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Adrian Wroth
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Verfasst am: 22 Nov 2013 17:43 Titel: Im Hort des Wissens... |
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...wurde des späten Abends ein kleines Präsent abgelegt. Hübsch drappiert im steinernden Stuhl des großen Schreibtisches wurde ein Leichnam abgelegt. Trotz fehlender Beine scheint der Corpus seine Wacht auf dem Stuhl durchaus ernst zu nehmen.
Auf der steinernen Tischplatte, direkt vor dem Torso, wurde der Kopf des armen Tropfes abgelegt. Unweit davor wurde das Herz platziert, welches wohl schon seit einigen Tagen ohne Blutkreislauf sein Dasein fristet - inklusive einer Nachricht, die mit einem Dolch am Organ befestigt wurde.
Das Wasser des Aquarium scheint etwas trüber zu sein. Und direkt daneben, auf dem Boden, liegt zusammengeknüllt ein schlichtes Schnürhemd mit blutigroten Ärmeln.
Wer auch immer das Präsent abgelegt hat, er wollte, daß es gefunden wird.
Zuletzt bearbeitet von Adrian Wroth am 22 Nov 2013 18:37, insgesamt einmal bearbeitet |
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Verfasst am: 23 Nov 2013 14:14 Titel: |
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Ein Tuch vor der Nase betrachtete sie ernüchtert das Ausmaß nächtlicher Missetaten.
Es dauert nicht lange bis sich der Zettel abgerissen fand und die hinterlassene krakelige Botschaft betrachtend auch Ernüchterung aufkeimenden Wut Platz machte.
Dem Drang widerstehend, den vor sich platzierten Dolch gleich noch einmal durch das dort liegende unbekannte Herz zu rammen, verschloss sie stattdessen die Türen zur Bibliothek und machte sich auf den Weg zum Regiment.
Der 'Dreck' galt bereinigt zu werden, ehe die Hausbesitzerin in zwei Tagen zurückkehren würde.
Der Oberstleutnant nahm sich der Angelegenheit direkt an, besah den 'Tatort', stellte Fragen.
Verdachtsmomente wurden geäußert, während die Leichenteile auf einem schlichten Laken landeten und anschließend verschnürt wurden.
Die verwesten Überreste überantwortete man dem Totengräber in Berchgard.
Die Fenster der Bibliothek weit aufgerissen, um dem Gestank Möglichkeit zu geben zu entschwinden, war der restliche Abend, von Unterbrechungen abgesehen, geprägt von gründlichen und andauernden Putzarbeiten.
Und mit ein wenig magischer hilfreicher Unterstützung gelang es dann doch noch in der gleichen Nacht die nötige Ordnung wieder herzustellen.
Am nächsten Tag erinnerte bis auf einen geknüllten Zettel in der Hosentasche nichts mehr daran, dass hier am Vortag noch ein verwester Leichnam zu finden war.
Die Nase gerümpft, blieb die Feststellung, dass es wohl noch etwas ungewöhnlich nach Lavendel riechen würde, bis auch dieser Duft sich vollständig verflüchtigt hätte. Das war schon irgendwie auszuhalten. |
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