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Der lange Arm Alatars
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Der lange Arm Alatars
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Tugor Crain





 Beitrag Verfasst am: 12 Feb 2015 19:15    Titel: Der lange Arm Alatars
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Ich erwachte schweißgebadet neben meiner friedlich schlafenden Frau. Mein Blick richtete sich auf Enomis, sie eine Weile betrachtend. Ich begann nach einer Kerze zu greifen und entzündete sie, den vorangegangenen Traum dabei deutend.
Der Herr selbst sprach durch jenen Traum zu mir, das wurde mir immer deutlicher bewusst. Eine Mission sei zu erfüllen, eine Mission welche mit Blut vergießen und Tod enden würde. Der Zeitpunkt war nicht gerade günstig, so stand doch die große Belagerungsübung vor Düstersee bevor. Alatar aber duldet keine Widersprüche, sein Wort ist Gesetz, so verschwendete ich keinen weiteren Gedanken daran.
Immer mehr Details meiner nächtlichen Vision begannen in meinem Kopf Strukturen anzunehmen, es formte sich ein Bild, bis ich Schluss endlich Klarheit erlangte. Einen hochrangigen Ketzer galt es zu beseitigen, einen mächtiger Krieger auf dem Festland, einen mit viel Einfluss. Ich würde ihn erkennen so bald ich ihn sah, hallte seine Stimme in meinem Kopf. Bei Morgengrauen würde ich aufbrechen, es blieb also wenig Zeit für Vorbereitungen.
Ich nahm ein kleines Frühstück zu mir, etwas Kaffee und dazu einige Küchlein, meine Leibspeise. Meine Kleidung wählte ich sorgfältig aus, darauf bedacht bei niemandem auch nur den kleinsten Verdacht zu erwecken, wer ich sei.
Dann verabschiedete ich mich von Enomis, sattelte meinen treuen Atos und verstaute noch einiges an Proviant in den Satteltaschen. Mein Weg führte mich erst nach Bajard, wo ich ein Schiff betrat um die weite Reise aufs Festland anzutreten. Nach drei langen Tagen und Nächten legte das Schiff an einem mir unbekannten Hafen an. Nun galt es sich zu orientieren und auf meinen stetig aufwallenden Zorn zu achten, war ich doch mitten unter Ketzern gelandet!
Ich ritt umgehend in die nächst gelegene Stadt, welche etwa einen Tagesritt vom Hafen entfernt lag, um mir dort vor den Toren erst mal einen Überblick zu verschaffen. Der Name jener Stadt war für mich zu diesem Zeitpunkt uninteressant, es war eine mir unbekannte Ketzerstadt und damit keinen weiteren Gedanken wert. Als ich unbehelligt durch die Tore der Stadt ritt überkam mich schleichend eine innere Unruhe, ich war wohl auf dem richtigen Weg und deutete dies als Zeichen des Herrn.
Ich mietete mir ein kleines Zimmer in einer schäbigen Taverne mit schlechtem Essen und verbrachte dort die Nacht. Fragen wurden mir keine gestellt, mein Säckchen Gold welches ich auf den Tresen ablegte tötete wohl jede Neugier.
Meine innere Unruhe wurde stärker und trieb mich dazu die Suche zu beginnen. Ich folgte dem Zwang, wissend das mir der All-Eine auf jene Art den Weg wies. Ich kam an ein größeres Gebäude, dem Anschein nach das Rathaus den Wachen nach zu urteilen. Eine kleine Menschenmenge stand heftig diskutierend davor, mir dabei keine Beachtung schenkend. Diesen Umstand nutzend näherte ich mich weiter, um den ein oder anderen Satz aufschnappen zu können. Alatar sei Dank, ich hatte Glück, doch was an meine Ohren kam schmeckte mir gar nicht und öffnete mir gänzlich die Augen ob dem Grund meiner Mission. Offensichtlich gab es seit einigen Wochenläufen bereits einen neuen, mächtigen Paladin in der Stadt, welcher einen kürzlich verblichenen wohl ersetzte. Jener neue Paladin hatte sogleich großspurig Pläne an den Tag gelegt und begann bereits Ritter und weitere Gefolgsleute um sich zu scharen. Der Plan sei wohl eine mächtige Armee aufzustellen um dann wenn die Zeit reif ist, einen groß angelegten, vernichtenden Schlag gegen Alatar treue Ländereien weit im Osten des Landes zu führen. Mir viel es wie Schuppen von den Augen, mir war klar das dieses Übel am Kopf bekämpft werden musste, der Paladin musste fallen bevor es zu spät war.
Schnell konnte ich seinen Aufenthaltsort herausfinden, was meine Aufgabe bei Leibe nicht einfacher gestaltete, nistete er sich doch im hiesigen Tempel ein. Ich vermied es mich dem Hort der Ketzerei näher als hundert Schritte zu nähern, um nicht in Gefahr zu geraten aufgespürt zu werden.
So blieb mir nichts anders übrig den Tempel unauffällig zu beobachten und auf meine Gelegenheit zu warten. Schon nach wenigen Stunden verließ ein großer, in typisch für den Ketzeradel gehüllter Mann in Begleitung zweier Ritter den Tempel Richtung Stadttor. Meine Nackenhaare richteten sich auf und meine Sinne schärften sich sogleich, da wusste ich das ich den Paladin gefunden hatte. Er war bereits ergraut, was darauf schließen lies das ich es mit einem erfahrenen Streiter zu tun hatte. Unbemerkt konnte ich den dreien folgen, um fest zu stellen das sie einen kleinen Temora Schrein außerhalb der Stadt, in einem kleinen Wäldchen aufsuchten. Mir war bewusst das ich es mit dreien niemals aufnehmen könnte, der Paladin alleine wäre schon fähig mich zu töten, sollte ich nicht vorbereitet sein. Also blieb mir wieder nichts anders übrig als abzuwarten und zu beobachten. Der ergraute Paladin kniete sich vor dem Schrein nieder, um ein Gebet zu sprechen, seine beiden gerüsteten Begleiter sicherten dabei ab. Mir war es unmöglich so an den Ketzer heran zu kommen, doch wieder half mir das Glück dabei.
Ich hörte seine dunkle, raue Stimme, einen Befehl an die beiden Ritter richtend, kurz darauf salutierten die Ritter und verließen das Wäldchen Richtung Stadt. Der Paladin fühlte sich wohl sicher im Schoße Temoras, das schloss ich aus seiner Reaktion. Ich wartete noch einige Minuten ob seine Begleiter nicht doch noch zurück kehren würden, dies könnte sonst fatal für mich ausgehen.
Direkt am Schrein wollte ich ihn auch nicht angehen, seine Macht wäre in seiner Nähe zu groß, so blieb mir nichts anders übrig als eine List anzuwenden.
Ein stilles Gebet verließ meine Lippen und sofort schloss sich meine schwarze Ahad Rüstung um meinen Körper, Schild und Blutklinge formten sich lautlos in meinen Händen. Ein weiteres Gebet und ein geisterhafter Panther erschien neben mir, darauf wartend jeden meiner Befehle sofort auszuführen.
Wie erhofft zeigte der Paladin eine Reaktion, er schien seinerseits etwas zu spüren und blickte sich um. Ich schickte den Panther los, um den Paladin weitläufig zu umkreisen, dabei darauf achtend das der Paladin ihn nicht sah, sollte er doch nur als Ablenkung dienen. Wieder schien der grauhaarige Mann aufmerksam zu werden, ich konnte sehen wie sich auch um seinen Körper eine Rüstung schloss. Ich hielt mich weiter bedeckt, so das er mich nicht entdecken konnte, erst musste ich ihn vom Schrein weg locken. Der Panther war zwischenzeitlich wieder an meine Seite zurück gekehrt, auf mein nächstes Zeichen wartend. Der Paladin zögerte noch einen Moment, dann aber entfernte er sich allmählich mit erhobener Klinge und schützendem Schild, um sich umzusehen. Ich harrte weiter, den perfekten Augenblick abwartend. Mir war bewusst das ich mir keinen längeren Kampf leisten konnte, würde der Lärm doch sicher die beiden Ritter auf den Plan rufen, es musste also wenn möglich schnell und lautlos geschehen. Ich wartete weiter bis der Paladin sich in meine Richtung, weg vom Schrein bewegte. Lautlos ausharrend verweilte ich, der geisterhafte Panther warf ungeduldig den Schweif hin und her, allzeit zum Sprung bereit.
Dann war der Moment da, der Paladin weit genug weg vom Schrein und nahe genug an meiner Position heran. Mit einer Handbewegung schickte ich erneut den Panther los, welcher sich augenblicklich auf den Paladin stürzte. Nur einen Augenblick später sprang ich ebenfalls aus meinem Versteck, auf den sichtlich überraschten Paladin zu. Mir war bewusst das der Panther ihm nichts anhaben konnte, sollte er doch nur als kurze Ablenkung dienen, was auch prompt gelang. Ich nutze die wohl einzige Chance die sich mir bot meine Mission schnell zu beenden. Ich prallte mit voller Wucht gegen dessen Schild, so das es mir gelang jenen aus seiner Hand zu reisen, galt seine Aufmerksamkeit just im diesem Augenblick noch meinem Panther. Ich konnte seine vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen durch den Helmschlitz erkennen, wurde ihm wohl jetzt schmerzlich bewusst das ein Ahad nach seinem Leben trachtete und er seine Unaufmerksamkeit teuer bezahlen würde. Der Paladin stolperte zurück, dabei beginnend ein Stoßgebet gen Himmel zu schicken, doch ich war um den Bruchteil einer Sekunde schneller und setzte sofort nach. Mit einem harten Schlag gegen seinen Helm beendete ich seine Bemühungen göttlichen beistand herbei zu rufen, er krachte benommen zu Boden. Sein Helm rollte zur Seite, weg von ihm, was sein Todesurteil bedeutete.
Über meine Lippen kam noch ein kurzes Gebet, welches den Paladin kraftlos am Boden fest hielt. Ich durfte keine weitere Zeit verlieren, waren doch möglicherweise die beiden Ritter in der Nähe.
Ich hob die Blutklinge an, sah dem Paladin nochmal in seine verdrehten Augen und trennte mit einem Streich den Kopf von dessen Schultern. Ohne mich weiter aufzuhalten lies ich den Panther verschwinden und begab mich unentdeckt so schnell wie möglich auf den Weg zurück in die Heimat, war meine Mission doch erfüllt.
Nach neun Tagen und Nächten kam ich schließlich in Düstersee an. Sofort begab ich mich in den Tempel, richtete mich gen Altar und warf mich auf die Knie. Ich lies die Blutklinge erscheinen, legte sie vor mir zu Boden und sprach ein Gebet... Herr, es ist vollbracht!
_________________
Wir sind alle Glücksbärchis...
und werfen mit Wattebäusche um uns!
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