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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 25 Mai 2012 19:57    Titel:
Antworten mit Zitat

25. Eluviar 255

Ich biss mir auf meine Lippen, bei dem was ich mir erlaubte an törichte Antworten zu geben. Doch Temora sei Dank, es gab eine vorzügliche Gelegenheit mein Wissen in Etikette aufzufrischen: mit dem Besuch einer Unterrichtsstund' bei Ihrer Erlaucht persönlich, jene offen zugänglich für jeder Mann & Frau war. Der gegebene Anlass sich darin zu schulen, ist wahrlich nicht nur ein Pflichtgefühl, sondern tief empfundene Freude und Wissbegier. Ja warum? Doch ehe ich auf die Notwendigkeit der Etikette zu sprechen gedenke, ist mir jedoch meinen Sphären nicht entgangen.

Nicht entgangen sei mir des bildhaft' Schönheit Ihrer Erlaucht; so eingefasst in Ihrer Eleganz, welches beinahe den Anschein wiedergeben mag von einer Unendlichkeit- in jener nur ich vermag zu altern. Oja, vor allem zu erstarren, wenn es jedoch um Ihrer Strenge geht. Ich will nicht behaupten, ich würde gefasster Miene sein, jedes Mal wenn ich Ihr begegnen würde. Kopfschüttelnd würde ich erwidern, ergebend an meinem von Wahrheit durchdrungenen Herzen: Jedes Mal wenn ich Ihr begegne, erstarrt mein Blick nicht nur ob Ihrer Makellosigkeit, sondern auch um Ihrer Disziplin wegen.

Ihre Frage begann, die Notwendigkeit der Etikette? Ja- so fremd wie es manchen schien, verlangt die Etikette- ja sie verlangt, den Respekt zu zollen, die sie verdient haben; auch aus Gründen die jemand gebietet, weil Recht ist es darauf zu bestehen, aber zugleich auch für uns selbst? Es pflegt die Umgangsformen miteinander, bedacht auch: sich selbst zu pflegen.

O- die Sekretärin Ihrer Erlaucht beherrscht, so will ich sagen, alle Formen der Etikette. Ausnahmslos. Und so konnte ich im Laufe jenes Tages nochmal erlernen den Unterschied vom Hochadel, den Adel und niedrigen Adel. So gibt es:

Den Hochadel:
Den König - Euer königliche Majestät
Königliche Familie - Eure königliche Hoheit
Herzog - seine herzögliche Hoheit
Fürst - Durchlaucht
Grafen- Eure Erlaucht

Nenne die Tochter eines Grafen, unverheiratet- Komtess!

Den Adel:
Erzbarone- Euer hochwohlgeboren
Barone - Euer Hochwohlgeboren
Freiherr oder Freifrau - Euer Hochgeboren

Eine nicht vermählte Freifrau ist laut Titel Freiin, dennoch anzureden mit Hochgeboren! Sei bewusst, eine Baronin ist vermählt, hingegen eine Baroness nicht.

Den niederen Adel, zusammen mit dem Schwertadel:
Kronritter unter Ador dem Ersten - Sire oder Sir
Reichsritter des alumenischen Reiches - Sire oder Sir
Hochedle oder Hochedler – Hochedle oder Hochedler von…

Wir erhielten zudem das Wissen wie eine richtige Verbeugung zu vollführen gilt und zu welchem Anlass sie unterschiedlich praktiziert wird. So habe ich als künftiger- aber nur dann wenn ich geworden- Ritter zu einer offiziellen Begrüßung einen Handkuss zu erbitten. Doch wehe mir meine Lippen berühren die Hand. Würde ich den Blick meiner Geküssten erwidern können, wäre mir bewusst, dass ich um sie werben dürfte. Doch nur dann darf ich mich erheben, nach Ihren Gruß oder einer entsprechenden Geste. Dies gilt ebenso für eine einfachere Verbeugung, mit der linken Hand auf den Rücken & den rechten auf meinen Bauch.

Zugleich weiß ich, eine Frau habe in Kleid zu knicksen, in Hose zu verbeugen.

Als der Unterricht endete, schritt ich auf die Sekretärin Ihrer Erlaucht zu und befürchte im Resümee, zu aufdringlich gewesen zu sein. Ich bot Ihr höflich an den Stuhl den sie mit sich brachte zum Unterricht, zu Ihr nach Hause zu tragen. Dort genehmigten wir einen Schluck, nach einem gewissen Disput ob Unsittlichkeit. Mir ist ob jenes Einwurfes nicht annähernd so etwas in den Gedanken gekommen. Wohl wahr, es wäre vermeintlich seltsam zu beobachten, doch jene die mich kennen- Wissen um meine Ehrlichkeit und Vorsichtigkeit. Vielleicht zu große Vorsichtigkeit. Für mich endete der Tag lehrreich.

Was werde ich erfahren?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 30 Apr 2013 11:07, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 01 Jun 2012 13:18    Titel:
Antworten mit Zitat

01. Schwalbenkunft 255

Ich erfuhr vom Akoluthen über sein angedachtes Zusammentreffen aller diejenigen, die bedacht waren über die 6 Tugenden der Ritterlichkeit zu erfahren und wurde zu jenem Anlass herzliche von ihm geladen. Es spornte mich an, oja-wahrlich, denn war es nicht Aufgabe mich weiter in den kirchlichen Lehren zu schulen? So verhießen die Worte meines Sires, und nicht anders. Dort eingefunden am 29. Eluviar, befand sich nicht nur das allgemeine Volk, sondern ebenso der niedrige Adel. Ich zeigte meine Anerkennung jenen gegenüber die es verdienten- während ich ein Plauscht mit seinen Hochwürden über die seinen Erfahrungen führte. Er sprach von dem Avatar der Herrin selbst, die ihm ernannte zu seinen Würdentitel. Ich stockte und mich überkam ein so überwältigendes Gefühl, und zugleich doch auch Neid. Doch wandelte sich dieses Gefühl rasch in eine Anerkennung um, dass seine nun Hochwürden dieses erleben durfte. Oh Temora, erlaube mir selbst eines Tages deine Schönheit zu sehen!

Dein treuester Diener fleht dich an, nur einen Blick auf deinen Avatar - um mir neuen Mutes zu schöpfen. Doch ich bleibe in Geduld, denn eines Tages, so gewahr bin ich dessen, wird der Tag kommen- und solang bin ich gewillt meinen Schwertarm & Herz die treu zu ergeben.

Der Unterricht begann und wir sprachen über die 3 von 6 Tugenden, die sich nennen:

Hoher Mut
Das Selbstwertgefühl des Ritters soll sein stark und edelmütig, geachtet von den anderen und von sich selbst. Diese Besonderheit die der Ritter sich zuspricht darf keineswegs über den Maß gelten, da die Augen Temoras auf uns ruhen und unsere Taten besehen. Deshalb seien wir berufen tugendhafter zu leben als jeder andere sonst.

Starker Arm
Der Ritter muss sich ertüchtigen, er muss stark genug sein als Beschützer damit die Schwachen sich an ihm lehnen können. Er ist dazu bestimmt die Aufgaben zu erledigen, wofür andere zu schwach sind oder sich fürchten. So sei aber nicht nur die körperliche Kraft notwendig, sondern ebenso soll der Ritter vermögend und Einfluss haben, und diese zum Wohle des alumenischen Volkes einsetzen.

Wacher Sinn
Eine Wichtige Regelung besagt, ein Ritter soll sich niemals den Lüsten völlig verschreiben- in Hurerei, Sauferei und Spielerei. Hingegen soll er weise sein, sich bilden und seinen Verstand schärfen. Lesen von Lyrik und Geschichte, die uns helfen aus vergangenen Fehlern zu lernen.

So endete der Unterricht nach diesen dreien, wir würden einandermal die anderen bereden. Ich erhob mich und schenkte der Fraifrau- oder mag sie Freiin sein? Ich weiß es nicht, eine Verbeugung und dankte dem Akoluthen für die Gelegenheit diesem Ereignis beiwohnen gedurft zu haben. Auf dem Weg hinaus, jedoch angehalten von der Knappin des Grafens, bat sie mich um einen Gefallen. Ich schenkte Ihr ein zuversichtliches Nicken und lieh Ihr mein Ohr, was sie zu sagen habe. Aus Ihren Lippen drang- ob wir uns gemeinsam am morgigen Tag in der Früh zur Achten Stund‘ treffen könnten um all das zu bereden was beim Akoluthen besprochen wurde. Ich versicherte Ihr mein Erscheinen.

Am 30. Eluviar, so haben wir vereinbart in der Bibliothek von Adoran uns zu treffen, und so war es dann auch. Das Thema waren ebenso hier die 6 Tugenden der Ritterlichkeit, die wir einzeln nacheinander erwähnten und besprachen. So klärten wir die anderen Dreien:

Trockene Tränen
Der Ritter entgegnet auch schreckliche Schicksale und verzagt nicht im Angesicht der Not. An ihm wollen sich die Schwachen anlehnen und Brüsten. Er soll die Schwachen im Namen der Göttin aufrichten, nicht einer der ihren werden.

Gebeugte Knie
Der Ritter beugt das Knie vor den Priestern, seinen Lehensherrn und dessen Stellvertretern. Aber niemals vor dem Feind und den Gemeinen. Demut vor dem Höheren soll es sein.

Gute Sitte
Der Ritter ist stets höflich und will sich gut benehmen. Doch hole dir deinen Respekt wenn dies in Frage gestellt wird.

Nach dem wir das Kapitel der Ritterlichkeit abgeschlossen hatten, erzählte mir die Knappin etwas über Ihr Leben damals, und wie es jetzt war. Doch was mich am Meisten weckte war, dass meine Nichte bei Ihr wohnte. Ich wollte das Thema meiden und fragte lediglich wie es Ihr erging? Denn innerlich weinte mein Herz ob jenes wunderbaren Engels, die mir schon lange genug von meinen Sphären verblieb. Sie erwiderte, dass es Ihr gut erginge. Ich wollte nicht... nein ich wollte nicht mehr darüber reden. Stattdessen wurde ich befragt, was der diamantene Kodex sei. Nun, ich erklärte, es gäbe 15 Tugenden, unterschiedliche Kodi. Es gäbe zum ersten die Sieben der Reinen Seele, die 6 der Ritterlichkeit und 2 des Diamantenen; die besagen:

Rechter Maß
Ein jeder soll sich zur Vernunft reden niemals zu übertreten, und alle 7 Tugenden gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Denn wahre die Tugend und lasse sie nicht zu einer Untugend werden.

Die heilige Stärke
Beständig soll der Glaube an Temora und den Tugenden sein, selbst in der größten Not. Der schwere Weg soll es sein, indem wir diesen ausdauernd entlang schreiten und so zur Ritterlichkeit gelangen.

Nach jenen Disput verabschiedete ich mich von der Knappin und ging nach Haus.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

In der silbernen Kettenrüste machte ich mich gerade aus Berchgard. Ich war wie von Sinnen, als ich zur Kutsche lief und das kleine Mädchen lange in Augenschein behielt. Nein, es konnte nicht sein? Ich erstarrte, als ich den Blick jenes Engelswesen erntete. Es war sie, es .. Oh Temora.. nun war es soweit. Ich schloss meine Nichte in die Arme und schenkte Ihr gedanklich tausend Küsse zur Versöhnung. Ich bat sie um Vergebung, all jene Zeit sie selten besucht zu haben. O Ihre liebliche Stimme drang tief in mein Herz und versprach mir Erlösung, im Wissen meiner Vielbeschäftigung. Ich gestand Ihr mein Leben, als Knappe und als Gardist. Sie wirkte fasziniert und erfreut über mein Schicksal; o weh wie sehr ich sie misste. Während sie mir meine alte Kette der Beschützer zurückgab, legte ich Ihr meinen größten Schatz in die Hände, eine Goldkette die unser Familienzeichen trägt. Sie ist wahrlich eine Myrtol, edel, stolz und seelenstark. Sie wolle fort, sie wollte mit mir sein, offenbarte sie. Nichts anderes konnte ich Ihr wiedergeben als ein Nicken und einem Lächeln, und den für ewig währenden Worten: Für immer.

Ich nahm sie bei der Hand und zeigte Ihr das Anwesen meines Sires, bei dem ich nun wohnte. Ich erzählte allerlei, wir sprachen über so vieles. Denn obwohl sie ein Kind sein mag, ist sie es doch schon lange nicht mehr. So wählten wir den Weg zurück, auf jenen ich sie um Ihren Traum befragte. Eine Ritterin! Eine Knappin! So sagte sie mir. Entzückt zu den Worten lächelte ich versonnen und so haben wir mein Heim erreicht. Ich gab Ihr vorab die Schlüssel und offenbarte Ihr, all meines ist und war immer Ihres. Und gerade beim Eintreten war es mir so wunderlich ob des Frierens meiner Nichte, so ging ich zu den Vorhängen und zog sie fester zusammen, doch es half nicht. Ich schmunzelte als ich erkannte wie sie meinen Süßigkeiten -Schrank begutachtete und dort Ihrer honigsüßen Leckereien verstaute. Ich wandte ein, ich würde Holz schlagen gehen, damit es wärmer sei im Hause, sie solle sich solange umschauen. Die altbekannten Wölfe im Wald, welches direkt vor meinem Hause ist, kannten mich bereits und machten wie immer Ihre prüfende Runde um mich herum, während ich die Äste abschlug. Doch mich überkam eine seltsame Kälte, verwundert war ich allerdings. Eine so prächtige Wärme und nun so kalt? Ich ging nach einer Weile wieder zurück und erkannte wie mein Engel erschrocken und schluchzte ob irgendwelchen Worten die sie ergriff. Zunächst hielt ich es für die Trauer die sie für Ihre Mutter empfand, doch so ergriffen von Furcht und Panik- ich musste Ihr glauben was sie erzählte; sie ist eine Myrtol. Und Myrtols lügen nie. Während der Umarmung ertönte die Stimme in meinem eigenen Kopf und verlangte meine Nichte von mir, mit den Worten: Gib sie mir!

Ich erstarrte und war zugleich von Furcht und Hass erfüllt. So stand ich auf, diese Gedankenstimme musste doch von einem Magier stammen? Aufmerksam schaute ich mich um, nach einem Tier oder so änhlich- doch fiel mir auf, als ich Ihre Hände nahm, sanfte Fäden gespürt zu haben. Oh es dürstete meine Seele die Kehle dieser Kreatur durchzuschneiden für das Wagnis welches er oder es einnahm- meine Nichte einzuschüchtern und gar einem wie mich. Es blieb keine Wahl, ich nahm sie an der Hand und entschieden ins Regiment zu gehen. Dort an der Türe angekommen, stand der Rekrut und eine Frau, die es wagte mich abermals zu beleidigen und nun in der eigenen Stadt für welches ich diene. Ich solle büßen für das was ich Ihr antat? Der Rekrut allerdings wies mich darauf hin dass Korporal gerade beschäftigt sei- doch ich konnte meine Nichte nicht so verschreckt stehen lassen. Ich entgegnete dem Rekrut, dass meine Nichte nicht bei einem solche Pöbel wie die Fraue dort Platz nehmen werde- so werden wir ruhig und leise hinein. Der Rekrut nickte mir zu und wir hinein. Ich sah von der Ferne, wie der Schmied verhört wurde, und dennoch waren meine Gedanken ganz bei Ihr, als auch mein Arm an Ihre Schulter: streichelnd. Ab und zu gewann ich Ihr Lächeln und schenkte Ihr Vertrauen zu, bis Korporal mich aufrief um den Schmied mit der Rekrutin in den Kerker zu führen. Ich entgegnete mit großer Leidenschaft und deutete hinab, während er sich fortbewegte als die Rekrutin Ihn packte. Für seine unverschämten Worte bei der Körperdurchsuchung schlug ich Ihn zwei Mal mit der Rechten am Hinterkopf und stieß Ihn anschließenden in den Kerker. Doch ungeachtet dessen, beliebte es Ihm weiter zu Scherzen. Für diesen mangelnden Respekt gegenüber dem Regiment und meiner sowieso gereizten Stimmung, wagte er es noch den Kerker als angenehm zu bezeichnen, mit einem wunderbaren Fensterblick. Ich lächelte finster, so glaube ich? Wendete mich zur Rekrutin um und befahl Ihr - aufzupassen - dass niemand kommen mag. Ich ging in den Kerker! Ich packte diesen Abschaum an den Nacken! Mein Herz rief aus: töte Ihn! Hier sofort an Ort und Stelle! Ich presste zornig meine Lippen aufeinander, die Stimme in meinem Herzen ignorierend. Doch ich entgegnete ihm: Genieß die Aussicht! Und rammte sein Haupt gegen die Wand und stieß Ihn zum Tisch, mit welchen er auf Boden krachend landete. Schlag zu! Schlag weiter zu! Sagte die erboste Seele in mir- doch nein? Was musste ich lernen? Maß halten... und mit Maß werde ich Ihn erziehen! Das stünde fest. Stünde.. ich ging zur Rekrutin und befahl wutentbrannt den Kerker aufzuräumen, ehe Korporal erschien und verblüfft das Geschehen betrachtete. Anschließend bat sie mich alleine zu sprechen, und das taten wir. Es stünde fest, es war ein mächtiges Wesen und wir müssten zum Kloster aufbrechen. Ich dankte der Edle vom tiefsten Herzen und zurück zu meinem Engel, machten wir uns auf ins Kloster, dort empfangen vom Akoluthen der die Tugenden uns näher brachte. Er sah herab zu Ihr und entgegnete: Böse Träume?

Nein, noch nicht.
Was werde ich sehen?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 03 Jun 2012 11:15, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2012 22:49    Titel:
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06. Schwalbenkunft 255

Lasset mich vergessen und das sehen, wonach mein Herz sich sehnt.
Wie von der Sonne dessen Strahlen die Dunkelheit brechen, und sich wärmend um mein Antlitz legt.

Und was mein Sphären vermögen zu fangen, versteinert meine Schritte und schenkt mir das Einzige was mir verbleibt zu empfinden.
Um einen Blick von Ihr zu erlangen, erleidet Mannes Schicksal dutzende Tode um lieblich im Lied zu verklingen.

In meinen kühnsten Träumen, ja dort sehe ich sie, gehüllt in einem rosafarbenen Seidenstoff um Ihr Leib geschnürt.
Was mag es bedeuten, ein Tor wie mich die Barriere durchbrechend, sie an mich zu schmiegen und meine Hand zart Ihren Mund berührt.

Doch sie mag es sein, so geschmeidig und verlockend- ich frohlocke geradezu in tiefsten Gefühlen.
So nenne mich dein, bei deiner so pfirsichsüßen Haut bringst du die meine rauen Wangen zu erglühen.

O -Eluive- Ihr Anmut ist so wahrlich elegant, Ihren Kinn hebend sehe ich in die so bezauberndsten himmelklaren Augen.
O -Eluive, nur ein Narr ist es bekannt, dass nur seine Vorstellung darf als Ihre Lippen erlauben.

Eine so reine Schöheit wie sie, denn vermochte Eluive etwas zu schaffen welches über ihre Kräfte darüber? Es nötig zu sagen als beliebt, Ihre unberührbare Zartheit unfassbar zu fassen in weltliche Worte und Lieder.

Ihr Atem fegt wie eine sanfte Brise über das Land, ein betörender Geruch kitzelt meine Nasenspitze.
Wie kraftlos bin ich als Mann, als ihre Lippen Worte formen und sich erhebt ihre engelsgleiche Stimme.

Ihr rosiges Tuch, es fällt hinab an ihren so wohlgeformten Leib, ich nur erregt und starre auf ihren Rücken.
Ist es Mannes Fluch? - Auch wenn nur Ihr perfekter Rücken sich zeigt, denn ein Blick über Ihre Schulter lässt mich entzücken.

Sie entschwindet und meine Augen öffnen sich betrübt über den Verlust den ich beklag und will bereuen.
Es war nur ein Traum, doch ein zu süßer der mich zwingt zurück ins Schlafgemach und erneut von Ihr zu träumen.

Nur ein Kuss, nur ein einziger Kuss.

Von Friedrich Myrtol.
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 30 Jun 2012 21:50    Titel:
Antworten mit Zitat

30. Schwalbenkunft 255

Nur ein einziger Kuss, nach mehr sehne ich mich nicht. Ich sehe herab zu den Händen, ich halte sie vor mir denn sie sind meine. Sie zittern unaufhörlich, und meine Klinge? Sie fiel zu Boden. Mir entwich jegliche Kraft, und vielleicht sogar die Vernunft? Frohsinn, ein Lachen, und ich spotte über mich selbst wenn ich über den Mut rede ein Freund sein zu können. Vielleicht ist es meine Loyalität, die mich bindet an meinen Kameraden - das Pflichtbewusstsein eines heranreifenden Ritters, der sein Blick hebt und verspricht. Er verspricht, wie ich, die Treue. Die Treue die mich am Leben hält an meine einzige Liebe, das einzige was mir bleibt- das Reich und Temora. Ich kann kein Vater sein, schimpfe mich Onkel. Wie darf ich Vorbild sein, denn es dürstet mich nach Blut, unerlässlich ist die Tötung des Feindes für mich. Ich bete- und wenn ich bete zu Temora, erglüht mein Herz so wärmevoll und schwillt vollen Mutes. Doch dieser Mut, er spricht zu mir:

Schneide ihnen die Kehle durch. Vernichte sie- dann das ist es was du bist. Kein anderer wird dich ändern können außer Temora, denn du bist wofür du dich entschieden hast zu sein, und Temora dich dazu auserkoren hat.

Und doch, liebe ich diese Stimme? Ich balle meine Hände zu Fäusten, damit das Zittern doch endlich aufhört und diese Qual gedenkt in mir zu schweigen. Ich bin ein Deut besser als jeder Rahaler und Krathorangehöriger, Pirat und Brandschätzer. Der Regen, es sind die Tränen Temoras, die das Blut an meiner Rüstung hinfort schwämmen lassen, und mich dazu bewegen meine Klinge erneut zu ergreifen. Der Stolz, ja mein Stolz verbietet mir eine Niederlage zu akzeptieren und ich küsse meine Klinge - denn es ist ein Teil von mir. Erheben werde ich mich, stehend dort oben! Dort oben auf einem Felsen die Klinge ausgestreckt und zeige auf meine Feinde. Niemanden und keinen Einzigen werde ich verschonen wollen- solang Temora mein Herz leitet. Solang Temora mein Herz leitet. Solang Temora mein Herz leidet. Und solang mein Herz für Temora leidet.

Spart Eure Worte von nun an- Ihr werdet meinen Namen erfahren, Ihr werdet von einem künftigen Ritter hören, dessen Herz für Euch aus Stein sein mag- weil es Stein sein will. Erweichen? Knie zu Boden und küsse die Klinge und gelobe die ewige Treue- denn nur das kenne ich. Ich kenne das so. Ihr werdet meinen Namen hören und bangen um Euer Leben. Kopfschüttelnd erwidere ich- ich brauche keine Bestätigung. Selbst wenn ich meinen Pfad vor Pein entlang kriechen werde, beugen werde ich mich nicht. Mein Name.

Und sie werden davon erfahren.


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 30 Jun 2012 21:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 21 Sep 2012 23:21    Titel:
Antworten mit Zitat

22. Searum 255

Ich wanke. Hinein in meinem Zimmer und wage es mich aus dem Fenster zu spähen in eine Finsternis, die das Anlitz der Sphäre unberührt lässt. Was habe ich Preis gegeben? O- was haben wir Preis gegeben damit wir erleiden die schrecklichsten Qualen! Doch wie soll ich beginnen? Ich erscheine mir selbst so wirr, und die Gedanken zu fassen; wahrlich, ich entsinne mich:

So stand ich, vor dem Herr Oberst- gewillt seine Worte zu vernehmen, während mein Mentor und Ihre Erlaucht persönlich jenes Ereignis beiwohnten, welches dazu diente von nun an Wachtmeister des Regiments zu werden. Ich sei nun Vorbild all jener Gardisten; eine Bevormundung die mir Recht erscheint. Und wenn auch nicht ich fehlerfrei bin, lege ich mein Herz in die Hände meiner Herrin, anlässlich es darin zu baden in den 7 Tugenden der reinen Seele, den 6 Tugenden der Ritterlichkeit und den Tugenden des diamantenen Kodex. Oh Herrin, was geschah in all jener Zeit? In einer Zeit, in der Zwist nur herrschte zwischen uns und dem Feind? Denn nun?

Mir entweicht jeglicher Leichtsinn und Freude, angesichts jener Mannen & Frauen in Berchgard? Ich erkenne es in Ihren Gesichtern, die Scheu? Wenn auch die Furcht, aber wovor? Denn taten wir; tat ich denn Schlechtes? Ich versinke in einer Traurigkeit welche meine Füße vom Boden zieht, und falle vorwärts in eine Unrühmlichkeit der Zwergen, Menekaner und wenn auch Thyren. Seht! Seht wie sich die dunklen Wolken über Ihre Sphären legen, wenn sie hören um unsere Herkunft- Adoran. Berchgard. Lichtenthal. Und doch bin ich stolz; ich sehe keine Fehler in unserem Handeln, ich sehe es als eine Notwendig- Selbstverständlichkeit, die uns verhilft Herr über diese Unvernunft und Frevel zu werden. Ihr werdet keine Röte sehen! Ihr werdet keine Scham sehen; sehen sollt' Ihr einen Knappen, einen stolzen Wachtmeister der gewahr ist über die Schritte die eingeleitet worden sind Euch die Kraft zu nehmen, weil Ihr euch selbst verdammt habt sie zu verlieren. Und doch... wünschte ich mir ein anderes Handeln. Mein Herz...

Mein Herz, oh- es blutete. Des ehrenwerten Herzogs Konrad Coelestin Dionysius vom Greifenhain, ein Mann der Verantwortung bewusst, Stärke und Loyalität bewies, Vorbild eines jeden wahren Mannes, Herzog zweier Ländereien, ein so schreckliches Schicksal entgegnete. Wir alle trauerten um den Verlust seines Sohnes, Erlaucht Phillip vom Greifenhain. Oh - sprich zu deinem treusten Diener, Herrin! Oh meine Herrin, Temora- sage mir? Was bringst du uns für Boten, denn selbst eines starken Mannes Herz, dessen Furcht- & Angstlosigkeit nicht kannte, nun gewahr ward um seine wirkliche Angst. Den Verlust seines eigenen Sohnes.

Oh weh, ich wurde befragt, vom Gardist vor kurzer Zeit- meiner Angst? Er sah mich: und sah einen Mann, der stark, ruhig und furchtlos erscheint- was auch immer dann geschah, ich war es. Und ich sprach zu ihm, vollen Herzens: Begreift dass in der Not die Zeit kein Freund ist, meine Tränen trocken seien. Denn, ich verzage nicht an die größten schrecklichen Schicksale. Und so sie mir begegnen, werde ich sein der steht- mit ausgebreitetem linkem Arm um mein Schild fallen zu lassen wenn nötig um die Verzagten unseres Herzogtums zu stützen. Mit ausgestrecktem rechten, starken Arm die Klinge empor gen Himmel, nutze ich meinen Wachen Sinn um das Reich zu dienen, es zu unterstützen und es zu verteidigen um jeden Preis. So antworte ich, dass ich mir Angst nicht leisten kann, und es dabei bliebe mit Respekt und Ehrfurcht. Denn es ist mein Weg, mein Weg eines Ritters- welchen ich nicht jedem abverlangen kann. Und auch nicht jeden zumuten kann- denn wie auch immer es rühmlich erscheint- Ser betitelt zu werden- ist es ein blutiger und steiniger Weg bis dorthin.

Ich entsinne mich genau an dem letzten Abend, als seine Erlaucht, Ser Rafael von Arganta, mich zu seinem Anwesen rief. Egal wie sehr ich erzürnt war zu Anfangs, als er mich bei unsrer ersten Begegnung zu Boden schlug, weil ich den Namen Myrtol besitz'- so verblieb mein Zorn kurz. Meine Sphären vermochten durch diese Unvernunft zu blicken, in einem Kern des Guten. In einem Kern, dem ich bereit war zu folgen. Und ich folgte ihm, wenn auch mein Beitritt in der Allianz für eine Dauer war. Gestorben ist auch er. Gestorben. Mich überkommt ein unwohles Gefühl- oh Eluive? Sage mir, ob du trägst des ehrwürdigen Grafens Lied zu den Toren Temoras. Und Temora, gewähre Ihm Eintritt in deine Hallen; denn es sind die meine Tränen die verraten, dass nicht Zeit war für Ihn zu gehen. Doch geschah es, unter deinen Augen, meine Herrin, hast du ihn den ehrwürdigsten Tod beschert- welch' nur tapfrer Recken ihn sich wünschen können. Seine Erinnerung bleibt auf ewig im Herzen Alumenas.

Die Fahnen, sie stehen auf Halbmast, der Trauerflor? Jeder trug ihn. Und dann? Krieg. Es war Zeit die Trauer Beiseite zu legen, jede menschliche Schwäche zu der Trauerzeit nieder zu lassen und dort aufzubrechen wo mein Ser mich brauchte. Wir zogen nach Lameriast, denn es verstrich keinen Augenblick mehr, an dem wir- Adoraner - selbst um unser Leben bangten. Das Schiff wartete, und so auch mein Ser- aber es sehnte mich zu ihr, jener Hochedlen mitzuteilen, dass ich fort müsse. Und ob meine Wiederkehr gewiss wäre? Furchtlos wie ich bin -ich spotte selbst ein wenig, ist es Hochmut gewesen? - versicherte ich um meine Unversehrtheit. Und so zogen der Ser und ich nach Lameriast. Wir betraten das Land, in welche die Armada der Orken uns entgegenstand. Mit einem lauten Brüllen riss ich die Klinge aus meiner Schwertscheide, stieß sie in die Leiber. Kaum ein Schritt brachte mich von meinem Ser weg, und so stießen wir nach Wulfgard vor um dort die Truppen zu unterstützen. Dort verweilten wir einige Tage, bis zur Morgenfrüh es mich quälte. Meine Knochen waren müde, aber mein Wille war stark, der meine Muskeln und mein Herz antrieb erneut hinauszugehen um nachzusehen was draußen vor sich ging. Alleine führten mich meine Schritte hinaus in die Wildnis- ich kämpfte hart & entschieden. Ich musste zum Hafen, sagte eine Stimme in mir. So sagte ich mir selbst, mit leeren Händen wiederzukehren würde ich mir nicht verzeihen und so traf ich auf mein Glück. Ich hievte die verletzte Edle hoch, und begegnete einen Freund und jene Hochedle von der ich mich verabschiedete, aber im Getümmel nicht erkannte. Die Edle - Ihre Worte entzücke mich bis heut‘- ich der Held sei um sie zu retten? Für mich war es seine Selbstverständlichkeit jenen Dreien aus dem Getümmel der Orks zu befreien, uns den Weg zurück zu metzeln in die Sicherheit. Es war schwer möglich, aber möglich gewesen. Und als wir ankamen zwang mich die Müdigkeit erneut in die Knie, welche nur von kurzer Dauer war, als mich ein Blitz durchfuhr wie die Hochedle Ihre Kapuze zurückwarf. Gemischte Gefühle waren es die Unmut, Verständnislosigkeit mit Verständnis und Resignation vereinbaren konnten. Und während ich in die Augen jener so bezaubernden Hochedlen sah, warmen Gefühls sie bei mir zu wissen, schenkte ich Ihr den Augenblick etwas in dieser Schlacht zu bewirken. Doch just in dem Moment als ich sie zurecht wies, stockte mein Herz als ich Ihre warme Wange an meiner Schulter spürte. War es nicht der Krieg der mich in die Fassungslosigkeit bringen sollte? Die ungezählten 1.000 Orken die ich niederstreckte? Die hiesige Armada der Orken? So war es nicht jenes, sondern den Augenblick mit einer Frau zu teilen, ich schwer beschreiben kann welch‘ Gefühl ich so einem wundervollen Wesen gegenüber hege. Ich wiedersprach meinen Gefühlen, meine Hand zu Ihrem Kinn zu bewegen, den Geschmack Ihren warmen Lippen zu kosten. Ich war Knappe, ich bin Knappe. Oje Eluive, was bescherst du mir? Mein Herz gehört dem Reich. Mein Mentor kam mit später entgegen, später wie ich die Heilerin heilte. Er rief mich zu sich und fragte warum die Hochedle hier sei. War es die Besorgnis um mich, welches sie hier her brachte, doch konnte ich meinem Ser dass nicht Preis geben. Er ermahnte mich und übertrug mir die Verantwortung für die Hochedle, jene ich bis zum Ende der Schlacht schützte.

Die Schlacht war gestritten und wir siegten. Wir haben gewonnen und wir haben überlebt.

Wir kehrten zurück, beflügelt und stark, um dann wieder in Erinnerung zu rufen wer von uns ging. Doch ich vollführte meinen Regimentsdienst, bewog mich tiefer in die Ausbildung meines Knappenseins – in der Schulung des Nahkampfes, der Politik und Geschichte. Ich war es, der die Leibwächterlizenz bei einem fehlerfreien Test erhielt. Mir ist es immerhin bekannt, wer zurzeit das Reich regiert, konnte ich die Edle durch mein Wissen in die Knie zwingen. Doch der Verlust: und war es nun an dem Herzog selbst von Temora gerufen zu werden. Ich vermag nicht zu urteilen, doch war es um den Rückschlag seines Sohnes, welch‘ sein Herz nicht überdauerte den Verlust. Wieder sinken Flaggen, die Gemüter. Doch wer soll stand halten, in dieser Zeit? Unser geliebter Herzog, ich sah Euch dreie ganze Mal- und all in diesen Momenten, wusste ich dass ich Euch dienen möchte. Ihr ward mein Vorbild. Nun schwinden die wirklichen Bilder, seiner Erlaucht, seiner hezoglichen Hoheit und dessen Sohn. Doch ich schenke euch meine trockenen Tränen, meinen Respekt und meine Ehrfurcht. O- Temora gewähre mir den einen Wunsch, ihnen zu sagen: dass ich nacheifre, gewillt bin der Ritter zu werden, der unermüdet, unerbittlich das Reich mit seinem Herzen und seinem Verstand stützt. Ich wahre Eure Erinnerung, ich wahre sie.

Nun senke ich mein Haupt, doch nicht in Scham, und nicht ob des Selbstzweifels ob es soweit kommen wird. Ich senke mein Haupt im Andenken.

Wie lange wird es dauern?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 11 Okt 2012 22:01    Titel:
Antworten mit Zitat

11. Goldblatt 255

Wie lange dieser Gedanke dauert? Wohl an, kaum. Ich sitz' vor lodernder Flamme und frage mich, für wen streite ich? Wem diene ich? Keine Frage, dem Reich. Aber, wem genau?

Die Antwort, Ohweh, es braucht' bis ich mir vor Augen führt', es sei der Kronrat. Ein Gremium- o wahrlich ein Zusammenschluss von Herzöge und weiteren verdienten Adligen. So fragte ich mich, woher rührts? Zuerst sprach man vom jungen Alter unseren geliebten Prinzregenten, der einen jüngeren Bruder hat. Doch nun sei es ein anderer Grund- der rechtmäßige Thronerbe ist bereit jenes Amt zu bekleiden welches Ihm zusteht! Das Alter ist längst erreicht, doch es fehle die Gemahlin? König. Um König zu sein fordert der Thron nunmal ein Weibe. Bald! Solang mag herrschen der Kronrat und ich werde folgen. Seinem jüngeren Bruder, er werde Kronprinz sodenn, im Falle der zukünftige König zeuge keine Nachkommen.

Nun bin ich mir sicher.
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 02 Nov 2012 21:29    Titel:
Antworten mit Zitat

02. Rabenmond 255

War ich mir jemals sicher?
Entgegen allen Schrecken die sich mir in den Weg stellten, bestand wahre Furcht nicht daran den Schaden die Sie mir zufügen könnten, sondern vielmehr wie ich bereit war zuzufügen. Der liebliche Duft des Kampfes, durchmischt vom Blute der Mannen die fielen, von Mannen die bürden eines Schicksals die nicht vermögen zu Sehen- weil dessen Augen weißlich verblichen und nur vom Tode konnten erzählen. Meine Knappenschaft führte mich auf einen Weg, ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwogen hätte. War es damalige Unsicherheit, stehe ich nun vor Euch in stärkster Entschlossenheit meine Klinge zu heben und tief zu atmen. Diesen Duft.

Diesen so köstlichen Duft. Gnade. Gnade? Temora war dir hold Bastard, als die meine Klinge deinen Hals küsste, aber mein Herz besänftigte. Du hast mir geschworen und mir abgesagt, und nun schwöre ich dir was ich habe dir gesagt in jener Nacht, deines Lebens Unsicherheit. Mein Herz vergibt dir, doch mein Schwert nicht- so finde die Absolution durch den Tod. Sie wird dir verkünden was ich habe gefühlt, für dich.

Tage & Nächte. Sie vergingen, und der Schmerz? Er sitzt mir gegenüber am Lagerfeuer. Ihr seht Ihn nicht? Oh doch, ich sehe Ihn. Sein Lächeln ist unverkennbar dämonisch und seine Präsenz unterschiedlich- doch stets da, wenn man Ihn oder auch nicht braucht. Die Verluste schlagen einen Knappen wie mich wahrlich nicht zurück, sondern stärken mich- auf dass ich wiederkehre und Zorn lasse walten in gerechter Sache. Der Krieg spricht nicht, er zeigt. Verlasse den Ort und reise fern ab, in eine dunkle Wüste und erfühle was sie dir versucht zu flüstern. Leise, pscht. Hört Ihr Sie? Ihr seid allein und habt zu entscheiden, rasch. STEHT AUF! Ergreift Eure Klinge!! Der Traum in dieser Nacht! Er ist:

*Ihr blickt über ein leeres Feld. Es wirkt matschig, rau und etwas nebelig. An manchen Stellen ist wenig Grün. Der Gestank von Dreck beißt sich in Eure Nase. Gebrüll ertönt, leiser und immer stärker. Das Feld scheint noch leer, und als die Stimmen so laut vernehmbar wurden, seht Ihr dutzend gerüstete Recken kurz vor dem einander stoßen. Ihr hört Surren und Klirren. Bereits welche fielen durch Pfeilgeschosse, manch einen traf es ins Auge, den anderen in die Kehle. Schwerter ließen sich stoßen in die Leiber und Wänste der meist beleibten, aber auch kampferprobten Recken.*

Mein Schild wurde mir aus der Hand geschlagen! Ich taumelte zurück und fing mich. Keine Zeit mehr. Rasch! Friedrich besinne dich! Der nächste Schlag kam auf mich zu und stemmte meine Klinge über mich und ließ Ihn zur Seite schleifen. Ich stieß zurück mit meiner übrigen Kraft, und holte aus. Sein Bein! Ich traf ihn, er keucht und kniet. Ich packte meine Klinge mit meinen Beiden Händen, riss Sie empor und blickte zornerfüllt in seine Augen und rammte mein Schwert durch seine Kehle bis sie den Boden erreichte. Er gurgelte Blut, stammelte und sagte nichts mehr, als ich meine Klinge ruckartig herumwendete. Ich holte zurück was meins war und sah auf, dort war er! Ein Ahad! Er starrte mich an und wirkte besonnen, besonnener wie ich. Ich zeigte Ihm wofür ich bereit war und eilte auf Ihn zu mit erhobener Klinge.

*Ihr seht wie Friedrich die Klinge wieder fest ergriff und auf den Ahad zustürmt*

Ich fühlte wie ich erstarke, meine Klinge war weit nach hinten gerissen- mein Schlag wäre tödlich gewesen, er müsste treffen! Ein Ausweichen war unvermeidlich. Den Pfeil am Rücken? Ich spürte Ihn nicht, aber dann kurz bevor ich den Ahad erreichte- Meine Beine konnte keinen Schritt mehr vorwärts. Schwäche durchzog meinen Körper. Mein Schlag - er ging an Ihm vorbei- langsam. Ich konnte es sehen. Und während meine Sphären die Misere betrachten, wanderten Sie herab zu der Klinge des Ahads, welche sich tief durch meine Magengrube bohrte. Zögerlich, alles verstummte..

*Das tosende Schlachtgebrüll stellt sich prompt ein. Das Bild ist erkenntlich wie Friedrich durch die Klinge eines schwergerüsteten Ahads, dessen Erscheinung so furchteinflößend wie möglich nur sein konnte, tödlich verwundet wurde.*

Ich schwöre, ich konnte die Pein spüren. Ich sah durch dessen Helmspalt in seine Augen. Für den Einen waren sie nichtssagend, doch sie berichteten mir seine Gleichgültigkeit im Felde. Seine Erfahrung von den unzähligen Schlachtfeldern die er bestritt, und ich nur der Eine war von vielen. Er kniff die Augen zusammen, und während sich seine Klinge tiefer in mir drang, rückte er näher zu mir und sprach aus, seinen Namen. Er hieß...


Ich erwachte schweißgebadet auf, in dieser einen Nacht. Ich spähte herüber zu der ansehnlichsten Frau die bei mir schlafend wachte. Ihr Herz wachte bei mir jede Nacht- und wie sehr, egal was sie mir auch antat, ich verzeihe Ihr. Der Besuch war rege, jener von meiner geliebten Nichte, geliebten Freunde. Mein Herz erwärmt sich, denn Sie zeigten mir um den Wert meiner Person. Die Genesung schritt voran und mich trieb es wieder hinaus, in eine Welt die Barmherzigkeit verlernte und das Wort der Gnade nicht kannte. Und es waren erneut wieder die Kämpfe die ausbrachen und bestritten werden mussten. Ich blicke die Gefahren ins kalte Auge, mit meinem starken Arm und entschlossenem Herzen- der Duft war wieder zu vernehmen. So ward es nun mal, dass der Ser, mein Mentor, mich zu sich rief und um ein Gespräch forderte wegen meiner Nichte. Es sei ernst und von großer Bedeutung; ich habe mich darum zu kümmern. Ich staunte aber gehorchte. So sattele ich mein Ross, stieg auf und begab mich auf der Suche. Auf der Suche nach Ihr. Ich Ritt durch Adoran, durch Berchgard und zurück in Adoran- so traf ich sie und nahm sie mit. Sie stieg auf meinen Sattel auf, und während ich mein Ross die Sporen machte füllten sich meine Gedanken mit allen möglichen Belangen, die mein Ser vermeindlich ansprechen würde. Was könnte er nur gewollt haben? Was war mit Ihr? Während der Wind an meinem Gesicht vorbei pfiff, sprach ich zu Ihr was gefordert war. Das Tor von Berchgard wurde geöffnet, als wären wir schon erwartet worden und so brachte ich Sie. Der Ser öffnete und ließ uns hinein in sein Gesprächszimmer und verkündete Nachrichten, die mich erstarren ließen. Ich war entsetzt, was meine Nichte habe begangen?! Pantherhuldigung und Leumund?! Ich konnte nicht, ich sagte was mich plagte, dabei die Furcht, dass der Kronritter mich sanktionieren würde- doch ich musste. Es fühlte sich so an als schnüre sich ein dicker Strick um meinen Halse. Und während die Worte meine Nichte so stolz waren, entschloss ich mich- gegenüber denjenigen aufs Dritte Blut zu begegnen der dieses Gerücht in die Welt setzte. Doch der Ser erwartete was anderes als ein Geständnis, welches es nicht gab, sondern die sture Eigenwilligkeit und Gerechtsinn der Myrtols- die die Knappenschaft anbelangte. Sie sollte es werden? Mir fiel alles von den Schultern, das Atmen ward mir wieder möglich und ich war durchwühlt. Stolz dann. Wir verließen den Ort wohlgesonnen, und als ich meine Nichte später auf der Brücke traf, beglückwünschte ich Sie. Ich war Ihr Onkel und mehr konnte ich nicht sein? Es entzückte mich stets wenn Sie mich als Vorbild nannte, doch an den einen Abend- als sie mir offenbarte, ich sei Ihre Familie- war mir zum Ersten male zumute die Tränen zu verlieren die ich habe seit langer Zeit nicht mehr vergossen. War es nun soweit? Habe ich jetzt eine Familie gefunden?! Ich schloss Sie fest in meinen Armen, aber unterdrückte meinen Dank. Ich ließ ab, sie sollte ruhen und ich hatte vor zum Grab von Andreas zu gehen. Und wie Temora es so wollte, sah ich bereits ein angebundenes Pferd am Friedhof, und stieß auf einen guten Freund. "Wer das Leben bewahrt, muss den Tod nicht fürchten". Wir erzählten von dem Duft des Todes, von dem Duft des Kampfes. Er sprach über seinen Verdruss über den Tod meines Halbbruders, und den Schmerz den ich habe durchleben müssen. Ich erzählte Ihm vom wahren, aber einen anderen Schmerz- eine Familie verloren zu haben, einen Vater der um seinen Sohn bedachter war wie um mich. Ich fürchte den Tod nicht, denn wie damals sind meine Worte mir nun gewahr, und ich würde wahrlich für dieses Reich mein Leben geben- für die Einwohner meines geliebten Reiches. Den künftigen König. Er beteuerte den Tod, als den letzten Schritt- eine Welt die nicht vermag so weiter gehen zu können. Ich entgegnete Ihm ernsthaft:

"Es geht nicht anders. Das Blut bleibt an uns. Lieber sehe ich das Blut an meinen Händen kleben- als die in der nächsten Generation."

Der Duft verbleibt auf ewig. Ich richtete den verblichenen Eltern meiner Nichte ein Versprechen, auf Ihre Nichte zu achten.

Werde ich Erfolg haben?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 03 Nov 2012 01:45, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 17 Feb 2013 02:26    Titel:
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17. Eisbruch 256

Erbarmungslos stach die eisige Kälte in eine ledrige Haut, die nichts mehr hat fühlen lassen. Nur die Hand vor dem Gesicht lag schützend gegen den peitschenden Wind und dem Schnee, während die andere am Schwertgriff ruhte, war ich ahnungslos ob der Winter mich nehmen würde oder wenigstens mir somit selbst die geringe Sicherheit gab, gegen Räuber im Pass zu sterben. Ich ließ mir nichts anmerken. So kam es oftmals vor, dass der Weg von Berchstein zum Hafen, durch das Gebirge, oft belagert wurde, und der traurige Tropf sein Leben ließ, und sein gefrorener Gesichtsausdruck zeuge war einer hoffnungslosen Lage, bei dem der Schrecken ihm tief ins Mark erschütterte. So dann mein Weggefährte die Leiche nach Gut abgesucht hatte, machten wir uns weiter und erreichten nach geschlagenen Stunden das Schiff am Hafen. Ich überließ ihm sein Sold und machte mich auf dem Weg zu meiner Heimat; der mir warme Gedanken schenkte und mir den feurigen Willen gab den ermüdenden Weg durchzustehen. Es war bereits 1 Woche vergangen, bei dem ich auf dem Schiff mich befand, genährt durch Brot und Wein, einer Zitrone und sonst die quälende Bitterkeit auf dem Meer kennenlernte. Der Schlaf versetzte mich in Ruhelosigkeit, denn was hatte mich begegnet in meiner alten Heimat, ließen schlummernde Albträume in meinem tiefsten hochsteigen und mich jedes Mal schweißgebadet aufschrecken. Jedes Mal zünderte ich im schwanken des Schiffes die Kerze an und betrachtete mir meine Narben. Tod und Blut, ein Leben welches mir kein Genuss mehr gibt, noch verbirgt- es ließe sich nicht mehr vereinbaren, so sagte ich mir. So küsste mich die schmerzliche Erkenntnis auf die Stirn. Erkennen, was habe ich schon erkannt? Ich habe gelernt Blut und Tod mit eiserner Disziplin entgegen zu stehen, Entschlüsse zu fassen die keinem schmecken könnte wie Met oder Wein, um das oberste Ziel zu wahren: die Verteidigung der Ehre und des Reiches. Wie närrisch die Menschen doch sind, solang sie sich ergötzen an das liebste was frohlocket, stellt dies letztendlich die Genugtuung harter Arbeit und Pflichten dar. Diese endlose Faulheit kann ich ihnen nicht verübeln, warum sollte ich? Ich verspüre keinen Drang zur Faulheit, sondern den Drang zu dienen, getrieben durch die Überzeugung der Herrin; denn sie mag sehen was die Zukunft birgt und ich bereit sein muss für jeden Moment einzustehen und mein Leben zu opfern- wenn auch unfreiwillig. Wer will schon sterben, wenn der Tod für Ihn keine Ehre bedeutet? Der Tod als der eisernste Beweis für sein Reich eingestanden zu sein, bis zum letzten Blut! Oh Temora, und so dürstete es mich nicht mehr nach dem Wein, sondern um das Blut meiner Feinde, die tagtäglich die Frommen unseres Reiches bedrohen und schlachten als wären sie Vieh! Elende Panther und Rabenbrut, mögen sie verroten an ihren unerträglichen Gestank, Feigheit und Verrat an die Menschheit. Und so zwang ich mich in den Schlaf, und als ich binnen einer Stunde aufwachte, rief der Kapitän auf, und wir erreichten Berchgard. Ich stemmte mich in schwerer Montur empor und erreichte das Festland und ging auf die Frommen zu, die bereit waren in den Krieg zu gehen. Es war mir nur Recht, denn wie bereits gedacht: meine Klinge hat es gedürstet.

Habt Ihr daran gedacht?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 21 Feb 2013 00:18    Titel:
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21. Eisbruch 256

Die Geräusche des Meeres dröhnten unaufhörlich in meinem Kopf, und der Gedanke das Schiff zu verlassen pochte von Minute an zur Minute stärker. Ausschließlich gerüstet in einer Lederrüstung, blickte ich zu meinem Mentor und fragte wohin er uns führe. Seine Antwort ließ mich nachdenklich erscheinen, und auf seinen offenen Blick entgegnete ich ein entschlossenes Nicken. So brach das Schiff die Wellen, gerade zu nach Lameriast, eine Insel, die ich bereits aus meiner vergangenen Schlacht gegen die Orken kennenlernte. Nichts befand sich mehr in meinen Händen, nur die Klinge, mein Schild und ein Bogen. Niemals sah ich einen Ritter einen Bogen in der Hand führen, noch in den meinen. Doch dann wunderte es mich nicht mehr, bewusst, dass diese Prüfung die Fähigkeiten eines werdenden Ritters auf die Probe stellt. Das reine Überleben, von der Härte umgeben und dann den Tod, wenn der Blick in sein Auge gewagt wird, zu trotzen. Dabei geht es nicht nur um den Bogen, welche eines Ritters nie gewählte Waffe sein wird, sondern bewusst zu werden, worum wir oder ich mich befinde. Auf der Suche nach dem geeigneten Platz, aufgestellt ein Lagerfeuer und gelernt die Nahrung zu finden, die wir nicht wie faule Perverse in der Taverne besorgen. Was dies für eine Prüfung erscheint, ist in Wahrheit eine Leidenschaft, die ich als Kind bereits entwickelte. Die Natur zu kennen, lehrt mich, mich selbst zu kennen.

Kenne ich mich?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2013 12:07    Titel:
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27. Lenzing 256

Die Züge meines Königs waren unbekannt und jetzt? Unverkennbar. Und seine Worte drangen tief in unsere Herzen, die den letzten Funken Hoffnungslosigkeit in Ihrem Keim erstickten und nun ein unerschöpfliches Becken unseres Mutes und Frohsinns, aus welchem wir uns bedienen, gleichen. Was sich entzog so lang meinen Sphären, offenbart Stärke, Vernunft und Gerechtigkeit in einer nie so dagewesenen Stellung, die für den Tölpel gerecht sein mag für dessen Thronerbe, doch bezeichne ich seine Wertigkeit über des Königs hinaus, als Vater unseres Reiches, als Gründer unseres Seins und als Quelle unserer Kraft. Mitnichten will ich blasphemisch unseren König mit Temora vergleichen, doch meine abgöttische Verehrung gebührt auch ihm, denn weshalb sonst, würde ich Ihm dienen wollen- wenn er doch nichts besonderes sei? Vielleicht spreche ich nur wirr mit mir selbst und überspitze das wirklich? Doch dieser Gedanke soll mir helfen, die Worte die mein König an mich richtete, Ihn niemals zu enttäuschen, durch völlige Hingabe und Verantwortungsbewusstsein soweit nicht kommen zu lassen. Mein König zu enttäuschen, bedeute für mich den Tod. Und das durch mein eigenes Schwert. Doch was ich schwärme für unseren geliebten König allein, ist seine Gefolgschaft doch ebenso von großer Bedeutung. Seinen Bruder betrachtete ich mich großer Sorge, aber ich grämte mich ein Wort mit ihm zu wechseln, wie ich auch nicht den Mut fasste auf meinen König hinzugehen- warf ich mich nieder auf die Knie, wie es gebührt meinem König. Ich stöhne unschlüssig, was ist nur aus mir geworden? Meine Familie ist fort, und ich stehe wieder mit leeren Händen da, und klammere mich an das Letzte was mir verbleibt- das Letzte was ich liebe.

Oft wurde ich gefragt nach meinem Werdegang, meines Knappendaseins. Es heißt, so oft gefragt zu werden, bedeutet, dass ein wachendes Auge auf mich ruht und deshalb bestrebt sein muss, besser zu werden, selbstbewusster zu werden um mein Ziel abzuschließen.

Euch zu enttäuschen? Das wage ich nicht.
Ich werde Euch nicht enttäuschen.
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2013 16:42    Titel:
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31. Lenzing 256

Es ruft.
So die Strahlen des mächtigen Kreises spielend sich durch Eure Finger brechen und Euer Schatten größer wird als Euch selbst; das Lebensinhalt feuchtes Nass, raschelnd und fließt, Ihr davon genießt und erfrischt allein vom bloßen Anblick. So vieles, so reich an Unterschieden. So Reich an vieles, so reich an uns. Mir deucht, was uns misst, in einem Leben, der uns Anstand, Sitte und Respekt gebietet? Was sind des Mannes wahren Empfindungen, die er hat? Ist es die Liebe- der Blick einer liebreizenden Maid?; Ruhm und Ehre- zu Stehen wenn gerufen und zu kämpfen wenn nötig? Und was sind die meinen für mich?

Die Fragen, sie wollen nicht enden. Seht sie Euch an, verführt von den wohlreizenden prallen Brüsten der leichten Mädchen, die den einfachen Soldaten vor seiner Schlacht die letzten zärtlichen Empfindungen schenkt, bevor er sein Leben in einer Schlacht verlieren könnt', und verklingt in einem Lied- unhörbar für uns Sterblichen. So mag Ihm die Nacht vorher verändert haben, so frage ich mich? Könnte er wahrlich dem Tod besser entgegnen, nach der Lust, oder empfindet den bitteren Beigeschmack für die Schwäche, den Moment erneut auszukosten, es wieder genießen zu wollen und verkommt? Was sehen seine Augen, nachdem es geschieht? Während das warme Blut sich über das Stahl ergießt, er mit beiden Händen die Klinge umfasst, die Ihm seines Liedes entledigt? Könnte er stolz sagen, es war es das Wert oder hätte die Kostbarkeiten der Mutter mehr Beachtung schenken sollen, als die Huren in seinem schäbigen Zelt?

Ich entgegnete meinem König, mit gehobenem Kinn, ich sei bereit die Herausforderungen zu stemmen, zu sterben für mein Reich, nur um zu dienen. Wahrlich, das mag nicht daran mängeln, doch wie so oft, fürchte ich mich näher zu kommen, jenem Schlag der mein Leben verändern wird. Ein Freund sagte mir, die Furcht des Mannes ist am Größten nicht den anderen zu enttäuschen, sondern die Idealen die er sich setzte, nicht zu entsprechen und über sich selbst stolpert. Ich lachte spöttisch auf, welcher Tor könnte so tölpelhaft sein? wenn... Und dann bemerkte ich, dass es auf mich zutrifft. Mein Lächeln verklang, wie die Freude in mir und schwank um in eine Nachdenklichkeit. Also zwang ich die Zeit zu verstreichen, in meinem Zimmer, was hätte wäre? Ich stellte fest, ich habe Furcht. Habe die Furcht meinem Reich zu enttäuschen, oder doch mir selbst? Ein Gedanke der sich nach öfteren wiederhören meiner eigenen Worte mir aufhellt. Ich bekämpfe diese Furcht, während weiterhin meine Hand nach der Sonne greift. Augenscheinlich wächst der Schatten über mich hinaus, doch umso länger ich standhaft bleibe, obsiegt die Ausdauer, und der Schatten verliert den Kampf, als die Sonne sich empor zeigt. Mein König, ich werde Euch nicht nicht enttäuschen, ich werde Euch stolz machen- als der Ritter, den ich werde bekommen. Mein Ser kann sich auf etwas gefasst machen, er wird einen noch nie so dagewesenen Knappen sehen!

Mein Dank gebührt dir mein Freund.
Werde ich mir ebenso danken?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2013 00:50    Titel:
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02. Wechselwind 256

In meiner Hast, so würde ich mir selbst nicht danken, rannte mir der Tag davon. Der Blick der Hochedlen am Regiment, wie will ich in Ihre Augen sehen? Als der Knappe der ich bin, als der Mann der erst in den Stand gehoben werde muss. Ihre Worte stimmten mich nachdenklich und so verdrießlich, als müsste ich wahrlich selbst bereuen. So stellte ich mir die Frage, habe ich zu Bereuen, was vorfiel an jenen Abend, in allen Dingen die ich tat? Ich schlug die Gedanken ab, kopfschüttelnd sah ich in mein Inneres und stand den Vorwürfen mit angeschwollener Brust entgegen. Ich einen Fehler? Niemals ist ein Wort welches ich mir nicht anmute auszusprechen, doch diese Dinge werden sich klären. Aus mir wird ein Mann vom Stand, und ich habe mich entsprechend zu benehmen- so nehme ich mir vor, sie aufzusuchen.

O- weh, und wenn mich der Abend hätte nicht noch mehr belasten können, trotz der Hasterei um die Audienz unseren geliebten Königs, rannt' ich in die Fänge einer weiteren so anmutenden Hochedlen. Ich konnt' nicht fassen was mir geschah, durchwühlt und von den Gedanken ferner als je zuvor, begann ich ein so schrecklichen Fehler eine so ehrenwerte und bezaubernde Dame den Weg zu versperren, gar vor meiner Blindheit zu berühren! Wie konnte ich anders? als mein Blick von Ihr zu nehmen, mich zu Verbeugen und Ihr von meiner Demut zu bezeugen. Ihre Gnade erwies einem Knappen wie mir eine große Ehre, als mein Herz sodann stockte, wie mein Mentor erschien und die Stimme verlauten ließ, als Stünde meine Sanktion an. Ihre Worte frohlockten nicht nur mein Gemüt, sondern ließen beben mein Herz, wobei ich Ihr wohlwonnend und in voller Dankbarkeit mein Haupt zuneigte. Ich schwieg vornehmlich, als der Weg uns zum König führte, der pünktlich erschien. O- Temora segne unseren geliebten König, der uns führt wie auch die Stunde schlägt, all seine Entscheidungen empfinde ich als die Richtigen. Die Verkündung des Attentates auf Ihm ließ mein Halse zuschnüren, mehr und mehr, als er gar Worte wählte, die vermeindlich einige - gar Bastarde und Hunde- seine Würdigkeit des Köngis in Frage stellten. Nein! Unser König ist der wahre und rechtmäßig den Thron zu besteigen! Weiter ab entstand der Zwist, ein Zwist unter dem Hochadel, der ein Duell zwischen den Herzogen verursachte, auf das dritte Blut, um den Vorwürfen untereinander des Anschlages zu widerlegen. Der Kampf ließ mich versteinern, welcher eine nie endende Spirale von Spannung in mir erzeugte, denn so standen zwei erfahrene und ausgebildete Ritter sich gegenüber- deren Schwertführung ich bewunderte. So endete die Audienz mit dem Blutvergießen seiner herzöglichen Hoheit von Eirensee, dessen Familienbaum Ihres Standes enthoben wurde. Harte Entscheidungen wurden gefällt und ich sah zu, wie unser geliebter König rasch den Saal verließ und der Sieger dieses Duells von unserer Gardistin behandelt wurde. Fürwahr, ich war nachdenklich gestimmt, denn, jemand beabsichtigte den Tod unseres Königs- durch widerliche Intrigen oder war es der Feind selbst? Und der Kampf. Ich eilte meinem Ser nach um zu fragen, doch, ich widerstand meine Neugierde und verabschiedete mich vo meinem Mentor, wie es sich von mir gehört. Wie es ich von mir gehört. Ein Satz, den ich für mich so in der Art zum ersten Male gewählt habe. Wenn auch ich den Abend ohne Wein habe ausklinken lassen, so genügt mir der Gedanke an........

Werde ich? Oder werde ich nicht?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 02 Apr 2013 00:53, insgesamt einmal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2013 16:43    Titel:
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30. Wechselwind 256

O~ was habe ich getan?
Was führt einem Tor wie mich dazu, seiner Unvernunft gelenkt durch sei innerliches Verlangen, es zu begehen? Eine Tat zu vollführen, die ungleich meines Wesens entspricht und doch so wahr und natürlich ist, dass ich tragen muss was ich bürde? Verlangen, mein Verlangen.

Die Schlacht...
Alles was ich berühre dient dem Zweck um zu lieben meinen König, ihm zu Ehren durch die Tapferkeit, die ich erweise auf dem Schlachtfeld- und dort habe es angefangen. Sie riefen auf, und jeder Mann und gar jedes Weib traf hinzu, gerüstet und entschlossen sein Leben zu opfern, für eine gerechte Sache. So küsste uns an jenen Tag der Tod auf die Stirn, verheißungsvoll und leidenschaftlich, als warte er vor uns geradezu innerhalb den Mauern Varunas. Was scherte mich was andere mir noch als Rat auf dem Weg gaben, doch sah ich zu, wie dieser Mann, den ich verehre zu nennen mein König! stolz und entschlossen die Worte wählte, bewusst und Gewahr was auf uns zukäme. Mein Herz erfüllte sich durch diesen besonnen Mann, den ich nenne mein König, als nahm ich ein schluck von einem Kelch welcher gefüllt ward von Mut und Willen. Als er seine Klinge empor riss, erhielt ich von meinem Ser die Worte auf seine königliche Majestät zu wachen und nicht von seiner Seite zu weichen, welches mich nicht nur ehrte, sondern auch die Frage in mir aufkeimen ließ, ob meiner würdig war an der Seite unseren geliebten Königs zu streiten? Wieso gerade ich?

Mir blieb keine Zeit mehr zu verstehen, weshalb mein Schwert bedacht war nicht von ihm zu weichen, sondern die Zeit sich bewusst zu sein, mein Leben für meinen König zu lassen, mich zu opfern damit er weiter leben darf. So manch' ein Tor würde bangen um sein Leben und sich fragen, warum er gerade sein Leben ließen sollte für einen Manne wie ihm; so würde ich ihm entgegen treten mit gezückter Klinge und auffordern! Mit den Worten, dass ein Mann wie ihm uns leitet, ein Mann wie ihm uns Trost und Zusammenhalt schenkt! Jener Mann uns erfüllt mit der Wärme und Vertrautheit- ein Verlust eines Mannes wie ihm untragbar für dieses Reiche wäre! Ehe ich kurz davor stünde den Ketzer meine Klinge durch sein Herz zu stechen, um mit einem Schnitt durch seine Kehle sicher gehe, dass er auch nicht mehr danach erwache, sollte er verharren auf diese frevelhaften Bekundung. Und so zogen wir in die Schlacht, ich- an der Seite unseres Königs- gewiss, dass ihm kein Schaden ereilen würde, so die Untoten die auf uns zustürmen, erst durch mich durch müssten. Wie ein Fels war ich, unüberwindbar und zerstörerisch, der den Tod schenkt der es wagte seine Klinge ketzerisch unserem Führer aufständisch zu entgegen zu heben. Getöse, Schreie und Blut führten uns zu einem Schauplatz, bei dem ich bezeugte, dass ein Drache fiel durch die königliche Klinge. Alle Recken hoben Ihre Klinge empor um den Sieg gebührend zu schätzen, als dann das geschah, bei dem ich glaube noch immer ein Geist gesehen zu haben.

Unsere Herrin, die Lichtbringerin selbst, erschien vor uns- um ein neue Ära zu läuten, und in Ihrem Namen zwei Recken ausgelesen hatte um diese zu würdigen. Ich erstarrte für den Augenblick, war so sicher wie unsicher um zu ahnen was ich hätte als nächstes tun sollen. Die Schlacht war gewonnen, und der Heimritt fühlte sich wahrlich umso besser an, mit dem Wissen lebend ins vertraue Heim zurückzukehren. Ein Heim..

Die Flutwelle, die rasche Veränderungen. Kaum war die Schlacht vor einigen Tagen gewonnen, mussten wir mit einer bitteren Niederlage einbüßen. Eine Niederlage, bei der wir gezwungen zuzusehen, wie ein gewaltiges Beben Häuser zusammenfielen ließ und eine Flutwelle das zerstörte, was wir Heim nannten. Was wir Heim nannten.... wie ein Galgen der sich um unsere Hälse schnürte und uns den Boden von den Füßen nahm. So hilflos zogen wir fort. Als alles zum Erliegen kam, die Welt sich änderte wie verhießen, konnten wir erkennen, wir prachtvoll unsere neue Heimat wurde, die wir durch unser Schweiß, Blut und harte Arbeit wieder aufgebaut hatten. Und nun, so liege ich in meinem Zimmer im Palast seiner Majestät und seufze schwer. An jenen Abend, bei dem geladen waren die Adligen und unsersgleichen des Regiments, geriet ich in heller Aufruhr- denn seine königliche Majestät lud ein zu einer Feier unseretwegen. Kurz bevor wir aufbrachen zur Festlichkeit, konnte die Nervosität eines jeden uns vernommen werden. Die Furcht zu versagen oder etwas Falsches zu tun, ließ uns unsere Sinne trüben, für die eigentliche…

…Feier.
So standen wir, geduldig verharrend in der hiesigen und wundervollen errichteten Empfangshalle des Königs. Der Adel gesellte sich zum Adel und wir waren untereinander. Adrett gekleidet, ohne unsere Ränge, begaben wir uns zum Saal, als uns der Eintritt gewährt wurde. Mit den Eröffnungsworten und dem Ersten Tanz, so wählte Mann die Frau, um sich geschwind zu drehen, das Herz trunken vor Freude und schweißbenetzte Gesichter waren zu sehen, eine Anstrengung die wahrlich Vergnügen bereitete. Nur ich stand da, zusehend was nun geschehen möge. Ich würde mich selbst betrügen, würde ich sprechen meine Augen hätten die Anwesenheit der Knappin übergangen- vielmehr sah ich Ihr zu. Oh- Eluive, ich sah nur zu. Welch‘ anfängliche Freude verblasste in Anbetracht Ihres Lächelns, erzeugt von der Güte eines anderen Mannes, die sich auf dem Parkett erfreuten, mit glühenden Wangen und verstrickten Blicken. Ich fragte mich sodenn, wer ich war und was ich bin? Und, vertröstete mich mit dieser Antwort, als ein Schwert das vergänglicher sein könnte, als…~und Ehre und Ruhm nur erlange, so ich auf dem Schlachtfeld für meinen König sterbe. Ja so starb ich an jener Nacht, bei der meine Sphären Ihr Lachen besah. Ich versteifte, nur mein Kamerad weckte mich von meinem Tagtraum, bei der ich mein Frust an die Oberstleutnant ausließ und sie zum Tanze brachte mit einem anderen Manne. Ich nutzte die Gelegenheit die Feierlichkeit mit gewisser Distanz zu betrachten, natürlich auch, den Anschein zu wecken, wie ich es genoss. Durchaus, ich genoss es, doch war mir zum Tanze nicht zumute, noch das Mahl, welches für uns vorbereitet war, erregte meine Sinne. Ich sah nur…. Ich sah; plötzlich ein erzürntes Gesicht der Oberstleutnant. Ehe ich etwas sagen konnte, so stand auch neben mir mein Mentor. Ich fühlte die abscheuliche Rache der Oberstleutnant, die gewiss in Ihrem innern Bilder meines Unterganges durch dutzende von Blitzen vor Augen hatte; da half auch nicht die Unterstützung meines Ser’s, der den Tanz mit Ihr erforderte. Für einen Moment schluckte ich schwer, ich war im Begriff zu sterben, auf einer anderen Art des Schlachtfeldes. Ich hoffte nur auf einen raschen Tod, bei dem ich hoffentlich gleich zur Asche zerfiele, sofern meine Hände die Oberstleutnant berührten. Meine Augen schlossen sich, und als ich sie öffnete, war ich durchwegs überrascht, welche zarte Haut sie eigentlich doch hatte. Immerhin lebte ich noch, und zwei Narren hatten denselben Gedanken; so hatte ich das Gefühl dass sie mir immerhin vergab, und Temora sei Dank, sie vergab mir. So drehten und tanzten wir uns unauffällig den Weg zu den Stufen und lösten uns rasch um das Mahl endlich zu betrachten. Fern, nur fern vom Tanz- es ekelte mich an zu wissen, mit wem ich den Tanz nicht teilen konnte. Ich war erleichtert, als ließe ein Holzfäller die Stämme von seiner Schulter fallen, bei dem bloßen Anblick fern von den Tanzenden zu sein. Der Wein wirkte köstlich, das Mahl wohlzubereitet, und doch, ich benötigte frische Luft. Sie blieb mir vergönnt, als jene Frau, über die ich meine Minne verfasste- würde mein Ser ahnen, dass es sich um sie handelt, er würde mir jeden Kontakt verbieten- sich zu mir gesellte am Balkon. Ich haderte, versuchte besonnen und vernünftig zu sein. Die Vernunft, oh wahrlich, sie ist ein Wort in einer fremden Sprache, so glaube ich, denn jeder würde mir anders sagen. Die Unterhaltung mit der Knappin am Balkon, sie war von kurzer Dauer, unterbrochen von einem Lachen, welcher mich von einer gewissen Benommenheit riss. Bedrückt sah ich zu wie sie wieder ins Innere ging, während ich mich mit Worten amüsieren musste, die ich kaum wahrgenommen hatte. Ich zog mich zurück, fragend was ich hier eigentlich tat? Besinne dich, Friedrich, besinne dich! Kehre zurück in dir und finde den Zorn, und lenke ihn zu den Bastarden nach Rahal- und nicht hier her! Eine erdrückende Schwäche überkam mich, ich konnte mich nicht mehr ablenken; entweder ginge ich und hinterließ eine Spur von Ignoranz oder musste es lösen. Da kam mir ein junger Rekrut gerade zu Recht, den ich mir packte und offenkundig fragte, ob er sich mit Frauen verstünde. O~ Eluive, was redete ich für einen Stuss… um nicht weiterzugeben was mich bedrückte, es half nicht; in dem Maß wie ich es mir erhofft hatte. Und obwohl der Mut des Rekruten größer war als der meine, machte ich mich rasch herum, als der Blick wieder die Frau fing, die meine Sphären fangen wollten. Ich ging rasch herab, die Stufen, und stand überraschenderweise vor dem König, der seinen edlen Kelch hob und mir zuprostete. Erst der Kniefall, mein König, ich wage es nicht Euch minder zu schätzen; ich bin nicht würdig. Seine Gütigkeit wies auf mich zu erheben, und so vollführten wir einen kurzen Plausch, mit einer Frage ob er uns begleiten würde, es war kurz. Ein kurzes Gespräch, als dass ich denke, der König wäre von mir auf irgendeiner Weise gewahr gewesen. Durchmischt waren zum Ende meine Gefühle, bei dem ich ein Rat von meinem Mentor einholte. Seine Worte spendeten mir Trost und die Einsicht, dass das Bedeutendste im Herzen liegt: nicht zu Stein zu erstarren und mutig voran zu schreiten, mit dem Willen sein Ziel zu verfolgen. Die Schwäche die ich verspürte war verflogen, und nun gestärkt durch Mut und eisernen Willen, machte ich mich empor, die Stufen, hinauf….. zu Ihr. Ich ließ keine Zeit verstreichen und nahm sie mit mir, hinaus aus der Szenerie, bedacht nicht gesehen zu werden- vor allem gegenüber Ihrer Erlaucht- Temora fürchte ich mich vor Ihr…

So hatte ich Sie, im Mondschein, am Fluss. Mein Ziel war hier und mein Herz schlug unentwegten durch meine Brust. Dann verklang es. Jener Moment ließ eine bedrückende Stille hereinbrechen, bei jener sie einwarf wie schön dieser Platz doch seid un… ich warf ein! Nein ich konnte es nicht mehr aushalten, noch verschweigen. Ehe noch meine Worte meine Schweigsamkeit brach, betrachtete ich das schönste Bild, wie der Wind Ihr seidenblondes Haar über Ihrem bezaubernden Gesichte fegte, und ihre kristallblauen Augen mich durchdrangen. Ich warf ein… ja ich warf ein, dass jeder Ort den ich bestritt, Im Kampfe und in Ruhe, an Schönheit wächst, so ich Ihr Bild gewahr sei, der mir das unsterbliche Gefühl durch Ihr Lächeln mir schenkt. Nach diesen Worten starb ich innerlich, was… ich konnte nicht fassen was ich geschafft hatte? Nein.. eine Berührung wäre kostbar aber wahrlich nicht anstandswürdig. Es hieß nun, mit dem Mut den ich mir gefasst hatte, einem Nein entgegen zu stehen- gewiss, dass dieser nun kommen würde. Doch es kam anders als geschehen- ehe sie Worte verlauten ließ, hallten Schritte, die näher auf uns zukamen. Es war Ihr Mentor, der geradewegs zu mir blickte, und mir einen kalten Schauer über mein Mark wandern ließ. Seine Aufforderung war klar und seine Absicht deutlich zu verstehen. So ging ich in die Richtung während der Herr Oberst seinen Weg zum Regiment, so schätze ich, fortsetzte. Ich wollte nichts mehr hören, es war.. vorbei, es war… es war klares Nein das ich erwartet hatte; es wäre nur zu schwer um… Temora, was bedrückt mich nur? Einhaltend hob sie Ihre Hand, ich fuhr herum. Sie schritt auf mich zu, und ich Ihr entgegen. Meine Hand strich sanft über ihre Zarte Wange, und kostete von Ihren heißen Lippen.

Es wurde still. Die Sphären schlossen sich, ein genussvoller Moment von Süße konnte ich schmecken, als ich mich von ihrem Lippenpaar löste. Wie konnte ich nur? Was habe ich getan- und doch, als ich Ihr wohliges Lächeln in Augenschein nehmen durfte, so wusste ich, ich tat nichts falsches- sondern offenbarte Ihr mein Herz. Träume wohl und träume süß.

Mein Ser würde sagen, Friedrich du bist wie immer stets über das Ziel hinaus………

Werde ich es jemals sein?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 02 Mai 2013 09:07, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 16 Mai 2013 00:39    Titel:
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16. Eluviar 256

So still. So still; dass die Flamme der Kerze auf meinem Tisch ich habe so Laut in meinem Ohr vernehmen können, wie meine eigene Stimme. Es war um mich geschehen, ehe ich wahrlich erfasste, dass ich nun in dem hiesigen Palast vor dem König kniete. Und doch? Es war nur ein Tag davor, als mein Ser- mir das Gewand überreichte, mit jenem ich den letzten Tag als Daseins eines Knappen an dem Schrein der Tapferkeit verstreichen ließ. Ich wusste nicht, wie es um mich geschah.....

..Ser Friedrich von Myrtol. Zum Ritter ernannt am 05. Eluviar 256.

Was habe ich als Knappe über mich ergehen lassen, und ich nun im Stande bin mich zu erwehren, dieser.. Geschmacklosigkeit, mit der Stimme die mir geschenkt wurde, von seiner Majestät persönlich verliehen! Und doch seufze ich.. und während meine Lungen mit einem Atemstoß den Verdruss aus meinem Leib treiben, beginne ich so langsam zu verstehen welch' Wendungen sich ergeben, als drehe man den Weinkelch in seiner Hand, unter dem Licht einer Kerze. So klar,.. so bildhaft, unverkennbar! Mit einer gewissen Macht entsteht Verantwortung- und damit die Pflichten. Es dauerte nicht lang bis ich begriff, dass jede Ursache seine Wirkung herbei schwor- und damit die unvermeidliche Konsequenz, die ein jeder Mensch, ob Bauer, Maid, Schmied, Ritter und gar Herzog tragen muss. Die eigentliche Frage die sich mir aufwarf, wie ich nun sei- nein! Wie ich sein muss? Jeder würde mich verspotten, würde ich offenbaren wie unsicher ich doch bin. Ser Friedrich, ein einsamer Tor- dessen Liebe zum Reich so schier unendlich ist, aber nur wegen sich selbst verzagt. Das kann ich nicht zulassen und, Temora bewahre, das dies dazu führt. Mein aufrechter Stand, mein gefasster Blick, als sehe ich in den dunklen Augen des Todes, während meine Hand den Griff meines Schwertes fest umschließt- mutig und entschlossen- jahh...jah....

Mein Schwur, ist verschlungen mit meinem Herzen und ich werde lieber sterben, anstatt zu brechen wie ein Krüppel wegen dieser lächerlichen Farce. Mein... unser Name ist stolz und ehrenvoll, und wird es schaffen von den uns Wohlgesinnten und Verbündeten in Andacht und der Gunst ausgesprochen zu werden, während gefürchtet von den Feinden- in den Reihen des Westens. Unser Name steht für die unerschütterliche Loyalität dieses Reiches, für unseren König- und wenn dies mein Blut kostet.

Ich hing das Bild von der ehrenwerten Hochedlen nahe meinem Schlafgemach. Ihre Worte waren erfrischend und überaus wichtig für mich. So sollte ich auf die Frage hin, wie soll ich als Ritter sein, die Antwort mir geben, als der Ritter geleitet durch mein Herz und der Vernunft- besonnen und stark- bedacht und weise. Gnädig und erbarmungslos. Mein Elternhaus, es war mir wichtig- sehr sogar. Und doch währte ich Aufschub um den Grab meines Bruders aufzusuchen. So stand ich vor seinem Grab, alleine. Allein. Allein.

Ich hielt mich selber für einen Verrückten, der zu einem Toten sprach. Wie unvernünftig von einem Vernünftigen? Tz. Ich konnte nicht anders, und mich scherte es nicht- ich war... allein. Was hättest du mir auf dem Weg gegeben, oder ich dir? Sprich! Sag mir was du sagen willst?! Ff..Ich vergaß. Du hattest die Gunst unseres Vaters für dich gewonnen, und meinst du nicht auch- dass durch mein Werdegang Vater hätte ebenso stolz auf mich sein können? Ich denke nicht, denn er liebte dich mehr als seinen Zweitgeborenen. Ja, ich war erbost und konnte nicht loslassen. Seitdem, meine Nichte fort ist, fehlt mir meine Familie. Das Reich vertröstet mich wegen meines Kummers, und ich nenne dich doch Bruder? Wärst du unverfälscht stolz? Das frage ich mich.

So ruhe ich nun im Palast, in meiner Räumlichkeit- streiche mit meinem Daumen über den Zeigefinger, sinniere über... nichts. Ich plane ein Vorhaben mit meinem nun Ritterpaten- den ich nicht mehr nenne mein Ser. Ich werde alles Mögliche & Erdenkliche tun, bei Temora, um dieses Reich zu schützen. Und dafür muss ich noch einiges tun.

Werde ich triumphieren?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 17 Jun 2013 19:47    Titel:
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17. Schwalbenkunft 256

Ein Name erschallt mit Ehrfurcht, und ehe die Worte in mein Gehör drangen, sah ich hinab zu den Geschlagenen und empfing durch meine Klinge den wohl-gerechten Sieg. Mein innerstes Verlangen sehnte deren Tod herbei, denn es genügte nur ein Schnitt durch Ihre Kehlen und ein langer Krieg wäre für sie vorüber. Obwohl Ihr Starrsinn mich in meinem Gefühl bekräftigten, zügelte mich meine Vernunft, welcher Ihnen den Weg zurück zu Ihrem Reich gewähren ließ.

Seit dem frage ich mich, wie ein wahrer Ritter vergibt- Euch die Wahl schenkt zu fliehen, trotz einer zügellosen Zunge- sagt, schämt Ihr Euch denn nicht, denn was wisst Ihr über die Ehre, welche Ihr Euch schon längst entsagt habt, wie Eurer Vernunft? ha..

Nein, ich besann mich und gewährte Gnade, wissentlich über die Gram und deren Dummheit. Und wenn Euch meine Waffe erneut niederstreckt, so seid bewusst, ist die letzte Tugend die ich kenne die meine Herrin mir gebietet, nicht jene die Euch das Leben schenkt, sondern diejenige welche Euch jedes dumpfe Gefühl von Euren Lippen nimmt und Euch des Atems erschwert. Entrüstet werdet Ihr sein und die einfallende Kälter über Eure Gliedmaßen spüren, bis Euch die Kraft in Euren Beinen fehlt um aufrecht zu stehen; erst dann werdet Ihr wissen,... dass Euer letzte Blick meine Augen durch das kalte Stahl sein wird, der Euch in Euren Tod begleitet.

Durch dieses Wissen vermochte ich mich selbst zu beruhigen und genoss den abklingenden Abend mit einem Wein. Die Tage darauf versprachen große Änderungen; Änderungen die zwei ehrenvolle Menschen in den Adel hoben. Obwohl auch nur einer der beiden mir Nahe steht, die Andere mir das Leben hätte nehmen können, Ihres Pfades schreiten, besinne ich mich auf das was ich erreichen will: meinen König zu dienen. Wie sehr es mich erfüllte von Ihm zu hören, als sein Ritter genannt zu werden, war mir...

*Er atmet daraufhin schwer durch*

Ich erstarre. hmpf..
Es ist alles was mir bleibt und wer sich uns in den Weg stellt, verdient es nicht anders als die Strafe zu erhalten, wenn auch mit Ihrem Leben zu büßen. O- Temora schenke mir deine Gnade und erhelle durch dein Licht meinen Pfad hin zur Gerechtigkeit- wahre unser Reich und hüte unseren geliebten König. Was alles bleibt mir sonst...?

Die Tage verstrichen wie die Nächte und doch hinterließen sie eine Frage die sich mir stellt, angesichts der jüngsten Ereignisse. Werde Sie fallen und wir stehen? Mit allem hätte ich gerechnet doch nicht mit dem! Meine volle Aufmerksamkeit widme ich den bevorstehenden Schlachten, denn sie werden sein- dessen bin ich mir sicher. Kein Tag wird verstreichen an dem meine Klinge in der Schwertscheide ruht, nein. Was würde Ser von Arganta mir sagen? als Rat... mein Ritterpate? Genieße und denke daran, dass in dir auch ein Mensch ruht.

Ein Mensch, was sonst wäre ich denn, als ein Mensch, der liebt, der verzagt, der leidet und triumphiert? Mir fehlte der Triumph, und so auch er. Vielleicht ist es deshalb, warum ich Ihm auserwählt habe unter meiner Hand zu sein. Es war an jener Nacht, an dem ich Ihm zum Friedhof führte, Ihm bewusste machte, dass wofür wir leben- hier enden mag. Und Sie werden uns vergessen, so viel steht fest. Doch wir machen uns unsterblich, indem wir ein Zeichen setzen, auf dass das Ziel unseres Reiches sich erfüllt- und unser Tod nur ein Mittel zum Zweck dient, den wir bereit sind einzugehen. Er war so still...

Ich gewährte Ihm Zeit, er sollte darüber nachdenken und ich war unsicher, ob er es denn so wollte. Die Zeit verstrich und er erzählte mir, von seinem Pein, dem Leid... die Sorge und..

Ich schenke Ihm die Möglichkeit eines Neuanfanges- nun bin ich der, der ich mal war, und er nun ist.

*Seine Mundwinkel heben ein sachtes Schmunzeln auf sein Gesicht*

Er macht sich gut, bis jetzt. Doch mir deucht, es wird etwas geschehen, etwas Unvorhersehbares. Temora schenke mir die Kraft zu belohnen und zu strafen Ihn wie mein Sohn. Ich seufze.. ja..

Die Liebe reißt mich in Ihre tiefen hinab zu einer entzückenden Schönheit die es mir schwer macht die Härte die ich mir bemühe zu wahren, bei Ihr zu halten. Diese Schwäche könnte mein Tod sein und doch unabhängig dessen koste ich davon mit Freude und Sehnsucht. Unser gemeinsamer Weg führte uns zu einem stillen und verlassenen Ort, unbeobachtet. Allein.. es war unzüchtig- nur ich versuchte, trotz den Worten die wir wechselten, es zu wahren- was .. hm..was, was.... was hätte nicht sein dürfen, an dieser Nacht; oh, Herrin...

*Ein gequältes Seufzen ertönt aus ihm, während er sich in seinem Sessel zurücklehnt*

Ich gräme mich, noch vielmehr dafür, dass ich Sie verließ ohne Ihr einzugestehen, was ich für sie empfinde- was mir an Freude bereitet, genügt allein Ihr Antlitz dafür und ich.. ich freue.. mich. Ach!

*Er schlägt seinen leeren Weinkelch vom Tisch*

Ein Tor... besinne dich Friedrich. Wahre wer du jetzt bist, und wahre das wer du damals warst. Also verleugne dich nicht selbst. Die Nacht zieht herbei, erneut.. der Tag ist fort und meine Gedanken... sie sind heute so wirr... und doch so nah bei Ihr...

Bist du nah oder fern?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 17 Jun 2013 22:09, insgesamt 5-mal bearbeitet
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