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Spiegel meiner Gedanken
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Friedrich Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 17 Okt 2010 00:38    Titel: Spiegel meiner Gedanken
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17. Goldblatt 253

Hätte jemand geahnt, dass es meines Vaters letzter Wunsch war ihn zu sehen. Seine Reise zurück nach Breitenstein ließ mich erkennen von dem größten Verlust den ein Mensch beklagen dürft’. Es zerriss ihm regelrecht, ein Blick der seine letzte Hoffnung lediglich nur an mich band, ein kurzer verbrannter Docht mit kleiner Flamme, drohend zu erlischen. Es erlosch, in Anbetracht seiner Trauer, in Anbetracht tiefer mitschuldloser Mitschuld, in Anbetracht einem unbändigen Schmerz aus Verantwortlichkeit und Möglichkeiten.

Bevor er seine Augen für immer im unseren Bett schloss, waren seine heisren Worte nur an mich gerichtet. Sie ertönten dennoch in meinem Ohr klangvoll und bedauernd- seinen Stolz zusammenzuführen. Nun sei er fort, und ich blieb übrig, aber es hind’re doch nicht uns zu sehen. Ich versprach es ihm, während mein Geleit an den Grenzen des neuen Reiches endete, und er mich mit einer letzten Träne küsste. Vor mir stand nun, mein Vater, der erkrankte an Sorge und seine Ruhe fand.

Mich hielt es nicht mehr fest, diese Stadt. Ich machte mich fort nach Gerimor, diese Landen, die vieles in unserem Kapitel veränderte, vor allem die von Andreas. Ich wart angekommen,
und unter den einigen, gar Ritter, ist der Name meines Halbbruders bekannt. Mich durchfuhr sofort mein Wille mein Versprechen einzulösen- eine innere Leidenschaft das Gesagte zu halten. Adoran- dort sollte er sein. Bevor ich mich in die Kutsche bewog- erfuhr ich, dass er eine Tochter hatte. Ich gab keine Antwort, ich war durchwühlt und war nicht in der Fassung irgendwas dazu zu sagen. Der Weg war holprig, und nicht lang genug um nachzudenken. Schließlich dort angekommen fand ich ihn. Ein schön verzierter Grabstein. Mich beklemmte das Gefühl der Verwirrtheit- als ich den Namen seiner Nachbarin las. Meine Worte fielen mir leicht, denn ich sagte ihm- dass ich ihn nie sah doch verbunden fühlte. Er möge Vater sehen und vereint mit ihm über Kleinigkeiten reden, wie er es doch gewöhnt war. Sprechen über die Werke, über die ihr eigen geführtes Leben; und nur ich blieb zurück. Ich wusst’ nicht zu Recht, und nicht zu Recht über Vivien.

Vermag ich hier ebenso zu leben ?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich Myrtol am 17 Okt 2010 00:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Friedrich Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 06 Apr 2011 22:06    Titel:
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06. Wechselwind 254

Vaters letzter Wunsch und ich blieb zurück.
Die Sehnsucht meines Herzens bricht mir, und verlor sich zu Tropfen der Hoffnungslosigkeit zu einem Teich;

Einem Teich, dessen Gewahr ich erst ward, als es um mich geschah.
Ich vermochte schwer die Beginnen meiner Personae, doch das bezaubernde Lächeln erweichte und ergreifte meine Seele zu tiefst,
und verleitet mich zu Rufen der Freude. Doch. Ja aber doch.

Das Schwert was mir jetzt in die Hand gedrückt wird, von mir selbst,
ich als Bruder jener Allianzmitglieder? Eine Bürde die ich trage, eine Verantwortlichkeit die drückt und ich bewältigen muss- doch wie es halten ob des Gefühls der Einsamkeit? Ein Gefühl der Stärke schwächt mir und gleitet aus meinen Gliedern, aus der Seele weil alles was ich besaß auf eine Szene setze. Lang war ich fort, betrachtete die tiefe der dunklen Nächte; studierte sie. Fühlte mich den Sternen näher als ich zu irgendjemanden hier herbeiführen könnte. Ich erleide Pein, welches meiner Familie seid ihres Daseins verfolgte. Ich verfolge mich selbst.

Doch. Ja aber doch. Als das Sternen Glitzers auf den sanften Zügen des Meeres in Berchgard wiederspiegelte, ward es Binnen meines Körpers tänzelnde Gefühle kräftig zu vernehmen. Ich vernahm meine Zugehörigkeit hier, weil ich alles auf Erden verlor und ich verbleibe. Ich lebe für mich, und sterbe für sie. Ich lebe für Euch, und sterbe sodann für mich?
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Friedrich Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 18 Apr 2011 22:32    Titel:
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18. Wechselwind 254

Ich sterbe sodann für mich.
O- Unbekümmerlichkeit, mein Name ist Friedrich.
Wie du erklingst in einem weichen Ton, wie des eines spielenden Vogels, so genussvoll.
Du streckst breit deine Flügel, wie dem eines, und blickst hinab mit deinen himmelsgleichen Augen zu den fernen kleinen Fenstern, an dem wir verharren und warten.

"Wo willst du sein?", erklingt zart die Stimme eines Kindes, doch wir sprechen des Kindes Heil zugunsten, liebkosen uns're Kinder zart und zeigen Bilder, selbst gezeichnet, von dir. Aber in den wahren Spiegel, unser einen, sieht sich das Wissen um dein verbittert und trist. Wir verfehlten die Linien , wohl weil wir vergaßen, oder gar nicht mehr einsehen, oder um des Wissens Willen verneinen, weil die Geduld unsre Seele zerfraß und wir das begierden, welches in unseren gefräßigen Krallen dar bot. Verfälschst warst du in den Gedächtnis der Menscheit- die bezeugt im Kindesalter an; aber du verlierst an Glaubwürdigkeit. Während du oben verweilst, und scheinbar gewiss bist, dass es dich selbst gibt, bleibst du dort. Du bist nur fern. Weit ab, und wir erkennen dich nicht mehr, in den kleinsten Zügen selbst! Erblinden wir denn jetzt?

Nein, wir wollen uns nicht besinnen. Und wenn dann, dann scheinbar nur weil wir das Besinnen als Vogel sehen wie dich, aber tot zu Boden faellt, und wir dann erkennen- dass wir uns besinnen müssen. Dafür musste unsere Burg fallen.

Dafür musste unsere Burg fallen. Wir schlachteten ihre Leiber, stießen heftig die Klinge, tief in ihre Brüste. Er spuckte auf mich Blut, doch unbekümmerlich schob man die Klinge tiefer, und tiefer, wenn auch langsam. Man verspürte wie die Klinge das Fleisch zerschnitt, das warme Blut über den kalten Stahl floß, und der kalte Stahl die harten Knochen weich werden ließen und zerbärsten ließ. Und weichlich mit zitternder Miene man angesehen wird. Man flüstert: "Wohle Nacht, geb dich hin des schmerzlichen Liedes und verklinge sanft. Leb wohl."

Eluive und Temora, ich weine blut. Ich weinte blut.

Nach eine fremde Bekanntschaft; gebildet und mystisch- geheimnisvoll. Sie zu kennen birgt mir Freude, und dann glaub ich an den Vogel. An dich.

Verzeiht mir, für meine Taten- denn erst dann wünsche ich mir den toten Vogel wieder lebendig. Doch ich besinne mich auf dich. O- Vogel, du bist dort oben, ich hoffe es. Sei uns hold- denn ich ergebe mich einem Reich, dessen Überzeugungen mich überzeugen.

So werden jemals deine Flügel denn müde? Oder bin ich es, der müde erscheint? Ich vernahm, dass die Hoffnung zuletzt stirbt- aber woran messe ich? An dich, oder an dem Toten? Der Naturverbundene würde dich sagen.

Ich muss schlafen. So küss ich die Nacht, unter heißen Tränen der Gesichtslosigkeit, und ich beginne mit einer neuen Erkenntnis. Ich verbleibe geduldig an meinem Fenster.

Was verspricht es mir?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich Myrtol am 18 Apr 2011 22:36, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Friedrich Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2011 00:05    Titel:
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27. Wechselwind 254

Was versprichst du mir?
Jedes vernehmbare Wort, bohrt sich tief in meine Gedanken. Wirr, scheint alles auf einmal, so, wirr? Und das Wissen spendet mir Klarheit, doch senken sich derweil meine Freuden tiefer als ich es wollen würde. Machtlos stehe ich mir selbst gegenüber und fasse streng meiner selbst; nein! Du sollst dich nicht ergeben, was andere in deiner Familie.. ich kann es nicht aussprechen.

Schattenloser Friedrich. Ich werfe keines, denn was mich verfolgt ist die Gehörigkeit- eine Silhouette die Dunkelheit verdrängt, doch nicht jenen der sich tief in meinem Herzen verbirgt.

Gefühle, wie ich verstand an mir selbst, sind des Menschens naher als sie es hätten wollen. Gefühlvoll, gefühlvoller als man es nicht für erdenklich hielt; ja ich bin es. Sowie mein Vater es mir sagte- Ähnlichkeit. Doch Ähnlichkeit versteckt nicht meinen Schatten. Ich gräme mich, weil mir es schwer fällt eines solch bezaubernden Wesen, die mein Halbbruder vermochte zu schöpfen, einen Vater zu schenken. Familie zu schenken. Ich besaß immerhin eine Mutter, doch einen Vater, der selten fragte:
"Friedrich, wie geht es dir?". Stets, wenn die zarten Hände sich um mein Leib schlingen, überkommt mich des Wohlwonnen so sehr, dass ich unbeschwinglich lächle. Aber dann, weiß ich einfach nicht mehr weiter. Sie ist etwas, was der Erhalt zwingend sein muss. Ich traue mir zu, zu töten wenn es sein muss, zu kämpfen wenn es sein muss und meiner selbst unmündig zu sprechen, wenn es sein muss, wenn auch widerwillig, aber gerecht für die Sache. Doch ich traue mich nicht, etwas zu formen, dass ich selbst sein könnte.

Ich wünscht' es ließe sich vieles ändern.


Zuletzt bearbeitet von Friedrich Myrtol am 28 Apr 2011 07:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 29 Dez 2011 23:54    Titel:
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29. Alatner 254

Ich wünscht' es ließ sich formen.
Bedenklos formen, wie ein Schreiner vermag das Holz, ein Metz den Stein und eine Liebende ihr trauerndes Herz besänftigen in armutreicher Blindheit. Es soll festen Bestand sein, wie es aus den Worten eines Überzeugten, egal welchen Geschlechts: "Es ist mir eigen, und nicht den Sternen- denn vermag ich den Tag zu überdauern im Nichts gefangen, befange ich mich selbst. Meine Benommheit soll nicht hindern zu träumen, doch wissen dass die Beständigkeit auf Erden treffen wird, und in den ruhenlosen Nächten die Träume ruhen."

Ein zärtlicher Kuss soll sich ergießen über meine heißen Wangen, meine Augen, meine Stirn- einfach... Zeigt mir Euer Mitgefühl, denn ich sehne mich nach der Unsterblichkeit, einem Ort zu erfahren, an dem ihr sagt, es wäre angemessen dort zu sein, dort zu vergeben und sich im Reinen zu wissen. Einem Ort zu erfahren, an dem Ihr sein wollt, wie ihr erdenkt. Erdenkt zu sein, wie Ihr in Euren künsten Vorstellungen das Leben vorstellt. Es vorstellt, wie es jetzt doch nicht ist?

Ich zerbreche im Zwist, das nicht zu treffen, was mir jemals und es je sein wird, im Verborgenen verbleibt. Nur ein Ort... der Ort... Eluives ihrer. Und doch deucht mir die so liebkosende Benommenheit meinen sehenswerten Wünschen. Wäre die Wahrheit denn nicht so leichter zu ertragen, als sie in Wirklichkeit dann wäre?

So sagte einst eine zarte Stimme, Menschen seien Menschen, doch glaubt Ihr ernsthaft selbst daran? Verschweigt Ihr somit denn nicht, dass der Mensch sich an seinen Träumen misst? An jene Tatsache, die ich nicht begreifen kann? Etwas zu wollen, was längst vergänglich war, und vergänglich ist? Und Euer Blick nach vorn Euch einredet, es war einst anders- doch was Ihr wahrlich seht, ist das unlängst verblassene Bild, doch im Innern so real erscheint als könntet ihr noch danach greifen, aber im Vergleich was Euch nun jetzt bevorsteht, ihr künftige schmerzüberdauernder Trauer schimpft? Und wenn nicht, was dann?

Und doch, so verharre ich in jeder Nacht einsam auf meinem Bett, mit den Gedanken fern, und den Überlegungen, dass Hoffen in Misszustände zu sehen, und daran zu sterben. Hoffnungslosigkeit. Eine zarte Melodie soll mich wiegen, in einem Schlaf, in der die Lösung in der Absicht hinterlegt ist.

Was könnte mich noch erfreuen?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 30 Dez 2011 19:14    Titel:
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30. Alatner 254

Es freut mich.
Ich entbehre mich des einen Tages dem sterblichen Schlaf, und dabei wiederfuhr mir ein aufkommendes und gänzlich unbekanntes, unsterbliches Gefühl- der mein Empfinden, meines so angedachten Experimentes, Ruhe bescherte. O- Meine Sphären bewahren die untastbare Schönheit der Natur, meine Ohren vernahmen jedes unverkennbare Geräusch als den Klang unwiderbringlicher Momente, an dem jedes Einzelne sich von anderen abhebt und sich in ihrer Unendlichkeit manifistiert. Und meine Finger? Sie streichen über die gefrorenen Blätter, Zweige. Und meine Finger? Sie lassen den kühlen Wind, der all' meine Gefühle bändigt, durch Sie hindurch fahren, auf dass die sanfte Zärtlichkeit mein Antlitz durchdringt und mein Licht erreicht und ein Lied spielt, wie der einer Mutter ihr Kind zur Ruhe gedacht'.

O weh, ich brauche mehr- ich giere nach dem Gefühl der Vollständigkeit- lasst nicht nach, denn noch nie erlebte ich meine Familie so nahe, als durchschreite ich die Stufen der Unsterblichkeit empor zu meiner Familie hinauf! Ich sehe deine Tränen! Ich sehe die Euren auf mich hinab, und all was mich bekümmert verfliegt wie eines Vogels Zug nach Süden- eines unvergesslichen Momentes! Unvergesslich! Vergebt mir, rufe ich, ich rufe mit vollen Tönen, kräftig, dass ihr hört! Hört ihr nicht, wenn ich vor euch trete. Weiter erklimme ich, und weiter, und des Lächelns überkommt mich, denn ich bin einem so fremden Lachen hold! Noch nie lachte ich! Noch nie! Nur eine Stufe und ihr seid mir entfernt, wie mein Glaube an Eluive.

Es ist, es ist unfassbar. Werdet ihr fallen, oder tue ich fallen?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 16 März 2012 05:33    Titel:
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16. Lenzing 255

Zitternde Hände, ein starrer Blick- O weh, ich schaue mich an. O weg, hinfort! Denn ich schaue mich an! Wie sehr ich mich in mir selber täuschte, ein Trugschluss. Wie sehr ich in meine Fähigkeiten glaubte, diese aber jedoch so wahr wie die Stärke Eluives, die die Welt hält wie Bäume die Äste. Die Nacht erscheint so furchtbar lang, denn wie ich empfinde die Einsamkeit trostlos und befriedigend- sitze ich da Daheim, mit dem Rücken zur Wand und die Augen zu den Sternen. Frei ist mein Blick, ich kann sie von mir aus sehen. Kopfschüttelnd über die Geschehnisse. Ich verlor meine Identität, ich haben sie verloren, zu jedem Zeitpunkt in denen ich güldene, meeresreine blauen schwere Farben an mir trage, mit Eluives Gnade sie dennoch wiederzufinden, indem ich jene Verluste abziehe. Doch wie lang wird es mich schützen? Umso länger und umso öfter verlier ich das Gespür, mein Gehör, meine Empfindung zur Natur. Es muss her, Menschen verdrießen Erinnerungen und Wert, wie Tränen wie ich sie jetzt vergieß‘.

Nein; Ein Engel- eingefasst mittig in einer Smaragd umrandeten Sphäre, ihre Hände zusammen gefalten, liegt darauf schwebend ein Blatt. Das Blatt groß genug, dass ein Schwert senkrecht hindurch sticht, mit dem Griff nach oben. Das Blatt groß genug um an der Spitze - M graviert. Es soll mich wissen lassen- woher ich stamme. Es soll mich wissen lassen und nicht erinnern- es darf mir keine Sekunde entfallen.

Sobald ich es in meinen Händen, und um meinen Hals trage- ergeht es mir besser. Meine Tränen sie hören auf aber die Einsamkeit bleibt, selbst in meinem Haus. Ein Windstoß aus dem Fenster tötete die letzten Kerzenflammen in meinem Schlafgemach- ich schließe- und kehre in eine Welt, die mir lieber ist als die ich hier wahrlich empfinde.

Werde ich doch verlieren?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2012 02:44    Titel:
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26. Lenzing 255

Ich verliere mich aus den Sinnen.
Die vergangenen Tage bescherten großes Unheil über meine Befindlichkeit, denn was mir so nah erschien wie meine Familie, rückte nun doch in weiter Ferne. Diese Stufen die ich so nah gesehen habe, verkannt. Diese sonst verspürte Betrübtheit über solch' Verlust, hatte meinen Herz gewiss mit einem widerlich und unvergessenen Schmerz hinterlassen, mich meist dazu verleitet zurückzukehren an Orte die mich besänftigen. Aber diesmal minder. Ich erinnere mich, doch zuvor:

Unvorstellbar dessen ich gewahr bin über des Standes- ich bin bürgerlich. Und Sie? Wie vermag ich Worte zu verfassen dessen Schönheit wie dem reinsten diamantenen Edelstein übertrifft, es keiner Form Lippen erschuf die Eluives Mächten überstiegen, möglich zu vergleichen mit dem was sie verkörpert. Ihr blondes Haar, ihr Auftreten lässt mein Atem rauben und meine Sinne schwinden bei jedem Wort die ihre Lippen verlassen, gräme ich mich wegen's blanke Gewissen- dass ich es bin die ihre Worte geschenkt'.

Und ich verlor mich bei den Gedanken. Nein, so redete ich mir meines Wertes minder, denn es war nicht nur der Stand der mich zu diesem Eluives reinste Blüte trennte, sondern die Gegebenheit ihres makellosen Anscheins, als vertrage sich Mond & Sonne. Ich musste fort, ich musste mich fassen. Ich verlor. Mein Weg zu einem alten Greis, dessen bemerkenswerte Art sich in der Verbundenheit der Natur in Reinheit wiederspiegelte, die mich in Nostalgie versetzt' an meine Kindheit. Wie sehr auch Vater mich zurück wies in seiner Engstirnigkeit- er hatte andere wesentlich, so scheinbar, wichtigere Dinge zu tun. Er war mehr um dessen besonderen Sohnes mehr angetan als sein Zweitgeborener'. Mutter verlor Tränen, glühend heiße- denn wie sehr sie verspürte ihren Mann an etwas zu verlieren, war ich ihr einziger Halt. Und doch war Mutter kein Vater- aber meine Liebe gewährt ihr für ewig, denn ich teile mein Glück nur mit ihr, bis an jenem Tag als sie von mir ging. In meinen Jahren als Heranreifender fehlte mir mein Vater, so zog es mich nachts fort. Die Studien die Bertram interessierten waren für mich unbedeutend, sie erfüllten nicht meine Sehnsucht nach Familie die ich so stark in mir hatte. Jede Nacht, flüchtete ich, rannte ich, brennenden Atems- ich keuchte. Ein einsam verlassener Ort, durchzogen von einem schmalen Fluss, und so man genau lauschte nicht nur sah, sondern das Geräusch der Strömung vernahm als ein sanftes Lied Eluives ihrer. Die Bäume zollten der Schönheit ihren Respekt und beließen den Ort unberührt, sodass ungehindert die schönsten Blüten wuchsen und das Gras an dortiger Stelle kräftiger und wilder schien als sonst im Wald. Ich legte mich nicht weit vom Fluss, bis eines Nachts ein junger Wolfswelpe auf der anderen Seite des Flusses erschien. Meine Glieder zitterten vor Furcht, denn ich bangte zum Ersten male um mein Leben. Doch bevor es ward möglich nur eine einzige Bewegung zu vollführen, entgegnete ich den Blick des Welpen, dessen Tätigkeit nur darin bestand die klar-köstlichen vom Mond kristallschimmernden Tropfen des Flusses zu genießen. Ich blickte in die Ferne. Er oder gar Sie war allein. Ich ging. Ich ließ ihn oder sie trinken. Meine Neugierde an den nächst folgenden Tagen, Monaten, Jahren, ließen mich immer erneut auf den Wolf treffen- und genau an jenem Tag als ich ihm oder ihr Worte zuteil kommen ließ, setzte er oder sie sich auf seinen oder ihren Hinterbeinen, die Feuchte um seiner oder ihrer Schnauze leckend, als wäre es köstlicher Wein, erntete ich des Wolfes Blick. Er oder Sie leihte mir sein oder ihr Ohr. Bei der bloßen Erwähnung meines Vaters, nach all den Jahren, verschwand der Wolf in den Wald und ich sah ihn oder sie nie wieder. Just genau an demselben Tag in der Früh erschien mein Vater, dessen Ewigkeit dem Ende zuneigte. Ich begann zu stutzen- nichts hielt mich hier. Mutter war nach Bertram fort und seine Worte musste ich Folge leisten.

Ich verlor.

Um nicht zu verlieren, an allem was mir übrig bleib, war mir der Wunsch jener Kette von großer Bedeutsamkeit- es durfte nicht mehr von mir weichen. Der Schmied überreichte Sie mir:

Des fabelhaften Wesens mit breitgeschlagenen Flügen waren Vaters Erzählungen her, die Eluives Wesen im Kern symbolisierte. Das Schwert erzählt über die Geschichte der Bemühungen die notwendig seien die den Kampf mit Blut beschreiben, welch' Seel‘ und Körper zugleich beträfe. Das Blatt beschreibt unsere Verbundenheit zur Natur, und das M. ist mein Familienname. Es darf mir nie entfallen, also habe ich nicht mehr verloren. Doch so trieb es mich an das Grab meines Halbbruders Andreas und seiner Frau Myra. Meine Worte erklangen betroffen. Ich bat ihn um Rat. Ich kann nicht weiter darüber erzählen, denn während meine Feder diese Worte hier niederlegt, rinnen meine Tränen unaufhaltsam die Wangen herab, denn es ist mir verwehrt eine Familie zu besitzen wie Bruder sie hatte. Ich stocke. Ich verbleibe daheim.

Ich erzürne.


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 26 März 2012 03:06, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 14 Apr 2012 09:18    Titel:
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14. Wechselwind 255

Gemildert seien meine Gedanken, die ich versuche seid gestrigen Geschehnissen aus dem Himmel zu lesen und ihre Bedeutung für mein Schicksal zu bestimmen. Gemildert seien meine Sphären, beim Anblick jener Tugendhaften die ihre Bestimmung folgen; eine Ritterin die Meines vernahm und ich Ihrer. Ich entsinne mich an die vergangenen Tage, an unseren durch schicksalhaft- geleiteten Besuch unserer Geliebten und Vermissten- an dem wir die Worte seit langem wieder wechselten. Wie kann ich von Melancholie sprechen? denn sie wirkte fern und augenscheinlich hart betroffen über ihre Vergangenheit, ihr Ausweg ihre Pflicht zu Temora sei. Es erschütterte mich ein wenig- den Gedanken zu haben ausschließlich für die Herrin zu leben. Mich schmerzte zu Anfangs ihre harten Worte, nicht weil ich denen glaubte- O nein:
Sondern vielmehr daran wie sie erzürnte. Wie so selten auch, begegnete ich ihr, und das Empfinden mir vermittelt worden, diese Ferne zwischen uns deutlich zu entschwinden drohte. Wahrlich Eluive, O wahrlich Temora- ihr habt geschaffen eine holde Ritterin, denn ihr ward möglich meinen Tag mit einem ehrlichen Lächeln zu beginnen, seit ich Ihre Anwesenheit im Kloster vernahm. Ihre Worte seien so besonnen und beruhigen meine Naivität und so schreckhafte Vorsichtigkeit gegenüber Thematiken, die mir so wohlen Gefühls entgegenbrachten, als dass ich es für unvorstellbar hielt.
Es verflog in diesem einen Augenblick, zwar nicht bei den Worten: die Freude zu verspüren meines Anblickes- nein! Es war die Zweisamkeit in der Bibliothek und mit ihr ein atemraubendes Lächeln, dem ich -wenn auch nur kurz- gewahr wurde. O Eluive, schenke mir einen Moment, indem du ihr erneut ein Anflug jenes so liebsamen Lächelns schenkst! In der Bibliothek waren so interessante Werke, wie der diamantene Kodex, die 7 Tugenden und die Entstehungsgeschichte und ich befragte die ehrenwerte Ritterin über ihre Meinung. Es war wundervoll.

Meine Dienste im Regiment sind unabkömmlich und werden von neuen gefordert- seltsam ob der Sturheit und dessen Stolz, welches beinahe an Überheblichkeit grenzt. Mein Gemüt ist keines der gern Verachtung schenkt, sondern Bewunderung, Anerkennung und Respekt. Ich lernte dies seit der Begegnung mit dem Wolf -in meiner Kindheit. Ich werde nicht zulassen, dass den Gefangenen schlecht ergehen wird- und ich werde nicht zulassen, dass das Regiment meine Dienste minder schätzt. Ich werde mich aufopfern, Ihnen Verständnis und doch Härte schenken, mich den Einschüchterungen tapfer entgegen stellen, gerecht entscheiden, ehrenhaft verbleiben, demutsvoll mein Haupt senken zu den Obrigen und selbst zu den Kleinen, besonnen und in Andenken der Schirmherrin- und all dies im gerechten Maß! In der Ausdauer meiner heiligen Stärke! Ich danke Euch Ritterin.

Die Tage erschienen voller Geschehnissen, bis mich eines Tages der ehrenwerte Ritter zu sich ins Haus lud. Entzückende Einrichtung und beeindruckendes Hause! Mir wurd' es beinahe schwindelig um seine Worte, ich konnte kaum eines Wortes mehr fassen ob seinen Befragungen! O Temora schenke mir Kraft! Ich stürzte auf meine Knie und dankte und versprach die ihm mir aufgetragene Gedenkzeit weise zu nutzen. Die Aufgaben sind groß und viel- doch nachzustreben im Gefühl der heiligen Stärke; denn Temora sei mit mir! Und ich werde bluten wenn es sein muss, für meine Überzeugung für Temora und dem Reich!

Denn das Ansinnen des alumenischen Reiches vereinbart das wunderbare Lied Eluives, mit dem allmächtigen Schutz der nicht fehllosen Schirmherrin! Denn Sie selbst war nicht fehlerlos, welches mir Mut und Kraft schenkt aus meinen Fehler zu lernen und zu wachsen! Durch Ihr Schwert, ihren Lippen und ihr Schild entspringt das Reich- denn wir folgen diese Gesetze zum Wohle der Reichsbürger und seinen Adel, die uns das Leben auf Ostgerimor ermöglichen. Mein Schwert soll für Sie sein!

Ich erstarke!
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 15 Apr 2012 17:09    Titel:
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15. Wechselwind 255

Ein so spürbarer Traum, und ich hadere noch immer ob es wahr oder unwahr war?

Es war nicht mehr das Haus in dem ich erwachte, denn ich stand gekleidet und gedankenverloren auf einem Weg, der einzig in einer pechschwarzen Dunkelheit zu sehen war. Ich fürchtete mich, zugegeben, aber nach kurzer Besinnung & auf leisen Sohlen jenen einsamen Pfad entlang schritt. Ich erkannte nach einigen Schritten die verzerrten Umrisse der Häuser, und als aus meinem Lippenpaar Berchgard entglitt, bebte die Erde urplötzlich. Am Ende meines Pfads riss es in einem gleißenden Licht das Westtor Berchgards aus dem Boden heraus. Ich stürzte auf meinem Arm und als das Donnern endete blickte ich auf, zaghaft aufrichtend, und begann meine Schritte vorsichtig erneut. Doch von jenen seltsamerweise wenige, um eine solch große Distanz bis zum Tor zu erreichen. Überraschenderweise befand ich mich vor Varuna, dessen Altern zurückschritt und die Stadt in einer wunderprächtigen Schönheit erstrahlen ließ. Die verdorrten Grashalme wuchsen zu neuem Leben, und gesehen ward tote Sträucher die aufwuchsen und Blätter von Boden sich zu ihnen aufhoben. Ich wagte einige Schritte hinein in jene Stadt, ohne die Befürchtung von den Unlebenden angegriffen zu werden. In der Mitte der Stadt angelangt, wendete ich meinen Blick, zu einer wunderbaren Allee, geziert waren mittig und an den Mosaik bestückten Straßenseiten prachtvolle Wallnussbäume. Ich fühlte das Verlangen nach Rast und nahm mir Platz auf einen der vielen Bänke, griff aus unerfindlichen Gründen das Stück Brot vom leeren Nachbarplatz neben mir auf und fütterte einen kleinen Vogel. Schon von der Ferne vernahm ich das Aufschlagen von Hufeisen auf den Boden, und mir wurde ein Blick geschenkt einer wundervollen blondhaarigen Frau, dessen Augen so tiefgründig war, wie das Meer Alathairs es nur sein konnte. Dennoch erntete ich nicht eines Ihrer Blicke, und so seufzte ich auf, und beim Zurückwenden den Vogel erneut zu besehen, war dieser fort- Eine Stimme erklang plötzlich neben mir. Ich erstarrte. Die Stimme erwähnte meinen Namen, sie wirkte so vertraut und so besonnen, hatte ich jene beinahe die meines Vaters verwechselt? Sie sprach zu mir, dass Vater mich liebte. Ich wandte mein Blick nicht überraschend zur Seite, sondern sah bei einem kurzen Wendung meiner Sphären die Beine meines Sitznachbarn. Mein Nachbar fuhr fort, es wäre nicht mehr all zu weit. Ich wusste nicht von was er sprach, aber verdeutlichte mir fortführend, ich könne es schaffen- die Hürden die mir bevorstünden. Ich solle nicht daran zweifeln. Prompt wechselte sich meine Gefühlslage von verwirrt zu bedenklich. Doch gerade sein letzter: Friedrich, gebe Acht auf die Engel dieses Landes. Mein Herz stockte, es fühlte sich so an als bliebe es mir im Halse stecken, ein Gefühl als stünde ich und die Welt still. Mein Blick konnte nicht anders, ich wendet mich zu meinem Sitznachbarn- ich sah deutlich das blonde Haar, doch ob blankes Entsetzen oder Überraschung Grund war mich von meinem Platz zu erheben? Meine Glieder froren im Stehen ein, als ich durch die leere seines Kopfes sah, als besäße er kein Gesicht. Die Welt altertet erneut so schnell wieder- Varuna loderte in Flammen auf und zerfiel wieder zur dunklen Asche. Alles lief in augenlidschnelle Zeit zurück von dem ich her kam, und zurück angekommen wo ich stand, sah ich den Kronritter. Die Stimme von Varuna ertönte erneut: „Bedenke“. Mich durchfuhr ein Blitz der vom Himmel zu mir hinunter schoss, ich zuckte mit den Augen und erwartete einen tödlichen Schmerz, doch stattdessen fühlte ich mich besonnen und klar. Beim Schauen sah ich den Kronritter wie er auf mich zu kam, seine Lippen bewegten sich, aber ohne Laut. Und ich erwiderte: „Ich sah den Schrecken welches Varuna ereilte... ich sah die Pein. Meine Bedenkzeit ist um“. Ich erntete ein Nicken und er wies mich auf ihn zu folgen. Als das Ritters Licht um ihn wabte, mehr und mehr, wandte ich mein Blick und....


Ich erwachte von einem schicksalshaften Traum. O- Temora, war dein Licht jener Blitz der mir meinen Geist öffnete? Ich sehe es so klar vor meinen Augen. Am selben Tag ritt ich eilig zum Ritter- ich stockte, war es doch zu voreilig? Die Stimme pochte wieder und wieder in meinen Gedanken, und vereinbarte sich mit meinem Gefühl. Ich fasste meinen Mut und entgegnete dem Ritter meine unwiederbringlichen Worte, im festen Wissen für diese einzustehen; es sei keine Frage der Zeit mehr, es sei eine Frage des Willens. Und so folgte ich ihm. Und was mir dieser Weg ebnet, ist das Ziel meiner Ziele. Und ich gelobte die Treue. Der Traum? Er wurde wahr.

Wo werde ich laufen?


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 16 Apr 2012 08:06, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 20 Apr 2012 10:28    Titel:
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20. Wechselwind 255

Ich wähle heute noch zugenommen meine Schritte, wenn es mich im frühen Morgen aus meinem Bett entlockt. Das Leben als Knappe zu beginnen, ist wahrlich anders als mein Dasein als Rekrut. Die genauen Wortlaute nach meinem Schwur der Treue, bei meinem so jetzt genannten Mentor, verinnerliche ich tief in meinem Herzen. Später in das so prächtige Anwesen meines Mentors zurückgekommen, erzählte er mir, dass meine Verfügbarkeit äußerst wichtig wäre und ich somit in sein Anwesen einziehen müsste. Schon seit einer kurzen Weile lebe ich nun bei meinem Ritter, wie seltsam das auch klingen mag. Mein Ritter- ist mein Herr. Ich muss unweigerlich etwas schmunzeln, denn bislang scheine ich mein großes Glück nicht zu glauben, obwohl die ehrenwerte Lady mich stets daran erinnert. Sie scheint wahrlich meinen und ihren ehemaligen Mentor tiefen Respekt und Bewunderung zu zollen. Dem Ritter Strenge ist deutlich zu vernehmen, durch die vorgegebene Rüstung die er mir überreicht und ist es mir gestattet nur jene als Wehr anzulegen und keine andere außerhalb meines Dienstes; doch sprach er durch Verdienste werde ich aufgebesserte Rüstungsteile erhalten. Doch erstaunlich, wie streng er auch sein mag, so offenen Herzens, Ehrlichkeit und Geduld wie er auch besitzt- hätte ich am Wenigsten erwartet? Die Lektionen in Etikette erfrischten meinen Wissensdurst, ich traue mir nun wirklich zu mich gegenüber jeden Adligen zu stellen, wissend wie ich meine Worte wählen muss- keine Befürchtung mehr etwas falsches zu tun. Ich erinnere mich genau an den einen Abend zurück, an dem mein Ritter mich in dem Kampfe mit der Klinge unterwies. Als wir in eiserner Rüstung gegenüber standen, ich war weder eingeschüchtert noch Bedacht meinen Ritter mit weniger Mut etwas entgegen zu setzen, kämpfen wir gemeinsam gegeneinander. Seine Erfahrung mit der Klinge ist erstaunlich. Er streckte mich mit kurzen Hieben nieder oder entwaffnete mich mit überragendem Geschick. Er half mir auf und verriet mir alles nötige zu Wissen welches ich im Kampfe mit der Klinge zu wissen benötige- wie die Verlängerung meines Schwertarmes sei eine Wichtigkeit für die deutlichere Reichweite der Klinge und einem festen Griff um die Waffe nicht aus der Hand zu verlieren- es sei denn für eine Parade. Oh ich schenkte dem Ritter große Bewunderung, ich war so angetan, dass ich mich in Adoran in der Arena gefühlte Stunden verbrachte um zu üben, welches ich letztendlich mit einem Priester gemeinsam unternahm. Und direkt danach einberufen zum Dienst, führte es mich zur ersten Schlacht in meinem Leben. Ich stockte, ich wusste nicht so Recht mich gegenüber einer schwarzen Schar mit meinen Kameraden zu verhalten- so ließe ich mir nichts weiter als meinen Zorn anmerken. Und als das Metall aufeinander schlug, zogen wir uns geschlagen zurück. Der Herr Oberst entgegnete uns, dass es sein Fehler wäre? Womöglich, doch ich Zweifel an den Ritters Fehlbarkeit, obwohl selbst Temora fehlbar war, konnte wir uns nicht einfach geschlagen geben mit einem feigen Rückzug. Ich denke mein Sire war stolz als ich ihm unsere Gegebenheit später im Anwesen erzählte. Um solche Ereignisse besser in Kontrolle zu behalten, befahl er mir, jeden Morgen eine körperliche Ertüchtigung- schwere Steine zu hieven und sie bis zur Arena und zum Anwesen zurück zu tragen, diese zu stemmen, in die Kniebeuge zu sacken und aufzurichten, und erneut das Laufen. Stets jeden Tag. Ohwe, ich erinnere mich an den ersten Tag- dieser Plackerei, ich konnte mich kaum noch auf den Füßen halten, und der Sire forderte von mir mich in stehendes Reiten zusätzlich zu üben. Vorsichtig solle ich sein, denn das Tier sei nicht geübt und dürfte sich nicht unbehaglich fühlen. Des Ritters Wort in mein Ohr. Es war eine wahrlich Tortur`, vor allem weil mein Ritter den Sattel wechselte mir reißscharfen Nägeln, sodass ich gezwungen war zu stehen. O Temora, es passierte mir nur einmal auf ein Nagel zu fallen mit meinem Gesäß und danach nie wieder. Ich stand keuchend auf meinen Steigbügeln, ich solle lernen bei einem Kampfe nur mit der linken Hand die Zügel zu führen und den Schwertarm frei bewegen; später solle ich dies freihändig reiten können, allein mit den Kraft meiner Beine mich im Sattel haltend. Oh, ich erwarte es kaum noch. Doch nach dieser erneuten Ertüchtigung im Ritt, befragte er mich erneut meines Wissenstandes über den Adel und ich schien seine Anforderungen so langsam zu genügen. Doch es änderte nichts an der Tatsache den Abend mit einem Übungskampf noch verklingen zu lassen. Und so fiel ich übermüdet in meinem Bett.

Ein kleiner Raum, mit meinen wertvollsten Sachen: meine Bücher. Wie lieblich die Gardistin mir jene übergab. Obwohl ich meine Fassung bewahrte, sprang mein Herz hoher Freudensprünge! Es sind genügend Werke um zu erfahren, was mir noch fehlt und ich gebannt bin was mein Ritter- Mein Herr mich noch lehren wird.

Was werde ich noch lernen?
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 22 Apr 2012 01:03    Titel:
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22. Wechselwind 255

Mein Wissensdurst ist grenzenlos. O- Temora, diese tobenden Kämpfe, das wilde Geschrei im Tumult der Verfeindeten und die dabei aufeinander fahrenden Klingen singen ein Lied des Blutes. Und ich erfahre, lerne und erkenne, selbst wenn es mich niederstrecken sollte von der Klinge des Feindes, dass mein Herz nicht aufgibt bei den Verlusten die wir erleiden. Sterben wir, hieße es sodann in einem annehmlichen Klang zu verschmelzen, welches wohlen Gewissens mit dem Wind hinfort fliegt, seine Bemühungen rechtens zu wissen- dem Reich dienlich und Temora dienend gewesen zu sein. O- Temora, wie anders könnte ich so meinen ehrenhaften Tod vorstellen? Ich sinke auf die Knie im Andenken meines Ritters, denn er lehrt mich tapfer zu sein- strenger Faust gegenüber meinen Feinden zu urteilen, und doch den gerechten Maß entsprechend Gnade erteile. Ich bin noch viel zu überstürzt, und so zwinge mich in Geduld.

Schon seit 6 Tagen lebe ich das Leben eines Knappens. Beginnend den Tag mit schweren Kraft und Ausdauerübungen, die Steine schleppend vom Hause bis zur Arena, sie wollen getragen werden, weil mein Sir es so befiehlt. Und ich gehorche;- nicht ob der Unmündigkeit, nein! Mein Verstand und mein Herz sprechen zu mir, ich vertraue meinem Mentor, denn dies dient mir zur Disziplin, jeden Morgen diese Übungen zu vollführen. Dies dient mir mich zu verhalten und dies dient mir der Vernunft. Ich werde ihn gewiss nicht enttäuschen wollen, so übte ich mich weiterhin im Kampfe mit der Klinge, mit meinen Kameraden aus dem Regiment. Wir übten uns fleißig, solang bis der Schweiß uns in Strömen floss, solang bis die Müdigkeit in den Armen zu einem schmerzzehrendes Brennen wurde und solange bis die Lungen flehend nach Luft jappsten. Bevor es Zeit wurde aufzubrechen für den Rundgang des Regiments, kehrte ich zurück ins Anwesen meines Sires und las das Buch über das richtige Duellieren. So werfe einen Stoffhandschuh auf den Boden, hebe diese auf und wähle als Fordernder Ort, Zeit, Waffen und Sekundant aus. Doch sei bedacht was du forderst, ob ein Kratzer genüge? Oder der Gegner sich nicht mehr rühren kann oder gar aufgibt? Oder ihn bis zum Tode penetrierst. Selbst wenn mir die Wahl stünde meinen Sekundanten ins Gefecht zu entsenden, ich würde dies als Feige und unehrenhaft bezeichnen, obwohl es toleriert wird. So schritt die Zeit voran und wir patrouillierten erneut vor Bajard- ein Fischersdorf, dessen Pöbel häufig sich nicht zu benehmen weiß. Und dann, all Schreckens Erwartung entgegnet, ein rahalischer Ritter der in der Überschar des Regimentes seine übereilten Worte erhob? Als suche er sein Ende in einem verzerrten Lied? So übermütig, denn werden wir nicht bereits als Knappen gelehrt, Vernunft vor Übereiltheit? Und so übten wir Gerechtigkeit zu damals aus, und schlugen ihre lächerlichen Reihen nieder. O- Herrin, als ich die Lobe der so hochangesehenen Gräfin vernahm, überkam mich der Stolz so prompt. Ich war überwältigt. Und kurz bevor ich am Regimentsgebäude stand, blickte ich in den Augen meiner verehrten Kameradin und verlor mich in die Blüte Ihrer Reinheit zunehmend, so länger ich ihr gegenüberstand. O- Eluive schenke mir den Moment zurück, an dem die Liebesränder der Fantasie meinen Herz sanft küssen, dass ich zugehen könnte und Ihr gestehen dürfte, wie wohl ich mich bei ihr gefühlt habe. Ich stockte stattdessen, dankte Ihr neben meiner Seite gestritten zu haben, ich Narr. Egal was ich empfinde, ich könnte nie gestehen- ich habe es dem Sire versprochen, und mein Herz wird nur schwer dem einer Frau gehören können! Die hohe Gesellschaft beliebte in der adoraner Stadttaverne den Triumph, nämlich den Sieg über den Feind - mit einem kostbaren Trunk feiner Weine und wohlschmeckenden Bieren verklingen zu lassen. Der Sire merkte meine Verspätung an, und sanktioniere mich in Präsenz der Gräfin und anderen Teilnehmern der Runde- ich müsse von nun an keine 3 Runden mehr vom Anwesen bis zur Arena die Steine schleppen, es seien nun vier. Ich neigte demütig mein Haupt und akzeptierte, denn ich Zweifel daran, dass dies mir nicht zu Gute käme. Herein gestürmt ein Trunkenbold, den der Sire und ich aus der Stadt geleitet haben. O- ich erzürnte wie er seine Worte gegenüber meinen Herrn wählt! Meinen Ritter, Mentor und Ausbilder! Wegen seinen verschmähenden Worten gegenüber meinen Ritter überkam es mich und ich stieß mit der Hand zu. Er fiel. Übereilt war ich dabei meine Klinge aus der Schwertscheide zu reißen, bis der Ritter seine Hand beruhigend auf meine Schulter setzte. Dieser Zorn der mich überwältigte ward binnen eines Lidschlages verklungen, so rasch wie er bei den verschmähenden Worten des Mannes aufwühlte.

In der Taverne zurückgekehrt, dachte ich an den Worten meines Ritters nach, welche er dem alatarischen Ritter und dem Trunkenbold entgegnete. O- Sire, Ihr seid wahrlich ein Vorbild. Ich würde am Nächsten Morgen früh erwachen und das erledigen, was mir aufgetragen.

Ich werde mich bemühen.


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 22 Apr 2012 01:12, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 27 Apr 2012 14:15    Titel:
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27. Wechselwind 255

Mühevoll vermag nicht das zu beschreiben welches mir in den vergangen Tagen und Nächten wiederfuhr. Vielmehr erfreue ich mich nun mehr daran die morgendlichen Übungen zu vollführen, angesichts der bevorstehenden wesentlich härteren Anstrengungen die auf mich warten. Ich lächle versonnen vor mich hin, während ich die Ruhezeit dazu nutze das Schild meines so hoch angesehenen Mentors am gemütlichen Kaminfeuer von Schmiere und Dreck zu befreien. Das Knistern des Holzes, die Wärme die auf meinem Rücken fällt, die Ruhe selbst und die prachtvollen Signien des Schildes, während ich mich in jenen güldenen Schein erkenne, besänftigen mein Gemüt wie Balsam und Melisse. O- Temora, was hast du mir bescheret? Mich dünkt als sei dies weiterhin noch so fern und unwahr, denn auch wenn mir seltsamerweis‘ bewusst, mein Herz erstarkt ob des wohlig Empfundenes. Aus tiefster Empfindung meines Mentors, erwies er mir - im Zuge meiner verbundene und tiefst demütigste Loyalität und als Zeichen meines Verdienstes- die Kettenrüste aus Eisen und auch nun die Wehr aus Silber! Ich bin gerührt und entzückt ob jener Anerkennung die ich durch seine Worte ernten durfte! Ohja, durfte! Ich werde mich weiterhin stets bemühen, denn ich gab euch mein ehrbares Wort.

Wir sinnierten im Mondschein am warmen Kamin über Dichtkunst und geschriebene Werke. O wie liebsam es war, ich stand so kurz bevor einem Lachen, denn Eluive und Temora wissen, dass mein Leben selbst es von mir nahm. Wir dichteten und erzählten, wenn auch über die belanglosesten Stücke, die wir selbst im Raume teilten. O- Sire, Ihr seid wahrlich mehr als nur eines Ritters würdig gesprochen, denn Eure so unscheinbare wirkliche Stärke die sich hinter Eurer Klinge verbirgt, sei Eure Einsatzbereitschaft jeden Mannes gegenüber der hinter Euch steht- wie mich… Ihr seid wahr dem einen König gleich, der die Herzen unserer Mannen stärkt durch beispielhaftes Manier und Entscheidungskraft. Wer sonst könnte vernehmen wie Ihr dichtet, wenn nicht die Geliebten selbst- denn das genüge sogleich! Wir sehnen-! Ja wir sehnen uns nach den Vergänglichen, denn jeder so kostbare Moment verspricht eine Vielfalt an prächtigen Farben, wie es nur sein kann wenn unser Blick ins Reiche Eluives schweife. Ich knicke in tiefster Demut und Ehrfurcht, oh ich danke Euch- Sire. Wenn ich befragt werden würde, wozu und wieso? Wahrlich, meine Antwort würde sein- die 7 Tugenden und die 7 Kinder, jene Werke die ich las, erzählten die Geschichten von Entscheidungen welche aus den Herzen heraus getroffen wurden, um einzustehen für das Volk und doch auf das weltliche zu verzichten. Und wie ich Eure Meinung teile, mein Schwert sei Gnadenlos gegenüber den Rabendienern- die niederzustrecken werden zum Wohle des Reiches, wenn es auch heißen mag dafür selbst mein Leben aufzuopfern. Wir Ihr es tut. Ja Ihr tut es, Ihr seid ein Grund warum das Ziel eines Ritterwerdens in mir so heiß und innig lodert. Weil Ihr die 7 Tugenden in Euren Herzen besitzt, wie kaum ein anderer.
Auch wenn die Übungen an meinen Kräften zehren, ich schenke Euch aus freien Stücken meinen Respekt mit dem Zeichen des Niederfalls- mein Sire! Ich lerne von Euch nicht nur zu streiten wie ein tapfrer Recke, nein! Lernte ich- wie gilt es den Adel zu umgarnen, als Blaublüter selbst, und ab wann es Standesunwürdig gelten wird. Ihr seid ein farbenfreudiges Buch, mit jedem aufeinanderfolgenden Kapitel so unterschiedlich wie Holz und Stein, Wasser und Luft & Erde und Feuer- doch in einem harmonierten Band zusammengeführt! Oh- ich werde die Steine in den Säcken die ich trage mehren, und ich werde nur im Stehen reiten- so wie Ihr es mir aufgetragen habt. Der Schwertmaid Segen mit Euch mein Sire.

Ich werde schreien.


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 27 Apr 2012 20:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 12 Mai 2012 14:36    Titel:
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12. Eluviar 255

Ich schrie. Ich habe nicht geahnt wie sehr es an mir zehrt, doch gewillt gewesen tapfer mich entgegenzustellen was auch immer mir den Weg versperren mag. Doch wie fange ich an? Denn es ist so vieles geschehen, welches sich darüber lohnt die Gedanken schweifen zu lassen.

Gardist-

O- Temora, es herrschte kein Augenblick an dem ich die Zeichen an mir zweifelte, noch von mir weg stieß und rief: es sei nicht rechtens!

Jeder einhergehende Nacht, aufgebrochen von Strahlen der wärmenden Sonne, noch nicht genug ward um die weiß bedeckte Landschaft hinfort zu treiben, erlebte ich mit gemischten Gefühlen. Es entzückt' zwar meine Seele bei dem Anblick wie der weiße und prächtige Schnee die Natur bedeckt'; doch wie sehr sie mir gefiel, bangte ich um meine Kameraden die mit mir gemeinsam in diesen kalten Wintertage gestritten haben gegen das Unholde. Denn wie so oft waren wir auf den Fußmarsch für die Stärkung unserer Truppen, und meist oft unsere Spuren mit blutgetränktem Schnee hinterließen mussten. Wahrlich, diese Kreaturen aus Rahal schrecken vor nichts zurück- denn sie selbst wissen nicht wie es um sie steht. Ich vermag nicht zu sagen - Wie So Oft- denn nur Temora weiß mit ihrem Auge was geschehen wird. Als dann der Oberst unsere Reihen- so war ich noch Rekrut- aufstellen ließ, rief er mich auf, und ohne zu zögern trat ich hervor und erwiderte gehorsam.
Oh Temora, Oh Eluive- seine Worte ehrten mich, die mir sagten, dass er selbst und der Ausbilder die Meinung teilten, ich sei wahrlich genug den höheren Rang verdient zu haben. Stolz reckte ich mein Kinn empor. Und obwohl mir das Lächeln in meinen Zügen nicht entzücken durfte, freute ich mich tief in meinem Herzen. So war & bin ich nun Gardist, der seine Pflichten stets vergewissernd und achtsam erledigt.

Das Fest

Es ward an der Zeit, sagte mein Sire- all das was wir vorher geübt hatten, wie ich mich zu benehmen habe, habe ich verinnerlicht. Ich griff nach der Fahne meines Sires, welches sein Wappen ihm gerecht zur Ehre deutlich prangerte. Oh- ich trug stolz seine Insignien in edler Kleidung. Und als dann, der Überraschung wahrlich ergeben, entgegnet ich der Verlobten meines Sires. Was sonst könnte ich nur entgegnen, um Ihre Schönheit zu bekräftigen, die der Sire für sich gewonnen konnte. So schritten wir hinaus, während ich stolz die seinen Insignien in meinen Händen hielt. Wir genossen die prächtige Messe, und ich sah wie jeder Einzelne sich auf der Tribünn Platz nahm- doch ich stockte mit dem Atem, als ich den Herzog persönlich sah. Oh wahrlich, ein Mann von Größe, mit einer hinreißenden Tochter und eine bildhübschen Schwester, Ihrer Eminenz. Beirren? Das durfte ich nicht. Gefasst musste ich sein, und so harrte ich aus stehen mit der Fahne bis die Messe vorüber ging.

Ich lächelte innerlich, als meine Kameraden das Fest bewachten- denn ich war als Knapp dort, und nicht als Gardist. So saßen wir gemeinsam, Mein Sire, 2 Hochedle Damen und ein Freiherr an einem Tische. Meine Pflicht verriet, mich gemäß der Etikette in dieser Situation zuerst bei meinem Sire, Seine Verlobte, den Freiherr und dann die Hochedle nach Trunk und Speis zu fragen. Nicht einfach zu fragen, sondern mich an ihren Rechten Flügel vorzubeugen und meine Worte leise und bedacht auszusprechen- ohne die Adeligen im Gespräch wesentlich zu stören.
Als dann die Ehrungen verkündet wurden, lächelte ich versonnen als meine nun Korporal die wohlverdiente Ehrung zuteil worden lies durch den Herzog persönlich. Was für eine Ehre. Ich beneidete sie und war doch glücklich. Als sich dann die Reihen ein wenig lichteten, tanzten alle vergnügt auf dem Paket zu badischer Musik. O- wahrlich ich war entzückt, bis dann die Knappin meines Obersts auf mich zu lief. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass sie Knappin war? Sie rief mich ob der Damenwahl zum Tanze auf. Ich bangte, doch wollte nicht zugeben- dass ich aufgeregt war. Doch als sie mir Worte schenkte, das sie selbst nicht tanzen könne, griff ich mir meinen Mut zusammen und führte sie bedacht zu den anderen Tanzenden. Ich beschaute mir wie die anderen Ihre Schritte wählten, bis ich begann langsam die Knappin im Tanze zu führen. Es geschein Ihr zu gefallen, und so auch mir. Unser Blick weichte nicht voneinander weg, denn ich war mir keiner großen Sorgen Ihr irgendwie auf den Füßen zu stampfen. Gewiss bin ich meist etwas daneben, doch keineswegs ein Trampel. Als wir uns im Kreise bewegten, bemerkte ich Ihr wohliges Lächeln, was mich dann doch so sehr berührt- dass ich wünschte nicht mehr von Ihren Armen hinfort gerissen zu werden. Die Musik verklang in den Augenblick, die Leute um mich herum waren wie Geister- sie verblassten und nur die Farbe der Knappin strahlte mir in Ihrer völligen Schönheit entgegen. Ich fühlte wie sich mein Lippenpaar löste, vielleicht- weil ich den innigsten Wunsch verspürte... Ich darf nicht daran denken. Ich stockte dann beim Tanz und.. O Temora.. Es war als schlug mein Herz rascher als davor. Den Tanz beendeten wird ob meines Fauxpas, und wir gingen gemeinsam in die frische Nachtluft mit einer Flasche Wein und zwei Krüge. Erst dann gestand sie mir, sie sei die Knappin des ehrenwerten Kronritters und Oberst des Regiments. Verblüfft wie ich war, doch insgeheim ebenso erfreut, so gab ich Ihr Worte auf den Weg die meine Freude diesbezüglich äußern sollten. Oh, als dann- sie entgegnete mir wundervolle Worte, die ich versuchte verzweifelnd selbst zu wählen als ich ihren wundervollen Blick erneut erntete. Schöne Nacht Heute- sagte ich ihr! Bei Temora, ich bin auch ein Tor! Wir verließen den Platz und ich kehrte zu meinem Ritter zurück. Und als dann meine Kameraden selbst in ziviler Kleidung uns am Tische gegenüber staßen, forderte mein Sire alle zum Tanze auf. Oh wahrlich, ich folgte und wählte erneut die Knappin aus. Der Sire und die Edle tanzten neben uns ausgelassen, genauso eilig und freudenvoll wie ich mit der Knappin. Ich erntete von meiner Tanzpartnerin erneut diesen einen Blick- denn vielleicht irre ich mich? Doch dieser verrät mir sehr, dass sie meine Berührung wünschte. So legte ich meine rechte Hand erneut zärtlich um Ihre Hüfte, welches scheinbar nicht ohne Notiz an meinen Sire vorbei ging. In gekonnter Pirouette ließ er von der Edlen kurz ab und schlug mir im wilden Tanze auf meine Finger. -AU!- Auf....jedenfall eine wundervolle Nacht? Nicht?- ich bin ein Tor. Wir ließen ab und gingen zurück zu unserem Tisch. Der Abend verklang - so konnte ich das Tanzen doch ein wenig erlernen. Ich war froh über den Tag.

Mein Sire

Ich schenkte meine Sire Worte, die meine tiefste Dankbarkeit auszudrücken versuchten, als er mich mit den Worten ehrte, dass ich mir nun wahrlich die Silberkette verdient habe. Es erfreut mich immer wieder aufs Neue, zu sehen dass ich meinen Sire alle Ehre bereite. Früh begegnete er mich nach meinen morgendlichen Übungen beim Angeln und beliebte zu scherzen, dass das eine andere Übung sei. Ich erhob mich prompt und begrüßte ihn entsprechend. Er befahl mir mich in meine Eisenplatte zu rüsten und auf Ross ihn zum Osttor Adorans zu geleiten. So spurtete ich hinauf zu mein Zimmer und legte die leichte Kleidung ab und ersetzte diese durch die besagte Rüste. Stets! Immer! Habe ich im Stehen zu reiten, abstützend an den Sattelbügeln. Mein Sire ritt weiter vor, zu einem Geländer an dem Pfosten angebracht seien, und jeder unterschiedlich mit vielen Ringen bestückt. Ziel sei es in einem gewissen Tempo beim Ritt die Ringe mit dem Schwert durchzustechen und auf die Klinge zu befördern. Oh wahrlich, mein Sire vollführte diese Übung hervorragend, während mein Erster Versuch kein wirklicher Erfolg war. Doch der zweite versprach Besserung- welches ich auch erreichen konnte. Sodann verriet er mir, wie zu Kämpfen gilt auf Ross- und wie ich es schaffe meine Klinge rasch und gezeilt unterhalb meines Schildes herab zu stoßen. Doch nun sei es mein Ziel, alle Ringe von den Pfosten zu fegen, und ich werde dieses Ziel erreichen.

Die Gräfin

Nie so oft erlebte ich die ehrenwerte Gräfin, Ihre Erlaucht, uns folgen bei den Patrouillen und Rekrutierungen. Ich erinnerte mich daran, wie der Oberst bedacht war um das Wohlergehen Ihrer Erlaucht, so ich dem auf meine Art und Weise nachging. Nichtsdestotrotz ist es Ihre Erlaucht und Ihr Wort sei über meinem- gewiss dürfte ich Ihr niemals etwas ausschlagen, jeden Wunsch den sie äußert, bin ich gewillt zu erfüllen. So überreichte ich Ihr zwei frische rote Äpfel an jenem Rekrutierungstag, bevor die Pantherbrut sich vor unseren Mannen aufbäumte...

An einem andere Tag, oh Temora-... Ich patrouillierte in Berchgard am West Tor, bis die ehrenwerte Gräfin wieder erschien und sich das Tor so langsam mit regendem Leben füllte. Doch scheinbar zu rege, als ein Ehrenwerter des Zwergen Volkes erschien und hastig seine Worte wählte. Knapp und kurz erläuterte ich der Gräfin worum es dabei ging, und wir entschieden uns gemeinsam, die Priesterschaft, Magier, Schützen und Krieger, jener vom Zwerg beobachteten Seltsamkeit und Hilferuf einer Frau nachzugehen. Ich sagte dem Zwerg, er solle voran und uns den Weg zeigen, und wir endeten vor den Toren einer einstigen prächtigen Stadt- Varuna. Ich zog meine Klinge empor und rief aus, dass alle samt vorrücken sollten. Wahrlich war ich aufgeregt, denn Ihre Erlaucht begleitete uns. So stießen wir tiefer in Stadt, erhoben unsere Klingen und stritten allesamt tapfer gegen die Unoten! Ich riss meine Klinge aus der Schwertscheide, und tränkte sie in Blut meiner unlebendigen Feinde. Stahl um Stahl, es klirrte und schepperte. Ich stieß meine Klinge durch den Plattenstahl jener einstig gefallenen Kameraden, und es ertönte ein fletschendes Geräusch, gepaart mit schabendem Geräusch als ich meine Klinge wieder heraus zog. Wir wagten uns weiter, tiefer in die Stadt - schützten uns vor den hereinfallenden Blitzen. Ich rief zum Schutz- und wie so oft fiel mein Blick zurück zur Gräfin- vergewissernd ob Ihres Wohlergehens. Doch dann, wir sahen eine Plattform - die Frau Virr nackt- und unzählige Rabendiener die bedacht waren sie zu ermorden. Wir riefen aus, sie sollten aufhören! Ich riss meine Klinge empor und brüllte aus ganzer Kehle heraus, wir müssten die Plattform erreichen bevor es zu spät sei. Und wir stampften vor; denn jeder Schritt und jeder Schwertstoß entschied wie rasch wir die Frau Virr retten konnten. Untote näherten sich der Gräfin, ich eilte zurück mit manch anderen Recken um sie vor dieser Brut zu bewahren. Diese niedergesteckt, konnten wir endlich zur Plattform gelangen, wo es bereits um Frau Virr geschah. Sie wurde geopfert einem unheiligen Gott, die aus Ihrem Leib eine Kreatur der Zerstörung erschuf. Wir zuckten zusammen, doch zurückweichen? Niemals- was würde geschehen- wenn wir fielen ohne zu Kämpfen? Nein- kaum auszumalen was geschehen könnte, mit den Recken, mit allen? Die Gräfin? Zusehend wie der Priester mit einem Hieb hinfort gefegt wurde, stieß ich dazu- wollte zum Schlag heraus holen- als das Monstrum mit zaghafter weiblicher Stimme zu uns sprach. Doch dann in einem Moment meiner Unachtsamkeit stieß es mich zurück. Wuchtig durchbrach ich eine Säule von Knochenschädel, die auf mich herabfielen. Mein magisch begabter Freund eilte zu mir, und vergewisserte sich wie es um mich war, doch es ging mir noch gut. Noch. Das Monstrum packte einen von unseren Streiterin am Arm und riss ihn umher als wäre er nur ein Ast , ein Ast in einer Plattenrüste. So enorm stark, wir versuchten ihn los zu sagen von dieser Bestie. Doch während dieses virrische Monster unaufhaltsam seinen Weg machte, habe ich versucht unaufhörbar meine Klinge gegen seinen Leib zu preschen. Nutzlos. Ich erkannte hinter mir die Reihe der Rabendiener, die sich aufbäumten- und da war es nun. Irgendwas packte mich an meinem Bein- ich sah nur wie der Boden auf mich zukam. Ein Schlag- ich war noch wach. Doch verschwommen. Das Monstrum, es hielt mich in seinen Klauen fest. Ich stöhnte und schrie, während ich weiterhin versuchte mit meiner Klinge die Bestien zu attackieren. Mein magischer Freund rief eine Wand herbei, worauf das Monstrum inne hielt weil es nicht weiter gehen konnte. Ich versuchte die Chance zu ergreifen um mich zu befreien, mit wilden Hieben meiner Klinge gen das Scheusal. Doch woran ich mich nur noch erinnere- war ein ruckartiger Zug, als würde ich empor geworfen werden und doch wieder gepackt. Es riss mich wie im Fluge hinfort, weiterhin in den Klauen der Bestie. Ich sah nur Farben rasch an mir vorbei ziehen- dann wurde es schwarz.

Als ich langsam wieder erwachte, sah ich nur verschwommene Bilder. War ich nun gefallen? Doch noch am Leben! Mein erster Gedanke: Ihre Erlaucht; Ich rief verzweifelt nach ihr, denn es könnte meine Schuld gewesen sein, dass sie in Gefahr wäre. Geschützt sollte sie bleiben, doch dann sah ich das Gesicht Ihrer bezaubernden Gräfin, die mir Worte zuteil kommen ließ, dass es Ihr gut erginge. Ich befand mich im Rathaus von Berchgard, auf einem Tisch- versorgt von einem noblen Priester, den ich wahrlich schätze. Der mir sogar vor unserem Abzug nach Varuna verriet, er habe einen schlechten Tag. Nachdem ich einen Trank zu mir genommen hatte, konnte ich mich langsam aufrichten und schaute verdutzt, als die Gräfin selbst! bereit war ein Hemd aufzukrempeln, sodass ich nur noch hineinschlüpfen musste. Ich war zwar benommen, aber gewiss überrascht ob der Gräfin so wohltönende und liebenswürdige Hilfe. Wahrlich Ihr Herz ist groß. Angezogen, wurde ich zurück in das Anwesen meines Sires geleitet, von der Gräfin selbst und einer meiner engsten Freunde. Doch so langsam spürte ich jeden Schmerz in meinem Leibe, die unerträglicher wurden umso rascher ich mich bewegte. Ich sollte mich ruhen, doch war zugleich beschämt so viel Aufwand gekostet zu haben, für jeden Mann der mich versorgte. So gilt nicht nur der Gräfin meine tiefste Dankbarkeit, sondern allen- die auf mich während den Kämpfen hörten- und mich im Nachhinein versorgten.

Ich ruhte..


Zuletzt bearbeitet von Friedrich von Myrtol am 13 Mai 2012 11:35, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 21 Mai 2012 01:06    Titel:
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20. Eluviar 255

Meine Augen ruhten auf das Schreiben, welches mir im vollen Vertrauen meines ehrenwerten Sires vor seiner Abreise hinterließ. Seine Großzügigkeit zeichnete sich in jeden seiner einzeln nieder verfassten Worte wieder, die doch eindringlich zugleich waren. Ich fasst mich am Herz, es waren Aufgaben die ich zu erfüllen habe während er fort war; gewiss um Ihn nicht zu enttäuschen, bin ich bereit alles daran zu setzen seinen Vorstellungen von mir zu erfüllen- O nein- jene zu übertreffen!

So begab ich mich wie befohlen zu meiner Kiste und legte mir stolz meine Silberkette an und die neu gewonnen geschmiedeten Stücke aus Pyrian. Mir entzückte ein Lächeln, gewahr ob des Sires Wohlwonnen zu mir, welches er ausdrückte in der Form mir zurück gelassenen Rüststücke. Doch galt es davor nach Menek'ur zu reisen, einem Land- oder vielmehr eine sonderbare Wüsteninsel, dessen Hitze ich zum Glück nur zur Abendstund‘ entgegentrat. Verwundert über die dort geltenden Traditionen, aber innerlich bewusst diese zu respektieren, bekleidete ich mich entsprechend. So führte ich Handel mit einer menekanischen Maid, die mir 50 Säcke Salz überließ bei einer nicht unbeträchtlichen Menge Gold. Gewappnet mit allen nötigen Mitteln begab ich mich auf meiner kleinen Reise. Des Sires Auftrages: entdecke die 7 Schreine und besorge uns eine Lederrüstung aus echten Echsenleder, welches ich selbst erjagt haben muss. Ich griff nach einer Karte Gerimors, legte die mir meine Rüste an, als auch stolz die Insignien meines Sires.

Mein Weg führte mich außerhalb nach Adoran gen Westen, durch einen dichten Wald- dessen einziger Pfad eng durch diesen Wald führte. Auf meinen Ross- langsam trabend, ich war mit meinen Sinnen nicht wach bei mir, als dann aus dem Hinterhalt kamen gesprungen vier Banditen! O Temora- Sie rissen mich von meinem edlen Ross herunter und ich landete krachend auf den Boden. Vor mir gehalten ward eine Klinge die bereit war mein Leben zu nehmen, so ich nicht mit dem Gold heraus rücke was sie Begierden. Beim Zücken meines Goldbeutels merkte ich wie dessen Aufmerksamkeit durch die Gier nach Reichtum von mir abgelenkt wurde, sodass ich beim Zuwerfen meines Beutels meine Klinge surrend aus der Schwertscheide riss und erfolgreich die hingehaltene Waffe weg schlug. Doch während ich mich aufbäumte, stieß einer der Banditen auf mich zu und zuckte sein Dolch. Seine Empfindung des Hasses ließ Ihn erblinden doch so rasch wie ich mich aufbäumen konnte, riss ich meine Klinge hinauf und schlag ihn seine Hand ab. Er schrie wild stöhnend, als ich im Zuge meines Zorns die Klinge senkrecht herab in seine Brust stieß. Ich ruckte daran, Knacken ertönte- während die um mich herum stockten. Ich erntete den schmerzverzerrten Blick, als jenes mit einem verzweifelten jappsen seinerseits nach Luft gepaart war- doch nicht vermag durch das Blut was aus seinem Munde triefe. Ich musste mich beherrschen, denn mir verblieben nur einige kurze Momente, die wertvoll sein könnten um im Reich der Weilenden zu verbleiben. Ich riss die Klinge heraus und mein Gegner fiel mit einem tiefen Stöhnen tot zu Boden. Mein Blick wanderte umher, suchend nach den Nächsten der gewillt war nach mir zu trachten. Doch scheinbar schienen alle den Toten in Augenschein zu nehmen, als wäre ich nicht mehr im Sichtfeld gewesen. Ich lief zu meinem Ross zurück und gab den übrig gebliebenen Banditen auf den Weg, dass sie Ihr Schicksal mit jenen Untröstlichen teilen würden, so sie weiter bedacht seien Reisende auf Ihren Weg zu überfallen. Wortlos machten sich die einigen Banditen mit meinem Goldbeutel auf die Flucht- sodass ich ungehindert meine Reise fortsetzen konnte und begegnete den ersten Schrein beim Verlassen des Waldstückes.

Mein Herz schlug noch rasend, als ich den Schrein der Gerechtigkeit mir besah. Die Bedeutung von Gerechtigkeit, die Emotionen mit der Glaubenslogik abzuwägen und dann zu handeln. Ich könnte nun nicht behaupten falsch gehandelt zu haben, indem ich mich dazu entschied auf grausamster Weise das Leben des Banditen genommen zu haben. Aber es würde mich mehr mit Freude erfüllen, hätte ich ihm doch das Ende verwehrt mit guter Einsicht. Semborel, Sohn eines Dorfrichters, der ungerechte Urteile aussprach- hinfort getrieben durch Temoras Ruf. Ich holte einen Kohlestift hervor und zeichnete auf meiner Karte den Schrein ein- und machte mich weiter auf meine Reise.

Es wurde Mittag, als ich an das Kloster vorbei zog, ferner an Bajard und machte Halt bei dem Gasthof von Thirell. Doch nicht mehr allzu fern war der Sumpf der Echsenkreaturen- diese ich doch ein Besuch abstattete, ehe ich das Gasthaus betreten wollte. Ich ließ mein Ross dennoch dort und stapfte in den modrigen Sumpf. Alles qualmte und es stank widerlich nach Moos und sonstigem Dreck. Dicker Rauch umhüllte mich umso tiefer ich in den Sumpf ging. Kaum konnte ich noch was vom Rauch erkennen, so vernahm ich sonderliches Zischen. Ich hielt inne- zugegeben, das Zischen beunruhigte mich, denn es ertönte Rasch an verschiedenen Stellen. Ich wendete mich herum, suchend wo die Töne herkamen. Doch ehe ich was sah, schoss etwas rasch wie ein Blitz an mir vorbei und streifte mit einem scharfen Gegenstand meinen Arm. Ich blutete- konnte aber glücklicherweise den nächsten Angriff mit meinem Schild parieren. Ich schnaufte Angestrengt und versuchte behutsam Schritte zurück zu nehmen, als ich die lauten Töne wiedermal vernahm die sich vor mir sammelten. Und sie kamen! Eine Schar unholder Echsen bis auf den Zähnen bewaffnet mit Speeren und Morgensternen! Ich riss meine Klinge aus der Schwertscheide und kämpfte erbittert. Ich schrie vor Furcht und vor Zorn zugleich. Den Hieb eines Morgensterns konnte ich trotz Schmerzempfindung meines Armes mit meinem Schild abwehren, während der einfahrende Speerhieb ich mit der Klinge seitlich parieren konnte. Ich fuhr mit meiner Klinge zurück, riss eine tiefe Kluft zwischen Rumpf und Kopf der Echsenkreatur und riss sie seitlich heraus, bedacht einen vertikalen Hieb mit dem Morgenstern mit meinem Schwert nun abzuwehren. Mein Sire lehrte mich, niemals den Schlag entgegen zu stellen, sondern das Handgelenk nachgeben zu lassen, sodass die Waffe an der Klinge herab gleiten möge. Ich schaffte es und die Echsenkreatur taumelte zur Seite herab, noch mehr benommen durch einen Schildstoß den ich ausführte. Kaum war es mir möglich einen tödlichen Hieb anzusetzen, war die Nächste Kreatur mit einem Speer darauf aus meine Lebensenergie zu rauben. Die Speerspitze konnte mit einem seitlichen Schwertstreich zur Seite fegen, und konnte die Kreatur mit einem Kopfstoß zusetzen. Oh wie sehr mir danach der Kopf weh tat- doch es blieb mir kaum Zeit übrig, ich blutete am Arm zunehmend- dennoch vom vorher zurückgestoßenen Echsenmensch einen vertikalen Hieb des Morgensterns mit dem Schild blockend. Ich sank durch die Wucht in die Knie und stieß mit meiner Klinge zu und tötete es. Während die Echse tot zur Seite kippte setzte die andere Kreatur hinter mir an. Ich ließ mich gänzlich mit dem Rücken in den Sumpf fallen um so den Hieb zu entkommen und zugleich mit einem entgegenstemmen meines Schwertes in seiner Richtung, lief die Kreatur direkt und ohne größere Gewalteinwirkung in Ihr verderben. Ich schnaufte und keuchte. Alle Töne verklangen. Ich stemmte mich keuchend hoch und begann wie mir aufgetragen das Leder von Ihrem Fleisch abzutragen. Mit Leder bestückt machte ich mich zurück zum Gasthof und verblieb dort eine Nacht und versorgte meine Wunden.

Am Nächsten Morgen machte ich mich wieder auf meine Reise und fragte fahrende Händler ob sie eine der weiteren Schreine gesehen haben könnten. Eine klare Antwort habe ich nicht vernehmen können, aber ich wurde auf eine kleine Insel verwiesen, nicht fern vom Gasthof. Eine kleine Brücke würde mich zu einem seltsamen Zeichen bringen- eingebracht in kleinen Gemäuern. So begab ich mich dorthin und konnte so den Schrein der Aufopferung bewundern. Es heißt, im Glauben seiner Göttin und der Notleidenden das Weltliche und darüber hinaus, oja, sogar das eigene Leben, zu opfern. So tat der Bandit nicht Rechtens und opferte sich selbst, getrieben durch Gier und Unzucht. Ich seufzte, denn ich konnte es nicht fassen... So lenkte ich meine Gedanken fern, an Brynn, die getrieben durch Temoras Ruf den Schrein an diesen Ort zu errichten. Oja, war Sie es, die Ihre Gütigkeit bewies, indem Sie den Armen Gold gab. Hätten sie mich darum angefleht, würde er noch leben. Auch diesen Ort markierte ich auf meine Karte.

Nun wurde es wagemütig! Denn ich befand mich an der Grenze des rahalischen Reiches. Von meinen Werken die ich besitze hieß es, dass nicht allzu fern vom Schrein Brynns - Fasamar den Schrein der Geistigkeit oder doch Geistlichkeit? errichtete. Seine Gnaden verwies mich auf Geistigkeit, doch in den Werken ist von Geistlichkeit die Rede? Dennoch zweifle ich nicht an den Worten seiner Gnaden, die überaus Weise waren. Fasamar konnte weder lesen noch schreiben, so wurde überliefert. Dieses habe er sich nach dem Ruf Temoras selbst beibringen können. Ich zeichnete ebenso den Schrein auf meiner Karte ein und verließ den Ort auf den Pfad gen Norden.

Es war ein weiter Ritt; behutsam überquerten ich und mein prächtiges Ross einen Fluss. Zufällig wanderte mein Blick herüber und ich konnte erkennen- etwas was nicht im Schein des Waldes passte. Ich ging also dem Nach und konnte mich überzeugen vom Schrein der Ehre. Ehre habe ich tatsächlich anders erklärt, doch ob den Worten seiner Gnaden besser verstehen könnend und verinnerlichend. Ehre müsse man sich verdienen- durch Ehrlichkeit und Loyalität. So hoffe ich mir, dass ich meinen Sire und meinen Kameraden nie enttäuschen werde.

Doch die Nacht brach ein und ich versuchte weder mit einem Lagerfeuer noch sonstigen mich irgendwie der Dunkelheit zu trotzen. Wer mag wissen, was alles in einer dunklen Schwabe lauert? So schlief ich nahe dem Platze dort ein. Am frühen Morgen aufgewacht, mit Käfern und Spinnen an meiner Rüste, setzte ich mich auf meinen Sattel und markierte noch den Ort. Ich setze meine Riese fort, weiter gen Norden. Ich vernahm schon von der Ferne das Stapfen von Riesen- so konnte ich besehen eine Ruine von Zweiköpfen belagert. Ich war erpicht zu kämpfen und stürmte los.

Das Blut von meiner Klinge wischend, konnte ich ungehindert - trotz eines ermüdenden Kampfes- weiter fortsetzen. Tief im Wald versteckt, ein Schrein- errichtet von Amyra, umgeben von Flüssen, die beim Passieren einem kleinen Labyrinth ähnelten. Ich entgegnete dem Schrein mit viel Respekt, wie doch so eigentlich jeden den ich betrat. Mitgefühl zu zeigen sei wahrlich nicht einfach für Mannen wie mich? Doch niemals soll ich zollen Mitleid, der kein Leben in sich trägt. Diese Worte bleiben tief in meiner Seele. Auch Amyra war in einem Dorf- doch zog es sie fort, nicht die Tradition Ihrer Mutter fortführend, die eine Dorfheilerin war. Ich markierte ebenso diesen Ort auf meiner Karte.

Die letzten beiden Schreine- Tapferkeit und Demut, konnte ich westlich finden. O wahrlich- Boresal und Ilara. Ich lerne tapfer zu streiten und doch meine Grenzen zu erkennen! Es wurde Nacht und kehrte ich zurück in das Anwesen meines Sires. So konnte ich erfolgreich am nächsten Tag die Rüstung aus Echsenleder herstellen lassen.

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Ein weiterer Auftrag meines Sires war ein Wappen eines Adligen herauszufinden, welches ein Einhorn als Symbol trägt. Nunja, es war kein schwieriges Unterfangen. Mit einem kleinen Lauf im Adelsviertel konnte ich erkennen, wem das Symbol angehört. Ich würde es meinem Sire sofort sagen, sobald er zurückgekehrt ist.

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Nun sind es mittlerweile 45 Steinklumpen in jedem Sack den ich jeden Morgen in der Früh trage um mich zu ertüchtigen. Doch wahrlich danach die Übungen mit dem Ross zu vollführen, vor allem mit Plattenteilen, ist wahrlich kein einfaches Unterfangen. Ich soll reiten, bedacht bei einem raschen Ritt mit meiner Klinge Ringe aufzulesen, die an Pfosten angebracht sind. Es sind insgesamt 5 Pfosten. Es benötigte mehrere schweißtrabende Anläufe bis es mir möglich war nach einigen Tagen alle 5 auf meinem Schwert aufzunehmen. Obwohl ich mehr das Gefühl hatte, dass es Glücksfall war- werde ich diese Übung öfter vollführen.

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Der Dienst im Regiment ist gezeichnet durch Blut und Kampfe. Diese mehrten sich zunehmend! O Temora- die letzten Tage vergingen zu Gunsten unserer Reihen! Doch das Blut meiner Feinde klebt an mir. Glücklicherweise? Oh- Temora du seist mir hold! Die Gräfin und meine Kameraden waren anwesend und bezeugten sich davon wie ich meine Gegner besiegte. Doch beeindruckt von einem feindlichen Streiter, der es wahrte ehrwürdig mir im Einzelkampf gegenüber zu treten. Doch er fiel in Anbetracht meiner unerbittlichen Ungnade. Ich verriet dem Tor meinen Namen und wem ich angehörig sei und erhielt ob den Worten den Titel eines Berserkers - Knappe des schrecklichen Sires von Thelor! Ich ließ Ihn gewähren, den Rückzug. Doch beim Anblick eines Schmieds und einer törichten Bajarderin, die es wagte vor uns die Waffe zu zücken- waren wir ebenso angefochten daran unsere Position zu sichern. Denn es war ein Befehl den Schmied zu überführen bei Sichtung. Es ward lästig und ein blutreicher Tag, der von der Gräfin scheinbar entweder guten oder schlechten Willens aufgenommen wurde. Denn Ihre Worte waren, sie würde es an den Oberst weitergeben. Dennoch entkam der Schmied, ob der lästigen Bajarderin. Wie viel Blut werde ich noch sehen?

Ich beiße.
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