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Veränderung und Vorbereitung
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Veränderung und Vorbereitung
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 Beitrag Verfasst am: 18 März 2012 17:54    Titel: Veränderung und Vorbereitung
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18. Lenzing 255

Andacht im Tempel

Gen Abend betrat einen Gestalt den Tempel, die Bewegungen waren ruhig und wie sonst auch ging sein Blick hinab von der Empore zu dem Mittelgang des unter ihm sich ausbreitenden Raumes. Die Feuer flackerten in den im Boden eingelassenen Schalen und die Bewegung der Flammen warfen gespenstische Muster an die Wand. Die Sonne war am Sinken und so breitete sich die Nacht auch in diese Räume aus. Die Geräusche des Tages verstummten langsam und bald tauchte alles sich in namenlose Stille.
Nachdem er seine Betrachtung beendet hatte wandte er sich aus den Schatten ab und ging schweigend die Stufen hinunter, seine Züge wirken streng und er schien tief in Gedanken sich zu befinden. Seine Schritte wirkten entschlossen und dennoch konnte man in ihnen eine gewisse Anspannung erkennen.
Unten angekommen zog er sich in die hinteren Räumlichkeiten fern ab vom Altar zurück, legte seine Gewänder und Stiefel ab. Ein Bündel wurde geöffnet und er zog eine einfache Robe über. Althan wirkte nun doch etwas nervös, er fühlte sich beinahe regelrecht nackt und dieses Gefühl behagte ihn überhaupt nicht. Andererseits erinnerte er sich aber auch an „ihre“ Worte, dass er nichts außer der Robe heute Nacht benötigen würde.
Althan trat auf den Mittelgang hinaus und sank auf die Knie. Er beugte seinen Oberkörper soweit, bis er mit der Stirn den kühlen Steinboden berührte. Im Tempel war es ruhig und nur das Knistern der Flammen unterbrach diese für ihn unheimliche Stille. Althan fühlte sich hier wieder mehr wie ein Eindringling, einen Ruhestörer der mit seiner Anwesenheit diese Stille noch zusätzlich störte.
Langsam atmete er ein, schluckte trocken ehe er seine Stimme erhob, nicht mehr als ein Flüstern gleich kamen ihm die Worte über die Lippen.

„Allmächtiger...
voll Stolz blicke ich jede Stunde zu Euch auf
jeden Zyklus meines Lebens.

Ich erfülle meine Aufgaben voll Inbrunst
und besitze nun die Dreistigkeit,
Euch mit meiner Anwesenheit zu stören.

Berührt mich und
lasst mich die Wahrheit erkennen.“

Althan lies die Worte nachklingen, horchte in sich und wartet bis die Worte verklungen waren.

In einer einzigen Bewegung erhob er sich und begab sich zu einen der abgelegenen Plätze, seine Anwesenheit in diesem Tempel in dieser Nacht sollte für seine Begriffe in Abgeschiedenheit durchgeführt werden.
Dort etwas abgelegen vom Rest des Tempels, lenkte Althan seine Schritte hin zu den schummrigen Dunkel. Seine nackten Füße verursachten leise Geräusche auf dem glatten Boden. Sein Atem ging etwas rascher als er sich erneut hinabsinken lies auf die Knie, seinen Oberkörper so weit vorbeugend bis er mit der Stirn den Boden berührte. Diese Bewegungen waren ihm langsam vertraut und verliehen ihm einen trügerischen Hauch von Sicherheit, etwas zu tun was ihm nicht fremd war... immerhin.

Erneut würde er die heilige Stille und erhabene Ruhe im Tempel stören, wenn er seine Stimme zum Gebet erhob. Hier nur ein Eindringlich zu sein kam mit aller Macht wieder in ihm hoch.

Nach jedem Satz musste ein Augenblick der Stille einkehren, nichts mehr sollte an die gesprochenen Worte erinnern...

Ich bin unwürdig Eurer Augen.
Ich bin unwürdig Euren Glanz zu erblicken.

Ich bin unwürdig Eures Gehörs.
Ich bin unwürdig Eure Stimme zu vernehmen.

Ich bin unwürdig Eurer Aufmerksamkeit.
Ich bin unwürdig Euren Willen zu vollstrecken.

Ich bin unwürdig Eures Gefallen.
Ich bin unwürdig mich Eurer Macht zu bedienen.“

„Doch der All-Eine hat meinen Weg geleitet...“


Mein Leben gehört Ihm allein.
Meine Taten sollen Ihm huldigen.

Meine Stärke gehört Ihm allein.
Meine Treue sollen Ihm huldigen.

Meine Stimme gehört Ihm allein.
Meine Worte sollen Ihm huldigen.

Meine Entscheidungen sollen in Seinem Sinne sein.
Mein Bestreben wird auf ewig Seinem Wohlgefallen dienen.

Testet mich...“

Er richtete sich langsam auf und sah auf die Pantherstatuen, den Blick langsam senkend blieb er in dieser knieenden Position und dachte nach...

Althan vergass die Zeit in dieser Nacht, Augenblicke dehnten sich aus wurden für ihn zu Stunden. Unbewegt harrte er aus, spürte den harten Boden unter sich und spürte wachsendes Unbehagen. Seine Muskeln verkrampften sich ob der starren Haltung und er spürte wie seine Beine einschliefen, dann taub wurden nur um unter kleinen lästigen Nadelstichen wieder zum Leben zu erwachen.
Das Kribbeln rieselte seine Haut entlang und er spannte seine verkrampften Muskeln mit einem leisen Keuchen an. Entkommen konnte er dem nicht, die kleinen Wellen erzeugten zwar Schmerzen, aber er konnte sie kontrollieren und zwang sich mit eisernem Willen dazu in dieser Position zu verharren.
Er hatte schon Schlimmeres überstanden, doch die Gedanken an den nächsten Tag beschäftigten ihn mehr als er zugeben wollte.
Er dachte über seine Vergangenheit nach und das was auf ihn wohlmöglich die kommenden Jahre warten würde.
Er erinnerte sich an die Worte er Tetrarchin Aliyahna, dann an die Worte von Catulus Cha´xyrol und Catula Xyntia.

Wieder lenkten ihm seine steifen Gelenke und schmerzenden Muskeln von seinen Gedankengänge ab und er wirkte einen Moment ungehalten.
Die ganze Nacht war er wach und sollte ihn jemand bemerken so wird er ihn schweigend in kniender Position erblicken. Ein unbewegtes Gesicht erkennend, die Lider halb gesenkt haltend scheint er dort auszuharren und leise kaum verständliche Verse rezitieren.


Zuletzt bearbeitet von am 20 März 2012 07:55, insgesamt 5-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 20 März 2012 13:31    Titel:
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20.Lenzing 255

Dieser Abend war eine Wendung in seinem bisherigen Leben. Er folgte ihnen ohne zu wissen was ihn erwarten würde und kam als jemand anders nach Stunden wieder an die Oberfläche. So wie ein Teich sich still und ruhig verhält, meist nur leicht kräuselt, wenn ein Wind darüber streift, so kann doch tief unten etwas aufgewühlt, wachsen und zu dem sich aufbauen was diese Oberfläche dort oben mit einem Male in eine tobende wirbelnde Hölle verwandelt.

Ein Jeder hatte seine Grenzen, ein Jeder hatte seine Punkte die es auszuloten galt, zu ergründen um mit aller Macht denjenigen an Selbige zu bringen und manchmal sogar darüber hinaus.

Seine Haut auf dem Rücken war nur noch wundes, geschwollenes Fleisch welches durch das Reiben der groben Robe brannte und nässte. Getrocknetes Blut hatte leichte Krusten gebildet und dennoch brachen sie bei einer heftigen Bewegung wieder auf, der Schmerz jagte erneut wie flüssiges Feuer über seine Haut.
Althan war etwas erleichtert, dass die Nacht hereingebrochen und er nun auf sich gestellt war.

Einem einsamen Schatten gleich, der Gang schleppend und unter großer Anstrengung aufgeführt, führte ihn zum Hafen. Dann weiter nach links, etwas verdeckt von den Häusern erreichte er den kleinen hölzernen Steg.

Wachsam lauschte er in die Stille ehe er unter gepressten Schmerzeslauten versuchte sich wieder aus seiner Robe zu schälen. Die Nacht war kalt, eisigkalt... doch schien es diesen Mann nicht zu kümmern als der Wind über seine Haut strich hieß er ihn fast willkommen. Er entledigte sich seiner Sandalen und seine geschundenen Sohlen berührten den Schnee, färbten ihn dunkel, kleine dunkelrote punktförmige Kreise... frisches Blut auf der sonst so unberührten Schneedecke.

Die schäumende Gischt prickelte auf seiner Haut und er senkte sein Haupt während er weiter unbewegt von unten herauf auf die See blickte. Nicht nur Althans Äußeres hatte sich verändert, nein auch seine Augen wirkten nun dunkler, als loderte etwas tief in seiner Seele, als habe er eine Veränderung auch in seinem Innern erfahren, Erkenntnis?

Er stieg in die Fluten, ein Wahnsinn ansich bei dieser Kälte auch noch im Meer eintauchen zu wollen, lies er sich langsam hinabsinken. Sein Atem ging keuchend, nun schneller als die eisige Kälte wie kleine Nadelstiche in seine Haut fuhr ihn peinigte und schlussendlich jedes Gefühl abzutöten schien.
Sein Rücken brannte wie Feuer und das Meerwasser suchte sich seinen Weg durch das geschundene Fleisch, wieder kam ein kurzer Laut über seine Lippen, ein Brüllen, welches erstickt wurde und er schlug mit einer Faust wütend auf das Holz. Tiefer und tiefer lies er sich hinabsinken, dann holte er Luft und tauchte komplett unter...

… still war es hier unten, er konnte das Rauschen hören, die Bewegung des Meeres fühlen und das heftige Schlagen seines Herzens. Seine Hände fuhren über seinen grob kahlgeschorenen Schädel, sich so vom geronnenen Blut befreiend.
Er spürte die offene Wunde an seiner Stirn, eine kleine Risswunde nur aber dennoch würde sie ihn zeichnen, so wie die anderen Male, welche er nun auf seiner Haut trug. Es erfüllte ihn mit Stolz, denn auch wenn sie dazu dienten ihn zu prüfen hatten sie eines in ihm geweckt... seinen Hass, denn aus Schmerz soll Hass wachsen...

… er schnappte nach Luft und tauchte wieder auf. Inzwischen prickelte seine Haut von den unzähligen Nadelstichen dieser Eiseskälte, seine vielen Wunden brannten immer noch wie Feuer, doch er wusste es würde weniger werden, irgendwann vielleicht.
Unendlich mühsam, keuchend und mit den Bewegungen beinahe lächerlich schwach wirkend, zog er sich hinauf zum Steg. Grob trocknete er sich mit seinem Mantel ab.
Wieder die selbe Mühsal aufwendend um in die Robe zu schlüpfen lies einige Zeit verstreichen, doch er fühlte sich nun besser, als er sich vom Schweiß und getrocknetem Blut grob gereinigt hatte.
Langsam atmete er ein und hieß das Gefühl was tief in seinem Innern zu brennen schien willkommen, er würde es nähren und wachsen lassen... es gab viel zu tun.

In den frühen Morgenstunden wird er leise den Schlafsaal betreten sich entkleiden und versuchen auf den Bauch liegend etwas zur Ruhe zu kommen.
Ihm wird anzusehen sein, dass jede Bewegung ihn schmerzt und selbst wenn er auf den Bauch liegt wird ihm auch diese Haltung nicht lange vergönnt sein. Unruhig dreht und wendet er sich hin und her... irgendwann wird er von einem unruhigen Schlaf übermannt werden.


Zuletzt bearbeitet von am 20 März 2012 13:33, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 28 März 2012 15:59    Titel: 28. Lenzing 255
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28. Lenzing 255

Ein Tag gleichte in der ersten Zeit dem Nächsten und langsam fand er sich in für ihn relevanten Dingen zurecht, wurde sicherer. So war er meist nur als Schatten auszumachen welcher die Abläufe zu beobachten schien, sich versuchte ihnen anzugleichen und zu befolgen.
Er verbrachte viel Zeit damit die Schriften zu studieren die Gebote, die Schöpfungsgeschichte des All-Einen und diverse Lügengeschichten, welche die Ketzer verbreiteten. Am Abend traf er wieder auf Thanaya und ob sie es im nachhinein als Fehler werten würde, dass er sie an eine ihrer Grenzen brachte, blieb abzuwarten.

Anfangs nur Belangloses austauschend gab er ihr stückchenweise gewollt mehr von sich preis, denn er wusste, dass ein Öffnen seinerseits ihre Neugier weiter schüren könnte. Geschichten, Erinnerung aus einer längst vergessenen Zeit kamen an die Oberfläche. Erinnerungen in denen er in einem ähnlichen dieser Kerker am Rande der bekannten Welt gefangen und gefoltert worden war. Wortkarg beobachtete er jede ihrer Regungen auf das gesprochene Wort und lauerte auf die richtige Gelegenheit zuzuschlagen. Schwer legte sich seine Hand auf ihre Schulter, als wolle er die Distanz zwischen ihr und ihm überwinden, ihr so näher kommend.

„Wart ihr schon einmal in solch einem Kerker, ohne zu wissen was der nächste Tag bringen kann?“, fragte Althan sie von unten heraus ansehend ehe er sie plötzlich grob packte, sie an sich zog und umdrehte. Althan drückte sie unerbitterlich mit ihrem Oberkörper an die eisernen Gitterstäbe. Ein Entkommen gab es nicht, denn er hatte sich direkt hinter ihr gestellt und hielt sie mit seinen Körper und den Händen genau dort fest.

Anfangs Überraschung, Erstaunen, dann wirkte sie erschrocken und in ihrer Stimme klang Furcht mit, als sie erkannte, dass er nicht vor hatte zu weichen. Der Druck seines Griffes wurde in dem Maße erhöht in dem sie sich wehrte. Schritt für Schritt trieb er sie auf einen Abgrund zu seine Worte , kalt und unbewegt, durchdrangen ihr Innerstes und dann endlich setzte sie sich zum ersten Mal zur Wehr.
Ihre kleinen Zähne fanden seine Hand und bissen schmerzhaft zu, es gelang Althan sich mit einem Ruck zu befreien, doch würden diese Male eine Zeit lang sichtbar ihn zeichnen. Erneut fasste er sich die nun wehrende Thanaya und presste sie kurze Zeit später wieder an die Gitterstäbe. Wieder landete sie an den Gittern, gleiches Spiel wie schon einmal. Erneut hatte er sie genau dort wo er sie haben wollte.
Sicher hätte er Worte sagen können, welche den Grund erklären oder seine Beweggründe für sein Handeln aufdecken würden, um sie zu beruhigen doch das war nicht in seinem Sinne. Sie sollte wachgerüttelt werden, denn seine letzte Unterhaltung hatte ihm gezeigt, dass sie es erleben musste und man mit einer Erklärung nicht weit kam. Thanaya sollte von sich aus ihre Furcht in etwas umwandeln was ihr es leicht machen würde sich aus seinem Griff zu befreien.
Wieder trieb er sie einen Schritt auf den Abgrund zu, provozierte sie und schränkte ihre Bewegungsfreiheit noch weiter ein. Doch, dann am Rande dieses Abgrundes stieß er sie nicht hinab, sondern er hoffte, dass sie erkennen würde, dass er sie die ganze Zeit auf diesen Weg begleitet hatte und auch wenn er von ihr so viel gefordert hatte... sie dennoch daran wachsen würde.

Diesmal richtig zornig gelang es ihr sich von ihm zu befreien, wieder musste seine Hand dran glauben, als sie erneut nach ihm schnappte und zubiss. Diesmal gab er sie frei und er trat zurück. Mit Blicken maßen sie sich schweigend, dann wendete er sich dem Wachtmeister zu der just in diesem Moment um die Ecke des Kerkers bog.
Wohl hatte ihre „Unterhaltung“ mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als Althan lieb war, denn draußen auf der Gasse fand sich ein weiterer Auflauf von Schaulustigen. Althan war es gleich was sie dachten, doch der erhabenen Tetrarchin Aliyahna war er natürlich eine zufriedenstellende Erklärung schuldig, doch nicht hier.. sondern erst später im Tempel.

Der Blick den ihm Xyntia zuwarf sprach Bände, doch außer ihre Enttäuschung über sein Handeln Ausdruck zu verleihen hielt sie sich zurück. In seinen Augen war sie manchmal mehr ein junges Mädchen, als eine Frau und er war ihre Sticheleien leid. Seinen Zorn anfachen mit solchem?

Was nun genau dann im Tempel geschah blieb verborgen, es wurde gemunkelt, dass Althan Xyntia angegriffen habe, als er der Erhabenen seine Fortschritte in der Bitte um Gefallen des All-Einen zu demonstrieren aufgefordert wurde.
Weiter wurde gemunkelt, dass Althan weiterhin Thanaya beistehen dürfe ihren Zorn zu erforschen und in etwas Machtvolles zu wandeln, die Erhabene aber auf dem Laufenden hielt und es wurde gemunkelt, dass Althan als Strafe für seinen Angriff auf Xyntia den Tempel, unter Xyntias wachsamen Augen, fegen durfte.

Als er tief in der Nacht seine Strafe abgegolten hatte wandte er seine Schritte gen Rahaler Taverne, ein Pfeifchen mit feinstem Tabak aus Düstersee, einen Wein und eine Nacht mit der Schankmagt Mhina machten den ganzen Tag mehr als wett...


Zuletzt bearbeitet von am 28 März 2012 19:15, insgesamt 5-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 03 Apr 2012 17:52    Titel:
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3. Wechselwind 255

Althan hatte vor keine Zeit zu verschwenden, die Palastwachen wurden im Namen der Erhabenen anwiesen einen Pfahl mit Handschellen im Tempel nahe dem Altar aufzustellen, rasch wurde dem nachgekommen. Er wohnte dem Aufbau höchstpersönlich bei, damit alles nach dem Willen der Tetrarchin Aliyahna vorbereitet wurde.
Am Ende prüfte er die Ketten, lies Brot und Wasser bereitstellen, auch wenn es eine Ketzerin war, sollte ihr in den nächsten Tagen vorerst an nichts mangeln.
Am frühen Abend sah man ihn die Stadt gen Osten verlassen...

Auf der Jagt...

… sein Ziel war das altbekannte Räuberlager am Wegesrand. Auch wenn er daran zweifelte dort ein Weib aufzugabeln, was halbwegs den Anschein erweckte unschuldig auszusehen, wich er nicht von seinem Vorhaben ab. Ihm war es egal, ob es eine Räuberin, Hure oder Magt war... Hauptsache sie sah halbwegs unschuldig aus. Eine Ketzerin wurde gebraucht und bei dem Zorn des All-Einen er würde eine beschaffen.
Ein Weib aus Berchgard unter der Nase der Wachen zu entwenden wär eher nach seinem Geschmack gewesen, vor allem um ein klares Zeichen gegen diese Pinsel im Osten zu entsenden. Andererseits schien ihm das Risiko zu groß dabei ertappt zu werden, denn er vermutet nach seiner schriftlichen Kampfansage würde dieser Markwart mit Argusaugen auf seine Schäfchen achten. Also warum sich mehr Mühe machen als unbedingt notwendig, schlussendlich konnte man ja auch nicht einfach ein geraubtes Weib wie einen Mehlsack über der Schulter liegend quer durch dieses verfluchte Ketzerland schaffen, ohne Aufsehen zu erregen.

Die Dämmerung brach herein als er sich leicht gerüstet dem Lager der Räuberbande näherte, er konnte gut in dem Licht die Anwesenden erkennen und zählte sie stumm durch. Zwei Wachen im Wald, einer am Lagerfeuer, zwei welche sich über ein Pergament beugten und zu diskutieren schienen.
Sein Blick suchte nach etwas mit Brüsten, jung sollte sie aussehen und noch nicht allzu verbraucht. Bei der Auswahl der Fünfe die er erspähnt hatte war nichts geeignetes dabei, doch wählerisch konnte man auch nicht sein.
Sein Blick ging erneut zu der Feuerstelle, immerhin weiblich... der Blick schien müde als sie dort die letzten Holzscheite auf das Feuer legte. Althan zog sich in den Schatten zurück und wartete...

Zwei Möglichkeiten hatte er angreifen und einen Tumult anzetteln, wobei das Weib vielleicht mit drauf gehen würde oder zu warten bis sie sich von der Gruppe entfernen würde.
Er lehnte sich an den Stamm sie nicht aus den Augen lassend und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Die Zeit verstrich und wie es schien fühlten sich die Räuber in ihrem Unterschlupf relativ sicher, ohne auch nur zu ahnen, dass sie unter Beobachtung standen.

Da, endlich... das Weib entfernte sich von der Gruppe, entweder um ihre Notdurft zu verrichten und dabei wollte er sich wirklich nicht erwischen, oder um Holz zu holen. Wieder zog er sich etwas zurück und folgte ihr in einigem Abstand als sie sich tiefer in den Wald begab. Mal sammelte sie hier einen Ast, hob dort abgestorbenes Holz auf, was nicht wirklich gut zum Heizen sich eignen würde, denn es war feucht. Auch wenn langsam die Tage wärmer wurden, war das Land immer noch in einem eisigen Griff aus Schnee und Eis gefangen.
Er schlich ihr hinterher und wartete auf seine Gelegenheit. Der Schnee dämpfte seine Schritte und nur ab und an war ein leises Knirschen zu vernehmen.
Er verschwendete keine Zeit, wozu mit diesem Weib reden? Mit einer schnellen Bewegung sprang er aus dem Unterholz, das Geräusch lies sie aufschrecken und sie erstarrte.
Mehr Zeit benötigte er nicht, er griff nach ihr und schickte sie mit einem gezielten Schlag ins Land der Träume. Sie sank in sich zusammen, schnell nahm Althan die Stricke hervor und fesselte sie.
Er riss einen Streifen aus ihrem Unterrock und knebelte sie sicherheitshalber noch.
Über ihr kauernd sah er sich wachsam um, er durfte keine Zeit verlieren sicher würde man bald nach ihr suchen. Er schlug den Mantel um sie herum und schulterte sie, als ihre weichen Brüste seinen Rücken berührten musste er ein Stöhnen unterdrücken. Die Zeit der Enthaltsamkeit, das Unterdrücken seiner Bedürfnisse nährte immer noch seinen Zorn. Leise fluchend wandte er sich mit seiner Last gen Rahal, das Räuberlager rasch hinter sich lassend verschwand er gen Westen. Je eher er sie im Tempel ablieferte, umso besser.

Sollten ihn die Rahaler Wachen ansprechen, würde er nur erwidern, dass er einer Anweisung der erhabenen Tetrarchin nachkäme und seine Gefangene eine Ketzerin sei und nun dem Tempel gehöre.

Gen Abend ward das Weib an dem Pfahl gebunden, Essen und das Wasser wurde von ihr mit lautem Zetern und wüsten Beschimpfungen verweigert.
Da er keine Lust darauf verspürte die Ruhe des Tempels durch ihre Anwesenheit so zu stören stopfte er ihr den Knebel wieder in den Mund. In der nächsten Zeit würde er sich höchstpersönlich um die gefangene „Ketzerin“ kümmern. Essen und Trinken würde ihr angeboten werden und zur Verrichten ihrer Notdurft wurde sie hinausgeführt.

Schweigend ohne mit ihr zu sprechen oder ihre Fragen zu beantworten kam er den Wünschen der Tetrarchin wortgetreu nach.

Sollte sich einer der Besucher des Tempels näher erkundigen wird ihm mitgeteilt werden, dass dies eine Ketzerin sei und hier öffentlich ausgestellt werden würde bis über ihr Schicksal entschieden wäre...


Zuletzt bearbeitet von am 03 Apr 2012 20:53, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 19 Apr 2012 10:59    Titel: Unterricht, Teil 1
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19. Wechselwind 255

Ehrfurcht, Demut, Stolz und Gehorsam öfters hatte er sich nicht nur mit den Worten sondern auch mit deren tieferen Bedeutung auseinandergesetzt. Leichtfertig wurden Erklärungen meist getroffen, Erklärungen mit denen sich vielleicht andere zufrieden gaben, doch nicht er.
Schweigend schritt Althan hinab in die Kellergewölbe, das diffuse Licht der Fackeln warf ein verzerrtes Bild auf die dunklen Mauern und lies dort im Schatten groteske Gebilde entstehen. Seine Sandalen gaben leicht schabende Geräusche auf dem Steinboden wieder und die weite Robe wirkte an dem nun kräftigen Mann etwas fehl am Platze.
Die Waffenübungen hatten ihn gestärkt und auf dem Tunier für einige überraschte Gesichter gesorgt. Es behagte ihn nicht, dass er dies preisgegeben hatte, doch würden einige nun nicht mehr den Fehler begehen ihn zu unterschätzen.
Jeden Tag näherte er sich mehr seiner alten Form, bestrebt etwas zu erreichen was er wohl Zeit seines Lebens nie erreichen würde... Perfektion in allen Dingen. Er war kein Mann der Worte, für ihn zählte das Schwert und nichts würde ihm mehr Vergnügen bereiten als durch die Reihen der Ketzer zu mähen wie ein Wolf inmitten einer Herde Schafe! Ein unwillig knurrender Laut kam über seine Lippen, es war noch nicht an der Zeit... noch nicht, aber bald!

Wieder war er auf der Suche nach Antworten, es behagte ihm nicht ein Kind des Allmächtigen dafür aufzusuchen, doch manchmal heiligte der Zweck die Mittel. Althan hatte vor von der Erfahrung der Lebensjahre des Latharfen zu profitieren.
Ein düsteres Lächeln umspielte seine Lippen so kurz und flüchtig, dass es nur Einbildung schien. Erneut würde er ihm begegnen und er hatte vor mit mehr Wissen aus dieser Begegnung herauszukommen, als er hineinging.

Der Unterricht gestaltete sich in einer Diskussion über bereits vorhandenes Wissen und dem was er in den vorangegangenen Unterricht vom Vicarius Cha'xyrol über die Tugenden der Ketzer vernehmen durfte und schlussendlich kristallisierte sich heraus, dass Ehrfurcht und Demut in ihrer beider Augen nicht das Gleiche waren.
Die Gläubigen des Allmächtigen dienen in Ehrfurcht, doch liegt in diesem Worte nicht auch Verehrung und Furcht verborgen. Die Ehrfurcht beschreibt die Furcht in uns selbst, vor jenen die wir verehren sei es nun der nächst Höhere oder gar der Allmächtige.

Die Unterrichtung wurde durch das Auftauchen der Erhabenen Aliyahna unterbrochen, tief sank Althan auf sein Knie und harrte ihrer Worte. Wenn er eines gelernt hatte, dann dass er sich ihr als seine Tetrarchin beugen musste, was die Sache mit dem Dolch anging mit dem sie ihn bedroht hatte stand auf einem anderen Blatt und bei dem All-Einen so etwas würde er sich von einer Frau nicht gefallen lassen, doch hier und jetzt musste er es tun... doch er würde warten, er hatte Zeit.
Mit angespanntem Kiefer der leise mahlte lauschte er ihren Worten und alsbald wurde der Unterricht fortgesetzt.

Ehrfurcht beinhaltet aber auch eine Unterwerfung, die freiwillige Unterwerfung vor dem Allmächtigen, durch die Erkenntnis, dass allein ER uns Erlösung bringen kann. Die Unterwerfung vor den Gesegneten die ihm durch die Jahre näher sind als er Althan es momentan war.

Er war sich ihres Blickes durchaus bewusst und erneut arbeitet sein Kiefer als er die Zähne zusammenbiss und starr nach vorn auf Bruder Cha'xyrol blickte.
Sie würde kein Fehl in seiner Haltung finden und nichts woran sie Anstoß nehmen könnte um zu nörgeln. Fast musste er lächeln, Frauen.

Einmal den Pfad des Allmächtigen beschritten gab es keinen Weg zurück, ein abweichen führt zur Hinrichtung, Tod und die ewige Versammnis, dass ihre Seelen von Krathor gefressen werden.

Althans Ausmerksamkeit war nicht die ganze Zeit auf seinen Lehrer gerichtet, die Tetrarchin schien immer noch Löcher in seinen Rücken zu bohren und das Klappern ihrer Fingernägel auf der Tischplatte führte nicht dazu bei, dass er sich überhaupt auf Bruder Cha'xyrols Worten konzentrieren konnte.
Verärgert runzelte er die Stirn kaum merklich und er senkte den Blick etwas, damit Cha nicht seine Wut erkennen konnte.

Nun kam man zur Demut, welch ein groteskes Thema da er nun eher etwas wild zerreißen würde anstatt noch mehr über die Tugend der Ketzer zu erfahren, wieder spannten sich seine Kiefermuskeln an.
Dass diese Ketzer die Demut in ihre Tugenden mit aufgenommen haben war in seinen Augen eh nicht nachvollziehbar.
Keiner sollte schlechter sein als der Andere? Alle waren gleich? Die Demut kommt aus einem selbst und das durch die Erkenntnis, dass es nicht von höherem kommt, sondern etwas ist was in Althans Augen einen nur einschränkt und behindert. Wie sollen alle gleich sein, wenn es Starke und Schwache gab? Wo sollte da eine Ordnung herrschen wenn diese Schwäche toleriert wurde und sogar durch diese Demut geschützt? Was für ein fragiles und instabiles Gebilde sich die Ketzer gebaut hatten, ein verächtliches Lächeln umspielte seine Lippen.
Einige Schläge an die richtigen Stellen und alles würde auseinanderbröseln...

Ein helles Klirren, das Zerspringen von Glas und tausende feinster Staubteilchen stoben durch den Unterrichtsraum. Sofort drehte sich Althan um, bereit dem Angreifer oder was auch immer zu stellen. Die Flasche die eben noch vor der Erhabenen gestanden hatte war verschwunden und Staub rieselte langsam zu Boden diesen bedeckend, oha!

Wie es schien beendete sie den Unterricht vorerst, langsam richtet er sich auf und lauschte unbewegt ihren Worten. Sie alle sollten sofort mit ihr nach Düstersee aufbrechen, eine Aufgabe für Althan würde dort seiner harren.

Finster, doch beherrscht hielt er ihrem Blick einen Wimpernschlag stand ehe er seine Lider etwas senkte... es ist noch nicht an der Zeit... noch nicht, aber bald.

Dann ging er durch das von der Macht des Allmächtigen erschaffene Portal.


Zuletzt bearbeitet von am 19 Apr 2012 11:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 22 Apr 2012 14:18    Titel:
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19. Wechselwind, 255 Teil 2, Unterricht

Wenn er etwas noch mehr hasste als gen Unbekanntes zu marschieren, dann das Durchschreiten eines Portals als Erster. Nun er wusste wohin es ging, zumindest hoffte er nicht unter dem Hintern eine Feuerelematars oder eines Drachen zu landen. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit hätte er jeden der solch ein Portal erschuf zuerst hindurchgeschickt, doch hier war einiges anders.
Die Umgebung veränderte sich und er konnte im Anbruch der Dämmerung die Wehrmauern Düstersees erkennen.

„Du hast eine Aufgabe erhalten, jeden den du dort findest sollst du überzeugen sein Blut im Tempel Düstersees zu spenden“.

Althan schritt voran, die Tetrarchin und der Vicarius folgten ihm in einigen Abstand ihn genau beobachtend. Es hatte schon etwas unwirkliches als diese drei in dunklem bordeauxrot gekleideten Gestalten in ihren Roben die Taverne betraten. Die Geräuschkulisse, welche vorher fröhlich gewesen war mit lauten, lachenden Stimmen wurde auf einem Male unwirklich still. Die Gespräche verstummten und man sah zu der Türe. Althan wartete bis auch das letzte Gespräch abflaute und er sich sicher war aller Aufmerksamkeit auf sich ruhen zu fühlen.
Die Tür fiel hinter ihnen ohne ein Zutun ins Schloss und das Geräusch, diese Endgültigkeit lies alle Gespräche schlagartig verstummen. Formelle Grußfloskeln wurden gewechselt, er erkannte die Dame Larion unter den Anwesenden und zwei ihm Fremde, die ihn nun erwartungsvoll ansahen.
Obwohl er annahm, dass die Anwesenheit der Erhabenen seinen Worten mehr Gewicht verlieh, als wenn er allein hier hereinmarschiert wäre fing er an zu sprechen. Er hob seine Stimme an, gerade so laut, dass sie für alle hörbar war aber dennoch ohne wirklich diese zu erheben.
Alle gemeinsam sollten gen den Tempel Düstersees mit ihm ziehen, um dem Allmächtigen in einer Zeremonie ihre Ergebenheit zu demonstrieren. Gemeinsam sollten sie in einem Ritual ihr Blut vergießen. Althans Blick war unbewegt, feierlich sprach er diese Worte aus, lies die Anwesenden an dem Geschehen teilhaben, um die Bindung an den Allmächtigen und den Tempel noch mehr zu bekräftigen und zu stärken.
Wenn man will, dass jemand etwas macht muss man zusehen, dass er es von sich aus gern machen will. Also lies Althan die Gläubigen vorangehen und er beobachtete jeden Einzelnen schweigend. Bei manchen sah er Furcht, die Furcht vor dem Unbekannten? Schwäche sah er und dann auch so etwas wie tiefe gläubige Ergriffenheit heute Teil dieses Rituals zu werden.
Er hatte vor ihnen den Anfang zu erleichtern und so kniete er sich neben den drei Gläubigen vor dem Altar, rasch folgten sie seinem Beispiel, als er schon ansetzte den Blick gesenkt seine Stimme zu erheben...


„Der Pfad des Allmächtigen beginnt mit Seiner Macht,
die Gemeinschaft der Begnadigten fühlt Seine Anwesenheit.

Ehrfürchtig beugen wir uns vor Dir und stellen uns deiner Prüfung,
wo nun alles in deinen Händen liegt.

Denn Du allein bestimmst über die Macht und Gabe,
nur Du allein besitzt die Macht uns zu beseelen.“

In einer einzigen geschmeidigen Bewegung erhob er sich und stellte sich nun vor die Knieenden. Die Einleitung des Rituals hatte begonnen und er fühlte deutlich die Blicke seiner Begleiter aus dem Tempel auf sich ruhen. Sein Blick wurde dunkler als er alles ausblendete was ihn eben noch bewegt hatte, nichts zählte mehr als Ihm sein Opfer und das der Gläubigen darzubieten. Er hob seine Hände an und drehte dabei die Handinnenflächen nach oben. Aus dem Augenwinkel sah er einen dunklen Schatten auf sich zukommen, ein Panther! Doch er verspürte keine Furcht, sondern hieß ihn als das Willkommen was er war, ein Zeichen des Allmächtigen!

„In dieser Stunde rufen wir zu dir!
Wir bieten uns an Dir auf ewig zu dienen!
Wir bieten Dir an zu tun was du verlangst!“

Unendlich langsam griff Althan zu seinem Dolch und zog ihn aus der Scheide. Die mattgraue Klinge schien das schummrige Licht im Tempel zu schlucken und spiegelte so keinen Flammenschein wieder. Der Panther hatte nun Stellung hinter den knieenden Gläubigen bezogen und dunkle Katzenaugen schien jeden von ihnen genau zu mustern. So kam die Aufforderung Althans an die Gläubigen, dass es nun an der Zeit wäre ihre Dolche zu zücken, dank Xandoria Larion hielt auch bald jeder einen in seiner Hand. Wohlwollend ruhte sein Blick auf der jungen Frau ehe er fortfuhr.

„Schwäche wird die Ketzer befallen,
damit wir sie mit Seiner Macht hinforttragen.

Denn Deine Macht erfüllt die Welt,
erstarkt die Starken und vernichtet die Schwachen.

Schon bald werden wir sie richten in Deinen Namen!“

Lautlos näherte sich die riesige Raubkatze nun Althan und stellte sich neben ihn, die Knieenden nun mit stechenden Augen genau beobachtend. Er hob seinen linken Arm an und der Robenärmel wurde zurückgeschoben, in Althans Augen war ein düsterer Ausdruck zu erkennen während er den Dolch hob und ihn an sein Handgelenk hielt.

„Unsere Körper und unseren Geist gehört Dir allein!
Unsere Seelen und unsere Kraft bieten wir Dir heute dar!“

Dann eine rasche Bewegung, ein kurzer Schnitt und dunkelrotes Blut rinnt über sein Handgelenkt und tropft auf den Boden hinab. Er streckt den Arm seitlich, für alle erkennbar und die Blutstropfen verteilen sich in einem Halbkreis vor ihm auf den Boden, während er den Dolch immer noch fest in der erhobenen Hand hält ruht sein Blick auf den Anwesenden.
Die Raubkatze setzt sich in Bewegung streicht um seine Beine und schmiegt sich an ihn, während er schon wieder in eine Art Sprechgesang anstimmt, diesmal wird seine Stimme lauter, kraftvoller und durchdringt jeden Winkel des Tempels.
Die beiden Frauen Leola und Xandoria folgten Althans Tun doch zögerte der Fremde Asgerat, ehe er sich dann doch schlussendlich schnitt.

„Wir schließen die Augen und lauschen Deinen Klängen.
Versagt ist es uns Deine Stimme zu vernehmen.

Doch spüren wir Deine Gegenwart!

Von nun an bis zum Ende zum Ende unserer Existenz,
werden wir Dir gehören!“

Die stärkende erhellende Macht des Allmächtigen durchströmte die Anwesenden, auch den Fremden der zuerst zögerte sein Blut zu spenden wird er sich auch der Wesenheit des Allmächtigen bewusst werden.

Der Panther stieß ein Knurren hervor was aus jeden Winkel des Tempels verstärkt wurde und anschwoll, doch wer kann schon genau sagen, ob es zufrieden klang oder wütend oder gar beides?
Dann ein Brüllen ehe sich der Panther langsam wieder in lose Schlieren zu verlieren schien und sich seine Gestalt auflöste während er wieder erhaben in die Schatten des Tempels schritt.

„Mein Name ist Catulus Althan,
so gehet hin und verkündet die Herrlichkeit das Allmächtigen.
Berichtet von dem was ihr gesehen habt voller Ehrfurcht
und dass ihr Zeugen Seiner allumfassenden Macht wurdet!“

Die Tetrarchin Aliyahna richtete das Wort an die Gläubigen und merkte an, dass ein wahrhaft Gläubiger sich nicht fürchten muss. Dann auf ihr Zeichen hin entließ Althan die Gläubigen aus dem Tempel.

Auffallend ist, dass die drei Templer den Tempel erst viel später verließen. Doch was dort drinnen noch gesprochen oder beschlossen wurde... wer weis.


Zuletzt bearbeitet von am 22 Apr 2012 14:24, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 25 Apr 2012 09:35    Titel:
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25. Wechselwind 255

Ein Schatten wanderte durch die Gassen der heiligen Stadt, wenn er nicht gesehen werden wollte, wurde er auch nicht gesehen. Zum Hafen lenkte er seine Schritte und der kalte Wind schien den Frühling zu künden, wenn auch sehr zaghaft wie es ihm schien.
Althan zog die Kapuze seiner Gugel tief ins Gesicht, die dunkelrote Robe des Tempels erschien in der Nacht auch nicht anders als andere in einem dunklem Grau. Kurz sah er sich um, drückte sich an die Steinmauer eines verfallenen Gebäudes und wartete, lauschte in die Stille der Nacht.
Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig er schien keine Eile zu haben, nach einer Weile wanderte der Schatten weiter und verschwand um eine Ecke...

Irgendwann später, nur das Rauschen der Wellen war zu vernehmen die an die hölzernen Balken schlugen welche in den Strand getrieben worden waren, sah man Glut aufglimmen und ein schmaler Rauchfaden zog seine Schlieren bildend gen das Bild der Sterne.
Tief sog er den würzigen Rauch in seine Lungen und schloss die Augen, Ruhe endlich... wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.

Er musste seine Gedanken ordnen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Vieles beschäftigte ihn in letzter Zeit, die Tetrarchin machte ihm das Leben schwer seine Aufgabe als ihr Schild zu erfüllen, der Rückzug Xyntias, Cha'xyrols Unterricht, Thanayas Art mit ihm umzugehen, der Bruderzwist mit Darkan, dann seine Gefühle für Cara auf die aber nun Darkan Anspruch angemeldet hatte, Catula Ysarja und zu guter Letzt nun auch noch diese fremde Kriegerin Alexa Xantaya. Wieder ein tiefer Zug aus der Pfeife, manche Dinge regelten sich von selbst ohne sein Zutun, andere mussten in die für ihn günstige Bahnen gelenkt werden.

Bisher war er verschlossen gewesen und dass es Ysarja gelungen war einen Teil von ihm zu berühren, den er tief in sich begraben hatte wurmte ihn.
Bei den Übungen hatte sie ihn immer wieder angegriffen und sich verbissen gewehrt, als er sich von sich mit aller Macht fortschleuderte wurde ihm erst bewusst wie zart und zerbrechlich sie war... sie wog für ihn nicht mehr als eine Feder und erschrocken musste er feststellen, dass er sie weiter von sich warf als gewollt.
Doch sie stand wieder auf und er erkannte die Stärke in ihr, sie würde immer wieder versuchen aufzustehen, etwas was er an ihr anerkannte und bewunderte.

Als er Ysarjas Wunde auf Geheiß der Erhabenen am Abend nach der Truppenübung versorgte und er ihre Schwäche aufgrund des hohen Blutverlustes sah berührte es ihn.
Er konnte nicht aus seiner Haut, er war dazu erzogen worden zu schützen und beschützen, doch dieses Mädchen hier würde ihn noch anfauchen, wenn sie nur gekonnt hätte. Er nähte ihre Wunde, mit voller Absicht fügte er ihr Schmerzen zu ohne sie zu lindern. Der Schmerz würde sie nicht vergessen lassen...
Dennoch waren seine Hände sanft, als er sie in ein großes Handtuch wickelte und auf seine Arme hob. Erinnerungen kamen hoch, Erinnerungen die er tief in sich vergraben hatte, weil sie schmerzten und wie ein süßes Gift peinigend durch seine Adern kroch... die Erinnerung an sie, an Ravenna.

Genauso zart, von einer inneren Stärke, hatte sie seine Sinne gefangen. Sie entstammte dem Nachbarlehen seiner Heimat, die am Rande dieser Welt hier lag. Alte alatargläubige Familie, eine Verbindung die das Lehen seines Vaters mit ihrer Familie zusammenfügen sollte. Sie war eine Heilerin, sie lehrte ihn Wunden mit einer Nadel zu verschließen, wenn auch seine Kunst gegen ihre einfach lächerlich war.
Er verzog bei diesem Gedanken die Mundwinkel, Ysarja würde die Narbe seiner Kunst wohl ihr Leben lang nun mit sich tragen, aber sie hatte dadurch überlebt.
Wieder ein tiefer Zug aus der Pfeife und er sah dem feinen Nebel hinterher. Doch was macht ein Mann, wenn er feststellt, dass seine Verlobte Geheimnisse vor ihm zu haben scheint? Ausweichende Antworten, gesenkte Blicke und manchmal die Furcht in ihren Augen, wenn es aus ihm herausbrach und er tobte, je mehr er versuchte in sie zu dringen umso mehr verschloss sie sich vor ihm.
Verpflichtung der Familie gegenüber, beider Familien hielt sie zusammen sollte das das Leben sein was ihm vorbestimmt war. Sollte diese Frau Mutter seiner Söhne werden, von einer Frau der er nicht mehr vertraute?

Er beobachtete sie, folgte ihr bis zu diesem Schrein... diesem Schrein im Walde, einen Schrein vom alten Volk und sah dort wutentbrannt wie sie vor ihm betete. Nein, das konnte nicht sein, sie konnte nicht so dumm sein und dem alten Glauben verfallen sein, sie konnte nicht das was ihre Familie seit Jahren mit der seinen verband verraten hatte!
Düster stand er dort im Schatten der Bäume und wartete...

Sie hatte sich von allem abgewandt, dem Allmächtigen, ihrer Familie und auch vom ihm, um falschen Göttern zu folgen? Mit ihrem Verrat waren die Würfel gefallen sollte sie sich nicht besinnen würde er sie dafür richten müssen, es gab für ihn dahingehend kein Zögern oder Zweifel. Er sah auf als sich ihre Gestalt regte und Ravenna sich vorsichtig umsah, ahnte sie dass sie beobachtet wurde?
Althan wartete, folgte ihr dann in angemessenen Abstand ehe er sie im Wald überholte und ihr den Weg abschnitt. Seine große Gestalt war anfangs nur als Schatten zu erkennen, im schwachen Licht der Sterne konnte er ihre Gefühle auf dem lieblichen Antglitz lesen wie in einem Buch.
Erschrecken, Erleichterung und dann die Erkenntnis, als er seine Kapuze zurückschob. „Althan...“, hauchte sie etwas atemlos und sah sich nervös um ehe sie ihn wieder ansah ein zögerliches Lächeln auf den Lippen.“Was machst du um diese Zeit hier draußen?“, sie ging auf ihn zu und legte sacht ihre Hand auf seinen Arm. Sein Blick wanderte nach unten zu ihrer Hand, der Atem ging ruhig er wirkte beherrscht als er antwortete und sie sacht in die Arme nahm. „Ich habe dich gesucht und nun auch gefunden, Ravenna“, antwortete er während er sein Kinn auf ihr Haupt legte. Er atmete ihren Duft ein, ihren wundervollen Duft nach Blumen und Seife, spürte die Weichheit ihres rabenschwarzen Haares auf seiner Haut und drückte sie fest an sich.
Er spürte wie sie zitterte und lockerte den Griff etwas. „Ist dir kalt?“, seine Stimme wirkte sanft, viel zu sanft während er sie umfangen hielt, der Blick wurde mit jeden Worten düsterer. „Etwas“, murmelte sie und entspannte sich in seinen Armen. „Warum gehst du auch dort hin, Ravenna... dorthin wo ich dir nicht folgen kann,“ sie erstarrte und sah überrascht zu ihm auf und sie sahen sich beide schweigend an. Die Zeit dehnte sich aus und er konnte in ihrem Gesicht erkennen, dass sie wusste, dass er es wusste.
„Lass mich gehen, Althan...“, sie wehrte sich um aus seiner Umarmung zu kommen doch er hielt sie unerbittlich fest. „Das kann ich nicht tun...“, fest drückte er sie an sich ihr fast die Luft zum Atmen nehmend. „Sieh mich an, Ravenna...“, seine Stimme klang nun düster beinahe grollend als er sie ansah. „Du hast deinen Glauben verraten, deine Familie und schlussendlich mich. Warum? Warum nur?“, in seinen Augen blitze die Wut auf über ihren Verrat.
Er sah die Furcht in ihren Augen, etwas in ihm zerbrach er spürte heißen Zorn in seinen Venen, auch wenn er äußerlich noch beherrscht schien. Er sah ihr geliebtes Gesicht und sah darin Unverständnis, Vertrauen und Liebe trotz seine Worte. Sanft zog er sie an sich strich über ihr Haar und ihren Rücken. Meine Güte sie vertraute ihm immer noch! Er war kein Ritter der sich an Ehre hielt oder der Gnade walten lassen würde für ihren Verrat, konnte sie wirklich so dumm sein? Wenn er sie nicht haben konnte, sollte sie kein Mann je sein eigen nennen... vor allem kein Ketzer.
Seine Hand griff langsam nach dem Heft des matt grauen Dolches während er weiter ihren Körper an sich drückte. Es ging schnell und er hatte nicht vor sie leiden zu lassen, als er seinen Dolch von unten ansetzend zwischen ihre Rippen seitlich in ihr Herz bohrte. Sie starb in seinen Armen, doch ihre Augen in der Stunde ihres Todes würden ihn ein Leben lang verfolgen...

Jahre schien es her und dennoch hatte ihn dieser Verrat von den Frauen Abstand nehmen lassen. Was er anderen für ein Bild auch bot hier in Rahal, diente es doch nur dazu die Mauern zu stärken welche er um sich herum errichtete.
Nachdenklich sah er auf die erkaltete Asche seiner Pfeife. Alles was geschieht zieht größere Kreise... anstatt dass die beiden Lehen zusammen erstarkten wurden sie zu erbittenden Feinden.
Fast hätte es ihn auch sein Leben gekostet, wenn er nicht vor wenigen Monden nach dem Überfall am Wegesrand von der Dame gefunden worden wäre. Langsam stemmte er sich in die Höhe und ging zurück gen Tempel. Seine Pfeife wurde dabei wieder sorgfältig in einem Tuch eingeschlossen, nachdem er sie gereinigt hatte und wurde sicher verwahrt.
Der Morgen brach langsam ein, ein neuer Tag in der heiligen Stadt erwartete ihn...


Zuletzt bearbeitet von am 29 Jul 2012 12:08, insgesamt 6-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 06 Mai 2012 16:53    Titel:
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6.Eluviar 255

Wenn er sich eines in der langen Zeit angewöhnt hatte, dann war es die Vergangenheit rasch hinter sich zu lassen. Seine Erfahrungen daraus zu sammeln und nach vorn zu sehen, um sich weiter Seinen Ziel widmen zu können.

Die Aufgabe welche ihnen die Tetrarchin Aliyahna gestellt hatte schien anfangs so einfach, so leicht durchführbar. Findet Kontakt in Adoran, baut euch eine Identität auf und findet den Standort der Schreine heraus. In der Theorie einfach, sicherlich, doch hatte er schon vorher gewusst, dass es nicht so einfach werden würde. Da sie beide als Ehepaar auftraten wurde das Unterfangen mit jedem Tage ein wenig komplizierter, Antworten waren abgesprochen worden... eine Geschichte erfunden, die hieb und stichfest war und dennoch...

Die Schreinsuche nahm fast den ganzen Wochenumlauf in Anspruch und um die Gefahr einer Enttarnung zu verhindern mimte man fleißig das Ehepaar in Adoran. Sicherlich würde ihre Abwesenheit in Rahal Fragen aufwerfen, doch zu ändern war es nicht und wenn er ehrlich war war es ihm ziemlich egal was Andere im Augenblick dachten oder mutmaßten.
Zum Ende der Woche hin wurde die „Pilgerreise“ des Ehepaares abgeschlossen und dennoch beschloss man einige der Ketzerschriften zu kopieren, um sie der Erhabenen vorzulegen. „Nur wenn man lernt wie sein Feind zu denken, kann man ihn besiegen.“

Doch vorerst brach eine neue Nacht heran, wieder verbrachten sie diese als Mann und Frau, auch wenn er sich damit begnügte auf dem unbequemen Stuhl zu nächtigen. Immer wieder wanderte sein Blick zu der mageren Gestalt, er konnte sich kaum vorstellen, dass sie schlafen würde.. nicht mit ihm in einem Raume. Allein der Gedanke, dass er ihr diese Schlaflosigkeit bescherte hob seine Stimmung etwas.
Sie war für ihn eine unbekannte Konstante gewesen, unberechenbar oder erfahren genug um das Spiel zu beherrschen? Ihrer beider Leben hin davon ab, dass ihre Tarnung glaubhaft war. Wie konnte man von dieser jungen Frau nur erwarten glaubhaft eine verliebte Frau zu spielen, wenn sie nicht einmal wusste wie man küsst oder was Leidenschaft oder gar Liebe war?

Andererseits wusste er aber auch, dass sie ihrer beider Tarnung nicht auffliegen lassen konnte und Bastard der er war, nutzte das natürlich aus. Anfangs noch schreckhaft und schüchtern gewöhnte sie sich langsam daran, dennoch natürlich nicht zu vergleichen mit einer erfahrenen Frau.
Wenn er ehrlich war reizte ihn dieses Kind nicht wirklich, aber das Spiel bereitete ihm Vergnügen und versprach ihm einen kurzweiligen Zeitvertreib in dieser von Ketzern nur so wimmelnden Stadt!
Er lies ihr Zeit, Verführung brauchte seine Zeit, Berührungen nur, Worte die ihre Neugier vielleicht wecken würden. Der morgige Tag mit dem anschließenden Fest wurde besprochen, während sie sich ins Bett legte.

Viel später sahs er erneut in seinem Stuhl und beobachtet wie sich ihr Körper durch die Atemzüge hob und senkte. Er wusste, dass sie nicht schlieft steif und reglos lag sie im Bett und wünschte sich den anbrechenden Morgen herbei...
Er würde nun versuchen zu schlafen, morgen schon waren sie auf den Weg zurück nach Rahal, wenn alles glatt gehen würde...


Zuletzt bearbeitet von am 06 Mai 2012 20:18, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 10 Mai 2012 07:26    Titel:
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10. Eluviar 255

Fast hätte er es vergessen, sein Schreiben an besagte Ritterin Swynedd schien Wochen her zu sein, dass ihrer beider Korrespondenz eingeschlafen war. Wenn er ehrlich war zu sich selbst hatten ihn andere Aufgaben beschäftigt und so wirkte er anfangs überrascht, als sich ihre Wege, durch einen Zufall wie es schien, kreuzten.

Der Tanz der Raubkatzen begann...

So beschränkte man sich anfangs darauf banale Höflichkeiten auszutauschen, doch beiden schien recht bald klar zu sein in welche Richtung dieses Gespräch zu gehen schien. Anfangs war es ein Herantasten seinerseits, hier war es anders als in seiner Heimat und immerhin war sie eine Person die in der Gunst des Allmächtigen aufgestiegen war. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war.. sie war auch nur eine Frau und im Bett waren sie alle gleich, sei es Hure oder Herzogin... obwohl man mit einer Hure mehr Spass haben konnte als mit einem frigiden ketzerischen Miststück. Doch er durfte seine Gedanken nicht abschweifen lassen, nicht hier und jetzt wo ein jedes Wort genau abgewägt gehörte, um ihr Handeln in die Bahnen zu lenken die er sich wünschte.

So hielt er ihren Blick, er war ein Mann und wusste was er in seinem Leben schon erreicht hatte, was er hier in den kommenden Jahren erreichen würde, sollte es dem Allmächtigen gefallen. Sie musterte ihn und er gedachte ihr diese Höflichkeit mit gleicher Münze heimzuzahlen auch wenn sein Blick gerade die Spur Respekt zu enthalten schien um sie mit seiner Intensität nicht allzu arg zu provozieren. Sie bemerkte es natürlich er machte keinen Hehl daraus, dass er wusste was in ihrem Kopf vorzugehen schien.

Sie ahnte vielleicht, dass sie hier mit einem Raubtier spielte der ihrer ebenbürtig war, wenn nicht sogar darüber hinaus. Er wusste, dass er dieses Spiel eigentlich viel zu früh begann und dennoch lies er sich darauf ein. Er schätzte sie als eine Frau ein die stets das bekam was sie wollte, er zweifelte nicht daran, dass sie dazu Mittel und Wege kannte. Aber er war ein Templer und konnte er dem Reiz wiederstehen sich von ihr in Versuchung führen zu lassen.

Interesse wecken war das Eine was er anstrebte, sie nicht langweilen das Andere. Er hatte einen Zug getätigt und wartete nun auf den Ihrigen. Er kannte dieses Spiel der Worte, etwas zu sagen und etwas ganz anderes zu denken, oder es aber so zu verstecken, dass es subtil auffiel ohne beleidigend zu wirken.
Er erinnerte sich an die Worte des Hauptmanns Y'xul, dass Macht sehr einsam machen kann je mehr man in den Händen hielt und er wusste, dass es bei ihr genauso war.
Dazu brauchte es nicht viel und kurze Zeit später sah er seine Worte auch bestätigt. Hatte er sie damit provozieren wollen? Sie herausfordern? Es folgte jedenfalls eine Reaktion... sie trat näher an ihn heran. Unbewegt sah er auf sie hinunter, er würde nicht weichen... ihr somit zeigen, dass sie ihm zu nahe trat.
Jeden Anderen hätte er dafür in die Knie gezwungen.... hier wartete er ab, er war nicht in Tetharion sondern in Rahal, ein kleiner aber feiner Unterschied.

Er hatte ihr Interesse geweckt und somit sein Ziel erreicht. Dennoch beinhalteten seine Worte eine subtile Drohung, als er ihr mit leisen Worten zu verstehen gab, dass sie niemals versuchen sollte sein Interesse zu wecken, wenn sie nicht auch bereit sei die Folgen zu ertragen. Was immer sie dort aufwecken würde, entkommen würde sie dem nicht.
„Achtet darauf niemals meine Aufmerksamkeit auf euch zu ziehen, denn das was geweckt wird könnte euch nicht gefallen“, raunte er leise einen Vers aus seiner Heimat rezitierend.
Dann machte sie einen Fehler... sie trat von ihm zurück, in seinen Augen ein Rückzug taktisch unklug gab sie ihm dadurch einen Vorteil in die Hand ohne sich dessen bewusst zu sein.
Glaubte sie wirklich sie würde Nachricht von ihm erhalten durch einen Boten? Nein, wenn es an der Zeit war würde er sie finden und das sagte er ihr auch.

Dann fielen Beide wieder in ihre Rollen zurück, der Tanz der Raubkatzen schien vorerst beendet.


Zuletzt bearbeitet von am 10 Mai 2012 09:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 12 Mai 2012 16:55    Titel:
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11. Eluviar 255

Sicher war er sich bewusst, dass Majalin durch sein höfliches Schreiben alsbald in Düstersee eintreffen würde, bedauerlicherweise in Begleitung ihres Gatten. Nicht dass er anderes erwartet hätte, denn wie ihm schlussendlich im Laufe des Abends immer klarer wurde ging er ihr bei der Behandlung von Verwundeten zur Hand. Also konzentrierte er sich gänzlich auf Majalin, ihr Anhängsel wie er ihn im Stillen nannte, komplett ignorierend. Nun nicht ganz ignorierend, er grüßte ihn anfangs, doch zu mehr lies er sich beim besten Willen nicht hinreißen.
Man zog sich in die oberen Räume der Taverne zurück und er gestattete Majalin sich die Prellungen im Gesicht und an der einen Rippe anzusehen. In seinen Augen war es längst nicht mehr notwendig, dass dort jemand nach sah, dennoch er schlug so zwei Fliegen mit einer Klappe... er sah Majalin wieder und konnte Lucien genauer in Augenschein nehmen. Vorlaut war er, ohne Frage und seine kecken Antworten ließen Althan mehrfach an diesem Abend überlegen, ob nicht nur die kurze Leine sondern auch ein Maulkorb angebracht war. Wobei er immer noch die gute alte Methode seiner Heimat, des „Zungeherausschneidens“ für die effektivste Art hielt, das Bürschchen zum Schweigen zu bringen.

Er fand das Gespräch angenehm, welches er mit Majalin führte. Auch Cara und Darkan wurden kurz erwähnt, wobei er ihr prophezeite, dass wenn Darkan nach seinem Vater kam sie früher oder später noch leiden würde. Er wünschte es Cara nicht unbedingt, ebenso wenig wie seinem Bruder... doch Zeit würde es zeigen und ihm recht geben oder eben nicht.
So begann die Untersuchung zuerst im Gesicht, wo fast nichts mehr zu erkennen war, dann folgte die Rippe. Erneut fragte sie ihn ob er immer noch Schmerzen empfand, er würde den Teufel tun und ihr mitteilen, dass es noch immer stechen würde an der Stelle und es langsam anfing dort auf einem Hautareal taub zu werden. Kämpfen konnte er, dass hatte er heute früh im Eisgrab unter Beweis gestellt mehr erwartete er nun wirklich nicht. Damit sie seine Rippe besser untersuchen konnte hatte er sein Hemd ausgezogen. Ihre Fingerspitzen waren etwas kühl, als sie die Stelle betastete an der sich ein Bluterguss nun schon hartnäckig seit Wochen hielt. Sie verschob die etwas verhärtete Stelle und er zog scharf die Luft ein als er einen Stich an der Rippe verspürte, der sich in Form einer Unmutsäußerung (einem deutlichen Au!) Ausdruck verlieh.
Während sie daraufhin beschloss ihm einen wärmenden Umschlag nochmals für einige Zeit zu verpassen unterhielten sie sich weiter. Herumschneiden wollte sie an ihm, wenn es nicht besser wurde, ja sicher. Fast glaubte er in Luciens Gesicht ein Grinsen entdecken zu können, mit einem Messer an ihm herumschnippel? Nicht wenn er es vermeiden konnte, vorerst.
Dass sie ihrem Gatten ab und an über sein vorlautes Mundwerk fuhr, entschädigte ihn für den gesamten Abend schon im Voraus. Trotzdem wurden weitere Spitzfindigkeiten zwischen den Männern ausgetauscht, nicht dass er es nicht genoss... endlich einer der den Mumm hatte das Maul auf zu tun und nicht immer duckmäuserisch zu kuschen. Obwohl er sich eingestehen musste, dass seine Art ihn anfing auf den Nerv langsam zu gehen. Spätestens dann als er anfing zu vermuten, dass der Catulus auf Jünglinge seinen Geschmack auszurichten schien. Nun war der Moment gekommen wo Lucien Bekanntschaft mit Althans Faust gemacht hätte, nicht einmal... mehrfach. Doch er beschränkte sich in Majalins Anwesenheit nur auf die verbale Äußerung, dass Lucien dann wohl besonders aufzupassen habe er sei genau das was er brauche.

So wurde ihm auch noch ein feuchtwarmer Umschlag mit Kräutern verpasst. Die Zeit verbrachte er in angeregter Unterhaltung mit Majalin, damit dies Lucien weiter fleißig gegen den Strich ging, so hoffte er. Lucien wurde in bewährter Weise ignoriert und so wurde das Gespräch nur kurz durch eine Ungeschicklichkeit Luciens unterbrochen. War das Bürschen wieder eifersüchtig? Hoffentlich! (Er wusste, dass dieser Mann kein Tollpatsch war. ER wusste, dass er das Wasser mit voller Absicht über ihn hat zu entleeren versucht. Es gelang ihm nur zur Hälfte, dennoch... Althan wurde nass.)
Alles ging ziemlich schnell, Majalin erschreckte sich und trat rückwärts an die Bettkante, sie stolperte. Althan wich aus und griff dabei nach Majalin, um zu verhindern, dass sie fiel. Erst als sie sicher stand lies er sie los und trocknete sich ab. Lucien hatte das Weite gesucht, wohl um einen Lappen zu holen, während er Althan darauf aufmerksam machte, doch seine Finger von seiner Frau zu nehmen.
Innerlich musste Althan grinsen, doch nichts kam davon an die Oberfläche. Majalin versuchte er weithingehend zu beruhigen und während sie den Verband wieder entfernte sah er Lucien beim Wischen zu. Wenigstens entfernte er die Sauerei, die er angerichtet hatte. Mit jedem Augenblick gab er mehr von sich preis, ob er ahnte, dass Althan ihn genau beobachtete?
Eine Salbe wurde aufgetragen und bald konnte sich Althan wieder ankleiden. Dass Lucien ihm die Schüssel mit dem Lappen in die Hand drückte als sie nach unten gingen, nahm Althan einfach hin. Asgerat nahm ihn diesen eh rasch ab, als er ihn einen Hinweis darauf gab.

Dass Majalin die Wortgefechte, die er sich mit Lucien lieferte nicht gefiel... nun dafür brauchte man nur ihn ihr Gesicht zu sehen, einen Blick auf den Beruhigungstee für Lucien und den Schnaps für sie wenige Augenblicke später zu richten.
Dabei war er noch garnicht warm gelaufen! Doch er hielt sich zurück, wie es schien war sie von selbiger sensibler Natur wie Cara und diese hatte er damit schon zweimal zum Schreien gebracht, wenn auch nicht ganz in der Art die Althan sich auch vorstellen konnte. Während er sich hinsetzte und so über diesen Gedanken sann, trat doch tatsächlich ein Lächeln auf seine Lippen... es milderte seine sonst so strengen Züge merklich.

Dann erst bemerkte er die Fremde, diese Fremde die über ihn sprach, als sei er gar nicht anwesend. Diese Fremde die anscheinen über seinen Zustand etwas wusste, nun damit hatte sie sofort seine Aufmerksamkeit, wenn auch nur sehr subtil sich das nach außen hin zeigte. Sein Blick ging zwischen Majalin und der Fremden hin und her, während er das Gespräch verfolgte... Lucien wurde wieder in nun schon bekannter Manier... ignoriert.
Es freute (Ehm?) sie dass es ihm besser ginge? Immerhin sei er ja Darkans Bruder? Nun, dieses Weib vor ihm wusste anscheinend mehr über ihn als ihm lieb war, damit hatte sie nun definitiv sein Interesse erregt, also erkundigte er sich nach ihrem Namen.
Mimeria Ebenholz, war ihr Name... eine Freundin von Cara und Majalin, soso... sein Blick wanderte über ihre Gestalt, sie langsam von oben nach unten und wieder zurück beinahe schon sezierend damit. Es verunsicherte sie und sie wich diesem intensiven Blick aus, wieder etwas was ihn für diesen beschissenen Abend durch Luciens Anwesenheit entschädigte. Seine Stimmung hob sich langsam.
Lucien mischte sich in das Gespräch ein was er mit ihr führte, wieder konnte der vorlaute Bursche nicht erkennen, wann es gesund war zu schweigen und wann ungesund das Maul aufzumachen! Majalin beschränkte sich darauf wieder einen Riss aus der Schnapsflasche zu nehmen, als dann Lucien und Althan wieder verbal loslegten...
Miriams Vermutung dass er um Majalin werben würde wurde rasch beseitigt, immerhin war er Templer und er brauchte kein Frau umwerben, wenn es an der Zeit war einen Erben zu zeugen würde er sich einfach eine Gläubige dafür aussuchen und gut. Damit war den Geboten genüge getan und er konnte sich den wichtigen Dingen widmen, während das Weib so wie es ihr zustand, das Kind aufzog bis er es mit sich in den Tempel nehmen würde.
Sollte er wirklich eines Tages sein, dass er eine Frau tatsächlich ehelichen sollen, dann eher ein junges Mädchen, welches noch formbar war und keine Frau die meinte ihn auf die Nerven gehen zu können, also wirklich!
Doch diese Gedankengänge behielt er für sich.
So ging es eine Weile weiter... während Majalin weiter an ihrer Schnapsflasche nippte, anders schien sie es kaum mehr ertragen zu können, irgendwie tat sie ihm sogar ein wenig leid. Irgendwann war dann doch schlussendlich der Punkt erreicht an dem Majalin aufstand, um dem verbalen Gefecht zwischen Lucien und Althan zu entkommen.
Mimeria nahm dies zum Anlass ihrer Freundin zu folgen, was immer sie dazu trieb Althan doch tatsächlich einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, er war viel zu überrascht, um zu reagieren, aber er würde reagieren.
Dann sahen sich Lucian und er an, ein Blick der eines auch beinhaltete „Versteh einer die Frauen“, jedenfalls von Althans Seite her. Jedenfalls würde dieses Weib noch lernen müssen, dass auf jede Handlung die gegen ihn erfolge eine Reaktion seinerseits erfolgen würde, meist in Form von Schmerzen für diejenige. Cara konnte davon immerhin ein Lied singen.
Wie Männer klärten jedenfalls Lucien und Althan an diesem Abend das was zwischen ihnen gestanden hat und damit war die Sache vorerst aus der Welt und man(n) sich einig.

Doch er musste gehen, er wurde im Schlafsaal des Tempel der heiligen Stadt erwartet. Als er die Taverne verlies sah er Majalin und dieses lebensmüde Weib Mimeria. Warum nicht gleich gleiches mit gleichem vergelten? So hoffte er sie mit einem heftigen Schlag auf Mimerias Kehrseite ihr eines klar gemacht zu haben, vor einem Catulus sollte man Respekt haben... doch dass würde er ihr beibringen, wenn sie sich wieder begegneten.
Ohne sich umzudrehen ging er, dennoch hörte er ihren überraschten Schmerzesschrei. Danach leise Schritte die ihm rasch folgten, er sah über die Schulter... Mimeria folgte ihm. Althan zog die Brauen zusammen und sah zu ihr hinunter als er das kleine Zettelchen in ihrer Hand bemerkte was sie ihm gab. Er nahm es entgegen und verwahrte es in einer seiner Robentaschen.
Summend ging er seiner Wege... versteh einer was im Kopfe einer Frau vorging.
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 Beitrag Verfasst am: 28 Mai 2012 14:01    Titel:
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27. Eluviar 255

Es war anfangs eher einer der ruhigeren Tage, die Sonne schien durch die schmalen hohen Fenster des Tempels in Düstersee herein und erhellte mit feinen Lichtstreifen das düstere Innere des Tempels. Anfangs fiel einem die Gestalt weiter vorn gar nicht so richtig auf, er hatte sich einen Sitzplatz im Schatten gewählt und schien zu beten oder auch nur gerade seinen Gedanken nachzuhängen.
Der Schatten hob etwas den Blick und sah zum Eingang hin, als sich die schweren Eisentüren langsam öffneten. Ein Gläubiger der kam zum Beten oder einen der Mitglieder des Tempels suchte zu einem Gespräche?

Althans Augen verengten sich etwas als er die Gestalt des schmalen Jünglings musterte. Nun keiner aus Düstersee, so schien es... dessen Blick ging suchend durch die Reihen. So erhob er sich langsam und kam näher. Ein Bote war es also wie er erfuhr und er habe eine Botschaft von einer gewissen Lilian. Nun wurde es interessant, da er vorsichtig sein musste gab er sich nicht zu erkennen bot aber an die Botschaft weiter zu leiten. Was den Jüngling immer dazu bewog sie ihm zu reichen es war ihm gleich nach einer Weile des Gespräches hielt er die Notiz in der Hand und folgte ihm in einigem Abstand. Das Pergament mit den liebsten Grüßen an seine Person ging wie schon allmählich gewohnt in Rauch auf und die Asche zerstob in alle Winde.

Gerüstet hatte er sich rasch, seine Tarnung angelegt und die Maske über den Mund und die Nase gezogen. Ihm zu folgen war anfangs nicht schwer, denn er schien es eilig zu haben die Lande hinter sich zu lassen.
So folgte er ihm weiter in großzügigem Abstand, als sie sich dem Wald näherten gelang es ihn doch tatsächlich Althan zu überraschen... er wurde zu einem Schatten, der sich Sprungweise fortbewegte. Innerlich leise fluchend versuchte er trotzdem Schritt zu halten, auch wenn er nun es aufgab allzu lautlos ihm zu folgen.
Dann war es still und angespannt suchte er die Umgebung mit den Augen ab, lies seinen Blick unstet schweifen und wartete. Sie waren nahe an der alten Festung die gerade als Übungsplatz der schwarzen Armee diente. Wollte dieser Hund hier spionieren?
Seine Brauen zogen sich enger zusammen und durch ein Geräusch abgelenkt blickte er etwa sechs Schritt von ihm entfernt in einen Baumwipfel. Ha, da war er ja!
Sahs wie ein Vogel im Baume und meinte hier unerkannt herumschnüffeln zu dürfen?
In Althan loderte leicht der Zorn auf, sicher abzuwarten wäre das eine was er tun könnte, doch diese Frucht vom Baum zu pflücken war doch mehr nach seinem Geschmack. Er musste vorsichtig vorgehen, denn schlussendlich wollte er ihn noch befragen können und so beschloss er nur eine leichte Welle des Zorns durch seinen Körper zu schicken.

Nun geschahen aber mehrere Dinge gleichzeitig, Althan gelang es und der Gefallen um den er den Allmächtigen bat wurde gewährt, der Mann zog scharf die Luft ein und spürte den Schmerz seinen Körper durchzucken. Ebenso war der Mann im Begriff gewesen vom Baum zu springen und seinen Weg fortzusetzen, was dazu führte dass er nun etwas ungelenk aufkam und das Gesicht verzog. Althan sprang daraufhin mit gezogenem Rapier vor und sah sich auf einmal vier Gegner gegenüber. Hexerei! Verfluchte Hexerei, konnte er dazu nur sagen! Er hätte ihn gleich in Stücke hauen sollen noch bevor er dazu kam zu wirken, finster sah er die Schemen an und konnte nicht erkennen, welcher er war. Nun, er war nicht blöde was auch immer sein Gegenüber war er war gerade im Vorteil, doch ebensowenig hatte Althan vor deswegen zurückzuweichen.
Dieser Mann sollte ihn zu Lilian führen, so konnte er gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen... den Mann dazu bringen ihn zu Lilian zu führen, den zweiten Teil der Wahren Chronik ihr überbringen und die Sache mit dem Herrn Mäuerling mit einem Paukenschlag zu beenden. Seine Mundwinkel hoben sich bei dem Gedanken etwas... eigentlich wollte er dann nicht in Lilians Nähe sein.
So kamen sie beide überein, oder eher ging Althan auf den Vorschlag des Fremden ein, dass es hier und heute zu keinem Kampf kommen sollte, also scheidete er sein Rapier. Er trat näher zu einem der Spiegelbilder und er sah wie dieses nach einem Dolch zu greifen schien, er sah aber auch, dass die anderen Abbilder verzögert oder früher reagierten, interessant!
Doch er konnte zu seinem Missfallen immer noch nicht herausfinden WELCHES er war und welche anderen nur durch Hexerei Bestand hatten!
Missmutig musterte er sein Gegenüber. Der Schemen wurde von ihm fortgezogen und alle drei sammelten sich wieder zu einer Gestalt drei Schritt von ihm entfernt. Er wollte mehr darüber erfahren und er vermutete, dass es einige Anstrengung gekostet haben wird dieses aufrecht zu erhalten. Dennoch lies er nicht in seiner Wachsamkeit nach und sah ihn schweigend an.

Er wollte immer noch zu Lilian das drückte seine ganze Haltung aus ebenso die Worte die darauf folgten, dass der Fremde heute die Wahl haben würde den Ort und Zeitpunkt zu wählen, denn wenn es Althan tun würde... könnte es weder ihm noch Lilian gefallen. Es war Erpressung, eine Drohung mit einem subtilen Versprechen, dass er es gewiss herauszögern aber nicht verhindern könnte und so wartete Althan seine Antwort ab.
Ein Portal manifestierte sich langsam und Althan fügte sich den Bedingungen des Fremden, es sollte nach Bajard gehen, er sollte sein Rapier in der Scheide lassen und keinen angreifen. Nun ja, gegen Ketzer würde er sich dennoch verteidigen, man konnte es ja auch etwas übertreiben, ansonsten stimmte er zu, denn was bald geschehen würde wäre die ganze Mühe auf jeden Fall wert gewesen!
Nun erkannte er den Fremden wieder... er hatte sich ihm als Kaylem in der freien Bibliothek vorgestellt, arbeitete er etwa auch dort? Er ging als erster hindurch und bald hieß ihn die wabernde Dunkelheit willkommen die er schon kannte, die dritte Sphäre auch Astralebene genannt... wo die Wächter hausten und es untersagt war zu wirken, um nicht tausende und abermillionen Seiner Diener anzulocken.

Fast hätte er gelacht, als er nun hier beinahe mit Lilian zusammenstieß als erst Kaylem und dann wenige Zeit später sie durch ein Portal in die Astralebene schritten. Manchmal liebte er den Zufall, mit denen der Allmächtige zu spielen schien. Was für eine Gelegenheit genau hier zu enthüllen was ihr bisher verborgen geblieben war ohne dass sie etwas tun könnte!
Oh ja sie war sauer... er war hier, in Begleitung Kaylems und dazu noch unverschnürt und nicht einmal blutend! Es machte ihm doch innerlich etwas Vergnügen zu sehen wie der Zorn, Ärger oder wie auch immer es diese Frau nennen würde in ihr hochbrodelte... na der würde noch höher brodeln, dafür würde er schon noch sorgen!

So erhielt er für die erste Ausgabe der Wahren Chronik ein Buch von ihr in die Hände gedrückt, welches er etwas ratlos in den Händen hielt. Die Frau schien in Eile und oder wollte nicht länger hier in der Astralebene verweilen, doch wer wäre Althan, wenn er nicht für einen passenden Abschied sorgen würde?
Die Andeutung das er Lilian nun noch ein Geschenk machen müsse, lies sie innehalten und sie sah ihn an. Althan zog die Maske langsam von seinem Gesicht.
„Seinen Segen mit euch, Lilian“, meinte er lächelnd sich zum Gehen wendend. Er nickte Kaylem kurz zu und er stimmte innerlich dessen Worten zu, dass Lilian mit diesem Segen nichts anzufangen wusste, aber mit seinem Gesicht.. da wusste Madame was anzufangen, er erkannte es daran wie ihre Züge entgleisten.
Schockiert starrte sie ihn an als sie zwei und zwei zusammenzählte, er konnte förmlich hören wie es in ihrem entzückenden Köpfen arbeitete. Nun auch erkannte wohl Kaylem, dass ihn der Mann aus dem Tempel gefolgt war. Das Buch zum Abschied in die Luft hebend und damit wedelnd ging er seiner Wege, ihnen noch einen Gruß mitgebend, der baldiges Treffen verkündete. Er würde warten bis sie sich beruhigt hatte, vielleicht einen Mond oder zwei, seine Mundwinkel hoben sich, als er sie hinter sich leise schimpfen hörte.
Ja... heute war es ein wirklich guter Tag gewesen!
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 Beitrag Verfasst am: 01 Jun 2012 21:53    Titel:
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01. Schwalbenkunft 255

Dies war nun die zweite Nacht, die er sich im Kinderzimmer der Hagburg um die Ohren schlug. Das schwache Licht der Kerze flackerte und verbreitete an den Wänden gespenstische Schatten. Schatten die er nicht fürchtete, er war kein kleines Kind mehr und dennoch wanderte sein Blick vom Vorraum zu das Zimmer der Kinder.
Er hatte Kerzen brennen lassen und sie verströmten ein diffuses Licht, dennoch war er sich unsicher, ob sie wirklich ruhig schlafen konnten oder was sie dort in ihren Träumen heimsuchen würde.
Langsam tauchte er den Federkiel in die Tinte und begann seinen Bericht für die Erhabene Aliyahna über Düstersee zu schreiben. Dort wurde vieles erwähnt... Begegnungen der letzten Tage, Vorkommnisse im Tempel, Gespräche die geführt worden waren und ja auch das sonderbare Verhalten einige Kinder.

Vorgestern hätte er als Fantasie eines Kindes abgetan als die kleine Mo von einer Stimme berichtete die in den Kinderköpfen zu flüstern schien. Gestern hatte er zugeben müssen, dass er ihr glaubte und heute Abend hatte er sie dann selbst vernommen.
Seine Stirn runzelte sich kurz und er setzte ab, um seine Gedanken zu sammeln.

Fürchtete er die Stimme? Nein, doch was meinte sie damit, dass sie seine Ängste kannte? Schon lange hatte er sich seinen Ängsten gestellt. Nicht erst seit Eintritt in den Tempel wusste er, dass Furcht schwach machte und er hasste Schwäche!
Er würde sich von einem solchen Gefühl niemals mehr Grenzen setzen lassen sonder stets darum kämpfen diese Grenzen mit der Macht des Allmächtigen niederzureißen seinen Zorn zu nähren und gegen das anzugehen was ihm das Fürchten lehren wollte!
Wieder ging sein Blick zu den Kindern... sie waren noch jung und standen erst am Anfang ihres Pfades zum Glauben.
Einige waren gläubiger und mutig, dennoch... es waren Kinder und ihr Geist war leicht zu beeinflussen und noch schneller zu ängstigen, wenn man die richtigen Punkte nur berührte.
Er kannte dieses Spiel, die Ängste zu schüren oder jemand aufzuzeigen seinen Zorn zu etwas Machtvollem zu formen, dass er alle Grenzen sprengen kann auch die der Furcht.
Doch... an die Kinder kam er nicht so richtig heran, er war der große böse Mann den sie fürchteten und meist hingen sie an den Rockzipfeln der Weiber. Obwohl nein, bei Arion war das doch anders gewesen... hatte er auch diese Stimme schon gehört oder war er verschont worden?

Wieder setzte er sein Schreiben fort und fügte einige Zeilen hinzu, ab und an hob er sein Haupt und sah zu den Kindern herüber. Alle wachten über sie, das sah er mit einer gewissen Zufriedenheit, doch wenn er ehrlich war hatte er nichts anderes erwartet.

Die Erwachsenen waren stark, doch wie sah es mit den Kindern aus? Wie konnte man ihre Stärke wecken, damit sie die Fesseln dieser Stimme sprengen konnten? War dies möglich?
Sein Gebet an den Allmächtigen war wild gewesen, stürmisch und leidenschaftlich wie Althan selbst. Er würde es nicht zulassen, sofern es in seiner Macht stand, dass diese Stimme die Kinder vom Pfad des Allmächtigen fortführen würde!

Waren die Kinder besessen? Waren die Rabendiener schuld, wie Melinda vermutete.. hatten sie die Kinder verflucht? Was wurde ihnen nur zugeflüstert? Spielte es mit ihren Erinnerungen, ihrer Vergangenheit? Yasccara erwähnte Tugor und Arlana Salv... versuchte es sie mit Verlockungen zu verführen?
Gab es solches schon einmal im heiligen Reiche?

Althan war gereizt... keine Antworten auf seine Fragen und so konnte er nur ausharren, seine Berichte schreiben und über die Kinder wachen. Diese Kinder würden einst für den Allmächtigen streiten und er würde jeden mit allem zu dem er fähig war entgegentreten, der versuchte dies zu verhindern!

Doch hier und heute Nacht konnte er nichts tun und so fügte er den Aushang Bajards mit an das Schreiben für die Erhabene, rollte das Pergament zusammen und siegelte es mit dunklem Wachs. Ein Bote würde es in den Tempel bringen und so lange er Ihrer Antwort harrte würde er weiterhin über den Schlaf der Kinder wachen, beten und die Kerzen brennen lassen.

Doch was wenn sein Verhalten falsch war? Wenn sie sich ihren Ängsten, den Wünschen und Verlockungen stellen mussten, was wenn es der Allmächtige von ihnen verlangte zu kämpfen?
Sein Blick glitt zu den schmalen Gestalten der beiden Mädchen, wobei er dann schlussendlich länger auf Yasscara ruhte.
Er tat ihr keinen Gefallen damit, wenn er sie beschützte... sie musste lernen sich ihren Ängsten zu stellen und den Verlockungen, der Lüge zu widerstehen. Er konnte sie nicht davor beschützen, hatte er auch nicht vor, doch vertrauen tat sie ihm auch nicht und dabei benötigte er genau dieses für den nächsten Schritt.
Er wandte sich wieder ab und sah nachdenklich in die kleine flackernde Flamme der Kerze auf seinem Tische...
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 Beitrag Verfasst am: 19 Jun 2012 11:16    Titel: Die Reise...
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1. - 16. Schwalbenkunft 255

Die Reise war zu einer Suche geworden, zuerst hatte ihn das Pergament in die unwirtlichere Gegend Lameriasts geführt, dann auf diesem Lande immer weiter gen Süden. Althan fragte sich seit langem, ob seine Ausrüstung die er mit sich trug ihn nicht eher behinderte als hilfreich war, doch wenn er eines gelernt hatte dann, dass ein Templer stets gerüstet sein sollte... auch in einem Dschungel wo ihm der Schweiß nun in Strömen über seinen Körper rann.

Sollte hier seine Suche von Erfolg gekrönt sein, oder führte ihn die Karte erneut in die Irre wie er schon seit langem vermutete. Er ging einem wagen Hinweis nach und ob er sich nun bestätigte oder nicht, er wollte nicht unverrichteter Dinge der Tetrarchin unter die Augen treten.
Seufzend kauerte er sich an einen Felsen und überlegte was er tun sollte. Die Aussicht sich erneut eine ganze Nacht um die Ohren zu schlagen, um wieder unverrichteter Dinge die Heimreise anzutreten war nicht gerade verlockend.

In dem Moment hörte er ein leises Rascheln in der anbrechenden Dämmerung und er horchte auf. Auf leisen Sohlen, soweit es möglich war, näherte er sich dem Geräusch. Das Rascheln verwandelte sich in ein warnendes Zischen und er hielt inne. Dann ertönte ein dumpfes Knurren und Althans Herz schlug einige Schläge schneller, das klang nun eher nach einem Tier.
Ein erneutes warnendes Knurren lies ihn inne halten, es war nur wenige Schritte vor ihm. Sekunden später erkannte er die Umrisse als das was er war und er sah einen dicken Kopf mit einem weit aufgerissenen Maul und großen gelben Augen, die ihn zornig anfunkelten... ein Panther!
Er tastete nach seinem Rapier an seiner Seite und das Gefühl die scharfe Klinge in seiner Nähe zu wissen beruhigte ihn etwas.
Die große Raubkatze hockte auf einem Felsvorsprung genau über ihn, ein kurzes Stück über seinen Kopf und fauchte ihn drohend an. Althan schätzte ihr Gewicht auf etwa zwei ausgewachsene Männer. Als sie erneut zischend das Maul aufriss konnte er die scharfen Reißzähne erkennen und seine Augen wurden schmal. Sie schüttelte gereizt ihren Kopf und er konnte ebenso deutlich die kräftigen Nacken- und Schultermuskeln erkennen, die sich auf ihrem prächtigen schwarzen Fell genau abzeichneten... es war ein starkes Tier.
„Geh weg,“ sagte er mit warnender Stimme zu der Raubkatze. Sie fauchte noch grimmiger, aber Althan wollte nicht gezwungen werden gegen dieses wundervolle Tier kämpfen zu müssen.
„Lass mich in Ruhe, geh weg..,“ er zog sein Rapier und fuchtelte damit etwas vor sich herum. Knurrend kroch der Panther auf ihn zu. Althan konnte den fauligen Atem riechen, als die Raubkatze fauchte und mit den Tatzen nach ihm ausholte. Er fasste den Rapiergriff fester und spannte sich an. In dem Moment setzte der Panther zum Sprung an und zielte nach Althans Kehle.
Scharfe Klauen kämpften um Halt in seiner Robe und der sicheren Ringrüstung darunter, nun war er doch froh sie zu tragen! Die rasiermesserscharfen Krallen hätten eine Lederrüstung leicht durchdrungen und seine Haut zerfetzt. Althan wappnete sich gegen den Aufprall des massigen Körpers, er und die Raubkatze gingen zu Boden. Er wäzte sich mit ihr im feuchten Boden hin und her, während der Panther wütend fauchte und spuckte, versuchte Althan eine geeignete Stelle zu finden, um sein Rapier hineinzustoßen. Die Raubkatze hob ihre mächtigen Hintertatzen und versuchte mit ihren Krallen in Althans Unterkörper zu schlagen, um ihm die Eingeweide herauszureißen. Althan hob das Rapier in dem Augenblick an und stieß sein Rapier tief in die Halsschlagader des Tieres. Die Raubkatze wehrte sich und starb mit einem letzten zornigen Fauchen.
Wachsam und völlig außer Atem von dem Kampf beobachtete Althan das Tier misstrauisch auf irgendein Anzeichen von Bewegung. Er würde sich erneut auf sie stürzen, sollte sie sich regen... doch sie war tot und nun stellte sich so etwas wie Bedauern ein, dass er dieses wundervolle Tier hatte töten müssen.
Benommen blickte er an sich herab. Seine Robe hing in Fetzen vom Körper und die Rüstung hatte ihn weitgehend vor den scharfen Krallen der Raubatze geschützt und ihm das Leben gerettet.
Althan starrte immer noch bedrückt auf die tote Raubkatze hinunter und wünschte sie hätte seine Warnung beachtet. Als sie sich geweigert hatte von ihm abzulassen, war er gezwungen worden sie zu töten!
Mit raschen geschickten Handgriffen zog er dem Panther das Fell ab, lies das Fleisch aber liegen. Er rollte es zusammen und barg es in seinem Ranzen. Die Nacht würde bald hereinbrechen und was auch immer der Dunschel für ihn bereit hielt würde keine Rücksicht auf seinen Zustand nehmen. Die Wunden waren nicht schwer, aber sie könnten sich entzünden und sie mussten gereinigt werden von kundiger Hand, mal wieder. So wandte er sich zum Gehen als er erneut eine Bewegung aus dem Augenwinkel vernahm. Althan kniff die Augen zusammen und starrte auf die Bewegung der Blätter, nun ganz bestimmt nicht im Rhythmus des Abendwindes, also ging er langsam darauf zu. Noch ein Panther? Er hoffte es nicht!

Das Zischen war leiser und das Fauchen klang mehr wie eine kleine Katze er runzelte die Stirn, als er die dicken Blätter beiseite schob und die langen biegsamen Gräser zur Seite drückte. Eine kleine Pfote kam hervor und versuchte auf seinen Handschuh zu schlagen ehe sie verschwand. Althans Herz schlug schneller als er das Gras weiter zur Seite drückte und auf das Pantherjunges hinabsah. Sein Herz wurde schwer... sie hatte versucht ihr Junges zu beschützen, seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Seine Tat zog Konsequenzen nach sich und er würde die Augen nicht davor verschließen. Das Junge hier und jetzt einen raschen Tod zu bescheren wäre leicht, aber war es die einzige Wahl, die er haben würde? Mit einem entschlossenen Griff packte er es am Nacken und hob es in die Höhe. Als habe er nicht schon genug Probleme hatte er nun auch noch die Verantwortung für einen jungen Panther übernommen, die Pfade es Allmächtigen gingen manchmal seltsame Wege, doch er würde sich auch dieser Prüfung zu stellen wissen.

So packte er das kleine wild fauchende Junges in seinen Ranzen und machte sich auf den Heimweg. Er hatte zwar nicht die Stelle auf dem Pergamente gefunden, aber immerhin kam er auch nicht mit leeren Händen zurück. Als die Nacht hereinbrach traf er im Hafen von Lameriast ein, das Schiff gen Rahal würde mit der nächsten Flut auslaufen und so hatte er Zeit sich mit seinem Findling zu beschäftigen. So lange sie im Ranzen war wirkte die kleine ruhig. Eigentlich wollte er garnicht wissen was geschah, sollte er sie aus ihrer schützenden Höhle herausholen. Er stellte sich darauf ein in dieser Nacht wenig Schlaf zu finden, mal wieder...


Zuletzt bearbeitet von am 19 Jun 2012 11:19, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 26 Jun 2012 19:17    Titel:
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26. Schwalbenkunft 255

Wieder stand sie wie ein kleiner Schatten im Torbogen des Tempels, selbst ihre leisen Geräusche waren dazu imstande seine Aufmerksamkeit zu erregen und so folgte er dem Gespräche, welches der Vicarius mit der Ketzerin Lea Sandriel führte aufmerksam bis er sah dass Jexxe ihn zu sich heranwinken wollte.
Langsam erhob sich Althan, wohlmöglich hatte sie dem Vicarius etwas mitzuteilen und wollte ihn nicht stören, so näherte er sich ihr sie wachsam ansehend. Der Gruß beider verlief in dem sich zugestehenden Respekt ehe sie ihn aufforderte ihr zu folgen.
Nachdenklich betrachtete er diese schmale zierliche und klein wirkende Gestalt. Nach der Sache mit den gepanschten Tränken genoss er sie mit Vorsicht und dennoch stellte er sich gerade die Frage... Was wollte sie von ihm?

Sie wirkte nervös und ihre Bewegungen waren fahrig während sie gemeinsam ins Gildenhaus gingen. Als sie ihre Gugel fortnahm und ihren geschorenen Schädel, den Schriftzug mit Blut geschrieben 'Krat'thor' ihm präsentierte packte ihn der helle Zorn. Sie hoffte dass er es entfernen konnte?
Althan sah sie schweigend an und hinter seinen gleichgültigen Mimik arbeitete es. Er ahnte dass die das Eigentum des Vicarius war und sie glaubte wirklich er würde etwas tun ohne damit nicht sofort seinen Zorn auf sich zu ziehen?
Er verneinte und zerstörte damit all ihre Hoffnung fürs Erste. Bisher hatte er sich von den Weibchen dieses Volkes so fern als möglich gehalten und es hatte ihm nicht geschadet. Er würde nicht aus einem Impuls heraus ihr helfen zu wollen, einen lächerlichen Impuls alles zerstören. Der Vicarius musste hiervon erfahren und wie er ihn inzwischen kannte würde diese Tat nicht ungestraft bleiben, wurde ihm nun doch endlich der Grund dafür geliefert zu handeln. Dieses Zeichen zu entfernen, nun er war bei solchen Ritualen schon zugegen gewesen, Gebete an den Allmächtigen was große Schmerzen für den Betreffenden nach sich ziehen würde, er sah Jexxe an... doch Schmerzen machen einen ja bekanntlich nur noch stärker.
Althan fragte sich ob er wirklich dabei sein wollte, wenn Cha herausfand dass seine Lethra verschandelt wurde. Wieder ging sein Blick zu ihr und sah wie sie nervös immer wieder zu der Türe sah so als käme er bald herein, sie fürchtete ihn... oder zu was er fähig sein würde, Althans Brauen zogen sich bei diesem Gedanken leicht zusammen.
Dieser Pakt mit den Rabendienern war von Anfang an instabil gewesen und nun tat sich hier endlich die Möglichkeit auf ihn als Vergangenheit abzutun und diese elenden Hunde dorthin zu schicken wo sie hingehörten... in den Schlund Kra'thors. Andererseits dieser Rabendiener mit dem er jagen ging... sie arbeiten gut zusammen ergänzten sich und es gab vom Alka keinen Erlass dass der Pakt keinen Bestand mehr hatte.
Er beobachtete sie genau während sie wartete sie war unruhig und nervös und so starrte sie auf die Eingangstüre keine zwei Schritt entfernt. Althan hatte es vorgezogen etwas von ihr zu entfernen und sich an der Wand rechts von ihr aufzuhalten. Wenn der Vicarius wirklich loslegen sollte wollte er nun wirklich nicht seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So kam es wie es kommen musste, Cha'xyrol trat ein.
Von wegen, dass Jexxe den Mund aufbekam, sie schien zu erstarren und nicht mehr als ein mühsames Krächzen kam über ihre Lippen. Althan spürte, dass er sich auf schwammigen Boden begab, als er ihm mitteilte, dass es außer die mündliche Botschaft der Rabendiener noch etwa auf dem Haupte seiner Lethra zu lesen gab. Dann schwieg er und fiel zurück in die Rolle des Beobachtenden und er fühlte sich dabei verdammt unwohl...

Er sah wie er die leicht nach vorn gebeugte Lethra am Kleid packte und sie noch tiefer zog um sich die Verschandlung in allen Einzelheiten anzusehen, dann packte er sie an die Kehle und riss sie wieder nach oben, drängte sie an den Tisch und würgte sie weiter während er mit der rechten Hand einen der Stühle ergriff und ihn in hellem Zorn an die hintere Wand schleuderte, dann drückte er sie mit seinem Körper an die Kante und beugte sie über sie den Griff in keinerster Weise lockernd. Den Ausbruch eines Letharen war etwas dem man eigentlich unbedingt aus dem Weg gehen sollte, althans Blick ging kurz zur Türe, doch er würde sich nicht rühren wer weis was seine Bewegung bei Cha'xyrol noch auslösen könnte?
Hass und Zorn ergossen sich über Jexxe und als der Vicarius loslegte in der für Althans Ohren schmerzhaften Sprache zu sprechen. Er drückte ihr die Luft ab, immer stärker während sein Ausbruch sich über sie ergoss, Althan erschreckte diese brutale Vorstellung von Hass und Gewalt gegen dieses Weibchen, dass sich weder wehrte noch etwas dagegenzusetzen hatte. Er würde sie umbringen und er Althan, durfte sich nicht einmischen, doch er brauchte diese Lethra für seine Zwecke... nun wenn er noch lange zögern würde war es wohl möglich zu spät.

So sprach er nur ein Wort, gerade für den Tobenden hörbar „Vicarius...“. Er hatte damit seine Aufmerksamkeit, aber auch seinen Wut und Zorn nun gegen sich gerichtet und innerlich wappnete er sich für einen Kampf.
Er sah den Zorn in dessen Augen, den ungehemmten Hass und er spannte sich an. Er sah wie Cha'xyrol die nun bewusstlose Lethra wie eine kleine Lumpenpuppe hochhob hinter sich herschleifte und dann mit voller Wucht gen Althan warf.
Er würde den Teufel tun sie aufzufangen und zu berühren, so traf ihn die Wucht des zierlichen Körpers und warf ihn in die Ecke des Raumes zurück, Althan ging halb zu Boden. Im Fallen griff er nach der Wand, rutschte ab und sah dann in rascher Bewegung den Vicarius auf sich zustürzen wie ein sprungbereites Raubtier. Er warf die Lethra ab und da stand Cha auch schon über ihn packte ihn am Kragen und eins, zwei... drei rasche Schläge trafen seinen Kiefer und das Kinn, Althan ging zu Boden.
Dann lies er von ihm ab, schwere Schritte und mit geballten Fäusten verlies der Vicarius das Gildenhaus und verschwand in der Nacht.
Jexxe lebte, das erkannte er als er sich aufrichtete und ihre Versuche sah sich aufzurichten, er vernahm ihre Worte und wieder war er beherrscht, wenn auch zornig. Nun, dass der Vicarius die Kontrolle verlor, wenn er wütend seine selbstauferlegte Beherrschung und Kontrolle bröckelte, hatte er nun gesehen. Die Frage war... was würde er mit diesem Wissen anfangen?
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 Beitrag Verfasst am: 14 Jul 2012 13:07    Titel: Wenn man sich um etwas nicht kümmert, verliert man es...
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14. Cirmiasum 255

Wieder und wieder ging ihm dieser eine Satz die letzten Tage durch den Kopf. „Wenn man sich um etwas nicht kümmert, verliert man es...“
Erst vor wenigen Wochen war seine Weihe gewesen und immer noch sann er darüber nach, ob er die Prüfungen in Seinen Augen mit dem nötigen Eifer gemeistert hatte.
Da war dort Cara gewesen nackt und geschunden an einem Pfahl gebunden ihrer Zunge beraubt nur noch ein Schatten der Frau die er kannte. Eine Verräterin soll sie sein, das hätten die Verhöre ergeben und er solle nun über sie richten. Er hatte in diese Augen geblickt, diese wundervollen dunklen Augen, erkannte darin nur Leid und Schmerzen, kein Bedauern oder Reue für ihr frevelhaftes Tun was doch eindeutig bewiesen worden war durch den Tempel. Er hielt seine Waffe in der Hand, hob sie langsam an... wie damals bei Ravenna, seiner Verlobten nur das sie seinen Dolch nicht kommen sah... Ravenna hatte ihn verraten und alles an was sie gemeinsam glaubten und Cara hatte sich das selben Verbrechens schuldig gemacht. Die Worte hämmerten durch sein Gehirn, ein Druck baute sich auf, Zorn hell und lodernd, Enttäuschung, dass auch sie nicht anders war und doch alle Frauen gleich. Es geschah schnell und eigentlich war ihr Tod dann eine Erlösung für diesen geschundenen Körper, der lange in den Kerkern durch die Verhöre gemartert worden war.
Was gab es da noch zu sagen, kein Wort würde mehr über ihre lügnerische Zunge kommen manch einer würde es in seinem Irrglauben einen Akt der Gnade nennen. Althan sah es anders... er wollte diese Seele so rasch es nur ging dem Seelenfresser Kra'thor übergeben, in dieser Welt waren ihre Qualen zu Ende, doch in der Kommenden würde sie ewige Qualen erleiden müssen.
So wurde Cara gerichtet, durch ihn, er schnitt ihr die Kehle durch und sah zu wie sie rasch verblutete und starb. Die Vicaria Xyntia beobachtet ihn, ihr Gesicht spiegelte immer noch Überraschung wieder, als sie Cara erkannt hatte. Die Tetrarchin Aliyahna hatte sich etwas seitlich neben ihn gestellt und er wusste, dass sie jeder seiner Mimik und Gestik genau studierte und über ihn urteilte. Dann war dort auch noch Er, er zeigte sich nicht, doch meinte Althan seine Gegenwart zu spüren.
Dann war alles vorbei... „Wenn man sich um etwas nicht kümmert“, murmelte er. Er hatte Cara aus den Augen verloren, er war nicht da gewesen, um sie von ihren Weg abzubringen. „... verliert man es“, sein Kiefer war angespannt und es schmerzte mehr als seine zahlreichen Wunden, die die anderen Prüfungen gefordert hatten, er hatte in Bezug auf diese junge Frau versagt.
Er wich zurück und erhob den Dolch, als sich der Leichnam veränderte, verformte, schmolz und ins Blutbecken floss. Sein Blick ruckte gen Tetrarchin, dieses kryptische Lächeln auf ihren Lippen, woher wusste sie nur, dass Cara einst seine Schwäche gewesen war?
Dies war nicht wirklich Cara gewesen, sondern ein Teil seiner Prüfung! Gehorsam und Vertrauen in die Höheren, dass sie in Seinem Plan mehr Einsicht haben und klarer erkennen können was Er damit bezweckt.
Dennoch wusste er auch tief in seinem Innern, sollte sich diese Vision eines Tages bewahrheiten würde er wieder so handeln, auch wenn er nun alles tun würde, dass es nie dazu kam!
Sie war weit fort in Düstersee, Darkan war irgendwo in der Fremde, mal wieder im Auftrag der Garde wohl und sie war allein, mal wieder. Er würde auf sie achten, um das was heute geschehen war niemals Wirklichkeit werden zu lassen... und das noch mehr als bisher.
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