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Höre die Trommeln...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Höre die Trommeln...
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Tarnimoxa Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 21 Okt 2010 07:13    Titel: Höre die Trommeln...
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In Gedanken sah sie sich, wie sie kraftvoll und rhythmisch die Trommeln schlug und so ihr Volk anspornte zum Kampf, sie in Raserei versetzte, sie stärkte. In Wirklichkeit war sie noch lange nicht so weit.
Wer sie war? Nun... offensichtlich eine Kalure. Lange war sie noch nicht auf der Welt, wie sie jetzt war. Mühsam hatte sie sich aus den Trümmern der alten Stadt heraus gegraben. Orientierungslos war sie daraufhin durch die Gegend gelaufen, bis sie auf andere ihresgleichen getroffen war. Nahezu direkt wurde sie in die Gemeinschaft eingegliedert. Man gab ihr Trommeln, als man ihr musikalisches Talent entdeckte. Man gab ihr Kleidung, da das was sie am Leibe trug nicht standesgemäß war. Sie befand sich in der Gesellschaft ihresgleichen und fühlte sich wohl, obwohl ihr alles noch fremd war.
Nun war schon einige Zeit vergangen. Ihr Trommeln besserte sich, nur leider waren zum Leidwesen aller immer noch einige schiefe Töne dabei. Im großen und Ganzen jedoch, konnte sie mittlerweile sehr gut mit ihrem "Handwerksgerät" umgehen. Das Kriegshandwerk jedoch war ihr noch größtenteils fremd. Man hatte ihr eine Armbrust und Bolzen gegeben, doch damit traf sie noch mehr schlecht als recht. So manches mal verirrte sich ein Bolzen in die Rüstung desjenigen, der sie bei sich aufgenommen hatte und mit ihr jagen ging: Thorgrim Feuerklinge.
Wenn man den beiden so zuhörte, könnte man meinen, man hätte ein altes Ehepaar vor sich. Ordnungsgemäß flogen dort auch mal die Fetzen (oder Äxte) und man keifte sich regelmäßig an. Doch im Grunde respektierten sie sich und halfen sich, wo es nur ging. Es war ein Miteinander, was eben geprägt war von neckischen Sticheleien.

Den Großteil ihrer Zeit verbrachte sie in Adoran, in der Botschaft. Die Langen gingen ein und aus um Waren zu kaufen und jeder wunderte sich erst mal über ihr Erscheinungsbild. Ein weiblicher Zwerg war schon mal etwas aussergewöhnliches, jedoch ein weiblicher Zwerg OHNE Bart noch viel aussergewöhnlicher. Diesem Umstand lag zugrunde, dass sie einen gewissen Sinn für Ästhetik mitbekommen hatte (leider?) und somit den Bart immer penibel entfernte.

Nun hatte sie sich endlich an das Leben gewöhnt. Jetzt könnte ihr neues Leben in neuer Umgebung und mit neuen Leuten beginnen. Nun wusste sie, wer sie war und was sie war. Sie war Tarnimoxa Feuerblut, ihres Zeichens Schlachtentrommlerin. Ja...so ist es!
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Tarnimoxa Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 25 Okt 2010 08:43    Titel:
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Es hatte nicht lange gedauert und ihr "Mitbewohner" hatte sich eine Aufgabe für sie zurecht gelegt. Mit Sack und packt schleppte Thorgrim Tarnimoxa quer durch Berchgard zu einem Schreiner.
"So...jetz wird Einrichtung gekauft und du hilfst gefälligst mit Schleppen, wenn du schon bei mir im Haus mit wohnst und Luft wegatmest."
Ihr einziger Kommentar zu dieser Aufforderung war: "Tse..."
Ungeduldig wie Thorgrim nun mal war hämmerte er daraufhin auf der Tür herum, sodass man meinen könnte, er wolle sie einschlagen. Sie beobachtete dieses Treiben lieber in einigem Abstand, denn am Abend zuvor war schon mal die Axt geflogen, weil sie Thorgrim ziemlich schnippisch geantwortet hatte und sie sich daraufhin in die Wolle bekommen haben. Nach schier endlosen Sekunden der Hämmerei öffnete nun ein Schreiner die Tür und ließ sie ein. Neugierig betrachtete sie die ausgelegten Waren und entdeckte in einer Ecke einige Instrumente. Mit strahlenden Augen lief die junge Zwergin direkt dorthin und begutachtete diese. Lauten, Trommeln, Flöten, Schellen...alles was das Herz begehrt. Nun...zumindest das Herz einer Schlachtentrommlerin. Sanft strich sie bei diesem Anblick über ihre eigene Trommel, die schon einiges mitgemacht hatte und bald wohl in ihre Einzelteile zerfallen würde. Seufzend ließ sie den Kopf hängen und tappte zurück zu dem männlichen Zwerg und setzte sich auf eine Bank. Wenn er etwas von ihrer Traurigkeit bemerkt hatte, so ließ er es sich nicht anmerken.
Es dauerte eine Weile bis der Schreiner mit den geforderten Waren zurück kehrte. Es war schon einiges dabei von dem, was sie haben wollten, jedoch musste einiges auch erst gebaut werden. Sie hörte kaum hin als Thorgrim mit dem Schreiner verhandelte, sondern spielte leise und vorsichtig ein kleines Lied auf ihrer Trommeln. Ebenso leise summte sie eine Melodie und in ihren Kopf entstand die Idee für ein neues Lied. Ein Lied für gesellige Abende, für die Tatsache, dass Bier bei Zwergen in Strömen floss und natürlich auch ein Lied zum Mitsingen für alle anderen. Kurz hörte sie mit dem Trommeln auf, zog ein Buch und einen Stift hervor und machte sich einige Notizen, damit das Lied nicht einfach wieder in Vergessenheit geriet. Später würde sie es ausarbeiten und an der Melodie feilen. Mit einem leisen Geräusch schlug sie das Buch wieder zu und packte es wieder in ihre Tasche, samt Stift.
Gerade als sie sich wieder ihrer Trommel zuwenden wollte, hörte sie nur ein "Warte" von Thorgrim und sah auf. Dieser hielt ihr eine nagelneue Trommel unter die Nase. "Hier...damit du mich weiter quälen kannst!" Lächelnd nahm sie das neue Stück entgegen und grinste ihn dann herausfordernd an: "Du weißt doch, dass ich das gerne mache, mein Lieber!" Ein kurzes Schweigen trat ein. "...Mrá...".
Mit sich selbst im Reinen und überglücklich testete sie vorsichtig das neue Instrument aus, während Thorgrim im Hintergrund fluchend den Preis bezahlte für die Waren.
Vollgepackt machten sie sich auf den Weg zurück nach Nilzadan um ihre Wohung einzurichten. Dies sollte sich schwieriger gestalten, als Tarnimoxa dachte....
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Tarnimoxa Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2010 08:50    Titel:
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Nun standen sie vor ihrem Haus in Nilzadan, bepackt mit allem, was sie gekauft hatten. Kistenweise Zeug wartete jetzt nur darauf im Haus verteilt und angeordnet zu werden. Thorgrim stieß die Tür aufund schleppte einiges hinein. Sie half ihm, soweit es ihr möglich war und betrachtete nun abwechselnd die Sachen und dann den Vorraum. Leise grummelnd nahm sie sich eine Kiste und schleppte diese die Treppe hoch in das Wohnzimmer. Der Kamin, der kurz vorher eingebaut worden war, füllte eine gute und große Ecke des Raumes. Vor diesem standen ebenfalls schon Tisch und Stühle. Thorgrim war schon fleißig gewesen. Eben dieser rief nun von unten: "Komm mal bei... du musst was verteilen im Haus!" Sie verdrehte die Augen und stapfte wieder die Treppe runter. Kaum war sie unten, drückte der männliche Zwerg ihr einige Kohlepfannen in die Hand und einen Sack Kohle. "Walte deines Amtes, Weib und machs hier mal warm!" Tarnimoxa wollte schon zu einer schnippischen Antwort ansetzen, aber beließ es dann bei einem mehr als nur tödlichem Blick.
Leicht wankend ging sie wieder die Treppe hoch und stellte zwei hohe Pfannen so, dass der Raum gut hell werden würde und die Wärme sich auch gleichmäßig verteilte. Kurzerhand entnahm sie mit einer speziellen Schaufel ein bisschen Glut aus dem Kamin und kippte diese in die Kohlepfannen. Schnell und geschickt folgten der Glut nun auch einige Kohlestücke, die nach kurzer Zeit auch zu glühen begannen. Zufrieden mit ihrer Arbeit ging sie wieder die Treppe runter und verteilte auch die restlichen Pfannen im Haus und brachte sie zum Glühen und Leuchten. Die ganze Zeit über hatte sie von Thorgrim nichts außer ein hämmerndes Klopfen und einige Flüche gehört, die eindeutig nicht für Kinder frei gegeben waren. Als sie sich so im Keller umsah, in dem sie sich gerade befand, fiel ihr Blick auf das Regal mit Essen und einigen geschlossenen Flaschen Zwergenbier. Rasch fasste sie den Entschluss, dass einiges davon am besten auch im Wohnzimmer sein sollte. Sorgsam wählte die junge Schlachtentrommlerin ein paar Sachen aus und brachte diese hoch. In dem Vorraum hörte sie nur hinter der einen geschlossenen Tür weiterhin ein Hämmern. Sie würde gleich mal nach ihm sehen, nicht dass er sich aus Versehen noch selbst umbrachte. Kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln packte sie die Sachen in die Kiste im Wohnzimmer und ging dann zu dem raum, in dem Thorgrim wie wild hämmerte. Ein Klopfen würde die taube Nuss eh nicht hören also trat sie einfach ein. Anscheinend war er gerade dabei, seinem Werk den letzten Schliff zu geben. Vor ihr stand nun ein riesiges Bett. Kissen und Decken lagen ebenfalls drauf. Thorgrim kroch grad unter dem Bett hervor und sah sie nun an. "So.. ein Bett...extra verstärkt...damit es dich aushält..." Stirnrunzelnd sah seh den doch etwas korpulenten Zwerg an und meinte nur: "Wohl eher dich..." Ein tiefes Brummen war die Antwort.
Er stand auf und klopfte sich ab, dann sah er sie mit einem etwas seltsamen Blick an. "Komm mal mit..." Mit dem Gedanken, was er denn nun wieder vorhatte, folgte sie ihm leicht misstrauisch in einen weiteren Nebenraum. Dort stand ein wuchtiger Steintisch und auf diesem Tisch lag ein dickes Buch, samt Stift zum Schreiben. Links und Rechts daneben lagen einige neue Instrumente. Thorgrim trat ein Stück zur Seite und ließ sie vorbei. Langsam ging die Musikerin auf den Tisch zu, betrachtete die schönen Instrumente und dann das Buch. Vorne stand in großen Lettern "Liederbuch" drauf. Neugierig schlug sie es auf und las auf der ersten Seite: "Liederbuch für Tarni von Thorgrim". Lächelnd klappte sie den Deckel wieder zu und drehte sich zu ihm um. Sein Blick war...schwer zu deuten. Abwartend. Fragend. "Gefällt...es dir?" Die Frage kam leise von dem sonst so lauten und groben Zwerg.
Sie wartete einen Moment. Doch dann konnte sie sich nicht mehr halten und sprang ihm quietschend voir Freude an den Hals. Leise flüsterte sie nur: "Danke!"
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Tarnimoxa Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 17 Apr 2011 11:38    Titel:
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Die Schwangerschaftsmonate haben schon lange an ihren Nerven gezehrt. Sie fühlte sich zum Zerreißen gespannt, gereizt und würde Thorgrim am liebsten den ganzen Tag irgendwas auf den Schädel hämmern. Grummelnd musste sie immer weitere Kleidung anziehen, weil ihr Bauch so gewachsen war. Manchmal fühlte es sich an als würden darin eine ganze Armee Schlachtenwühler ihr Unwesen treiben. Doch sie spürte auch, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis das Kind seinen Weg in die Welt finden würde. Es wurde also Zeit.
Seufzend stand sie in der Nacht auf, den Lärm von Thorgrim im Schlaf ignorierend. Sanft strich sie ihm über die Wange ehe sie das Haus verließ und sich aus der Stadt hinaus begab. Leicht zitternd und doch irgendwo etwas ängstlich zog sie sich in den Berg zurück, dorthin wo sie es geschafft hatte , sich herauszugraben. Mit wehmütigen Augen betrachtete sie die Reste des alten, schönen Nilzadan. Doch das neue Nilzadan sollte die Heimat ihres Kindes werden. Tarnimoxa streifte durch die Überreste und suchte sich eine geeignete Stelle. Es dauerte lange. Zwei oder drei Stunden verbrachte sie mit der Suche nach einem geeigneten Geburtsort. Sie spürte schon die Schmerzen im Rücken, die vorne in den Bauch hineingriffen. Die Zeit wurde knapp. Mit zusammen gebissenen Zähnen erreichte sie eine geeignete Stelle. Ein Überbleibsel einer Außenmauer.
Leicht stöhnend ließ sie sich dort nieder. Mit einigen mitgebrachten Hölzchen und einem kleinen Feuerstein entzündete sie ein kleines, wärmendes Feuer. Sich entspannend lehnte sich die junge Kalurin zurück und harrte der Dinge, die da kommen mögen. Es war ihre erste Geburt und dementsprechend wusste sie nicht, was auf sie zukommen würde in den nächsten Stunden, geschweige denn was Thorgrim denken würde, wenn sie nicht neben ihm lag am nächsten Morgen. Ob er sich sorgen machen würde? Eher nicht, dachte sie mit einem etwas mürrischem Lächeln auf den Lippen. Er würde es für eine ihrer Schwangerschaftsmarotten halten.
Vorsichtig legte sie die kleine Laute ab, die sie auch mitgenommen hatte. Tarnimoxa hatte die Hoffnung, dass sie sich selbst damit etwas beruhigen konnte, wenn alles zu schlimm werden würde. Mit einem Lächeln nahm sie diese zur Hand und spielte eine kleine, Mut aufbauende Melodie. Das wäre ja gelacht, wenn sie das hier nicht schaffen würde. Sie hatte es aus den Trümmern Nilzadans heraus geschafft, da dürfte eine Geburt kein großes Problem darstellen.
In Gedanken revidierte sie die Aussage, als sie die erste wirkliche Schmerzwelle überrollte. Zischend zog sie die Luft ein durch die Zähne. Das war doch schmerzhafter als sie gedacht hatte. Leicht hin und her wippend bereitete sie sich innerlich auf die nächste Woge vor. Vor ihr prasselte das Feuer munter vor sich hin. Beinahe hypnotisiert starrte sie auf die Flammen. Ihr kam es vor wie Stunden, doch es dürften nur wenige Minuten gewesen sein. Fast unmerklich täuscht sich die nächste Wehe heran. Tarnimoxa dachte schon, sie hätte damit die nächste hinter sich gebracht, jedoch stach der Schmerz im nächsten Moment vom Rücken vorne in den Bauch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schloss sie die Augen und atmete tief durch. Sie hatte sich lange gequält am Abend. Sie wusste, dass es so weit war und hatte sich nicht früher zurück gezogen. Das wäre Thorgrim sicher aufgefallen und er hätte darauf bestanden mit zu kommen. Das wollte sie ihm ersparen, da es was ganz anderes ist Drachen zu töten und in deren Blut zu baden als die eigene Frau vor Schmerzen wimmernd hilflos ansehen zu müssen und nur hoffen zu können, dass sie die Geburt gut übersteht. Als Mann hätte er eh kaum helfen können. Er hätte ihr nur Bier eingetrichtert in der Hoffnung, dass es hilft und auf sowas musste sie derzeit verzichten. Sie musste bei klarem Verstand bleiben.
Ihre Überlegungen wurden von der nächsten Schmerzwelle unterbrochen und sie krallte sich in den lockeren Boden unter sich. Sie spürte wie eine Flüssigkeit den Weg über ihre Beine fand. Es würde nicht mehr lange dauern, doch jetzt kam der anstrengende Teil der ganzen Sache. Die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen und es fühlte sich an als würde alles in ihr mit Gewalt herumgedreht. Mit Tränen in den Augen wimmerte sie vor sich hin. Solche Schmerzen wünschte sie niemandem, außer den Pantherfratzen und den Rabendienern. Die könnten sowas ruhig haben, dachte Tarnimoxa mit mürrischem Blick und einigen Schweißperlen auf der Stirn. Die Presswehen raubten ihr den Atem immer wieder und ihr Körper bäumte sich auf. Sie gelangte an einen Punkt, wo sie dachte, dass sie in der Mitte entzwei reißen würde, doch mit einer letzten Wehe spürte sie auf einmal,wie der innere Druck nachließ. Zitternd richtete sie sich auf und sah nach unten. Ein leises Wimmern und Quäken drang an ihr Ohr. Dort vor ihr lag ein winziges Kind, noch mit der Mutter verbunden. Vorsichtig hob sie das Kind vom kalten Boden auf. Mit einem kleinen Messer durchtrennte sie die Nabelschnur und verbarg das Kind in einem großen, weichen Tuch, was sie sich schon vor Wochen bereit gelegt hatte. Mit einem zärtlichen Lächeln auf dem Gesicht wischte Tarnimoxa dem Kind die Reste der Geburt aus dem Gesicht und betrachtete es. Vorsichtig öffnete sie das Tuch und ihr Blick wanderte an dem Kind hinunter. Lächelnd nahm sie das Geschlecht des Kindes zur Kenntnis. Ein kleiner Junge wand sich in ihren Armen. Das würde Thorgrim sicher freuen. Ein Erbe der Feuerklingen. Sanft zog sie eine Ecke des Hemdes beiseite und legte das Kind an die Brust. Auf Bier musste es noch verzichten, bis sie daheim waren. Dort würde das dann mit der Milch vermischt werden. Ein schmatzendes und saugendes Geräusch war zu hören und Tarnimoxa lehnte sich entspannt zurück. Einige Minuten schloss sie die Augen, bis ihr Sohn sie wieder ins Hier und Jetzt zurück holte mit einem quengeligen Wimmern. Seufzend legte sie das Kind an die Schulter und klopfte sanft auf den Rücken. Es dauerte nicht lange und der Junge machte seinem Vater alle Ehre, als er lauthals rülpste. Sichtlich zufrieden schloss er dann die Augen und kurz darauf schlummerte er schon friedlich in ihren Armen. Kopfschüttelnd erhob sie sich mühsam. Wenigstens war ihr jetzt der Bauch nirgends mehr im Weg. Sie bedeckte das Feuer mit Erde, bis es komplett erstickt war. Leicht wankend begab sie sich auf den Heimweg. Der Vormittag war schon angebrochen. Es hatte lange gedauert. Thorgrim war sicher schon wach. Die Tore Neu-Nilzadans gaben ihr das Gefühl endlich wieder zuhause zu sein und sie beschleunigte ihre Schritte, den leicht blutigen Rock dabei außer Acht lassend. Sie wollte nur noch nach Hause und sich ausruhen. Und das Gesicht ihres Mannes sehen, wenn er seinen Sohn, der noch keinen Namen hatte, in den Armen hielt.
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Thorgrim Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 17 Apr 2011 13:25    Titel:
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Es schien, als hätte ihn sein eigenes Schnarchen aus dem Schlaf gerissen, mit weit aufgerissenen Augen starrte er zur Decke. Prüfend fuhr seine Hand auf die Bettseite, wo Tarni normalerweise lag, doch ertastete sie nichts außer ein leeres Bett. Verwundert wanderte der Kopf zur Seite und Thorgrim sah auf das Kopfkissen wo normal Tarnis Kopf lag. Seine Stimme erklang im gewohnt brummigen Ton „Wo ist dieses Weib jetzt schon wieder? Die hat auch in letzter Zeit nur Hummeln im Arsch!“ Unter dem Scheppern der schweren Platten der Wühlerrüstung rollte er sich gekonnt aus dem Bett und stapfte nach oben zum Bierfass. Nirgends im Haus war Tarni zu sehen. Jetzt brauchte er erst mal wieder sein geliebtes Guten – Morgen – Bier, da kam es ihm auch recht, dass sie nicht da war. So blieb mehr für ihn übrig.

Nach fünf gut gefüllten Krügen nahm er seinen Lappen und das kleine Ölkännchen vom Gürtel. Einige Spritzer Öl wurden auf den Lappen aufgetragen, dann begann er damit seine Rüstung ordentlich zu polieren, sodass sie nach ein Paar Stunden wieder in frischem blauen Glanz erstrahlte.
Frisch geölt und poliert war er nun wieder bereit zum Kampf. Lange überlegte er wo er den heutigen Schlachtzug beginnen sollte, ein Drache am Morgen vielleicht? Nein, dafür hatte er noch nicht genügend Bier getrunken. So beschloss er langsam im Berg anzufangen um sich dann gegen Mittag den Drachen zu widmen. Das Aufwärmen im Berg hatte ihm gut getan, so fiel der erste Drache schon nach wenigen Minuten, als Thorgrim an ihm hochkletterte und seinen Schädel mit den spitzen Dornen an den Handschuhen zertrümmerte.

Mit reichlich Beute kehrte er am Spätnachmittag wieder frohen Mutes nach Nilzadan zurück und begab sich zu seinem Haus. Tarni schien in der Zwischenzeit wieder heim gekommen zu sein, denn aus dem Schornstein stieg Rauch auf. Gewohnt lautstark wurde die Tür aufgerissen und er stapfte unter dem Gepolter der Rüstung ins Haus. Tarni kam sofort die Treppe runter gestürzt und brüllte ihn an „Du Knallkopp! Mach hier net so einen Lärm, dein Sohn schläft! Und wo kommst du jetzt eigentlich erst her?!? Spinnst du?“ Thorgrim stammelte irgendetwas Unverständlich vor sich hin, am Ende folgte das Wort „Sohn?“ Fragend und mit weiten Augen sah er sie an. „Ja Sohn! Er ist heute Morgen zur Welt gekommen!“ Ein breites Lächeln legte sich auf seine Züge und er sah sie liebenswürdig an. Tarni brachte ihn ins Schlafzimmer, wo das Kind in einem kleinen Steinbett schlief und dabei schnarchte. Thorgrims Augen begannen zu funkeln und es schien als würden einige Tränen entstehen, was er aber niemals zugeben würde. Vorsichtig nahm er ihn heraus und betrachtet das kleine Balg freudig strahlend. „Haste dem auch schon genug Bier gegeben? Dass aus dem was anständiges wird?“, fragte er Tarni und sah dabei stolz auf seinen Sohn. Diese nickte nur und verdrehte die Augen. Dann legte er das Kind wieder in sein Bett und ließ es weiter schlafen, ein kleiner Zwerg braucht schließlich viel Ruhe für seine späteren Taten.
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Tarnimoxa Feuerklinge





 Beitrag Verfasst am: 18 Apr 2011 13:39    Titel:
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Die erste Nacht nach der Geburt versprach ruhig zu werden. Zumindest am Anfang. Doch sie hatte die Rechnung ohne ihren Elef... Mann gemacht, der sich aufführte wie ein wildgewordener Berserker im Porzellanladen. Wenn dieser Mann versuchte leise zu sein, hatte das eine Wirkung die man nur lautmalerisch beschreiben kann: SCHEPPER KRACH RUMMS SCHEPPER. Seufzend stand Tarnimoxa also mitten in der Nacht auf und begab sich zum Schlafzimmer des Säuglings, wo sich die beiden männlichen Vertreter des Hauses aufhielten. Der eine schreiend und tobend und der andere ebenfalls schreiend und zornig die Ärmchen hebend. Mit einem kleinen Stoßgebet gen Himmel ging sie auf die beiden zu. "Cirmias, hilf mir die beiden zur Vernunft zu bringen...." Mit einem gekonnten Schlag verpasste sie Thorgrim einen Hieb mit der Handkante gegen den Hinterkopf. Mürrisch wie er nunmal war brummelte er nur vor sich hin.
"Der will nicht schlafen, das kleine Balg!", maulte er sie nur an. Tarni selber sah kurz in die Wiege hinein, dann zu dem Tisch, wo sie am Abend einen Krug Biermilch hingestellt hatte. Dieser war weg und ein gewisser Schlachtenwühler hatte einen entsprechend weißen Milchbart. In ihr brodelte es und sie zog den Schmiedehammer hervor und verpasste ihrem Mann nun von vorne einen Schlag, welcher von den Steinwänden wieder hallte. Grummelnd wendete die Bardin sich ab, nahm das Kind aus der Wiege und brachte es in ihr Schlafzimmer. Ihren Mann ließ sie dort liegen wo er grade eben lag. Mit einigen geschickten Handgriffen vermischte sie etwas Milch mit Bier und nach einigen kräftigen Schlucken schlossen sich langsam die Augen des Kindes. Leicht schnarchend lag es nun neben ihr. Zufrieden mit sich selbst schlummerte sie auch kurz danach ein, das Kind in den Armen.
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