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Man soll den Bogen nicht überspannen...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Man soll den Bogen nicht überspannen...
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 28 Sep 2014 13:09    Titel:
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Das eigene Auftreten...

Es gab Tage, an denen niemand auf ihr äußerliches Auftreten hin eine engere Verbindung zu ihrem Lebenspartner als eine gute Bekanntschaft schließen würde, die oftmals einen eher etwas reizbaren Hintergrund hatte. Dann gab es Tage, an denen beide sich vor Ohren und Augen anderer stritten und immer und immer wieder denselben Kampf austrugen. Sie hatten es sich beide nicht leicht gemacht, von Anfang an nicht, trugen starke Ecken, Kanten, Marotten, Eigenheiten und dicke Schilder um sich in eine Beziehung, von der keiner wusste wohin sie führen würde oder wie lang man den gemeinsamen Weg ertragen würde bis man Reißaus nahm. Die Frage veränderte sich jedoch mit den Monaten, mit den Momenten, an denen niemand außer ihnen beide hatte teilhaben dürfen – die Abende, wo jeder Streit in einem Entwicklungsschritt ihrer selbst endete. Mairi sagte wohl einmal richtig, dass sie wie ‚Arsch und Eimer‘ waren und Fenia schimpfe nicht umsonst, dass die beiden sich ‚verdient‘ hätten. Das hatten sie und es gab keinen Reißaus mehr. Fann hatte sich in viele Jahre in ihrem Leben dem Kampf gewidmet – den Kampf um ihr Selbstverständnis, ihr Überleben, ihre Stärke und dieser groben Distanz zu anderen. Kein Weib sein, dass den Männern untergeordnet wird, niemand, der angreifbar ist. Aber in der Gesellschaft Rahals würde sie nach außen hin keine Gleichstellung zu ihrem Lebensgefährten erreichen – und dennoch wird sie ihm niemals erlauben, sie nochmals öffentlich mit körperlicher Strafe maßregeln zu wollen, weil sie nicht in geschlossener Runde auf einen Befehlston gehorchte. Niemals – und ihm war bekannt, warum sie es nicht konnte, wehrlos bleiben… Aber letztlich, nachdem sie zwei Tage von Zuhause fortgeblieben war, dämmerte die Erkenntnis, dass sie nicht drum herum kam – für ihn und für sich – eine gewisse Rolle zu spielen. Denn eines musste man ihm lassen: Im Hafenviertel ließ er sie walten und sprechen, ohne dass die Seife für die Mundspülung auf dem Tisch lag. Ihr Revier, in welchem er sich ihren Lebensbedingungen möglichst anglich. Wollte sie also nun die Stellung an der Seite ihres Verlobten festigen, wenn sie in seiner Welt unterwegs waren, musste sie sich den Gepflogenheiten anpassen und ihren Kampf aufgeben, ihn vielleicht auch eher umlagern. Sie hatte sich eine Weile lang nicht bewusst gemacht, wohin sie eigentlich wollte. Aber sie wollte weiter. Sie wollte, ganz unbescheiden, ‚die Scharfschützin‘ des Reiches sein. Nicht „die Frau von“. Nicht diejenige, die ihre meiste Zeit zum Goldverdienen in Monsterhöhlen verbrachte, sondern ‚diejenige‘, die ausbildete, zu der man kommen musste, wenn man etwas werden wollte, diejenige, welche die Gruppe der Scharfschützen anleiten würde. Diejenige, die man mit Aufgaben betraute. Und dafür benötigte es Vertrauen. Und Vertrauen benötigte, dass sie sich den Würdenträgern entsprechend kompetent benahm.

Also was sollte ein Scharfschütze beherrschen? Etikette und sich selbst.
Das sollte eindeutig mit auf den Unterrichtsplan.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 14 Okt 2014 14:03    Titel:
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Viel Aufwand und viel Kraft...

Disziplin. Auf eine gewisse Weise wurde sie von den Scharfschützenanwärtern mehr gefordert als von jenen, die einen Lehrmeister an ihrer Seite wussten, der sie stets anhalten würde weitermachen und alles drum herum organisierte. Es war eine zusätzliche Herausforderung den neuen Unterrichtsplan zu strukturieren, für sich selbst. Und das Wichtigste hier bei war, sich nicht den einfachsten und bequemsten Weg zu suchen, sondern sich stets der Herausforderung zu stellen und selbst gesteckten hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Doch wenn man seine Ansprüche an sich selbst nicht hochsteckte, dann würde andere auch nicht viel von einem erwarten. Es war anstrengend, gewiss. So gut wie jeder Tag begann mit dem obligatorischen Lauf zwischen Rahal und Düstersee, der Fann keine Schwierigkeiten bereitete. Ausdauer und die Kondition jederzeit zu einem neuen Sprint ansetzen zu können war ein wichtiger Punkt im Fernkampf, in welchem immer wieder Distanz zum Gegner aufgebaut werden musste. Das Übungsgelände im Süden Rahals bot genügend Möglichkeiten, sich im Gleichgewicht zu üben, in der Hand- und Fußkoordination und zum Aufbau von Muskeln. Wer als Kämpfer des Reiches zart, schmal und zierlich bleiben wollte hatte seine Prioritäten falsch gesetzt. Obgleich man sich nach jenem Auslassen der Kräfte frisch fühlte, konnte auch eine niederdrückende Erschöpfung auftreten. Die Pausen konnten oft nur kurz gestaltet werden, denn auf dem Weg zum Scharfschützen gehörten mehr als ein bis zwei Stunden auf ein festes Ziel zu schießen.
Die Zeit wurde knapp, das verriet der schlichte Blick auf den Kalender. Hätte Ruben Rendan sich nicht so kommentarlos verdrückt und seine Schüler ersatzlos im Stich gelassen, wären Rayana und Fann schon weiter im Unterrichtsplan und hätten in sechs Wochen fertig sein können. Stattdessen müsste nun wohl das Ende des Jahres angestrebt werden. Gewisse Lektionen musste vorbereitet werden, indem neue Lehrer gefunden wurden. Und keine Lehrstunde konnte ohne eine Prüfung vergehen, für die wiederrum womöglich helfende Kräfte organisiert werden mussten. So führte Fann neben dem noch Korrespondenzen, verteilte Aushänge, verabredete sich zu Gesprächen, versuchte Termine zu vereinbaren und hielt dabei selbst noch Unterricht. Nebenbei – da war sie gewiss nicht die einzige – mussten die Frauen auch noch für mehrere Stunden im Wald verschwinden, um Holz zu schlagen, was nicht zur nur Zeit, sondern auch Kraft kostete. Nachmittage und Nächte wurden damit verbracht, Pfeile zu fertigen und sich selbst noch weiter im Bogenbau zu schulen, um eine höhere Kenntnis über die Waffen zu erlangen, die sie führten. Denn letztlich stand neben der Praxis mit dem Bogen, der Übung mit einer leichten Fechtwaffe, der Theorie und der Unterrichtsplanung auch noch die große Aufgabe im Raum, das Material für die neue Rüstung und den neuen Bogen zu gewinnen. Das brauchte Geld, es brauchte Zeit und gute Messer. An die meisten Kreaturen war Fann recht leicht herangekommen. Der Weg in die Sümpfe zu den Echsen, in den alten Tunnel zu den Gargoyles und Ogern und zu den Zweiköpfen auf der Frostklamm war nicht weit. Aber es war eine blutige Angelegenheit noch vor Ort die Häutung vorzunehmen. Die Kreaturen waren zu groß um sie wegzuschaffen und die Orte sehr gefährlich, wenn das Blut die Wesen der Umgebung wild machte. Wobei sie sich fragte, warum für eine Rüstung 160 Ellen Leder benötigt wurden. Es musste am Verschnitt liegen. Allein das nötige Metall für den Beschlag der Rüstung zu beschaffen kostete zusätzlich über hundert Kronen, die neben all den anfallenden Übungen auch noch zusätzlich verdient werden mussten. Nein – hier gab es nichts geschenkt, nichts bezahlt, nichts unterstützt vom Reich. Was bedeutete, dass Fann zusätzlich arbeiten musste. Die Taverne hatte Rechnungen zu begleichen, der Haushalt Wolfseiche wollte versorgt werden, Miete gab es zu bezahlen und Pfeilspitzen so wie Tränke mussten gekauft werden. So ging Fann auf die Jagd – und damit war die klassische Jagd im Wald gemeint: Vögel und Wildtiere. Dazu das Sammeln von Pilzen und Kräutern. Irgendwo fand sich immer mal wieder ein Abnehmer oder ein Gold sparendes Tauschgeschäft. Nur waren die Abnahmen nie garantiert und manchmal musste man Wochen auf einen Käufer warten und das Kapital solange im Lager bewahren.
Davon ab lebte sie nicht nur noch ihr eigenes Leben, sondern teilte es mit einem Mann, der oft genug eigene Schwierigkeiten mit brachte. Die seinen, die der Familie, die seiner Gemeinschaft und die des Reiches. Und diesem Mann sollte auch Zeit geschenkt werden, weil diese gemeinsamen Stunden ihr auch Kraft zurückbrachten.
Aber was war sie froh, die Bedingung an die Hochzeit gestellt zu haben, dass sie erst nach Abschluss der Scharfschützenausbildung stattfand.

Bis dahin half nur eine Stunde Mittagsschlaf am Tag und viel Disziplin.
Das Ziel war greifbar. So nah.


Zuletzt bearbeitet von Fann Wolfseiche am 27 Okt 2014 02:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 31 Okt 2014 13:56    Titel:
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Manchmal hasst man den Menschen,
den man am meisten liebt,
weil er der einzige ist,
der einen wirklich verletzen kann.
- Unbekannt



    „Ich hasse dich dafür. Ja, du bist ein Nichts.“

    Einige Male hörte sie seine Worte noch widerklingen, während sie allein oben auf dem Bett saß und das flackernde Kerzenlicht für sich die Dunkelheit vertreiben ließ. Irgendwie wünschte sie sich, sie würde den Hass in sich auflodern spüren, sie könnte all die Verletzungen bündeln und hinaus brüllen oder prügeln. Dafür hätte er sie aber vielleicht mehr verletzen müssen, als dass er sich selbst verletzte. Sie war nicht wütend, dort in ihrer Brust kitzelte sie nur das Gefühl von dumpfem Schmerz, das sie nicht schlafen ließ – oder doch mehr ein unruhiges Flattern im Brustkorb? Er hatte nicht recht, auch wenn er oft glaubte, er könnte Menschen immer richtig einschätzen und vor allem sich selbst – und dort begann womöglich der Fehler so vieler. Fehlende Selbstreflexion und das Bedürfnis ein ganz gewisses Echo hören zu wollen, um dieses Selbstbild gestärkt zu wissen. Das ging ihr manchmal auch so, aber es fiel ihr nicht schwer zu zugeben, dass sie zu denen gehörte, die man gerne mit einem schiefen Schmunzeln eine Angeberin nannte, weil sie mit Gerüchten um ihre Person spielte und sie für ein Bild nutzte, mit dem man in ihrem Milieu arbeiten konnte und was sie in eine Gruppe von Menschen gleichen Schlages integrierte. Er nennt es Hochmut. Hochmut bedeutet etwas anzupreisen, zu dem man nicht fähig ist. Es berührte sie etwas, dass er Angst hatte, ihr könnte etwas passieren, wenn sie es übertrieb. Dass einer käme und …Aber sie konnte auf sich aufpassen und hat gelernt, dass man an sich glauben musste, um an etwas Höheres glauben und diesem auch dienen zu können. Zu glauben, dass man zu mehr fähig sein kann. Sonst hätte sie auch niemals geglaubt, mit ihm zusammen sein zu können. Doch wenn er Hochmut sagt, dann verletzt es sie glauben zu müssen, dass er nicht an sie glaubte.


„Pflanzen und Tiere geben ebenso Hinweise auf das Vorhandensein von Wasser oder das Kommen von Regen, der gesammelt werden kann. Wenn sich Regen ankündigt, sondern viele Pflanzen einen erdigen, muffigen Geruch ab und Tannenzapfen öffnen sich. Ist es heiß und trocken, sind sie geschlossen.
Tiere sind insbesondere von auffindbaren Wasserquellen abhängig, deshalb bewegen sich Säugetiere vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung in der Nähe von offenen Gewässern.
Insekten, wie Mücken, halten sich zumeist ebenso gesammelt im Nahen Umkreis zu einem Gewässer auf.
Wasser aus der Luft zu gewinnen basiert darauf, fallenden Regen…“


    Sie hob den Blick von ihren Notizen auf, als sie hörte wie sich mitten in der Nacht die Haustür öffnete und schloss. Dazen hatte das Haus verlassen, so wie er aus der Taverne gestürmt war, nachdem sie zu ihren Freunden sagte, was Dazen ihr in einem Streit nachts zuvor vorgehalten hatte. Vielleicht hatte Fann verkannt, in welchem Zusammenhang er es wahrhaftig meinte, aber er ließ es unerklärt so stehen – ob er sie damit wieder nur auf die falsch vermittelte Weise schützen wollte? Jetzt verletzte es ihn. Er war auch der einzige Ritter, der seine Verlobte zurechtwies, wenn sie sich öffentlich nicht verneigte. Das verletzte sie. Und dort musste etwas hinter stecken, was über das oberflächliche hinaus ging und das sie verstehen musste… Denn er verstand die Demütigung nicht, welche die Vertrautheit brach - dieser so schwierige Akt der Balance. Aber ihm das Gefühl zurückzugeben, mit dem er sie ständig belastete, half nicht sein Verständnis zu wecken. Scheinbar war es der falsche Weg ihn zu erreichen, aber sie schaffte es mit Worten nicht mehr, nicht mehr mit Gefühlen, für die sie ihn verletzen musste. Freude bereitete ihr das keine und am Ende tat es ihr Leid gleiches mit gleichem vergolten zu haben.


Du und ich: Wir sind eins.
Ich kann dir nicht wehtun,
ohne mich zu verletzen.
-Mahatma Gandhi


    Müde drückte sie sich in die aufgestapelten Kissen zurück und setzte fort den Bericht über die Übernachtung im Wald zu schreiben. Sie war nicht zufrieden gewesen über diesen Abend, weil sie die höhere Perfektion der Dinge angestrebt hatte – aber es war nicht ganz misslungen. Die Dinge funktionierten, die Frauen verstanden sich, auch wenn das „Anführen“ noch mehr gelernt werden musste. Zumindest wusste jeder, was zu tun war, wie man einen Unterschlupf baute, ein Feuer machte und sich einen Fisch fing. Fann nahm sich vor, sie würde bei der Wiederholung des Unterrichtes die Sache anders angehen. Hier musste sie bitter schmunzeln. Würde Dazen es wieder Hochmut nennen, wenn sie glaubte, sie würde die nächsten Scharfschützen ausbilden? Automatisch korrigierte sie ihre Gedanken, wie widersinnig es auch war: Sollte sie die Scharfschützen ausbilden, würde sie zuerst die Theorie zum Thema vor die Praxis setzen und den Abend früher beginnen.
    Nicht jeder, der seine Lebzeiten in Städten oder militärischen Verbünden verbracht hatte, wusste wie man über mehrere Tage im Wald zurechtkam und auf was für Dinge man achten musste. Fann hatte diese Erfahrungswerte – die nötigsten zumindest – auch nur erlangt, weil sie schon als Jugendliche von der Truppe für die Jagd eingeteilt wurde und sie mit ihrem Lehrer auch manchmal für mehr als einen Tag in die Wildnis hinaus musste. Nicht alle Landschaften waren so überfüllt und reich an laufendem Fleisch und satten Fischteichen wie es hier in den Wäldern der Fall war.


„Zum Bau eines Unterstandes muss der richtige Platz und eine Zeit gewählt werden, wenn genug Licht zum Bau vorhanden ist. Zudem muss überlegt werden, wovor der Stand schützen soll: Kälte, Nässe, Wind, Schnee, Hitze, Sonne oder Insekten. Zudem sollte der Stand dort liegen, wo ein direkter Zugriff auf überlebenswichtige Dinge wie Wasser, Nahrung und Brennholz besteht.
Ein Lager darf nicht auf einem…“


    Fann tat es innerlich gut, sich ablenken zu können und sich nicht zu fragen, wohin Dazen nachts gelaufen ist – und dennoch war sie lange genug wach um zu lauschen, ob er wiederkommen würde. Es passierte aber nichts. So hatte sie viele Stunden Zeit, einzudösen, wieder aufzuwachen und weiter zu schreiben oder mit den Skizzen für den neuen Bogen zu beginnen. Rayana und Fann hatten dafür einen ganzen Abend beisammen gesessen und der Bericht lag unlängst der Bruderschaft vor – ob sie sich nun für ihr Tun interessierten oder nicht. Es war wie ein lebendiges Frage- und Antwort-Spiel gewesen, wie sie nach den Ansprüchen an den Bogen suchten, nach den Möglichkeiten diese Bautechnisch zu erreichen und der Auswahl der Materialien nachgingen. Aber es würde noch ein hartes Stück Arbeit sein die Vorstellung umzusetzen, das war es immer… in jedem Bereich. Manchmal misslang ein Versuch, aber dann musste man von vorne beginnen. Am Kern, dann die Ummantelung und schließlich die Sehne, ohne welche der Bogen nur noch zum Schlagen geeignet war. Und dafür war er doch zu schade…


Liebe ist,
dass Du mir das Messer bist,
mit dem ich in mir wühle.
- Franz Kafka


    Er hatte nicht recht. Sie war kein Nichts. Und vor allem nicht für ihn. Dafür hatte er sie oft genug so fest gehalten, als wäre sie das einzige, was er haben wollte. Und deshalb war sie auch nicht wütend, denn eine Beziehung hat zwei Waagschalen – und die des Hasses überwog bei ihr nicht.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 27 Nov 2014 20:19    Titel:
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Wo der Weg einmal hinführen soll...

    Wochen vergingen schneller, als einem lieb sein konnte. Je älter man wurde, desto eher rannte einem die Zeit zwischen den Fingern hindurch und die Hoffnung blieb Vergangenes bliebe vergessen unter diesem Berg an durchlebter Zeit liegen. Es gelang ihr recht gut. Nur Dazen rüttelte nach einem Jahr ihrer gemeinsamen Zeit an ihrer Vergangenheit, schaufelte, bis er ein paar Brocken fand. Im Anschluss schaufelte sie Löcher wieder zu, aber Erinnerungsstücke blieben zurück, sollten aber nur stille Zeitzeugen bleiben. Das war nur ein Wunsch eines Narren. Der letzte Satz ihres Vaters an sie brannte, er prägte viele Handlungen in ihren Ansätzen – Worte über Stärke. Stärke, die einen über die Masse hinwegsetzt, Stärke um die Dinge zu überleben, zu verkraften. Eine Stärke, die Neyla nicht hatte.

    Mit dem Gefühl dieses eigenen Wertempfindens, dem Ergründen des Potenzials eigener Fähigkeiten und dem Wissen, wo der eigene Platz trotz dessen lag, hatte sie mit Rayana – mittlerer Weile eine treue Gefährtin auf diesem Weg – das Gespräch in der Burg der Bruderschaft wahrgenommen. Dazen war zu dieser Zeit in Gefangenschaft gewesen. Ein anderer Grund seiner Abwesenheit wäre ihr lieber gewesen, aber diese an sich begrüßte sie sogar nach ihren vorangegangenen Streitgesprächen über diesen einen Moment ihres Vorsprechens. In der großen Halle aus düsterem Gestein saßen sie, die höchsten Krieger des Reiches in ihren Plattenrüstungen an der langen Tafel. Am einen Kopfende saß der Ahad, an anderem standen die beiden Frauen. Sie wurden nicht eingeladen sich zu setzen, also standen sie, die Hände hinter ihrem Rücken und mit unbeeindruckter Miene. Ein wenig fühlte sie sich an Dazens Knappenstrafe erinnert, wo er das Recht verwirkt hatte sich für einige Tage der Runde anschließen zu dürfen. Aber Unsicherheiten waren fehl am Platz und berührten ihr Gemüt nicht, nicht einmal mit Widerwillen oder Reizbarkeit.

    Mit allen Augenpaaren auf sie gerichtet erhob sie in dem widerhallenden Gemäuer ihre Stimme und berichtete von dem Konzept der Scharfschützenausbildung und beantwortete die ihnen gestellten Fragen. Immer mal wieder folgte ein kleiner Seitenblick währenddessen. Sie hatte nicht vor Rayana zu übergehen, die sich ihrer eigenen Aussage nach nicht als Rednerin betrachtete, aber durchaus wichtige Punkte ansprechen konnte. Über eine Stunde hatte man sich Zeit genommen die Rolle der Scharfschützen zu erläutern und eine respektvolle Zusammenarbeit zu gewährleisten, wie sie von den meisten der Anwesenden auch verstanden wurde. Nur einer der Ritter schien seinen ganz eigenen Vorstellungen zu folgen und äußerte recht plumpe Einwürfe. Fanns Antworten darauf brachten den Ritter fast zum Rasen, aber machten ihn genauso mundtot. Dennoch sollte sie aufpassen, wie weit sie es trieb. Hingegen erkannte sie hohes Entgegenkommen auf der Seite des Ahads und der anwesenden Ritterinnen.

    Vielversprechende Worte.

    Das Ganze würde Zeit brauchen um zu wachsen und sich zu entwickeln und jetzt war noch die Zeit das Verhältnis zu prägen und zu erproben, wie Überlegtes umsetzbar würde. Und was für sie selbst interessant war und was sie auch von Anfang an hatte erreichen wollen: Sie würde die nächste Ausbilderin. Noch eine Sache, in die sie hineinwachsen musste, aber dies mit dem zuversichtlichen Leitspruch ihres Vaters im Hinterkopf.


Zuletzt bearbeitet von Fann Wolfseiche am 27 Nov 2014 20:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 21 Dez 2014 17:53    Titel:
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Das Für- und Miteinander...

    Es hatte viele Gespräche und Klärung von Angelegenheiten gegeben, die durchaus auch einmal Stunden in Anspruch nahmen. Obgleich Dazen sie reden ließ und deutlich zeigte, wie sehr er an der Zusammenarbeit zwischen ihnen beiden interessiert war und ihr auch vertraute, war Fann kurzzeitig unschlüssig gewesen, ob sie ihm damit nicht nur Zeit und Nerven raubte. Es war nicht ihre Art Dazen von seinen Pflichten abzuhalten – sei es die als Prätorianer oder Ritter des Reiches - und selbst war sie vom Wesen her deutlich jemand, der Angelegenheit auch gern mal selbst in die Hand nahm, solang es ging. Sei es die doch gut laufende Taverne, in der Fann erproben konnte wie es war mit Kontinuität ein Projekt zu verfolgen oder die Ausbildung mit all ihren Tücken. Und Tücken lauerten überall. Sie war erstaunt, dass sie diese Widrigkeiten nicht in Rage brachten und sie den Weg weiter im Blick behielt. Ihnen war schon vor Wochen, nein gar Monaten, bewusst gewesen, dass einzelne Personen Probleme machen würden, weil man dieses Verhalten schon von ihnen erwartete. Aber diesen Kampf würde sie führen, sie sah sich in ihren Mitteln nicht unterlegen – und allein war sie auch nicht, denn sie hatte Dazen mit dem gleichen Sturkopf an ihrer Seite, nicht allein nur weil er als Ritter der erste Ansprechpartner der Bruderschaft für die Scharfschützen war, sondern auch als ihren Lebenspartner. Sie hatten Glück, dass es mehr gab, welche die gleichen Interessen verfolgten und einer Zusammenarbeit strebsam entgegen schritten und so hoffte Fann einfach, dass Isabell die Gelegenheit, die man ihr verschaffte, nicht mit den Füßen treten würde.
    Nicht nur, dass die nächste Ausbildungsrunde geplant werden musste, musste auch für die aktuelle Ausbildung noch einiges geregelt werden. Piraten. Einige zuverlässig, wie Jean und Yvette, waren andere eben das was man erwartete: Von ihrer Freiheit hin und her getragen. Sim war einfach verschwunden und als Lehrer für die Thematik der Orientierung ungreifbar, der zweite vermittelte Kontakt sagte zu, sagte wegen einer Bagatelle wieder ab und schließlich doch wieder zu. So etwas war bei kurz vor knapp nicht brauchbar. Wenigsten hatte die Honorable Societe ihren Teil beigetragen und zusammen mit der Schatzkartenjagd zum Zwecke der Scharfschützenausbildung ihren Sinn als Verbindungsglied erfüllt. Auch Seb scheint sich einbringen zu wollen und bot für kommendes Jahr und einige zufällig vorbeigezogene Biere einen durchaus interessanten Unterricht als Kanonier an. Irgendetwas mit Ballistik, was auch immer das sein mochte. Nebst der eigenen Ausbildung und der Vorbereitung der nächsten waren Rayana und Fann bereits im Einsatz für die Bruderschaft oder zumindest für Durion. Sie zweifelte zunächst, ob der gegebene Auftrag mit der Bruderschaft abgesprochen war. Sie wusste um ihre Funktion, für Aufträge eingesetzt zu werden, aber sie wollte eigentlich nicht zum Privatwerkzeug werden. Letztlich war der Spähauftrag aber eine gute Übung und stellte keine Hürde da, geschweige eben einen Abend im Kerzenlicht einen kurzen Bericht zu schreiben. Sie sah es als Teil des Taktikunterrichtes und würde zukünftig gefestigte Anlagen in einem anderen Licht und anderen Fragestellungen betrachten.
    Aktuell aber gab es keine Berichte mehr zu schreiben. Der letzte über mehrere Seiten reichende handelte über den Unterricht den Releana ihr gab. Eine in ihrem Fachbereich unglaublich versierte Frau und Intelligenz ohne den von anderen übertrieben mitgetragenen einhergehenden Wahnsinn konnte einen Menschen als Gesprächspartner doch sehr attraktiv gestalten. Fann überlegte, ob sie – wenn die Zeit es wieder mehr zu ließ – mehr von Releana über ihr Handwerk lernen sollte. Nicht, dass sie je den Weg zur Heilerin einschlagen würde, aber es gab gewiss hundertfach unnützeres Wissen als die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen oder allgemeines Wissen über den Körper und seine Anzeichen.
    Für die nächsten Wintertage galt ihre Aufmerksamkeit nun aber den eigens erlernten Handwerk des Bognerns. In mehreren Jagden hatten Rayana und Fann zusammen getragen, was es für den neuen Bogen an Material brauchte, von den Dämonenknochen bis hin zu den Drachenschuppen und Sehnen selbiger. Das Holz lagerte seit dem Sommer und so lagen bis abends die Werkzeuge nur selten still. Es wurde gesägt und gehobelt, verleimt und geschnitzt. Und manchmal musste von vorne begonnen werden, bis die Ergebnisse sich langsam den Ansprüchen annäherten. Dabei musste einiges zurückgestellt werden, wie die Fechtübungen und auch Laufen ging sie nur jeden zweiten Tag. Aber das tat ihrer Kondition keinen Abbruch – denn auch so gab es genug Pflichten am lieben langen Tag.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 18 Jan 2015 16:20    Titel:
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Der letzte Unterricht...

    Es war ein merkwürdiger Moment, ein Moment der Leere, als sie nach dem letzten Unterricht in den Keller herunter ging und den in monatelanger Arbeit gefertigten Bogen aufhob und im Licht der Öllampe einer Musterung unterzog. Die Fingerkuppen strichen das dunkle Holz entlang, fuhren über die geschwungenen Wurfarme und zeichneten Konturen der Dämonenknochenplatten nach. Sie hatte niemals so lange an etwas handwerklichem gesessen und so viel Herzblut in eine Arbeit gesteckt, die aus Material geschaffen war und von den eigenen Händen geformt wurde. Aber er war fertig. Sie waren fertig.
    Wahrscheinlich hätten Rayana und Fann es sich einfacher machen können, aber in Fann herrschte ein Drang der Perfektion und des Vorantreibens, was etwas Nachlässigeres nicht zugelassen hätte. Nun war der letzte Unterricht auf der langen Liste abgeschlossen und es war ein merkwürdiges Gefühl von einem Antrieb befreit zu sein. Und noch obskurer erschien ihr die Tatsache, dass sie sich selbst unterrichtet hatte. Sicher hatte sie die Übungen alle durchführen müssen, aber letztlich hatte sie übrige Unterrichte selbst gehalten und war sich selbst Schüler und Lehrer gleichermaßen gewesen. Fraglich ob dies irgendwo vor irgendjemanden Anerkennung finden würde. Sie wollte kein Lob, sie wollte den entsprechenden Stand, dem sie als neuer Ausbilder entgegenblickte. Teilweise war es einfach unbefriedigend, andererseits erinnerte sie sich auch an das Gefühl dieser stolzen Freude, als sie mitten im Wald verkündete, es sei endlich geschafft. Die letzten beiden Unterrichte hatten sie im Rahmen weniger Tage durchgeführt, was einen guten Grund hatte: ein neuer Auftrag. Diesen Aluin zu finden war einfach nur eine Aufgabe die man mit „Dreck“ gut umschreiben konnte. Der Haftbefehl war schon ein Widerspruch zu dem Auftrag, den Mann zu finden. Jemand, der weiß, dass er gesucht wird, wird sich verstecken. So hatten Rayana und Fann über mehrere Tage und fast Wochen vergebens die Wälder und Orte nach Spuren abgesucht und auch die Honorable Societe, die ihre Fühler ausstrecke, konnte noch auf keine Ergebnisse kommen. Deshalb setzte sie die Suche ein paar Stufen runter, sie war keine Kopfgeldjägerin für die persönlichen Belange anderer, denn dann bekäme sie Gold dafür. Die Augen blieben auf, aber es gab nun eine wichtigere Sache:
    Ein Zettel hatte neben ihrer Taverne auf dem Boden gelegen, schwer zu sagen wie lange schon, doch hatte die Witterung ihn noch nicht gänzlich hingerichtet. Den Namen „Ruben“ zu lesen sorgte eigentlich mehr für einen Brechreiz und eine Reihe von Beleidigungen. Dennoch wurde er scheinbar von Seiner Heiligkeit beauftragt, Rayana und Fann eine Aufgabe anzukündigen. Entweder war es eine Handlangerarbeit, für die man keine der offiziellen Scharfschützen der ausgerückten Armee entsenden wollte oder man wollte die besten ‚anwesenden‘ Schützen Rahals und des Umlandes mit etwas betrauen, das sich in der unmittelbaren Umgebung abspielen musste. Das würde sich alsbald offenbaren.
    Sie legte den Bogen zurück auf den Tisch und warf einen letzten kontrollierenden Blick in die Kiste mit den Rüstungsmaterialien. Ob sie sich vorstellen konnte, wie das Gefühl sein würde, endlich die neue Rüstung und diesen besonderen Bogen zu tragen? Es lag ungefähr so fern wie die Hochzeit und gleichzeitig auch schon genauso unheimlich nah.



Tatsächlich tust Du nichts, ohne die Kraft des Glaubens.
Du machst keine zehn Schritte, ohne die Überzeugung, ans Ziel zu kommen.
~ Unbekannt
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 05 Feb 2015 21:22    Titel:
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Die innere Ruhe vor dem Sturm...

    Seit sie mit dem Beginn der Scharfschützenausbildung begonnen hatte wieder täglich und intensiver die Übungen mit Bogen und Pfeil fortzusetzen und es weniger als kurzfristige Tätigkeit sondern als ehrgeizig zu perfektionierende Kunst ansah, merkte sie, wie es ihr Wesen beeinflusste. Der Bogen forderte etwas anderes von ihr als wild schlagendes Herz, rauschendes Blut und eine ständige Aufmerksamkeit auf alles um sich herum, auf jede Bewegung, die einen selbst niederschlagen könnte. Was sie brauchte, um ihr Ziel zu treffen, war Ruhe, war die Fähigkeit selbst in den brenzligsten Situationen den Puls zu senken und sich allein auf eine Sache zu fokussieren. Die eigene Mitte musste gefunden werden, der Geist frei sein von allen, was sie ansonsten in Rage brachte, Hass umgewandelt in Kraft und Verlust jeglichen Zögerns. Fand sie keine Ruhe, würde sie auch das Ziel nicht treffen. Womöglich hatte die Kunst des Bogenschießens etwas Meditatives an sich, etwas, was andere im Gebet fanden um sich selbst vor dem All-Einen zu finden.
    Sie hatte dank dessen und mit Dazen die ersten Schritte auf dem Weg gemacht, mehr zu ertragen, bis ihr der sprichwörtliche Kragen platzte, während Dazen hingegen immer häufiger in eine wütende Raserei geriet, die er – sobald einmal hineingeraten - nach Zeugenberichten nicht kontrolliert beenden konnte. Zumindest ihr gegenüber war er lange nicht mehr solche Anfälle von Ärger. Auch in den letzten Monaten hatte es genug kleinere Differenzen gegeben, genug Kämpfe die ordnen sollten, wer im Schlachtfeld einer Beziehung welche Position einnahm und wie man den Rang im Reich mit der Zweisamkeit im Privaten wie Öffentlichen vereinbaren konnte. Aber es waren so wenige, dass sie kaum noch der Rede wert waren und das Gefühl der Partnerschaft sich mehr und mehr festigte. Vorsichtig war Fann noch immer, weshalb sie darauf achtete, dass sie die Schützen, welche sich für die weiterführende Ausbildung interessierten, nicht ins Haus mitbrachte. Sie wollte direkt vermeiden, dass jemand Dazen als für die Ausbildung wichtigere Position betrachtete. Denn wenn Fann sich etwas nicht nehmen lassen würde, wäre es der Führungsrang bei den Scharfschützen. Je klarer sie bei potenziellen Schülern machte, wer das Sagen haben würde, hätten Rayana und sie direkt den höheren Stand. Bei der Auswahl der Neuen würden hohe Maßstäbe gelten, allein deshalb weil sie sich schon dabei erwischte wie kritisch sie über die aktuellen Knappen urteilte. Keinen von ihnen traute sie zu mal eine Führungsperson zu werden oder stellte sich selbst zumindest dabei vor, wie sie die Augen verdrehen würde, wenn die Führerschaft so bliebe, wie sie sich aktuell darstellten. Einige blauäugig, andere einfach nur träge. Dabei war Korlay derjenige, den man schütteln wollte um ihm zu sagen, dass die Welt nicht nach tugendhaften Vorstellungen von Ehrlichkeit funktioniert, sondern ein harter Kompromiss ist. Und Menos war so unselbstständig, unsicher und brauchte für jedes Wort eine Bestätigung, dass es eine Tortur war ihn als Anführer bei einer Rätseljagd vor sich zu haben und es ihr geradezu kribbelte zu rufen: 'Ach komm, ich mach schon!'. Aber das war alles nichts, was das Leben nicht kurieren konnte.
    Was aber vor dem Neubeginn der nächsten Ausbildungsrunde anstehen würde war die Bundschließung zwischen Dazen und ihr. Die Einladungen waren geschrieben, so feststehend, als hätte sie auch direkt mit ihrem Blut unterschreiben können. Keiner von ihnen war unsicher geworden, auch wenn Dazen leichenblass und schweigend während des Vorgespräches im Tempel die Bank umklammerte, dass man meinen könnte er wollte persönliche Abdrücke hinterlassen. Doch da erwies sich wieder, wie kostbar ein ergänzender Partner war, denn Fann war um die Antworten vor Fenia nicht verlegen gewesen.
    Niemand von ihnen war bereit über die Schwächen des anderen zu reden, denn die gingen niemanden etwas an. Was zählte war ihre gemeinsame Stärke, die demonstrativ durchgesetzt wurde…
    Und noch einige Male durchgesetzt werden würde.


Zuletzt bearbeitet von Fann Wolfseiche am 05 Feb 2015 21:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 15 Nov 2015 14:55    Titel:
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"Und warum sollen wir so formschön herausgeputzt in einer Reihe stehen?"

    Vermutlich hatte sie sich mit der Frage nicht sonderlich beliebt gemacht, ohne Zweifel, doch als sie sich in der Ritterfeste umblickte glaubte sie die Gedanken von manch einem ausgesprochen zu haben. Auf Dauer tat man sich damit keinen Gefallen. Vor allem, wenn der Hauptmann darauf keine Antwort wusste und es als Provokation betrachtete. Vieles war Augenwischerei, ohne Frage diente der Tant und der Auftritt einer gewissen Wirkung, die man sich zu erzeugen wünschte. Stimmung, Stolz, Zugehörigkeit, eine Armee geeint unter dem Banner des Glaubens und den Reden eines gnadenlosen Fanatikers. Reden, von denen die meisten doch wussten, dass sie auch einem Ziel dienten statt den Tatsachen, wie sie wirklich waren, Wort zu verleihen. Und das war vermutlich nicht verkehrt.
    Ihre Uniform an diesem Tage glich sie nicht nur mit Rittern und Magistern an, all den Würdenträgern des Reiches die zum Kampfe taugten, sondern hob sie durch den Wert, das Gold und die Auswahl der Stücke auch noch von den übrigen Einheiten ab. Sie wusste eigentlich nicht, was sie damit anfangen sollte - eine Belohnung und Schätzung der mitgebrachten Fähigkeiten, indem man für die 'Elite' ausgewählt wurde, nachdem man eigentlich bereits den Namen der "Elite" getragen hatte - in einem wesentlich kleineren Rahmen. Aber in der Elite, der schwarzen Kralle, war man doch wieder der einzige ohne Würdigung. Der ganze Aufbau war noch unsicher. Ob der Scharfschütze nun gleichgestellt neben den Rittern stand, wenn der Hauptmann sprach, oder doch nur als einzigst bürgerliche die untere Stufe besetzten. Es war gleich - vielleicht genauso gleich wie die Prunkuniform für den Auftritt in der Arena. Sie brachten Fähigkeiten mit, die gebraucht wurden, die andere nicht zu ersetzen wussten und das zählte. Der Titel des Scharfschützen befähigte dazu, im Höheren zu dienen, nachdem man Willen, Ausdauer, Talent und Selbstständigkeit bewiesen hatte. Ein Schritt, den bisher reichlich wenige geschafft hatten. Sie könnte sich darüber ärgern - und andererseits es als eine natürliche Auslese betrachten. Die Natürlichkeit dessen verlor sich, als Instanzen versuchten die Ausbildungsfortschritte zu untergraben. Dann musste man eben den Bogen der Zusammenarbeit im friedlichen Sinne überspannen, auch wenn es Fann geschadet haben mochte so hatte es der Sache selbst gedient.
    Und sie konnte auch nicht behaupten, dass ihr Einsatz gänzlich unbedacht worden wäre, die Kontinuität dahinter - selbst dann, wenn sie über alles im hohen Bogen kotzen und die Aufgaben hinwerfen wollte, die sie an Rahal festhielten. Fann war ein spezieller Fall an Charakter, zu speziell für manch einen - eine abstruse Mischung aus Intelligenz und Pöbel, aus Ehrgeiz und Desinteresse, aus Egoismus und dem Ziel andere mitzuziehen. Aber es reichte, dass sie eingeladen wurde in den Palast Seiner Heiligkeit zu treten und mit Aufgaben betreut zu werden. Wenn man aber auf Dauer seinen Kopf behalten wollte, sollte man zusehen in bestimmten Momenten die Klappe geschlossen und die Füße ruhig zu halten. Die Wahrheit zu sprechen war keine Tugend, sondern das Wort für sich und das Ziel passend zu verwenden. Daran sollte sie sich mit ihrem Mundwerk gewöhnen und zusehen, die Ausbildungen im Reich weiter voranzutreiben und damit ihren Teil zu erfüllen.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 30 Nov 2015 23:19    Titel:
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Das wahre Lagerleben ...

    ...bestand nicht daraus jeden Abend bei Lautenklang, Spiel und Trunk den Tag am warmen Feuer zu verbringen, mit Gelächter und gutem Essen die Gesellschaft zu genießen und danach in die Annehmlichkeit des Heims zu verschwinden. Vielleicht war man zu anfangs noch interessiert zu sehen, wer ins Lager einkehrte und welches faule Pack sich von dort wieder entfernte um den Hintern ins eigene Heim zu pflanzen. Irgendwann kannte man die Gesichter die geblieben waren und man hatte sich nicht mehr viel zu sagen als Meldungen weiterzureichen. Es mochte aber auch daran liegen, dass Fann durchaus den Rahmen ihrer Freiheit und Einsamkeit zu schätzen wusste und irgendwann genug von ihrem Umfeld hatte. An Aufgaben mangelte es gewiss nicht und auch nicht an Ausweichmöglichkeiten um den Holzpalisaden aus dem Sinn zu bekommen. Auch damals, als ihr Leben viele Jahre nicht anders ausgesehen hatte als dieser Zelthaufen zwischen Ruinen, war das Arbeiten als Jäger ihre einzige Möglichkeit gewesen ein Stück von Freiheit und Eigenständigkeit zu gewinnen – ein Drang, den sie niemals verloren hatte, der sie den Bogen als Symbol dieser hochstehenden Begriffe annehmen ließ.

    Als Scharfschütze stellte man sie eine Stufe höher über die „normalen“ ausgesandten Späher oder stellte sie den Liedwirkern zur Seite, wenn diese zur Luft stiegen. Der Boden gehörte ihr. Regelmäßige Grenzritte, kleine Sonderaufgaben oder im Rahmen die Übernahme der Befehlsgewalt. Das Abfackeln von Höfen. Das Rufen: Folgt der Scharfschützin. Ein Zeichen von Stand und Nutzen. Durchaus unterschied sie sich im Lager durch ihre freie Möglichkeit der Bewegung, dass sie weniger befehligt als gebeten wurde, nach Rat gefragt wurde zu ihrem Gebiet treffenden oder auch nur tangierenden Themen. Auf der anderen Seite war sie kein Ritter, kein Würdenträger und entsprechend passierte es, dass man ihr das auch deutlich machte. Es war schon ambivalent.

    Den Aufbau des Lagers hatte sie auf Befehl des Generals zusammen mit dem Hauptmann der Miliz koordiniert und so war sie auf die Lösung mit der Brücke gekommen. Für ein zeitlich ‚überbrückendes‘ Lager gewiss geeignet. Doch mittlerer Weile waren sie weit über einen Wochenlauf hier und durften sich Tag und Nacht mit dauernder Nässe, Kälte, Dreck, Blut und nun auch Schnee anfreunden. Die Zelte schützten vor Wind, aber jeder brachte seinen Schmutz mit in die Kälte. Nachts stank es schlichtweg nach Iltis, wie sie gerne schnaubend posaunte. Die Krieger hatten wahrlich andere Probleme als sich täglich zu entkleiden und zu waschen und vor allem ihre Kleidung zu waschen. Viele schliefen in ihren Lederrüstungen, in ihren Mänteln, verbreiteten ihre Ausdünstungen wie eine betäubende Glocke. Aber wen scherte es schon, sie machten keinen gemütlichen Landausflug.

    Das Essen war minder schwach. Die ersten Tage wurde das vorgekochte verteilt, heute Abend beim dichten Schneefall saß sie dort mit einem Stück Pumpernickel und einer dünnen Hühnerbrühe ohne Einlage. Ihre Laune sank gewaltig mit dem Speisenangebot am Tage und wenn irgendeine holde Stimme auf die Idee kam ein Lied anstimmen zu wollen wäre dieser Person vermutlich die Schüssel um die Ohren geflogen und die Laute ins Kloakenloch, das man irgendwo in den Boden gegraben hat.
    Das Wetter schlauchte. Die Kämpfe forderten Verletzte. Die tägliche Anspannung erschöpfte. Man regenerierte sich nur langsam, während der Alka und die Schattenpanther es sich in der Ordensfestung bequem gemacht hatten und der Feind sich seinen Hintern in Schwingenstein einpudern ließ. Aber da saß der Feind neben den erschlagenen Ketzern und konnte auf ein Symbol hinausblicken, das ihm wie ein Dolch das Herz ausgraben sollte. Ja, das Pack hatte schon bereits einen Ort verloren. Und von dort wo es saß konnte es bestens auf das robuste harrende Heer blicken und die Symbole ihrer schwachen Göttin brennen sehen.

    Die Kralle hatte blutig ausgeholt.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 07 März 2016 18:41    Titel:
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Ausbilderin Wolfseiche ...

    Sie hatte das Fenster geöffnet, um etwas mehr Sonnenlicht in den nur kaum abgegrenzten Raum ein zu lassen. Die roten Scheiben, farblich der Architektur der Oberstadt gewiss angemessen, ließen aber auch nur ebensolche vernebelt rote Helligkeit in die dunklen Steinmauern. Der Spiegel hatte ein paar Flecken und gab daher ein getöntes Bild vom Antlitz der Scharfschützin wieder, die ihre eigenen schmalen Züge nur knapp musterte. Sie rieb sich über die Wangen und durch den Nacken, ertastete dort den weichen Flaum ihrer dünnen Härchen am unteren Ansatz legte sich ihr Tatwerkzeug zurecht. Die kalte Luft des Vormittags fegte durch das Bad, es roch noch etwas nach Regen, feuchtem Gras, nassem Laub… ein Hauch verbranntem Holz, als habe jemand aus der Nachbarschaft das Küchenfeuer vorbereitet. Stille, Ruhe, keinerlei Tumult. An so einen furchtbaren Umstand gewöhnte man sich mit der Zeit. In der Oberstadt hatte man den Luxus eines großen, abgelegenen Heims im Schatten des Palastes Seiner Heiligkeit. Dafür aber auch elendig lange Wege.

    Mit den Fingern fuhr Fann sich nun durch das blonde Haar und ließ die Strähnen in ihr Gesicht fallen, sodass die Spitzen ihr doch recht weit in den Augen hingen. Zu lang. Eindeutig zu lang. Sie mochte sich mit ihrem kürzeren Haar, es grenzte sie von dem ab, was sie nicht sein wollte und nicht war: Das klassisch manifestierte Abbild einer weiblich holden Frau. Sie war das, was sie eben war. Nichts für jedermann aber hervorstechend – im Guten, im Schlechten.
    Haarspitze für Haarspitze rieselt vor ihren Augen herunter, während sie ihre Schneidkünste im Spiegel beobachtet – vielleicht ein wenig Eitelkeit, aber vor allem wollte sie ihr Auge und ihre Nasenspitze behalten. So lange es möglich war. Sie hatte sich nun seit der Schlacht lange genug herumärgern müssen, über die stümperhafte Behandlung ihrer Wunde. Noch lange bis ins nächste Jahr hatte sie mit ihrem Bein zu kämpfen, lernte aber besser damit umzugehen und die Beeinträchtigung ging Stück für Stück zurück. Sie hatte sich da auch nicht sehr lange geschont, wollte den Muskel nicht zu steif und kalt werden lassen. Eine Verwundung war nicht das einzige, was Fann aus der Schlacht vor Schwingenstein im Winter mitgebracht hatte. Als der Alka sie kurz vor dem heftigen Schneesturm alle aus dem Lager gerufen hatte und Fann blutend und humpelnd mit einem Pfeil im Oberschenkel dem Ruf gefolgt war, wurde sie - irgendwo in der dritten Reihe hinter den Kriegern und Magiern stehend – zum Würdenträger ernannt. Die Scharfschützen waren nun Würdenträger geworden für die erbrachten Leistungen, in älterer und vor allem jüngerer Vergangenheit. Die neue Einheit hatte sich beweisen können. Danach musste Dazen seine Ehefrau durch den Schneesturm zur eingenommenen Feste tragen, mit unerwarteten Willen und Kraft, um das große Bündel an Frau nicht an den Sturm zu verlieren.

    Verheilte Wunden, die Ehrung und Würdigung durch den neuen selbsterarbeiteten Titel (ein wenig stolz war sie, natürlich – andere wussten, welcher Titel ihnen bevorstand, wenn sie eine Ausbildung begonnen. Sie gehörte zu denen, die ihn für eine hoffentlich lange Generation an Scharfschützen erstritten hatte) – eine funktionierende Ehe. Abgesehen davon, dass sie zwischenzeitlich beim Tempel war um herausfinden, wie sie sich wieder scheiden lassen könnte –zwei exzentrische Persönlichkeiten hatten nun einmal auch ihre Differenzen - lief es gut. Streitpunkte waren vor allem, wenn Dazen seine Phase hatte, zu der er manchmal neigte. Vor allem zu Unzufriedenheit und Unmut. Meistens teilten sie ihn, manchmal bekam sie ihn aber zu spüren. Seit zwei Jahren gab es immer wieder Anbahnungen, dass er sie unter sich ordnen wollte, um selbst irgendwo im Gewirr seiner Selbstwahrnehmung einen Standpunkt zu finden. Ging es ihm gut, wusste er Fann hingegen sehr zu schätzen und erfreute sich daran, wie sie auf ihrem Weg voran kam und für ihre „Eier in der Hose“ bereits unter Gelächter von einem verunsicherten Fremden mit „Herr“ Wolfseiche angesprochen wurde. Fann konnte nicht behaupten, dass sie irgendwelche Rückschritte erlitten hätte, während es für andere Instanzen des Reiches dahingehend dunkler aussah. Das hingegen bereitete ihr etwas Kopfzerbrechen.

    Mittlerer Weile war sie „Ausbilderin“ Wolfseiche in der Garde mit gesonderter Uniform und unterrichtete dort die Mitglieder der Legion. Sie hatte nun ihren eigenen Würdenträgertitel, wurde in Unterrichten zur Hierarchie nur eine Stufe unterhalb der Ritter einsortiert. Sie hatte den ersten Fuß auf den Zielstein gesetzt, den sie sich zu Anfang ihrer Ausbildung markiert hatte: Sie wollte die künftigen Scharfschützen ausbilden. Und das hatte sie mit allen Mitteln verteidigt und endlich erreicht. Seit dem ersten Monat des Jahres war Asedya Volan ihre offizielle Schülerin und beinahe jede Woche war ein Unterricht angesetzt. Dahingehend war der Trabant sehr zuverlässig. Ithilias hingegen wurde aus gegenteiligem Grund herausgeworfen. Verschwendete Zeit. Volan hingegen strebte schon seit langer Zeit diese Ausbildung an, mit einem Durchhaltevermögen daran festzuhalten, dass sie daher auch Fanns Unterstützung hatte. Bei ihr hatte man allerdings am meisten mit der Theorie zu arbeiten. Dafür waren aber die reichlichen Unterrichte da, die mal öffentlich oder mal geschlossen gehalten wurden. Bisweilen bekam sie dafür vorwiegend positive Rückmeldungen – sie sei eine gute Lehrerin. Eine neue Erfahrung, die ihren Ehrgeiz packte.

    Und die Honorable Societe? Auch die hatte Großes vor…

    Nur Rahal krebst im Allgemeinen noch etwas herum, war noch nicht ganz aus dem Winter gekrochen. Aber auch da verrieten Aushänge erste Bewegungen... wenigstens etwas.



Zuletzt bearbeitet von Fann Wolfseiche am 07 März 2016 18:43, insgesamt einmal bearbeitet
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 22 März 2016 18:31    Titel:
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Die Zähne des Drachen...

    Sie waren in einer größeren Gruppe aufgebrochen. Der Tag hatte nicht bestens begonnen und sollte noch seine Schwächen haben. Aber das Ziel war definiert und sollte so oder so erreicht werden: Ein Drachenzahn.
    Fann hatte die geplante Jagt mit der erwünschten Beute in den Unterrichtsplan von Asedya Volan mit eingebunden. Sie sollte die zwei Scharfschützinnen, Mitglieder der Honorable Societe und deren Partner mit unter die Berge im Süden des alatarischen Reiches begleiten. Volan mochte bei den Schattenpantern genug Praxis erworben haben und zweifelsfrei gut mit ihrem Bogen umzugehen wissen, aber das Denken dahinter musste erst in Schwung gebracht werden. Nach Wochen der Unterrichte in der Theorie über die Auswahl des Bogens und der taktischen Wahl der Pfeile war ein Ausflug zur Umsetzung genau das richtige. Nun konnte sich ihre Schülerin bewusst werden warum sie was tat und dies mit realen Handlungen in Zusammenhang setzen. Nicht anders konnte sich Theorie und Praxis verbinden und längerfristige Verknüpfungen geschaffen werden. Auch einige Negativbeispiele konnten lehrreich sein und für ebenso tiefgreifende Erinnerungen sorgen. Es gab viele Krieger, Magier oder sonstig Schlagkräftige, welche jede Höhle auswendig zu wissen schienen, wussten um welche Ecke sie welcher Gegner erwarten würde und wie Mechanismen auszulösen waren. Das war praktisch. Problematisch wurde es, wenn man kurz vergaß, was es bedeutete in einer Gruppe zu jagen und sich gemeinsam vorzubereiten. Die zwei Drachen wurden zu früh hervorgelockt. Die Gepanzerten hatten ihre Schilder noch nicht wieder aufgezogen und die Schützen waren noch beschäftigt den nächsten Pfeil zu greifen und ihre Position zu wählen. Entsprechend sorgte das Missgeschick dafür, dass Fann nur einen Pfeil losschießen konnte, ehe der Druck des Drachenatems sie gegen eine feuchte, bröckelnde Wand schleuderte. Es gelang ihnen schließlich doch gemeinsam die Lindwürmer in den schmalen Gang zu locken, wo sie sich verfingen und niedergestreckt wurden. Blutend von den Schwerthieben und Pfeilwunden erstreckten sich ihre grünschuppigen Leiber auf dem kalten Boden. Noch etwas benommen von dem vorigen Unfall griff die Scharfschützin nach dem mitgebrachten Werkzeug und ließ sich von einer Fackel leuchten, während sie einen der großen Fangzähne samt einem Stück der Wurzel mühsam aus dem Kiefer des Drachen brach. Das Knacken hallte zwischen den Wänden wider und warf sich tief bis in die Gänge. Neben ihr war man damit beschäftigt Teile der besonders widerstandsfähigen Haut abzuziehen und mit Salz zu bestreuen. Ein recht erbärmliches Bild für solch symbolträchtige, einzigartige Geschöpfe. Der Ausflug ging noch ein paar Stunden weiter, war aber kürzer als üblich um es nicht überzustrapazieren, und barg einige lehrende Sätze und Erklärungen für die mitgeführte Scharfschützenschülerin. Es war gut, wenn sie bereits anfing sich mit in das neue Umfeld zu integrieren und bereits jetzt das Zusammenspiel erprobt und das Vertrauen gestärkt werden konnte. Fann kam nicht umher schon früh festzustellen, dass Schützen Einzelgänger waren, oft allein mit sich und in sich mit ihrer Konzentration und der Eigenverantwortung, dass sie jede Aufgabe auch eigenständig lösen mussten und nicht als ein Glied einer festen Reihe betrachtet wurden, als ein Schwert in einem Heer. Aber wenn sie irgendetwas wirklich mussten, dann darauf vertrauen, dass der andere Scharfschütze seine Aufgabe verlässlich und mit den gleichen Fähigkeiten erledigen konnte, wie man selbst – ansonsten konnte es schnell den eigenen Tod bedeuten. Daher war nun der Zeitpunkt gekommen, sich langsam einzuspielen und vorzubereiten. Der erbeutete Zahn war ein Ziel des Ausfluges. Er sollte eine Bezahlung sein, für jemanden der gewillt war sein Wissen zu teilen und weiterzureichen. Fann merkte schnell, dass es viel Vorarbeit und Vorlaufzeit bedeuten konnte Unterrichte zu organisieren, erst recht dann, wenn sie nicht von ihr selbst gehalten werden sollten. Aber die Ausbildung zum Scharfschützen sollte mit jeder Generation weiter ausgearbeitet werden und sich tiefer ins Reich integrieren…
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 29 Mai 2016 17:21    Titel:
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Von Können und Wollen...

    Sie hatte die Sehne extrem straff gespannt und das Knacksen im Holz ihres Bogens im übertragenen Sinne gehört. Aber es machte ihr nichts. Sie hatte in den letzten Jahren eine andere Art des Selbstbewusstseins gewonnen, eines, das nicht vorgeschobenen werden musste. Es war eine ruhige Überzeugung dazu gekommen und das dezente Verständnis für Grenzen. Beim Hauptmann der Kralle führten aber wohl eher der unterschiedliche Sprachgebrauch und die daraus wachsenden Missverständnisse zu Zwistigkeiten – gar Provokationen. Ja, die Sehne war ordentlich gestrafft und ließ sie innerlich schmunzeln. Irgendwo steckt doch immer ein Dorn.

    Die Rolle der Kralle war allgemein eh unsicher definiert. Besetzt von Würdenträgern - davon vierfünftel Arkorither und Magiefuchtler – brauchte sie eigentlich keine alltägliche Aufgabe. Eigentlich sollte jeder, der einen Würdenträgertitel hat, von sich aus in der Pflicht, Rolle und Verantwortung sein in Beschäftigungen involviert zu sein. Jeder von ihnen sollte eigentlich Aufgaben nachgehen: Sei es der Ausbildung des aufstrebenden Nachwuchses. Kein Wunder, dass es zu Unklarheiten in den Diskussionen kam.
    Fann hat sich befähigt gesehen sich der Wahl zum Vertreter zu stellen. Aber noch während des Treffens der Kralle hatte sie entschlossen, dass sie ihre Stärken in dieser Konstellation kaum ausfüllend umsetzen könnte und verzichtete von sich aus auf dem Posten des Stellvertreters. Wer sich von ihren Ansagen provoziert fühlte – da musste man abwägen was einem wichtiger war. Potenzial oder ein ruhiger Ton. Sollte es jemand machen, der anscheinend zusätzliche Arbeit brauchte und den Ärger dazu. Sie bot sich als Schreiberin an. Schreiben konnte sie auch.

    In der Garde fühlte Fann sich mittlerer Weile von allen Armeegliedmaßen am wohlsten – abgesehen von ihrer Hafentaverne, wo sie sich geben konnte wie sie wollte. Seit dem Hauptmannswechsel war es eine Weile der gleiche Trott in der Garde gewesen, aber es hatte sich gebessert. Ein paar Schoten blieben bestimmt, aber in den letzten Wochen hatte sich das Programm geändert und die Einstellung, wie man seine Gardisten ausbilden wollte. Mehr Möglichkeiten taten sich auf, mehr Termine wurden kundgetan und ihr waren die Appelle nicht mehr unangenehm.
    Auch Fanns Position war nun natürlich eine andere als damals. Sie steckte nicht mehr im System er Wehrlosigkeit, sich alles gefallen lassen zu müssen. Die Scharfschützin hat von Lebtag an ihre Freiheiten gebraucht, um sich zu entfalten. Sie hatte ihre Höhle und brauchte nur ein freies Auszugsgebiet. Aber sie war zuverlässig, das konnte sie beweisen, und entsprechend respektvoll nahm man ihre Anwesenheit und Unterstützung wahr. Natürlich war es Fann ein Anliegen, dass die Garde vorankam, allein für die künftigen daran gebundenen Schützen. Allerdings bemerkte sie, dass sie sich in den letzten Wochen auch etwas zurückgezogen hatte. Die besonders schweren körperlichen Übungen ließ sie auch einmal aus und besah sich das ganze lieber von außen als Wachschutz und Kommentator vom Seitenrand aus an – wie der Hauptmann meistens auch. Sie merkte es zudem gleich an ihrem Körper und sollte sich wohl nun wieder darauf konzentrieren neben dem Schießen auch etwas für die Konstitution zu tun, wenn sie sich mal weniger geschafft fühlte. So eine höhere Position machte anscheinend träger. Da sollte sie sich langsam wieder am Riemen reißen.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 30 Mai 2016 15:31    Titel:
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Etwas war im Reich nicht richtig...

    Sehr lange stand sie vor dem Aushang und las ihn immer wieder, beeindruckt von der Wortgewandheit des Verfassers so mitreißend von den Begebenheiten der letzten Nacht zu berichten. Selbst die Zeichnungen konnte sie hier und dort einordnen. Was sie nur nicht verstand war die Geschichte mit dem Fischer, der so blutdürstig niedergemetzelt wurde. Hatte man den Teil mit dem Bekehrungsversuch ausgelassen, weil er scheiterte und nicht gut ins Bild passte? So war sie es gelehrt worden, statt potenziellen Nutzen niederzumetzeln ihn versuchen für sich zu gewinnen. Vermutlich hatte sie als Schütze einfach ein kontrollierteres Gemüt als jemand, der spürte wie seine Waffe in einen Körper eindrang. Sie tötete aus der Distanz, sie tötete gezielt. Sie spürte nur den Bogen als Teil ihres Körpers und ihre Augen waren es, welche den Sturz vernahmen, aber nicht ihre Hände, die das Brechen von Knochen spürten.
    Lange noch besah sie sich weiter den Bericht, der an den öffentlichen Orten aushing und langsam verzogen sich ihre Brauen über den intelligenten, kühlgrünen Augen. Etwas an diesem Text war nicht richtig. Da war etwas, das sie anwiderte und abstieß.

    Mit den Fingern strich sie sich das praktisch kurz geschnittene Haar zurück und sinnierte mit aller gegebener Offenheit. Und sie fand heraus, was sie störte: der wütende Mob.

    Was war ein Mob? Eine banale, wankelmütige Masse an Leuten, die sich in alle Richtungen aufwiegeln ließen. Der wütende Mob war blind des wütens sein wegen. Nein, dazu gehörte sie nicht. Dazu war sie nicht ausgebildet worden, dazu war sie im Glauben nicht erzogen worden.
    Der freie Geist und Gedanke, der aus eigenen bewussten Stücken seinen Hass bündelte und gezielt einsetzte, aber nicht wie ein wildes Ungeheuer unkontrolliert wütend und mordend durch die Ländereien zog um provozierend ein blutiges Gemetzel hinter sich zurückzulassen.

    Das, was da passierte, war gefährlich und wenn man nicht mitzog würde man von etwas noch viel Gefährlicheren gerichtet werden. Es passierte ihr selten, doch obgleich sie eine verhärtete Miene vor sich her trug hatte sich in ihr alles verzogen und verkrampft.
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 10 Aug 2016 16:07    Titel:
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Entscheidungen eines Gläubigen...

    Sie saß im Raum der Schwarzen Kralle, der Einheit aus Würdenträgern, die weit weniger Nutzen für sie hatte als die Garde. Warum das so war? Sie brachte ihr nicht viel. Bei Sitzungen sah sie primär in Gesichter, die ihren Alltag nicht berührten – wenn sie ihre Züge überhaupt zeigten. Oder Gesichter auf deren Erscheinen sie auch gut verzichten konnte. Es war nicht mal etwas Persönliches. Es hieß schon vor Jahren, dass Fann niemanden wirklich leiden könne und daran störte sie sich so wenig wie ihr Umfeld, ob es nun stimmte oder nicht. Zumindest war sie nun Schriftführer dieser Einheit und konnte über den Briefwechsel ein Stück weit im Bilde bleiben. Sie hatte keinen konkreten Einfluss, vor allem nicht auf die Absprachen des Hauptmannes und seines Vertreters, aber immerhin gab es einige Personen der Einheit die lieber handschriftliche Zeilen von ihr lasen als von den eigentlichen Führungskräften. Für den Lebenslauf mochte es sich auch gut machen. Sie war kritisch, weil sie lieber eine andere Zugehörigkeit als Absicherung gehabt hätte, aber das würde sich im kommenden Rahmen wohl erst mal nicht ergeben.
    Ein Hohn war eigentlich, dass die Elite der Würdenträger größtenteils aus Arkorithern bestand. Einige davon blieben die meiste Zeit unter sich, andere waren dafür bekannt dass sie Quell von Ärger und Streit im Reich waren. Mit dieser Liedwirkerei konnte Fann grundsätzlich nichts anfangen. Es war einfach nicht greifbar und eine gänzlich andere Welt, die mit ihrer eher pragmatischen nichts zu tun hatte. Wahrscheinlich waren Magier vielen Menschen nicht geheuer und zu gefährlich, vermutlich auch aufgrund zurückliegender Geschichten und unklarer Zukunft.
    Und wer war sonst in dieser Einheit? Ein Ritter der Letharen und zwei Scharfschützen? Fann hatte schon lange keinen Überblick mehr und fragte auch nicht weiter nach. Sie hatte zu genüge andere Probleme als die Grundsatzfrage zum Aufbau dieser einen Einheit des Heeres. Sie kümmerte sich just nur darum die Briefe und Aushänge zu schreiben, die man ihr auftrug – und genau zu diesem Zweck saß sie zur Mittagsstunde im Raum nördlich der Kommandantur und führte Feder und Tinte statt Pfeil und Bogen.

    Den Platz, den sie haben wollte, hatte sie sich geholt. Sie hatte schon sehr früh, vor Jahren, beschlossen die Ausbilderin des Reiches für Schützen zu sein und alsbald hätte sie ihre erste Schülerin durch die anstrengende Ausbildung gebracht. Es standen nur noch wenige Termine aus und die meisten waren zeitlich schon festgelegt. Alles forderte viel Vorbereitung und manchmal war es anstrengender einen externen Lehrer für bestimmte Fachbereiche zu finden als selbst am Abend zwei bis drei Stunden zu referieren – was auch schon genügend Arbeit war. Die Unterstützung der Garde durch Hauptmann Bruchsteig und des Lazaretts durch Cara DelMur und Gabriella Mittgenstein hatte ihr einige Dinge einfacher gemacht. Dazen war ihr sowieso eine Stütze gewesen und ihr Teile der Taktik abgenommen, welche Befehle und Truppenplanungen anbelangte. Ein Diener des Seelen fressenden Dämons war ebenso in die Reihe der Lehrer getreten und hatte einen ganzen Abend einen sehr anschaulichen Unterricht darüber gehalten, wie man Gifte herstellte. Wie sehr sie auch zum Kritisieren neigte, im Gesamten war sie zufrieden. Dass Einzelne absprangen und sich trotz Verabredung nicht mehr meldeten kam vor, aber niemand war unersetzbar. Garde, Lazarett, Bruderschaft, Rabendiener, Handwerker… viele hatten oder würden ihren Teil dazu beigetragen die künftigen Scharfschützen für ihre Aufgaben vorzubereiten. Ausnahme waren nun die Rashar und Letharen. Sie waren zumindest partiell in der Garde mit vertreten, als Asedyas Kameraden. Und gleichwohl die Ausbildung bald geschafft war, war die Arbeit darum noch lange nicht abgeschlossen. Es musste noch viel organisiert werden, was weitere Institutionen betraf, bis womöglich hin zum Palast Seiner Heiligkeit. Asedya kann stolz auf sich sein, wenn sie die abschließende Prüfung schaffte, doch sie würde es auf sich selbst ebenso sein. Vermutlich war es nicht jedem vergönnt wirklich Lebensziele zu haben, Aufgaben, die einen ausfüllten und den Weg wiesen.

    Ihr größtes Problem waren aber nicht die Auseinandersetzungen um sie herum, die Kralle oder die Ausbildung, sondern dass sie gerade das, was sie sich für sich selbst aufgebaut hatte, bedroht sah. Und sie musste sich situationsgebunden eine Frage stellen, der sie am liebsten entgangen wäre:
    Benutze ich den Glauben solange, wie er mir und meinen Zielen nützlich ist, oder bin ich bereit auch meine persönliche Interessen hinter die es Allmächtigen zu stellen und für Ihn etwas zu tun, was ich sonst nicht zu tun bereit wäre?

    Welches Recht hatte ein Diener des Wahren Herrn sich auszusuchen welchen seiner Gebote er folgen wollte und welchen nicht…?
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Fann Wolfseiche





 Beitrag Verfasst am: 04 Okt 2016 20:02    Titel:
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Was man nicht will, aber bekommt...

    Wie seit anderthalb Jahren schon fand Fann sich abermals beim Appell der Garde ein, platzierte sich seitlich des abgesteckten Geländes und nahm die bereits vertraute Geräuschkulisse auf. Des Hauptmanns Stimme schwang kraftvoll und monoton gepresst zur Reihe der Gardisten herüber, der sich heute sogar ein paar Zivilisten angeschlossen hatten. Frischfleisch, eifrig, ungeformt.
    Fann wurde gebeten den heutigen Unterricht zu übernehmen. Schon im Voraus hatte sie in der Kommandantur eine Liste mit einer Auswahl von Unterrichtseinheiten hinterlegt gehabt. Allesamt mit einem Schwerpunkt auf der Theorie – ohne Kämpfe. Bewusst gewählt.

    Für viele Monate hatte Fann den taktischen Kopf – den sie ihren Schülern ebenso angedeihen lassen wollte - irgendwo in den Boden der Ignoranz vergraben und statt die Nase oben zu behalten die nasse Erde gefressen. Das war auch lange genug möglich gewesen. Die körperlichen Veränderungen ließen sich verbergen, die damit eingehenden Schwächen ignorieren oder überwinden – je nachdem. Damit musste Schluss sein.

    Sie wollte und musste der Herr ihrer Gefühle sein. Das war das Essenzielle für einen Weg zum Erfolg. Emotionalität und Gefühle waren ein Angriffspunkt, von dem aus Fehler und Mängel ihre Kreise ziehen konnten. Niemand konnte sich von allen Makeln frei sprechen und der Mensch war, im Gegensatz zu anderen Völkern unter dem Herrn, mit dem Los der Gefühlswelt gestraft worden. Eine gewisse soziale Schwäche zu besitzen war in gewissen Fällen kein zwingender Nachteil. Fann gehörte zu diesen Menschen und es war nun auch kein Geheimnis, gleich sie sich noch immer recht anzupassen verstand. Es fehlte ihr an Empathie und Mitgefühl. Es fehlte ihr an Interesse für die Belange anderer Menschen, wenn sie mit ihren nicht im Zusammenhang standen. Sie konnte es sehen, begreifen und versuchen zu analysieren, aber es erreichte sie nicht tiefergehend. Täte ihr etwas Leid, war es vorwiegend eine gesellschaftlich erlernte Floskel oder diente der Diplomatie.
    Dieser Wesenszug hatte es ihr einfach gemacht Menschen zu verletzen oder zu töten. Das, was ein Scharfschütze tun sollte. Einen Auftrag zu erfüllen bedeutete für sie nur eine faktisch sinnvolle Aufgabe zu vollenden. Nicht aus Grausamkeit zu töten, keine Freude an Leid und Verstümmelung zu empfinden. Nur ein festgelegtes Ziel zu eliminieren. Nur ein Ziel. Kein Mensch.
    Jeder Sturm ihres Gemüts wäre da allein zum Schaden ihrer Technik.
    Sie war als Scharfschütze körperlich bei sich selbst, mit Geist und Leib mit ihrer Waffe verschmolzen, entfernt von der Welt um sich herum. Und damit fühlte Fann sich wohl – bei sich zu bleiben. Sie hatte zwar immer wieder ein gewisses Maß an Freundschaft zugelassen, sie hatte die Liebe zu ihrem Ehemann – ihrem Partner - zugelassen, die gewachsen war und nicht irrgeleitet impulsiv über alles mit Chaos ausbrach.

    Aber mit dem anderen dort, was da war, damit konnte sie nicht umgehen. Damit wollte sie nicht umgehen müssen.
    Als sie nach mehreren Stunden Appell endlich in der Taverne auf ihrem Lieblingshocker zu ruhen kam, spürte sie wieder die Bewegungen in ihrem Bauch, der sich unverkennbar unter dem Hemd abzeichnete. Aus diesem unbestimmten Flattern war mittlerer Weile etwas Konkreteres geworden, das sich einfach nicht fortignorieren ließ.

    „Genau deshalb will ich dich nicht…“
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