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Ein kleiner Rebell lernt lesen und schreiben
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Ein kleiner Rebell lernt lesen und schreiben
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Donewin Frye





 Beitrag Verfasst am: 04 Apr 2019 12:18    Titel: Ein kleiner Rebell lernt lesen und schreiben
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"Versprich mir eins Donewin, werde nicht wie dein Vater. Geh einer Ausbildung nach, schule dich im Hort, mach was aus deinem Leben. Du bist nicht wie er, du hast ein gutes Herz, hast Potenzial und bist ein schlauer Junge, auch wenn dein Vater dir was anderes einreden wollte. Wenn du fleißig bist und dich anstrengst kannst du alles schaffen was du dir vornimmst, du musst nur fest daran glauben."

Als seine Mutter damals im sterben lag, waren das immer wieder, von Tag zu Tag, die Worte die sie versuchte ihm mit auf den Weg zu geben. Worte voller Aufmunterung, Wärme und Güte. Sie wusste das der Kleine immer werden wollte wie sein Vater. Obwohl er ihn wie Dreck behandelte und ihn bei jeder Gelegenheit verprügelte, liebte er ihn abgöttisch und eiferte ihm nach. Es waren ihre letzten Versuche dem entgegen zu wirken. Ganze 8 Jahre ist es nun her das sie verstarb und doch vergeht kein Tag an dem er nicht an sie denkt, vor allem die Erinnerung an diese Worte erschüttern sein Gewissen dabei jedes mal aufs Neue. Es schien so als driftete er immer weiter ab von seinem eigentlichen Kurs. Die Ausbildung bei dem Schmied und Schlosser hatte er, kaum als seine Mutter ins Totenreich wandelte, abgebrochen, kann weder lesen noch schreiben. Von seinem Traum, ein Pirat zu werden wie sein Vater es war, scheint er ebenso meilenweit entfernt. Mittlerweile hatte er die Hoffnung ohnehin aufgegeben ihn zu finden, scheinbar war an den Gerüchten die auf der Insel kursierten was dran und so ging er zurück nach Bajard und fristete sein Leben im Freihafen unter dem Deckmantel in der Wildschütz Familie. Wie bei seinen Eltern damals verhielt es sich auch mit Maria und Donny, in gewisser Hinsicht waren sie wie Feuer und Wasser. Sie gab dem jungen Burschen Halt, war der Gegenpol, mit einem reinen Herz das in fast allem das Gute sieht, sogar bei hungernden Ogermüttern.

'El chico de las mil caras - Der Junge mit den tausend Gesichtern'. Ein Name der wie die Faust aufs Auge passt, in jeglicher Hinsicht. Es gibt nur wenige Menschen die sein wahres Gesicht wirklich kennen. Mal ist er ein kleiner Charmeur, freundlich und zuvorkommend. Mal der aufmüpfige verkorkste Rebell der kein Blatt vor den Mund nimmt, dann wiederum der unscheinbare und schwächliche kleine Bubi. Es scheint so einfach die Menschen um den Finger zu wickeln. Ihnen das vorzuspielen was sie sehen wollen, ihnen das ins Ohr zu setzen was sie hören möchten. Wie Marionetten die an Fäden hängen widmen sie ihr Leben dem Krieg der Götter und genau das macht sie so blind für das offensichtliche. Er war noch nie ein gläubiger Mensch. Natürlich leugnete er nicht das es sie gibt, nur ein Narr wäre so blauäugig und naiv. Doch wo Menschen von der Güte Eluives schwafelten, fragte er sich, wo die Güte war als man ihm seine Mutter nahm. Wo waren die Götter als diese junge Frau im sterben lag.


"Der Glaube is' dat, wat die Arm'n davon abhält, die Reich'n umzubringen um sich zu nehm' wat eim zusteht! Die Gött'r woll'n Böses verhindern, könn' es aber nich? Dann sind'se wohl impotent. Könn'se, aber woll'n et nich? Tjah, meen Jung, dann sind'se g'nau so bösartig wie dat Pack auffer Isla."

Damals, als sein Vater ihm diese Worte bei einem Gespräch offenbarte verstand er nicht was er ihm damit sagen wollte. Heute, ein paar Jahre später ergab es auf einmal Sinn. Donny glaubte seit jeher an seinen eigenen Vorteil und liebte seine Freiheit, doch seine Schuld beschnitt diese immer mehr. Mit einer Sache hatte Jyn'drarr aber auf jeden Fall recht, Lesen und Schreiben ist etwas was einen nur Vorteile brachte, und so ging er der Aufforderung, sich im Hort bei Auriane zu schulen, natürlich, wenn auch etwas wiederwillig nach. Außerdem entsprach es dem Wunsch seiner Mutter womit er auch gleichzeitig sein Gewissen etwas erleichtern konnte.

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Man kämpft immer für dat, wat man nich' hat.
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Donewin Frye





 Beitrag Verfasst am: 05 Apr 2019 12:00    Titel:
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22. Hartung 262

"Gibbet die Ding'r da auch mit Bildch'n?"

An dem Abend zuvor als Albert seinen Vortrag hielt, war es das erste mal das er einen Hort des Wissen betrat und auch wenn in dem Kopf dieses jungen Kerls ganz andere Dinge rumschwirren, stand er danach mit offenem Mund da und beschaute die ganzen Bücher in den Regalen. Hätte er doch einfach nur seine Klappe gehalten, wie so oft in seinem Leben brockte ihm aber auch an diesem Abend sein Mundwerk alles weitere ein. Als nämlich rauskam das Donny weder lesen noch schreiben kann ging auf einmal alles ganz schnell. Es ging wieder die Stufen des Hortes in die obere Etage hinauf und Jyn'drarr stellte ihm zunächst Gabriella vor, angenehme Stimme gemischt mit einer tollen Figur, und wie so meist wenn das weibliche Geschlecht vor ihm steht verselbstständigt sich seine Zunge und er brabbelte auch schon los.


"Hrm, 'nen hübsch's Ding, soll'ch sie etwa zum Ess'n einlad'n?!"

Zack! Der nächste Hieb vom Letharfen an den Hinterkopf und der Dreispitz fast vom Kopf gefallen, verstummte er in Aussicht auf weitere Schläge natürlich artig und rasch. Nach einigen Wortwechseln, die Donny nur missmutig verfolgte, kam nun auch Auriane dazu, eine zurückhaltende, höfliche junge Frau, wohl etwa in den mittigen Zwanzigern die eine fast schon bezaubernde Ruhe ausstrahlte. Nicht das man ihn gefragt hätte was er von dem ganzen hielt, nein! Er musste auch noch selber 'verhandeln' und so wurde auch schon ein Termin vereinbart und die Schultern des Frechdachs senkten sich resignierend ab. Ab dem nächsten Tag also würde es heißen: Hortbank drücken.

Der erste Unterricht stand an und so stiefelte Donny mit gemischten Gefühlen zum Hort des Wissens, nicht wirklich wissend was ihn wohl erwarten würde. Als er ankam empfing ihn zunächst einmal eine fast schon umheimliche Ruhe. Im Gegensatz zum Vorabend war es fast schon totenstill im Hort und man hätte wahrscheinlich eine Nadel beim Aufprall hören können, wenn man diese fallen gelassen hätte. Nach einem Vortrag dessen, dass man diesen Ort mit Respekt behandeln sollte und gefälligst seine Schuhe auszieht wenn man diesen betritt, stellte er zunächst die Stiefel ins Regal und musste an die ganzen Gardisten vom Vorabend denken, die dort Barfüßig saßen und schon überkam ihn wieder ein amüsiertes schmunzeln. Dachte er zunächst das deren Sold ganz schön beschissen sein müsste wenn diese sich nicht mal ordentliches Schuhwerk leisten können, machte es im Nachhinein natürlich Sinn. Als unten im Gebäude niemand aufzufinden war, erklomm er auch schon die Stufen ins Obergeschoss und hielt Ausschau nach Auriane welche dann auch schon erschien nachdem sie einige Bücher in die Regale einsortiert hatte. Mit einem charmanten Lächeln fasste er sich an die Krempe und drückte eine Grußfloskel hinterher.


"Des All-Einen Segen, Herr Donny."

Nach ein wenig Geplaudere und einem Versuch sich so lange wie möglich vor kommendem zu drücken ging es dann auch schon los mit dem Unterricht. Zur Freude Donnys war es irgendwie anders als er sich das alles vorstellte. Nicht nur das Auriane wie am Vorabend die Ruhe in Person zu sein schien, war sie außerdem von aufmunternder und geduldiger Natur, was zugegeben bei diesem Frechdachs manchmal eine ziemliche Herausforderung sein dürfte. Tatsächlich hatte er, nach einer Weile, sogar richtig Spaß an der ganzen Sache und so zogen die Stunden davon mit den ersten kleinen Erfolgserlebnissen.



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Zuletzt bearbeitet von Donewin Frye am 05 Apr 2019 12:16, insgesamt 2-mal bearbeitet
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