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Ein treuer Diener der göttlichen Mutter - Earon Auenbacher
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 14 Dez 2015 15:18    Titel:
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Die Fassade bröckelt.


Der Schlaf in dieser Nacht wollte sich nicht einstellen. Da waren viele Gedanken in Earons Kopf, die keinen Schlaf zuließen. Kurz nachdem Analope eingeschlafen war, hatte er sie ganz vorsichtig losgelassen und betrachtete sie nun schon eine Weile lang. Von allen Menschen und anderen Wesen, denen er je begegnet war, kannte sie ihn besonders gut. Höchstwahrscheinlich sogar besser als jeder andere, seit Taleon in Mutters Armen ruhte. Kurz betrachtete er den Ring, den sie ihm geschenkt hatte und der im milden Schein des Kaminfeuers leicht schimmerte. Vor ihr wollte er auch niemals verstecken oder ein Schauspiel vorführen müssen. Sie kannte das gesamte Spektrum seiner Persönlichkeit. Von einer kindlichen Lebensfreude, die beinahe nur noch in Schnattelfeu Dimensionen gemessen werden konnte, bis hin zu einem müden, genervten Zyniker. Manchmal war er auch weinerlich bei ihr, vor allem, wenn ihm mal wieder niemand zuhörte, nur damit sie dann genau die Fehler machten, die Earon vorher gesagt hatte. Allerdings hatte Analope dafür eine fundamental andere und vielleicht vielversprechende Lösung parat. Lass sie doch ihre Fehler machen und misch dich nicht in alles ein. Vielleicht gar kein schlechter Ansatz?

Doch die Gedanken schweiften weiter, zu Personen in Lichtenthal, die ihm derzeit Sorgen machten, da sie ihm vielleicht auf die Schliche kamen, dass er nicht nur ein unglaublich ulkiger, manchmal merkwürdig wirkender Sonderling aus dem Wald war, der hin und wieder die Städter heimsuchte, um ihnen wie ein dummer Schelm den Spiegel vorzuhalten. Sie hatten ja schon vor langer Zeit angefangen ihre eigenen Spiegel zu zerbrechen und ob diese Scherben Glück brachten, war anzuzweifeln.

Normalerweise suchte er sich ganz gezielt die Menschen aus, denen er sich so präsentierte, wie er auch sein konnte. Ein paar der Bauern hatte er als tief verbundene Freunde gewonnen und er schätzte sehr, wie schön die Zusammenarbeit zwischen ihnen lief und wie gut die Feste für Eluive abliefen. Für sie war er immer bereit viel zu machen und gab sich von Herzen Mühe. Dann war da noch Lilian von Nebelpads. Wie viele Stunden hatten sie damit verbracht über das Lied und die Weltordnung zu sprechen? Sie hatte nicht nur ein unglaubliches Wissen, was zu regem Austausch führte, sondern auch ein hohes Maß an Gesprächskultur.

Fräulein Nyome hatte er lange als Vertrauensperson gesehen. Etwas, was Earon in letzter Zeit zu überdenken hatte. Er stellte sich in ihrer Gegenwart nun wieder besonders kauzig an und es funktionierte sehr gut. Die Menschen sahen das, was sie sehen wollten. Ein Sonderling der nur Probleme macht und sich nicht allem unterordnen wollte. Dabei war es jedoch stets ein schmaler Grad. Denn er musste auch bedenken, dass sein Verhalten auf Analope zurück fallen konnte. Auch wenn er sich sehr einen Bürgerbrief und ein zweites Haus gewünscht hatte, diese Bedingungen konnte er nicht akzeptieren. Wie konnte sie einen Menschen über alles stellen? Selbst für die Götter machten sie keine Ausnahme. Auch wenn es ein König war. Doch an dieser Stelle kam Analopes Rat ins Spiel. Lohnte es sich wirklich, dass er sich da einmischte? Das Gespräch mit dem König suchte und ihn darauf aufmerksam machte, dass es manchmal klüger war, wenn man mehr Spielraum ließ.

Wer aber in letzter Zeit am näherten daran war Earon auf die Schliche zu kommen, war Lady Helisande. Er hatte es schlicht übertrieben, indem er sie direkt ansprach, was ihm missfiel und wie man es besser machen konnte. Eigentlich hatte er doch nur die Lichtenthaler, die nur leise ihre Verbesserungsvorschläge äußerten, dazu zu bringen, dass sie etwas verbesserten. Nie war Earon auf den Gedanken gekommen, dass diese Frau Oberstleutnant ihm tatsächlich zuhörte. Sie hatte sehr deutlich gezeigt, dass da gewisse Begehrlichkeiten waren. Rahal hatte sehr viele mächtige Liedwirker. Es war nicht unbedingt so, dass Lichtenthal wenige hatte, doch die, die zur Verfügung standen, waren mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, keine gute. Kämpfer oder nun, die von Earon misstrauisch beäugten, Elfen. Lady Helisande wusste nun, dass er kämpfen konnte wenn es darauf an kam und auch bei der Unsetzung größerer Pläne Erfahrung hatte. Vor allem schien diese Frau auch nicht so leicht zu vergessen, wie viele ihre Kameraden. Da brauchte man nur einen kleinen Vortrag über Moral und Verantwortung, oder über Ethik oder dergleichen halten und schon hatten sie wieder vollkommen vergessen, dass man auch kämpfen konnte und hielten einen wieder für einen Sonderling und Sprücheklopfer. Was also die Lady anging, musste er noch sehr vorsichtig sein, wenn er nicht wieder Hals über Kopf in Verantwortung hineinschlittern wollte. Denn auch wenn da Anas Rat war sich nicht immer einzumischen, am Ende blieb das doch seine größte Schwäche.

Langsam glitt seine Hand steeichelnd über den Rücken seiner schlafenden Verlobten. Ein Lächeln und dann ein leises aber glückliches Seufzen. Solange er hier bei ihr war, war das Leben sehr viel leichter und einfacher zu ertragen. Wenn da nicht noch die Sache mit den Kindern war. Auch das ließ ihn nicht schlafen, denn auf der einen Seite wünschte er sich nichts sehnlicher und doch hatte er auch vor nichts so viel Angst und wollte es so lange aufschieben wie möglich. Da half wohl nur das Vertrauen in Eluive. In diesem Fall war er auch nur ein einfacher Mann mit Ängsten, Sorgen und Hoffnungen. Da war seine Macht am Ende, in diesem Bereich gab es nur das Vertrauen in seine Göttin.

Letztlich war es nun wieder an der Zeit sich etwas zurück zu nehmen und in den Hintergrund zu treten. Aus dem Verborgenen heraus die Welt betrachten und nur eingreifen wenn es nötig war. Bis dahin gab es viel schönere Dinge in diesem Leben, die es zu genießen galt. Der Arm wurde wieder um Analope gelegt und mit einem sehr glücklichen Lächeln fand er seinen Schlaf.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 20 Apr 2016 08:03    Titel:
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Neuanfang


Am Ende waren es dann nur ein paar Handstriche. Der Verlobungsring blieb zurück auf dem Küchentisch, ein paar Sachen nahm er gleich mit und einige weitere würde er in der nächsten Zeit noch abholen. Soweit war alles abgesprochen, danach war es vorbei. Ein halbes Jahr Frühling im Herbst und Winter.

Nahin war recht traurig. Der treue Hund, der Earon nun schon vielleicht zwei Jahre begleitete, musste schon wieder einen Hundefreund verlassen. Erst hatte er Amra geliebt, die Hündin von Niowe, die Nahin, den kleinen schwachen Welpen so umsorgt hatte wie eine Mutter, dann den alten Bruno. Auch diesmal würde er sein Herrchen begleiten, aber hoffentlich durfte er diesmal in diesem Zauberwald leben bleiben, wo es zwar keine anderen Hunde, dafür aber so viele interessante andere Geschöpfe gab.

Die Augen geschlossen, auch ohne Schlüssel würde er seinen Weg immer hinausfinden, wurde er Teil des Windes, schwebte hinaus und als er wieder einen festen Leib annahm, stand er schon in einem kleinen Waldgebiet. Einer der freundlichen Waldgeister umschwebten ihn, während der Blick zurück wanderte auf die nun etwas entfernt aufragenden Stadtmauern Adorans. Beinahe war es sowas wie eine Heimat gewesen, aber dies war vorrüber und wie im Frühjahr die Welt von neuem erwacht, würde auch er einen Neuanfang wagen.

Verschiedene Botschaften wurden noch hinterlegt. Für Lilian am Nebelpass, für Lady Helisande in Berchgard und seine Eule wurde zu einer besonderen Person geschickt. Die einzige Person, mit der er darüber reden wollte, was passiert war.

Erneut verschwand er im Wind und wurde getrieben von der ein oder anderen Böhe, bis er wieder Gestalt annahm und nun in einem wesentlich dichteren Wald stand. Ein paar Waldgeister schwebten auf ihn zu und nahmen ihn mit, an den Ort, der sein Heim gewesen war, immer gewesen war, selbst bevor er wusste, dass es diesen Ort gab und auch, als er dachte, er würde ihn verlassen, um eine Familie zu gründen. Zeitlos und unverändert wild lag Vernementon nun vor ihm, als er es betrat, durchschritt und sich den Weg in seine alte Hütte bahnte. Wie viel Staub sich dort angesammelt hatte und etwas verfallen wirkte sie auch noch, leer und karg. Aber das machte nichts, denn er wusste, er würde hier genug Zeit haben sich zu erholen und zu regenerieren.

Der letzte Gang für diesen Morgen führte ihn an den großen Wasserfall, wo einst die Göttin ihre Druiden besucht hatte. Dort stieg er ins Wasser und badete, wusch die letzte Zeit von sich ab, den Schmutz der Stadt und einen Teil seiner Sorgen. Eine Veränderung zeichnete sich langsam an seinem Äußeren ab. Er bemerkte sie, unterbrach diesen Prozess, der eher unterbewusst hervorgerufen wurde, jedoch nicht. Dies zu beobachten war vielleicht spannend.

Ein Weg war zu Ende, eine Kreuzung erreicht und nun galt es einen neuen Pfad zu finden. Sein Ziel war doch sowieso immer gleich geblieben.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 21 Apr 2016 13:51    Titel:
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Der erste Morgen in seiner alten Hütte brach recht früh an. Machten diese Vögel einen Krach mit ihrem Gesang und zu allem Überfluss sahen sie darin auch noch eine besonders freudige Begrüßung. Höflich lauschte der Druide ihnen also, bedankte sich artig und verabschiedete sich von dem Gedanken, dass er heute ruhig mal etwas länger schlafen konnte. Noch immer war seine Wohnstatt viel zu karg und die wenigen Felle und Decken, die er noch hatte, hatten nicht wirklich bequeme Ruhe geboten.

Etwas zerknautscht und müde fand er dann auch einen kleinen Brief, den das Eulchen aus dem Sumpf zurück gebracht hatte. Die Antwort löste Erleichterung und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen aus. Schon wieder musste er diese Freundin mit diesem Thema belästigen. Andererseits hatte sie ihn in dieser Hinsicht immer gut verstanden. Man würde sehen, wie es sich entwickelte. Vermutlich gut.

Immernoch war ihm nicht aufgefallen, dass er sich in der Nacht erneut verändert hatte. Das lag wohl vor allem an der Müdigkeit und so bemerkte er die Wandlung erst, als er zum Fluß ging, um sich zu waschen. Das Gesicht, welches ihn aus dem Wasser heraus entgegen funkelte war gleich geblieben, nicht aber seine Haare, welche nun von tiefem, dunklen schwarz waren. Dass sie länger geworden waren und auch sein Bart ungewöhnlich dicht wuchs, das hatte er bereits nach dem Bad am Tag zuvor gemerkt. Auch einige ergraute Locken fand er bereits in seinen langen Haaren, welche jedoch noch kaum zur Geltung kamen. Eine Weile beobachtete er sich selbst, als wartete er beinahe darauf, dass noch etwas geschehen würde. Doch vorläufig passierte nichts mehr, jedenfalls nicht an diesem Tag und schon gar nicht, während er bewusst hinsah.

Was er allerdings doch noch erledigen musste, war eine Anrufung und Befragung des Feuers. Schon vor vielen Jahren hatte er geschlussfolgert, dass die roten Haare ein Geschenk dieses Elementes waren. Damals hatte er auch immer die Wahl gespürt, ob er das Feuer oder die Luft wählen sollte. Am Ende hatte er es besser verstanden, aber sei es drum. Jetzt galt es herauszufinden, ob seine Verbindung zur Urkraft des Feuers etwa schwächer wurde. Dies hätte eine ernsthafte Gefahr für das Gleichgewicht mit allen Urkräften darstellen können, die er als Derwyddon gefunden hatte. Kräuter wurden verbrannt, ein Opfer gegeben, der Rauch der daraufhin aufstieg beobachtet und den Melodien gelauscht. In der Tat, die Klänge hatten sich verändert. Statt einer prasselnden und stürmischen Melodie, lauschte er nun einer beinahe beruhigenden inneren Wärme. Nicht schwächer und nicht stärker als zuvor war die Verbindung, doch verändert hatte sie sich.

So hatte er also eine Aufgabe für die kommenden Tage gefunden. An jedem der besonderen Orte Vernementons wiederholte er eine ähnliche Prozedur, eine ähnliche Bitte um Antworten auf die Fragen in seinem Kopf und er bekam sie. Sie ähnelten sich und er fing an zu verstehen.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 25 Apr 2016 09:43    Titel:
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Wie kann man bei so vielen guten Freunden lange traurig sein?

Das war die überwältigende Erkenntnis der vergangenen Tage und Woche. Da war der Besuch im Nebelpass gewesen, bei dem er sofort Tee bekam, ob er wollte oder nicht, frische Kleidung und vermutlich hätte er, wenn er länger geblieben wäre, auch noch eine gute Mahlzeit bekommen. Ob er Shala sagen sollte, dass Erdbeeren nicht als ausreichende Ernährung dort angesehen wurden? Aber das würde er Lilian lieber ersparen wollen, denn solch eine Diskussion sollte man nicht mit Shala eingehen.

Jedenfalls hatte ihm dieser Besuch sehr viel bedeutet. Vor allem, weil er dort auch mal wieder neue Bekanntschaften schließen konnte. Einen neuen Schneider kennenzulernen war momentan wohl sehr wichtig, denn wer wusste schon, wann Verdi mal wieder im Land war. Er sollte jene aber unbedingt mal wieder als kleiner Drache besuchen, das würde sie sicher freuen. Oder als Baum auf Süßigkeitensuche? Er brauchte aber wirklich dringend eine Schneiderin, für das nächste Projekt.

Die neue Hütte in Vernementon war wirklich groß im Vergleich zur alten. Aber es fühlte sich jetzt schon gut an. Ungewohnt, aber sehr gut. Die Ideen, wie man sie gestalten könnte, waren ebenso umfangreich. Vor allem aber, wollte er sie auch wieder mehr nutzen. Um Schwestern einzuladen und mit Brüdern dort zu sprechen und sich auszutauschen. Na gut, vielleicht gab es da auch jemand, den er dort lieber einladen wollen würde als andere, aber das würde die Zeit zeigen. So viel war schon mal klar. Man durfte ja nichts überstürzen.

Was aber dann doch wirklich eine Freude war, dass das Feuer wieder heller und stärker in ihm loderte, was sich in seinem alten, wieder feurig brennenden Haar wohl am ehesten widerspiegelte.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 19 Mai 2016 14:08    Titel:
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von Vaterschaften

Das sehr schreckliche Verhältnis zu seinem eigenen Vater und die besondere Beziehung zum Großvater, all das waren Erlebnisse, die er lange durchdacht und dann verdaut hatte. Wer dann irgendwann als Vaterfiguren in sein Leben getreten waren, waren die beiden Derwyddon, die ihn auch von ihren Weisheiten lehrten. An dieser Stelle einmal die Spitznamen, die er ihnen immer gab, wenn er an sie dachte, Papa Farghus und Opa Korghan. Während Korghan so sanft und liebenswert wie ein Großvater war, da war Farghus auch hin und wieder streng geworden.

Earon hatte immer gehofft, dass er in jeder Hinsicht für die Gemeinschaft so sein konnte, wie diese beiden es ihm vorgelebt hatten. Dabei war er zu den Ovydd immer so behütend wie Korghan. Versuchte immer sie zu behüten und vor jeder Gefahr zu bewahren. Vielleicht übertrieb er dies sogar manches Mal, denn immerhin waren es Erwachsene, zum Teil, in mancher Hinsicht. Manche mehr, manche weniger. Er selbst war damals als 16 Jahre alter Bursch eher noch ein halbes Kind gewesen. Irgendwann musste er sie aber auch prüfen und streng sein und sie auf Fehler aufmerksam machen. Das war dann meistens der Moment, wo die Bindung schwächer wurde. Irgendwann wurde es aber auch wieder besser, denn irgendwann verstanden die jungen Brüder auch wieder, warum er es so gemacht hatte. Bei ihm war es jedenfalls so gewesen.

Das war eine Form von Vaterschaft, die ihm ein wenig vertraut war, eine Art Ziehpapa für halb erwachsene Druiden. Seit neuester Zeit kam da aber noch jemand dazu. Jemand, der definitiv kein Druide war, denn es war ein junges und ziemlich aufgewecktes Mädchen. Ellys aus dem Hause der Fuchsenloher. Selten hatte er eine junge Dame kennengelernt, die auf ihre Weise die Liebe Eluives so im Herzen trug. Außerdem fühlte ihr Wesen sich merkwürdig vertraut an. Manches mal hatte er sogar das Gefühl, ein wahres Kind der Luft vor sich zu haben, wie er es nur selten kennenlernen durfte. Allerdings war da auch etwas ziemlich carahaft brennendes an dem Mädchen. Ob er ihnen je erzählen sollte, dass auch er damals nicht sicher war, ob es das Feuer oder die Luft bei ihm waren? Dass es am Ende weniger die Nähe im Lied als in seinem eigenen Wesen war, durch die er die Entscheidung gefunden hatte? Vielleicht.

Was Ellys jedoch definitiv auslöste waren genau jene Gefühle der, in Ermangelung eines besseren Wortes, Vaterschaft, auslöste. Es bedeutete ihm sehr viel ihr etwas von den Lehren weitergeben zu können, die er gelernt hatte auf seinem Weg, etwas von den Weisheiten, die seine Gemeinschaften ausmachten und er hoffte, dass sie, als eine von wenigen aus ihrer Gemeinschaft, wirkliches und tiefes Verständnis erlangen würde für die Druiden und ihren Weg. Gleichzeitig wollte er diese junge Dame aber auch behüten, wenn keine ihrer "Mütter' da war, die das erledigten. Man würde sehen, wie sich diese Beziehung entwickelte und ob da eine sehr tiefe Freundschaft entstehen könnte? Er hoffte es jedenfalls von ganzem Herzen.

Aber all das, obwohl es so kompliziert war, war nichts gegen die Frage, die durch Earons Kopf schoß und ihn keinen Frieden mehr ließ. Es war sein geheimster und innigsten Wunsch gewesen, schon damals, als er das erste Mal eine Frau gefunden hatte, dass er Kinder wollte. Die beiden waren damals aber beide so jung und unbedarft gewesen, dass sie das erst in vielen Jahren gewollt hatten und so war es nie wirklich eine Option gewesen. Dann war da die zweite Frau in seinem Leben und mit ihr war es mehr oder weniger ein fester Plan gewesen. Heirat im Frühjahr und spätestens an Beltane das Kind zu zeugen. In diesem Fall hatte ihn aber der Zufall bewahrt, die Verlobung war gelöst und außer einem gebrochenen Herzen und wenig Vertrauen in die Frauen, blieb nichts zurück.

Damit war dann der Plan je ein eigenes Kind zu bekommen auch erstmal beerdigt gewesen und das was in letzter Zeit geschehen war, hatte, so schön es auch war, sehr dazu beigetragen dem ganzen den letzten Todesstoß zu geben. Denn jemand war in sein Leben getreten, der bereits auf dem Weg war ein Kind zu empfangen. Beide lösten in Earon bereits Gefühle aus, die unagenehm vertraut waren, starke Gefühle der Zuneigung und Verbundenheit. Wann immer er sie sah, da lachte die Sonne und er war einfach glücklich. Viel glücklicher, als er es sich traute auszusprechen.

Wäre es einfacher, wenn sie nicht schwanger wäre? Vermutlich. Aber hätte er sie dann auf die Weise ins Herz geschlossen wie er es nun tat? Vermutlich auch nicht. Warum war sie ihm nicht damals vor Jahren viel intensiver aufgefallen? Wie viel Leid hätten sie sich ersparen können, denn er erinnerte sich noch an ihre Begegnungen, wenn sie mehr gemacht hätten. Aber das war nicht mehr zu ändern. Die Vergangenheit war wie sie war und sie beide hatten ihre schweren Päckchen zu tragen. Wobei ihres halt eher um den Bauch herum schwer wurde und schwerer. Das andere Problem war allerdings, dass Earon merkte, dass er Gefühle für dieses Päckcken entwickelte. Er hielt ihren Bauch, er stand ihr bei, er untersuchte sie, er spürte die Tritte und fühle das Leben. Kurzum, er merkte, dass er zu dem kleinen Wesen im Bauch der Frau, die er so begehrte, sehr starke Gefühle entwickelte. Fühlte es sich so an Vater zu werden?

Aber da waren so viele Fragen die ihn dazu quälten und ihn umtrieben. Sollte er dem Kind die Wahl lassen, ob es ihn als Vater überhaupt wollte, wenn es denn klappte? Nur ging das vermutlich nicht so einfach und erst bei einem Erwachsenen im Rückblick. Sollte er eine klare Linie ziehen und sagen, dass er es nie wie sein eigenes Kind behandeln würde? Das würde einiges leichter machen, wenn er eine Barriere aufbauen würde zwischen sich und dem kleinen Menschen der da kam. Dass er dennoch das Wesen umsorgen und behüten würden, wie vielleicht einen Druidenschüler, das war auch klar.

Nur war da noch ein weiterer Gedanke. Was, wenn er wirklich so glücklich blieb mit dieser besonderen Frau und sie zusammen bleiben würden? Würden sie dann vielleicht weitere Kinder bekommen wollen? Nur dann war es keine Option die Kinder nicht gleich zu behandeln, denn das wäre das schrecklichste, was er dem Kind was gerade wuchs nur antun konnte. Die Gedanken kreisten so schnell und er fand keinen Ausweg daraus. Denn es gab einen Ausweg, nur war der sehr schwer für jeden Mann und einen, den viele nicht akzeptieren würden, ihn vielleicht sogar dafür auslachen und verachten. Wieder würden sie darüber reden, dass er sich nur ausnutzen ließ und all sowas. In seinem Herzen aber wusste er, dass das, wenn er wirklich eine Familie wollte der einzige Weg war der bleib:

Liebe sie beiden von ganzem Herzen. Mutter und Kind. Deine Antwort wirst du nicht jetzt finden, sondern erst in vielen Jahren, wenn du Glück hast. Alles würde noch so viel Zeit brauchen...

Die Gedanken beiseite schiebend machte er sich wieder auf den Weg zu seinen beiden Hoffnungsschimmern in der Finsternis.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2017 15:27    Titel:
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Einige Jahre war es her, dass er diesen Weg gegangen war. Der Aufstieg zu dem kleinen Hügel war merkwürdig anstrengend. Viel anstrengender als erwartet. Als wären seine Beine bleiern kämpfte er sich hinauf. Hin und her gerissen zwischen Traurigkeit und Freude. Noch immer ragte der knorrige Baum über dem kleinen Dorf und der Ausblick war phantastisch. Alleine dafür hätte es sich gelohnt herzukommen. Doch er war nicht deshalb hier, sondern um einen verstorbenen Bruder zu besuchen. Einen, bei dem diese Bezeichnung wohl mehr zutraf als bei jedem anderen Druiden, dem er je begegnet war. Taleons letzte Ruhe war unberührt und unangetastet. Niemand störte Earon, als er das 'Grab' seines Freundes und Lehrers besuchte.

Eine Weile dauerte es dann schon, bis er tief in sich das gefunden hatte, was dort verborgen war. Ein kleiner Funke und Abdruck seines Freundes, welchen er seit seinem Besuch in der Welt der Erde in sich trug. Kaum einer wusste davon, doch für Earon hatte die Klänge der Erde immer auch eine besondere Note, eine besondere Stimmung. Sie klangen nach Freundschaft. Sich dieses Mal voll auf diese Emotionen und die Verbindung konzentrierend verstärkte er das Gefühl und den Funken in sich. Als er die Augen wieder öffnete "sah" er seinen Freund deutlich vor sich. Nun, jedenfalls in dieser Mischung aus dem, was für die anderen die Realität war und dem Lied, welches er als Derwyddon allgegenwärtig verspürte. Vermutlich sah außer ihm niemand etwas und vielleicht war die Begegnung auch nur in seinem Kopf. Doch was spielte es für eine Rolle?

Auch die Kommunikation der beiden war schwierig und Earon war sich recht sicher, dass er zwar Ausprägungen seines Freundes erkennen konnte, doch letztlich auch eine Art Selbstgespräch führte. So hatte er aber wenigstens etwas das Gefühl und den Glauben seinem alten Freund all das erzählen zu können, was ihn beschäftigte. Von seiner Hochzeit sprach er und von den Druiden. Manchmal half es Dinge auszusprechen, sowohl jene, die einen freuten und auch jene, die einen quälten.

Die Gemeinschaft der Druiden war wieder in jenem Zustand, in dem sie so oft verharrten. Lethargisch und zerstreut war es kaum möglich mit dieser Gruppe derzeit viel zu erreichen. Es gab Brüder die jung und aktiv waren, sie würden vielleicht eine Möglichkeit bieten. Andere Hoffnungsträger waren rasch wieder verschwunden. Gleichzeitig wusste Earon, dass es immer ein zersplitterter Bund bleiben würde, solange sich nicht etwas gravierend ändern würde. Der Vergleich zu der Zeit, als sie gemeinsam agierten und heute war erschreckend. Doch damals hatte er auch die Gemeinschaft soetwas wie leiten können. Eluive hatte ihn einst zu ihrem Champion ernannt und war ihm selbst im Angesicht des Scheiterns hilfreich und tröstend zur Seite gestanden. Davon war nichts mehr zu spüren. Über die Jahre war auch diese Verbindung schwächer geworden. So wie Mutter tiefer in ihren Schlaf versunken war, so waren auch die Druiden wieder in einen Winterschlaf verfallen. All die Erungenschaften verloren. Einst hatten sie Abkommen der Zusammenarbeit mit Menekanern, Elfen, Lichtenthal besessen. Jene waren fast gänzlich verfolgen. Einzig der Bund zu den Thyren blieb stark. Teile der Druiden hatten ihren Willen bekommen. Es gab keinen Anführer mehr in dieser Gemeinschaft und entsprechend auch niemand, der anleitete oder führte. Neue Brüder hatten es schwerer dadurch und gerade sie sehnten sich danach. Innerlich hoffte Earon, dass das Auftreten Korghans bei seiner Hochzeit bedeutete, dass die Druiden bald wieder so eine Figur haben würden. Einen, der sie einte und dem sie folgten. Die Zeit würde es zeigen. Ebenso wie den Fortschritt, den manche Brüder machten. Denn manche von ihnen hatten zweifellos großes Potential.

Sehr lange kreisten dann seine Gedanken und das merkwürdige Gespräch noch um sein persönliches Glück. Neben dem Ziel ein Derwyddon zu werden hatte er sich immer gewünscht mit einer Frau und zwei Kindern sesshafft zu werden. Das Ziel war recht eindeutig vor seinem Auge gewesen, doch der Weg dorthin erwies sich schwieriger und aufreibender als gedacht. Er würde wohl ein Kind und ein Stiefkind haben. Für beide zu sorgen, wie beide Kinder es verdienten war wichtig. Mit Anneen begann eine interessante Zeit, denn Earon hatte zunehmend das Gefühl diesem kleinen Wesen etwas beizubringen, eine Bindung aufzubauen. Gleichzeitig hatte er auch das Gefühl die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachtet. Was kümmerte ihn Streit oder schwere Gedanken, wenn er doch auch einfach seiner kleinen Stieftochter eine der vielen Geschichten vorlesen konnte, die man in den Häusern Nestash und Auenbacher so fand. Er musste aber auch wirklich einmal nach Büchern mit Bildern suchen, denn mit jenen konnte so ein kleines Wesen bestimmt noch etwas mehr anfangen als bloßem Text. Neben der Liebe zu Anneen wuchs allerdings auch die Liebe zu einem neuen und noch unbekannten Wesen. Dem, was in Kaleyas Bauch heranwuchs. Als er seinem Bruder von seiner Frau erzählte mischte sich in die Klänge der Erde, welche gerade dominant den Bruder formten etwas weiteres. Das Feuer in Earon brannte heiß auf, loderte und mischte kurz seine Emotionen bei. Der Gedanke an seine Frau reichte, um ihn in diese Stimmung zu versetzen. Wann immer sie in seiner Nähe war, spürte er diese Liebe, das Glück und eine Nähe, die unvergleichbar waren. Wenn sie sich nahe waren, sich in den Armen lagen, dieses Gefühl war nur mit einer Erfahrung vergleichbar. Der liebevollen Umarmung Eluives, die er in seinem Leben das ein oder andere Mal erfahren hatte. Das Kind, welches in ihr heranwuchs löste jedoch zunehmend auch wieder den Drang aus auf seine Kaleya aufzupassen und sie vor allem Unheil zu bewahren. Gleichzeitig war das Verlangen nach ihr ungebrochen, auch jenes wuchs sogar eher noch nach der Hochzeit. Er verzehrte sich nach ihr und schön war auch zu sehen, wie der Rest der Gemeinschaft der Hüter das eher sogar noch erfreute und befeuerte. Auch sie hatten viel Anteil an dem Familienglück der Auenbachers und dafür war er ihnen sehr dankbar.

Als er fand, dass er alles erzählt hatte, wurde die Verbindung zu dem Abdruck seines Bruders wieder schwächer, die erdige Gestallt verschwamm wieder. Den Ort verließ er dann auf raschem Weg, mit der Hilfe eines Geistes des Waldes war er nach einer kurzen Reise wieder im Hain der Druiden. Wie so oft ging er herum und sah sich um, ob alles passte und stimmte. Danach führte ihn sein Weg heim, heim zu seiner schönen Frau, der kleinen Anneen und der Liebe und Geborgenheit, nach der er sich so sehr sehnte. Vor allem fand er dort aber auch Ruhe, Erholung, Entspannung und Rast.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2017 00:57    Titel:
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Wieder einmal war es diese alltäglichen Tage gewesen, die doch zu etwas besonderem wurden. Dabei hatten zwei besondere Mädchen eine Rolle gespielt. Die eine war nun seine Stieftochter, die anderen war, obwohl eigentlich kaum wesentlich jünger als er, soetwas wie eine kleine Schwester.

Doch der Reihe nach und so zur erst Genannten, der kleinen Anneen. Schon eine Weile lang hatte Earon sich auf diesen Tag gefreut, wo er auch die Zeit für die Kleine hatte, die sie verdiente. Das kleine Würmchen wurde nach dem Mittagsschlaf bei den Großeltern in Empfang genommen und in warme Kleider gepackt und mit einer putzigen kleinen Jacke war es sicher, dass sie nicht frieren würde. Gemeinsam verließen sie das großelterliche Haus, wobei er ihre Hand hielt und ihr half durch den frisch gefallenen Schnee zu tapsen. Wie lange sie so selber Gehen wollte, würde sich zeigen. Der Weg war allerdings dann doch etwas weiter als gedacht und so trug er sie letztlich doch den halben Weg auf seinen Armen. Je tiefer sie in den Wald gingen, umso mehr entfaltete sich sein Plan. Er wollte der kleinen Maus den Wald zeigen und zwar so, wie er selbst ihn oft erlebte.

Immer wieder stießen sie auf Spuren von Tieren und gezielt lockte der erfahrene Druide sie an. Mit Tieren auf einer intuitiven Ebene zu kommunizieren war für ihn schon lange Teil seines Lebens. Doch wie wunderlich mochte es auf das kleine Mädchen wirken, das all die großen und kleinen Tierchen auf einmal vollkommen zahm waren, sich berühren und anfassen ließen und Anneen erlaubten, sie auf ihre kindliche Art zu erfahren. Dabei achtete er jedoch darauf, dass sie nicht aus Versehen einem der Wesen schadete. Bei solchen Begegnungen war dann auch jegliche Müdigkeit oder Erschöpfung bei ihr wie weggeblasen. Der Anblick wie das kleine Mädchen über einem Hasen gebeugt ihn vorsichtig streichelte war einer, den er wohl lange vor seinem inneren Auge sehen würde.

Auch Pflanzen schienen das kleine Mädchen sehr zu interessieren. Lediglich die Neigung nach irgendwelchen Beeren erst einmal zu greifen und wohl mampfen zu wollen, kannte Earon zwar schon, ließ sich in diesem Alter aber noch recht gut verhindern. Leider war er nie so weit in diesen Aspekt der Naturlehre vorgedrungen, um ihr wirklich viel erklären oder zeigen zu können. Vermutlich hätte sie es aber sowieso noch nicht verstanden, aber darum ging es ja auch nicht. Dafür kannte er genug Kundige der Kräuter, die er um Hilfe bitten konnte, wenn es einmal soweit war. Trotzdem glaubte er, dass er ein wenig von der Freude vermitteln konnte, die er ob der gewaltigen Vielfalt von Mutters Schöpfung empfand. Auch wenn diese natürlich erst wieder im Frühjahr so recht sichtbar wurde.

Der Spaziergang fand dann durch einsetzenden Schneefall ein rasches Ende. Am Anfang noch kleine Flocken zog es sich doch recht schnell zusammen am Himmel und der frische Schnee war bald zu viel für die kleinen Beinchen. Wieder hob er sie auf seine Arme und drückt sie fest an sich. Wie immer war er etwas übervorsichtig und hatte Angst, dass das Würmchen frieren könnte. Gezielt hielt er die Feuerklänge geballt angeregt, sodass das Kleinkind in eine zusätzliche warme Hülle gewickelt war. Als sie dann daheim angekommen war schlief sie auch schon wieder fest und erwachte erst, als er sie von ihren Winterkleidern befreite und in ihr Bettchen brachte. Jedenfalls nach einer warmen Milch mit Honig. Nachdem er sie dann noch eine Weile betrachtet hatte, wie sie friedlich schlief, machte er sich an die andere Idee. Dafür würde er aber Feder und Pergament brauchen.



Zur anderen Geschichte, von einem diesmal nicht mehr ganz so kleinen Mädchen. Die liebe Ellys und die war nun an der Schwelle einen ganz anderen Tapser in die Welt zu setzen. Gut, er würde sich hüten das so zu nennen. Denn es ging ja um ihre Hochzeit. Es war eine gewaltige Freude, die er verspürte, dass sie ihn ausgesucht hatte die Zeremonie durchzuführen. Ähnlich wie es auch Korghan zu Earon selbst gesagt hatte. Es gab allerdings noch viele wichtige Fragen zu klären, Ellys war neugierig gewesen und er hatte ihr alles beantwortet. Dabei began allerdings schon die Prüfung. Es fiel ihm durchaus schwer nun etwas härter zu seiner kleinen Schwester zu sein, aber auch hier obsiegte das Pflichtgefühl des Druiden. Sie musste sich im Klaren sein, dass der Schritt der Ehe kaum auflösbar war und welche Vorbereitung und Prüfung beide zu erwarten hatten. Tief in seinem Inneren glaubte er fest an die Liebe der beiden. Auch wenn er ihn nicht so gut kannte, er hatte Mikael recht schnell ins Herz geschlossen. Wohl einer der angenehmeren Vertreter der Gattung Magier. Doch vor allem war er derjenige, der Ellys glücklich machte. Hoffentlich war auch seine Liebe so stark, rein und ehrlich wie jene, die Ellys auch in solchen Momenten durchscheinen ließ. Dann würde er beide guten Gewissens durch die Zeremonie führen können.

Mehr als dieses angenehme Gespräch, waren es jedoch die weiteren Fragen, die Ellys stellte, die etwas in Earon weckten, was so tief geschlummert hatte wie der Golddrache Gondros aus Bajard auf seinem Dukatenhaufen. Es war eine echte Herausforderung für sein Wissen und seine Fähigkeiten. Ein Problem, dem er sich widmen konnte und welches eine gewaltige Vielzahl an Antworten und Möglichkeiten ergab. Es wirkte recht ernst, was da mit Ellys vor sich ging und er hätte auch die stärksten Mittel in seinem Repertoire genutzt. Dass sie einen anderen Plan hatte beruhigte ihn und er bestärkte ihn. Gemeinsam würden sie also versuchen dem Problem an einem besonderen Ort auf die Spur zu gehen. Er würde sie begleiten und an ihrer Seite stehen und wachen. Wenngleich er von wenig Gefahr bei diesem Unterfangen ausging. Ob das Problem ansich eine große Gefahr für Ellys darstellte, war ebenso noch nicht abzusehen. Es könnte allerdings. So fand Ellys wohl am nächsten Tag in ihrem Briefkasten eine Nachricht von ihm.


Zuletzt bearbeitet von Earon Auenbacher am 17 Dez 2017 02:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2017 01:29    Titel:
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Müde rieb er sich über die Schläfen und hielt dann die Hände vor die Augen. Lange hatte er nun über seinem Brief gebrütet und geschrieben. Letztlich war er dann doch ganz zufrieden mit seinem ausführlichen Bericht und seine kleine Eule hatte den Brief erst vor wenigen Minuten mitgenommen. Die Kerzenflamme brannte noch schwach neben ihm. Bald würde auch sie erlischen und ihn in der Dunkelheit der Hütte zurücklassen.

Eine kurze Reise war nötig gewesen, ob der jüngsten Ereignisse. Es war eine der Merkwürdigkeiten seines eigenen Wesens, dass er, wenn er sich einsam fühlte, erst recht die Einsamkeit suchte. Seine Reise hatte ihm diese Möglichkeit gebracht und er war auch an diesem Abend der Rückkehr noch nicht nach Junkersteyn gegangen. Vielleicht nach einer Nacht in der Nähe des besonderen Baumes im Hain.

Welches Phänomen es nun war, welches diesen Missklang im Lied auslöste, wusste er immer noch nicht genau. Seine Vermutung hatte er. Was er aber wusste war, dass es zunehmend ein Gefühl tiefster Depression in ihm auslöste. Nicht nur, dass er durch dieses andauernde Gebrumm unter Konzentrationsschwäche und gelegentlichen Kopfschmerzen litt, es fühlte sich zunehmend wie eine Wunde an, die auch er davongetragen hatte. Noch nie in seinem ganzen Leben als Druide hatte er diese Art von Schmerz gefühlt. Mutter hatte ihn vor Jahren ausgewählt und die Kraft gegeben die Urkräfte in sich zu vereinen und in Einklang zu bringen. Durch einen letzen Schubs, in Form einer Erdbeere, hatte sie ihm Kräfte gegeben, die alles in den Schatten stellen, wovon er in seiner Zeit als Filidhs nur zu träumen gewagt hätte. Diese Kraft war zu einem konstanten Begleiter in seinem Leben geworden. Das Flüstern des Windes, welcher ab und an einen nützlichen Rat wusste und ihm seit Geburt so vertraut war. Die Wärme des Feuers, die selbst in kältester Nacht nicht verlosch und ihm Zuversicht und Mut spendete. Das Wasser und sein beruhigendes Rauschen, welches stets versuchte sein heißblütiges und ungestümes Wesen etwas zu beruhigen. Aber auch die tiefe und unendlich scheinende Erde, welche Ruhe, Kraft und Erholung gab. Die Verbundenheit zu den Urkräften war Teil seines Lebens geworden und nun ein Leidensband des Schmerzes.

Er kam nicht umhin sich in diesen Augenblicken der Entbehrung an die eigene Ausbildung zu erinnern. Anders als das, was viele Druiden heute erlebten, war sie oft hart und entbehrungsreich geworden. Ungehorsam war nicht geduldet worden. Selbstbeherrschung gegen widrige Umstände anerzogen. Natürlich hatte er nie den Grad innerer Ruhe wie ein Taleon oder Farghus erreicht. Dafür hatte er andere Gaben erhalten. Trotzdem war er von Anfang an erogen worden selbst unangenehme Gefühle wie Schmerzen, Hunger, Durst, Müdigkeit und Wut beim eigenen Wirken zu unterdrücken. Dies war von jeher der Weg der Druiden gewesen, die die Aufgabe Mutters über alles andere stellten. Sie belohnte die Druiden dafür mit einer Gabe, wie sie sonst wohl kein anderer Mensch mehr hatte. Die erfahrensten unter ihnen konnten das Lied allgegenwärtig vernehmen, wie einen zusätzlichen Sinn. So oft ein Segen und nun ein Fluch!

Doch vielleicht war es gar kein so großer Fluch. Denn es weckte etwas, wozu keiner der Magier, mit denen er gesprochen hatte, je im Stande gewesen zu sein schien. Für sie war es eben sehr unangenehm und schmerzhaft gerade im Lied zu wirken. Sie sahen darin eine Beschränkung ihrer Macht und natürlich wollten auch sie etwas dagegen tun. Es war für ihn, vielleicht auch nur aus seiner Arroganz heraus, allerdings schwer zu glauben, dass es viele Magier gab, die wirklich aus Liebe zum Lied und zur Schöpfung heraus handeln würden. Dazu waren die Hinweise zu groß, dass es überhaupt erst Magier waren, die letztlich für diese Katastrophe verantwortlich waren.

Seine Hoffnungen ruhten jetzt auf einer Gruppe, von der er wusste, dass sie wohl ähnlich denken und fühlen würden wie er. Die Schwesternschaft. Anders als die Druiden war ihre Zahl groß und die Macht die sie vereinten jener der Druiden in all seiner Zeit auf Gerimor stets weit überlegen gewesen. Ob sich die Druiden überhaupt zusammen finden würden, das wusste er nicht. Bisher hatte er keine Anzeichen erkennen können. Sicher, er hätte versuchen können diesen versprengten Haufen zusammen zu führen, doch er wusste gleich was passieren würde. Seinem Aufruf würden zwei der Druiden niemals folgen, selbst wenn es um den Untergang der Welt ging. Zwei andere würden kommen, sobald er sie rief. Doch hatte er der Kraft, den Mut und den Willen für sie Verantwortung zu übernehmen? Derzeit war er selbst viel zu schwach dafür. Auch er brauchte in diesem Moment eine Stütze.

Bevor das Licht der Kerze verloschen war suchte er noch etwas in seiner Hütte. Es war eines der Erinnerungsstücke seines Lebens gewesen, die er sonst nie hervorholte. Eine kleine hölzerne Flöte, die ihm Analope einst geschenkt hatte. Es war das einzige Instrument, welches er noch hier in der Hütte hatte. Wie ein Ausschnitt aus dem Leben eines anderen überkam ihn die Erinnerung, als er die Flöte damals von ihr geschenkt bekommen hatte. Lange war es her, dass er darauf gespielt hatte, doch nach einigem Probieren gelang es ihm eine Melodie hervorzuzaubern, die die gewünschte Wirkung hatte. Beim kleinen Fest des Nachtvolkes hatte er bereits diese eigenartige Erkenntnis gehabt, dass ausgerechnet normale Musik den Schmerz und das Brummen in seinem Kopf beruhigte, Entspannung und inneren Frieden brachte.

Noch lange nachdem die Flamme der Kerze verloschen war, drangen die leisen Töne der Flöte aus seiner Hütte in den nächtlichen Hain, bis die Müdigkeit so stark war, dass er endlich in einen unruhigen Schlaf sinken konnte. Die Einsamkeit hatte ihren üblichen Tribut gefordert und ihn mit dem üblichen Ergebnis belohnt. Sein Wille zur Erfüllung seiner Mission und Aufgabe war neu entfacht. Das Ziel war klar, doch der Weg wie immer ungewiss.

Seine letzten Gedanken vor dem Einschlafen galten dieses Mal seinen Schwestern aus dem Sumpf. Er hatte große Hoffnungen in die Macht dieser Gruppe und noch mehr hoffte er, dass man gemeinsam eine Lösung suchen würde. Denn eins hatte Mutter in all den Jahren immer wieder deutlich werden lassen. Alleine seid ihr schwach, doch gemeinsam kann euch nichts aufhalten. Vielleicht würden sogar die Ahnenrufer der Thyren hinzustoßen.


Zuletzt bearbeitet von Earon Auenbacher am 28 Dez 2017 19:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 31 Dez 2017 03:16    Titel:
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Ein enger finsterer Gang, auf dem ich mich befinde. Der Blick gleitet nach links, nach rechts und auf beiden Seiten das gleiche Bild. Kalter Stein, von Menschenhand gebaut. Leblos und dunkel. Der Lichtschein vor mir brennt nur schwach und ich kann kaum etwas sehen. Instinktiv tastet meine Hand nach der Wand neben mir. Feucht und glitschig fühlt sie sich an. Langsam strauchle ich vorwärts. Die einzigen Geräusche sind das Schlagen meines Herzens und ein beständiges Tropfen. Ich weiß nicht woher dieses Geräusch kommt, doch echot es so laut durch den Gang, dass es alles andere verdrängt. Kein Gedanke bleibt in meinem Kopf, denn immer wieder fällt ein Tropfen. Lässt mir keine Ruhe, keinen Frieden. Eine gefühlte Ewigkeit wandere ich auf das Licht zu, doch ich komme nicht näher. Jeder Schritt bleiern und langsam. Der Mut verlässt mich und doch ist da etwas Hoffnung, dass am Ende des Ganges ein Licht mich erwartet. Wieder einige Schritte zur vermeintlichen Rettung, doch ich komme nicht näher. Die Dunkelheit um mich herum nimmt zu, dass Licht verschwindet. Der Gang verschwindet. Alles verschwindet. Nur das Tropfen bleibt, echot noch lauter und diesmal in meinem Kopf, lässt mich nicht los. Mein Kopf zerbricht. Ich zerbreche. Nichts bleibt übrig von mir.

Schweißgebadet erwachte Earon aus dem Traum. Es sollte warm sein, doch das war es nicht. Wo war er? Das war weder sein Heim, noch seine Hütte. Die Finsternis war nicht gewichen und auch nicht die Kälte des Traumes. War es überhaupt ein Traum gewesen? Es hatte sich so echt angefühlt, so real wie auch das, was er jetzt empfand. Hatte der Traum nie geendet? War er nur erwacht und weiter zu träumen? Panik kroch in ihm hoch und für einen Moment meinte er wieder das Tropfen zu vernehmen. Doch es war ein anderes Geräusch. Ein leiser Ruf weit über ihm, irgendwo am Nachthimmel. Wieder drang etwas an sein Ohr, das Rascheln eines Flügels. Wärme an seiner Seite und ein weiches Federkleid. Ein sanfter Biss ins Ohr versicherte ihm, dass er nicht träumte. Kurz öffnete er die Augen und sah mehr als Dunkelheit. Licht! Er war in einem Wald und Schnee bedeckte ihn. Langsam schwebte das Licht auf ihn zu und er erkannte, was es war. Ein Geist des Waldes. Doch er hatte ihn nicht gerufen. Woher war er gekommen? Nur selten zeigten sie sich ohne Aufforderung und nur an besonderen Orten. War er an einem besonderen Ort? Er wusste es nicht, er wusste nicht wo er war. Der Waldgeist aber berührte ihn, nahm ihn mit sich. In Sicherheit. Zu einem hohen Preis, denn im nächsten Moment erbrach er sich vor seine Hütte. Schmerz und Übelkeit hielten ihn im Griff und wieder verlor er den Willen vorwärts zu kriechen. Alles um ihn herum verlor sich.

Unter heftigem Schütteln erwachte er, erneut. Dieses Mal wirklich, dieses Mal in einem Bett. Es war warm, es war ruhig, es war sicher. Der Kopf senkte sich wieder auf das Kissen, fest in eine Decke gehült. Nur die Kälte von innen heraus blieb. Sie war kein Traum gewesen.
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 08 März 2018 02:23    Titel:
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Nach all dem Ärger mit dem Lied hatte er endlich wieder Zeit für seine Liebsten. Vor allem mit Yvaine wollte er gerade Zeit verbringen. Sie war nun schon eine Weile Teil der Familie, aber immer noch so aufregend unbekannt. Die meiste Zeit schlief sie natürlich einfach, so wie es jeder Säugling nun mal tat. Nur unterbrochen von Phasen, in denen das kleine Würmchen etwas brauchte. Manchmal benutzte er einen kleinen Kniff und versuchte etwas von den Gedanken seiner Tochter dabei aufzugreifen. Meistens hatte er kein Interesse in die Gedanken anderer einzudringen und wenn er es tat, hatte er noch nie das Lied dafür gebraucht. Bei Yvaine waren es meistens noch sehr verworrene Bilder. Meistens von der Mama, was sehr deutlich zeigte, dass sie mal wieder hungrig war. Die Bindung des kleinen Wesens zu seiner Mama war eh noch mal etwas besonderes und einzigartiges. Gerade in diesen Momenten musste er daran denken, dass er traurig war, dass seine Eltern nicht mehr sehen konnte, was ihr Sohn an Glück gefunden hatte.

Vor vielen Jahren hatte ihm das Wasser ein besonderes Erlebnis geschenkt und die Möglichkeit geboten mit seiner Familie noch einmal vereint zu sein und seinen Frieden zu machen. Er wusste, dass sie stolz auf ihn waren, dass sein Vater sich nicht mehr grämte, dass er kein Händler geworden war und dass er nun verstand, warum sein Sohn nie in dieses Leben gepasst hatte.

Was für ein Vater wollte er sein? Bei Anneen war es immer eine andere Fragestellung gewesen, die ihn antrieb. Bei ihr wollte er Kaleya immer bei allem unterstützen und hatte so seine Rolle gefunden. Bei Yvaine hatte er sich von dem Moment, da er von ihr wusste, bis zum Augenblick gerade nachgedacht und gegrübelt, wie er seine Vaterrolle erfüllen würde.

Vor allem sollte er nicht so überbehütend sein! Natürlich wollte er sie vor jeder Gefahr beschützen. Vor allem nachdem sie so schwer zur Welt gekommen war. Es war einer der schrecklichsten Momente seines Lebens gewesen, als sie nicht gebrüllt hatte, sondern um Luft kämpfte. Irgendwie musste er dabei auch an Gertrude denken, seltsamerweise. Oft hatte er sich gefragt, was die Alte so in den Wahnsinn getrieben hatte. Vielleicht hätte er es erfahren, wenn Yvaine die Geburt nicht überlebt hätte. Dann wäre wohl auch seine Gabe zu einer unkontrollierten Gefahr geworden. Wobei er in diesem Fall wohl alle Vorsicht hätte fallen lassen, um sie zu retten.

Die Gabe die er in sich trug würde nicht in Yvaine weiterleben. Sie war kein Junge, sie konnte wohl kein Druide sein. Ob sie vielleicht etwas anderes war, das beschäftigte ihn ebenfalls. Sie trug einen Namen in Anlehnung an Lilian, eine Magierin von herausragenden Fähigkeiten. War sie vielleicht ebenfalls eine Magierin? Würde er sie eines Tages an den Pforten einer der Akademien abgeben, damit sie das Lied auf ihre Art lernen würde. Das würde sicher eine große Herausforderung werden. Vor allem, weil er ihr dann nie zu viel über das Lied erzählen durfte.

Vielleicht war sie eine Schwester? Hier musste er grinsen und streichelte durch die roten Haare seiner Kleinen. Wenn sie Kaleyas und sein Wesen auch nur ansatzweise teilte und mit einer ähnlich starken Gabe wie er versehen war, dann würden die Schwestern an ihr ihre Freude haben. All die Freundinnen würden dann seine Tochter unterrichten und ihr einen Weg zeigen, den er selbst nie ganz teilen konnte, doch schätzte und liebte. Nur, dass sie dann nach Rahal gehen könnte war bedenklich. Er hoffte, dass sie es nie tun würde! Und so wie sie aufwuchs, würde das wohl auch nie passieren. Doch bei seinen Schwestern im Sumpf würde sie es gut haben und ganz für sich hoffte er, dass es der Weg seiner Tochter sein würde.

Dennoch war es auch möglich, dass sie unberührt blieb vom Lied. Nach den letzten Erlebnissen, wäre es wohl für sie gar nicht mal das schlechteste. Vor allem mit dieser eigenartigen Patin! Eine Ritterin als Patin. Es kam nicht oft vor, dass er sich so verrechnet hatte! Oder hatte ihm sein Unterbwusstsein einen Streich gespielt? Als sie erfuhr, dass sie Patin war, hatte es etwas eigenartiges freigesetzt bei Helisande. Sie würde die Aufgabe nicht nur annehmen, sie würde sie auf einzigartige Weise erfüllen. Yvaine würde so viel von ihr lernen, nicht zuletzt Jungen verhauen. Würde es vielleicht das Herz der Kriegerin bei Yvaine wecken? Auch Earon hatte einst eine Kriegerin und Ritterin geliebt. Sie war schon lange vergangen und bis heute hatte er nicht, nach ihrem Grab gesucht. Etwas, was er bei Zeiten nachholen wollte. Sie hatte diesen Respekt verdient, nach allem, was sie geteilt hatten. Bestimmt hatte sie den Wunsch jedes Kriegers bekommen. Sterben für ihre Göttin oder Gott, König oder Alka. Möglichst lange und glücklich zu leben war ihm immer erstrebenswerter vorgekommen. Kein Wunder also, dass sie nicht die Braut an seiner Seite gewesen war.

All die schweren Gedanken hatten ihn müde gemacht und kein Wunder, dass er irgendwann, mit Yvaine auf den Armen, eingeschlafen war. Kurz nachdem er aufgeschreckt war, erwachte auch sie. Ganz als hätte sie es gespürt. Neugierig und still beibachtete er sie. Zunächst war sie verchlafen und musste sich orientieren. Dann merkte sie wohl, dass Papa da war und nach einem weiteren kurzen Zögern begann das Gequängel. Sofort verstand er und mit einem breiten Grinsen erhob er sich mit dem meckernden Würmchen. Dann mal schauen, wo seine Frau war!



Zuletzt bearbeitet von Earon Auenbacher am 08 März 2018 12:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Earon Auenbacher





 Beitrag Verfasst am: 18 Jun 2018 20:21    Titel:
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Von Freundschaft und Geburtstagen

Der Weg den Hügel hinauf war jedes Mal wieder beschwerlich. Natürlich hätte er auch auf bequemeren Weg direkt zur Spitze des Hügels reisen können, doch er vermied es. Jedes Mal, wenn er den Ort besuchte, machte er erst Rast in dem kleinen Ort, sah sich um, was sich seit seinem letzten Besuch verändert hatte und sprach mit einigen Menschen. Manche kannten ihn, wieder andere hatten von ihm gehört. Es kam nicht oft vor, dass ein Druide hier vorbei kam und in den letzten Jahren war er doch immer einmal wieder vorbei gekommen. Natürlich half er auch, wenn es etwas für ihn zu tun gab. Das eigentliche Ziel seiner Reise war jedoch der Hügel, von dem aus man diesen wundervollen Blick auf das Tal hatte. Bei Tag, bei Nacht, morgens oder abends, zu verschiedenen Zeiten war er hier gewesen, manchmal länger manchmal kürzer. Vollkommen unberührt nach all den Jahren wirkte der knorrige, alt wirkende Baum. Viele der Einheimischen mieden ihn und sprachen von merkwürdigen Vorkommnissen dort oben. Anderen wiederum hatte er viel Glück gebracht und wieder andere nahmen ihn überhaupt nicht wahr.

Kaum jemand wusste, was es wirklich mit diesem Ort auf sich hatte. Es war der Ort der letzten Ruhe eines der bedeutendsten Druiden, die in den letzten zehn Jahren über Gerimor gewandelt waren. Als Lehrer und Mentor hatte Earon ihn einst kennengelernt und zum besten Freund war er geworden. Viel von dem, was er über die Welt, das Lied und die Elemente wusste, hatte er von Taleon gelernt. Noch Jahre später wurden Druiden nach jenem Plan unterrichtet, den die beiden damals langsam entwickelten, als sie in die merkwürdige Lage kamen, dass der eine den anderen unterrichten sollte, ohne, dass er selber viel Unterricht bekommen hatte. Einiges an Unterstützung hatten sie damals von Farghus bekommen, dem ehrwürdigen Derwyddon. Letztlich aber hatten sie vieles zusammen herausgefunden. In mancher Hinsicht war es die schönste Zeit in Earon Leben als Druide gewesen. Wie viel damals neu war, wie viel es zu entdecken gab und welche Herausforderungen sie gemeinsam meisterten.

Selbst im Hain fand man noch heute Andenken an die Freundschaft der beiden. Jene Steine, die den Kreis am Ritualplatz bildeten waren nicht immer dort gewesen. Eines Abends hatten Taleon und Earon sie dort platziert. Nach vielen Jahren des Zögern und Wartens hatte sich Taleon endlich den Aufgaben gestellt, die nötig waren, um ein Filidhs zu werden. Darunter eben auch jenes Ritual, von dem die Steine herrührten. Erinnerung an eine wunderbare Zeit, in der sie vieles ausprobierten und neues Wissen schufen. Die Läuterung von Dämonenknochen war ein erster Schritt, die Reinigung von Balronleder ein zweiter. Gemeinsam erforschten sie....

(OOC: Rest folgt...!)


Zuletzt bearbeitet von Earon Auenbacher am 18 Jun 2018 20:32, insgesamt einmal bearbeitet
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