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Von blätterumwobenen Herzen und der Suche nach dem Selbst.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Von blätterumwobenen Herzen und der Suche nach dem Selbst.
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 22 März 2017 11:34    Titel: Von blätterumwobenen Herzen und der Suche nach dem Selbst.
Antworten mit Zitat


- Wind in den Weiden, so weise den Weg,
Zeig dein Gesicht, in den Blättern verweht.
Wind in den Weiden, wohin es auch geht,
In deine Hand ward mein Schicksal gelegt.
Wind in den Weiden, so weise den Weg. -
- Oonagh




    Die glattschimmernde Hand von der Rinde des Baumes ziehend, sah sie in seine Krone hinauf und atmete den frischen Duft ein.
    Die zarten pinken Blüten welche er trug, zeugten nur von der Art seiner Früchte.
    In kräftigen Rottönen bishin zu fast dunkelvioletten Farben leuchteten die kleinen Kirschen in prächtigem Glanz.
    Seitdem sie sich für das Baumhaus am Ende des Nebelwaldes entschieden hatte, hatte sie jenen Baum vom kleinen Pflänzchen bishin zu jenem stolzen Baum aufgezogen.
    Manchmal wenn sie auf ihrer Schaukel saß, legte sie den Kopf in den Nacken und verlor sich vollends in der Farbenpracht dieses Wesens.



    Sie freute sich bereits den ersten Kuchen aus den Früchten zu fertigen, oder auch einige Tropfen der besonderen Öle in einen ihrer großen Kessel zu träufeln, um eine wunderbare Seife daraus zu schaffen.
    Doch für heute hatte sie sich eine andere Aufgabe zu Eigen erklärt.

    Manchmal, in Momenten einer Unterhaltung oder auch schon morgens wenn sie die hellen Augen öffnete, besann sie sich.
    Nicht immer war sie voller Aufgaben und dem Ernst ihres Lebens gewesen.
    Sie wollte die Leichtigkeit in sich zurück, die Unbeschwertheit mit der sie Heimgekommen war.
    Sie schloss die Augen und begann sich auf die Geräusche und Regungen um sich herum zu konzentrieren.

    Wind - raschelnde Blätter - umherzirpende Vögel oder Eichhörnchen.
    Wasser - das beruhigende Plätschern des Wasserfalls - Blüten von denen die Tropfen rannen.
    Sie legte sich auf die Wiese zurück und ließ die Finger durch das Gras wandern.
    Erde - Leben - Wurzeln.
    Deswegen war sie hierher zurückgekommen.
    Sie wollte tanzen mit dem Wind, und trällern mit dem Wasser.
    Sie wollte voller Lebensfreude blühen.

    Eine tiefe Erinnerung zurück verriet ihr wie es begonnen hatte.
    Sie versank in ihre Meditation und sah:



    Ihren Bruder, Yalhaniir.. und ihre Schwester Elu`beth, aber vor allem sah sie auch ihre Schwester Fay'na'lyn.
    Jene war ihr als erstes begegnet, nachdem sie den lebendigsten aller Wälder betreten hatte.
    Mit einem hellen Kichern war sie aus dem Gebüsch gesprungen und hatte versucht sie zu erschrecken.
    Die Umarmung welche die vertraute Schwester ihr geschenkt hatte war eine stürmische gewesen und hatte sie sogleich die Energie und dass zurückgewonnen Leben spüren lassen.
    Die nackten Füße die das kühle Nass des Bodens fühlten.
    Die sanft gespitzten Ohren welche bereits ihre damaligen Freunde rufen hörten.
    Der helle, fiepende Ton und die baldig flauschige Berührung welche sie spürte ließ auf ihre Beiden stetigen Begleiter schließen welche zu ihr herangetreten waren.

    Nowje der mit seiner grauen Nase und den ebenso grauen Ohren, dem restlichen weißen Fell seines kleinen Körpers trotzte,
    stand aufrecht neben ihr und hielt die kleinen Pfötchen in einer Männchenposition.
    Und auch das Kitz welches sie damals aufgezogen hatte, hatte bereits eine stattliche Größe erziehlt.

    Mit flinken Sprüngen und geübten Tritten folgte sie der ebenso grünen Schwester gekonnt durch den Wald,
    bis sie in der Stadt der Städte standen.
    - Ered Luin.
    Ein von Marmor umrundeter Brunnen bestimmte den großen Marktplatz und kurz hielt sie Inne,
    um jenes erste Wiedersehen in sich aufzunehmen.
    Natürlich war die Stadt im Vergleich zum lebendigen Wald viel zu kalt, und doch wusste sie, sie war Zuhause angekommen.

    Die Schwester rief in heller Stimme nach ihr und sogleich tänzelte sie mit einigen leichtfüßigen und hibbeligen Sprüngen auf sie zu.
    Mit einem liebevollen Lächeln hielt die Feya ihr die Hand entgegen.
    Eona gluckste erfreut auf und streckte die ihre zur Schwester um jene Hand zu berühr....



    Sie riss die Augen auf und starrte in den sich zeigenden Himmel und atmete tief durch.
    ''Hmrz...'', kurz musste sie schlucken und sich besinnen.
    Ja, Fay' war schon vor vielen, vielen Mondläufen von Ihnen gegangen.
    Der Baum, welcher zu ihr gehört hatte war von jenem Moment an ohne Leben gewesen.
    Stumm und ohne ein freudiges Rascheln in den Wipfeln.
    Verflogen war die leichte und erquickende Stimmung aus ihrem Tagtraum.

    Mit einem Blinzeln und einem ungläubigen Augenreiben sah sie zu dem Kirschbaum hinauf und schluckte erneut.
    Die gerade reifen Früchte waren nicht mehr an ihrer Stelle und nur die hellen, noch gelben Früchte waren zurückgeblieben.
    Nanu?, welches Leckermäulchen hatte sich denn hier ausgetobt.
    ''Diese Schlingel..'', nuschelte sie und begann zu schmunzeln,
    doch mit jener Aussicht und dem Gedanken an die verborgen gebliebene Schwester wurde es ihr für einen Moment bewusst.


    - Verlust
    Verlust hatte zu ihrer Veränderung beigetragen.









Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 22 März 2017 11:56, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 23 März 2017 11:20    Titel:
Antworten mit Zitat


- Der Wälder klang ist mir vertraut,
Jed Wesen mir verwandt.
Der Wind ist mein Begleiter stets -
- Oonagh




    Sie hatte den Platz gewechselt.
    Der Rest der vom silbrigen See im Nebelwald übergeblieben war, ließ noch die alte Form erkennen.
    Auch die Bank die hier gestanden hatte war verbrannt.
    Die schmalen Füße in das kühle Nass gestreckt, spielte zu manch einer Sekunde ein schimmernder Karpfen mit ihnen.
    Die strahlen der weiß blendenden Sonne wärmten ihr Gesicht und wieder versuchte sie sich vorzustellen wie es vorher gewesen war.
    Der weite, kaum zu durchschreitende See, welcher die Farbe ihrer Augen gespiegelt hatte.
    Die Tiere, welche sich hier versammelt hatten um zu trinken oder gar zu baden, oder aber auch um ihr und den Geschwistern Gesellschaft zu leisten.
    Die Füße noch immer im Wasser baumelnd wurden die Augen geschlossen und die Gedanken in sich gekehrt:




    Mit dem Bruder war sie hindurchgewatet.
    Bis zu den Hüften hatten sie im warmen Wasser gestanden und versucht die Seerosen zu zählen,
    welche in Überzahl am Ufer des Sees zu dümpeln schienen.
    Einen anderen Tag hatten sie die Schwester heimlich mit frisch gebackenen und noch warmen Waldbeerenknödeln abgeworfen und sich laut Lachend den Weg durch den Wald gesucht, um nicht erwischt zu werden.
    Wieder einen anderen Tag hatte man die beiden Lindil dabei beobachten können wie ein grünes, waldiges Leuchten die Beiden umgab, während die Körper sich verflüchtigten... die Gliedmaßen kürzer und schmaler wurden, ehe ein helles Fiepen und ein aufgeregtes Zwitschern den Wald durchschallten.

    Wieder ein paar Tage später war sie aufgewacht und hatte einen lindilgrünen Zettel gefunden auf welchem...



    Sie öffnete die Augen und musste kurz über jene hinüber reiben.
    Da war es.., auch Yalhaniir war gegangen.
    Er hatte Eona mit dem stillen Baum und der Bürde allein zu sein, zurückgelassen.
    Verzweifelt hatte sie einige Stunden oder vielleicht auch Tage im Baumhaus verbracht und war zusammen mit Nowjê in der Hängematte des Talagan geblieben.
    Aus reiner Willenskraft hatte sie versucht ihn wieder zurück zu bekommen, doch Monate lang war nichts passiert.
    Nochmal setzt sie sich etwas in die Vergangenheit zurück.


    Lange Zeit war es einfach still gewesen und Eona war in die kalte Mamorstadt nur so geflüchtet.
    Als sie eines Tages ein Klopfen an der Tür vernahm, ließ sie sich nur wiederwillig zu einem öffnen hinreißen und betrachtete das Gesicht der Fenvar welche sich darbot.
    Elu'beth war immer kühl zu ihr gewesen, was also veranlasste sie hierher zu kommen.
    Die Antwort war eine einfache.
    - Yalhaniir.

    Sie wollte genau wie die Lindil die Einsamkeit und Sehnsucht nach dem Bruder überbrücken und besann sich so der Gesellschaft der grünhäutigen Schwester.
    Gemeinsam verbrachten sie Tage, Stunden, einzelne Momente in Fröhlichkeit und auch Trauer um den Bruder.
    Sie erinnerte sich genau an den Tag, als der Bruder heimgekehrt war.
    Eona hatte freiwillig das Feld geräumt und ihn Elu'beth überlassen.
    Nicht dass sie sich jemals bedankt hätte ihr die erste Wiedersehenszeit zu schenken, nein...
    Seither hatte sie den Weg in das Baumhaus nicht wieder gefunden.


    Als sie dieses Mal die Augen öffnete, schien ein kleiner Teil des Silbersees in ihren Augen zu schwimmen.

    - Trauer und Einsamkeit hatten zu ihrer Veränderung beigetragen.

    Doch wie hatte sie das nur mit sich geschehen lassen können?
    So sollte eine Lindil nicht empfinden.
    Sie sollte frei sein und sich von soetwas nicht beeinflussen lassen.
    Unbedingt musste sie sich Gegenpole suchen, und auch Personen, wo sie jene verankern konnte.





Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 23 März 2017 11:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 24 März 2017 11:21    Titel:
Antworten mit Zitat


- Sie bricht herein die Dunkelheit,
du weißt nicht, wie lang die Welt noch schweigt.
Der Sturm ist fort - es ist die Stille die bleibt.
Die Schritte klein,
wo mag er sein, der Ausweg.
Du suchst und suchst allein.
Du weißt der Wald wird deine Angst nicht verzeih'n. -
- Oonagh





    Es war unaufhaltbar auf sie zugekommen.
    Der Himmel über dem Nuya'tan hatte seinen besonderen Farbton verloren und es schien als hinge über Ered Luin die dichteste Wolke von allen.
    Die Blitze welche sich wie ungeheuerliche Sternschnuppen den Weg hinab bahnten, ließen die Lindil eine Gänsehaut erfahren.
    Der Platz in ihrem Baumhaus war begrenzt gewesen, doch hatte sie soviele der Tiere in jenes eingeladen, um nur so gut es ging alle zu schützen.






    Ihre Mutter hatte es ihr immer wieder gesagt, sie würde ewig für die Sicherheit des Waldes bestimmt sein,
    so wie ihr Name es vorsah.
    Doch hatten in jenem Moment nicht nur die Tiere und die Pflanzen oder auch die Waldgeister Schutz gebraucht.
    Sie fühlte sich allein dafür verantwortlich die vielen Geschwister am Leben zu halten.
    Sie hatte Wunden genäht und Wache an den Betten anderer Verbündeter gesessen.
    Sie hatte Verbrennungswunden versorgt und Härtefälle in den Schlaf gesummt, um ihnen einige wenige Minuten Ruhe zu gönnen.



    Der Tag war angebrochen und sie hatte schon in jenem Wochenlauf vorher all ihre Trankfässer, Salben und auch Kräuter weiter in die Stadt geschafft.
    Vom vertrauten Maethor hatte sie eine wunderbare Diamantrüstung erhalten, welche ihr besseren Schutz bieten sollten.
    Erst das unheilvolle Gebrüll des umkreisenden Drachen hatten ihr den Schreck in die Glieder fahren lassen.
    Nun kam es auf sie an.
    Die Gruppe welche sie für sich ausgewählt hatte kämpfte sich tapfer durch die Armee der Schlangengeschöpfe, welche aus allen Ecken Ered Luins hervorstießen.

    Die Bandagen welchen sie den Geschwistern beim vorbeigehen umwickelte, sollten nur eine erste Hilfe sein,
    denn gegen die Flammen konnten sie nichts auswirken.
    Erst am nächsten Morgen sollten sie die Erfahrung machen, dass es nur eines gab was sie retten konnte, denn als die strahlende Erscheinung des kleinen Fuchses erschien, war ihnen klar dass es Phanodain war, der sie erhört hatte.

    Es schien vorbei und geschafft, doch hatte dieser Kampf und die leidenden Kämpfenden etwas in der Lindil verändert.
    Sie war zutiefst erschüttert und erschrocken gewesen.
    Darüber welches Leid man erfahren konnte, obwohl man selbst keine Verletzungen davon trug, und auch welchen Schmerz die Hoffnung mit sich brachte, die geliebten Geschwister und Vertrauten nicht zu verlieren.

    Viele Mondläufe hatte sie jenes Gefühl in sich im Zaum gehalten und niemandem auch nur eine kleine Veränderung spüren lassen, doch sie litt und fürchtete ihre Leichtigkeit mit dem Drachen die Klippe hinab gestürzt zu haben.



    Jetzt als sie aus ihrer Meditation erwachte und sich zuerst orientieren musste, umgab sie eine angespannte Aura.
    Wie lange ihr dieser Traum nicht mehr in den Sinn gekommen war.
    Doch war es wieder einer dieser Schlüssel, welche sie zu ihrer Erkenntnis benötigte.


    - Sorge, Schmerz und Hoffnung hatten mit zu ihrer Veränderung geführt.




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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2017 22:05    Titel:
Antworten mit Zitat


- Da wo die Sonne ist,
da will ich immer sein.
Da wo die Sterne stehen,
folge ich ihrem Schein.
da wo die Wolken zieh'n,
träume ich mich hinein. -
- SoD -




    Es war etwas anderes.
    Heute würde sie sich nicht mit den Gedanken an die Zweigstellen beschäftigen. Sie würde das tun, was ihr auch durch jene Situationen geholfenn hatte.
    Sie öffnete die Kommode und ließ den Blick hindurch schweifen.
    Eine abgestorbene Eichenrinde, welche ihr als Farbpalette gedient hatte, Pergamente, Leinen zum spannen der Rahmen und auch einige verschieden große Pinsel, welche ihr viele Male gute Dienste geleistet hatten.
    Krüge, welche bereits Spuren von vorherigen Nächsten voller Farbe aufwiesen und auch Tücher, welche diese wegzuwischen wussten.
    Die Leinenbeutelchen mit den getrockneten Kräutern, Blüten, Halmen und Kohle wurden ebenfalls bereit gestellt.
    Eine Sache war anders zu den vielen vielen Malen davor.
    Sie hatte für den Moment die vielen Eindrücke, ganz egal ob gut oder schlechte, auf das Leinen bringen und aus ihrem Kopf verbannen wollen.
    Jetzt, da sie einige Zeit einen viel zu dichten Nebel in ihren Gedanken zugelassen hatte, formten sich einige Muster und Eindrücke, welche dringend auf die Unterlage gebracht werden wollten.

    *
    Zuerst wurde der Sandelholzstaub und auch die Rindenstuecke zu einem gleichmäßigem Farbton vermischt.
    Nur wenige grüne Farbtupfer wurden verwendet um den Eindruck der trockenen Landschaft entstehen zu lassen.
    Die Wellen welche man sah, brachen sich nicht in tiefen Luftzügen des Meeres, sondern unter den Dünen der Wüste.
    Die Sonne welche Eona auf den Stoff brachte war eine tiefe, dunkelorangene und hitzige, welche die Sandlandschaft beherrschte und sie für sich beanspruchte.
    Doch blickte man von jener Tatsache weg, so konnte man eine wunderschöne Hyäne betrachten - sogar ein ganzes Rudel.
    Einzigartig im Fellkleid welches sie trugen, zeichneten sich dunkelfarbene Streifen ab.
    Die geduckten Haltungen ließen auf die Überlegenheit und auf die wachsame Natur schließen.
    Die aufgestellten Ohren und die nach Vorn gerichteten Augen schienen, als hätte die Hyänen den ''Zeichnenden'' genau in ihrem Sichtfeld.
    *


    Vorsichtig nur wurde das Bild zur Seite verfrachtet.
    Dem Gedudel außerhalb ihres Baumes und den Stimmen nach zu urteilen, saßen Miw' und Fey auf ihrer Schaukel und begannen gerade seltsame Melodien und Lieder zu kombinieren und so wurden die Augen kurz zur Besinnung geschlossen.
    Die Dunkelheit brach nur langsam hinein und so ging ihr auch das zweite, für eine Lindil ungewöhnliche Bild von der Hand.

    *
    Die feinen Enzian und Jasminblüten welche für einen klaren Blauton sorgten, dazu ein feiner Kohlestaub..
    Für hellere Stellen versuchte sie den zarten Flachston mit Wasser zu einem schimmernden Meereston zu mischen.
    Die weite See, etwas dass sie nur selten gezeichnet hatte.
    Weiche Wellen die sich an einem fernliegenden Berg brachen.
    Selbst der rauchige Geruch der Kohle, mit welcher sie die Schatten der Wolken auszudrücken versuchte, gehörte für sie zum Bild dazu.
    In den klaren Farbtönen wurde der riesige und standhafte Berg verziert.
    Ein seltener Anblick für die kristallenen Augen der Lindil, doch malte sie ohne lange darüber nachzudenken einen Eisberg auf dem endlosen Meer.
    Die dichten grauen Wolken, welche zum Schluss vollendet wurden und den Gesamteindruck einzuhüllen schienen, ließen keine Regung zu, doch zwei einzelne und kühle Sonnenstrahlen, welche sich den Weg hindurch gebahnt hatten, ließen den Berg schimmern..,
    gar spiegeln.
    *



    Mit einem nachdenklichen Ausdruck besah die kleine Künstlerin sich ihr Bild.
    Der Gedanke welcher durch ihre Sinne huschte ließ sie schmunzeln.
    Es wurde leichter, und aus dem Schmunzeln wuchs ein Kichern, bis der Baum vom verspielten Lachen der jungen Lindil erfüllt war.
    Die Antwort war ein tiefes Rascheln, welches durch die riesige Eiche hallte.
    Sie atmete tief durch und besah sich die beiden ungewöhnlichen Bilder nochmals, ehe sie Platz für etwas machte, welches ihr ohne schwere Gedanken von der Hand gehen würde.



    *
    Für Eona bekannte Gesichter, wurden Hochelfen wir auch Waldelfen auf ihre Leinwand treffen.
    Zuerst ein grüner Elf, lächelnd - mit einer Laute in seinen Händen.
    Die wallenden Haare, welche die Farbe von Fruchtkugeln angenommen hatten gleich neben ihm, über eine schmale Schulter ragend, griff auch die zierliche Hochelfe nach einem Instrument - ihrer Lyra.
    Auf der waldgrünen Wiese liegend konnte man drei Lindilschwestern erkennen, in einem braunen wie in einem blauen Kleid, die letzte mit einem Erdbeerstrauch beschäftigt.
    Die Gräser und Blumen um alle herum ließen eine Stelle im Nebelwald erkennen.
    Zwei Brüder welche scheinbar der Magiekunst nachgingen saßen unter einer Eiche und philosophierten vielleicht über verschiedene Techniken.
    Der eine mit einem rot verzierten Spitzhut, der zweite mit einer von Schlangen verzierten Tunika.
    Zwei weitere Schwestern beschäftigten sich mit dem eitlen Maethor und seinem Hemd. Die eine mit Nadel und Faden,
    die zweite mit der Magie des Windes.
    *


    Die riesige Szene war ein Stück aus Eonas bisherigem Leben.
    Nicht alles ließ auf ein stimmiges Bild schließen, doch war es nur ein Bild aus ihrem Kopf.
    Ein stiller Wunsch an die weitere Zukunft mit den Geschwistern.
    Jedes Gesicht erklärte vollends um welchen Elfen es sich handeln musste.
    Doch hatte sie jenes Bild ausschließlich für die eigene Seele gezeichnet, welches einen Platz weit unter der Hängematte finden würde.



    Müde und mit einem matten Lächeln ließ sie sich in die Matte sinken, in welcher sich die verschiedensten Düfte und Gerüche längst zur Ruhe gelegt hatten.
    Sie war tatsächlich erfolgreicher gewesen als all die nachdenklichen Tage zuvor.
    Vielleicht hatte sie sogar einen kleinen Teil ihrer Leichtigkeit gespürt.
    Morgen würde sie sich die passenden Wurzeln für die Rahmen suchen.
    Vom Meer geschliffene Steine, Efeuranken....
    doch ehe sie zuende denken konnte, versank sie in die längst überfällige Meditation welche von einer Erkenntnis begleitet war:




    - Andere Seelen hatten sie verändert.
    - und alles zu zeichnen, hatte sie nie vergessen lassen.






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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 03 Mai 2017 11:05    Titel:
Antworten mit Zitat


- Deinen Ruf nach mir hab ich im Traum vernommen.
und ich folgte ihm zu Dir unendlich weit.
Jede Wahrheit ist ein Bild aus tausend Bildern,
ihren Ursprung kann man mit dem Herz nur sehn. -
- Oonagh -


    Der einzigartige Geruch des Wassers, welches sich auf die Blätter gelegt hatte, erfüllte ihre Lungen.
    Ja.. das war ihr Zuhause.
    Grün.. prächtiges Braun.. die Strahlen der Sonne, welche den Nebel zu durchdringen schienen.
    Und das weiß-graue, flauschige Fell, welches zwischen ihren zum Schneidersitz gebildeten Beinen, die langen Schlappohren geborgen abgelegt hatte und schlief.
    Doch nicht genug Zeit um es zu genießen, schließlich musste sie Buch um Buch lesen, um möglichst viel über verganene Kristalle und ihre Eigenarten herauszufinden - doch bisher nirgendwo ein Wort.
    Die blutroten Kristalle welche mit einer ungeheuerlichen Druckwelle aus dem Boden schossen strahlten für die sanfte Elfe etwas bedrohliches aus.
    Nicht zu lange her war die Zerstörung der Stadt und so lebte dieser Gedanke noch immer in ihrem Hinterkopf und beschäftigte sie des Nachts.
    Auch wenn die anderen Geschwister mit den Kristallen zu reden versuchten,
    was sie nachvollziehen konnte, so würde sie sämtliche Informationen für sich behalten.
    Gerade die liedbegabten Geschwister sollten dieses ebenso gut wissen wie sie selbst. Nichts desto trotz konnte sie immerhin die gefühlt endlosen Bücher der hölzernen Bibliothek wälzen.



    Auch anders als in ihrem Traum, blieb die heimische Hängematte leer.
    Der Maethor hatte sich der Wache und den Übungen angenommen, wie auch der Akademie, welche ihn schwer arbeiten ließ.
    Immerhin der Sandelholzgeruch war in der Matte zurückgeblieben.
    Ein willkommener Geist, welcher ihr in der Nacht die Einsamkeit verborgen hielt.
    Nur Nowjê wusste die Zweisamkeit genauso sehr zu schätzen wie sie,
    und ließ es sich nicht einmal nehmen sich neben ihr auszubreiten als wäre er ein Bär.. kein Häschen.
    Doch das waren die falschen Gedankengänge, das wusste sie.
    Sie musste überlegen und sich konzentrieren...
    Was suchten diese Kristalle in Ered Luin.
    Es war jedenfalls die Stadt die sie lockte, denn obwohl sie aus begrünten Flächen gedrungen waren, fand man im Nebelwald nicht einen seiner Art.
    Er konnte sprechen.. und das vielleicht nur weil er die Fetzen unserer Worte in sich speicherte und sich weitere Informationen nahm.
    Er konnte sich verständigen, wenngleich sie noch nicht wussten welches Leuchten für ja oder nein stand.
    Die Kristalle reagierten äußerst empfindlich auf Berührungen... vielleicht aber... nahmen sie auch erst aus der Berühung die Energie um neue ihrer Art wachsen zu lassen.
    Deutlich bahnten sie sich einen Weg in eine bestimmte Richtung, doch war dort nur die Bibliothek.. oder vielleicht sogar der Palast?
    Nährte er sich von Wissen?

    Soviele Richtungen in welche man die Gedanken lenken konnte, und vor allem auch musste!
    Sie konnte nicht nochmal einen Angriff riskieren, nun wo langsam wieder Ruhe eingekehrt war.
    Sie wusste zwar nicht ob sie, einzeln gesehen etwas ausrichten konnte.., doch konnte sie zumindest die anderen schützen soweit es ging.
    Wie sie es auch beim Angriff getan hatte.

    Ihr Eltern hatten einen Namen für sie vorgesehen und ihn ihr gegeben.
    Ewige Sicherheit des Waldes.
    Sie konnten nur Stolz auf sie sein, wenn sie tat wofür sie bestimmt war.
    So würde sie alles tun was sie konnte.
    Doch bitte, bei Phanodain und auch bei der Schöpferin...
    hoffentlich war es nicht wieder etwas, welches die Stadt und auch den Wald zerstören
    und mit Sicherheit auch wieder einen Teil von ihr nehmen würde.

    So verschwand sie hoch oben in der blättrigen Krone ihrer Eiche.
    Tief in die Meditation versunken, ließ sie sich einige Tage lang nicht blicken.



Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 03 Mai 2017 17:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 22 Mai 2017 16:04    Titel:
Antworten mit Zitat


- Alle Rosen sind verblüht.
Seit du fort gingst,
erdrückt jede Nacht mein Gemüt.
Kaum noch Leben weilt in mir,
keine Träne findet den Weg mehr zu Dir. -
- Oonagh -


    Die schnellen und bewussten Schritte fanden durch die Wurzeln und das hohe Gras, unter Ästen hindurch, an dicken Eichen vorbei.
    Als sie die Krone ihres Baumes entdeckte verlangsamten sich die Schritte bereits.
    - Stille.
    Die Blätter raschelten nicht und hinterließen eine schreiende Ruhe.
    Die Lindil schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf die spitz zulaufenden Ohren, welche ihr noch immer geholfen hatten.
    Sie konnte den Atem ihres Schlapplöffels wahrnehmen, ja auch einige Rehe welche in der Nähe waren..
    Sie nahm die Schwester wahr, welche nur einige Schritte weiter in ihrem Baum zu sein schien.
    Doch die große jahrhundert alte Eiche erzählte ihr mehr, als sie zu hören im Stande war.
    Die Abendsonne brach sich in seinem Blätterkleid und ließ ihn noch riesiger erscheinen, doch tat er keinen Mucks.
    - Er schwieg.

    Die silbrigen Augen vertieften den Schatten in den Irides und ein gräulicher Ton, welchen dunklen Gewitterwolken gleich schien,
    machte sich in jenen breit.
    Mit einem Kopfschütteln zu sich selbst, stieß sie mit einem unguten Gefühl die Holztür zum Baumhaus auf und nahm die Treppenstufen in wenigen Sprüngen.
    Ein tiefer Atemzug wurde getan und ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Auch die nächsten Stufen wurden überwunden, ehe sie sich im Raum der Meditation wiederfand und sich umsah.
    Der graue Blick verklärte sich und sie musste kräftesammelnd zu Boden blicken und schlucken.
    Das kleine Einhorn welches auf dem Bett des Talagan gestanden hatte war verschwunden.
    Nur die Kiste, in welcher sie das fransige Hemd fand, welches seinen Duft trug und sämtliche seiner Rüstteile, bestätigte was sie befürchtet hatte.
    - Er hatte das alles zurückgelassen.
    - Er hatte sie, seine Schwester verlassen.





    Mit den letzten seiner Hinterlassenschaften sank die Lindil zu Boden, die Leere in sich bekämpfend.
    Mit geschlossenen Augen atmete sie tief durch und begann die Hilflosigkeit in ein anderes Gefühl zu stecken.
    Ein lautes Krachen war durch den Nebelwald zu hören, als die schwere Waffenscheide einen Weg in ihr Flaschen- und Tranklager fand.
    - Wut.
    Einige der dünnen Glasphiolen zerbrachen auf der Stelle und ließen eine rötliche Flüssigkeit aus ihrem Inneren fließen.
    Die Hände wurden in ihr Gesicht gelegt, ehe sie in einem erstickten Laut zu weinen begann als würde es ihr alle Luft zum atmen nehmen.
    Sie wusste es, nun war er für immer fort gegangen.., denn auch die Schwalben schwiegen und einige von ihnen waren ihm gefolgt.

    Wie zur Antwort ließ der Wind eine sanfte Brise durch die einsamen Schellen des Instruments spielen.
    - Klanglosigkeit herrschte ab heute in ihrem Baum, welcher nun allein ihre Zuflucht geworden war.
    Yalhaniir war fort und sie würde seine Stimme nie wieder in ihren Ohren wahrnehmen.
    Allein die kleine weiße Kugel, welche sie zu ihren Beinen zusammenrollte und die Tränen in das weiche Fell aufnahm war ihr geblieben.


    Wieviel Verluste und wieviele Rückschläge konnten ihr Leben und Phanodain noch für sie bereit halten...
    und viel wichtiger: Wie konnte sie noch mehr von dieser Sorte ertragen?

    Den weißen Hasen aufnehmend legte sie sich mit ihm in die Matte des verlorenen Bruders und zwang sich die Augen in einem erholenden Brennen zu schließen.
    Nur unter Anstrengung sank sie in die betäubende Meditation und verdrang den Moment der Trauer mit dem Moment der Stille.
    Sie wollte taub sein und keines dieser Gefühle in ihrem Körper spüren.
    Nowjê in ihrem Arm gebettet würden die Rehe und Vögel sie also nur erahnen können.


    Denn hatte sie sich ihrer Umgebung angepasst und ließ eine ohrenbetäubende Stille zurück.
    - Yalhaniir.


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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 01 Jun 2017 22:10    Titel:
Antworten mit Zitat


- Elfen sind wie ein Baum,
werden größer - sind ein Wald,
leben frei, brüderlich, werden alt.
Elfen sind wie ein Baum,
manche leben sehr sehr lang,
Wurzeln tief wie ein Baum - werden alt.-
- SoD


    Den ersten Schritt, den die schlanke Elfe aus ihrem Baum und in die Stadt trat schien ihr gewiss ungewohnt.
    Einige Wochen, Tage und Stunden hatte sie in ihrer Baumkrone über den Büchern gebrütet.
    All das Geschehene war über sie hinein gebrochen und hatten diese Zeit der Ruhe von ihrem Körper gefordert, ja.. auch von ihrer Seele, welche mit den Jahren ihres Lebens eher schwächer als stärker geworden war.
    Doch vielleicht hätte sie sich den Weg in die kühle Stadt besser gespart, denn auch der Aushang welchen sie dort fand, schien ihr Gemüt nicht weiter aufzumuntern.
    Sie war den Geschwistern also zu selten geworden, und so wollten diese auf ihre Hilfe im Rat verzichten...
    Kurz nickte sie zu sich selbst.
    So sah also Dankbarkeit aus.
    Fast hätte sie es geglaubt, solange hatte dieses Gefühl schon auf sich warten lassen, doch konnte sie nicht annehmen dass jene Dankbarkeit sich so anfühlen sollte.

- Zu beginn wird gepflanzt,
in der Saat steckt all die Kraft.
Wasser nährt, Sonne wärmt,
Boden wacht.
Und schon bald keimt ein Baum,
voller Tat und voller Drang,
will heraus, hoch hinaus ohne Zwang. -

    Eine leise Ahnung beschlich die Lindil.
    Natürlich waren Seelenruhe und Zeit für sich keine Option für die starken Seelen, welche sich in den ach so kühnen Fenvar befanden.
    Schwäche zeigen war nichts, worauf man stolz sein konnte.
    Auch die Monate in denen die anderen der Geschwister abkömmlig gewesen waren und die sie selbst oftmals ganz alleine in den Hallen des Palastes oder bei Besuchen anderer Völker verbrachte, schienen im Nachhinein keine Bewunderung mehr zu finden.
    Viele der anderen Eledhrim hatten den Weg in andere Himmelsrichtungen, oder zu den Göttern gefunden, doch Eona war geblieben.
    Doch was nützten diese Gedanken.

-Mit der Zeit lernt der Baum
sein Gesetz und seine Pflicht.
Gerade wächst, wer sich hält an das Licht.
Irgendwann, stolz und stark,
wenn der Glaube ihn bewacht,
bringt die Schönheit hervor seine Frucht. -


    Die Füße fanden den Weg von allein und ehe sie sich versah, war sie zurück in der schützenden Wiege des Nebelwaldes.
    Aber selbst hier konnte sie gerade nicht atmen.
    Sie war enttäuscht, wütend.. und sogar traurig.
    All die Arbeit und die Mühen waren umsonst geblieben.
    Ihr Baumhaus war kein Zuhause mehr, denn in ihm fehlte das Leben des Talagan, welches die dichte Eiche mit den Melodien des Lebens gefüllt hatte.
    Der Maethor, welcher ihre Klänge bei sich trug steckte seit vielen Wochen und gar Monaten in Übungen, welche ihn nur selten in den heimischen Baum kehren ließen.
    Und die Lindil.. sie konnte die einsame Enge nicht mehr ertragen.
    Sie konnte manche Einstellungen nicht mehr verstehen oder einsehen.
    Die Gemeinschaft und Familie zerstreute sich fürwahr immer mehr in verschiedene Richtungen und so wollte sie allein nicht mehr die Brosche sein, die sie zusammen hielt.
    Natürlich musste sie sich eingestehen, dass sie jene schon eine längere Zeit nicht mehr war, doch war sie es lange Zeit gewesen.

-Immerzu bis zum Tod,
ist der Baum so wie der Elf,
lebe lang und gesund, ist sein Wunsch.
Und was bleibt ist die Kraft,
von der neuen Saat umhüllt
und die Seele, die Ewig dort wohnt.-


    Ein paar der bemalten Leinen würde sie von den durchwundenen Holzwänden herunterholen. Das Stoffeinhorn des Bruders in eine ihrer Taschen stopfen. Einige Stoffe zum kleiden und auch einige ihrer Materialien würden ebenfalls hinein finden... ja.., das hatte sie sich fest vorgenommen.
    Denn so sehr sie diesen Wald auch ihre Heimat nannte, so sehr nahm selbiger ihr gerade die Luft zum atmen.
    Sie brauchte diese Luft um einen klaren Kopf zu fassen, um ihre eigene Seele auf ihrem Weg zu stärken und zu finden.
    Und bei Phanodain..., so hatte sie auch keine Verpflichtungen mehr im Hinterkopf welche sie mit Mühe umsonst tat.
    Die Haare, welche immer länger geworden waren, wurden in ungewöhnlich unordentlicher Manier auf den Rücken geschoben, ehe sie nach ihrer Tasche und einem flauschigen Paket griff, welches auf der nun leeren Hängematte lag.
    Schlapp und schlafend von ihrem Arm hängend, wurde jenes lebendige und Halt gebende Paket mit hinaus getragen.
    Aus dem Baumhaus, die Türe fest in die Angel gezogen, über Stock und Stein, durch Geäst und Gebüsch.. weit hinaus.




    Das Letzte was man im nebligen Schleier der Nacht noch erhaschen konnte, waren die seichten und langen, wellenartigen Haare der elfischen Nestor, der quierligen Lindil welche immer für einen Spaß zu haben gewesen war, für die gefühlvolle Schwester welche für jedermann einen Platz in ihrer Matte eingeräumt hatte und auch die ernste Natur welche sie geworden war, während sie sich für den Rat bemüht hatte.
    Ein türkiser Schein, welcher von dem Schatten der Dunkelheit gefangen und gehalten wurde.
    Unter dem Arm einen weiß - grauen Schlapplöffel und neben ihr laufend eine sanft gepunktete Ricke.
    Ihre Gefährten, welchen sie mit ihrem Leben schützen würde.., dafür dass sie ihr in all den leichten und auch schwierigen Zeiten ungefragte Begleiter waren und wohl auch sein würden.


    - die ewige Sicherheit des Waldes
    und auch der Tiere.



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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2017 12:32    Titel:
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- Sie läuft barfuß durch den Regen.
Sie ist schon lang nicht mehr allein gelaufen.
Doch der Regen trägt sie voran, trägt sie davon.
Die Tropfen dringen tiefer,
immer tiefer in ihr Haar und sie vergisst was schon war.

Ein Tropfen läuft ihr runter und er schimmert wie das Silber in ihren Augen.
Das silbrige Strahlen ihrer Augen.

Und jetzt singt sie durch den Regen.
Sie ist schon lang nicht mehr so frei,
so frei wie heute gewesen.
So frei. -
- Finn -


    Weiß.., so weiß.
    Die strahlenden Augen und das leicht nasse Fell des Geschöpfes drangen in das Sichtfeld der Lindil.
    Der feine Kontrast der durch die dunkle Nase gebildet wurde, zeichnete ihn nur weiter als wunderschöne Kreatur aus.
    Die kleinen Pfoten, welche gedämpfte Geräusche auf dem Waldboden von sich gaben und der im Gang wiegende Schweif waren wie das Rascheln der Bäume anzusehen, welche sich sanft im Wind wogen.
    Aufmerksam lag sein Blick auf Ihr als er sich immer weiter in ihre Richtung begab.
    Vom Himmel schneiten ebenso funkelnde Flocken hinab und bedeckten das struppige Fell.
    Ein Hauch von einem Sprung und er war auf einen der größeren Felsen gesprungen.
    Die Haltung geduckt und nicht von der Elfe abwendend.
    Wie einzigartig er schien.
    Die pulsierende Aura welche Eona vernahm.., für jenes Gefühl hätte es keinen Liedbegabten gebraucht.
    Warm, einhüllend und beschützend - und das trotz seiner zierlichen Größe.
    Sie tastete nach Halt und erkannte, dass es Schnee war, welcher sich kühl um ihre Finger fand. Doch ließ sie sich davon nicht stören, bettete den Kopf wieder auf den Armen und beobachtete weiterhin das Tier.
    Einem bellen gleich, stieß er sich vom Felsen ab und sprang weiter in ihre Richtung, fast zu genießen schien er das kühle Nass,
    welches kleine Klümpchen in seinem Haarkleid bildete.
    Nur einen Wimpernschlag später stieß er fast mit der Nase an die Ihre und blickte sie durchdringend an.
    Ein pulsierendes Gefühl, welches ein leises Kribbeln über die waldene Haut brachte und sie am Ende doch schreckhaft aufsetzen ließ.
    Es war ein Zeichen.
    Denn die sanfte und doch kraftvolle Gestalt vor ihr war unverkennbar ein Fuchs.
    Sollte dies am Ende wirklich ein Zeichen Phanodains sein?



    In fast liebevoller Manier stupste er ihre Wange mit der kühlen Schnauze an. Den Schweif aufgerichtet setzte er sich zu ihr auf den Boden hinab und gewährte ihr einen feinen Handstrich über seinen Kopf.
    Hatte sie etwas falsch gemacht dass er zu ihr gekommen war?
    War er entzürnt dass sie die Eledhrim für eine Weile verlassen hatte?
    Hegte er Zorn weil sie die Schwäche in sich erlauscht hatte?
    Doch als lese der Fuchs die Gedanken der Nestor, wurde nun ihre Hand sanft angestupst und einen Moment bildete sie sich ein er schüttelte den flauschigen Kopf.

    Nein, er war nicht erbost, denn langsam verstand sie.
    Er war in den Träumen zu ihr gekommen, umgeben von weißer Reinheit und Anmut.
    Er brachte den Neuanfang und die kühle Luft des Nordens.
    Das grün des unendlichen Waldes in seinen Augen.
    Und als sie verstand, erhob er sich...nur um in tanzenden Kreisen den perfekten Platz für seine Ruhe zu finden.
    Und als er neben ihr Platz gefunden hatte, so war auch von der Kälte kaum mehr eine Spur, denn sie konnte das Leben in ihm fühlen, begleitet vom leisen Klang seines Liedes.
    Mit dem heimlichen Trüben ihrer Augen, welche sich wie ein silbriger See füllten, legte die Lindil sich zurück und bettete einen Arm um ihren Traumbesucher.


    Am morgen öffnete sie die Augen mit einem zarten Aufglühen ihrer Seele.
    Die grüne Pracht welche sie erwartete schien in einem dichteren und volleren Grün als sie es in Erinnerung hatte.
    Der Kontrast zum weißen Traum war kaum zu begreifen.
    Doch die klärende Nacht hatte ihr ein weißes Blatt in die Hände gelegt, auf welches die Lindil nun viele neue Erfahrungen malen konnte.
    Als Hüterin des Waldes, als Hüterin des Nordlichts.



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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 19 Jun 2017 12:21    Titel:
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- Warum Vögelchen, warum.
Willst du mir nicht sagen, warum ich traurig bin.
Sing uns beiden eine Melodie, die Beste die du kannst.
Flieg Vögelchen, flieg.
Willst du nicht in meiner Hand sitzen?
Sing es in einer Sprache die wir Beide verstehen können.
Bleib Vögelchen, bleib.
Ich war niemals so nah an etwas so Schönem.-
- T.Odell -



    Ihre Träume häuften sich.
    Manchmal schien sie sich zu fürchten, doch irgendwann gingen sie schließlich vorbei.
    Doch diese Nacht war es etwas anderes.
    Sie konnte Seine Anwesenheit schon spüren bevor sie etwas sah.
    Doch er war so vollkommen in seinem Sein, dass sie ihn blind erkannt hätte.
    Die wallend-goldenen Haare welche sich wie ein Schleier um sein Gesicht legten.
    Die kraftvollen Hände, welche sie einst so zart berührt hatten.
    Der golden-braune Schimmer welche seine Augen in einen scharfen Blick hüllten.
    Er war es eindeutig.
    Die Hand um einen diamantenen Speer geschlossen bahnte er sich einen Weg durch all die Äste und Blätter.
    Wachsam wie ein Tier war sein Augenpaar auf seine Umgebung gerichtet, doch Eona schien er nicht zu sehen.
    Es war, als würde sie ihn durch den Kampf geleiten, fast wie damals..,
    als sie ihn beim Angriff der Stadt wie ihren eigenen Augapfel behütet hatte.
    Gar ungewöhnlich schien nur seine Hautbemalung zu sein, welche sich in einem schlammigen Ton auf die goldene Haut legte.
    Ein Lächeln schlich sich in ihren Mundwinkel und auch die Brust schien ihr enger zu werden, als sich ein mildes Klopfen ihres Herzens meldete.
    Einige Mondläufe hatte sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Und auch wenn es im Leben einer Eledhrim nur eine kurze Zeit war, so war es für eine liebende Lindil eine Ewigkeit her.
    Sooft hatte er ihre Seite gestrichen bis sie in die Meditation gesunken war, gut behütet vom liebenden Maethor der über sie wachte.
    Leider war ihr schmerzlich bewusst, dass jene Gestalt welche sie sah, nur ein Abbild ihrer Träume und ihrer Sehnsucht und sicher auch der seinen war, doch dieses sollte für den Moment egal sein.
    Wichtig war, dass er in ihrer Nähe war, und sie seine Anwesenheit fast so spürte, als würde er wahrhaftig in ihrer Nähe sein.


    Sie sprang von ihrem Schlafplatz auf, welcher sich noch immer im tiefen Wald befand,
    umgeben von all den Tieren und Schönheiten der Natur.
    Die lindlischen Füße trugen sie wie in Trance zum Fenvar ihrer Sehnsucht.
    Viele Nächte hatte sie sich in Gedanken an seine Stimme in die Meditation gezwungen und war am Ende friedlicher als sonst am Morgen erwacht.
    Sie wünschte sich nur eine Silbe aus seinem Mund, sie wünschte sich mit ihm durch den Wald zu laufen und zu lachen, wie in all den Jahren welche er schon an ihrer Seite war.
    Bei ihm angekommen musste sie wie sooft feststellen, dass er ihr in seiner Körpergröße deutlich überlegen war.
    Die Nase an seinen Hals gestreckt konnte sie den milden Sandelholzgeruch wahrnehmen, welcher dauerhaft an ihrem Schlafplatz haftete.
    Die schmalen Finger nach seinen Haaren und seinem Gesicht ausgestreckt...
    fasste sie in die Leere.

    In einem schreckhaften Keuchen schmiss Phanodain sie aus ihrer Ruhephase. Der silbrige Blick panisch umher wandernd erhaschte sie aber etwas, welches sie zuvor nicht erblickt hatte.
    Da saß er, dunkelblau schimmernd.. der Frechdachs Gelir.
    Die kleine Rauchschwalbe, welche ohne Zweifel seinen Weg von Fuinor zu ihr gefunden hatte.
    In aufgebrachter Natur motzte er auf sie hinab und begann eines seiner Lieder zu zwitschern.
    Der sanfte Sturm, welcher in ihrer Lunge aufzukeimen gedroht hatte flachte ab, und ließ das Gefühl der Geborgenheit los.
    Er hatte Gelir zu Eona geschickt, um sie wissen zu lassen dass er genauso an sie dachte, wie sie an ihn.
    Die Augen geschlossen, konnte sie die Worte des Maethors hören:


    Berühre ich seidene Haut aus Blättergrün,
    erweckt es in mir gar unendliche Sehnsucht,
    beschwört eine brennende Leidenschaft so kühn,
    überwältigend und süßer auch als jede Frucht.


    Tief durchatmend, ergriff sie ihren Beutel und machte sie auf in den Tag.
    Doch würde man über der Elfe den ganzen Tag lang, die wild flatternde Schwalbe ausmachen können, welche singend und motzend ihrem Weg folgte.






Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 19 Jun 2017 12:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 21 Jun 2017 13:36    Titel:
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- Es zu malen fehl'n die Farben, es zu beschreiben fehlt das Wort.
Es auszusprechen fehlt der Leichtsinn, es zu zeichnen fehlt der Stift.
Es zu besingen fehl'n die Töne, es aufzuschreiben fehlt das Blatt. -
- Glashaus -



    Die singenden Vögel, dass Rauschen des Windes, welcher durch die Blätter zog, das Plätschern des nahe gelegenen Wassers.
    Die schützende Haut der Eiche, der sanfte Hauch welcher über ihre Wange strich.
    Ein wunderbarer Morgen für eine von Leichtigkeit durchwirkte Spielerei in den Wäldern.
    Auf den Spuren der Rehe, welche in schützender Umgebung des prächtigen Waldes umher tollen würden.
    Ja, die Last auf ihren Schultern schien deutlich erleichtert und entspannt.
    Sie konnte das aufgeregte Lindilherz in ihrer Brust spüren und auch die Freude welche in ihr aufkeimte als sie an all Jenes dachte.
    Zusammengerollt und wohlfühlend mit den Zähnen knuspernd lag der kleine Schlapplöffel noch neben ihr und genoss die ersten Strahlen der umpfangenden Sonne.
    Nur sanft wog sein Fell in seiner Atmung auf und ab, manchmal zuckte auch ein Öhrchen während er in seinen Träumen vielleicht grad ein frisches Büschchen mit Minze gefunden hatte.
    Etwas weiter von ihren Füßen lag die Ricke in gewohnter Ruhe der Natur.
    Erst einige Minuten später entdeckte sie zwischen den Pfoten des Hasen einen Stein... oder war es ein Schmuckstück?
    Er war grün durchwirkt, doch verlief er auch schwarz und an einzelnen Stellen schien er gar Gelbgrün zu sein.
    Eona fuhr mit einem ihrer ebenso grünen Finger hinüber und sog gespannt die Luft in ihre Lungen.
    Er war glatt, sehr glatt sogar.
    Geschliffen von den Händen Eluives war er auf ein sanftes Bett aus Erde gelegt, und als sie die Füße des Häschens betrachtete, konnte sie sich ein Schmunzeln kaum verkneifen.
    Nowjê hatte also einmal wieder ganze Arbeit geleistet und auch noch etwas wundervolles gefunden.



    Den Stein an sich nehmend umschloss sie ihn mit beiden Händen und schloss einen Moment die Augen.
    Eine ruhige Kraft ging von ihm aus, so beruhigend dass sie sich am liebsten wieder niedergelegt hätte.
    Das er grün schimmerte war nur ein freudiger Nebeneffekt den sie nicht zugeben würde, und doch - er war einzigartig.
    Die Sonne schien ihn auf eine gewisse Weise aufgeladen zu haben, denn er trug eine angenehme Wärme in sich, die auch nach einiger Zeit nicht verging.
    Er schien ihrem Körper eine solche Wohltat zu bieten dass sie ihn nicht mehr aus der Hand legen wollten.

    Doch bei all den Erkentnissen der letzten Mond- und Jahresläufe würde sie zuerst mehr über ihn erfahren wollen und so hoppste sie quierlig auf.
    Das hinauf zuckende Ohr des Hasen verriet ihr, dass auch die Beiden mitbekommen hatten dass die Elfe gehen wollte.
    So würden sie ihr natürlich auf Schritt und Tritt folgen.

    Den Weg den sie einschlug war ein bekannter, doch änderte es nichts an ihrem Ziel. Die Schwester welche sie fragen würde vollendete ihre Arbeit ohnehin derzeit, und so wusste sie vielleicht was es mit dem Stein auf sich hatte.
    Schon von weitem empfing die Drei der schützende und dichte Nebel des heimischen Waldes.
    Die feuchte Luft legte sich wie eine zweite Haut auf die der Lindil.
    Das Licht in ihrem Baumhaus schien lange nicht mehr so leuchtend wie es einst gewesen war. Auch einige der dort wohnenden Schwalben waren mit ihrem Bruder fortgezogen und hatten nichts als leere Nester hinterlassen.
    Auch tanzte der Wind nicht mehr mit den Schellen der herumliegenden Instrumente, denn diese hatte Eona in eine große und dichte Kiste verstaut, wo sie sie nicht sehen musste.

    Noch immer hielt sie den kleinen und leuchtenden Stein in ihren Händen verborgen, dort wo er seine Wärme nicht verlor und so fand sie den Weg hinab in den wurzelumwundenen Keller, welcher ihr Baum verbarg.
    Mit aufmerksamem Blick wurde sie von der werkelnden Schwester empfangen.


    Nachdem die beiden viele Stunden um Stunden damit zugetan hatten den Stein zu begutachten und zu entziffern, fand der kleine Schönling in ein sanft geflochtenes Band, welches die Waldelfe von nun an um den Hals tragen würde.
    Und hoffentlich würde er in seinem einzigartigem Sein, nicht der einzige bleiben...


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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 26 Jun 2017 12:52    Titel:
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- Sie geben Schutz an dunklen Tagen.
Ich trage sie, die schönsten Male.
Auf meiner Leinwand, das bin ich.
Und diese Federn tragen mich.

Meine Narben, deine Narben,
Jedes Mal gehört zu mir.
Jede Narbe, jede Farbe,
uns're Rüstung ist bunt verziert. -
- J.Williams -



    Verärgert. Wütend. Enttäuscht. Traurig.
    Das waren ihre derzeiten Gefühle, und obwohl der Stein um ihren Hals die Last ein wenig zu mildern schien,
    wogen diese Empfindungen schwer.
    Schon als sie klein war, hatte ihr Vater ihr Anstand und gutes Benehmen beigebracht,
    doch es fiehl ihr schwer ihre Eindrücke für sich zu behalten.
    Arrogant, kleinwüchsig, frech und ungebildet, dreist!
    Alles was sie diesen kurzbeinigen, viel zu behaarten Geschöpfen gegenüber empfand war absolute Abneigung.
    Wie konnten sie sich erdreisten sich so gegenüber ihr und ihren Geschwistern zu verhalten.
    Wie konnten sie es wagen sich gegen jeden aus dem früheren Bund zu stellen?
    ''Schlimmer als die aus dem Westen'', hatte sie einen der Zwerge zu den Nordmännern sagen hören.
    Und was sollten sie dann bitte sein??
    Die, die sich gegen alles und jeden stellen nur weil sie sich für etwas wichtigeres halten?
    Es brodelte langsam nur noch so in ihr hoch.
    Das einer der Maulwürfe sich dann aber noch erlaubte die Kunden von ihrem Stand wegzuscheuchen, nur weil Eona sie sicherlich verzaubern oder vergiften würde, trieb den letzten Tropfen über das volle Fass hinaus.
    Immer wieder hörte sie es in ihrer Nähe:
    ''Nicht bei den giftigen Elfen kaufen.''
    ''Bei denen kaufen wir nicht.''
    ''Die verzaubern dich noch.''
    Um ehrlich zu sein, war sie mehr als froh, dass diese Sippe nicht mehr mit den Eledhrim verbündet war.
    Jemanden der ein Feuer stetig nur anfacht, brauch man keinesfalls.
    Sie priesen an, dass Cirmias ihr all einer Gott war.., und gleichsam zogen sie die Schöpfung seines Bruders in den Dreck.


    Doch sie hatte ihr Benehmen nicht im Zaum halten können.
    Als es ihr gereicht hatte, hatte sie ihm fast unfreundlich gesagt dass er aus ihrer Nähe verschwinden sollte.
    Was sollte ein kleiner, gerade mal 80 Jahre alter Zwerg ihr schon anhaben können, ohne seinesgleichen dazuzurufen.
    Sie war ihm in Alter und Erfahrung deutlich überlegen gewesen.
    Als Hadir dann ein Auge auf die Situation hatte, gab es keinen anderen Weg als als klügere nachzugeben und den kleinen Dicken zu ignorieren.
    Doch was sollten ihre Gedanken?
    Sie war die Schöpfung Eluives. Auserwählt all das Leben der Natur zu schützen.
    Davon konnten Kurzbeine, die den ganzen Tag in ihrem Berg saßen ohnehin nichts ahnen.
    Einen Gedanken in die Vergangenheit gerichtet keimte erneut Wut in ihr auf.
    Sie hatten all die unschuldigen Tiere mit in ihren Kampf gezogen und waren ungestraft davon gekommen - wie wohl immer.
    Gut dass sie nicht gesehen hatte, wie das kleine Mädchen die Blüten von ihr bekommen hatten, sonst hätten sie sie vielleicht noch verstoßen.



    Als der Ärger langsam verblasste bei all den zornigen Gedanken, blieb am Ende doch noch Platz für einige freudige.
    Sie hatte Tooru wiedergesehen, und Hadir.
    Ja, sogar eine kleine Begegnung mit Khali war bei ihrem Aufenthalt nicht ausgeblieben, und diese hatte sie unbedingt herbei gesehnt.
    Manchmal fragte sie sich, ob sie nicht die wärme der Wüste ertragen hätte können, dafür dass sie geschätzt und gemocht wurde, ganz wie sie war.
    Mit grüner Haut und spitzen Ohren.
    Mit hochgewachsenem Körper und quierligem Geist.


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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 03 Jul 2017 09:22    Titel:
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- Ich häng an Euch,
wie ein Blatt an einem Baum
Ich bin wunderschön denn ihr seid wunderschön,
ihr seid die Träne die ich weine, wenn ich traurig bin.
Ihr seid die Tür durch die ich geh, wenn ich nach Hause will.
Ihr seid das was da ist, wenn nichts mehr da ist.
Ihr seid das was bleibt wenns keine Worte gibt,
Ihr seid der Sonnenaufgang, auf einem Weg der noch vor mir liegt.-
- Fayzen -



    An die Tage nach ihrer Geburt konnte sie keinen der Momente sehen, welchen sie bewusst fassen konnte.
    Erst einige Jahre später wurden die Erinnerungen und Gedanken klarer.
    Auf einer weichen Decke lag sie an einem silbernen See, welcher von warmen türkisen und grünen Funken des Lebens umgeben schien.
    Ganz in ihrer Nähe verweilte ein hochgewachsener und mächtiger Lindil,
    zumindest war er in ihren Augen der wohl edelste und besonderste unter all den Eledhrim, welche hier seit Jahrhunderten verweilten.
    Auch wenn die dunkelgrünen und geflochtenen Haare keineswegs auf die der jungen Eona hindeuteten, so verriet die Farbe seiner ungewöhnlich silbernen Augen, dass er ihr Vater war.
    Der Name ihres Vaters war Rolargra - der Silberwolf des Nebelwaldes.
    Stets hatte er die kleine Lindil mit den Geschichten seines Lebens vertraut gemacht.
    Ein begabter Kämpfer, welcher den Kampf aber doch wenn es ging, mit seinem sanften Gemüt vermied.
    In manchen Momenten in der heutigen Zeit, verglich sie Fuinor mit ihm, denn auch er hatte die Gabe des Säbels von Phanodain empfangen.
    Ja, sie konnte wahrlich von einer behüteten Kindheit reden, wenn sie an ihre geliebten Eltern dachte.
    Die tiefe Verbundenheit welche sie zu ihm und ihrer Mutter empfand schien der Keim ihres Seins und ihrer Handlungen.


    Die Bäume wurden dichter, die Sträucher waren kaum zu überwinden, und selbst die Blumen, welche sich durch jene Ranken zogen verrieten, dass sie den alten Baum lange Zeit nicht verlassen hatten und sich der friedlichen Umgebung hingaben.
    Die alte und bewachsene Eiche, welche sich ganz am Ende und im hintersten Teil des Waldes befand, wurde vom Schleier des dichten Nebels nur so umhüllt und beschützt.
    Einige Äste wiesen kleine Risse und Schrammen ab, welche mit der Zeit wie verblasste Narben auf der dichten Rinde aussahen.
    Kleine Minz und Anissträucher brachten den heimischen Duft auf schnellem Weg in die Lungen der Lindil.
    Ein aufgeregtes Kribbeln machte sie in ihrer Magengegend breit und glatt entfuhr ihr ein vorfreudiges Glucksen.

    Als sie die Tür des Baumriesen aufschob, bot sich ihr die Szene dar, welche sich als tiefe Erinnerung in ihr verankert hatte.
    Türkise Wellen, welche sich um die Schultern der Mutter legten, ein kunstvolles Blattgesteck in den Oberkopf der Haare eingeflochten und die sanftmütigen Lachfältchen als sie ihre Tochter in der Tür erblickte.
    Mandlaril war ein Teil von ihr, und jenes hätte selbst ein unwissender Mensch feststellen können, auch wenn dieser sie vielleicht eher für eine ältere Schwester Eonas gehalten hätte.
    Die 634 Jahre waren fast spurlos an ihr vorbei gegangen.
    Die zart grüne Haut war ein wenig heller als ihre Eigene, und doch fasste ihr Gesicht die selbe Form wie das der Lindil.
    So hatte sie von beiden Teilen ihre Erbschaft erhalten und trug jene mit Stolz und Vollkommenheit in die Welt hinaus.

    Die hellen Augen des Silberwolfes, welche ein tiefer Spiegel des Silbersees waren, und auch die wasserfarbene Haarpracht ihrer Mutter.




    Sie musste zugeben, dass sie einige Zeit nicht hier gewesen war...
    doch am Tag ihres Lebensklangs musste sie Mandlaril einfach sehen.
    Denn nicht nur war es der Tag an dem Eona ihren Namen erhalten hatte, sondern erlebte auch ihre Mutter es wie einen Tag der Freude, an dem sie unbedingt mit ihrer Tochter zusammen sein wollte.
    Die dichten Wimpern schlossen sich kurz hinab ehe sie einen Luftzug nahm, und Eona ein Lächeln schenkte.
    ''Sanya'sala iama Jah'', begrüßte sie ihr geliebtes Kind, während der aufgestandene Vater ihr seine Hand auf die Schulter legte.
    ''Sanya'sala Vayselja'', kam es auch vom größeren Lindil, welcher sie, seit sie denken konnte mit diesem Namen aufzog.
    - Kleines Wieselchen, welches ihr durch ihr hibbeliges Gemüt und die Ungeduld zuteil geworden war.


    Und hier fand sie es.
    Das Leben und die Leichtigkeit, welche sie in ihrem Baumhaus seit einiger Zeit nicht mehr empfunden hatte.
    Sie hätte kaum schlau sein müssen um es sich vorher zu denken, und einen Weg hierher zu suchen, doch war es ihr einfach nicht in den Sinn gekommen.
    Zuviel hatte sie von den Eltern fern gehalten.
    Die Scham und die Wut über ihr Versagen im Rat, von dem die beiden sicher noch nichts wussten.
    Die Liebe zu einem der goldenhäutigen Elfen, welche sie wie einen Edelstein in ihrem Herzen festhielt.
    Die Selbstzweifel, ob der Reaktionen auf sie und ihre waldene Haut.
    Und auch die Trauer über den Verlust vieler Geschwister auf ihrem Weg.
    Doch als hätte der weise und alte Elf an ihrer Seite ihre erdrückenden Gedanken erfasst, schüttelte er entschieden den Kopf und zog sie wie ein kleines Elfenmädchen in seinen Arm.

    ''Vayselja... Eona.. dhao kannst uns nicht enttäuschen.
    Du bist unsere Tochter. Und das beherbergt bereits als den Stolz und die Liebe die wir aufbringen können ai?
    ''
    Seine Worte waren nur leise, doch zweifellos hörbar für die drei anwesenden Eledhrim, denn ihre Mutter nickte nur zustimmend.


    Nichts konnte diesen Ort ersetzen, nichts die Worte der Eltern übertönen,
    rein garnichts hätte sie in diesem Moment von ihnen entfernen können.
    Ein Weg, welcher manchmal etwas Mut brauchte um ihn auf sich zu nehmen.
    Ein Weg, welcher am Ende der leichteste der Welt sein mochte.

    - Zuhause.





Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 03 Jul 2017 09:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2017 10:38    Titel:
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- Schlaflos durch die Nacht.
Ihr seid meine Sonne am Himmelszelt.
Ihr seid Freiheit die mich hält.
Ihr seid eine Festung in der ich woh'n.
Ihr seid jene, für die es sich zu leben lohnt.
Sowie der Fels in der Brandung steht - so werden wir niemals untergeh'n.
Und so bin ich voller Dankbarkeit, ich hoff uns bleibt genügend Zeit. -
- Seelennacht -




    Ein voller Rucksack, vieles welches hinein gefunden hatte.
    Ein Buch, eine Feder, ein Schellenkranz ihres Bruders, einige Efeu und Malvenblüten, eine grüne Perle und sogar eine Haarsträhne der türkisen Wellen ihrer Selbst.
    Auch eine selbstgemischte Hennapaste hatte sie dabei.
    Nur leichte Kleidung welche den grünen Körper einhüllte.
    Die langen Haare hatte sie zu einem kunstvoll geflochtenen Strang hinaufgesteckt, sodass die Haut weitgehend frei war.

    Leichtfüßig und mit festem Ziel fand sie die Steinstelle an einer Lichtung des Nebelwaldes, neben der sie alles platzierte.
    Den duennen Schmuck, den ihre Mutter ihr gegeben hatte fand ebenfalls den vorgesehenen Platz an ihr und so setzt sie sich im Schneidersitz an die Feuerstelle.
    Mit den schmalen Fingern begann die Lindil kunstvolle und verschnörkelte Linien aus der Farbe auf ihre Haut zu zeichnen.
    Es war ein ungewöhnliches Gefühl, doch konnte sie nicht umhin in vertrauter Geborgenheit an die einzigartige Zeit in der Wüstenstadt zu denken.
    Sie war sich noch heute dem Gefühl bewusst, mit welchem sie sich auf den Weg in die sandige Stadt gemacht hatte, doch war sie sich ebenso sicher dass es ein Weg Eluives gewesen war, welchem sie hatte folgen müssen.
    Die feinen Malereien welche ihr Gesicht einhüllten begannen langsam zu trocknen und ein strafendes Gefühl zu hinterlassen, doch es war eine neue Erfahrung und sah wahrlich besser aus, als sie es für möglich gehalten hatte.
    Die spitzen Ohren welche doch recht ungewöhnlich für sie gut sichtbar waren, trugen einen Tierzahn, welche kunstvoll aus grauem Marmor gefertigt worden waren.
    Im Gesicht begonnen, zogen sich die Muster den Hals hinab und verliefen an den Armen und auch an ihrem Bauch und dem freien Rücken entlang.

    Der Vollmond, welcher durch das Dickicht hindurch schien, brachte sie nur noch näher zu den Göttern, welchen sie heute ein Zeichen darbringen wollte.
    Und als würden sie tatsächlich anwesend sein, ließ der Mond einen sanften Schimmer auf der Lindilhaut zurück.
    Waldig, grün..., von der Natur umhüllt.


    Die Gegenstände welche auf die Feuerstelle fanden waren weise gewählt.
    Das Buch, welches sie mit den Erinnerungen der Vergangenheit gezeichnet hatte, sollte eine Offenbarung, aber auch ein Zeichen an Phanodain sein. Die Feder des Adlers welche sie gefunden hatte, sollten Weisheit aber auch Vergänglichkeit ausdrücken.
    Die Perle und der Schellenkranz, waren deutliche Zeichen an die Geschwister, welche, so sie dachte, sicher zu den Göttern empor gestiegen waren.
    Eine Hand Erde und all die Gaben der Natur sollten eine Art Opfer an Eluive darstellen, welche sie gut behütet durch all das Chaos Ered Luins getragen hatte. Doch die Haarsträhne von ihrem eigenen Haupt, welches mittlerweile ein beachtliches Zeichen ihres Alters war, fand zur Dankbarkeit hinauf.
    Satt und türkis wurde jene obenauf gelegt, ehe sie leise und in Stille der großen Baumriesen ein Gebet sprach, welches nur selten über ihre Lippen kam.

Ich wache über dich und deine Welt.
Die Berge und die See gehören meinem Sternenzelt.
Fae folge dir - wohin die Winde wehen.

Der Wälder klang ist mir vertraut.
Jed Wesen mir verwandt.
Der Wind ist mein Begleiter stets,
komm her nimm meine Hand.
Fae folge dir - wohin die Winde wehen.


Shaê 'en Shalla - Sonne aller Sonnen.
Mein Herz ist immer dein.
Ein Teil der Ewigkeit

Bhaselya - Fuchs alles Wissens.
Du machst mich stark und frei.
Werd ich unendlich sein.

Ich suche und du findest mich,
bist immer für mich da.
Mit dem was die Natur mir schenkt,
zu schützen ich vermag.
Ich folge dir - wohin die Winde wehen.



    Im sanften Flüstern der Dunkelheit würde eine erst kleine, und dann höhere Flamme zu erkennen sein,
    welche sich die dargelegten Sachen zu Eigen machte.
    Die gierigen Flammen schlengelten sich um das Buch und den Schellenkranz herum.
    Die kleine Grüne Perle schickte eine waldfarbene Flamme zum Himmel empor, welche die Opfer an Schöpfer und Geschwister sandten.
    Noch lange saß die Lindil still schweigend am Gedenkfeuer und betrachtete wie jenes mit den Stunden immer kleiner und schwächer wurde.
    All den Erinnerungen wurde der Inhalt und die damit verbundenen Geschehnisse ausgesogen, bis sie zerfielen und sich dem Boden gleich machten.
    Nur eine schützende Schicht Walderde würde sie bedecken.
    Sie vor all dem noch kommenden schützen und sie ewig mit dem Wald vereinen.






Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 28 Aug 2018 18:50, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 14 Jul 2017 09:03    Titel:
Antworten mit Zitat


- Meine Heimat ist ein kleiner Fleck auf dieser Erde.
Hier kriegt mich keiner weg, selbst wenn ich wieder sterbe.
Ich lass alles los, nur diesen Fleck hier nicht.
Lass die Neidenden reden, ich höre sie beleidigen mich.
Ist alles gleich, nur dieses hier verteidige ich.


Meine Heimat ist ein Platz mit Licht in der Mitte.
Geschaffen in einer Welt von nicht zu fassender Süße.
Selten wie das Wasser in der Wüste.

Meine Heimat ist ein kleines, reines Geheimnis.
Der Seele Sicherheit und meiner Sinne Flügel.
Und Du weißt das Du niemals mehr alleine bist,
wenn ihre Heimat Deine Heimat ist.-
- Moses P. -



    Noch morgens in der Frühe suchte sie eine der großen Leinwände,
    eine der größten welche sich in ihrem Baumhaus befand.
    Sie wusste dass ihr Lebenstag in ihrem Alter kaum mehr etwas besonderes war, und doch hatte sie für einen Abend die wunderbar goldene Stadt in ihrem Baumhaus beherrbergen dürfen.
    Wie Suraya es gesagt hatte..., für einige Wochenläufe war die Wüste ihr mehr Zuhause gewesen als der geliebte Nebelwald.
    Für einen Abend hatte sie all die wichtigen Eindrücke der Vergangenheit in ihren Baum geschlossen.
    Die Ewige, die Liebende, sieben funkelnde Sterne auf dem Firmament, das helle Licht.. und auch die quierliche Lebensfreude welchen den Kummer in sich Inne hielt.
    Sie hatte die doch kurze Zeit so sehr genossen, dass sie den Gedanken dass niemand von ihren elfischen Geschwistern gekommen war, deutlich unterdrückt hatte.
    Doch auch an diesem Morgen schob sie diesen Gedankenweg weit weg von sich und breitete all die Farben aus, welche ihre Schränke füllten.

    Als sie begann zu zeichnen, stand für einen Augenblick ihre Zeit still und nur der weiß graue Schlapplöffel, welcher sich wieder den besten Platz an Eonas Beinen sicherte, zeigte ihr auf dass noch etwas um sie herum geschah.
    Der große und verwurzelte Baum welcher auf die klare Reinheit der Leinen fand, hauchte ihnen deutliches Leben ein.
    Fast all die Blätter wurden in anderen Farbtönen ausgefüllt und auch der Himmel in ein wahrliches Strahlen eingehüllt.
    Denn so wie ihre Zeichnung es aufzeigte, war am vergangenen Abend ihr Baum der einzige lebendige Baum im Reich des Nebels gewesen.
    Sie blickte von ihrer Leinwand auf und ließ ihren Blick durch das Innere schweifen und da war er, der zart gewobene Wandteppich der ihre im Herzen zweite Heimat zeigte.
    Von hohen Dünen begleitet konnte man eine prächtige Karawane in der Wüste erkennen.
    Zwar war die damalige Wärme eine ganz andere Erfahrung gewesen als der erfrischende Nebel auf der grünen Haut, doch hatten Alle sich stets Mühe gegeben die fehlende Frische in das Herz der Lindil zu bringen und sie vor allem dort zu verwahren.



    Mit einem Lächeln widmete sie sich ihrem Bild und zeichnete um den großen Lebensbaum eine aus Sternen gebildete Windung, welche ihn als einen einmaligen Wuchs der Natur auszeichnete. So stand er da, einzigartig und von Leben umhüllt, an seinem Platz auf einem großen, prachtvoll gegrünten Hügel, welcher einzig allein für ihn auserwählt worden war.
    Zwar waren auf dieser Leinwand auch einige Wolken zu sehen, doch jene waren klarer als je zuvor und schimmerten hell im versteckten Licht des wachenden Mondes.

    Doch wurde ihr, als sie die Zeichnung vollendete bewusst, dass sie die Gabe nicht verloren hatte.
    Die Gabe ihre Gefühle und Gedanken auf ein Pergament oder ein Leinentuch zu bringen.
    Fast vergebens hatte sie seit vielen Wochen und Mondläufen danach Ausschau gehalten, doch gefunden hatte sie sie bis zum heutigen Tage nicht.
    Seit sie aus der Wüstenstadt in den Wald zurückgekehrt war und ihr Leben und ihre Aufgaben in Trümmern gefunden hatte, stand hoch oben in den Kronen ihres Baumes ein unvollendetes Bild, welches seinen Platz einmal bei ihrer menekanischen Dala finden sollte.

    Sie hatte einen wunderbaren Traum gehabt, in dem Fuinor heimgekehrt war, doch wusste sie, dass das noch einige Zeiten auf sich warten ließ.
    Eona war sich deutlich bewusst, dass es ihre Aufgabe war sich in Geduld zu üben.

    Von ihrem Bild erhoben und es zum trocknen liegen lassend, schnappte sie sich die anderen der Mitbringsel, welche die Wüstenblumen in den Nebelwald getragen hatten.
    Die Hängematte welche sie von Khalida hatte, platzierte sie an einer der Holzwände direkt neben dem Wasserfall.
    Zwar war sie sich nicht bewusst, ob es dieselbe gewesen war, die die Menekanerin damals für sie aufgehangen hatte, doch wäre es eine vergeudete Erinnerung gewesen sie nicht aufzuhängen.
    Das alte und doch wunderschöne Schiff von Tooru fand auf den kleinen Teich unter dem Wasserfall und auch das Lebensbäumchen von Rani bekam einen Platz in der ewig währenden Sicherheit der Bücher.
    Das kleine verzierte Kissen und der wunderbare Teppich, welcher ihr Seelentier so prachtvoll darstellte, hatten noch spät in der Nacht ihren Platz gefunden.



    Zwar waren Geschenke nichts im Vergleich zu blühender Freundschaft,
    doch würden jene Gegenstände überdauern.
    Sie würden viele Leben überdauern und Erinnerungen weiterhin für Eona in sich verschließen und bewahren.


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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 24 Jul 2017 09:59    Titel:
Antworten mit Zitat


- Von Liebe erfüllt zur Ruhe gebettet,
mit leerer Seele erwacht.
Es fehlt ein Stück - es fehlt schon lang.
Er scheint nicht zu vergehen, der Drang.
Die Nähe zu spüren und sie zu halten,
ein Lächeln zu vernehmen und einzuprägen,
die richtige Hand zu halten, sie nicht mehr loszulassen.

Der Klang ist vernehmbar, doch er schweigt leise.
Er summt, leise im Inneren.
Er ist noch da und er wird bleiben.

Das Leben wird ein langes sein.
Kaum vorzustellen wie es sich in ewiger Klanglosigkeit leben soll.
Würde es gehen?
Würde es schmerzen?
Ich will nicht wissen, wer wir ohne einander wären.
Es wäre zu schwer.
Ich will nicht einen Teil von mir verlieren.
Würde ich mich erholen?

Ist es gerecht oder ist es Schickal?
Die Sterne suchen sich ihre Liebhaber, rette meine Seele.
Es schmerzt bereits. -





- Das Leben kehrt in die Wälder zurück.
Es fiept, es zwitschert und es raschelt.
Die Stimmen werden klarer - doch die entscheidene fehlt.
Die undenkbare goldene Haut, umschlungen von der sehnsüchtigen Grünen.
Die Heimkehr sie versteckt sich,
hinter einem der lebenspendenden Riesen,
welche alles sanft in ihrem Schatten betten und es beschützen.

Ist es die Prüfung der Götter?
Sie prüfen mich der Geduld der Hingabe.
Einer leise schleichenden Geduld, welche die Nerven zermürbt.


Die Völker führen Krieg.
Einen sinnlosen Krieg welcher längst von den Göttern bestimmt ist.
Ein schlagen gegen eigene Seiten,
wenngleich die entscheidene Kraft unbesiegt bleibt,
obwohl sie so lange schon dunkel unter der Oberfläche brutzelt.
Doch die Sterblichen vermögen es nicht zu begreifen.
Sie leiden vielleicht umsonst.


Mit diesen Gedanken werde ich mich ablenken.
Wenn es nötig ist, so werde ich noch Jahrhunderte meine Träume lenken.
Hinweg von der Liebe Kraft.
Verschleiert sie nur die Tat, welcher wir bestimmt sind.
Und doch scheint sie gar alles um sich in ihren Bann zu ziehen,
und dem Undenkbaren einen leichten und beschwingenden Schleier zu schenken. -


- Eona

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