer bist du? Ist das überhaupt wichtig? Alles hat seine Bedeutung verloren und nur für einen Wimpernschlag hast du die bewusste Erkenntnis, dass du bereit bist diesem Vergessen nachzugeben. Es tut nicht weh...


Mit einem Mal ist der Schmerz wieder da. Jener grelle, stechende Schmerz, der deinen ganzen Körper erfasst, als das Eis darin von Hitze berührt wird. Und mit der Hitze rast gleichsam einer Ohrfeige das Erinnern durch deine Adern, jede Faser wird von der Glut Ahamanis erfasst und gereinigt. Du hörst das fauchende Lodern des Feuers in deinen Ohren. Nein, du bist es selbst! Du schreist. Du schreist, erfasst von der wilden Leidenschaft für das Leben, der ungezähmten Begierde nach jedem Atemzug, dem wilden Verlangen nach jedem Teil von dir selbst und dem deines Stammes.


Als du den Hang des Vulkans hinabsiehst, erblickst du nur für einen Herzschlag ein Schauspiel, dessen Schönheit und zugleich Schrecken wohl kaum zu übertreffen wäre: Vor einer schneeweißen, gefrorenen Fläche erhebt sich eine Wand aus Lava, die Macht der Tochter in ihrer glühenden Stärke, gegen das schimmernde Eis – Vergessen. Und nur ein Wort echot dabei in deinem Kopf: Firn.



Mit einem Aufschrei erwachen die Geweihten der Ahamani wohl in dieser Nacht aus ihren Träumen, dabei spüren sie noch für einen Wimpernschlag den eisigen Atem in ihrem Nacken und ein Echo jener wilden Hitze in ihren Gliedern. War dies nur ein Traum? Eine Nachricht Ahamanis? Während sie noch suchen sich zu sammeln, bleibt in ihren Herzen die Gewissheit, dass der Traum nur eine einzelne Schneeflocke im Schneegestöber war. Keine wie die andere...

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ReKaSha





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2017 23:05    Titel:
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Auch noch Verlieren ist unser;
und selbst das Vergessen
hat noch Gestalt in dem bleibenden Reich der Verwandlung.
Losgelassenes kreist; und sind wir auch selten die
Mitte
einem der Kreise: Sie ziehn um uns die heile Figur.


Schlubber:

Die breite Schnauze auf den Höhlenboden gelegt, den Echsenschwanz eingekringelt und die Lieder halb geschlossen lag Schlubber - seines Zeichens die letzte lebende Lavaechse - zusammengerollt am Feuer der Loa OshRaLo - der Töchter der Feuerfunken. Ab und an verirrte sich ein Funke, tanzte um seine Nüstern und ließ sich nur von dem gelegentlichen wohligen Ausschnauben der jungen Echse vertreiben. So musste ein Echsenleben sein, zwar vermisste er zeitweilig seine Artgenossen, aber mit den Rashar, denn so schienen die Wesen die den Vulkan bewohnten sich zu nennen, konnte man es recht gut aushalten.
Schmatzend drehte Schlubber den Kopf zur anderen Seite, betrachtete zufrieden die übriggebliebene Krakgebeine neben dem Feuer, die die Rasharii dieser Höhle ihm überlassen hatten und watschelte mit seinen krummen Beinen gemächlich, jeder Betrachter würde behaupten äußerst gemächlich, in Richtung des Futters. Voller Vorfreude öffnete das Tier das Maul und mit einem Knacken und Knirschen, das wohl seines Gleichen suchen wird verschwanden die Gebeine in einem Bissen. Unter brauchen wurde das bahnbrechende Beispiel für Müßiggang und Völlerei - sofern wir bei Tieren von solcherlei Sünden sprechen wollen - wenige Augenblicke später.

Etwassss war anderssss, dachte die junge Echse und seine Muskeln spannten sich noch im selben Atemzug schlagartig an. Suchend wanderten die spaltförmigen Pupillen des Reptils durch den Raum.
Der Höhlen Eingang war weiterhin leer, essss war ruhig im Raum und dennoch…, unruhig bewegte sich der schuppenbedeckte Schwanz hin und her. Das ss Rasssharweibchen sssschlief nach wie vor auf dem Ssstapel aus Fellen und Fellkissen am Ende der Höhlenkammer. Esss musste ein besondersss ssstattliches Weibchen sssein, die anderen neigten zumindest ihre Hörner ihr gegenüber ungewöhnlich tief - vielleicht ein Brunftritual? Zumindest schlief es weiterhin aber auch das Weibchen schien die Veränderung zu spüren - Oder ging sssie sssogar von ihr ausss? Vorsichtig watschelte das Lavaechsenmännchen näher, die Rasharii nicht aus den Augen lassend
- sssie war immer gut zu ihm gewesssen aber die eigenen Ssschuppen waren doch ssstetss die wichtigsssten Ssschuppen, hatte seine Brutmutter stets und ständig gesagt. Von einer Gefahr war nichts zu sehen und doch schien das Weibchen zu frieren…die Arme waren fest um den eigenen Körper geschlungen ein Schaudern und eine ‚Krak-Haut‘, so nannten es die Rashar, lief über ihren Körper und ihr Atem ging rasch und stoßweise.



ReKaSha:

Dunkelheit - Kälte - Frost und ShNee, der ferner der Göttin nirr sein könnte, begleitet von einer Angst so alt und so tief verwurzelt wie die Welt selbst…blanke Panik wallte in ihr auf, die jedes ihrer Glieder lähmte und sie dennoch unerbittlich voran trieb. Weiter immer immer weiter durch die Dunkelheit. Nicht stehen bleiben nur nicht stehen bleiben!
, wiederholte sie in Gedanken einem Mantra gleich. Einsamkeit umhüllte sie wie ein schwerer, bleierner, tief schwarzer Mantel. Ein Traum….es war ein Traum nur ein Traum, es musste einfach ein Traum sein….ein Traum ein Traum ein…. versuchte sie sich selbst zu überzeugen doch zur Gänze gelang es ihr nicht. Es fühlte sich im Gegenteil sogar unheimlich real an. Umgebung und Zeit verloren mehr und mehr an Bedeutung. Nur drohende Finsternis und lauernde Kälte und der unbändige Drang zu rennen als ob ihr Leben davon abhinge waren noch da. Kalter, klarer, frostiger Schmerz, der bei jedem Atemzug sticht, einem Dolch gleich. Aufgeben….schlafen, sich in kalter Gleichgültigkeit verlieren…die Bedeutung der Dinge um sie herum und des eigenen Seins schwindet und auch die eigene Angst tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Schmerz und Furcht ohne den sicheren Halt der Gemeinschaft zu sein …nicht mehr zu rennen sich zu ergeben…aufzugeben.



Schlubber:

„Ssss Sssssssss Sss?“, ein zischen aus dem Maul des jungen Echsenmännchens, das probehalber mit der Gespaltenen Zunge über die Wange der Schlafenden schlabberte - Vielleicht um seinem Namen gerecht zu werden? - Den Kopf legte er dabei auf das Fell neben ihrem Kopf und zuckte ein wenig überrascht zurück, als sich die Rasharii deutlich kälter anfühlte als gewohnt. Sie atmet langsamer, beinahe friedlich würde es nicht hinter ihren geschlossenen Lidern wild zucken. Ein wenig Zeit in der Sssonne auf dem warmen Vulkanssstein…dasss wirkt Wunder, und stupste das Rasharweibchen mit den Nüstern der Schnauze an. Aufwachen…du sssollssst aufwachen…., das Stupsen wurde stetig nachdrücklicher und fordernder, doch die kleine Lavaechse stieß dabei auf keinerlei Reaktion. Erneut machte sich Unruhe in dem jungen Reptil breit, aus der heraus es leise Zischlaute von sich gab - vermutlich ein Schimpfen oder Fluchen das hier keiner näheren Übersetzung bedarf. Gesagt sei, dass Schlubber sich sorgte denn, so seltsam die Rashar auch machmal waren und so sehr sie sich von den Lavaechsen unterschieden. Kälte war nie ein gutes Zeichen…


ReKaSha:

„Du kämpfst wie wild für deinen Traum zugleich die Furcht, dass er sich erfüllt“


Lodernde, sengende und alles durchdringende Glut pulsiert schlagartig um ReKaSha herum, fließt schier durch ihre Adern und durchdringt die allumfassende Gleichgültigkeit. Wo Kälte war ist nun die vertraute, wütend, aufbrausend und wildlodernde Glut, die die Göttin ihren Kindern schenkte. Der lebensnotwendige Drang ewig Teil einer Einheit, Teil des Stammes zu sein. Ahamani ist bei mir…sie ist mit uns…sie führt uns…sie zeigt uns den rechten Weg, wenn wir nur zuhören. Trost in eben diesem Gedanken suchend sieht sich die junge KunLir in der Traumwelt um sie herum um. Lava und Eis, Sengende Hitze - stechende Kälte, wütende Vertrautheit - grimmige Angst, Gemeinschaft und Vergessen, umgeben von Gegensätzen von Schönheit und von Schrecken und beeindruckt von der Macht, die sie umgibt sinkt die Rasharii in die Knie.
„Frin“ , ein Echo, dass sie mit sich in die Realität trägt als sie mit einem Schrei, mit brennenden Gliedern und einem Schauer auf dem Rücken die Augen öffnet und in zwei gelbe Reptilienaugen schaut.

Schlubber:

Undankbarkeit, so nannte man das, mit offenkundiger Entrüstung trollte sich das Echsenmännchen zurück an seinen angestammten Platz am Feuer um sich bäuchlings in seiner Lieblingsschlafposition niederzulassen. Er, Schlubber hatte das Weibchen aufgeweckt, mit seiner Fürsorge…und statt sich zu bedanken hatte sie geschrien und ihn weg geschoben. Nicht mal wirklich beachtet hatte sie ihn. - Eigentlich ungewöhnlich, dachte er bei sich. Aber dennoch sie hatte IHN ignoriert, das tat man nicht mir ihm…das würde er ihr auch zeigen und sie die nächsten Tage mit Verachtung strafen. Mindestens ein ganzes Krak sollte als Wiedergutmachung schon drin sein am besten sogar zwei, schließlich hatte er sie ganz sicher gerettet und bis ihr das klar wäre würde er genau hier bleiben…..genau hier und….und …von…Krakfleisch trä- , den Gedanken konnte Schrubber nicht einmal zu Ende denken, denn er war tief im Reich der Lavaechsenträume versunken.

ReKaSha:

ReKaSha eilte unterdessen die Stufen zum Tempel hinauf, so schnell sie ihr Füße zu tragen vermochten. Vor dem Altar fiel sie auf die Knie und betete…betete mit geschlossenen Augen um Erkenntnis um Rat und um die Weisheit den Weg der vor ihr lag zu erkennen.


AKUN.
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ShuRiNa





 Beitrag Verfasst am: 21 Jul 2017 17:18    Titel:
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ShNee, die Kälte des Winters, hatte sie dies ernsthaft vermisst, als sie eine Weile in die Tiefen des Vulkans zurück gekehrt war? In diesem Moment vermisste sie es nicht, vielmehr verfluchte sie die Kälte, die hinter ihr her war. Immer weiter trugen ihre Beine sie, sie spürte sie nicht mehr, doch sie musste weiter laufen. Rennen so schnell sie konnte um dem Unheil das sie verfolgte zu entkommen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, unbarmherzig holte die Kälte sie Stück um Stück ein. Es war nicht die Kälte die sonst herrschte an der Oberfläche, der normalen Kälte konnte man auch positives abgewinnen. So wie sie einmal TarVi auf ihrem Schaukelpferd durch den ShNee gezogen hatten oder die vielen Schneeballschlachten. Nein so eine Kälte war nicht hinter ihr her, es fühlte sich an wie etwas Böses, dass sie verfolgte. Etwas das sie um jeden Preis erreichen wollte, um sie in seinen Bann zu ziehen. Plötzlich wurde sie von hinten gegriffen, ein lauter knurrender Schrei der Verzweiflung drang aus ihrer Kehle, der kurz darauf wieder verstummte.

Stille, dass war alles was nun um sie herum und in ihr herrschte, durch jede Ader zog sich die benebelnde Kälte. Es war ein leichtes ihr nachzugeben, sich dem hinzugeben, die beruhigende Stille die in ihre Glieder kehrte. Ein Gefühl der Leichtigkeit, alles was gerade noch an ihr nagte, worüber sie nachdachte, einfach alles schien mit jedem Atemzug mehr und mehr zu schwinden. Alles vor ihrem inneren Auge verblasste, übrig blieb nur das glänzende Weiß was alles bedeckte.

Ein müdes Blinzeln, dann folgte erneut ein Schrei, dieser Schrei jedoch klang nicht nach Verzweiflung. Es klang wie ein Kampfschrei, ein aufbäumen gegen die Taubheit, das Vergessen. Tief in ihr war der Funke wieder entfacht worden, die sengende Glut Ahamanis, die sie leitete, ihr Wärme und Zuversicht schenkte. Die gleiche Glut welche ihre Feinde erzittern lies, die alles vernichtete was sich in ihr in den Weg stellte. Ein unerbittlicher Kampf tobte in ihrem Inneren, zerstörerisch und unaufhaltsam wie bei einem ausbrechenden Vulkan drang die Glut erneut in jede Zelle ihres Körpers und verbannte die Kälte schließlich wieder.

Wild zuckte der schlafende Körper auf den Fellen umher. Auch im hier und jetzt war nun ein Aufschrei zu hören, ihr Oberkörper schnellte in die Vertikale und sie sah sich hastig um. Schweißperlen rannten ihr von der Stirn und das Atmen fiel ihr für den Moment schwer. Es dauerte eine Weile bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Was hatte dies zu bedeuten? Es war nicht nur ein einfacher Traum, das spürte sie, etwas bahnte sich an, doch was? Wenn es schon in den Träumen hinter ihr her ist musste es sicher etwas furchtbares sein. Oder machte sie sich einfach nur zu viele Gedanken und es war wirklich nur ein Traum?

Diese Nacht machte sie kein Auge mehr zu, hastig zog sie eine Robe über und eilte in Richtung des Tempels. Immer wieder glitt ihr Blick über die Schulter, wurde sie immer noch verfolgt? Ihre Schritte wurden schneller, doch zum Glück konnte sie nichts ausmachen. Die Stufen des Tempels wurden im Sprint erklommen, hier oben hoffte sie Antworten zu finden. Im stillen Gebet lies sie sich vor dem Altar nieder, dort verharrte sie lange, auch in der Hoffnung ReKaSha anzutreffen um ihr vom Erlebnis zu berichten.
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ReKaSha





 Beitrag Verfasst am: 30 Jul 2017 14:39    Titel:
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Mit andächtig gesenkten Hörnern kniete die junge KunLir vor dem Altar Ahamanis. Stunden waren verstrichen, Tagesläufe vergangen doch gab es keine Klarheit. Immer mehr Fragen häuften sich an, insbesondere seit sie erfahren hatte, dass ihre Mutter nirr nur ihr, sondern auch ihrer Schwester ShuRiNa diesen Traum geschickt hatte. Er musste etwas bedeuten…Eine Warnung…vielleicht eine Zukunftsvision? Ratlos rieb sie sich den Ansatz des linken Horns und seufzte.





Ahamani Mutter unseres Volkes, Schöpferin unserer Gemeinschaft…

In vielfacher Gestalt bist du gewandelt:

Du bist die
Stimme die uns leitet,
Du bist die
Bestimmung der wir folgen,
Du bist die
Flamme die uns Leben schenkt,
Du bist das
Herz des RaKun, dass uns Gemeinschaft gibt.

Deiner lodernden Glut wohnt ein Zauber inne, denn es gibt nirr,
worin wir dich nirr finden können.

Im festen Vertrauen, dass du diese Rasharii leiten wirst auf ihrem Weg,
jeden Tag, jede Nacht
Nicht
Feuer, Sonne, Mond sie verbrennen,
Nicht
ShNee, Eis, Frin sie verschlingen,
kein Pfeil des Feuers noch der Feinde sie verwunden,
beschützt ihrer
immer währenden Glut .

Brerr komm auch jetzt zu mir und löse sie aus tiefer
Sorge, nach wessen Erfüllung aber
Sich ihr Herz tief sehnt, den Weg zeige ihr, und selber
Hilf ihr im Kampf gegen das Ungewisse zu bestehen!

Als unser Schild in dieser Zeit brerr diese Rasharii um:

Ahamanis
Stärke diese Rasharii anzuleiten,
Ahamanis
Macht sie aufzurichten,
Ahamanis
Weisheit sie zu führen,
Ahamanis
Bestimmung sie zu erleuchten,
Ahamanis
Ohr sie zu erhören,
Ahamanis
Wege vor ihr,
Ahamanis
Schild sie alle zu schützen,

Unserer Mutter Hilfe uns zu retten.


AKun!


Sie mussten herausfinden was es mir Firn auf sie hatte. Vorerst, so waren sie so verblieben, dass die Geschwister nicht eingeweiht wurden - Es war besser die Sorgen zunächst für sich zu behalten.
Wer wusste schon ob es wirklich einen Grund zur Beunruhigung gab?




Zuletzt bearbeitet von ReKaSha am 30 Jul 2017 22:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 09 Sep 2017 01:44    Titel:
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Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.
Charles Dickens


Trudelnd sank der einsame Lavafunke über dem Vulkan herab. Fortgerissen aus dem Leib der Erde war er emporgestiegen in die blauschwarze Milde des Spätsommers und hatte changierend in seiner Glut den Sternen mit ihrem kalten Leuchten am Firmament Konkurrenz gemacht. In schwächer werdendem Rot stürzte er nun zurück, um sich wieder mit der Hitze zu vereinen und daraus neu geboren zu werden. Ein entferntes und doch düsteres Fauchen erhob sich nun über dem Meer und eilte auf das RaKun zu. Der Funke wurde von einem eisigen Windhauch erfasst und wieder in die Höhe geschleudert, genährt von der frischen Luft abermals in goldenem Weiß aufleuchtend, für einen kurzen Moment – ein unbemerktes Gefecht ungleicher Kräfte. Das Feuer erstarb, als sich starr rankende Eiskristalle über die Aschekörnchen des Funkens legten. Eine einzelne Schneeflocke sank herab und ließ für einen Wimpernschlag die Oberfläche des Herzens Ahamanis erstarren.


Wohlige Wärme umgibt dich. Du kannst nicht klar bestimmen, wo du dich befindest, doch spürst du die Nähe der kräftigen Mauern um dich, die Wärme des Vulkans unter deinen Füßen. Ein rötliches Glühen wabert um dich her und zaubert Schemen und Szenen an die Wände. Du erkennst den Schatten eines Panthers, der ein Licht in ein nicht näher deutbares Gebilde legt und sich daraus die Formen einer Schimäre formen. Gegenüber erblickst du eben jene Schimäre wie sie eine Gruppe gehörnter Wesen durch Tunnel und Gänge leitet. Das Aufleuchten, welches kurz in der Szenerie aufblitzt, als die Schimäre eine Wand durchbricht, blendet dich und lässt dich den Blick abwenden. Du kehrst dich herum und erblickst ein weiteres Schattenspiel, zunächst erscheint es dir wie ein Tanz: Die Schimäre bäumt sich auf, ihre Mähne windet sich um sie her, als die Funken sich über ihr erheben und im Ascheregen niedergehen. Ihr gegenüber reckt sich ein gewaltiges Wesen empor, doch nur für einen kurzen Augenblick, ehe kaltes Licht eben jenen Fleck blendet, an welchem es zu erkennen war. Du blinzelst verwirrt. Wie von selbst leiten dich deine Schritte näher an die Wand, hin zu der Schimäre und dem weißen Nichts. Du hebst die Hand zu dem Licht – es ist kalt. Mit Erstaunen stellst du fest, dass deine Hand einen Schatten an die Wand wirft, an eben jene Stelle, an welcher sich das Gebilde für einen kurzen Moment aufrichtete. Rasch wendest du dich herum.
Auf der entgegengesetzten Wand ruht noch immer das milde, rötliche Leuchten der Glut, doch wird dein Blick sogleich von anderem gefangen: Ein feiner Riss entweiht die Geborgenheit der Kammer. Farbloses, kühles Licht zwängt sich durch die Kanten ins Innere. Der Anblick schreckt dich mehr als zu erwarten wäre, denn in dem kalten Glanz liegt das Grauen. Die wohlige Wärme deiner Umgebung tritt zurück, mit jedem einzelnen Herzschlag, den du den Riss betrachtest, mehr. In dichtem Dunst steigt dein heißer Atem nun vor dir auf. Du fühlst dich erstarrt. Es knackt hohl. Du siehst einen Schatten in dem weißen Nichts, jenseits des Risses. Mit wachsendem Entsetzen beobachtest du wie sich etwas hindurchzwängt. Knirschend breiten sich Eiskristalle um den Bruch aus und verschlingen den Segen der Kammer. Eine Pranke schiebt sich aus der Leere und schlägt die Klauen in die Wand. Er ist hier – Firn.



Nicht nur die Geweihten der Ahamani werden in dieser Nacht des herannahenden Herbsts aus ihrem Schlaf gerissen. All jene, die bereits von dem Hauch der Kälte gestreift wurden, dürften jene Szenerie in ihren Träumen gebannt haben. Nachdem der erste Schrecken im Erwachen abgeklungen ist, bleibt ein tauber Frost in den Gliedern. Vielleicht fühlt sich manch einer außerhalb, trotz der Nähe des Stammes. Das Feuer und die Glut scheinen an Hitze eingebüßt zu haben… oder ist es nur der herannahende Winter? Doch ist es die Seele, die friert.
Lediglich die Geweihten der Ahamani dürften in Meditation und Gebeten zur Wärme Ahamanis zurückfinden, selbst wenn wohl in ihren Herzen ein schales Gefühl zurückbleiben wird.



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Ketiley Mandre





 Beitrag Verfasst am: 12 Okt 2017 21:07    Titel:
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Das Gespräch mit den beiden gehörnten Weibern hatte Ketiley nachdenklich zurückgelassen. Sie blickte eine Weile ins Feuer und dachte über alles nach, was sie gehört hatte. Es war, als könne sie den Schmerz der beiden Frauen spüren - oder war es vielmehr Angst, die Heimat zu verlieren? Es war noch nicht lange her, dass die Leviathanin sich Wulfgard genommen hatte und sie alles aus dem Nichts wieder aufbauen mussten.

Aber die Thyren sind ein starkes Volk und ihr Wille unerschütterlich. Sie wussten, wie sie sich eine Heimstatt errichten konnten und wankten selbst unter wahrlich harten Umständen nicht. Es lag nicht nur in ihrer Natur, sondern vor allem in ihrer Geschichte. Die Geschichte hatte sie so geprägt, dass sie stark sein mussten, auch wenn sie vor dem Nichts standen.

Doch ihr war es ein Rätsel was dieses gehörnte Volk tun sollte, falls ihr Vulkan erlöschen würde. Aus Eiern geschlüpft hatten sie vielleicht niemals gelernt sich der Welt anzupassen. Und es war möglich, dass sie es auch nicht schaffen würden. Einen neuen Ort wie ihren RaKun zu finden würde sich als schwer erweisen, wenn nicht sogar als unmöglich.

Das Tor zum Firn... eine Tür, die sich geöffnet hatte? Erloschene Runen der Beständigkeit schienen Ketileys Gedanken an die Schwäche des Volkes zu bestätigen und es sorgte sie. Bisher war ihr niemand aus diesen Reihen mit Argwohn begegnet. Sie hatte den Austausch mit LynLish als angenehm empfunden und die Weiber waren gute Gäste gewesen. Es war fast erschreckend wie viele Ähnlichkeiten es zwischen den beiden Völkern zu geben schien. Es stimmte Ketiley traurig, dass das Schicksal bestimmt hatte, dass die Rashar in den Letharen Verbündete sehen sollten. Es hätte anders kommen können.


Nachdem sie mit Myrkjartan und Olov von der anstrengenden Reise zurück kam, wollte sie ihre müden Knochen nur noch in die Felle werfen. Doch sie hatte etwas versprochen und würde es auch halten. Sie erinnerte sich an Einarrs Worte, der den Zweifel aussprach, dass die Kraft der Ahnenbäume bis zum Vulkan reichte – oder vielmehr seine Wurzeln – aber die Geister konnten auch außerhalb ihrer Pfade wandern und sahen Dinge, die kein Menschenauge jemals erblickt hatte.

So schleppte sie sich träge zum Setzling des Urvaters im Hayn. Der Anblick gab ihr etwas Kraft zurück und ließ ihre Augen glänzen. Das dichte Blätterwerk war anmutig und wunderschön. Wie sich das Mondlicht darin fing war einzigartig. Ihr Weg führte sie über die kleine Brücke und vor dem Antlitz des Baumes blieb sie stehen und atmete ganz langsam und tief ein und aus. Sie spürte die Präsenz des Meeres um sich herum und versuchte im Duft des Windes zu erkennen, ob es ein guter Tag für die Jungfrau war und sie die Leviathanin zügeln könnte. Sie war sich sicher, dass die Geister des Feuers offener zu ihr wären und länger verweilten, wenn sie den Hauch der Meeresbestie nicht spürten.
Eine sanfte Brise umspielte ihr Haar, als sie offenbar zufrieden war und sich auf ihre eigenen Unterschenkel nah an den Baum setzte. Sie strich mit den Fingern über die Ausläufer der Wurzeln, die aus dem Gras ragten. Um sich herum legte sie einen Kreis aus schwarzen Perlen, die sie selbst aus den Muscheln geholt hatte. Es sollte ein Zeichen für die Herrinnen des Wassers sein, dass sie eine von ihnen war und das kleine Reich hier bewachen würde. Dann entzündete sie hinter sich ein Räucherwerk, das den Duft der Seerose und getrockneten Algen trug. Mit fließenden Bewegungen ihrer Hand wedelte sie den Rauch in Richtung des salzigen Nasses.

Es sey die Zeyt des Schweygens… die Wasser rauschen leyse und unscheynbar durch die Tiefen der Berge. Sey fynden yhren Pfad, niemand mag sey stören. Mey respektiere das Wasser und seyne Wege.

Die Wassergeister, die sich um sie tummelten und die Stränge des Liedes suchten, die Klänge von sanften Bächen und seichten Wellen zu haben schienen, zogen sich langsam zurück. Sie folgten dem Rauch und ließen den Ahnenbaum für den Moment zurück. Es war als trüge sie der Duft auf eine kleine Reise über das Wasser hinaus.
Eine Geste des Abschieds und ein dankbares Lächeln auf Ketileys Lippen folgten sofort. Dann breitete sie ein weißes Tuch zwischen sich und dem Baum aus. Ihren Runenbeutel legte sie daneben, bevor sie leise zu summen begann.

Feur unseres Herds, Feur yn der Nacht, Feur yn den Höhlen und Feur auf den Bergen. Leytet meyne Hand, führt die Runen unter euren Schwyngen aus Asche und goldenem Glanz. Erzählt mey von der Herrlichkeyt des Kriegers und des Drachen. Havt yhr gesehen wie sey ym Vulkan hausen?

Ein weiteres Räucherwerk wurde entzündet. Dieses roch unangenehm nach Spuren von Schwefel, aber auch ein angenehmer Duft wie aus der Halle lockt die Feuergeister zu Heim und Herd. Die widersprüchlichen Düfte schienen wie im Zwiegespräch und zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Ketiley schwenkte das Räucherwerk über ihrem reinen Tuch und wartete geduldig bis sich Feuersprenksel begannen zu sammeln. Als sie den Ort zu beherrschen schienen, zeichnete Ketiley ein Raster aus Linien auf das Tuch. Dafür nahm sie diesmal keinen Met, sondern den Rum von den Weibern aus dem Vulkan selbst.

Sie leerte ihren Runenbeutel und warf die Runen in die Luft vor sich, so dass die Geister ihre ganze Pracht aus Knochen und Geweih beschauen und sich Runen erwählen konnten. Es würde sich zeigen, ob der RaKun tatsächlich zu weit fort war, oder ob die Runen ihr etwas zu erzählen vermochten.



Zuletzt bearbeitet von Ketiley Mandre am 12 Okt 2017 21:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
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