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[Q] Träume und Gedanken - kennen keine Schranken!
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Träume und Gedanken - kennen keine Schranken!
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 30 Okt 2022 19:52    Titel: [Q] Träume und Gedanken - kennen keine Schranken!
Antworten mit Zitat

Der du mit deinem Mohne
selbst Götteraugen zwingst
und Bettler oft zum Throne
zum Mädchen Schäfer bringst,
vernimm: Kein Traumgespinste
verlang ich heut von dir.


~ Johann Wolfgang von Goethe ~



Dunkle Gänge, kalter Stein und so seltsam hoch die Decken, dass man in der Schwärze weit dort oben nicht einmal das Ende der Säulen ausmachen konnten, welche den Raum trugen. Dafür aber starrte die Dunkelheit irgendwann, wenn man nur lange genug die Blicke in dieses Nichts gleiten ließ, zurück
… und sie hatte verflucht viele Augen.
Manche davon animalisch, geschlitzt und in ungewöhnlichen Farben leuchtend, andere wiederum wirkten beinahe menschlich und blinzelten geweitet, vielleicht entsetzt zurück. Doch die Schlimmsten darunter hatten keinerlei Lider, schlossen sich nie und sahen tiefer als es möglich sein sollte. Sie drangen durch Haut, Fleisch und Knochen bis in die Bereiche, wo der Verstand, die Emotionen oder auch die Seele eigentlich verborgen und sicher ruhen sollten.
Durchaus weise also, der Neugierde nicht allzu lange nachzugeben und das Interesse rasch wieder von der schwarzen, unwirklich weiten Decke wieder hinab zu lenken.

Der Boden wiederum schimmerten in einer sanften, vorgegaukelten Feuchtigkeit, da die winzigen Quarzsplitter in dem groben Gestein jeden noch so schwachen Lichthauch auffingen und funkelnd mannigfaltig brachen. Wer aber die Hand an die rauen Fliesen zu seinen Füßen legte, der spürte statt kühlem Höhlenwasser eisige, beklemmende Kälte. Sie war vermutlich auch der Grund für den knochenbleichen Nebel der sein unwirkliches Band mal feiner und dann wieder undurchdringlicher durch das gigantische Gewölbe hauchte.
Hinter ihm wohnten, wie so oft, die Bewegungen.
Die meisten davon waren ein Trugspiel des eigenen Geistes, der sich rasche zuckende Schemen und grässliche Gestalten hinter dem, was das Auge erfassen konnte, ausmalte
… doch manche davon lebten und lauerten wahrlich.
Sie warteten still, harten blind und witternd aus, um zu ergründen, was dort unten umherwanderte, ob es zu diesem Ort gehörte und wie stark es nach Angst stank. Letzteres war ein ganz besonderer Indikator für Beute und so sind die Geschichten jener, die in den Nebel strauchelten oder rannten, um einer anderen Gefahr zu entkommen, nur um nie mehr gesehen zu werden, von wahrer Natur.

Zuletzt aber war es die grotesk harmonische Klangfolge an leisen Geräuschen, die zusammen dafür sorgten, dass es eben doch nie wirklich still wurde, sondern sich ein Teppich aus gehauchtem Wispern, unregelmäßigem Schaben und Kratzen über spröde Oberflächen und dem seltenen, langgezogenen, dumpfen Grollen, durch das gesamte Gebiet zog. Wobei es am Rande der Stufen, egal von welchem Punkt aus, die in die Tiefen führten, noch kaum merkbar war und dauerhaft präsent wurde, je näher man dem Zentrum der Irrgänge kam.
Wer dieses Gewirr an Lauten zu sehr in sich aufnahm, der konnte regelrecht spüren, wie es eins mit dem Körper wurde und bald im Gleichklang zum eigenen Herzschlag abebbte, um kurz darauf rhythmisch wieder aufzurauschen. Ein bizarrer Puls, der die Panik zündelnd entfachte
… zu Recht!
Denn hier wartete nicht der Tod, kein Ende mit Schrecken, sondern wortwörtlich der Schrecken ohne ein Ende – und die Geräusche waren nur sein Vorbote, seine persönliche Sinfonie.

Am heutigen Abend mischte sich das zarte, feine Flüstern eines leuchtroten Robensaums darunter und zu ihm gehörte auch das verspielt wirkende, schwach hallende Tappen filigraner, blanker Sohlen. In jedem Raum, den diese Füße durchschritten, blieb beinahe spürbar ein Anflug von massiver Macht, verbunden mit dem Glanze goldener Haare und dem sanften Duft wilder Mohnblüten zurück.
Doch die mädchenhafte Gestalt wandelte unbeirrt tiefer in die Hallen des ewigen, uralten Schreckens und sorgte sogar dafür, dass mancher Schatten hastig vor ihr zurückwich, um ihrem Ziel keinesfalls im Wege zu stehen.
Sie alle spürten ihre Gedanken, ahnten die Motive dahinter und fielen in den Tatendrang mit ein.


„Es ist beinahe an der Zeit…“, merkte die weiche, junge Stimme, die sowohl berechnend eisig kalt und doch verführerisch lockend zugleich klang, an, als sie sich einem rabenschwarzen, gigantischen Monolithen näherte.
„Zzzzssseit… Zsssszzzeit…. Zeit…“, wisperten die Stimmen zurück und als sie Blick hob und in die Decke sah, da starrte ein Meer aus Augen zurück. Sie jedoch hob die Mundwinkel langsam, bis ein dünnes, beinahe grausames Lächeln die vollkommenen Lippen umspielte.
„Die Zeit der Prüfung, das Jahr der Schonung ist vorbei.“
„Zzzzssseit… Zsssszzzeit…. Zeit…“
„Wir wollen sehen, ob es weise genutzt wurde oder ob das Unterpfand eingelöst wird.“
„Zzzzssseit… Zsssszzzeit…. Zeit…“
„Von der Torwächterin oder dem Grauen, je nachdem wessen Anspruch größer ist.“
„Zzzzssseit… Zsssszzzeit…. Zeit…“
„Ja, es ist beinahe Zeit. Morgen schon…“
„Zzzzssseit… Zsssszzzeit…. Zeit…“
„Morgen weicht der Goldblatt dem Rabenmond – es ist Rabenzeit!“

Und mit dem letzten Aufruf weiteten sich die Augen an der Decke, zitterte die Erde und verstummte das Flüstern für wenige Momente vollends.
Lautlos wuchs schlingernd ein grüner, zarter Strang aus dem Boden vor ihren Füßen, streckte sich rasant, bis er sie einige Zoll überragte. Zwei Knospen formten sich, spitz zulaufend und öffneten sich dann wie aufklappende Münder, entblößten leuchtrote Mohnblüten mit samtdunklem Zentrum.
Als sie danach griff, ließ es sich ohne Widerstand pflücken und die Wurzeln formten sich geschwind zum schwarzen Sensenblatt.

„Ich bin bereit.“, hauchte sie in dunkler Wonne, „Doch ist es die Welt? Bist du’s?“
„Es ist beinahe an der Zeit…“





Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 06 Nov 2022 00:45, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2022 01:22    Titel:
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Wenns so recht schwarz wird um mich herum,
hab ich meine besten Besuche.


~ Friedrich von Schiller ~



Viele Augen beobachteten...

... das Kind am Turm, das Teil dieser und jener Welt war, das träumte und zugleich ein Stück Traum selbst verkörperte. Realität mit der Reverie vereinte und somit zum perfekten Schlüssel für ein wohl gehütetes Schloß wurde. Ein Schloß, von dem sie selbst bis dato nicht einmal wusste, dass es bestand. Doch vielleicht war es einfach mit dem Schlüssel zeitgleich entstanden? Hier ergab das Sinn, selbst wenn es dort vollkommener Schwachsinn war und man klare Regeln für Schlösser und ihre Schlüssel hatte. Welcher wahnwitzige Handwerker fertigte Schlösser nach den Schlüsseln an? War es nicht eher anders herum? Aber ja, hier konnten sie entstehen, zeitgleich, denn ein kleinster Stein in der See der Träume erzeugte Wellen, die bis an ferne Ufer gelangten und so setzte ein Gedanke oftmals eine ganze Flut in Bewegung.
Sie beobachteten das Kind, das sie zeichnete, sie bestimmte und zugleich fürchtete. Sie wussten, dass dieser kleine, zerbrechliche Schlüssel ihnen endlich das Schloss öffnen würde - HEUTE NACHT NOCH!

***

Viele Ohren...

... lauschten den geflüsterten Abendgebeten, die man in den stillen Kammern murmelte und den Schlafliedern, welche durch die Schlummerräume drangen und noch einen sanften, süßen Beigeschmack von Frieden hinterließen.
Eigentlich wäre es ihre Zeit nun, man hatte sie sicher über die See gebracht und aus ihnen, die sie einst kleine Ängste gewesen waren, Albträume gemacht. Man hatte ihnen Körper gegeben, Substanz und den Wunsch die Furcht ihrer Erträumer, der eigentlichen Erschaffer, gierig aufzusaugen, wann immer man in der Welt ohne Regeln aber unzähliger Wunder, die Pfade kreuzte.
Sie lauschten ihren Atemzügen, die tiefer und gemäßigter wurden, doch machten sie sich heute nicht auf die Jagd, sondern ließen sie unbeachtet durch die Traumebene streifen, die damit beinahe leer und still wirkte.
Das Surreale konnte sie heute nicht locken, sie wollten Realität schmecken, wollten über den Schutz eines Traumes hinaus Ängste kosten - HEUTE NACHT NOCH!

***

Viele Klauen...

... gruben sich in die dünner werdenden Wände, als das Schlüsschen sich langsam drehte und bereits die ersten, dunklen Schemen entkommen waren. Sie drückten sich gegen die feine Materie, die sonst so undurchlässig blieb und jetzt doch an manchen Stellen eine Art Schloss bekommen hatten. Beinahe glaubten sie den Ruf der Freiheit und die warme, echte Beute dahinter spüren zu können, die Sehnsucht wurde zur Gier.
Als die Mauer zum ersten Mal wirklich nachgab, da jaulten sie vor Freude auf, denn in diesem leisen Knacken lag der Triumph und ihm folgten weitere Risse, Schlitze, Lücken und Löcher in dem Wall, der die Grenze ihres Daseins bedeutet hatte.
Die Klauen schoben sich hindurch in eine Welt der frostigen Rabenmondnächte und betraten Gerimor. Nur einen Moment kosteten sie die Süße der frisch gewonnenen Autonomie, dann wollten sie endlich speisen - HEUTE NACHT NOCH!


Dank einem kleinen, träumenden Schlüssel.


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Cirella Abendstern





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2022 04:45    Titel:
Antworten mit Zitat

Mehlschirmlinge. Auf den ersten Blick leicht mit Champignons verwechselbar. Sie wachsen für sich alleine, weitab von größeren Gruppen anderer Pilze. Diese Kleinode sind seltener als Gold und leicht zu übersehen am Tage. In der Nacht jedoch, sind sie im kurzen Schein der Laterne besser zu erblicken.

Cirella setzte ihren Dolch an und knipste ein weiteres Exemplar ab. Dreizehn.
Es wurde langsam Routine für sie des Nachts los zuwandern. Stets dieselbe Route, in der Hoffnung genügend Pilze für eine warme Mahlzeit zu ergattern. Nicht weit vom Fleck, wo sie stand, hörte man den Fluss plätschern, der am Nilzadan wohl seine Quelle hatte. Die Luft war deutlich kälter geworden. Frostig stechend in der Lunge beim Einatmen, seichter Nebel beim Ausatmen.

ciii... reeela..

Mit ihrer Öllampe voranschreitend blickte sie über den matschigen und Moos bedeckten Waldboden. Umringt vom dichtem Laubwerk und konzentriert auf jeden hellen Fleck, der einer jener begehrten Pilze sein könne. Jeder Schritt war behutsam platziert, um nicht auszurutschen oder festzustecken in einem so unwirschen und matschigen Gelände.

Ciii... reeellaa...

Ihr Name wehte im Wind an ihr Ohr wie ein fernes Echo. Sie dachte, der Matsch spielte ihr beim ersten Male einen Scherz, doch nun horchte sie auf. Wer würde um diese unsittliche Nachtzeit ihren Namen mitten im Wald rufen wollen?

CIII... RELLA

Die kleinen Haare an ihrem Nacken bäumten sich im Nu auf als die Stimme kristallklar und nahe um sie herum aus dem Dunkel gerufen wurde.

H...Halllo?

Cirellas Stimme verriet ihre derzeitige Lage. Sie hatte doch nie Angst vor der Dunkelheit. Sie hatte natürlich keine Angst vor Skeletten. Die klapperten doch nur herum. Selbst Spinnen und Fledermäuse waren ihr nie zuwider. Was war es? Was war diese Stimme?

Im Dunkel vor ihr erwachte im selben Moment ein blubberndes Schnauben, ekelhaft, feucht und gierig.

Hüüüüüübschhhhh... soooo feiiiiin.... MEIIIIIIN

Könnte sich eine Gänsehaut je doppelt bilden, so war dies der beste Moment dafür. Cirella quiekte erschrocken auf und stolperte sogleich nach hinten. Sie wollte nicht wissen, was es war und es auch nicht herausfinden. Tief war der plötzliche Schreck, der ihre Beine wie von selbst laufen ließen. Sie taumelte einen kleinen Abhang herunter und fand festen Kieselboden vor. Es war die kleine Straße am Fluss!

Das Feuer einer Fackel erschien im Dunkel. Sie wiegte sich schon in Sicherheit und rannte auf den flackernden Lichtkegel zu, nur um zu erkennen, dass es Wegelagerer waren, die auf die Schreie im Wald aufmerksam wurden.

Na sieh mal an Püppchen, was treibt dich umher? Was schaust du so erschrocken? Ich bin doch kein Geist. Aber du wirst vielleicht zu einem, wenn ich mit dir blablablabla

Die Worte des rülpsenden Mannes, der mit einem Messer auf sie zu rannte, flogen an ihr inhaltslos vorbei. Sie fühlte sich beobachtet, als wenn etwas weitaus Schlimmeres hinter ihr Verfolgung aufnahm. Ihr Arm mit der Laterne flog eher aus Reflex nach oben, den Angriff des Banditen abwehrend, um mit der Faust des anderen Armes einen beherzten Schlag auf den Adamsapfel zu setzen. Sie drehte sich herum, während der Mann röchelnd zusammensackte, die Laterne in einem wirren Lichtspiel ins Dunkel leuchtend.

WER IST DA!?

Brüllte sie sogleich in die Nacht, bevor ein stechender Schmerz ihren Rücken traf. Sie hatte den zweiten Banditen übersehen, der gleich hinter dem ersten angerannt kam und ihr eine Gabel ins Kreuz stecken wollte. Ein beherzter Ellenbogen und ein Tritt nach hinten löste auch jenes Problem kurzfristig. Im selben Moment wurde es still, bis sich die hässliche Stimme aus dem Dunkel vor ihr erneut erhob.

MEEEEEHR.....
Ssssie sind ZU SCHWACH... lassss mich DICH ANFASSSSSEN

Ihr Herzschlag war nun gleichsam eines Spatzen, der vor einem Falken floh. Sie taumelte über die am Boden windenden Trotte und erneut waren ihre Beine schneller als ihr Kopf, losrennend.

Es war kein Marathon, sondern ein Sprint gegen etwas, was sie nicht begreifen konnte. Sie hatte Angst. Nach einer Weile gab der Boden plötzlich unter ihr nach und wurde nass. Sie stolperte und flog nach vorn, was ihr die Laterne aus der Hand riss. Jene zerschellte auf einigen Steinen und erlosch sogleich mit einem lauten Zischen. Sie war am seichten Flussübergang angelangt, welcher nach Schattenwinkel führte.

Sie drehte sich herum, im eiskalten Wasser sitzend. Das blubbernde Geräusch war wieder da. Aus den Wolken brach kurz ein fahles Licht vom Mond und gab ihr einen Blick auf eine schwarze große blubbernde Masse, welche sich aus dem nahen Baumdickicht hervor schälte und mit schemenhaften Tentakeln auf sie zu wanderte.

Khoooommm... KOMM HEEEEEER

Sie spürte eine Wärme zwischen ihren Beinen aufkeimen, ehe jene vom Eiskalten Wasser überspült wurde. Die Kälte vom Wasser und nackter Angst ergriff ihren ganzen Körper. So sehr, dass sie zugleich zu schreien und weinen begann. Es dauerte eine gefühlte Unendlichkeit Mut zu finden sich vom dunklen Wesen abzuwenden, sich aufzuraffen und weiter zu rennen. In ihren verheulten Augen sah Cirella einen weiteren Lichtschein wabbern. Verschwommen durch ihre Tränen stolpernd und am Ende ihrer Kräfte trugen sie ihre Beine weiter bis zu einer Türe. Sie rannte gegen selbige, riss jene panisch auf und wurde von einem Schwall Wärme ins Leben zurückgeholt. Sie schmiss die Türe sogleich hinter sich zu und drückte sich mit dem Rücken gegen.

Stille.

Das Knistern von Kaminfeuer. Sie war in einer Taverne, umringt von ausgestopften Tieren, die sie mit kleinen und großen Perlenaugen begrüßten. Hatte sie das alles nur geträumt? Sie fasste all ihren Mut zusammen und drehte sich herum, ihr Ohr an das alte Holz drückend. Es war nichts zu hören. Ihren Dolch zückend öffnete sie die Tür einen Spalt weit und schaute hinaus. Nichts. Nur das Dunkel der Nacht.

Cirella schloss leise die Türe und begab sich zu den Tresen, wo ein alter bärtiger Mann einen recht Seeligen Schlaf zu haben schien. So tropfnass und nach Angst riechend beschloss sie ihn nicht zu wecken und sich stattdessen in den naheliegenden Hauptraum der Taverne zu begeben. Am Kaminfeuer entdeckte sie einen großen Hund. Zusammengerollt und schnarchend.

Immer wieder bekam sie Gänsehaut im Nacken, sich umdrehend. Hatte sie plötzlich Angst vor ihrem eigenen Schatten? Erschöpft ließ sie sich nahe dem Hund und Kaminfeuers nieder. Es sollte eine kurze Nacht für sie werden, wachend und mit ihren Augen auf mögliche Bewegungen an den Fenstern fixiert. Am Anbruch des Morgens, ohne weitere Vorkommnisse, mietete Cirella sich ohne große Worte beim erstaunten Wirt ein Zimmer und fand alsbald übermüdet den Weg ins Bett.

Den ganzen Morgen starrte der Wirt auf den Beutel, der ihm als Bezahlung dargereicht wurde. Frisch gepflückte Mehlschirmlinge. Seine Gedanken kreisten. Das arme Ding roch nach nassem Hund und war vollkommen fertig mit den Nerven als er sie im Jagdsaal am Kamin vorfand. War es wirklich so gefährlich, an diese kleinen Pilze zu kommen? Er schüttelte den Kopf und blickte zur Eingangstüre.

Mehlschirmlinge..


Zuletzt bearbeitet von Cirella Abendstern am 06 Nov 2022 14:39, insgesamt 13-mal bearbeitet
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Gwenna van Nordlicht





 Beitrag Verfasst am: 10 Nov 2022 12:27    Titel:
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Gw....eeenn...aaaa...


Der Alkohol, der sich unter der süßen, schleierhaften Frische des Mets verborgen gehalten hatte, wand sich nun drehend durch ihren Körper, mit dem sie sich nun durch die Dunkelheit ihres Berchgarder Heimes schob. Logan hatte sie mit kryptischen Worten vor der Haustür zurückgelassen. Er war zu nah. Und ihre Fassade zu gebrochen und der Alkohol ein Tor zu Gedanken und Worten, die sie für sich behalten wollte. Gleichsam war das Trinken an diesem Abend im Teekobel auch das einzige greifbare Mittel gewesen die Angst zu bändigen und dumpf zu betäuben. Der Anschein des Lächelns sollte nach außen gewahrt bleiben.

AH... wenn ERRrr wüüüsste WO du bissst?


Sie lebte jetzt schon so lange mit dieser Angst und glaubte sie in Fesseln gelegt zu haben, indem sie ein Meer überquerte, einen neuen Namen, eine neue Attitüde und ein anderes Leben lebte. Eines, von dem sie glaubt, es stände ihr nun zu. Doch sie verfolgte sie in Gestalt eines zwielichtig schattigen Wesens, das sie heimsuchte, diesen einen Tag im Wald. Dem Haushalt ihrer Erlaucht und auch dem Oberst des Regiments hatte sie berichtet.

Sollen WIR es ihm sagen... SAG..en?


Unter einem leisen Schluchzen tastete sie sich im Flimmern der nächtlichen Dunkelheit an Kanten und Balken entlang, die sie über die Dielen der Wohnstube führten, die so überflächlich eingerichtet war, dass sie beinahe als bar jeder Aussage über die Bewohnerin gelten könnte. Das überschaubare Hab und Gut ward bereits für den anstehenden Auszug in Kisten geräumt worden, die sich an der Wand sauber stapelten. Und die kalte Klaue der Furcht umwand ihr Herz gnadenlos, so dass Gwennas Verstand bereits die ersten Pläne schmiedete, wie sie Gerimor wieder verlassen könnte. Damit sie gehen konnte, bevor ER kam. Wieviel Zeit würde sie haben, bis er womöglich mit einem Schiff übersetzte? Drei Wochen?

VieLEICHT vermisst er DICH...MISSSSST


Zitternd stützte sich die Schreiberin der Grafschaft mit beiden Händen an der Kante der Küchenzeile ab und spürte an den Beinen die letzte ausstrahlende Wärme des bleich erkaltenden Herdfeuers. Die Schreiberin. Welch perfekte Rolle, nicht wahr? Auch diese nur ein Erbe... Sein Erbe an sie. Der Lehrmeister und seine Schülerin.

All das Gold... Gwenna... Schätzchen... all die Liebe... LIEB...eeeh...


Die Tränen brachen aus ihr heraus und eine Hand presste sich vor ihren Mund, um das verzweifelte Schluchzen dumpf zu ersticken, als sie zitternd in die Knie sank. Ihr Herz raste und eine stetige, treibende Unruhe wirbelte durch ihren Brustkorb und zerrte an all ihren Gedärmen, dass sie kaum wusste, wie sie noch Atem schöpfen sollte ohne kläglich zu japsen.

ODER ABER ER IST WÜTEND


Dann klopfte es an der Tür.
Die Gräfin, welche die erste Wacht übernahm, ohne zu wissen, welches Ungeheuer Gwenna in Wirklichkeit mehr fürchtete.


Zuletzt bearbeitet von Gwenna van Nordlicht am 13 Nov 2022 20:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Logan de Mederic





 Beitrag Verfasst am: 10 Nov 2022 14:23    Titel:
Antworten mit Zitat

*Sein treues Pferd stapfte im gemächlichen Hufschlag den Weg in Richtung der Ruine von Tirell. Das Metall seiner diamanstählernen Rüstung schepperte leise, aber vernehmlich während die hochgewachsene Gestalt im Sattel sich leicht synchron zum Gang seines Reittiers wiegte. Ihm war klar, dass diese Geräuschkulisse jedes Wesen und Tier vor seiner Anwesenheit warnte, wenn es sich verstecken wollen würde. Doch er war überzeugt, dass sich seine Beute eher wenig von Geräuschen oder seiner Wehrhaftigkeit schrecken lassen würde. Die Feueraxt glomm schwach an seiner Hüfte, während die hart und kalt funkelnden blauen Iriden die angrenzenden Wälder absuchten. Auch wenn die Gesichtszüge des Kriegers stoisch ruhig wirkten - passend zu seinem kalten Blick - tobte in seinem Inneren ein eiskalter Zorn.



Die Nachricht, welche dem Haushalt von Tiefenberg zugänglich gemacht wurde und von einem Überfall auf die Vogtin Berchgards berichtete, ließ ihm ein eiskalten Schauer den Rücken hinabfahren. Ein vertrautes und zutiefst verhasstes Gefühl, eines das er sich geschworen hatte nie wieder empfinden zu müssen, hatte sich für einen Moment seinem Geist bemächtigt und lange tief vergrabene und verdrängte Erinnerungen zu Tage gefördert. Damals, vor so vielen Jahren war es der Aufbruch in ein neues Leben für ihn gewesen. Eine Wiedergeburt die alles veränderte. Und gleichsam wie bei einer Geburt war auch die damalige Zeit erfüllt von Leid und Schmerz gewesen. Es hatte lange gedauert, bis er über jene Ereignisse hinweggekommen war. Bis etwas neues die tiefe Leere zu füllen vermochte, die diese Ereignisse gerissen haben. Und er hatte sich geschworen, derlei nie wieder zuzulassen, nie wieder zu empfinden wie er damals empfunden hatte.

Und dann war er da, der eisige Schauer der Angst. Angst erneut etwas verloren zu haben, was ihm in letzter Zeit wichtiger geworden ist, als er es zugeben würde, nicht einmal sich selbst gegenüber. Es war nur ein kurzer Moment, bevor der Verstand ihn beruhigt hatte. Es war nichts geschehen, sonst hätte er die Zeilen nicht lesen können. Sie wären nie verfasst worden, noch war es nicht zu spät. Es war nicht wie damals ... aber es war nah dran. Und je mehr er das realisiert hatte, je mehr er sich über die Situation und über sich selbst klar geworden war, desto größer ist sein Zorn geworden. Kein brennender heißer Zorn, der einen sofort zu unüberlegten Taten verleitete. Nein es war ein eiskalter, mörderischer Zorn der gute Planung zuließ und die eigene Willenskraft in tödliche Entschlossenheit verdichtete.

Was immer das Schattenwesen sein mochte, dass die neu erhobene Vogtin von Berchgard angegriffen hatte, wo immer es sich versteckt hielt, er war wild Entschlossen es zu finden. Er würde diese Bestie oder dieses Wesen ausfindig machen und ob Schatten oder nicht ... ob es 'Mentalmagie' – wie Liedkundige den beschriebenen Angriff einordneten – verwendete oder auch nicht. Er würde herausfinden, wie tief sich die brennende Axt in dessen Leib treiben ließ und wie hell das Feuer brennen mußte um die Dunkelheit auszulöschen. Und falls dies nicht half, dann würde er es mit Silberstahl oder Mihtril versuchen, was immer helfen mochte. Noch ein Angriff auf Gwenna würde er nicht zulassen. Die Drohungen – egal welcher Art sie auch gewesen sein mochten – sollten in der Leere seines Untergangs verhallen und die Bedrohung mit sich nehmen. Und wenn es ihm nicht allein gelang, dann würde er sich Hilfe von Arcomagiern, Priestern oder Schamanen holen! Aber egal was er auszurichten vermochte oder auch nicht vermochte, eines war sicher: Er würde nicht zulassen, dass dieses Ding Gwenna nochmal nahe kam und erst ruhen, wenn es zur Strecke gebracht war.

Mit metallischen Sirren befreite er eine lange bläulich schimmernde und mit Kalurischen Runen verzierte Klinge aus einer am Pferderücken befestigen Scheide und prüfte auch nochmal das sehr viel kürzere Schwert aus Silberstahl an seinem Gurt. Ihm war bewusst, dass hier jetzt allein zu erscheinen und sich einer Gefahr zu stellen, die er nicht einzuschätzen vermochte töricht war. Vielleicht war diese Gestalt ähnlich dem Emissaren denen er begegnet war ebenso nicht von Waffen zu verletzen. Vielleicht mochte er absolut nichts zu bewirken, aber er würde es dennoch zumindest versuchen. Jede Information die er gewinnen könnte, würde Helfen das Unheil von Gwenna abzuwenden. Und wer außer ihm wusste schon wo man wirklich suchen musste? Gwenna war eine Frau vieler Geheimnisse, das ahnte er schon seit längerem. In eines der Geheimnisse hatte Sie ihn vor kurzen eingeweiht und dies war vermutlich auch der Grund weshalb Sie Khalrox – dem kürzlich zurückgekehrten und engagierten Leibwächter der Gräfin von Tiefenberg – und dem ganzen Haushalt nicht den wahren Ort des Zusammenstoßes genannt hatte. Ihre Augen waren zwar in die richtige Richtung gelenkt worden, doch nur sehr grob. Er hingegen hatte den genauen Ort von ihr erfahren. Und weil er wusste, dass sie dies getan hatte um sich keinen unnötig investigativen Fragen oder Vorwürfen der Leichtsinnigkeit auszusetzen, konnte er seine eigenen Nachforschungen ebenfalls nur allein beschreiten. Er würde das in ihn gesetzte Vertrauen nicht brechen, selbst dann nicht wenn es bedeutete etwas so törichtes zu tun wie sich der unbekannten Gefahr vorerst allein und ohne Hilfe aussetzen zu müssen.



Nach einigen Stunden hatte er die Stelle erreicht, an der Gwenna überfallen wurde. Das Pferd war in einiger Entfernung am Rand des Waldes sicher angebunden, während er die Stelle absuchte. Aufmerksam suchte sein Blick nach Hinweisen zu dem Aufenthaltsort oder den Angreifer selbst. Begleitet von dem steten scheppern der angelegten Rüstung, huschten die Augen wachsam und aufmerksam hin und her um nicht den kleinsten Hinweis zu verpassen. Und wie der Krieger den Ort des Überfalls so geräuschvoll untersuchte, erschien es fast als wollte jedes neues Scheppern und metallische Klirren dem Schattenwesen entgegenschreien: "Hallo hier bin ich ... komm und hol mich! ..."*


Zuletzt bearbeitet von Logan de Mederic am 10 Nov 2022 14:37, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Morra Thuati





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2022 15:47    Titel:
Antworten mit Zitat

Das helle, kristallene Klirren stach sich regelrecht durch den Geist, als wolle es dem zersprungenen, scharfen Glas auch in Sachen Geräuschkulisse alle Ehre machen, doch der erhoffte Effekt blieb aus. Für gewöhnlich waren es solche Laute, Klänge der Realität, die den Albtraum auch mal frühzeitig beendeten und sie wieder im Alltag ankommen ließen, diesmal aber hatte sie kein Glück und die Bewegungen in den Ecken der kleinen Mühle, die dort schlichtweg nicht sein sollten, wurden nur noch rascher, inniger, zuckender.

Ächzend wandte sie den Kopf und zog die wollene Decke noch etwas fester um die Schultern. Wäre sie damit nicht so oft auf die Nase gefallen, dass sie bereits mehr als sicher wusste, es würde absolut nichts bringen, so hätte sie diese über den Kopf gezogen.
Doch die hochheilige Kinderregel, dass man vor Monstern sicher sei, wenn man sich unter einer Decke versteckte, war zu oft gebrochen worden und sie ahnte, dass die meisten Ungeheuer sich eher darüber amüsierten, als sich an Regeln jeglicher Art zu halten. Dennoch unterbrach sie das Zittern ein klein wenig und fungierte damit eher als wärmende, weiche Rüstung, vor der kühlen, nebeligen Kälte, die seit einigen Tagen nicht mehr schwinden wollte.

Als ein neuer Schauder unter der zarten Haut im Nacken entstand und blitzschnell durch die Wirbelsäule hinablief, da wischte sie sich stöhnend ein paar Strähnen aus dem kreidebleichen Gesicht und blickte sich ein weiteres Mal fahrig um.
Sie hatte sich geschworen, diesmal nicht die Angst Überhand nehmen zu lassen, doch die guten Vorsätze wurden schwerer, die Anspannung größer und die Nerven immer dünner. Zum ersten Mal begann sie sich zu fragen, was denn geschehen würde, wenn sie diesen Kampf gegen die eigenen Ängste verlieren sollte. Im Gegensatz zu vielen Mitmenschen war sie in gewisser Weise lange gut gewappnet gewesen, musste sie doch gegen diese eigenen Albträume kämpfen, seit sie sich an das Dasein erinnern konnte.

Vielleicht sogar darüber hinaus?

Ja, wahrscheinlich hatten sie sie schon immer begleitet und es war nicht ganz so schrecklich, wenn man das Schicksal dann irgendwann akzeptiere und ein Teil des Albtraums wurde. Wenn man verstand, dass diese Ängste und so mancher Schrecken Teil der Welt waren, in welcher man nun einmal leben musste. Bisweilen waren sie Antagonisten und Terror, doch hier und da auch mal fast so etwas wie vertraute Freunde.

Wenn man das Rädchen in diese Richtung drehte, war es irgendwie zu ertragen. Neben ihr grinste das Schädelpüppchen vom Bettrand in die zu langen Schatten der fahlen Nachmittagssonne, die gut versteckt hinter Nebel und Dunst, kein kraftvolles Licht bringen konnte, sondern sich müde dem Herbstzwielicht ergab.
Die leeren Augenhöhlen der kleinen Puppe glotzten dabei in die Welt hinter dem was eigentlich real sein sollte und neben ihr blickten die Kohleaugen der blassen Gestalt in der Deckenrüstung ebenfalls unstet schwankend in diese Ebene. Sie beobachtete das, was sie zu sehen glaubte - viel zu viel Bewegung in den Schatten und lauschte dem leisen Knacken und Knarzen ihrer Gliedmaßen.
Es wurden mehr und mehr und sie kamen näher heran, als es ihr lieb war, doch es war beinahe alles irgendwie zu ertragen, zu überleben.

Beinahe...

Noch einmal wischte sie sich mit zitternden Fingern durchs Gesicht und spürte, wie der Schweiß auf der Stirn ausbrach, ein unangenehm heißes und kaltes Gefühl zugleich hinterlassend. Es gab einen Schatten, der schwärzer war, einen Flecken, der sich dunkel und tief in die Seele gedrückt hatte und auch wenn sie ihn nie vergessen hatte, so war es ihr nun eine ganze Weile möglich gewesen, ihn in die hintersten Ecken ihres Bewusstseins zu verbannen.
Jetzt allerdings spürte sie, wie er sich langsam regte, an den Ketten zupfte, welche ihn im Moment hielten und sie sah vor dem inneren Auge, wie sein Lächeln langsam wieder erwachte.

Nicht daran denken!

Doch was hilft ein solches Credo, das doch nur bewirkt, dass die Gedanken wieder zurückflattern, wie Motten dem Licht zu, dass sie dann unweigerlich verbrennen und verschlingen wird. Vor allem, wenn man auch noch genau weiß, was die Konsequenz des Versagens ist.

Ein lächelndes Gesicht.

Durchhalten, sie musste nur weiterhin durchhalten.
Warten, bis andere Stimmen das Bewusstsein fluteten.
Bis die Einsamkeit in der Mühle vertrieben werden konnte.

Warten...



_________________
"I, myself, am strange and unusual."
Beetlejuice...Beetlejuice... Beetlejuice!
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2022 20:30    Titel:
Antworten mit Zitat

Angst haben wir alle. Der Unterschied liegt in der Frage wovor.
Frank Thiess



Mit genug Mocca und Übung ließen sich auch kurze Nächte gut verkraften. Nächte in denen man nur im leichten Schlaf vor sich hin dämmerte, während man den Schlaf eines anderen bewachte. Sie bewachte Gwennas Schlaf. Bereit bei jedem Geräusch, das nach Unbehagen klang mit allem was ihr zur Verfügung stand einzugreifen. Der wahre Nutzen ihrer Wacht jedoch war im Grunde nicht, dass sie Gwennas Angreifer würde abwehren können. Dieser Angreifer war Teil Gwennas Selbst. Ihre Angst, geboren aus einer Erfahrung und vermutlich dem gelebten Leben selbst. Dabei sah ihre Vogtin nicht so aus, als ob sie schon viel Leben gelebt hätte. Ihre Wacht diente dazu die schöne Frau zu stärken, ihr Sicherheit zu geben und das Gefühl an diesem Ort geborgen zu sein.

Im fahlen Kerzenschein las sie wieder und wieder die zögerlich eintreffenden Berichte und Informationen über ähnliche Angriffe durch und verglich sie miteinander. Gwenna, Hector Salberg, Andrac Sardon... Es war nicht auf Lichtenthal beschränkt oder doch? War Herr Sardon in Lichtenthal attackiert worden? Nochmal lesen. Da war noch ein Bericht im Regiment von dem sie leider keine Abschrift vorliegen hatte. Ein tiefer Seufzer erklang und die Tasse mit dem längst kalten Mocca wurde bestaunt. So viel Zeit? Schon wieder.

Gestern hatte sie Amae in Ered Luin aufgesucht und mit ihr die Vision Raias besprochen. Durch ihre Sicht, die so ganz anders war als ihre eigene, hatte die Elfe ein paar Hinweise und interessante Ansätze geliefert.


    Zitat:
    Berchgard
    12. Rabenmond 265

    Kron und Reich zur Ehr, Hochwürden Lathaia,

    hier eine Abschrift der Notizen aus dem Gespräch mit der Liedwirkerin der Elfen Amae. Verzeiht den knappen Stil, ich bin keine Gelehrte. Gleichzeitig zuhören, schreiben und reden verkürzt die Mitschrift.
    Anbei auch die Abschriften der vorliegenden Informationen über Angriffe.

    Für Krone, Reich und Glauben!

    Helisande von Senheit
    Gräfin von Tiefenberg



      Es gibt die Traumebene und es gibt Sphärenwanderer, die die Ebenen durchqueren können. Offenbar wurde eine Verbindung erschaffen, die es auch am Tage ermöglicht in unsere Ebene zu gelangen. Shala war schon mal in der Traumebene. Die Türen öffnen die Träumenden oder die Opfer vermutlich selbst durch die Ängste, die sie plagen und in ihnen schlummern. Es gibt genauso viele Türen wie Träumende selbst.
      Blau und grün könnten für Hochelfen und Waldelfen stehen. Die Mutter könnten Eluive oder Ahamani sein. Der Vater, der verdirbt deutet auf Alatar hin. Aber Krathor kann auf viele Arten wirken und er ist ein Sphärenwanderer. Sein Wirken muss nicht direkt sein, daher kein Einfluss feststellbar. Opfer von Liedwirkern und Klerus untersuchen lassen. Amae ist Kind Phanodains, kein Kind an sich. Kind steht für Wesen. Eins verdorben, eins die Waffe schmiedend. Amae wird mit Schwestern sprechen.
      Khalrox hört sich in Bajard um. Informationen aus dem Westen sind nötig.



Schreiben von Gwenna: https://forum.alathair.de/viewtopic.php?p=822943#822943
Meldung von Hector Salberg: https://forum.alathair.de/viewtopic.php?p=823270#823270
Aushang Bajard: https://forum.alathair.de/viewtopic.php?p=823115#823115
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Felizitas Hohenburgen





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2022 21:06    Titel:
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Jaaa, gib mir meeeeehr


Es war noch früh am Mittag als die blonde Tavini sich auf den Weg machen wollte etwas für ihren Herrn zu besorgen.
Sie kannte die warnenden Aushänge aus Bajard bereits und so zog sie es vor, nicht ungerüstet los zu ziehen.
In voller Montur und breit den Weg durch die unbamherzige Dura an zu treten stand sie im Schleierhaus vor der Türe.
Gerade als sie diese öffnen wollte durchfuhr sie ein stechender Schmerz in ihren Augen.
Die Hand von innen noch an der Türe verzog sie unter der Gugel die Mimik und verkrampft etwas.
Als sie die Augen wider öffnete musste sie blinzeln, dachte sie doch sie würde alles verschwommen sehen.
Doch auch das reiben der Augen nutze nichts. Ihre Sehkraft fing an sich zu trüben und es wurde stück für Stück dunkler.
Rasch machte sie die paar Schritte zurück zum großen Standspiegel im Flur um dort nahe mit dem Gesicht an jenem etwas zu sehen wollen.
Nur noch wage Umrisse erkennen könnend, vernahm sie dann aus der Küche seltsame Geräusche wie aus einer Tropfsteinhöhle.
Platsch, platsch, es hörte sich an wie Wasser das an kalten Höhlenwänden herunter auf das harte Gestein plätscherte.
Die aufsteigende Panik in ihr war nicht mehr zurück zu halten und so sackte sie in sich zusammen auf allen vieren und tastete hilfesuchend mit den Händen umher. Der Sicht beraubt saß sie so zitternd da und Tränen liefen ihr über die Wange.
Dann als sie bereits in aller Verzweiflung da hockte und nach Mayla rief tauchte diese Stimme auf. Wie aus dem Nichts, kalt und zischend im Klang.

Jaaaa, so isssssts gut. Gib mir meeeehr!
Sie krabbelte zur Türe die nach draußen auf den Hof führte von wo sie die Stimme vernahm und zog den Vorhang ein Stück auf Seite in der Hoffnung etwas sehen zu können. Doch was war es, was sie dort sah?
War es der eingetrübten Sicht verschuldet, oder war dort ein wabernder Schatten in einer abscheulichen Gestalt?
Sie konnte es nicht wirklich ausmachen und die Angst in ihr wuchs immer mehr an.
Es klang fast so, als würde sich dieses Wesen darüber freuen das die Tavini so in ihrer Angst gefangen war und panisch begann nach ihrer Mutter zu rufen und weinend und jammernd wie ein häuflein Elend da saß.
Fast schon war sie völlig blind und konnte kaum noch irgend etwas erkennen, als plötzlich ein warmes goldenes Licht sie einhüllte.
Dieses Licht gab ihr das Gefühl in den Arm genommen zu werden, behütet zu sein und nicht mehr allein in der tiefen Dunkelheit.

Neiiiin.....Fluch...allen.....Fluch diesen Göttern.
Kommt....meine....Gessschwister...wir müsssen sie Jagen....allllle

Dies waren die letzten Worte welche die Tavini vernahm ehe es wider still wurde.
Nach und nach erst, als das warme wohlige Licht wider verschwand kam auch die Sicht wider zurück.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 11:50    Titel:
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Albträume brauchen keinen Schlaf.

~ Gregor Brand ~



"Was machen hungrige Wesen, wenn sie mit einem opulenten Buffet konfrontiert werden?"
"Den verdammten Hunger stillen!"

So köstlich, so gut, so unglaublich schmackhaft - reich an Fantasien, gewürzt mit Panik und Paranoia. Das ultimative Fressen begann und sie schlemmten allesamt mit gieriger Begeisterung. Ein Schlürfen, Saugen, Schmatzen erklang hier und dort, als sie ihre Quellen zielsicher fanden und anzapften, wie schmackhaft bis an den Rand gefüllte Fässer.
Nun, waren sie denn etwas Anderes?

Eine Wohltat sie zittern zu sehen, die Tränen zu lecken, welche manch gepeinigte Gestalt vergoss und nicht zuletzt dem ängstlichen Keuchen oder Wimmern zu lauschen, welches die schönste Musik für sie alle bedeutete. So langsam aber sicher nahmen sie mehr Gestalt an, gestärkt durch die Nahrung, definiert von genau jenen, die sie auch als Opfer betrachteten.


Amüsant, wenn die Beute den Jäger erst zum Leben erweckt, nicht wahr?

Für einige wenige Tage, Stunden schlangen sie sich durch die Ängste dieser Welt, suhlten sich in der Nahrung, die sich selbst zubereitete und doch löschte das große Fressen das Verlangen nicht. Im Gegenteil, es wurde noch weiter angespornt, weckte eine Art Raserei, formte sie allesamt zu einer Art heranrollender Woge.... der man plötzlich die Fahrt nahm!

Was mischten sie sich ein? Diese... VERDAMMTEN GÖTTER!

Mit wütendem Brüllen schworen sie Vergeltung und lenkten die Jagd weniger fokussiert auf alles, was das Pech hatte, ihnen in den Weg zu kommen. Niederringen und im Moment der Bewusstlosigkeit all die Ängste rufen, all die Albträume wecken, um weiter an Kraft und Macht zu gewinnen. Ihre Zeit war gekommen und sie verbanden alles und jeden, den sie fassen konnten mit den eigenen Schrecken, hauchten ihnen Leben ein, wie es außerhalb der Welt der (Alb-)Träume nicht sein sollte.


"Was aber geschieht, wenn man das Buffet vor ihren Augen schließt?"
"Dann brennt die Welt ein wenig..."



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Askan Fiete Sturmlicht





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 13:33    Titel:
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Auch Ängste anderer können Paranoia wecken. Ich fühlte mich inzwischen umzingelt, wie ein Tier, das gejagt wurde, ohne dass es eigentlich einen gezielten Grund dafür gab. Sie alle wurden langsam, aber sicher heimgesucht, die sich in seinem Umfeld bewegten. Erst Andarc, dann Nika, jetzt noch mehr Leute aus Bajard. Andernorts hörte man auch von Übergriffen, aber damit hatte ich weniger zu tun. Natürlich sagte mir das, dass es nicht um mich ging. Aber es weckte alte Erinnerungen, die besser schliefen. Dinge, mit denen ich mich seit Jahren nicht mehr befasst hatte, weil es zum einen nicht nötig gewesen war und auch weil sich alles zum Besseren gewendet hatte.

Ich brauchte inzwischen schon keine Heimsucher mehr. Sie nannten sie Schemen. Ich fragte mich noch immer wieso. Wobei, nein, Nea und Gustav sprachen von einem Kind? Oder sowas ähnlichem? Das macht es für mich nicht wirklich besser.
Natürlich gab ich mich selbstsicher, natürlich verbannte ich meine eigenen Ängste in den Schatten meines Selbst. Was hätte ich sonst tun sollen? Mir auch vor Angst in die Hose scheißen? War nicht so ganz mein Stil.

Keine Ängste zu haben ist schwierig.

Niemand ist ohne Angst. Das gibt es nicht. Aber in Momenten wie diesen würde ich es mir mehr als wünschen.


    Es gibt keinen Grund sich zu sorgen. Du hast schon Schlimmeres überstanden, als ein paar lächerliche Ängste. Natürlich kann ich deine Sorge verstehen, aber du musst doch begreifen, dass das nicht rational ist, sich den Ängsten so auszuliefern, bis sie einen völlig überwältigen. Schau dir deinen Bruder an, Junge. Wie fertig er war. Wie er es immer ist, wenn er mit gewissen Dingen konfrontiert wird. Ich wette, diese Kreatur wusste, dass er dieses eine Wort nicht grad gut verkraftet und hat es gegen ihn genutzt. Das und noch einiges mehr vermutlich.
    Du und ich, wir sind da doch einer Meinung, je mehr Angst, desto mehr scheint es das Ding zu ernähren. Wohin soll das führen, wenn wir alle mitmachen würden? Du kommst damit klar, du kommst mit allem klar. Dafür hat der Alte doch gesorgt. Nutze deine Vorteile, die du hast. Du hast uns!


Ich bring es um! Dann ist Schicht im Schacht! Ruf mich einfach! Mit dem Rest, der Ärger macht, räume ich auch gleich auf! Dann ist ein für alle Mal Ruhe!

    Na, na, na. Nicht alles muss mit Mord und Totschlag gelöst werden, mein Junge. Du hast doch so viele Begabungen. Eine davon ist dein Köpfchen zu nutzen. Ich bin sicher, das wird dir schon gelingen, was meinst du?


Und nun schweigen wir mal alle einen Moment, sammeln uns und sehen zu, dass wir einen Plan entwerfen, mit der dieses Ding nicht rechnet, sollte es uns begegnen. Und wir werden es keinem verraten, indem wir darüber zu derbe nachdenken oder gar zu laut. Wir wissen eigentlich alle, was zu tun ist. Wir wissen, wie wir sonst mit Ängsten umzugehen pflegen. Bleiben wir einfach dabei.

***


Ich presste meine Handballen an die Schläfen und atmete tief durch, um wieder Ruhe in den eigenen Schädel zu bekommen. Dieses Stimmengewirr machte mich wahnsinnig. Mit einem mehrfachen Blinzeln hob ich den Kopf und sah mich um. Ich stand noch immer an dem See, es war ruhig hier, still, gerade zu idyllisch friedlich. Dennoch war es auch ein Ort des Verbrechens, bei allem Frieden, die der Ort ausstrahlte. Ein Ort der Angst. Friede war immer trügerisch.
Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Nein, ich hatte nicht vor mich davon überspülen und niederreißen zu lassen, was dafür sorgte, dass ich begann, systematisch meine Taktik dagegen aufzubauen und zu hoffen, dass es genügen würde. Es musste. Und einer von allen musste unbedingt kontrolliert bleiben, durfte nicht ausbrechen, musste sich zurückhalten. Un-be-dingt!

Ich hatte einen entscheidenden Vorteil auf meiner Seite: Inzwischen war ich gewarnt. Und meine Paranoia, dass das Vieh sich auch mir noch in den Weg stellte, sorgte dafür, dass ich begann mich darauf vorzubereiten.
Auch, dass ich begann neugierig zu werden. Es war Zeit, Informationen darüber zu sammeln und zu suchen, herauszufinden, woher sie kamen, was sie genau bezweckten, wohin es führen sollte, und wo des Köters Kern hockte, um ihn zu zerdrücken. Wer meine Familie angriff, die, die mir teuer waren, mussten damit rechnen, dass ich den Spieß umdrehte.

„Also komm nur her, du Missgestalt von einem … Was auch immer! Ich trete dir sowas von in deinen nebulösen Arsch, dass er ne ganz neue Form bekommt!“


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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 13:48    Titel:
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Es sollte ein normaler Ausflug werden wie er ihn früher fast täglich machte. Die alte Stätte von Varuna und ihre verschiedenen Bewohner waren ihm noch aus der Vergangenheit gut bekannt. Und auch aus einer Erinnerung, als er mit einigen der Rabendiener in der alten Kaserne stand und mit den auferstandenen Soldaten in Regimentsgewändern verhandelte. Sie wollten damals eines seiner Beine als Opfer für Informationen und die Begleiter, die Rabendiener, hätten dem Opfer nur zu gern zugestimmt... Aber aus irgendeinem Grund kam er heil aus der Situation heraus, mit allen Gliedmaßen.

Dann wurde er plötzlich aus seinen Gedanken über die Vergangenheit gerissen, als ungewöhnliche Geräusche aus dem Hof der alten Kaserne an seine Ohren drangen. Für gewöhnlich war es hier recht ruhig, lediglich in der Kaserne selbst versammelten sich ab und zu einige untote Wesen.

Was also war es?

Er wagte sich langsam durch das zerbröckelte Mauerwerk, mit dem Schild schützend vor sich angehoben. Ein Blick über den Hof brachte zunächst keine Erkenntis, bis er plötzlich etwas schattenhaftes vernahm. Etwas bewegte sich schnell und hatte auch einen Begleiter. Doch was war es?

Es schien mehrere Beine zu haben und eine Art massiven Körper.

Doch als er gerade etwas näher vorangehen wollte, um es genauer zu betrachten, kam etwas von der Seite und verpasste ihm einen dermaßen kräftigen Schlag, dass er einige Schritte weit zur Seite gedrängt wurde. Es ähnelte mehr einem stürzenden Straucheln, nur mit der Hilfe der Treppe, schafft er es nicht gänzlich auf dem Boden zu landen.



Die Augen von Khalrox weiteten sich, als ein weiteres schemenhaftes Wesen plötzlich direkt vor ihm stand. Es war größer als die anderen beiden und einen wirklichen Körper schien es auch nicht zu haben. Dafür hatte es mehrere einzelne Arme und es war aggressiv, sehr aggressiv.

Doch was taten die Wesen hier? Nie zuvor hatte er solch etwas in Varuna erblickt...

Und noch während er diesen Gedanken fasste, folgte der nächste markerschütternde und wuchtige Schlag des schemenhaften Wesens.
Es war ein erbitterte Kampf um das Überleben, zäh und lang.

Am Ende, als die Kräfte des Krieges fast gänzlich erschöpft waren, verschwand das Wesen plötzlich in einem merkwürdig schimmernden Nebel.

War es besiegt? Hatte er es getötet? Oder flüchtete es für den Moment nur um einen erneuten Angriff zu planen? Khalrox würde die Antwort darauf nicht abwarten, sondern seinen Rückzug antreten.

Er schleppte sich erschöpft aus Varuna und lag einige Augenblicke, der Bewusstlosigkeit nahe, an der Rückwand der Taverne.

Doch sollte die Erholung nicht von langer Dauer sein, denn eines war sicher, Helisande und die anderen müssten unverzüglich von diesen Wesen erfahren. Also erhob er sich mit Hilfe seines Schilds und nutzte es für den Weg nach Berchgard als Stütze, um die Gräfin noch rechtzeitig informieren zu können, bevor schlimmeres geschieht.
_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 13 Nov 2022 14:05, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Andarc Sardonn





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 13:59    Titel:
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<<Atmen, Andarc! Atmen!>>

Kurz noch blinzelte er die Zimmerdecke über seinem Bett an. Dann schloss er gezielt die Augen.

<<Eiiin...auuus...Eiiin...auuus... Mal, gut dass der Schemen nicht gerade da war als Fiete zu Besuch war. Das hätte böse in die Hose gehen können.>>

Er schreckte auf und krallte entnervt in die Bettdecke auf seinen Beinen. Ein Schnauben und wieder starrte er voran. Dieser vermaledeite Kopf. Immer diese nervtötenden Sorgen, die einen kirre machten, bevor überhaupt etwas passiert war. Es war so schon schwer genug, nach all dem Erlebten in den letzten Tagen mal für ein paar Stunden am Stück zu schlafen. Erst das Fräulein Abendstern und Alina, dann er selbst... die Bilder aus vergangenen Schlachten, Fiete... das Gefühl von Hilflosigkeit, von Versagen... und kaum das verarbeitet, dann noch Nika und diese Studiosa, die zwar aus anderen Gründen ohnmächtig und panisch wurde, aber naja, auch sie hielt ihn bis nachts im Einsatz und immerzu musste er versuchen, für seine 'Patienten' ruhig zu wirken. Weil wie könnten sie sich beruhigen, wenn er als Medicus, der ihnen helfen sollte, es nicht selbst war? Wie sollten sie darauf vertrauen, dass wieder alles gut würde, wenn er sich insgeheim einen Kopf darum machte, wer als Nächstes dran wäre?

<<Laufen, wenn es bei ihm soweit ist! Warum nur?>>

Er seufzte schwer und massierte sich die Schläfen. Wieder schloss er die Augen.

<<Eiiin...auuus...Eiiin...auuus... Vielleicht hilft Mohnsaft? Nein! Mir geht es gut. Eiiin...aus->>

"Ach, ich geb's dran!", brummelte er resignierend und strampelte sich grob von der Bettdecke frei. Mit gar stapfenden Schritten ging er barfuß zum Kleiderschrank hin, zog dort das nächstbeste Schuhpaar und einen Mantel heraus und schlüpfte jeweils hinein. Normalerweise tat es ihm gut, sich mit Fietes Positivität zu umgeben, aber solange es keine Früherkennungszeichen für das Zuschlagen des Schemens gab, war das wohl weniger sicher im Moment. Also mussten altbewährte Hilfsmittel her, und damit es nicht wieder Drogen wurden, ging er also eine Runde durch Bajard spazieren. Irgendwie musste er sich abregen, so müde werden, dass der Körper sich zwanghaft nahm, was er brauchte, denn sein Kopf wollte es ihm nicht gönnen. Also spazierte er und ging...ging...ging... stundenlang durch den Freihafen, immer wieder seine Runden drehend, bis irgendwann der Himmel bereits farbiger wurde und die Dämmerung hereinbrach.

<<Na, toll. Also doch wieder starker Kaffee...>>

_________________
"Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen." - Plato
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Karawyn





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 18:56    Titel:
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Mit der Furcht ist es so eine Sache…

Wenn sie sich nähert spürt man zuerst nicht mehr als das leise Zittern der Nervenenden, die bemerken, was den anderen Sinnen noch verborgen bleibt. Süß wie die Aufregung ist ihr Kleid in den ersten Atemzügen, ehe dann ihre ganze Kraft einsetzt, sich wie eiserne Bänder um den Körper legt und alles, was an vernünftigem Verstand existierte, mit einem Schlag ausmerzt, dem Boden gleich macht. Zurück bleibt nicht mehr als ein kleines Häufchen Elend, wimmernd und sich nach dem Licht einer wärmenden Sonne sehnend, die hinter dichten Wolken verborgen das Leid am Grund nicht bemerkt.

Als das erste Knistern der Flammen auf dem brennenden Holz ihres Kamins sich im Raum der Schneiderei ausbreitete, seine Fühler wie ein Insekt tastend voran streckte, bemerkte die schlanke Gestalt, deren dunkles maronenbraunes Haar ihr in schwungvollen Locken bis zum Gesäß reichte, noch nichts von der anrollenden Welle. Die ersten Winterwinde hatten die Nächte schon bedeutend kälter werden lassen, die bunten Blätter von ihren Ästen getrennt und in einem tanzenden Wirbel zu Boden befördert und das war für die Schneiderin schon seit ihrer Ankunft das Zeichen gewesen, dass die kalten Tage ins Land zogen. Der Kamin war daher zu jeder Tageszeit und, wenn sie wie heute länger arbeitete, auch zu langen Nachtzeiten gut bestückt und verbreitete so eine angenehme Wärme. Doch nach und nach kroch ein Gefühl in Karawyns Innerem nach oben, die Vorausahnung, dass etwas sich anders anfühlte, als noch vor einem Stundenlauf. Langsam wie eine schleichende Katze wanderte eine Gänsehaut den schlanken Rücken hinauf, verbarg sich dort im Nacken unter den Locken und wartete geduldig, ließ der Frau die Zeit sich langsam unwohl zu fühlen ohne genau benennen zu können, was denn da an ihrem Inneren nagte.

Als sich der Geruch von Feuer und das Geräusch der in die Höhe schlagenden Flammen vorwärts arbeiteten, bis in ihr Bewusstsein vordrangen hob sie aufgeschreckt den Kopf uns sah sich um, ließ den dunkelblauen Samtstoff mit liebevollen Stickereien einiger Sternbilder zu Boden sinken und suchte erst die eine, dann die anderen Feuerstellen im Haus uns schließlich auch das Dach ab ohne auch nur eine Spur von Funkenflug zu erblicken. Es brannte nicht oder zumindest nur dort, wo sie selbst das Holz mit Feuerstein und Zunder zum lodern gebracht hatte und doch…der Duft und das ungute Gefühl in ihrer Magengrube wollten nicht verschwinden.

Kurz ging es ihr durch den Kopf, dass der Wind ihr sicher einen Streich spielte, den Duft eines der anderen Kamine durch ein Fenster hereingeweht hatte doch bevor sie sich ein weiteres Mal an die Arbeit machen konnte spürte sie etwas an ihren Handgelenken…

Lange vergessen, tief im Inneren unter glücklichen Erinnerungen und Momenten der Freude begraben, grub sich etwas an die Oberfläche, das Gefühl von kaltem geschmiedeten Eisen auf der Haut. Bänder glatten Metalls, die Ränder scharfkantig, verbunden durch bei jeder Bewegung rasselnde Ketten legten sich um die weiche Haut, schnitten ihr ins Fleisch und rüttelten Bilder in ihr wach die sie mit allen Mitteln hatte vergessen wollen…

„Das…das kann nicht…!“ flüsterte sie atemlos und starrt ungläubig auf ihre Hände hinab, beugte die Finger und für einen kurzen Moment schien es, als wäre das Gefühl nicht mehr als eine Täuschung, ein Trugbild, das ein zu aktiver geist heraufbeschworen hatte. Dann aber weiteten sich ihre meerblauen Augen und die Angst griff mit behänden Fingern nach ihr. Fesseln, silbrig im abendlichen Licht des Raumes glänzend, winzige Spuren Blut, wo die haut sich wund gerieben hatte, brennender pochender Schmerz und die Angst die wie ein flackerndes Feuerchen an ihr hinaufloderte, jeden noch so vernünftigem Gedanken in ihr zum Verstummen brachte.

„Aber…ich bin entkommen…ich habe damals den Tod in Kauf genommen… das kann nicht sein…“, flüsterte ihre Stimme heiser während sie die Hände anhob, die metallenen Schlingen genauer betrachtend.

„Das kann nur ein böser Traum sein…ich muss aufwachen…“, die Augen zusammenpressend senkte die Schneiderin den Kopf und zählte langsam bis drei, das kleine Licht der Hoffnung aufrecht haltend, dass beim Öffnen der an sonnige Tage am Meer erinnernde Iriden das Gefühl, die Illusion, ja der ganze Spuk sicher vergangen sein musste. „Sie können mich nicht finden…sie denken ich bin tot…ertrunken…sie können mich nicht finden…“, wie ein Mantra wiederholend flüsterte sie die Worte eins ums andere und erst nach dem dritten Mal öffnete sie die Augen wieder.

Kälte, der Duft nach verbranntem Fleisch und sengende Schmerzen zwischen den Schulterblättern erwartete die junge Frau, nahmen sie mit dem höhnischen Grinsen eines dunklen Traumes in empfang und legten ihr kalten und zugleich brennenden Fingerspitzen um die Schultern. Die Erinnerung an jenen Moment, in dem das glühende Eisen seine Spur auf ihrem Rücken hinterlassen hatte, der Sekundenbruchteil, bevor die Ohnmacht sie gerettet hatte, all das zog ihren Verstand in eine endlose Schleife des Grauens während sich ihr Umfeld wandelte. Die Bücher an den Wänden streckten sich, wurden zu Gitterstäben die sie an der Flucht hindern sollten, der helle Schein der Kerzen schwand, während sich die Dunkelheit des Schiffsbauches ausbreitete und der Duft…oh dieser schreckliche Duft nach verbranntem Fleisch, der jede Pore in ihr erfüllte.

Karawyn öffnete den Mund um zu schreien und doch schaffte kein Laut es an die Oberfläche, blieb im Hals wie ein unlösbarer Knoten und ließ die Schleife aus Furcht und Hilflosigkeit von vorn beginnen.

„NEEEEIIIIN…“, der Schrei hallte in ihrem Kopf von einer zur anderen Seite, das Echo von den inneren Wänden abprallend, ehe sie irgendwann in sich zusammensank, die Augen verzweifelt zusammenpressend und sich, wie ein Kind zusammenrollend. Die beine an den Körper ziehend zitterte sie gefangen in ihrem ganz persönlichen Albtraum der sie nicht verlassen wollte.

„Verschwindet…ihr…ihr könnt mich nicht finden…ich bin entkommen“

Irgendwann fanden die Hände nach dem muschelförmigen Kissen, in dessen Inneren sie eine kleine Tasche mit duftenden Kräutern eingenäht hatte und sie zog das weiche Stück hier und jetzt an sich, es umarmend. Vielleicht durch den Duft der Kräuter, vielleicht aber auch, weil die Sterne ein Einsehen mit ihr hatten, vielleicht aber auch, weil in diesem Moment der Mond durchs Fernster hereinschien…das Bild und die Illusion begann aufzuweichen, erst verschwand der Duft, dann die Gitterstäbe und zuletzt blieb nur ein juckendes Gefühl zwischen ihren Schulterblättern, dort, wo einst, in einem anderen Leben, ein Käufer sein Zeichen eingebrannt hatte, sie als sein Eigentum brandmarkend.

Als die Nacht sich über das Land legte und den meisten Traumsand in die Augen streute, blieb Karawyn dort auf dem Boden ihres Raumes, weit genug entfernt vom flackernden Flammenschein und immer an die Muschel geschmiegt, als hinge ihr Leben davon ab. Der Schlaf fand keinen Einzug bei ihr und so würde man sie am nächsten Tag bleich, fahrig und noch immer etwas zittrig erleben, in die Höhe schreckend, wann immer man sie bei ihrem Namen nannte.


_________________
Wir können nicht immer die Musik wählen, die das Leben für uns spielt, aber wir können wählen wie wir dazu tanzen.
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Nika Cytian





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 20:48    Titel:
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Stahlgrau und wolkenverhangen wölbte sich der Himmel über der Stadt. Beinahe farblos war jener Moment am frühen Morgen, ehe sich wie hingetupfte Sprenkel auf einer Leinwand rote und goldene Lichtreflexe der aufgehenden Sonne an den Saum der Wolken hefteten. In dichten Wolken stieg der Atem auf und Raureif lag auf den Gräsern und Büschen, die die Straßen säumten. Straßen, die fast noch menschenleer waren. Es war empfindlich kühl, wenn auch noch nicht frostig.
An diesem frühen Morgen fühlte Nika zum ersten Mal seit Tagen nicht mehr die unsägliche Hitze in seinen Adern toben. Es war kein natürliches Fieber, das Krankheiten aus dem Körper brannte, es war das Fieber seiner Erinnerungen, das sein Blut in Brand steckte und seine Muskeln verkrampfte, seinen Kopf leerte und dann füllte mit Wahnsinn und Schmerz. Es gab keine Zeit und keine Vertrautheit, keine Milde oder Linderung bis auf die Arme, die sich so fest um seinen Oberkörper zogen und ihn festhielten bis der Widerstand brach und der Krampf schwand. Nika hasste diesen Zustand der Schwäche, der von Zeit zu Zeit unabsichtlich beschworen wurde. Seine Erinnerungen quälten ihn üblicherweise nicht, er erlaubte es sich schlicht nicht, er atmete den darin liegenden Schmerz, er suchte keine Linderung bei anderen Menschen. Keine Linderung bis auf eine, eine Heilung, die immer wirkte. Feuer mit Feuer bekämpfen. Brennen, ausbrennen. Wie immer wirkte es.


Jener Abend vor wenigen Tagen, der alles ins Rollen gebracht hatte, schien zunächst so gewöhnlich und wenig spannend zu werden. Mit einem kleinen Anreiz. Der Gestank, der ihm mit einem Mal in die Nase stieg, verursachte sogleich eine Welle der Übelkeit, er konnte das Holz unter sich spüren. Die Nachtluft schien von dem Gestank verseucht, durchzogen von ekelhaften Schlieren wie schwarzes Öl im Wasser. In der Dunkelheit lag die Gefahr, Nika konnte sie schmecken. Der Griff zum Messergriff erfolgte so natürlich wie ein Atemzug. Der Umriss seiner Silhouette in der Seitengasse traf ihn wie ein Faustschlag in die Magengrube. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen und kurzzeitig versagte die Logik, kurz war da nur die Erinnerung, nur der Schmerz, die Demütigungen, nur dieser Gestank, diese Stimme. Mein Mädchen... Es echote zähflüssig wie Honig, reines Gift.
Der Schatten eines Milizionärs auf der nächtlichen Patrouille brach flüchtig den Blickkontakt zur Gasse. Die Wache sah sich aufmerksam zu beiden Seiten um und nickte Nika beiläufig zu. Er konnte ihn nicht sehen. Es war eine Illusion. Nika keuchte einmal. Natürlich, ist es eine Illusion, du dämlicher Vollidiot! Er ist tot! Mehr als tot... Er umfasste den Dolch fester, rang mit sich. Der Schatten machte einen Schritt aus der Gasse, als Nika die Stufen hinuntertrat, und verwehte in dem diffusen Licht der Wege von Bajard.


Meeeeeeeeehr! So... köstlich...

"Nika, was ist...?" Ihre Stimme bemüht ruhig, vernahm er dennoch die Anspannung. Rasch überquerte er den Weg zur anderen Seite und tauchte in die Dunkelheit der Gasse. Wie zu erwarten, niemand. Keine Gefahr, nur ein Echo. Schwarze Haare in losen Strähnen auf dem Boden verteilt. Der Duft nach Pfirsichen. Ohne alle Farbe. Das Geräusch von knirschendem Glas. Jemand rief seinen Namen. Schwarz.


Nika schloss die Türe seines Hauses hinter sich und lehnte sich dagegen. Arschloch! Was auch immer dieses Wesen war, egal, woher der Schatten seine Macht nahm und was es genau begehrte oder wer es vielleicht kontrollierte, es war nicht nur ein Schatten, nicht profillos, nicht ohne Charakter. Es war ein Ekel, ein sadistisches noch dazu, dass es seinen Opfern mitteilte wie wollüstig es sich an ihrem Leid und Schmerz degustierte. Wer oder was auch immer derlei Gefühle zuließ und zeigte, war nicht ohne Kerbe.
Nans Worte echoten in Nikas Geist: Versuch's nich‘ schön zu mach'n, mach's einfach! Die Überheblichkeit bricht den gut'n Leut'n das Genick. Behalt' dein Ziel vor Aug'n un' nur das!


Mach's nur schön, du kleines Ekel!
Ich kann auch ein ziemliches Arschloch sein...
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Victoria Deklie





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 22:10    Titel:
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Leise Schritte die laut durch die finsteren, heiligen Hallen schallten und eine Dunkelheit die von den spärlichen Lichtquellen gerade einmal genug erhellt wurden, um nicht mit jeden weiteren Schritt gleich auf der Nase zu landen. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt die Grabkammer ihr Heim zu nennen, auch wenn es das auch vorher auf eine gewisse Art und Weise war. Selbst die Schatten, das leise Heulen, welches man ab und zu wie eine sanfte Brise an den Ohren vernahm, wirkte heimischer als zuvor. Es gehörte einfach dazu. An der Oberfläche war es mittlerweile dunkel geworden. Eine Zeit, zu der die meisten nun schliefen. Eine Zeit, die man wunderbar nutzen konnte. Das klägliche Jammern und die paranoide Angst die gerade im Umlauf war, löste ein wohles Gefühl in ihrer Magengrube aus, während ihr eigenes Vorhaben eher für das Gegenteil sorgte. Aber manchmal musste man eben Opfer bringen, um selbst weiter zu kommen. Bedeckt mit einem tiefblauen, beinahe schwarzen Umhang, fand sie sich im Wald wieder, nachdem sie die letzten Stufen überbrückt und den geheimen Eingang gut verschlossen hatte. Eine schwere, spätherbstliche Kälte empfing sie, umarmte sie und lies mit jedem Ausatmen die warme Luft in kalten, dampfenden Wölkchen aufsteigen. Mit jeden Schritt den sie in Richtung Adoran oder Berchgarg ging, veränderte sich ihre Erscheinung. Mal war sie eine junge Fischerin, die versuchte mit ihrem Fang ein paar Münzen für den harten, bevorstehenden Winter zu verdienen. Zwei Tage später spazierte eine Bogenschützin mittleren Alters durch die Wege und Gassen der Lichtenstädte und versuchte ihr Glück im Geschäft, während sie ein paar an den Füßen zusammengebundene Vögel über der Schulter trug. Ein anderes mal war es eine einfache Dame auf Durchreisen. Alles Masken ohne wirkliche Gesichter. Wenn die Schatten ihren Spaß haben durften, warum dann nicht auch sie? Die Gunst in der Stunde sollte genutzt und die Anwesenheit Ihrer für die eigenen Zwecke ausgenutzt werden.

Nachdem die Wachen sie kontrolliert hatten und wie die letzten male davor auch nichts verdächtiges an ihr ausmachen konnten, trugen ihre Füße sie durch die Gassen, tiefer und tiefer, bis sie selbst ein Teil der Dunkelheit war, als sie sich hinter einer Häuserreihe versteckt hatte. So tief im feindlichen Gebiet würde sie auf die von ihrem Herren gegebene Kraft verzichten, um jede Spur, die auf ihre Geschwister zurückführen könnten, zu vermeiden. Diesmal war der Weg so viel einfacher um Chaos zu stiften. Langsam lies sie sich auf eine hölzerne Kiste nieder und meditierte, wurde selbst zu einem Schatten, nachdem die beinahe schwarze Kapuze auch den restlichen, erkennbaren Teil von ihr verdeckte. Ihre eigenen Ängste sollten sie locken, rufen, ihnen den Weg zu neuen Mahlzeiten weisen. Und diese Wege würde sie ihnen vorbereiten. Bilder die an ihr vorbei rauschten, Furcht und Kälte krochen ihr tief ins Mark und Gebein. Ängste, die sie über all die Jahre tief vergraben und verborgen hatte. Ein wahres Leuchtfeuer für all die Schatten, die nicht allzu lange auf sich warten ließen. Schon bald hörte man das erste hungrige Zischeln, Wispern und sah das Flackern in den dunkelsten Ecken. Sie musste warten... warten auf den richtigen Augenblick. Warten wie die Nächte zuvor. Erst als sie lauter wurden und sich mehrten und ihre eigenen Ängste sie zu verschlingen drohten, wurde sie von ihren eigenen, dornigen Schatten verschlungen und fand sich in den heiligen Hallen ihres Herren wieder, mit dem Wissen ihnen den Weg zu weiteren Ängsten geführt zu haben.


Zuletzt bearbeitet von Victoria Deklie am 18 Nov 2022 20:08, insgesamt 3-mal bearbeitet
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