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Die Lebensgeschichte einer Elfe
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Die Lebensgeschichte einer Elfe
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:28    Titel: Die Lebensgeschichte einer Elfe
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Prolog: Unsere Vorstellung in Ered Luin

Eine junge Hochelfin sitzt in Ered Luin auf der Marmormauer, sie summt fröhlich eine Melodie und lässt ihre Beine in der Luft baumeln. Mit freundlichem Blick mustert sie ihr Umfeld, vielen Elfen ist sie seit jeher nicht unbedingt aufgefallen. Vollkommen ruhig und zurückgezogen verbrachte sie ihre Zeit mit ihrem Seelenpartner in Ered Luin. Zum ersten Mal zeigen sie sich jetzt im sicheren und unberührten Tal „Ered Luin“ mehreren Elfen in der Öffentlichkeit. Ihr Seelenpartner lehnt mit dem Rücken an der Marmorsäule und lauscht ihrem summen. Die beiden Elfen sind vielleicht manchen durch gelegentliche Begegnungen bekannt. Die Zeit würde es offenbaren, zur Überraschung der Zwei ging alles schneller voran wie erwartet. Eine kleine Elfenschar umkreist die Zwei an der Marmormauer, mit neugierigen und interessierten Blicken werden sie begutachtet. Die junge Hochelfin unterbricht ihr Summen, blinzelt und starrt die Elfenschar überrumpelt an. Sie hätte niemals mit solchem Interesse gerechnet, ihr Seelenpartner stößt sich von seiner Marmorsäule ab. Er vollführt gegenüber den Elfen eine tiefe Verbeugung und lächelt sanft, während er sie mit einem liebevollen „Mae Goevannen“ begrüsst. Seine Seelenpartnerin winkt ihnen zu, neigt ihr Haupt und hüpft von der Mauer runter, ihr Ziel ward es im weichen Rasen zu landen. Ihr Seelenpartner fing sie jedoch mit beiden Armen, sie lächelte dankbar und küsste ihn auf die Nasenspitze. Sanftmütig setzt er sie im Rasen nieder und nimmt neben ihr Platz. Sie winken die Elfen heran und sprechen mit warmer Stimme: „Kommt herbei meine lieben Geschwister, wir wollen Euch unsere Geschichte erzählen. Lauscht uns, Ihr wollt uns kennenlernen und wir Dich.“

Unsere Geschichte beginnt hier….

[OOC: Auch wenn manche Ereignisse hier sehr lange her sind, Beteiligte in den Geschichten und welche sich daran erinnern, sind herzlichst eingeladen auch noch nachtragend ihren Beitrag zu liefern. Ich habe mich erst jetzt dazu entschieden, die Charaktergeschichte im öffentlichen Forum zu veröffentlichen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen, für Rückfragen, Korrekturen oder anderes stehe ich gerne zum Gespräch bereit. Die Kapitel 1 bis 6 entstanden verspätet 3-4 Monate nach den Ereignissen im Elfenforum gegen März.]


Zuletzt bearbeitet von Celeg´glin´magol am 02 Aug 2013 16:51, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:32    Titel:
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Kapitel 1: Meine Lebensgeschichte

Die junge Hochelfin räuspert sich, lächelt fröhlich und legt ihren Arm hinter dem Rücken ihres Gefährten. Sie erzählt Ausschnitte aus ihrer Lebensgeschichte…

„Mae Goevannen meine lieben Geschwister,

Ich möchte Euch meine Geschichte erzählen, damit Ihr mich kennenlernt. Ich heiße „Celeg'glin'magol“, in der Menschensprache übersetzt bedeutet er: „Elegante schimmernde klinge“. Ich werde vor Euch keine Geheimnisse haben, mein Vertrauen gilt jedem Elf gleichermaßen in der Gemeinschaft. Wenn Du eine Frage zu mir hast, stell sie bitte und halte Dich bloß nicht zurück.“


Die Elfen lächeln uns freundlich zu, ich freue mich im Herzen über die Reaktion. Besonders wichtig ist mir der Beistand, die Sicherheit, der Gewinn an Lebenskraft durch unsere Seelenvereinigung und der Gemeinschaft. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter, sanft streicht er mir durchs Haar und ich fahre mit meiner Geschichte fort.

„Ich erblickte im Jahre 41. am 3. Ashtar das Licht der Welt in Ered Luin, ich habe vor kurzem mein 204 Lebensjahr erreicht. Ich denke selbst damit, bin ich noch eine sehr junge Hochelfe. Wie Du möchtest wissen, wie alt mein Seelenpartner ist? Uh das frag ihn lieber selbst, zuerst erzähle ich meine Geschichte und dann er seine, versprochen. Ihr werdet schon nichts verpassen. Wie Du sehen kannst bin ich etwa 1,79 Meter hoch, habe goldblondes Haar, meist offen getragen oder im Kampf zum Zopf gebunden, meeresblaue Augen, ich bin von schlanker und athletischer Statur. Die meisten Menschen schätzen mich auf 21 Sommer, wenn sie mein Gesicht mustern. Ich denke was mich besonders ausmacht, ist mein Gefühl für die Gemeinschaft, die Fürsorge aller Elfen, ich versuche unsere Heilkundigen mit Kräutern aus den Höhlen zu versorgen, ich fühle mich tief mit meinem Seelenpartner verbunden und gemeinsam versuchen wir Dich mit unserem Können zu schützen. Du fragst welchen Pfad ich folge? Oh dazu kommen wir noch, Gemach, Gemach wir haben viel Zeit.“


Ich schenke dem Elfenkind ein gutmütiges lächeln und reiche ihm einen Apfel. Zur Pause gönne ich mir einen Schluck Wasser und erzähle meine Geschichte weiter.

„Ich habe auch wichtige Eigenschaften, Geduld und Bescheidenheit ist die wichtigste Tugend für mich junges Elfenkind. Strebe niemals nach mehr was Dir nicht zusteht, sei zufrieden mit dem was Du zum Leben brauchst. Beneide nicht die anderen Elfen oder Menschen nach ihrem Gut, der Neid führt Dich nur auf Irrwegen. Das möchten wir nicht oder? Vorallem beachte Deine besonderen Reliquien mit Herz, tausche sie nicht. Sie sind für Dich einzigartig und Du verbindest wichtige Erinnerungen mit ihnen. Bei Tauschgeschäften außerhalb der Gemeinschaft musst Du immer abwiegen, ob Dir das Angebot vom gleichen Wert ist. Denn der Wert liegt immer im Auge des Betrachters mein liebes Elfenkind. Wie Du willst wissen, wie Du mit Menschen am besten handelst? Verzeih mir bitte, ich habe noch nicht viel mit ihnen zu tun gehabt. Ich kann Dir wirklich nicht helfen, aber beachte meine vorherigen Worte zu den Tauschgeschäften. Sie können Dir vielleicht helfen.“

Das Elfenkind schüttelt heftig seinen kleinen Kopf zur Frage des Irrweges, er beißt genüsslich in seinen Apfel und schluckt den Happen hinunter. Mit funkelnden Augen starrt er uns an…

„Ich trete für jeden Elfen ein, die Belange wie er in Schwierigkeiten kam sind für mich nicht von Belang. Denn wir sind schließlich eine große Gemeinschaft und müssen zusammen halten, ich beschütze Euch mit meinem Handwerk der Klinge. Viel lieber ist mir aber, wenn wir unnötige Gewaltanwendungen vermeiden können. Leider ist dem nicht immer so, deswegen bin ich immer gewappnet und bereit Euch zu beschützen. Die Stärkung geschieht auf vielerlei Wegen. Selbst Du mein lieber Elfenknabe kannst viel bewirken. Umsorge einen traurigen Elfen mit wohlklingenden Worten, male ihm ein Bild und er wird Dir gewiss danken. Wir bestreiten als Gemeinschaft einen gemeinsamen Pfad. Deshalb trete ich jetzt in die Öffentlichkeit, um Euch mit bestem Gewissen und meinem Handwerk der Klinge zu unterstützen. Ich bin treuherzig und habe für Dich immer ein offenes Ohr. Such mich jederzeit auf, wenn Du Probleme hast.“


Ein leiser Seufzer entrinnt mir, ich schaue meinen Seelenpartner fragend an. Nachdem Motto: „Möchtest Du nicht weiter erzählen?“ Er kennt mich zu gut, lächelt warmherzig und schüttelt sachte seinen Kopf. Sanft küsst er meine Wange und die Geschichte geht weite

„Ich mag es gar nicht, wenn mich wer anlügt. Das zeugt von wenig Verantwortungsbewusstsein, Ehrlichkeit und Anstand. Wenn Du mal von Menschen angelügt wirst, wiege ihre Worte in Zukunft immer auf der goldenen Waage. Sie sind mit Vorsicht zu genießen, ich weiß noch nicht was ich von ihnen halten soll. Meine einzige Begegnung außerhalb des sicheren Tals war nicht gerade angenehm. Laut Hörsagen gibt es unter ihnen alle Jahrzehnte wieder einige Ausnahmen, sie sind etwas besonderes. Ich weiß nicht ob`s bei ihnen Ausnahmen gibt, ich müsste mir selbst darüber ein Bild verschaffen. Oh Du kleiner Elfenknabe bist aber neugierig wie eine Katze, wahrlich habe ich auch Schwächen. Bedauerlicherweise versuche ich alle Elfen wie gesagt zu schützen, hierdurch gerate ich oft in Schlamassel. Leider zum Leidwesen meines Seelenpartners, er hat oft Sorge um mich. Aber als Kämpferin der Elfen ist es meine Pflicht Euch zu schützen. Denn nicht jeder Elf vermag eine Waffe zu führen. Deshalb habe ich diesen Pfad gewählt, jetzt weiß Du auch warum. Ich denke jeder Elf erfüllt seine Position in der Gemeinschaft und sie sind unentbehrlich.“


Der Elfenknabe wird gerufen, kurz wandert sein Blick zwischen uns, der Elfenschar und seinen Eltern. Ich zwinkere ihm zu und versichere ihm, dass ich mir Zeit beim nächsten Mal für ihn nehmen werde. Er springt auf und läuft lachend in die Arme seiner Eltern. Ich seufze und blicke ihm traurig nach, ich umarme meinen Seelenpartner und vergrabe mich weinend in seine Arme. Alte Erinnerungen keimen in mir hoch, noch längst nicht vergessen. Ich kann die Geschichte heute nicht weiter erzählen, mein Seelenpartner bittet die Elfenschar uns vorerst alleine zu lassen. Er versichert ihnen dass wir bald wiederkommen werden. Ich werde von ihm hoch gehoben, schluchzend und verletzbar wie ein kleiner Wolfswelpe, meinem Seelentier. [/b]
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:34    Titel:
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Kapitel 2: Welches Seelentier gehört zu mir und wie lernte ich meinen Seelenpartner kennen?

Nach zwei Tagesläufen habe ich mich beruhigt, ich suche die Marmormauer im unberührten Tal erneut auf. Fast alle Elfen von vor zwei Tagen und neue Gesichter eilen zur Mauer herbei. Jetzt bleibt mir keine Wahl, als mich der Vergangenheit zu stellen. Ich schlucke schwer, betrachte die Elfengesichter und nicke entschlossen. Ich versprach keine Geheimnisse vor ihnen zu haben, jetzt erfahren sie warum ich weinte. Ich setze mich im Schneidersitz in den Rasen und lehne mich an die Mauer, der Wind weht durch mein Haar und ich lächel herzhaft. Ich begrüsse alle Elfen und erzähle die Geschichte weiter…

„Vielleicht hast Du schon erahnt, dass der Wolf mein Seelentier ist. Mich verbindet viel mit ihnen, sie leben als Rudel, wie wir als Gemeinschaft. Sie ziehen gemeinsam auf die Jagd und sorgen füreinander.“


Der Elfenknabe ruft herein: „Warum hast Du letztens geweint? Was ist passiert?“. Ich blinzele, schau mich hilfesuchend nach meinem Seelenpartner um. Leider muss ich feststellen er ist nicht bei mir, ich verstehe jetzt auch warum. Ich senke mein Kopf, blicke starr ins wehende Gras und lege die Hand auf meinen Brustkorb. Ich atme tief ein, wieder aus und räuspere mich. Ich erhebe meinen Kopf und schenke dem Elfenknaben ein bemühtes sanftes Lächeln, er glaubt es mir. Die älteren Elfen merken, das was nicht stimmt. Wie recht sie doch haben, ich schildere ihnen den Vorfall…

„Vor acht Jahrzehnten wanderte ich auf den Straßen West-Gerimors, ich wollte die Gefilde außerhalb vom sicheren Tal ergründen. Ich wusste nicht in welch gefährlichem Gefilde ich mich aufhielt, die Gegend war mir fremd. Ich verlies Ered Luin zum ersten Mal. Ich kannte bis hierhin noch längst nicht meinen Seelenpartner und lernte die Menschen kennen. Ich schlenderte die Straße entlang, einen Augenblick verweilte ich auf der Stelle. Ich hörte Stimmen und Wolfsjaulen in der Ferne. Das jaulen der Wölfe verklang urplötzlich, die Stimmen kamen näher. Meine Ohren zuckten und ich versteckte mich hinterm Baum. Ich lauschte den Stimmen: „ Kommt weiter vorwärts, der Winter naht und die Wölfe reißen unser Vieh. Wir brauchen jedes Vieh zum überleben, die Ernte war schlecht und unsere Bauernhöfe sind in der Nähe. Wer weiß wie weit ihre Jagdgefilde reichen. Wir treiben die Wölfe mit einem Feuer zusammen, dort können sie nicht entkommen. Eine prächtige Idee mein Freund, los geht’s!“ Ich kniff meine Augen zusammen, ich verharrte ruhig in meinem Versteck. Die Menschen trugen Fackeln in ihren Händen, Kurzspeere oder Wurfspeere. Ihre Leiber waren mit einem schlichten schwarzen Lederwams bedeckt. Sie gingen weiter in den Wald und trafen auf das Wolfsrudel, sie legten mit ihren Fackeln Feuer und ein Waldbrand entstand. Sie wollten den Wald ausroden, um die Wölfe aus ihren Verstecken zu treiben. Ich war schockiert und innerlich fragte ich mich was hier passiert. Ich verstand nichts und regte mich nicht. Das Feuer breitete sich aus und Rauchschwaden trieben in die Luft. Die Waldbewohner galoppierten, rannten hastig umher, auf der Flucht vor dem gefährlichen Feuer. Die Menschen trieben das Wolfsrudel voran, ich hustete wegen der Rauchschwaden stark. Ich riss ein Stück Stoff vom Kleid ab. Ich verdeckte meinen Mund und die Nase, um weniger vom Rauch einzuatmen. Die Menschen trugen alle Gesichtsmasken, bisher wurde ich nicht bemerkt. Sie fingen an zu laufen, die Wölfe rannten wild in alle Richtungen. Das Rudel trennte sich, die Wolfsmutter und ihr Welpe wurden auf den Weg getrieben. Nicht weit von mir entfernt. Die Menschen umkreisten sie, die Wölfin ging in Angriffsposition und fletschte ihre Zähne. Sie war bereit zum Kampf, für ihr Jungtier…

Ich hatte leider nichts als ein Kleid am Leib, was hätte ich schon bewirken sollen? Ich musste aber handeln, weshalb ich einen Stock ergriff. Ich rannte auf die Menschen zu und schrie: „Lasst die Finger von ihr..“ Drei Männer drehten sich um, sie erblickten mich, wegen meinem Gebrüll konnte ich auch nichts anderes erwarten. Sie grinsten schelmisch und richteten ihre Speerspitzen auf mich. Zwischen uns entstand ein Geplänkel, ich konnte manchem Stechen ausweichen. Sie trafen immer wieder mein Kleid, es war vollkommen durchlöchert und ich umkreiste sie tänzelnd. Ich verlies mich mehr auf mein Geschick, denn ich wusste hier drin lag momentan meine größte Stärke und einzige Chance. Ich parierte mit dem Stock manche Schläge vom stumpfen Speerstab, letzten Endes kam ein vierter Mann hinzu. Dies war einer zuviel, er schlug mir mit dem stumpfen Speerstab in meine Bauchgegend. Ich sackte auf meine Knie, der Stock viel zu Boden. Einer der Männer packte mich an den Haaren, zerrte meinen Kopf unsanft nach hinten und starrte mir in die Augen. Ich hustete und röchelte nach Luft. Ein zweiter Schlag von seinem Begleiter folgte in mein Gesicht und ich ging zu Boden. Ich hörte benommen weiter das Knurren und Zähne fletschen der Wölfin, sie stürzte sich auf die Menschen. Vor Desorientierung konnte ich die Laute nicht weiter zu ordnen. Tapfer und entschlossen kämpfte sie gegen ihre Peiniger, ohne Erfolg. Die Menschen stießen ihre Speere in ihr hinein, dem Welpen und mir schenkten sie keine Beachtung. Die Männer sagten beim Abmarsch: „Lassen wir den kleinen Köter und das Elfenweib liegen. Sie werden sicher am Rauch sterben, weit kommen die nicht!“ Sie lachten schelmisch und gingen fort, ich robbte mich zum Welpen. Er stand neben dem Leichnam seiner regungslosen Mutter, er leckte ihr übers Gesicht und wimmerte, keine Regung kam. Ich lauschte dem wimmern des Welpen und näherte mich ihm. Ich hustete und sprach recht leise zu ihm: „Ich werde Dich zu jemanden bringen….“ Mehrere Tränen liefen aus meinen Augen und ich drückte ihn beschützend an mich. Ich wusste dass ich in meiner Ausübung als Beschützerin nicht völlig versagt habe. Der Wolfswelpe war kein Elf, dennoch ein schwaches und hilfebedürftiges Lebewesen. Ich tat meine Pflicht, wie es mir gelehrt wurde. Ich fühle mich zum Wolf verbunden, weshalb ich ihn beschützen wollte. Die Rauchschwaden raubten mir die Sinne, ich weiß noch sehr gut was passierte.


Wir wurden gerettet, von niemand anderem als meinem Seelenpartner. Bis heute danke ich ihm dafür, auf diesen Weg kam ich mit meinem Seelenpartner zusammen. Ich erwachte in seinen Armen im sicheren Tal, neben mir der kleine verängstigte Welpe. Ich verstand nicht viel von Wölfen, sie waren nicht mein Element. Selbst wenn sie gar mein Seelentier sind, weiß ich dass er bei einer bestimmten Elfe besser aufgehoben ist. Niemand anderes als die Waldelfe Shalaryl Di`naru. Ich war mir ganz sicher, sie würde mein Vorhaben nicht abschlagen. Denn sie ist mit der Natur mehr verbunden, als ich es jemals sein werde. Ich trug den Wolfswelpen auf meinen Armen, ich suchte Shalaryl auf. Ich lächelte freundlich und klärte sie über alle Details auf. Ich bat sie sich um den jungen Wolfswelpen zu kümmern und am besten mit ihm zu verfahren wie sie denkt. Ich weiß bis heute nicht was aus dem Wolfswelpen wurde, aber ich bin mir sicher er hatte ein gutes Leben mit ihr zusammen. Dies meine lieben Elfen verbindet mich mit Wölfen. Ich hoffe durch manche Erklärungen von vorhin aus meiner Geschichte, ist Dir der Bezug von mir zur Gemeinschaft deutlich geworden. Aber die Fortsetzung der Geschichte überlasse ich meinem Seelenpart, möge er sie Euch vortragen liebe Elfen.“

Ich lächel der Elfenschar sanft zu, ich bin in gewisser Weise selbst Stolz auf meine Leistung. Seitdem Vorfall damals, konnte ich mich zum ersten Mal von selbst äußern, ohne das er dabei war. Werde ich das auch in Zukunft schaffen? Oh ich hoffe doch, aber wie verhalte ich mich gegenüber den Menschen? Seitdem Vorfall habe ich Ered Luin nicht verlassen, vielleicht brauche ich eine führende Hand um mich den Menschen zu nähern. Die Elfenschar und der Elfenknabe guckten mich verwundert an, da ich keine Worte mehr sagte. Ja ich war in Gedanken verloren, grinste schief zu den Elfen. Ich verabschiedete mich und verschwand vorerst in Ered Luin.
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:36    Titel:
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Kapitel 3: Meine größte Schwäche

Ich versprach dem Elfenknaben ihn am nächsten Tag an der Marmormauer zu treffen. Mein Augenmerk wandert über den Platz, ich sehe ihn nicht. Bis er fröhlich lachend ums Eck gelaufen kommt und mir zu winkt. Ich stimme in sein lachen ein und winke ihn her. Sanft lege ich meine Hände an seine Hüfte, um ihn auf die Mauer zu setzen. Er schaut mir in die Augen und ich in seine, er stupst mit dem Zeigefinger zwischen meine Augen auf den Nasenknöchel. Ich zucke vor Schreck mit meinen Augen, lächele warm und ich merke ihm gefällt der Augenkontakt. Schließlich sind wir jetzt auf einer "Ebene", wie sich das für Elfen gehört. Ich räuspere mich und erzähle ihm vorerst meinen letzten Geschichtsteil…

„Wie immer freue ich mich Dich zu sehen, ich werde mich jetzt aber sehr kurz halten. Mein lieber Elfenjunge ich weiß nicht ob Du alles aus meiner Geschichte verstanden hast, aber ich versuche mich Dir zu erklären. Auch auf dass Du von meiner Erzählung lernen magst.“


Der Elfenjunge pfeift, nickt eifrig und lauscht weiter meinen Worten.

„Ich möchte dass Du verstehst, dass nicht jeder Mensch böse sein muss. Auch wenn ich noch keine andere Erfahrung gesammelt habe, ich möchte Dich nicht vor ihnen abschrecken. Sondern Dich viel mehr für sie sensibilisieren, wozu ich durch meine Vergangenheit derzeit nicht in der Lage bin. Ich habe schon viel von den Menschen gehört, aber ich begreife sie dennoch nicht. Viel mehr meide ich sie, auch wenn ich lernen will sie zu verstehen. Denn mit Wissen geht vieles leichter, aber hierfür brauche ich eine helfende Hand. Ich wage mich nicht in ihre Städte, ich kenne die Gefilde dort draußen immer noch nicht. Aus Büchern weiß ich was über manche Orte, trotzdem helfen sie mir nicht immer. Wie ich jetzt erfahren habe gehört West-Gerimor zu den üblen Menschen, Ost-Gerimor zu den Guten. Also war meine erste Reise alles andere als sicher. Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob in Ost-Gerimor auch verruchte Menschen vorkommen. Aus diesem Anlass will ich die Menschen nur mit meinen Geschwistern oder Seelenpartner aufsuchen. Sie verleiten mir Sicherheit und können mir helfen die Menschen zu verstehen. Du fragst mich ob ich bald eine Reise alleine nach draußen plane? Oh wenn ich mich außerhalb von Ered Luin rumtreibe, wirst Du mich nicht in der Nähe von Menschensiedlungen sehen. Ich habe unsere Karten studiert und verstehe jetzt diese Orte zu meiden. Viel mehr gehe ich hinaus und suche Höhlen auf, um meine Kampfkunst zu verfeinern. Wenn ich hier Menschen begegne, werde ich sie höchstens grüßen und rasch von dannen ziehen. Entweder weiter in die Höhle hinein oder nach draußen.


Über die Menschen habe ich noch viel zu lernen und gerne bin ich dazu bereit. Aber hier brauche ich wahrlich erst einmal die Hilfe meiner Geschwister…


Ich wuschel dem Elfenjungen durch seine Haare und helfe ihn von der Marmormauer runter. Ich versichere ihm, dass er noch mehr von meiner Geschichte hören wird. Wenn ich die ersten Erfahrungen mit guten Menschen gesammelt habe, auf das ich ihn für sie und das Wissen sensibilisieren kann. Ich gehe jetzt nach Hause zu meinem Seelenpartner….
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:38    Titel:
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Kapitel 4: Meine Begegnung mit den ersten Menschen nach acht Jahrzehnten…

Rasch eile ich aus den sumpfigen Höhlen vor der Menschenstadt, zurück ins sichere Tal. Bis jetzt verstehe ich nicht was eben passierte, musste die Begegnung unbedingt geschehen? Hätte ich sie vermeiden können oder wollte Phanodain mich mit der Begegnung erleuchten? Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Viel mehr wollte ich für die Heiler Kräuter und Pilze sammeln, sumpfiges Gebiet eignet sich dafür am besten. Aber wie immer kommt alles anders als erwartet. Ich werde den Vorfall mit einem meiner Geschwister bereden.

Ich schlendere Gedanken verloren durch Ered Luin und treffe den mir bekannten Elfenknaben. Seine Augen weiten sich und er ruft zu mir: „Celeg`glin`magol wo warst Du denn die ganze Zeit? Ich wollte noch mehr von Deiner Geschichte hören!“ Ich schürze meine Lippen, nicke schwach und lächele warm. Mit ruhiger Stimme erwidere ich: „Du hast Glück, ich mache da weiter, wo ich zuletzt stoppte…“

„Ich rechnete damit, dass meine ersten Ausflüge raus von Ered Luin nicht ohne Risiko sind. Die Begegnung mit den Menschen ließe sich auf Dauer nicht vermeiden, leider begegnete ich heute gleich zwei. Sie kämpften gegen mehrere Goblins, Schlangen und Schleime. Sie hatten die Lage nicht wirklich unter Kontrolle, ich konnte nicht tatenlos zu sehen, wie die Kinder in ihr verderben stürzten. Aus jenem Anlass habe ich mich um die Riesenschlange gekümmert und zur Verwunderung…die Menschen bedankten sich bei mir. Obwohl ich überhaupt keine Worte sprach und ihnen gegenüber vollkommend abweisend war. Viel mehr suchte der Mann das Gespräch mit mir, er lud mich ein sie weiter zu begleiten. Ihr Ziel sei auch die Höhle von den Unwesen zu bereinigen. Ich an der Seite von Menschen….? Wie absurd, kaum vorstellbar. Ich wies Ihr Angebot ab, wechselte aber mit ihnen einige Worte. Denn sie bleiben unberechenbar und für mich unverständlich. Sie stellten sich mir gegenüber vor, Elinor und Dorian. War dies Ihr erster Vertrauensbeweis, da ich ihnen kein Vertrauen schenkte? Meine Worte schienen die Frau zu verletzen, da ich ziemlich hart klang. Schließlich kommen und gehen die Menschen, wie der Sand durch die Sanduhr strömt. Ich meine, was soll ich mich auf sie einlassen? Sie verursachen doch nur Leid und warum soll ich mir eine klaffende Wunde durch ihr schnelles dahin scheiden zufügen? Die Frau hatte sich von der ersten Begegnung mit einer Elfe mehr erhofft, sie war enttäuscht. Hm…

Ich habe sie beruhigen können, da ich meinte vielleicht gewinnen sie meines Tages mein Vertrauen und sie möge ihren Traum weiter träumen. Wie wir wissen, birgen selbst Träume Wahrheit und führen zu wissen. Irgendwie beruhigten meine Worte die Frau, sie neigte ihr Haupt und entschuldigte sich für ihre Ungeduld. Ich habe Ihr glaube ich verziehen, ja dessen bin ich sicher…Selbst wenn meine Antwort mehr als Frage formuliert war. Auch wenn ich hoffe dass keine zweite Begegnung zwischen uns erfolgt, kann ich sie vermeiden? Ich verstehe nicht ganz was hier vorgefallen ist. Ich brauche die Hilfe von einem Elfen, welcher mit den Menschen bewandert ist…“


Ich verabschiedete mich beim Elfenknaben und suchte Rat, würde ich ihn finden…?
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:42    Titel:
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Kapitel 5: Rettung vor der Geißel allen Lebens

Lange ist meine Begegnung mit dem Elfenknaben und mein Aufenthalt in Ered Luin her. Ich verbrachte die letzte Zeit sehr zurückgezogen und leistete meinem Seelenpartner gesellschaft. Gelegentlich dreht er wie immer seine Wachgänge durch den Nebelwald und kehrt heim, seit kurzem erzählen wir uns sehr wenige Worte. Wir schweigen, meditieren und überlegen wie er sich mehr in die Gesellschaft einbringen kann. Aber noch haben wir keine Idee und vorerst repräsentiere ich uns beide in der Gesellschaft.


Sein Beitrag beruht derzeit auf die regelmäßigen Wachgänge, ich bin der Meinung hiermit leistet er schon viel. Er sagt mir jedoch, dass er für die Gemeinschaft mehr machen möchte. Ich lächelte herzlich zu ihm, strich sanft mit einer Hand über seine Wange und verabschiedete mich für heute von ihm. Ich kann mich von der Gesellschaft der anderen Hochelfen nicht solange zurückziehen wie er, der Elfenknabe wartet nach langem auf die nächste Geschichte!

Ich schritt durch unsere Heimat und entdeckte keine Spur vom Elfenknaben. Ich ordnete meine Haare hinter meinem rechten Ohr und plötzlich...piekste mir wer mit seinem Zeigefinger in die Tailia. Ich blinzelte und drehte mich, nichts zu sehen...

Verwundert senkte ich meinen Blick und dort stand er, der freundliche kleine Elfenknaben. Er lächelte fröhlich zu mir, zupfte an mein Kleid und sprach fröhlich: "Du Celeg`glin`magol, erzählst Du mir wieder eine Geschichte?" Ich wuschelte ihm wie gewohnt durch sein Haar und nickte. Wie zu Beginn unserer ersten Begegnung, derselbe Ort...die Marmormauer und ohne meinen Seelenpartner. War die Zeit endlich gekommen, das ich mich mehr alleine traute und nicht mehr immer auf ihn angewiesen bin...? Die Zeit würde mir die Frage beantworten. Ich hob den Elfenknaben auf die Mauer und setzte mich neben ihm.

Hier beginnt die nächste Geschichte...

„Nach der ersten Begegnung mit den Menschen wanderte ich die Straße entlang der Untotenstadt Varuna, am Friedhof. Ich eilte weit voraus und wollte die trostlose Gegend schnell hinter mir lassen, sie erfüllt mein Herz mit Trauer und Schmerz. Soviel Leid was hier verursacht wurde und die Geißel welche das einst blühende Land jetzt heimsucht....unerträglich.

Ich hatte den Friedhof schon leicht hinter mir gelassen, ein lauter panischer Schrei einer Frau ertönte. Ich zuckte mit meinen Ohren, schaute um mich und sah nichts. Ich wusste nicht was passierte, das Gestöhne und geklirre der Skelette war immer mehr zu vernehmen. Irgendwas geschah hier, aber was...? Ich nahm meinen Schild zur Hand und zückte das Megil El Edhim, schleppend wagte ich mich auf den Friedhof. Die niederen Untote stellten keine ernste Gefahr da, die Skelette zerbarsten durch den wuchtigen Schlag meines Schildes und die Zombies...? Oh das erspare ich Dir lieber junger Bruder, sowas ist noch nicht für Dich bestimmt.

Nun gut....

Am Friedhof entdeckte ich zum Kryptaeingang wie eine zierliche Frauengestalt ihre Hand ausstreckte. Wonach konnte ich nicht sagen, irgendwer hockte in der Ecke, an der Mauer gedrückt und zitterte am ganzen Leib. Die Person hatte fürchterliche Angst und wusste nicht wie ihr geschah. Die niederen Untoten lagen am Boden zerstreut, die grau gerobte Gestalt blickte starr und reglos zu mir. Ich erkannte wem sie diente...einer finsteren Ausgeburt Namens Krathor. Ich rümpfte meine Nase, erhob schützend den Schild und richtete noch nicht die Klinge auf sie. Ich meinte das junge Mädchen kommt mit mir und heute könne sie die Dienerin ziehen, ich wusste in welcher Gefahr ich mich befand. Aber warum sollte ich das junge Mädchen zurücklassen und sie ihr Leben aus Naivität verlieren..? Die Dienerin willigte ein und gab dem Mädchen eine Warnung mit, sie möge das Gebiet meiden.“


Der Elfenknabe weitete vor Spannung seine Augen, fasziniert und gebannt lauschte er weiter meiner Erzählung.

„Das verängstigte junge Mädchen erhob sich zitternd, ausgerüstet mit einem alten Lederwams und verrosteten Kurzschwert. Mit solcher Ausrüstung wagt sie sich in die Nähe der Untotenstadt, tollkühn und naiv zugleich die Gute dachte ich mir. Ich ließ das Mädchen vor mir gehen und mein Rücken war ihr zu gewandt. Ich traute der Dienerin nicht und langsam näherten wir uns Bajard.

Die Kleine fasste sich sehr schnell und große Töne kamen über ihre Lippen. Nichts weiter als leere Worte, sie wollte nicht begreifen das sie beinahe ihr Leben ausgehaucht hatte. Ihrem Vater wollte sie nacheifern, ein Held wie er werden und das Böse ausmerzen. Sie Verstand nichts, nicht mal das sie lernen muss eine Klinge richtig zu führen. Ich schüttelte meinen Kopf, brachte das naive Menschenkind zurück zur Menschenstadt Adoran. Nach langem meine zweite Begegnung mit Menschen und noch immer halte ich nicht viel von ihnen.

Vor den Toren Adorans stellte sie sich mir als Vivien Myrtol vor, ich nickte und suchte mit ihr einen Mentor. Bedauerlicherweise fanden wir keinen und sie redete unentwegt davon, das ich nicht hätte eingreifen müssen.

Können die Menschen nicht eingestehen, wenn sie unterlegen sind...? Müssen sie immer alles alleine bewältigen...? Beide Fragen brannten mir im Kopf, ich brachte sie nicht über meine Lippen. Das naive Kind hatte genug durch gemacht und im Glaubenshaus fanden wir einen Mentor für sie, irgendeiner ihrer Adeligen die sich für was besseres halten. Ich übergab ihm das Mädchen, sie bedankten sich und ich suchte das Weite.“


Schnellst möglichst aus der Stadt heraus...
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:43    Titel:
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Kapitel 6: Reflexion mit meinem Bruder Calad`en`Minuial

Ich reichte dem Elfenknaben zärtlich lächelnd ein dutzend grüne Weintrauben. Er zuppfte sie vom Weintraubenstengel und aß sie genüsslich während er meinen weiteren Erzählungen lauschte.

„Lange ist unser Gespräch her, gute vier Monate...im späten Herbst.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, er versuchte mir zu verdeutlichen dass die Menschen auf uns angewiesen sind. Sie bekämpfen sich mit ihren Waffen, viele Lebewesen leiden darunter und wir müssen versuchen ihnen andere Wege zu zeigen. Aber wie...?

Ich verstehe ihre Verherrlichung von Gewalt nicht und befürchtete sie werden es nie lernen. Calad`en`Minuial meinte wer müsse sie führen, wenn nicht wir wer dann...? Irgendwann käme die Zeit und wir verlassen die Menschen, überlassen sie ihrem Schicksal.

In seinen Worten steckte viel Wahrheit, aber sind die Menschen nicht alle gleich dachte ich mir damals. Die Zeit ist hier der wesentlichste Faktor für die Menschen....die Zeit, sie werden ihre vergangene Zeit nie wieder aufholen.“


Ja mein junger Bruder so ungefähr verlief unser Gespräch. Ich hoffe Du kannst daraus lernen...
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:45    Titel:
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Kapitel 7: Vorbereitungen für den alten Pfad

Während meinen handwerklichen Ausübungen als Feinschmiedin habe ich viele Waren angefertigt, Schmuck, Gläser, Flaschen, verzierte Kisten und manch anderlei wichtige Utensilien. Aber die Zeiten für mich als Varcuru[Handwerkerin] in der Gemeinschaft sind vorbei junger Elf. Du bist mittlerweile wie ich nach meiner Meditation feststelle kein kleiner Elfenknabe mehr, mae Du hast Dich prächtig entwickelt. Ich hoffe Deine Neugier ist noch genau so groß wie damals? Der junge Elf nickt, winkelt seine Beine an seinem Leib und umschlingt sie mit seinen Armen. Ich möchte Dir jetzt näher bringen, warum ich erneut das Schwert erhebe junger Bruder....

„Die Tätigkeiten als Varcuru nehmen eine wichtige Stelle in unserer Gemeinschaft ein, sie erhalten viel aufrecht und sind unentbehrlich. Doch ich fühle mich wohler, wenn ich mein Megil el Edhil [Elfenschwert] schwinge und für Eure Sicherheit sorge. Ein jeder von uns bringt sich auf seine Weise in die Gemeinschaft ein. Du wirst Dir auf Deinem Weg nach Weisheit auch irgendwann einen Pfad aussuchen müssen. Deine Zeit wird kommen.

Für mich ist das Schimmern einer frisch polierten Klinge im Mondlicht mit das Schönste, aber sie kann lange nicht mit poetischen Werken mithalten. Deine Ausrüstung Bedarf einer guten Pflege, vernachlässige sie nicht und Du wirst sie sehr viele Jahrzehnte behalten können. Deine Ausrüstung, als Varcuru, Maethor, Nestor, Ithron oder Talagan ist Dein Fundament auf dem Du aufbaust, es bringt Dich voran. Jedoch beachte dass das Fundament nur so gut wie sein Träger ist, es kann zum Guten und Bösen eingesetzt werden. Wie Du bei den Letharen beobachten kannst und den Sieben, die sich verführen ließen...aber das ist ein anderes Thema...“


Ich schließe meine Augenlider, atme tief ein und aus...mein junger Bruder lauscht noch immer meinen Worten. Ich räuspere mich in seiner Gegenwart und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Meine Lider bleiben geschlossen, die Stimme wirkt gelassen und er lauscht mir gebannt, wie früher...

„Viele Vorbereitungen mussten getroffen werden und es war nicht unbedingt immer leicht. Du musst für ein anständiges Tauschgeschäft erstmal den richtigen Geschäftspartner finden, das kann Tage, Wochen oder Monate dauern. Phanodain lächelte auf mich herab und meine Suche sollte nicht lange dauern. In Berchgard wurde ich beim Menschenschmied Amu Kanok vor vier Mondläufen fündig. Dieser Mensch hatte für mein Tauschhandel ein offenes Ohr und war ihm gegenüber nicht abgeneigt. Wir tauschten nach etwas feilschen, was für die Menschen üblich ist und fast immer gieren viele nach ihren Glitzersteinen. Als sei an ihnen etwas magisches, ich betrachte sie mehr als Fluch für ihr Volk. Von Zeit zu Zeit hast Du aber Ausnahmen, sie tauschen sehr gerne und sind ihm nicht abgeneigt.

Für eine Diamantlegierung mit Pyrian und Coelium wollte Amu Kanok fünf Weinflaschen vom Heleg`Aegas, doch fand ich das nicht als angemessen für solch etwas kostbares. Ich gab ihm eine Flasche mehr als er wollte und der Tauschhandel war abgeschlossen. Jetzt hatte ich die Barren und die letzten Vorbereitungen mussten getroffen werden.

Hierfür suchte ich vor vier Tagen die Zwerge in Nilzadan auf, ein Silberbart von ihnen fertigte mir eine menschliche Plattenrüstung an. In die Rüstung passe ich nie hinein, sie kann aber von einem geübten Varcuru angepasst werden. Das verarbeitete Material dient als Grundbasis für die elfische Rüstung, doch hier habe ich keinen weiteren Einfluss drauf junger Bruder. Wir werden abwarten und staunen was passiert...“


Der junge Elf schaut zu mir hoch, begeistert wie immer und ich werfe ihm einen Apfel zu. Ich lächel sanft zu ihm, verabschiede mich und kehre Heim zu meinem Stern....
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2013 16:48    Titel:
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Kapitel 8: Warnung, Eskorte und der Kampf mit einem Verräter.

Hmm....ich betrachte mein linkes verletztes Handgelenk, entsinne mich am gestrigen Abend und Alagos hat alles halbwegs auch gut überstanden, er lebt....

Die Begegnung war mehr als fragwürdig, Zufall...nein das kann nicht sein. Die Konfrontation war unvermeidbar, ein Teil unserer Schicksale. Ich sollte jedoch vom Anfang erzählen nicht wahr junger Elf? Ruhig streichel ich mit den Fingern meiner rechten Hand durch Alagos Mähne und beginne über meine schicksalhafte Begegnung zu berichten.

„Nach der menschlichen Zeitrechnung ereignete sich alles am 1. Ashatar im Jahre 256 und begann mit einer schlichten Warnung an die Menschen Adorans. Während meiner Wachdienste im Nebelwald und den nahe liegenden Ländereien konnte ich vermehrt die steigende Aggressivität diverser Tiere feststellen, sie machten selbst vor mir nicht halt. Beziehungen müssen gepflegt werden und seit der großen Katastrophe sind wir fast Nachbarn.“

Eine Unterbrechung erfolgt, ja die meisten Menschen sind mir noch nicht geheuer...ihre Geschichte ist die wie ein noch unbeschriebenes Buch. Sie nimmt erst ihren Lauf und viele lassen sich manipulieren, sie sind schwer zu begreifen. Doch vielleicht gibt es hier ein paar Ausnahmen und langsam nähere ich mich ihnen an, mein Stern Rovalen ist immer noch nicht so gut auf ihres gleichen zu sprechen. Er kennt ja meine Beweggründe und versteht sie, das beruhigt mich...

„Am Adoraner Stadttor kurz nach der 21 Stunde traf ich auf drei Wachen, eine Frau und zwei Männer. Im verborgenen die junge blonde Dame, sie verschwand auch sehr schnell. Ich begrüsste die Wachen, unser Gespräch nahm seinen Lauf und ich warnte sie vor der steigenden Aggressivität der Tiere. Zu ihrer eigenen Sicherheit und deren der Tiere, wäre es ratsamer die Wälder vorerst zu meiden, ihr Vieh zu schützen und keine Treibjagd auf die Tiere veranstalten. Wir verblieben vorerst so, ich lernte sie kennen und ahnte längst nicht was noch folgen würde.

Sie hießen Helisande Senheit und Endurael Talan, auf meine Frage ging er nicht weiter ein und somit war sie bereits beantwortet...“


Ich trabte auf Alagos Rücken zurück im Nebelwald, hier begegnete ich die Suchende Dawn Desmon...eine schwere Aufgabe hatte sie vom Regiment bekommen. Alle sieben Schreine der Temora suchen, mit recht ungenauen Ortsangaben.

Ich zeigte ihr den Schrein der Tapferkeit im Nebelwald und jenen an der Wegkreuzung, der Ehre. Hier nahm alles seinen Lauf , bis einer der Verräter auf seiner scheußlichen Echse fast an uns vorbei galoppierte...die Suchende kümmerte sich wenig darum und verschwand, nie mehr würde ich einen Suchenden hierhin führen. Ich trabte seelenruhig mit Alagos Richtung Osten, das Schild vom Rücken bindend, meine Schwerthand umschloß den Schwertknauf...

„Vernarrt wie die Verräter sind und ich ihn richtig einschätzte, preschte er hinter uns und nahm die Verfolgung auf. Ich wendete Alagos, gab ihm die Sporen und er galoppierte auf unseren Widersacher zu. Ich zog meine Klinge aus der Scheide im Ansturm und holte zum verheerenden Hieb aus, zum besseren halt krallt sich seine Echse im Boden fest und er parierte meinen Hieb. Ich näherte mich ihm wieder mit Alagos, holte zum Schildhieb aus und er zeigte seine Wirkung...der Verräter rutschte seitlich im Sattel zur Seite. Seine Echse bis sich in Alagos rechte Flanke am Bauch, die Zähne bohrten sich durch seine Haut und Blut floß. Alagos wieherte lautstark vor Schmerzen, er wurde unruhiger und baute sich auf. Ich riss an den Zügeln, sprach ihm gut zu und er beruhigte sich langsam...verzweifelt holte er mit seinem Huf zum verzweifelten Tritt aus. Er traf die Echse vom Verräter, deren Knochen bersteten und es knackte...sie schienen zum Teil gebrochen zu sein. Zeitgleich vollführte mein Kontrahent mit seinem Schild einen Stich, er durchbohrte meinen Umhang und verletzte mich am linken Unterarm. Seine Echse war nicht länger für den Kampf bereit, er rutschte aus seinem Sattel. Ich erkannte die Gelegenheit welche sich mir bot, Alagos humpelte auf ihn zu und ich stach mit meiner Schwertspitze nach ihm. Die Schwertspitze durchbohrte eines seiner Beine, er knickste zur Seite und rammte sein Schwert in mein linkes Handgelenk. Ich verzog vor Schmerzen mein Gesicht, umfasste den Schwertknauf fester...doch zog er seine Klinge rasch aus meinem Handgelenk heraus. Wir beide waren angeschlagen, der Kampf nahm seinen Lauf, durch eine grüne brennende Substanz konnte ich meine Klinge länger nicht halten. Mein Handgelenk brennte vor Schmerzen, der Arm zuckte und ich ließ sie fallen. Mit letzter Kraft zog ich ein Wurfmesser und warf es nach ihm, er parierte den Wurf.“

Von hier an trennten sich unsere Wege, ich und Alagos kamen an die Stadttore Adorans an. Viel weiter hätte Alagos es nicht geschafft und ich wollte ihn nicht zurücklassen, die Blutlache hinter uns zierte unseren Weg.

„Ich schwankte im Sattel, Blut quillte noch immer aus Alagos Wunde, er schnaufte und ich saß schwankend im Sattel. Ich rutschte von Alagos Rücken, Helisande Senheit unterstützte mich und bot mir Halt. Ich mag die Berührungen von erwachsenen Menschen nicht immer, hier blieb mir keine andere Wahl. Ered Luin war für Alagos nachdem langem Ritt schon zu weit entfernt, Ernst Eichengrund drückte meine Wunde am Handgelenk zu. Er stoppte die Blutung so gut er eben konnte, irgendwer holte die blinde Heilerin Majalin Mareaux und sie kümmerte sich um meine Wunde. Endurael Talan ließ von einem Schützen den Wachturm bemannen, nähernde Gefahren sollten mit einem kleinen Pfeilhagel begrüßt werden.

Ich bekam bei der Versorgung nicht viel mit, ich schloß meine Augen und zog mich zur Meditation zurück, die letzte Kraft sammelnd um das zu überstehen. Doch selbst hier bekam mein Körper ihr handeln mit, sie umtastete die Wunde, schnitt mit einer Klinge das vermeintlich vergiftete Fleisch heraus. Mein Arm zuckte als Reaktion vor Anspannung, die Wunde blutete erneut und Majalin trug eine Salbe auf. Sie sollte die Blutung stoppen und mögliche Entzündungen vorbeugen.

Lethalon war zwischenzeitlich auch eingetroffen, während der Versorgung schenkte er mir in der Meditationsphase ruhige und Kraft spendende Worte...

Ich wachte am Ende der Behandlung auf und bedankte mich mit einem sehr leisen flüstern bei meinen Helfern, ein weit entfernter Ruf, kaum wahrzunehmen. Auf dem Rückweg nach Ered Luin habe ich nicht mehr viel mitbekommen, ich meditierte wieder und Lethalon versorgte zu Hause in der sicheren Heimat mein Handgelenk. Ich spürte seinen Eingriff im Lied, die Wirkung wie sich mein Gewebe und Fleisch am Handgelenk regenerierten...doch der Genesungsprozess könnte noch ein oder zwei Tage dauern, solange galt es mich zu schonen.“


Hier endet ein weiteres Kapitel meiner Geschichte junger Elf...[/i]
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 16 Okt 2013 14:29    Titel:
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Kapitel 9: Die Suche nach ihm...

Ich bin schon sehr lange fort, auf der Suche nach Dir. Ich möchte niemanden in Gefahr bringen, bis heute kennt kaum wer den Grund meiner Reise. Ich stochere mit einem Ast in die Glut, das Lagerfeuer brennt lichterloh und es spendet Alagos Wärme. Ich habe sie nicht nötig, ja bisher ist lediglich Alagos eingeweiht. Langsam erhebe ich mich aus der Hocke, werfe den dünnen Ast ins Lagerfeuer und er schwindet. Genau wie Du ohne ein Wort verschwunden bist. Der einzige Unterschied besteht darin, der Stock wandelt sich in Asche und kehrt nicht zurück. Doch Du...Du bist noch draußen und wir werden uns finden.

Ich nähere mich jetzt Alagos, umarme seinen prächtigen Hals und lege meine rechte Wange an sein weiches weiß Fell im knisternden Lagerfeuerlicht. Ich schließe die Augen, sanft streichen die Fingerspitzen durch Alagos Mähne. Eine kühle leichte Windböe zieht auf, Alagos wiehert und mein Haar weht in der Luft...

Ich öffne die Augen, seufze tief und schau gen Alagos Beine. Er schabt mit seiner linken Hufe in der Erde, Alagos wirkt unruhig und in der Ferne hören wir schrilles Gekicher, lautes stampfen von Schritten und Waffengeklirre.

Ich löse meine Umarmung von Alagos prächtigen Hals und ziehe mein Schwert aus der Scheide. Die Gefahren sind bei unserer Suche allgegenwärtig. Zur Sicherheit schicke ich Alagos in die Heimat. Alagos galoppiert nach Osten in die Heimat, meine Suche darf hier noch nicht enden. Das Kichern wird lauter, schriller, wahnsinniger, Bäume fallen aus heiterem Himmel um, das stampfen ihrer Schritte Ohren betäubend für meine empfindlichen Ohren...

Die Ohren zucken leicht, ich schaue zum Himmel hoch und erspähe einen Riesen. Er kommandiert eine kleine Schar von Goblins, stinkenden Trollen und Ogern. Ich distanziere mich von der nahenden Gefahr, gedanklich immer bei Dir. Vor 84 Jahren hast Du mich gerettet, ein Jahr bist Du fort und ich weiß nicht was passierte. Trotz der Gefahr denke ich an Dich, Du gibst mir Kraft und Mut. Ich werde alles mir mögliche tun, Dich wiederzufinden mein Stern. Ich höre in der Ferne Dein Ruf, nicht mehr als ein schallendes Echo in einer Höhle, eine vorüberziehende Rauchwolke und viel mehr...

Du bist der wesentliche Grund, wieso ich das Handwerk zur Seite legte und erneut zum Schwert griff. Doch auch hier...ich kann nicht weiter Schreiben, das Lagerfeuer brennt weiter, ihr Anführer hat mich entdeckt und die Goblins stürmen auf mich zu. Die Flucht unvermeidlich, ich kann nur noch...
*Die Elfe greift sich ihre Brieftaube, bindet das Pergament an das linke Taubenbein. Die Taube fliegt los Richtung Ered Luin, doch wird sie die Heimat je erreichen?

Zu Anfang ist der Brief in feiner filigraner Schrift geschrieben, die letzten Zeilen wirken als seien sie in großer Eile verfasst worden und sie sind kaum zu lesen. Im Brief wird ihr letzter Aufenthaltsort genannt, West-Gerimor in der Nähe Donnerholms, hier wo ich meinen Stern kennenlernte...

Ihr Gefährte Alagos sollte längst vor der Brieftaube ihre Heimat erreicht haben, er wiehert unentwegt, wirkt panisch und scheint sich kaum beruhigen zu wollen. Immer wieder trabt er durch den Nebelwald, bis ihn eine Wache einfängt und zum Elfenrat bringt...

Von der Elfe fehlt bis jetzt jede weitere Spur...*
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 18 Okt 2013 16:30    Titel:
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Kapitel 9: Die Suche nach ihm...

Zwischenkapitel: Die Gefangennahme

Sein Blick wirkt unbeirrbar, er fokussiert mich und gibt seinen Untergebenen von oben etliche Kommandos. Sie verfolgen mich weiter, immer tiefer in den Wald hinein. Seine Unterweisungen führen sie zu mir, mir bleibt kaum eine Wahl...verstecken, Flucht, Aufgabe oder Kampf...

Wir irren durch das tiefe Dickicht in tiefster finsterer Nacht, sie jagen mich wie Vieh. Die Äste knarren und brechen unter unseren Schritten, mit dem Fluchtversuch gewinne ich nichts als Zeit. Ich zögere die Konfrontation bewusst heraus, eine Lösung oder ein Versteck lassen sich in der Hektik nicht finden. Mir ist bewusst, dass diese Begegnung im Kampf oder Aufgabe endet. Andere Lösungen sind keineswegs denkbar...

Die Pfeile sausen durch die Luft, die Goblins schwingen ihre Schleudern und ihre Steine prasseln an den Baumrinden ab. Ihre Geschosse sausen zum Boden, das Laub raschelt, die Waldbewohner werden panisch, lautes Vogel zwitschern, Wolfsgeheule, die Bären brüllen, der Lärmpegel bleibt unbeschreiblich und zusätzlich das irre Goblin kichern. Ich nähere mich dem plätschernden Bach, bis mich ihr Steingeschoss an der linken Schulter trifft. Ich versuchte einen kleinen steilen Hügel herabzusteigen, jedoch sorgt die Wucht vom Steingeschoss das ich falle.

Ich landete mit meinem Gesicht im Laub, schlittere den steilen Hügel runter und unten angekommen blinzele ich. Ich vernehme gar ein stumpfes, bohrend, stechenden Schmerz bei meiner linken Schulter. Sie scheint gebrochen oder geprellt zu sein, ich puste einige Strähnen aus meinem Gesicht und die Hände stützen sich im Laub ab. Der klägliche Versuch aufzustehen, zum Scheitern verurteilt, der Schmerz hält mich am Boden und die Verfolger holen mich ein.

Ich rege mich nicht, die Elfenklinge außerhalb meiner Griffreichweite und die Kommandos ihres Anführers haben sie zu mir geführt. Die Goblins umkreisen mich, ich verharre reglos am Boden und sie ziehen neue Pfeile aus ihren Köchern. Sie legen ihre Pfeile an die Bogensehne, spannen und richten die Bögen auf mich. Ich drehe mich unter schmerzhaften stöhnen auf den Rücken, die Haare zerzaust, das Gesicht vollkommen mit Erde beschmiert. Die Augen geschlossen, werde ich durch die Hand des Riesen gepackt, er drückt nicht zu und lacht triumphierend. Wegen der Strapazen verliere ich das Bewusstsein.

Ich erwache gefesselt am Baumstamm einer Birke, meiner Ausrüstung beraubt zappele ich und versuche die Fesseln zu lösen. Wieder der stechende, stumpfe und bohrende Schmerz an der Schulter, hoffnungslos, ich finde mich mit der Situation vorerst ab. Ich drehe den Kopf, ich sehe die Monstergruppe und ein kleines Lagerfeuer. Sie mustern meine Ausrüstung, in der Nähe höre ich das Plätschern vom Bach. Scheinbar wird die Suche hier enden und wir sehen uns nie mehr wieder...


Derweil in Ered Luin...

Alagos wird in unsere Heimat von Tag zu Tag unruhiger, der Schweif schlägt wild nach links und rechts. Das Wiehern nimmt kein Ende, er versucht ständig auszubrechen und jemanden zum Ort der Geschehnisse führen. Aber wer versteht schon einen wild aufgebrachten Hengst..? Alagos ist ruhig, wenn er vor Erschöpfung zusammen bricht und sich erholt...

Ansonsten geht das Schauspiel täglich weiter, bis wer auf ihm aufmerksam wird...


Zuletzt bearbeitet von Celeg´glin´magol am 18 Okt 2013 16:31, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2013 12:26    Titel:
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Kapitel 9: Die Suche nach ihm...

Zwischenkapitel: Verschleppt

Ich verbringe bereits vier Tage gefesselt am Birkenbaumstamm, die linke Schulter schmerzt weiterhin und ich sehe keine Besserung an irgendetwas. Die Goblins bewachen michen mit zwei Trollen, sie scheinen was zu planen. Von allen anderen Ungetümen fehlt jede Spur. Ich erhebe mein Haupt, mustere die Umgebung und versuche die Lage einzuschätzen...

Ja ich habe es längst bemerkt, das Nahe plätschern vom Bach täuschte im Lärm. Die Lautstärke des fließenden Wassers ging unter, wir befinden uns an einer Flussmündung. Ich erkenne sie, seit 80 Jahren hat sich nicht viel geändert. Hier in der Nähe hatten wir unsere erste Begegnung mein Stern und vielleicht komme ich hier zur Ruhe. Der Ort wäre besser geeignet als alle anderen, besondere Erinnerungen verbinden mich hier mit ihm.

Die Flussmündung führt nach Süden zur Angurenfestung, gen Norden im Wald zur Krypta, folgen sie aber den Fluss...gelangen wir zum eisigen Gebiet der Eishöhlen. Vom Waldstück bei Donnerholm führte die Jagd hierhin, die Flussmündung. Die Spuren leicht zu erblicken, Steingeschosse im Laub, Pfeile stecken in Baumstämmen, Fußabdrücke in der Erde noch leicht sichtbar und ausgerissene Baumstämme. Ihr Vorgehen mehr als unvorsichtig, die Fährte offensichtlich...

Einer der Trolle nähert sich, er schaut zu mir runter und ich schnaufe verächtlich. Die Fesseln werden gelöst, ein Goblin schneidet sie mit seinem Kurzschwert von hinten durch. Ich falle vor Erschöpfung auf die Knie, der Troll lacht verächtlich, formt mit der rechten Hand eine Faust und holt aus. Die Faust trifft mich mitten im Gesicht, ich falle benommen ins Laub und die bunten Blätter wirbeln in der Luft umher. Ich blinzele, drehe das Haupt nach links und rechts...

Der Troll packt mich an meinen Füßen, schultert mich zur Überquerung der Flussmündung und hier nach folgen wir dem Fluss gen Osten. Der Troll lässt mich unsanft zu Boden fallen, packt wieder die Füße und schleift mich hinter sich her. Ich hinterlasse eine Schleifspur, die Ungetüme Fußspuren und wir erreichen das eisige Gebiet im Gebirge. Der Troll bringt mich in eine alte Hausruine, setzt mich auf den Stuhl und drückt mich mit seiner Pranke gegen die Stuhllehne. Der kleine Goblin von vorhin fesselt mich flink am Stuhl fest und rennt kichernd davon. Ich verliere das Bewusstsein und draußen im Schnee, handelt ihr Anführer der Riese mit den Schneemonstern.

Alagos ist derweil in Ered Luin ausgebüchst, er streunert im Nebelwald rum und scheint jemand bestimmtes zu suchen. Er wirkt ruhiger wie zuvor, vollkommen ausgeglichen und sein Ziel scheinen zwei Baumhäuser im Nebelwald zu sein...


Zuletzt bearbeitet von Celeg´glin´magol am 23 Okt 2013 12:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 05 Nov 2013 16:17    Titel:
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Kapitel 9: Die Suche nach ihm...

Zwischenkapitel: Hmm lecker Elfe...oder doch nicht?

Ich habe bereits viele Geschichten erzählt, jetzt bleibt mir nichts anderes übrig als zu lauschen. Eine seltene Gelegenheit für mich zu entspannen, ich werde die Zeit trotz der Umstände genießen. Ich frage mich bloß wer die Geschichte erzählen wird. Vollkommen unerwartet kommt der ehemalige Elfenknabe von früher ums Eck. Ich war auf vieles gefasst, jedoch nicht mit diesem plötzlichen Rollenwechsel. Der jetzige junge Elf nähert sich mir und nimmt im Schneidersitz im Gras vor mir platz. Ich sitze wie damals vor über acht Jahrzehnten mit geschlossenen Augen auf derselben Marmormauer.

Kein einziges Silberglöckchen ziert länger meine gold schimmernd hüftlangen Haare, sie sind zum Zopf geflochten. Ich weiß nicht wie lange, er soll ein Symbol meiner Trauer sein. Ich weiß das Du irgendwo dort draußen bist und jetzt...? Komme ich mir fast wie der schwache Wolfswelpe von damals vor, der Schein trügt mein Stern. Mein Ziel Dich zu finden treibt mich weiter an, ich muss jetzt meine Aufmerksamkeit unserem damaligen Zuhörer widmen. Ich lasse die Beine in der Luft baumeln und öffne meine Augen.

„Der Elfensuchtrupp bestehend aus drei Elfinnen begegnete Alagos im Nebelwald. Er war vorerst noch ziemlich aufgebracht, keine Elfe wusste was ihm fehlte. Sie sprachen mit Alagos und er näherte sich der Waldelfe. Alagos stubste sie mit seinen Nüstern leicht an, seine Geste des Vertrauens. Er distanzierte sich von ihr, der beschädigte Sattel rutschte vom Rücken und landete im Gras. Eine Satteltasche öffnete sich und die silbernen Glöckchen rollten aus ihr, sie bimmelten. Die Waldelfe näherte sich ihnen und stellte fest, das sie zu Celeg gehören. Die Klingentänzerin fragte Alagos ob er sie führen könnte. Alagos verstand ihre Frage verzögert und bot sich der jüngsten Elfe als Reittier an. Sie umklammerte seinen Hals, hielt sich an der Mähne fest und stieg auf Alagos Rücken.

Er führte sie bis zur Flussmündung, unterwegs sahen die Elfinnen einzelne ausgerissene Bäume, Pfeile und Steingeschosse auf dem Boden liegen. Am beeindrucksten war wohl der große Fußabdruck des Riesen. Die Spuren wurden bis zum Ziel immer offensichtlicher. An einem Stein klebte etwas getrocknetes Blut der vermissten Elfe, der Suchtrupp befürchtete das Schlimmste. Alagos musste im Wald warten und sie schlichen den schmalen Pfad zum eisigen Gebiet entlang.

Der Trollkoch brüllte sein gräßliches Lied, die Stimme war gut zu vernehmen. Der Inhalt ging irgendwie so: Heude kosch ick Elfenweib, zardes safdiges Fleisch und dazu gibbed viele Zwiebeln....au jah...!

Die Elfinnen stießen vor, die Trolle stürmten auf sie zu und wurden durch die Waldelfe mithilfe ihrer Magie gelähmt. Der Trollkoch versuchte sich anzuschleichten, hob den rechten Arm mitdem dimensional großen Kochlöffel in der Hand. Der Schlag konnte nicht beendet werden, der Trollkoch erstarrte. Die drei Elfinnen suchten Dich und fanden Dich gefesselt mit der gebrochenen linken Schulter. Du wolltest nicht mitgehen, weil Du ihn suchtest und niemanden gefährden wolltest. Vorher mussten sie die Trolle bekämpfen, als die Magie ihre Wirkung verlor. Den Rest kennst Du ja und hier endet die Geschichte."


Der junge Elf lächelt leicht zu mir hoch, er steht auf und überlasst mich wieder meiner Ruhe. Ich lege meine rechte Hand auf die Wange, atme tief ein und aus. Nun kenne ich die ganze Vorgeschichte.

Alagos wird absofort die junge Tari Miriel begleiten, Shalaryl`Dinaru wird noch eine goldene Überraschung erhalten und Una`ariel...ich mag mich ihr gegenüber nicht angemessen Verhalten haben. Sie will mich bei meiner Suche unterstützen und will das ich meinen Schulterbruch mithilfe der Magie versorgen lasse. Ich werde ihren Rat aus Respekt ihrer Position und des Alterunterschied wie es sich gebührt befolgen. Schließlich meint sie es ja nur gut mit mir.
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Celeg´glin´magol





 Beitrag Verfasst am: 21 März 2018 18:43    Titel:
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Kapitel 10: Eine jede Ära kommt irgendwann zum Stillstand...

Wie an jedem Abend sitze ich in Ered Luin, ich betrachte die Vergangenheit und all das was ich erlebte. Ich habe viele Geschwister kommen und gehen sehen in all den Jahren, ich war ständig für sie da und ich habe meinen Gilgalair, Faen aufwachsen sehen. Sie ist zu einer großen und stolzen Elfe aufgewachsen, dennoch seid über 150 Jahren ist in meinem inneren, ein tiefes schwarzes Loch. Ich vermag es nicht in Worte zu fassen, er fehlt mir und hat sein Mündel leider kaum kennen lernen dürfen. Ich habe viele Expeditionen gestartet, ich habe seine Spuren aufgenommen und ihn niemals bisher finden können. Die Leere in mir, sie wächst stetig immer mehr und ich sehne mich, nach seinen Armen und sanftem Kuss auf meinen Lippen. Jedoch weiß ich nun eines mit Gewissheit, dies wird nie wieder geschehen. In der Ferne spürte ich einst, noch die Bindung im Lied zu ihm, doch sie ist seit kurzem erloschen. Ich habe mir selbst bisher nach außen nichts anmerken lassen, ich bin stark geblieben, für jene welche immer auf mich zählten. Die junge Ame`rie, sie hinterließ mir einige Sachen vor ihrer Abreise, ihre Eltern wollte sie besuchen...und was ist hier draus nun geschehen? In der Ferne konnte ich ein Echo vernehmen, wie eine klaffende Wunde an meinem Leib. Es muss ihr etwas widerfahren sein, ich weiß...das mein Mündel sich selbst umsorgen kann. Ich werde Ihr zur Vorsicht, alle meine Sachen zurück lassen. Denn ich spüre tief im inneren, nach all den Verlusten, dies wird wohl meine letzte große Reise sein und ich werde in das Lied übergehen...

Ich werde mich auf eine letzte, große Expedition begeben und die junge Elfe, sowie meinen schicksalhaften Stern suchen. Sie war stets schmächtig und wehrlos, doch hat sie tief in meinem Herzen einen Platz gewonnen. Sie lebte und liebte süße Speisen, sie waren ihr mit am kostbarsten. Ich kann sie beide nicht einfach zurück lassen, selbst wenn es bedeutet, das ich nur ihren Leichnam finden würde. Ich werde tun, was in meiner Macht steht und mich auf ihre Pfade begeben. Um Ihnen und allen dahin geschiedenen Eledhrim, auf meiner letzten Reise die angebrachte Würde entgegen zu bringen. Ich möchte ihnen allen zeigen, das sie stets ein Teil unserer Gemeinschaft waren und auch noch immer hier ihren Platz haben. Selbst wenn ich mir bewusst bin, dass sie in ihren Körpern nicht mehr unter uns weilen. Doch sehe ich dies, als meine letzte große Pflicht und Verantwortung ihnen gegenüber an. Ich werde nichts dem Zufall überlassen und ihnen einen gebührenden Abschied gewähren.

Ich erhebe mich seufzend von meiner Bank, ich drehe meinen Haupt und werfe einen letzten Blick über die Heimat. Ich betrachte unsere herrliche Architektur, die Marmorsäulen, die Flüsse...und den Frieden meiner Heimat. Doch im inneren, verspüre ich ihn selbst nicht mehr. Ich höre ihn aus der Ferne rufen, er, mein schicksalhafter Stern wartet bereits auf mich und ich werde ihm folgen.

Was ist das bleibt und wird mein Vermächtnis sein...?

Ich hinterlasse meine Gilgalair, Faen, in der Obhut aller anderen Eledhrim, Shalaryl Di`Naru, Eona, Eludin, Amae, meine einstigen Schüler Fuinor, Fhero und meine Wegbegleitung Elu`beth. Sie ist derzeit wohl wieder auf einer ihren Studienreisen, wenn sie zurückkehren wird, werde ich nicht mehr sein. Sie alle und manch andere, haben mein da sein auf Gerimor erleichtert und für einen Moment, die innere schwarze Leere in mir beseitigt. Sie gaben mir oft einen Grund zur Freude, sie unterstützten mich und wir gingen viele Pfade gemeinsam. Ich könnte viel darüber erzählen, auch sterbliche Weggefährten sind davon geschieden, ging mir Ihr Verlust nahe? Nur für einen kleinen Moment, Myrkjartan Tryant ward wohl einer der wichtigsten von ihnen. Ich habe oft an seiner Seite gekämpft, viele Schlachten geschlagen und wir haben uns beide gegenseitig geehrt. Warum sollte ich ihn vergessen, sein dahin Scheiden ist noch nicht lange her und er befindet sich bereits bei seinen Ahnen. Nun, ich werde ihm und all den anderen in Kürze folgen. Während ich an sie kurz denke, habe ich bereits meine Rüstung angezogen, den Waffengurt zurecht gerückt und meine rechte Hand, umgreift wie stets locker meinen Schwertknauf. Ich drehe mein Haupt zur Seite, werfe einen letzten Blick zurück, ich bestaune all das, jenes was ich erreichte und zurücklasse. Ich bin stolz darauf, besonders auf meine Gilgalair und ich richte meinen Blick nach vorne. In anmutigen Schritten nähere ich mich den Toren Ered Luins, ein leiser Seufzer folgt und ich durchquere unseren Torbogen. Ich gehe durch unseren heiligen Nebelwald, ich komme am Waldrand an und schaue noch einmal umher. In der Ferne erspähe ich die Siedlungen der Menschen, sowie ihre Städte und im inneren weiß ich, hier wird wieder ein regelrechtes Treiben herschen. Doch das spielt für mich keine Rolle, mein Ziel steht fest. Ich atme tief ein und aus, mein Herz bebt leicht im inneren meines Torsos vor Aufregung vor sich her, ich schließe die Augenlieder, senke mein Haupt...

Hier wird die letzte, große Reise nun beginnen.

Allmählich erhebe ich wieder mein Haupt, öffne meine Augenlieder und richte meinen fokussierten Blick nach vorne. Ich weiß jetzt, für meinen bestehenden Weg gibt es kein Zurück mehr. Die Zeit ist gekommen.

Alles hat seinen Anfang und auch sein Ende. Dessen ward ich mir, trotz meiner langen Lebensdauer stets bewusst. Ich gehe an den Rändern des Nebelwaldes vorbei, ich gehe in die Hocke und erkenne hier noch die Fußspuren einer, kleinen, zierlichen Gestalt...von den Schrittabständen her, würde ich sie der kleinen Naschkatze Ame`rie zuordnen. Doch ganz sicher bin ich mir hier nicht, ich folge der Spur, bis zur Kutsche vor den Toren Berchgards. Der Kutscher hingegen wirft mir nur einen verblufften Gesichtsausdruck zu, so als er mich dort in voller Kampfmontur stehen sieht. Ich erwidere seinen Blick nur recht flüchtig, in einer 180 Grad Drehung wende ich mich um und strebe den Pfad gen Adoran an. Ich weiß nicht, was mich dort erwarten wird und dennoch strebe ich ein Ziel an. Die Gewissheit um zu erfahren, was mit jenen beiden passierte und um allen dahin geschiedenen Eledhrim, die letzte große Ehre zu erweisen. Ich bin mir nicht sicher, ob meine letzte große Reise etwas bewirken wird. Dennoch muss sie jemand bestreiten, dieser Moment, war stets nur eine Frage der Zeit. Ich erreiche nach einigen Stunden die Küsten vor Adorans, hier verliere ich die Spur der kleinen Naschkatze. Ich stülpe mein Helm vom Haupt, blicke auf das Meer hinaus und ein leiser Seufzer folgt. Hier endet die Spur der Naschkatze, ich weiß nicht wohin sie gegangen ist und was passierte. Ich kann ihr nicht folgen, somit bleibt noch die letzte große Frage offen...

Ich habe eine Ahnung, ich werde ihn beim Ort unserer ersten Begegnung in West-Gerimor finden. Wo einst unsere schicksalhafte Begegnung began, wo er mich und das Wolfsjunge vor den Banditen rette. Hier wird er auf mich warten und alles gemeinsam Enden. Wir hatten eine rosige Zukunft, ein gemeinsames Mündel und er erlebte nur sieben Jahre davon. Ich werde ihm alles berichten, was ich kann und dann treten wir gemeinsam unsere letzte Reise an. Denn es gibt nicht mehr viel, was mich hier in Gerimor halten würde...außer meiner Gilgalair. Doch auch hier bin ich überzeugt, dass sie alleine ihren Lebensabschnitt bestreiten kann. Sie wird mich nicht mehr brauchen, auch wenn sie mich gewiss vermissen wird. Ich werde nicht mehr erleben, wie die anderen auf meine Abwesenheit und dahin scheiden reagieren. Aber was soll es mich nun noch kümmern, ich werde wieder mit ihm vereint sein. Unsere Lippen werden sich ein letzes mal berühren, ein sanfter, gar herzhafter Kuss wird folgen und ich berichte ihm von Dir Gilgalair. Seinem ganzen Stolz, denn er leider wegen seiner Verpflichtungen verpasste. Ich habe gewartet, ausgeharrt und nun kam jener Zeitpunkt, wo ich nicht mehr warten konnte.

Das Ziel ist erreicht, West-Gerimor in der Nähe der Frostklamm. Wo einst unsere alte Heimat war, ich gehe durch das Geäst und dort sehe ich ihn. Er hockt auf einer Lichtung, ich nähere mich ihm anmutigen Schrittes, streiche seine Haare zur Seite und ein sanfter Hauch folgt in seinem Nacken. Er dreht allmählich sein Haupt zur Seite, ein schwaches lächeln folgt als er mich erspäht und ich lege eine Hand auf seine Wange. Ich beuge mich hinunter, wir spitzen die Lippen und ein, warmer, sanfter Kuss folgt. Innerlich regt sich wieder mehr denn je in mir, ich spüre die innere Leere schwinden und doch werden wir bald fort sein. Ich spüre das Lied in meinem Stern schwinden, unsere Zeit auf Gerimor ist gekommen. Ein letztes, sanftes lächeln folgt von uns beiden und wir umarmen uns. Ich lehne meine Stirn an die seinige, er hat eine klaffende Wunde am Bauch, jegliche Hilfe käme zu spät. Ich betrachte die Wunde nicht weiter, ich unterhalte mich mit ihm und erzähle alles was noch möglich ist. Er nickt desöfteren und begreift, was aus unserer Tochter wurde und wie es ihr geht. Er schließt langsam seine Augenlieder, er hört auf zu atmen und ich seufze. Ich hebe ihn hoch, trage ihn ein Weilchen fort gen der Frostklamm und dort lege ich seinen leiblosen Leib nieder. Er ist in das Liedübergegangen, ich beuge mich hinab und ein letzter Kuss folgt, auf seine noch warmigen Lippen. Ich lege mich neben ihm, lege einen Arm um ihn und meinen Kopf seitlich auf seinen Brustkorb. Ich schließe meine Augenlieder und durch erliege nun meine Verletzungen, von der Drachenjagd mit Grimulf. Mein Atem entschwindet, er wird immer weniger und ich folge Ihnen, allen die bereits vor mir gegangen sind. Ich gehe ins Lied über, voller Freude, dass ich diesen Weg nicht ohne ihn gehen musste.

Ein paar letzte Worte erklingen über meine Lippen und im Lied...

„Namarie Gilgalair, ich bin mit Deinem Vater wieder vereint. Bitte verzeihe mir...“
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