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Viele Wege in die Finsternis... die soll der meine sein.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Viele Wege in die Finsternis... die soll der meine sein.
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Ahrkain





 Beitrag Verfasst am: 07 Jun 2009 23:05    Titel: Viele Wege in die Finsternis... die soll der meine sein.
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Dort saß er nun.
Auf einen unbequem drein wirkenden Holzsessel, welcher schon bessere Tage gesehen hatte, neben dem aus einem Stapel Bücher provisorisch eine Ablage für ein Glas Wein und die dazugehörige Flasche geschaffen wurde.
Der Raum in welchem er sich befand besaß keinerlei Festern und war außer einer Ansammlung von gefüllten Bücherregalen und einen in die Jahre gekommenen Samtteppich nur dürftig eingerichtet.
Die steinernen Wände welche den Raum vom Rest der Welt trennten erweckten nicht gerade den Anschein als gehörten sie zu einem gewöhnlichen Bauwerk.
Seine Waffe, welche einer Schlangenklinge mit den Ausmaßen eines kleinen Zweihänders ähnelte, diente in die Ecke neben ihm gelehnt, mit einer darauf aufgespießten Kerze, als spartanischer Lichtspender.
Er selbst hocke in Mitten dieses Sammelsuriums in einen schwarzen Mantel gehüllt.
Seine Statur wirkte trotz seiner stattlichen Große von etwas über 1,9 Schritten recht gewöhnlich. Nicht drahtig, jedoch auch nicht gerade trainiert.
Die etwas kürzer als Schulterlänge geschorenen Haare hingen wahllos über Haupt und Gesicht. Lediglich einem der beiden tief grünen Augen gelang es durch den schwarzen Vorhang hindurch zu blicken. Wie der Rest der sichtbaren Mimik besaß es wenig Ausdruck.
Trotz der offensichtlichen Ermüdung die seine Haltung prägten war die Jugend seiner 27 Herbste unübersehbar.
Schlaff in den Sessel gefallen, die Beine gespreizt auf den Boden gepresst um nicht vollends auf den hinab zu rutschen und die Rechte sinnend an den ebenfalls schwarzen Kinnbart gelegt während die Linke die passende Lehne umgreift gingen im die letzten Geschehnisse durch den Kopf und was er aus ihnen gestalten wollte.




,,Es ist schon eigenartig wie jemand wie ich in eine Situation wie diese geraten kann.
Ich habe mir nie etwas aus Glauben gemacht.
Götter und der gleichen sind in meinen Augen wenig mehr als Gefangene ihrer selbst.
Sie sind allmächtig und schaffen es lediglich sich durch ihre sterblichen Diener in dieser Welt Gehör zu verschaffen? Wie kann es erstrebenswert sein Knecht von etwas zu werden was es trotz seiner grenzenlos anmutenden Macht nicht fertig bringt sich unabhängig seiner Anhänger zu manifestieren?
Wie erbärmlich die Allmächtigen doch sind…

Und dennoch … ich habe mich zu ihnen gesellt. Ich bin aus freien Stücken einer derer geworden welche ich als Knechte eines Erbärmlichen bezeichne.
Jedoch habe ich nicht vor in blindem Glauben meine Zeit auf erden für dergleichen sinnlos wirkende Dinge zu opfern.
Ich hatte es ohnehin nie vor.

Viel mehr war es doch die Versuchung der Macht welche mich hier hin getrieben hat?
Ja, so war es wohl.
Der Richter benötigt seine Anhänger, so wie ich die seine Gunst. Es ist keine Dienerschaft die ich führe. Es ist ein unausgesprochener Pakt welchen ich einst schloss.
Umso wichtiger ist es nun mein Wissen zu erweitern um nicht in Blindheit hinter Glaubens Kodexen her zu laufen. Es ist viel mehr unerlässlich um der durchschauende Part hinter meinem Vorhaben zu bleiben.
Mir ist klar dass ich versuche einen göttergleichen Dämon für meine Zwecke zu nutzen und dabei selbst erst am Anfang stehe.

Jedoch ist es nicht der Richter selbst welcher auf mich, als Darbringer seiner Speisen, angewiesen ist?
Ist es denn wen ich das Überleben dieses Monsters zu sichern versuche abwegig zu denken dass er mir einen Teil seiner Macht als Allmächtiger abtritt um meine, auf die Ewigkeit gesehene nichtig wirkende, Ziele zu erreichen?
Das Ende des Versuches als Sterblicher einen derartigen Pakt mit einem Dämon für sich zu nutzen kann in meinen Augen nur zwei Formen annehmen.

Die Ewigkeit auf Erden… oder Verdammnis.

Ich kann einfach nicht von dieser Welt dahinscheiden ohne den Versuch gewagt zu haben. Das Risiko ist gewaltig, jedoch der Preis zu verlockend um nicht sofort zu versuchen weiter daran zu arbeiten.
So oder so wird sich mir offenbaren ob ich es bereuen werde diesen Weg gewählt zu haben.,,





Mit dem Ende des Gedankenganges sackte vollends die Müdigkeit in seine Glieder. Das gemächliche Schließen seines sichtbaren Auges war wohl alles was an Regung durch seinen Körper floss.
Es folgte die angenehm neblige Dunkelheit eines leeren Traumes.


Zuletzt bearbeitet von Ahrkain am 07 Jun 2009 23:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahrkain





 Beitrag Verfasst am: 18 Jun 2009 19:39    Titel:
Antworten mit Zitat

Der Schleier des traumlosen schlaffes sollte ihn jedoch nicht lange umhüllen.
Viel mehr durchlebte er als stummer Beobachter die letzten Minuten bevor er sich in dem Sessel niedergelassen hatte.

Als gehörten sie einem Geist folgt sein Augenpaar seiner eigenen Gestalt wie sie den Raum betrat in welchem er nun zu ruhen schien. Er sah wie er seine gescheidete Waffe vom Rücken nahm und sie auf einen kleinen, mit einer Kerze beleuchteten, Tisch in der Mitte des Raumes ablegte. Auf ein sinnendes Seufzen hin begab er sich nun eiligen Schrittes zu einem der zahlreichen Bücherregale, welche die steinerne Fassade verbargen in welcher er sich befand. Einer imaginären Liste folgend wanderte sein rechter Zeigefinger die einzelnen Bände ab. In einem dunkel braunen Schmöker fand er schliesslich sein Ziel. Nun wieder in Eile bettete er es aus dem Regal aus und begab sich zum beleuchteten Tisch zurück.
Auf einem Sessel, welcher dem ähnelte auf welchem er just in diesem Moment schlief, lies er sich nieder um sorgsam den Staub von dem Einband zu streichen. Er schien fast schon in Sorge das es bersten könnte so vorsichtig platzierte er es auf dem hölzernen Grund des Tisches. Behutsam blätterte er scheinbar eine kleine Ewigkeit die alten Pergamente hin und her ehe er jenes gefunden zu haben schien welches er suchte. Die Zeit wirkte für einen Moment schneller zu vergehen, als seine Augen so schnell die Zeilen überflogen das man ihnen kaum folgen konnte.

Es folgte der Moment in dem der Schlafende begreift dass er sich in einem Traum befindet und sich im nächsten Atemzug im Jetzt wieder findet. Jedoch blieb diese Erlösung wundersamer Weise aus.

Der stumme Beobachter schauderte gar für einen kurzen Moment als er begriff dass dies nicht sein Traum war, sondern eine Rückblende dessen was er getan hatte. Für einen Moment versuchte er sich seiner Gefangenschaft zu erwähren, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben wie er dies überhaupt bewerkstelligen sollte. Es war das langsamer werden der Zeit welches ihn wieder auf das Geschehen vor ihm aufmerksam machte.

Das Abbild seiner selbst lehnte sich für einen Moment in den bekannten Sessel zurück und wiederholte das Seufzen welches direkt nach dem Betreten des Raumes gefolgt war. Für einen Atemzug schien Ruhe in ihm einzukehren, jedoch verflüchtigte sich der Eindruck als der Doppelgänger sich zu erheben begann. Er stemmte sich von dem Sessel auf und steuerte schnellen Schrittes die Tür an durch welche er zuvor getreten war. Die Zeit schien von einem Moment auf den anderen wieder zu rasen. Die verschwommene Umgebung kam dem Beobachter bekannt vor, jedoch flogen die Bilder zu schnell an ihm vorbei als das er sich an sie hätte entsinnen können.

Die Bilder wurden schliesslich langsamer, die Umrisse um ihn herum dunkler. Als sich der Zeitstrom vollends wieder normalisiert zu haben schien erkannte er plötzlich seine Umgebung wieder. Es war ein zeremoniell eingerichteter Raum erfüllt von verschwommenem Kerzenschein und eingerichtet mit allerhand dingen welche ihm aus dieser Perspektive fast schon absurd vor kamen.

Es war erneut die Regung seines Abbildes welches ihn auf das Geschehen aufmerksam machte. Seine Gestalt durchschritt den Raum, vorbei an dem aufgebarten Götzenbild, vorbei an dem Unaussprechlichen auf dem Boden davor und schliesslich hin zu dem Altar welcher sich gegenüber des Einganges befand. Unfreiwillig folgte der Beobachter dem Doppelgänger.

Es blieb ihm nichts übrig als sich selbst dabei zu betrachten wie er langsam auf die Knie sank und begann unverständliche Dinge zu murmeln. Jedoch erinnerte es nicht an ein Gebet oder eine Anrufung. Viel mehr schien er etwas leise zu sich selbst zu sprechen.
Kurz nachdem seine Worte versiegten hob der Doppelgänger seine Arme auf Altarhöhe und platzierte sie nebeneinander auf diesem. Die Rechte wanderte dabei gen einem der Zeremonieobjekte welches einem Dolch ähnelte. Fast zeitgleich mit dem umgreifen der Klinge begann eine zweite Litanei über seine Lippen zu kommen. Obgleich ebenso unverständlich wie seine gegrummelten Worte zuvor schienen diese nun nicht an ihn selbst gerichtet zu sein. Langsam erhellte sich die Stimme des Abbildes. Zunehmend wurden seine Worte verständlicher. Der Beobachter versuchte zu entschlüsseln was gesprochen wurde, jedoch schien ihm trotz steigender Lautstärke jegliches Verständnis verwehrt zu bleiben. Als die Lautstärke des Abbildes fast schon rufende Ausmaße erreicht hatte und seine Worte schlagartig endeten schien die Konzentration des Beobachters augenblicklich gestört zu sein.

Es war ein schmerzendes Gefühl welches dem Beobachter durch die Linke schoss.
Zittrig versuchte er sein Augenmerk auf seinen schmerzenden Arm zu lenken, jedoch blieb ihm wie schon zuvor jegliche Bewegung verwehrt. Viel mehr wurde ihm der Anblick des Doppelgängers aufgezwungen. Langsam kam ihm das sich ihm offenbarende Bild bekannt vor. Es war der Anblick des Abbildes wie es nach wie vor in seiner Position vor dem Altar verweilte, jedoch schien sich etwas auf dem Altar selbst geändert zu haben. Die Rechte welche den Dolch umklammert hielt hatte die Schneide mittlerweile tief in das Fleisch der Linken versenkt.

Der Beobachter schien gerade erst verstanden zu haben woher sein Schmerz rührte, ehe seine Konzentration aufs Neue unterbrochen wurde. Der Doppelgänger begann erneut zu sprechen, diesmal klar und deutlich.

,,Ich bin hier um an den Pakt zu erinnern welchen ich einst schloss. Es hat begonnen… Ich bin bereit meine Pflicht anzuerkennen um meinen Teil der Vereinbarung einzuhalten.,,

Die Stimme des Abbildes schien trotz des Schmerzes anfangs ruhig und klar, verlor jedoch zunehmend an Fassung. Es schien für eine kurze Pause inne zu halten um sich auf die Unterlippe zu beissen, scheinbar damit bemüht den Schmerz zu zügeln. Mit leichtem Zittern in der Stimme fuhr es schliesslich fort.

,,Für den Moment soll es mein Blut sein welches für dich fliest. Ich bitte dich nicht um deinen Segen, sondern vertraue darauf dass du meine Stärke nähren wirst wie es meine Aufgabe verlangt. Auf das die Ernte beginnen wird…,,

Ruckartig zog der Doppelgänger die Klinge aus seinem Arm hervor und brachte tatsächlich die Kraft auf den Dolch sorgfältig an seinen Platz zurück zu stellen von welchen er ihn zuvor entnommen hatte. Kaum das die Klinge jedoch wieder auf dem schwarzen Stein ruhte schien die Erschöpfung vollends in die Glieder des Doppelgängers zu ziehen.

Mit dem Aufschlagen des Körpers auf dem steinernen Boden verlies der Beobachter die Szenerie, als würde er von dem Geschen weg gezogen. Nach nur wenigen Wimpernschlägen wirkte der Doppelgänger und auch der Raum unerreichbar fern. Der Anblick verfinsterte sich, es schien wieder die ersehnte Leere zu folgen welche vor dem fremden Traum einher gefallen war.


Zuletzt bearbeitet von Ahrkain am 18 Jun 2009 19:41, insgesamt einmal bearbeitet
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