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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2016 22:06    Titel: Home sweet home
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(Vorgeschichte: http://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=76347&start=0)
Lachend stiegen sie den Berg hoch und genossen dabei die laue Nordsommerwärme. Als sie oben angekommen waren, atmeten sie einmal durch, ehe Zahrak sich auch schon aufrichtete, Moira an seine Seite zog und ihr gen Himmel deutete. "Guck, da kommen wir her. Das ist der Klosterturm. Wenn es dunkel ist, kannst du von hier aus das gesamte Dorf sehen, weil sie dann alle ihre Lichter entzünden." Lächelnd betrachtete Moira die Landschaft, die sich ihr aus etwa einer Meilen Höhe bot, während Zahrak zu ihr selbst runter schaute und sie dabei beobachtete. "Eine traumhafte Aussicht. Wie lange dauert es noch, bis es dunkel wird?" "Zwei Stundenläufe vielleicht noch. Aber ich dachte, die Dame hat sich in die Sauna verliebt und will nicht draußen übernachten.." Es war seiner Stimme nur zu deutlich anzuhören, dass er sie lediglich neckte. Natürlich freute er sich innerlich schon auf den Abend und so entgegnete ihm Moira auch nur mit einem: "Die Sauna macht danach noch viel mehr Spaß. Also los, lass uns ein kleines Lager errichten. Sonst frieren wir die Nacht." Einverstanden nickte Zahrak und so machten sich die Beiden noch daran, in der Abenddämmerung Feuerholz zusammenzusammeln und eine kleine Feuerstelle auszugraben, ehe sie darin die Äste entzündeten. Die Reste Tagesration, die sich am Morgen eingepackt hatten, wurden verspeist und dann, als die Sterne schon jegliches Sonnenlicht verdrängt hatten, gingen sie noch mal zum Abhang, um von dort aus auf Maradon niederzublicken. Man konnte die Fenster der Holzhütten erahnen, sah die Straßen im Ansatz durch das Dorf verlaufen und alles wurde von den weit erhöhten Lichtkegeln des Leuchtturms zur Rechten und des Klosterturms zur Linken erhellt. Wie ein Mantel legten sich die Strahlen um das bald schon gänzlich schlafende Heimatdorf der Salbergs, während überall anders absolute Dunkelheit herrschte.

"Wahnsinn.. Warum haben wir so etwas nicht in Lichtenthal?" Zahrak musste leise lachen und meinte nur achselzuckend: "Vielleicht haben wir diesen Ort in Lichtenthal einfach noch nicht entdeckt. Oder so etwas soll besonders bleiben, damit es auch wirklich zum Urlaub dazugehört und nicht zum Alltag." "Das kann sein..", klang es nachdenklich und auch etwas müde aus Moiras Mund. So dauerte es nicht mehr all zu lange, bis sie sich vom Anblick Maradons bei Nacht lösten und sich ans Lagerfeuer gesellten, um dort noch etwas Holz nachzulegen und dann aneinandergekuschelt einzuschlafen. Die ersten Sonnenstrahlen des frühen Morgens würden sie wieder wecken und auf den Rückweg treiben, um noch einigermaßen pünktlich zum Frühstück zu sein. Der nächste Tag versprach einen kleinen Sommermarkt im Dorf selbst und Zahrak hatte versprochen, dass Moira damit mehr Tradition auf einmal erleben würde, als sie es an jedem anderen Tag des Urlaubs tun könnte. Solange er sie nicht zum Tanz auffordern würde, war sicherlich alles gut. Noch...


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 01 Okt 2016 18:48, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 04 Aug 2016 10:00    Titel: Von der Heimat zurück in die Wohnstätte
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Leise rauschend und plätschernd schlugen die Wellen der hohen See in regelmäßigen Abständen gegen den Schiffsrumpf und durchbrachen damit zu allermeist alleine die Stille der Nacht. Eine Frau und ein Mann, kaum älter als Zahrak selbst, hatten es sich mit ihrem schlafenden Säugling auf dem Schoß in einer Raumecke gemütlich gemacht. Glücklich lächelten sie sich untereinander an und wiegten ihr Kind sanft im Schlaf. Müden Blickes betrachtete Zahrak die Drei eine ganze Weile, während Moira mit dem Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen war. Als sich die Blicke der Eltern aufrichteten, lächelte man sich stumm zu, freundlich, und ging dann auch schon wieder seinen eigenen Dingen nach. So blickte Zahrak weiterhin schweigsam, und seinerseits selbst übermüdet, auf Moira herab, musste sich aber doch eingestehen, dass auch dieser Anblick ihn glücklich stimmte. Die letzten zwei Wochenläufe hatten sie zum ersten Mal in den nun fast schon 4 Mondläufen ganz viel Zeit miteinander gehabt und diese genutzt, um einfach nur Spaß zu haben. Sicher hatte man sich dabei auch von den sonst eher im Hintergrund gehaltenen Seiten kennengelernt. Eine überglückliche Moira, ein nervöser Zahrak.. Glaube und Heimat waren stets zentrale Gedanken gewesen, in Maradon. "Frisch verliebt?", erhob die Mutter plötzlich ihre Stimme, kaum laut genug, um für den Salberg verständlich zu sein. Fragend blickte dieser sie daraufhin an und meinte auflächelnd: "Ziemlich, aye." "Das ist schön. Genießt das Gefühl, Herr Salberg." Verwundert weiteten sich die Augen Zahraks und zwangen die Dame so zum leisen Lachen. "Ihr heißt doch Herr Salberg?" Willkürlich nickte er und fügte unnötigerweise noch an: "Aye. .. Zahrak Salberg." "So, so. Dass ich Euch also nach 14 Jahren einmal kennenlernen darf..", mischte sich ihr Mann ein und brachte Zahrak wieder ins Stutzen. "15 Jahre.. Wir-", er deutete zwischen sich und der Frau hin und her. "-kennen uns?" "Aye, sehr gut sogar. Also zumindest damals. Wir haben uns verändert, Zahrak. Es war Zufall, dass ich dich erkannte. Deine Stimme hat sich aber nicht verändert." "Nicht dein Ernst!", lachte er leise und war nun definitiv fassungslos. "Suvenja?" Wie kommt's, dass du auf dem Schiff bist?" "Ach, weißt du, wir haben mittlerweile auch Bekanntschaft in Lichtenthal und sie wollten unseren Kleinen hier kennenlernen." Neuerlich blickte Zahrak zum Säugling und meinte dann gen der Eltern: "Wie alt ist er denn?" "Knapp 4 Monde. Er ist übrigens ein Namensvetter von Euch." "Oh!? Wie komm ich zu der Ehre?" Wieder musste Suvenja leise lachen, meinte aber schließlich: "Ich konnte dir niemals krummnehmen, dass du gegangen warst. In den Jahren, wo wir uns nur selten sahen, hatte ich mich anderweitig verliebt, es mich nur nicht getraut, dir zu sagen und als du dann gar nicht mehr wiederkamst.. habe ich es lange Zeit bereut. Bis ich letzten Winter wieder etwas von dir hörte. Du warst im Kloster, bei deinem Onkel." "Aye, schlechtes Thema." "Nun, aber als ich um diese Zeit herum Mutter wurde und meinen Kleinen hier zum ersten Mal sah.. Frag mich nicht, wieso, aber ich musste an dich denken. Er hat denselben Blick, wie du." "Und Ihr willigtet ein?", frug Zahrak den vermeintlichen Vater des Kindes überrascht, aber auch unweigerlich gerührt. "Ich bereue es nicht, wenn ich Euch so sehe und wenn meine Frau damit glücklich ist, soll es so sein." "Das ehrt mich, wirklich. Ich danke euch Beiden von ganzem Herzen." "Nicht doch.", lächelten beide ihm zu und so fand das Gespräch auch recht bald sein Ende. Kaum war es vorbei, waren schließlich auch die letzten Gemüter auf dem Schiff eingeschlafen, unter ihnen Zahrak. Die Arme hatte er dabei um Moira herumgelegt und den Kopf einfach hinten an die Wand angelehnt. Bis sie am 07. Tag des Mondes wieder in Lichtenthal waren, würden noch einige Stunden an Deck vergehen, die man mit gemeinsamen Gesprächen verbringen konnte..
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 03 Sep 2016 16:05    Titel:
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Langsame Schritte führen ihn des mittags die Treppen zum Keller hinunter, wo er ohne einen konkreten Gedanken im Kopf, das Klavierton ansteuert und sich auf dem Hocker davor niederlässt, um eine ruhige, klare Melodie auf den Tasten erklingen zu lassen. Ebenso ruhig und doch hörbar weniger klar, als der helle Klang des Instruments, erklingt seine Stimme schließlich in einer wohl dosierten Melancholie:

Hey Kia, wie geht's dir? Wollt' nur mal hör'n, was du so machst. Ist schon 'ne Weile her, dass wir mit'nander sprachen. Ich hoff', du verzeihst mir.
Hey Großer, wie geht's den Ander'n? Sie sind älter als du und ich wollt' nur wissen, ob ihr euch auch versteht.
Denn von hier unten, weit fern von dem was ist, kann ich nur hoffen und beten. Hier an eurem Grab kann ich nur glauben, dass ihr mich auch hört, bei allem was ich sage, als wär't ihr noch hier.

Vater, was gibt es? Mir fielen so viele Dinge ein, in den letzten beiden Jahren, die ich dir noch gesagt oder getan haben sollte. Nein, ich reue nicht, aber ich wollte, wenn ich noch einmal könnte. "Zeiten ändern sich und wir uns gleich mit." Dies pflegtest du immer zu sagen. Und ich hoffe du siehst, dass ich nun auch versteh'.
Denn von hier unten, weit fern von dem was ist, kann ich nur hoffen und beten. Hier an eurem Grab kann ich nur glauben, dass ihr mich auch hört, bei allem was ich sage, als wär't ihr noch hier.


Der warme Klang seiner Stimme gewinnt im Verlauf etwas an Kraft und wird weiter getragen von einem in die Musik vertieften Empfinden. Nicht ein Mal hebt sich der ozeanblaue Blick des Salbergs von den schwarz-weißen Tasten an, kaum ist er überhaupt nach außen gerichtet.

Ich bin nicht mehr der, der ich glaubte zu sein und auch nicht mehr der, den ihr glaubtet zu kenn'. Ich bin weder Abschaum, noch Heiliger, doch ich bin ich und das wird sich nie ändern. Denn ich hab gelernt, was es heißt zu leben. Ich hab gelernt, dass ihr nicht da ward, um mein Leben zu verschönern. Ihr ward da, um es zu bereichern.
Denn von hier unten, weit fern von dem was noch nicht soll, werde ich weiter glauben, dass ihr mich hört und ich werde weiter so leben, als wär nie eine Lücke entstanden. Als wär't ihr noch hier...


Seine Stimme verstummt sodann und eine ganze Weile lauscht er mit geschlossenen Augen einfach nur den Akkorden, die er verlangsamt auf den Tasten des Klaviertons spielt. Kurz bevor der letzte jener Akkorde in seiner Umgebung verhallen kann, erhebt Zahrak schließlich noch ein letztes Mal ganz leise seine Stimme und lässt den letzten, mehr gesprochenen Satz mit der leisen Ahnung des zuletzt gespielten Akkords verklingen:

Grüß dich Mutter, danke schön!

Gelöst atmet er am Ende durch und da heben sich auch seine Mundwinkel wie von Geisterhand an. Die Augen öffnen sich wieder und sein Blick wandert geradeaus, auf die mit rot-orange schimmernden Seidenstoffen behangene Steinwand. Ein paar Momente genießt er diese Ruhe noch, unverändert auf dem Hocker sitzend und unfokussiert seinen innersten Gefühlen und Gedanken nachhängend. Dann richtet er sich zur Gänze auf und stapft gemächlichen Schrittes wieder die Treppen zum Laden hoch, um dort seiner gewohnten Arbeit nachzugehen...
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2016 21:28    Titel:
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"Cirmias mit uns!", hatte Baznuk gesagt, als er Keylon und Zahrak offiziell als Mitglieder der Allianz des Berges begrüßt hatte. Zufrieden lächelte Zahrak auf und stimmte mit in die Begeisterung ein. Nach fast zwei Jahren hatte sich nicht nur in ihm der Wunsch danach entwickelt, irgendwie gegen den Westen vorzugehen, sondern sich direkt auch eine Möglichkeit dazu ergeben. Diese bestand nun in der Allianz, doch er wollte es nicht auf sich sitzen lassen, nur gutes Vorbild für alle Menschen zu sein - wenngleich das eine ehrenvolle und auch verantwortungsvolle Aufgabe war. Er wollte mehr, er wollte auch offensiv werden, sich nicht auf andere verlassen müssen. Er wollte neben seinem Bruder stehen und dem Feind in die Augen blicken können. Doch bis dahin würden noch viele Trainingsstunden folgen müssen, ehe Keylon das zulassen würde. So zog es Zahrak die letzten Tage vermehrt auf den Balkon, auf dem Moira irgendwann mal eine Trainingspuppe angebracht hatte. Sie eignete sich perfekt zum Trainieren der Kraft und Schnelligkeit. Sollten es alternativ Ausdauer und Körperbeherrschung sein, lief er durch Berchgard, in Richtung Kronwalden, machte dort eine Frühstückspause mit der Familie und verzog sich dann im Laufschritt wieder nach Berchgard. Da wurde schließlich der eigentlichen Arbeit, dem Ladenbetrieb, nachgegangen und zur Nachmittagszeit ganz pflichtbewusst wieder was gegessen. Man sollte ihm ja nicht nachsagen können, er vernachlässige seinen Körper auf irgendeine Art und Weise. Kaffee gab es zur Verwunderung der Bekannten nur noch morgens früh zum Frühstück. Ansonsten begnügte sich der Salberg tapfer mit Tee und sauren Säften. Abends ging es dann in den eigenen vier Wänden noch an ein paar gängige Muskelaufbauübungen, bevor er sich mit einer warmen Milch bettfertig machte. Die ersten Tage noch, indem er ein paar Momente mit Moira verbrachte und sich von ihr in seinem Tun motivieren ließ. Doch bald schon würde er das alleine machen müssen, denn für sie ging es auf Verpflichtungsreise zur Hilfe bedürftigen Freundin. Frauenprobleme halt... Er oder vielmehr sein Körper genoss wohl dafür den ungewohnt vielen Schlaf und die damit einherkommende Ausgeglichenheit. Sicher, eine beachtliche Energie steckte immer noch in seinem Körper und dies würde sich dank des Trainings auch nicht ändern, aber er war im Moment nicht mehr der übergedrehte Salberg mit zu viel Energie und Blödsinn vereint in sich. Ein bisschen erträglicher vermutlich. Und sobald Keylon neben seinen Verpflichtungen Zeit finden würde, wollte Zahrak diesen Sinneswandel auch für praktische Kampfeinheiten nutzen.
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 05 Okt 2016 18:37    Titel:
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"Er darf eine Woche lang nicht arbeiten." Eine Woche lang nicht arbeiten!? Na, danke Nathelia. Das hatte ihm noch gefehlt.. Als wäre es nicht schlimm genug gewesen, dass ihm die Finger tatsächlich weh taten und dass er sich deshalb - oder vielleicht auch aus anderen Gründen, einem ganz bestimmten Grund - hatte zum Heiler schleppen lassen. Nein, er hatte damit einen Frauenabend im Handelshaus Gerimor um einen ganzen Stundenlauf nach hinten verschoben und dann auch noch Arbeitsverbot für eine ganze Woche bekommen. Gut, aufregen brachte bekanntlich auch nichts. Außerdem hatte er ja schon einen Tag mit Streichen und Familiengesprächen überstanden. Aber was tat er nun die anderen 6 Tage? Morgen stand erstmal ein Verbandswechsel an. Den konnte er bestimmt auch alleine vollziehen. Dafür musste er nicht extra nach Kronwalden runterlaufen und seine Nichte um Hilfe bitten. Aber bis dahin.. konnte er Sport machen! Das war's! Es gab genug Sportarten, wo man die Hände nicht zwingend für benötigte. Laufen, Rumpfbeugen und bestimmt noch ganz viel mehr, was ihm nur gerade nicht einfallen wollte. Resigniert seufzend ließ er sich auf seinem Bett nieder und blickte zur Kommode daneben. Das war sowieso zuweilen zu anstrengend. Täglich sportlich aktiv bleiben war schwieriger geworden in den letzten Mondläufen. Wurde er vielleicht doch alt? "Ach, quatsch! 30 ist doch kein Alter.", dachte er sich sofort wieder und stand sogleich wieder auf. Er könnte baden gehen.. Baden? War das, wenn es aus Langeweile geschah, nicht so eine Frauensache? Verflucht, nein! Kein Baden heute! Der ozeanfarbene Blick wanderte also weiter durch den Raum, auf der Suche nach einer Beschäftigung für nicht alte, handkranke Männer mit Langeweile. Das Klavierton und die Laute fielen auch eher raus. War zu schwierig mit Verband oder zu schmerzhaft mit entzündeten Fingern. Kochen würde ihn nur zu noch mehr Essen verleiten. Wenn er sich nicht zumindest davor oder danach noch bewegen würde, war das auch ein doofer Plan. Neuerlich seufzend lehnte er sich mit dem rechten Arm an die Zimmerwand an. "Ernsthaft?", entfleuchte es ihm ungehalten. Er hatte so viele Sachen und nichts sollte wohl in dem Moment sein. So fühlte man sich also, wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sah. Oder wie Tarek es immer zu nennen gepflegt hatte: "Irgendwann wirst auch du an dem Punkt angekommen sein, an dem du nichts mehr hast, das du erreichen kannst." Wie er es hasste, wenn andere Recht hatten. Mit der linken Hand wurde sich schließlich am Hinterkopf gekratzt.
Dann drückte er sich plötzlich wieder von der Wand ab und ging in den Nebenraum, wo die Kellerbühne und die Bartheke aufgebaut waren. Er hatte es offiziell noch nie gebraucht. Und inoffiziell genau drei Mal. Ernüchternd für die Anzahl an Monden, die es schon fertig gebaut war. Sinnierend kratzte er sich am Bart, der immer öfter für ein paar Tage zu rasieren vergessen wurde. So sah man ihn häufiger mit einem eher 2-4 Tage alten Bart herumlaufen. Ungewohnt wohl für einige, hatte der ältere der beiden Salbergsöhne sich doch sonst immer gekonnt mit Haarfärbemitteln und rasiertem Kinn deutlich jünger gehalten, als er war. Doch mittlerweile sah man ihm sein Alter an. Es bildete sich ein erster grauer Ansatz in den blonden Locken und der Bart tat neben den zunehmend ausgeprägteren Falten sein Übriges. Es musste eine Neuerung her! Er hasste Stillstand. Das stellte er wieder einmal auf's Neue fest. Neue Ideen, neue Ideen... Offenkundig überlegend ging er nervös wirkend auf und ab. Neue Ideen? Wieso denn neue? Er hatte so viele alte noch auf der Strecke zurückgelassen, die konnt er doch alle wieder aufgreifen. Naja zumindest einen Teil davon. Man sollte ja klein anfangen. Noch immer in seiner Gedankenwelt gefangen, ging er zügig zum Materialienregal hinter der Arbeitstheke des Ladengeschosses und begann in den Büchern darauf zu blättern. Irgendwo hatte er doch.. Und so begann ein Abend mit Notizwühlereien, Keller- und Ladenausmessungen, Sinnieren und Notizanfertigungen.
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2016 00:35    Titel:
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Von wegen Keller umbauen lassen.. Wer baut schon Keller um, wenn er einmal ganz umziehen kann? Ja, ja. Da war er wieder, der liebe Salbergtismus. Größenwahnsinn würden Leute sagen, die die Familie noch nicht kannten. Er hatte der Familie natürlich nichts davon gesagt. Es sollte eine Überraschung werden. Er war schon gespannt, wann sie beginnen würden zu realisieren und zu fragen. All zu oft kamen sie ja nicht in den Nordviertel Berchgards. Vielleicht würden sie sich auch erst wundern, wenn sie eine Einladung zur Einweihungsfeier im bestimmten neuen Ort bekämen. Für Moira und ihn hieß das aber erstmal schuften. Natürlich zuerst mal bis mitten in die Nacht hinein. Dann am nächten Spätnachmittag noch was und dann erstmal in den Dorfkrug. Ein bisschen mit Assamaril und Janarey quatschen. Die Beiden wurden auch gleich, wie Zahrak im Nachhinein erfahren durfte, zum Essen eingeladen. Und wer durfte kochen? Klar, er. Wer sonst? Gut, es gab schlimmeres. Er musste jetzt nur noch das Richtige finden. Assamaril war Vegetarieren, sonst gab es keine Einschränkungen. Ging ja noch. Aber Hai sollte es dann vielleicht doch nicht sein. Oder einfach so, dass sie es problemlos weglassen konnte? Immerhin müssten sonst 3 Leute den ganzen Abend auf Fleisch, beziehungsweise Fisch verzichten. Na, mal schauen. Darum würde er sich mittags Gedanken machen. Doch am Morgen selber hatte er neben seiner täglichen Laufrunde noch etwas viel ungewöhnlicheres vor: Er verfasste, in eine Steintafel gemeißelt!, eine Nachricht an alle Allianzmitglieder. Er, ja der Schneidersmann, rief in Absprache mit Baznuk zur Letharenjagd auf. Komische Zufälle gab es so kurz vor seinem 30. Geburtstag. Nicht, dass er insgeheim noch plante, eben jenen Tag nicht mehr erleben zu müssen.. Aber so weit dachte er selbst nicht. Moira unterstellte es ihm dennoch, während sie mit ihrem Kirschtee hinter ihm am Tisch stand und ihm über die Schulter schaute. Kämpfen? Er? In Bajard? Das konnte nur von einem Salberg kommen. Doch im Gegensatz zu alten Beziehungspartnerinnen war sie glücklicherweise stur und kämpferisch begabt genug, um sich ihm nicht in den Weg zu stellen, sondern zu beschließen, dass sie mitkommen würde. Ein Date auf einem Schlachtfeld.. Dieser Tag würde drei fette Kreuze im Kalender erhalten. Blieb nur noch abzuwarten, wann die Allianz sich zusammenraufen würde. Genug Schlagkraft steckte bestimmt hinter ihr, mit so vielen Kaluren als Mitglieder. Eigentlich musste er nur noch überleben. Den Rest würden die Anderen schon machen. Dennoch wollte er aber zuvor noch was üben. Sicher war sicher...
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 20 Okt 2016 12:14    Titel:
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Im Endspurt zum neuen Leben

Im Garten knarzte die Trainingspuppe eifrig unter den unnachgiebigen Schlägen und Tritten des Hausinhabers. Nusper hatte recht früh verstanden, dass dieser nicht kuscheln wollte und sich somit wieder zu seinem Apfelbaum zurückgezogen, von dem aus er nun, teils aufmerksam, sein Herrchen beobachtete, welches offenbar mit seinen Gedanken ganz woanders war. Schweiß rann diesem unaufhörlich über das Gesicht, während der Atem erhöht war. Ein rötlicher Schimmer legte sich unter die Haut, wogegen die morgendliche Goldblatt-Kälte nicht mehr anzukommen schien. Immer wieder donnerten die Fäuste in den Torso der Puppe vor sich. Das Knie wurde gelegentlich zu einem Tritt hochgezogen und dann wieder herabgesenkt.
"Moira!", brüllte er noch während er seine Gefährtin vor sich zu Boden gehen sah. Für einen Moment die Bewegungen der anderen Allianzmitglieder außer Acht lassend, nahm er daraufhin die gegnerische Kriegerin ins Visir und lief ihr hinterher, als diese sich davonfliehen wollte. Ein Schulterblick verriet ihm glücklicherweise, dass es Moira wohl besser ging, als zuerst vermutet und man sich ihrer annahm. So verfolgte er die gegnerischen Reihen weiter, bis die Schlacht irgendwann geschlagen war, sich alle wieder versammelt hatten und die letzten Gespräche um ihn herum aufkamen. Dankende Worte an die Elfen, welche wie durch ein Wunder zur Stelle gewesen waren und warnende, prophezeiende Worte an den Feind. Der Krieg war damit noch lange nicht vorbei..
"Bleib stehen, Schild hoch, Zahrak!", vernahm er Tambars Stimme zuversichtlich, als eines der Frostbiester an ihm vorbei zum Schneider durchgekommen war, welcher bis vor Kurzem eigentlich noch auf den Fernkampf eingestellt war. Erschrocken unterbrach dieser nun seinen Rücktritt, ließ den Bogen fallen und löste schnellstmöglich den Schild vom Rücken, um ihn dann vor sich zu halten. Ein leises Keuchen entdrang dem ungeübten Kämpfer, als die befellten Fäuste des Frostbiest auf das Metall an seinem Arm einschlugen. Doch noch bevor ein Gedanke daran entstehen konnte, dass die Schmerzen Überhand nehmen würden, rief Tambar ihm von hinter dem Frostbiest ein neues Kommando zu: "Wieder zurück, Bogen!" Und so tat er, um mit jedem folgenden Gegner routinierter darin zu werden. Das war wohl die andere Variante vom 'Gassi führen des Feindes'. Binden, damit die geübten Kämpfer dran kamen.
"Ihr tragt das Zeichen des Feindes. [...] und seine Farben. [...] Warum sollten wir euch lebend passieren lassen?" Erst einmal war da gnadenlose Angst gewesen. Noch im Vorwärtsschritt hatte er den feindlichen Trupp auf dem Weg erkannt und war gerade schon im Begriff gewesen, rückwärts wegzulaufen, da sprach ihn der Diener Kra'thors jedoch direkt an. Gut, also Verachtung und Wut! Diesmal wenigstens kontrollierte Emotionen. Das kannte er ja schon von Drakhon und Kheldarion. Große Klappe, verdammt, Salbergtismus. Tambar! Ein Glück, er musste sie an der Kutsche vermisst haben und war zurückgekehrt. Ein Duell... Tambar verlor, aber blieb am Leben. Tiefes Durchatmen. Diesmal war es nur ein Wappenrock, der dran glauben musste. Nur nicht durchdrehen.
Bier rann seine Kehle runter und sofort stockte er, als sei er dadurch wieder zu Sinnen gekommen. Es schmeckte widerlich. Wutentbrannt schüttete er die Flasche im leeren Spülbecken aus und ließ die Flasche dann hinterherfallen. Möhren hatten beim Rauchen geholfen. Dann taten sie es doch bestimmt auch jetzt, oder? Möhren, Möhren, wo sind die verdammten Möhren? Keine Möhren, dafür Moira, die sich nun wütend vor ihn stellte. Scheiße! "Schatz, ich schwör dir, ich hab's getan, aber ich mach das nicht freiwillig. Gib mir eine Ablenkung! Ich hab auf den Scheiß keinen Bock." Ja, er hatte wirklich jedes Wort ernst gemeint. Ein drittes Mal wollte er den Entzug nicht durchmachen. Und es schmeckte ja wirklich nicht mehr. Es hatte nicht das bewirkt, was er sich instinktiv in seiner Wut über den Schattenwinkel-Vorfall erhofft hatte. Temora sei Dank, Moira kam irgendwann offenbar die Erleuchtung und band ihn an einen Kuss. Sicher, er hatte schonmal viel besser geküsst, aber augenscheinlich erwartete sie nun auch keinen hochgradig romantischen Moment in der nächtlichen Küche. Erleichterung und kurz darauf auch wieder Entspannung. Einen Moment später waren die Gedanken an das Bier und Schattenwinkel erst einmal ausgeblendet.

Bis eben zum nächsten Morgen, an dem er sich der Trainingspuppe widmete. Doch es waren nicht mehr nur die Wut und Angst, die er verspürte. Nach der ersten Schlacht bei Varuna hatte er noch in einem Gespräch mit Moira daran gezweifelt, ob er das wirklich wollen könnte. Menschen zu verletzten und zu töten. Aber mit gestern hatte sich das irgendwie gewandelt. Seine Gedanken verlor er bei diesem Thema nicht mehr an das Jahr 250 und Ciru. Da waren die Zeiten andere gewesen, die Umstände und auch er war nicht der, der nun im Jahr 259 auf eine Trainingspuppe einschlug, um seine überschüssige Energie loszuwerden. Der heutige Zahrak wollte vor allem eins: Aus seinem vor zwei Jahren entwickelten Lebensmotto eine Lebenshaltung machen. "Bedrohe niemals die Familie eines Mannes." Die Schläge versiegten, als seine Gedankengänge irgendwie zu diesem Satz gekommen waren. Keuchend stierte er nun am Kopf der Puppe vorbei. Dabei erblickte er Enids Hof, auf dem die Nutztiere seelenruhig vor sich her grasten oder Körner aufpickten. Weiter nach rechts schwenkend, nahm sein Blick das gleichfarbige Meer wahr. Als letztes legte sich der Blick schließlich nach links, auf die Hausfassade seines Heims. Der Kampf gegen die inneren Zweifel war noch nicht geschlagen, aber er war nun wenigstens wieder so ruhig, dass Moira nicht zwingend etwas ahnen würde. So machte er sich schließlich auf den Weg in's Bad, wo er sich erst einmal wusch und umzog, bevor dann zur 9. Morgenstunde bestimmt auch Moira aufstehen würde. Sie hasste es nämlich, früh aufzustehen und heute hatte Zahrak sich immerhin auch zusammengerissen. Erst zur 7. Morgenstunde hatte er das Bett verlassen. Nicht, dass der armen Lebensgefährtin noch zu lange kalt war, bis sie aufstehen wollte.
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 22 Dez 2016 16:29    Titel:
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"Ihr seid kein Kämpfer, Herr Zahrak." "Deswegen geh ich ja auch nur mit bestens ausgebildeten Kämpfern los. Ich bin doch nicht lebensmüde." Karma, es war definitiv Karma...!

Die Augen weiteten sich schreckartig und mit einem einzigen "Scheiße", das seinem Mund entfleuchte, machte er auch schon auf der Stelle Kehrt, um sogleich loszusprinten. Er spürte, wie ihn die Kettenrüstung etwas in seinen Bewegungen einschränkte, aber irgendwie musste er nun wegkommen. Das fast durchsichtig schimmernde, locker 8 bis 10 Schritt hohe Ungetüm namens ''dunkler Drachling'' war definitiv, niemals nie eine Kampfbegegnung auf Augenhöhe. Weder im wahrsten, noch im sprichwörtlichen Sinne des Wortes. "Ich, äh.. könnte mal... 'nen Hammerschwinger gebrauchen..!", rief er erschwerten Atems aus, während er sich in schlängelnden Bewegungen um die Kaluren herum bewegte und der Drachling ihm entschlossen folgte. "HAMMERSCHWINGER!!!", brüllte er nochmal verzweifelt, doch diese waren noch mit dem Balron beschäftigt, der Zahrak erstaunlicherweise gerade mal so garnicht störte. Was war denn auch schon ein Balron? Tz. Der blieb wenigstens brav von ihm fern. Aber dieser dunkle Drachling.. nein, der musste natürlich - Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als er etwas an seiner Seite verspürte, was im absolut entferntesten Sinn an den brüderlichen Oberarmklopfer Keylons erinnerte. Nur mit dem Unterschied, dass er diesmal davon einige Schritte weit über den Boden rutschte, ehe er zu Thorias Füßen zum Liegen kam und nach einer kurzzeitigen Schockstarre erstmal tief Luft holte. Ein fassungsloses Keuchen war der erste Kommentar, den er darauf äußerte. "Drecksvieh!", brummelte er dann und rappelte sich mit Hilfe von Melgra wieder auf. "Alles gut. Nur das Ego.", versicherte er ihr und blickte sich dann um. War wohl doch etwas mehr als ein Atemzug gewesen, den er da auf dem Boden verbracht hatte. Der Kampf war geschlagen. Schnaubend richtete er seinen Wappenrock und straffte die Haltung.
Aye, genau so war das geplant gewesen. Diesen plattgetrampelten Grashalm da hatte er sich schon zu Beginn des Kampfes unbedingt von Nahem ansehen wollen. Aber so war das eben mit Könnern. Die warteten damit nicht bis zum Ende des Kampfes. ... "Zahrak, zu viel Adrenalin! Du musst dringend ins Bett! Du beginnst grade rum zu fantasieren.", dachte er noch bei sich und war insgeheim heilfroh darüber, dass die Jagdgruppe auch bereits auf dem Rückweg nach Berchgard war, um dort nur noch die Beute unter sich aufzuteilen und dann heimzukehren.


Herrin erbarme dich, ich drehe durch.
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 12 Jan 2017 12:12    Titel:
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Wenn Fra(e)u(lein) einmal alles neu haben will...

Anstrengende Wochenläufe waren vergangen, die er zu großen Teilen ohne Moira erlebt hatte. Während sie bei Mara und er in Lichtenthal gewesen war, hatte er sich dem Großprojekt Keller gewidmet. Hoffnungen auf ein "Schatz, das ist perfekt." hatte er sich von Stunde 1 an nicht gemacht. Aber er würde lügen, wenn er behauptete, er habe ohne jegliche Lobehoffnungen so viel gearbeitet. Zum Spaß war das auf keinen Fall gewesen. Zu viel Gold, Ressourcen, Papierkram und Kraft waren dafür drauf gegangen. Aber nun bald schon würde er erfahren, ob sich die Mühen ausgezahlt hatten. Der Tag der Heimkehr nahte, diesmal für Beide.

http://prnt.sc/dunb8n


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 12 Jan 2017 12:13, insgesamt einmal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 19 Jan 2017 23:40    Titel:
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Mitten in der Nacht kam er erst nach Hause. Lange noch hatte er mit Keylon über einiges geredet. Allen voran einen ganz bitter bösen Fehler, den er begangen hatte. Pünktlich mit dem Übertreten der Türschwelle des Eigenheims kamen in ihm die Erinnerungen an La Cabeza wieder auf und ließen ihn sich schuldbewusst wie auch prüfend umsehen. Doch Moira schien schon unten zu schlafen. Im Erdgeschoss brannte kein einziges Licht mehr. Beiläufig entledigte er sich der Handschuhe, Stiefel und des Mantels, ehe er sich vorsichtig seinen Weg durchs Dunkle, in Richtung Keller bahnte. Dort brannte immerhin noch die kleine Notfallkerze und erleuchtete zumindest große Teile des Bettes. Friedlich, wie erwartet, schlief Moira dort und hatte sich, wie immer, gefühlt doppelt und dreifach in die Decken eingewickelt. Sie war einfach eine Frostbeule. Der Grund dafür, dass sie sich jede Nacht an ihn klammerte, als könnte er auch nur auf die Idee kommen, vorzeitig aufzustehen und ihr somit einen Wärmequell entreißen. Mit einem gequälten Lächeln blickte er auf sie nieder, als er ans Bett heran trat. Doch statt sich hineinzulegen, ging er einmal herum und deckte sie lediglich ordentlich zu, bevor er dann am Schrank nach seinem Schlafanzug und einer Wolldecke griff, um, damit in den Händen, wieder hinauf zu gehen. Selbst umgezogen wurde sich also oben und dann am leeren Kamin auf den Kissen und unter der Decke eingerichtet. Nusper war vermutlich der Einzige, der diese Nacht sowohl gemütlich, als auch warm und sorgenfrei schlief. Denn der nächste Morgen würde für die beiden Menschen im Hause eine Herausforderung der noch nicht da gewesenen Art darstellen. Auch, wenn Moira von all dem wohl nocht nichts ahnte. Unruhig vergingen, für Zahrak, also die letzten Stundenläufe bis zu Moiras Erwachen am nächsten Morgen..



Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 19 Jan 2017 23:47, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Moira von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2017 08:29    Titel:
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Erschöpft und recht müde von der Feld Arbeit bei Yette kam sie nach Hause, das einzige was sie wollte ist ein warmes Bad und Schlafen, nach dem sie sich im Haus umgesehen hat und kein außer Nusper gefunden hat ist sie schon, ohne überhaupt in die Küche zu schauen nach unten gegangen, um zu baden, doch trotz der Müdigkeit musste sie, während des Bades darüber nachdenken wie schön es war Zuhause zu sein.

Schmunzeld setze sie sich noch vor dem Kamin in der Hoffnung das auch ihr verlobter nach Hause kommt und er endlich ihre Füße aufwärmen kann, was wohl vergebens war und sie dann doch im Bett alleine eingeschlafen ist.

Am nächsten morgen musste sie ja wieder früh raus sie sah ihn zwar vor dem Kamin schlafen aber durch die eile nicht zu spät zu kommen dachte sie sich nichts dabei, er wird schon sich ihr Gemecker später anhören und so eilte sie schon los zum Hof.

Es war schon spät am Nachmittag und sie dachte sich das sie ihm eine Freude machen würde, wen sie ihm was leckeres von Yette mitbringen würde das vorhaben mit Gemecker hat sie schon vergessen, wie konnte, sie ihm ja noch böse werden er hat sich wirklich geändert und hat auch das Kinderzimmer und Rest des Kellers schön eingerichtet gehabt nicht viel musste sie ändern.

Und so ging sie mit einem sachte Lächeln nach Hause.

Dort nass durch Schnee angekommen musste sie sich nur kurz aufwärmen und sie hatte auch Glück ihr verlobter war zuhause.

Wie immer fleißig vor seinem arbeits-, Tisch dachte sie sich, aber da hat sie wohl falsch gedacht.

Sein Kopf lag auf dem Tisch und sie schaute ihn nur noch fragend an.

Als sie dann erfahren hat was passiert ist und wieso er letzte Nacht spät nach Hause kam, ging sie in den Keller kurz, um die Sachen zu packen aber selbst da hat sie die Hälfte vergessen den sie wollte nur noch raus.

Ihr Glück war erstmal zerstört oder ihr leben? Sie wusste in den Moment nicht wirklich, was sie tun soll , ins Nächste Wasser springen und weg oder doch zu ihrer Schwester zu gehen?

Aber sie wusste auch das ihre Schwester ihr sagen würde das es ein Fehler war mit ihm überhaupt zusammen zu kommen, aber was soll man sagen, das Herz war es wohl diesmal schuld welchen ihr den weg zeigte. Vielleicht sollte man wirklich nur mit dem Kopf denken und nicht nur mit Herzen, egal es war zu spät und der weg führte doch nass und zittern und heulend zu ihrer Schwester.

Nach langer Sturm schellen und kein aufmachen traf sie auf Thea, sie wusste Nichtmal, was sie mit ihr gesprochen hat sie wollte nur noch ihre Ruhe.
Und wie kann er sich wagen überhaupt ihr zu folgen und ihr noch zu sagen das sie an das Kind denken soll?

Hat er es getan, als er fremd ging? Natürlich nicht in dem Moment war es ihm egal also hat er den Ring vor der Füße bekommen und er sollte das weite suchen, zum Glück kam noch Sire Thelor und bot ihr an sich bei ihm aufzuwärmen um erstmal runter zu kommen.

Kurz darauf kam auch Janarey und Moira kam etwas zu ruhe nach dem sie sich unterhalten haben.

Was sie noch mehr gefreut hat das sie mit dem beiden Jagen dürfte, denn nie würde die sie alleine gehen lassen natürlich und so hat sie auch ihre Wut bei den ganzen Viechern ausgelassen, bevor das Gespräch mit Ihrer Schwester stattfand.

Sie ist doch froh das sie nicht den Fehler gemacht hat wie ihre Schwester Eliane und wieder rum auch froh das sie eine noch größere Schwester in Assamaril gefunden hat.

Und sie bei Janarey und Assamaril erstmal unter gekommen ist, jedoch wird sie wohl diese Nacht nicht viel Schlaf finden und man konnte sie am Strand in Adoran liegen sehen eingemummelt in Fell nicht schlafend, sondern einfach nur noch vor sich Staren.


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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2017 10:39    Titel:
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Fluchtartig hatte er Cabeza verlassen. Zumindest vor Noemi und den Einwohnern so getan, als habe er es nur eilig, weil das Schiff gleich ablege oder derlei Sorgen, die man als Besucher der Insel ja durchaus haben konnte. Doch auf dem Schiff wurden dann bereits Weste, Mantel und Handschuhe wieder angelegt, um - wieder in Bajard angekommen - schnell zu Lina am Hafenkontor zu laufen. Die alte Apfelschimmelstute hatte brav auf ihn gewartet, obwohl er widererwartend lange weggeblieben war. Er hatte sie gar schlichtweg über die Gespräche auf den Straßen vergessen gehabt. Wie so einiges anderes. Sein Gewissen offenbar auch, dachte er sich noch, als er sich zügig in den Sattel hoch drückte und dann im Eiltempo durch das Fischerdorf preschte.
Auf eine recht trockene, für ihn fast unfreundliche, Frage hin, informierten ihn die Gardisten am Berchgarder Westtor darüber, dass sein Bruder im Handelshaus zu Gerimor war. Innerlich seufzte er, doch er brauchte Keylon nun als seinen Bruder und auch als guten Freund. Er rutschte am Handelshaus aus dem Sattel, steuerte die Tür an und klopfte dort hektisch an. Shyra öffnete, witterte auf die Schnelle wohl keinen Verdacht und ab da mied er ihren Geruchsradius. Nach einem kurzen Wortwechsel mit ihr, Charna und Keylon, zerrte er Letzteren ungefragt mit sich und verabschiedete sich noch oblegatorisch von den beiden Frauen. Auf direktem Weg ging es nach Kronwalden, zu Keylon nach Hause. Adelena war nicht dort, das machte es angenehmer. Dort wurde dem Bruder schließlich das Vergehen gestanden und sich eine zweistündige Standpauke eingefangen, nur um am Ende doch zu erfahren, dass er seinen Bruder zumindest, dadurch nicht verloren hatte. Aber das wirklich schwierige Gespräch würde ihm wohl noch bevor stehen. Keylon hatte seinem älteren Bruder geraten, es zu verschweigen. Doch als dieser mitten in der Nacht zu Hause ankam und auf die bereits schlafende Moira hinab blickte, spürte er sein Herz reißen, als betröge er sie gerade ein zweites Mal. Er schaffte es nicht, sich neben sie zu legen, wie es sonst immer der Fall war. Also verzog er sich feige nach oben zu Nusper und beschuldigte sich innerlich so lange, bis er davon in einen unruhigen Schlaf fiel. Immer wieder durchlebte er den Cabeza-Abend, bis er schlussendlich morgens irgendwann wieder wach wurde. Moira war nicht mehr da. Vermutlich bei Assamaril oder auf dem Hof. Gut oder schlecht? Das wusste er gerade noch nicht so. Geplant hatte er das Alles auf jeden Fall komplett anders. Hatte sich schon auf Pfannenprügel oder fliegendes Geschirr oder - im schlimmsten Fall - sogar geworfenes Mobilar eingestellt. Aber es sollte ganz anders kommen..
Des Mittags kam Moira wieder nach Hause und rief ihn aus dem Wohnzimmer heraus. Ohne dies hätte er sich wohl vor lauter Reue nicht einmal zu erkennen gegeben. Aber so kam sie ins Arbeitszimmer und drängte ihn schließlich, ob seiner nicht zu verbergenden Gewissensbisse, zur Beichte. Natürlich rastete sie aus, als er berichtete und es brachte ihn mächtig ins Wanken. Als sie in den Keller eilte, lief er ihr unüberlegt hinterher und rief ihr noch nach, sie solle warten. Sagte zum erneuten Male, dass es ihm leid tat und dass sie ihm eine Chance geben solle. Er wollte sie nicht verlieren. Doch sie ließ sich nicht mehr beruhigen, fauchte ihn an, dass er sie bloß nicht anfassen solle und zog am Ende tatsächlich ab. Wütend schrie er auf und trat, beziehungsweise schlug ein Luftloch. Schnaufend kam er irgendwie an ein nötiges Maß an Beherrschung, bevor er ihr hinterher eilte. Suchend rannte er erst durch ganz Junkersteyn, dann den Weg rüber nach Berchgard. Er dachte in dem Augenblick nicht mal daran, langsamer zu werden. Er verspürte die Erschöpfung nicht, die der lange Lauf ihm einbrachte. In Berchgard selbst, wie erwartet, stand sie gerade vor Assamarils und Janareys Haus und wartete wohl. Doch Thea war da. Erst hatte er geplant, nichts zu sagen. Doch als er sah, dass Moira ohne Mantel los gegangen und nun halb durchgefroren war, wollte er ihr zumindest über Thea seinen Mantel zukommen lassen. Sie sollte nun nicht wegen ihm ihr Leben und das des ungeborenen Kindes riskieren. Das hätte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können. Noch weniger, als das, was er ihr ohnehin schon angetan hatte. Sie streikte, lehnte den Mantel vehement ab und auch all seine Worte, die er ihr entgegen brachte.
Geschlagen, machtlos und ernüchtert für den Moment, wandte er sich ab. Ohne Thea hätte er wohl nicht einmal mitbekommen, dass Moira ihm den Verlobungsring hinterher geworfen hatte. Doch die bald-Schwägerin hatte ihm Mantel und Ring gegeben. Gesagt, dass er es mitnehmen solle und sie sich um Moira kümmern würde. Als auch der Baron und endlich Janarey hinzu kamen, war er bis aufs Mindeste beruhigt und konnte sie endlich gehen lassen. Zumindest erst einmal. Er wollte immer noch nicht wahr haben, dass es so kommen musste. In den nächsten Stunden folgten unzählige Gespräche mit der Familie. Thea hatte nach den ersten Worten auf Berchgards Straßen noch Enndres geholt und Zahrak dann in Junkersteyn besucht. Dann hatte Amelie ihn einige Stundenläufe später noch unter eine Wolldecke gekauert am Kamin hockend gefunden und zur Rede gestellt, wurde aber von Assamaril abgelöst und am Ende des Tages suchte er noch freiwillig Nathelia auf. Unter diesen Gedanken und Gefühlen konnte er unmöglich einschlafen. Nach Erläuterung des Sachverhalts, gab sie ihm schließlich ein leichtes Schlafmittel, womit er sich wieder auf den Weg machte. Bis dahin war bereits die 1. Stunde des neuen Tages angebrochen. Auf halbem Weg stoppte er noch einmal und richtete sich nach Süden aus. Es war unmöglich, von hier aus Adoran zu sehen. Aber seine Gedanken waren einzig und allein dort, nachdem er vor einer Weile mitbekommen hatte, dass Moira zum Strand wollte. Aus der Anfangszeit wusste er noch, dass sie dort meist hingegangen war, wenn sie von Eliane geträumt hatte. Sorgenvoll stierte er in die Nacht und rang mit sich selbst, ihr nun nicht wieder zu folgen. Sie in Ruhe zu lassen und darauf zu vertrauen, dass sie sich nichts antun würde. Erst kurz vor der 2. Tagesstunde hatte er tatsächlich nach Junkersteyn zurück gefunden und sich dort nur noch das Schlafmittel im Tee aufgelöst, um kurz darauf am Kamin in einen eher komatösen, traumlosen Schlaf zu fallen. Am nächsten Tag würde es 'unter Leute gehen' heißen. Und nach dem Gespräch mit Assamaril wollte er es sich nicht geben lassen, sich von dieser Herausforderung einschüchtern zu lassen. "Und nun konzentriert Euch wieder. Ein guter Gastgeber bietet mir einen Platz und Tee an. [...] Ihr müsst leiden und kämpfen."
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Moira von Bergfall





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2017 12:07    Titel:
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Wenn sie so weiter macht, zieht Assamaril doch noch aus, den ganzen Morgen nach der langen schlaflosen Nacht war sie damit beschäftigt zu Backen, um sich entweder aufzuwärmen oder nur auf andere Gedanken zu kommen?.

Von Torte bis Kuchen und Pudding, natürlich Jana hat es gefallen, sie war ja auch so ne kleine Naschkatze.

Aber es tat Moira irgendwie doch etwas gut.

Nach dem ganzen backen und Küche aufräumen musste sie sich auch schon auf dem Weg machen sich von den beiden zu verabschieden denn der Hof wartete wieder auf sie.

Den Brief, den sie heute am Tisch fand wurde zwar gelesen und für schön befunden aber mehr auch nicht und so wurde auch der mitgenommen erstmal.

Man sah sie wohl den ganzen Tag am Hof werkeln und Tun und spät am Abend diesmal mit einem kleinem Lager feuer sitzt sie am Stand und lässt ihren Gedanken freien lauf bis sich doch aus Müdigkeit auch dort einschlafen wird eingepackt in Fell.




Zuletzt bearbeitet von Moira von Bergfall am 21 Jan 2017 12:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2017 15:14    Titel:
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Vormittags war er aufgestanden, hatte zumindest eine Scheibe Brot mit Frischkäse und eine Tasse Tee zu sich genommen, ehe er dann spazieren ging. Die Hände in die Jackentaschen gestopft, führte ihn sei Weg schlussendlich zum neuen Haus seines Vetters Enndres. Nach einem Zögern klopfte er dort an, um noch einmal mit Thea darüber zu reden, was er machen konnte, um Moira wieder für sich zu gewinnen. Viele Ideen fielen, wurden abgewägt und schließlich gedanklich abgespeichert oder direkt wieder verworfen. Eine gefiel ihm da besonders. Doch erst einmal half er Thea noch im Keller, die Vorhänge umzufärben und auf der Stange wieder aufzuhängen. Kurz vor Mittag kam er dann wieder nach Hause und blickte sich seufzend um. Es war ziemlich leer, so kam es ihm vor. Nicht, dass es je voller gewesen wäre, aber irgendwie wirkte das Haus seit Moiras Gehen kälter, einsamer.
Sanft auflächelnd ging er zu Nusper rüber, welcher es sich am Kaminfeuer gemütlich gemacht hatte. Liebevoll streichelte er das Tier, als es tröstend auf seinen Schoß geklettert kam. "Du vermisst sie auch, hm?", redete er zum vierbeinigen Mitbewohner und ertappte sich dabei, wieder dieses Stechen im Herzen zu verspüren. War das Liebe? Er hatte gedacht, das mit Linnea damals wäre schlimm gewesen. Hatte er es doch schließlich selbst beendet, nachdem er sie für Mondläufe so gut wie nicht mehr gesehen hatte. Aber das hier, das mit Moira, es schien ihn von innen zerreißen zu wollen. Nur durch die feuchte Schnauze Nuspers an seinem Kinn wurde er wieder in die Gegenwart gerissen und lächelte gequält, aber zugleich auch gerührt auf, als das Tier ihn abzulecken begann. "Aye, ich hab dich auch lieb.." Wieder nahm er das Streicheln auf und verbrachte so einiges an Zeit, in der er nur am Kamin saß, mit dem Rücken ans Klavierton angelehnt und Nusper auf dem Schoß haltend. Irgendwann versank er in einen Tagtraum, ohne es richtig zu bemerken..

Er verspürte Wärme um sich herum. Viel zu viel Wärme für einen gerimorian'schen Winter. Doch er konnte seine Augen nicht öffnen. Spürte nur mit einem Mal, wie sich zwei Hände an seinem Hosenverschluss zu schaffen machten und da konnte er dann auch das Gesicht Noemis direkt vor dem seinen sehen. Sie küssten sich und die Wärme schien somit von der strahlenden Sonne und seinem Gemüt zu kommen.


Erschrocken riss er die Augen auf, so dachte er, doch das konnte nicht sein.

Vor ihm sah er nun sich selbst und Moira. Sie küssten sich innig. Er erinnerte sich noch genau an den Tag. Es war der Tag gewesen, an dem er erfahren hatte, dass er Vater werden würde.


Das Stechen in seiner Brust wurde stärker und kurz bevor es Überhand zu nehmen drohte, verwackelte das Bild zu einem neuen, ebenso wohl bekannten. Linnea.. Er wusste nicht einmal mehr, was er beim Anblick dieser Szene empfinden sollte. Verwirrung stieg langsam in ihm auf.


Tania und er erschienen, das Bild von Tius mischte sich mit hinein..



und dann auch noch Suvenja und er. Wieso sie? Sie war seit gut 15 Jahren Geschichte. Sie war glücklich mit einem Anderen und hatte ein gesundes Kind zur Welt gebracht..


Keuchend riss er nun die Augen wirklich auf und blickte in das menschenleere Wohnzimmer in Junkersteyn. "Du musst dir darüber bewusst werden, warum du das getan hast. Du musst ihr antworten können, wenn sie dich danach fragt.", hörte er Theas Worte noch in seinem Kopf nachhallen. Es folgten Worte, die er selbst zu ihr gesprochen hatte, während ihrer beiden Gespräche: "14 Jahre lang habe ich so gelebt. Ich kann nicht glauben, dass das nun wirklich Geschichte ist." Hatte er damit seine Antwort? Hatte er diese Skepzis zur Ausrede genommen? Dachte er, man erwarte immer noch dieses unreife Verhalten von ihm? Hatte er gedacht, es würde niemanden wundern? Dass dadurch die Verachtung ihm gegenüber geringer ausfallen würde? Hatte er sich selbst sogar damit betrogen? 2 eiserne Jahre des Kampfes hatte er mit diesem einen Abend, diesem knappen halben Stundenlauf mit einer Tat zunichte gemacht. Vier Alkoholentzüge, konsequente Drogenmeidung, das Finden von ganz wenigen Orten, an denen er nur noch hatte rauchen dürfen und die wundervollste Person, die ihm wohl je in seinem Leben begegnet sein würde. Sein neues Ich, sein neues Leben.. Er hatte all das betrogen, hintergangen und zerstört. Starr, fassungslos gar, blickte er in diese ermüdende, bedrückende Leere vor sich und spürte förmlich, wie ihm die Erkenntnis mit ihrer so sanften Art bald mehr weh tat, als der Schmerz der letzten 44 Stundenläufe. Er hatte schon wieder nicht in sich und die Liebe seiner Mitmenschen vertraut und erneut damit alles aufs Spiel gesetzt...
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 22 Jan 2017 01:56    Titel:
Antworten mit Zitat

Der Tag war anstrengender verlaufen, als er es vermutet hatte. Nachdem er eine ganze Weile abends vorm Handelshaus zu Gerimor gestanden und mit Keylon geredet hatte, war er noch mit Amelie nach Kronwalden gegangen und hatte ein Klärungsgespräch mit ihr geführt. Danach hatte er sich ursprünglich auf den Weg nach Junkersteyn gemacht, um dort zu schlafen. Doch der Schlaf hielt nicht lange an und so ging er nach Kronwalden zurück, wo er Keylon vermutete, der auch schon den ganzen Tag über Schlafmangel gemeckert hatte. Doch er war nicht anzutreffen und so trieb es Zahrak zur Kommandantur des Regiments. Natürlich traf er seinen Bruder dort an. Arbeitend. Immer noch in der vollen Ausrüstung. Allerdings bestand seine Arbeit offenbar in diesem Moment aus einem ernsten Gespräch mit dem Baron und ausgerechnet um Zahrak ging es dabei.
So verging eine gefühlte Ewigkeit, in der er sich vom Baron, und zwischendurch auch noch Helisande, eine Standpauke samt Auflagen für die Zukunft anzuhören. Ein Schreiben, in dem er das Kind als seines anerkannte. Er sollte zusichern, dass er uneingeschränkt für die Unterkunft, Erziehung, Schulung und Versorgung Moiras sowie des Kindes aufkommen würde. Musste beteuern, dass er nicht mal nur auf die Idee kommen würde, schlecht über Moira zu reden... und um sie zu kämpfen. Woher kannte er das alles nur? Während er alles, mittlerweile beinahe routiniert, bejahte und versicherte, merkte er, wie sein Kopf anfing zu brummen und die Konzentration nachließ. Immer wieder unterdrückte er ein Gähnen. Auch noch, als er nochmal alleine mit Keylon redete, Luninara traf, ihr sagte, dass er Moira nichts ausrichten könne und später noch einen Mantel für eine Überläuferin besorgte.
Auf dem Heimweg von der Kommandantur aus, schweifte er unbewusst vom Weg ab, sodass er am Strand auskam, wo er Moira am bald erloschenen Lagerfeuer liegen sah. Als er sich sicher war, dass sie feste schlief, trat er vorsichtig näher und fachte das Feuer noch einmal mit ein paar liegen gebliebenen, von ihr sicherlich vorhin noch gesammelten, Ästen an, deckte sie richtig zu und zwang sich dann weiter Richtung Junkersteyn. Bis Kronwalden kam er noch, wo er ja Lina wieder entgegen nehmen wollte. Doch statt sich nach dem Sattel zu bücken und jenen dann ja auf dem Pferderücken auflegen zu können, kniete er sich erst auf den mit Streu bedeckten Boden und sackte dann alsbald schon in einen komatösen Schlaf zusammen. Nach bald 55 Stundenläufen ohne erholsamen Schlaf, übermannte ihn dieses Bedürfnis schlichtweg unaufhaltsam. Es war wohl der Fürsorge der alten Apfelschimmelstute zu verdanken, dass sie ihn leise wiehernd versuchte, mit dem Streu zuzudecken und somit den Stallknecht darauf aufmerksam machte. Dieser brachte schließlich eine Wolldecke, legte sie über den Schneider und ließ ihn in Frieden. Wie sich herausstellte, währte der Schlaf ohnehin nur bis zum Morgengrauen an...
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