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Verbesserungen ... in die eine oder andere Richtung
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Mirah Bashir





 Beitrag Verfasst am: 13 Mai 2016 23:44    Titel: Verbesserungen ... in die eine oder andere Richtung
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Das Kind saß in seinem Versteck, gepeinigt von hämmernden Kopfschmerzen und warf die Schüssel mit nicht angerührtem Essen an die Wand. Das Geräusch verstärkte die Kopfschmerzen nur und es ließ sich weiter zu Boden gleiten.
"Aua... Aua...!" hätte man es jammern hören können. Aber es half nichts, es musste dringend die ihm gebotene Gelegenheit nutzen. Das Jucken war noch unerträglicher als der Kopfschmerz. Und zu dem Jucken kannte das Kind den Grund: Sandflöhe. Verflixte kleine Biester.
Zwar behauptete es immer wieder das Baden zu hassen, aber war ihm doch bewusst, dass nur das gegen diese Mistbiester helfen konnte. Und nun hatte sich zumindest dafür ein sicherer Platz geboten.

Möglichst unauffällig schlich das Kind in die Stadt zurück, bis zum Haus von Samija. Sie hatte ihm am heutigen Tage den Schlüssel zu dem Haus überlassen und vor allem damit den Zugang zu dem Waschzuber im Keller. Es versicherte sich nur flüchtig, dass es im Haus alleine war und ging dann hinab zur Waschecke, wo es sich seiner zerschlissenen und nicht gerade wohlriechenden Kleidung entledigte. Immer wieder blickte es dabei unwohl über seine Schulter - gerade als es dann anfing den abgegriffenen Verband vom Brustkorb zu wickeln. Er diente nicht zum Verbinden einer Verletzung sondern schlicht zum Verstecken seiner wahren Identität.
Der Dreckspatz wusch sich ausgiebig - schrubbte Rücken, Hals und Beine bis ihm die Haut brannte, und die elendigen Sandflöhe hoffentlich das Weite gesucht haben. Hätte jemand in diesem Moment einen Blick auf ihn geworfen, wäre wohl die Abneigung des Kindes gegen Schwimmen im Meer und das Badehaus offensichtlich geworden.

Denn der Bengel "Marid" war ganz eindeutig kein Bengel - sondern eine junge Natifah, deren Körper die ersten weiblichen Formen ausbildete.
Im Normalfall waren die Haare struppelig kurz gehalten, der Körper in viel zu große Lumpen gehüllt, der Brustkorb mit einer Bandage 'platt' gebunden und das Gesicht so mit Dreck versehen, dass ihn sich niemand genauer ansehen wollte.

Die seltene Gelegenheit des Badens ohne Gefahr zu laufen entdeckt zu werden, genoss das Kind nur kurz, denn die Kopfschmerzen hämmerten um so schlimmer. Mit fahrigen Fingern zog es sich wieder an und taumelte aus dem Bad in die obere Etage zurück. Mit jedem hämmernden Kopfschmerz verengte sich das Blickfeld des Kindes und so schaffte es es nicht mehr bis zum Haus hinaus. Auf halber Strecke gaben die Knie nach und es fiel der länge nach auf den Boden.

Es dauerte ein paar Stunden bis es die Schwäche überwunden hatte und wieder soviel Kraft sammeln konnte um den Rückweg in den Morgenstunden in das eigene Versteck zu finden.
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Mirah Bashir





 Beitrag Verfasst am: 28 Jun 2023 12:20    Titel:
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Da saß sie nun.

Aus freien Stücken - auch wenn es nicht ihr ursprünglicher Wunsch war, jemals diese Ausbildung in Erwägung zu ziehen, geschweige denn anzugehen. Eine Ausbildung, die den Ruf hatte, dass sie nur für die geeignetsten Natifahs angebracht war, die mit der größten Grazie und Willen ein perfektes Bild abzugeben.

Da saß sie nun.

Sie, die es schon als Kind geschafft hatte, an die Grenzen der Verbannung zu geraten.
Sie, die sich als unbelehrbar erwiesen hat.
Sie, die auf Probleme und Verlust immer nur mit Eskalation reagiert hat.
Sie, an der viele gute Menekaner, die sie in die richtige Bahn lenken wollten, gescheitert waren.

Da saß sie nun.

Sie erinnerte sich an schlechte Zeiten.

An die Familie, die sie nie wollte und die sie bereits zu Kindheitstagen verlassen hatte.
An die wirklich miesen Momente, als sie keine Streiche spielte, sondern klaute wie ein Rabe und log, dass sich die Balken nicht nur gebogen haben, sondern deren Enden sich berührten.
An die Zeit, als sie wirklich jeden anging, der ihr nah kam. Schimpfte und beleidigte, handgreiflich wurde.
An ihr abfälliges Verhalten, wenn andere ihr nur helfen wollten.
An die Vertrauensbrüche, die sie jedes Mal nur zu noch schlimmeren Taten trieben.
Die Lektionen, aus denen sie einfach nicht lernen wollte.

Sie erinnerte sich an die guten Zeiten.

An die Menekaner, die sie nicht aufgeben wollten, bei denen sie erstmals den Wunsch verspürte, sich wirklich bessern zu wollen. Bei denen sich die gemeinsame Zeit so anfühlte wie Familie. Raniya, Abbas, Radeeh, Samija, Ahmad, und noch einige mehr.
An den Moment, als sie wirklich Teil einer Familie wurde.
An die Abenteuer, auf den Reisen, die sie unternahm.

Da saß sie nun.

Allein in dem kleinen Zimmer, das wirklich gut, aber auch praktisch eingerichtet war. Das Bündel, in dem ihre Sachen zusammen mit einem unförmigen Lamastofftier gepackt war, auf dem Schoss und fest umschlossen. Man hat sie heute gefragt, ob sie noch die Mirah sei, die man kennen würde. Eine gute Frage. Vermutlich hätte sie fragen sollen, von welchem Stand man ausginge.

Sie war kein Dieb mehr.
Sie war so gut es ihr möglich war ehrlich.
Sie badete den Mist aus, den sie angestellt hat.
Sie hat einen Ehrgeiz entwickelt, in einigen Bereichen gut zu sein.
Sie hat Ziele. Und diese Ziele sind mit dem traditionellen Bild einer Natifah durchaus vereinbar.
Sie stand nicht mehr so sehr auf Kriegsfuß mit den Traditionen.
Sie besuchte Unterrichte und versuchte sogar, Wissen daraus zu generieren.
Sie hatte sich selbst vorgenommen, diese Ausbildung im Palast zu bestehen und sich Mühe zu geben.
Sie war verlobt. Aus freien Stücken.

Da saß sie nun.


Stellt sich die Frage, wer sie in Zukunft werden wird.

_________________
Das Leben ist eine nicht enden wollende Reihe von vernichtenden Niederlagen, bis man sich nur noch wünscht, Flanders sei tot.

-Homer J. Simpson-


Zuletzt bearbeitet von Mirah Bashir am 28 Jun 2023 12:23, insgesamt einmal bearbeitet
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