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Dämonische Nächte -Esroth
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Dämonische Nächte -Esroth
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Andreas Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2009 15:26    Titel: Dämonische Nächte -Esroth
Antworten mit Zitat

Die letzte Zeit suchte Andreas stets die Dämonen heim, denn er war viel damit beschäftigt die niederen Kreaturen niederzustrecken; nebenbei die Aufgaben des Reiches zu erfüllen und nichtsdestotrotz seine Zeit ebenso in seiner Familie zu investieren.

Alles in einem war es ziemlich konfliktreich- doch es stellte sich als problemreicher dar als er selbst dachte. Die dunklen Gänge der Gruft, von den Fackeln leicht beleuchtet, stampfte der Recke in seiner Kettenrüstung mit gehobenem Schwert in den großen Flügel der Gruft. Nur ein Katzensprung war der Dämon entfernt, denn zwei Untote Lords bewachten den Eingang zu ihrem wahrscheinlichen Meister.

Nachdem er seine Klinge durch das tote Fleisch trieb, ihre Bewegungen verhinderte, und mit einem gekonnten Hieb ihnen die Ruhe gab, wendete sich der Recke herum und stellte sich dem gegenüber, dessen Namen ihm verborgen blieb und seine Anwesenheit mehr Unbehagen erfüllte als ein Balron.

Es war seltsam, dass ein Toter sprechen wollte mit einem Menschen. Andreas verdutzte sofort, erkannte in der Bestie nichts anderes als ein weiterer Untoter. Mit einem Mal hob der Recke selbstsicher seine Waffe und stieß sie mit geballter Ladung in die Richtung der fürchterlichen Kreatur, die es mit Präzession schaffte, den Schlag mit dem Stock abzuwehren. Alles danach war nur ein Spiel, er versuchte den Recken aus seiner Fassung zu bringen, was ihm auch gelang- doch die Lehrstunden in seiner Knappenschaft forderten Besonnenheit. Wenn er Probleme mit der Vogtin gelöst hatte, dann auch mit dieser Kreatur- schöpfte er sich Mut. Doch die Bestie verschwand und ließ ihn zurück mit einen Haufen seiner Diener und etwas Unsicherheit.

Diese Vorfälle wiederholten sich, es mag beinahe so wirken, als verfolge die Bestie den Recken- doch es kümmerte Andreas nicht auf Anhieb. Doch als er seine Frau mit in einer Höhle nahm, während Vivien von jemand anderen versorgt wurde als sie schlief, trafen sie erneut auf die Kreatur, die Andreas scheinbar heimsuchte. Diesmal machte es ihn zornig, zorniger denn je, dass dieses Geschöpf den Blick auf seiner Frau wagte; und die Unsicherheit hatte ihre Berächtigung. Andreas würde ihn töten koste es was es wolle. Doch auch hier verschwand das Untote Geschöpf, welches Andreas Bestie schimpfte und hinterließ abermals seine Diener.

Mit einem Gespräch mit seiner Gattin über die Verhältnisse die zurzeit herrschten, versuchte man dennoch irgendwie ein ruhiges Leben zu führen. Doch letzte Nacht am 04. Schwalbenkunft, als seine Gattin und seine Tochter friedlich schlummerten, klopfte es an der Tür. Andreas stutzte.. wer könnte durch den Gartenzaun gekommen sein? Wenn Myra da schlief, und Vivien ebenso? So stellte sich die Frage- ob es ein Einbrecher sein könnte? Andreas war gerüstet, nahm eine Kerze zur Hand und zündete sie an. Vorsichtig ging er die Treppen runter, blieb vor dem Torbogen stehen und betrachtete die Türe. Die Stimme drang in seinen Kopf, wie auch zuvor schonmal, es war die Stimme der Bestie, die nun Andreas Heim aufsuchte. Weiterhin verharrte er vor der Tür, wagte es nicht die Tür aufzumachen, denn er wollte diese Kreatur nicht in sein Haus haben. Mit dem Fingerrücken riss der Untote, nun in einer menschlichen Gestalt, die Tür auf. Andreas zog seine Waffe und schritt auf ihn zu, und gerade als er wieder zum Hieb ansetzen wollte, war die Gestalt der Kreatur schon auf dem Lieblingssessel von Andreas direkt vor dem Kamin. Diesmal traf die Kreatur einen weichen Punkt bei dem Knappen- der es wagte sein Haus und seine Familie in den Konflikt zwischen den Beiden mit einzubeziehen. Mit frevelhaften Worten, was er nun gedenke zu tun, wo er jetzt weiß wo Andreas wohnt, war genug um die empfindliche Stelle des Knappen zu reizen. Wieder verblasste die Gestalt, als der Knappe sein Schwert durch den Leib der Kreatur stieß, aber es in einem Nebel verschwand. Es ertönte ein höhnisches Lachen, und als er Andreas „es“ nicht mehr auffand, spurtete er nach oben um das Wohl seiner Familie zu mustern. Es ging ihnen scheinbar gut und seine Schritte führten ihn anschließend in den Garten, als die Bestie wieder zu ihm sprach. Im Garten angekommen, steckte er knietief in einem dichten Nebel, während der höhnischen Stimme des Untoten weiter versuchte Andreas zu provozieren. Aber nichts anderes gab er entgegen, dass er die Kreatur umbringen werde, alles und jeden von seinen niederstrecken würde, all jene Untoten aus seiner Hand und anschließend ihn selbst. Als dann ein Irrlicht auf Andreas zueilte, verklang die Anwesenheit der Kreatur und der Nebel zog sich zurück. Das Irrlicht schien nervös vor Andreas zu wirken, aber der Mensch verstand offensichtlich nicht was es von ihm wollte, bis es in der Dunkelheit rasch gen Himmel verschwand.
Der Hausvater zog sich zurück, rüstete sich ab- ließ dennoch Schwertscheide stets bei sich.
Er würde kein Auge mehr zudrücken, bis die Sache abgeschlossen ist und die Kreatur tot wäre;
Und hierzu musste er jemanden aufsuchen.
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Cyrion Sha´Ar





 Beitrag Verfasst am: 12 Jun 2009 23:13    Titel:
Antworten mit Zitat

Der Abend hätte entspannend sein sollen. Noch ein wenig mit Andreas reden. Ihn Ruhe finden lassen, das er schlafen gehen konnte. Selbst Wache halten, das der Spuk nicht wieder die Familie terrorisierte. Sein Schild und sein Schwert lagen griffbereit an die Wand gelehnt. Die Rüstungsteile noch in dem Beutel. Er wollte sie erst anziehen, wenn Andreas ins Bett ging und er seine Wache übernahm. Andreas hatte erzählt, das der Spuk um Mitternacht erschien - es war eine gute Weile nach Mitternacht und er rechnete nicht mehr wirklich mit unwillkommenem Besuch. Nachlässig - unverzeihlich nachlässig beinahe.

Besonnen antwortete Cyrion auf eine tragische Erzählung Andreas' aus seinem Leben, als er bemerkte, wie Andreas Ausdruck erstarrte. Ein Flackern in seinem Blick, das Weiten der Lider, ein scharfer Atemzug - und Cyrion drehte bereits den Kopf, die verschränkten Finger auseinander fahrend, um zum Schwert zu greifen, während Andreas mit einem Ausschrei aufsprang. Stühle schabten dumpf über den Boden, während Cyrion wild dorthin stierte, wohin sein Freund gesehen hatte, aber dort, beim Sessel, wie er vermutete, fand er nichts. Keine Bewegung, kein Nebelstreif, kein Flimmern in der Luft.
"Was ist...?" Was hatte er gesehen... Doch der fassungslose Blick des Freundes verging in blanker Verwirrung.
"Ich... dachte, ich hätte etwas beim... Sessel gesehen. Ich kann mich auch irren." Kurz wischte er sich über die Augen, resigniert wie erschöpft klingend, während Cyrion einen weiteren kritischen Blick gen dem Sessel schickte. Vielleicht sollte Andreas ins Bett gehen und schlafen. Sicher war er übermüdet und völlig überreizt. Wenn er schon anfing Gespenster zu sehen... Nun ein Gespenst erwarteten sie ja tatsä...
"Hinter dir!"
Das Schwert war halb zurück in der Scheide, als der Ausruf ihn in Bewegung setzte! Wild wirbelte er herum, das Schwert mit metallischen Schleifen herausziehend und... machte Kleinholz aus seinem Stuhl.
Nichts... da war Nichts... und dennoch. Er hatte etwas gefühlt. Etwas kaltes, das Gänsehaut seinen Rücken entlang hinterlassen hatte. Etwas, das nah genug gewesen war, ihm in den Nacken zu blasen... Etwas, das höhnisch lachte.
Andreas Worte bestätigten, was ihm in dem Moment bewusst wurde, als die Härchen in seinem Nacken sich steil aufstellten.
"Dieses höhnische Lächeln... nein Cyrion... es ist hier."
"Verdammt... wo..." Sein Blick schwirrte umher, aber alles wirkte... so normal. Keine Brise, keine Rippeln in der Luft wie wenn erhitzte Luft nach oben stieg. Nicht mal ein Hauch von Geist... ausser dieses Gefühl.... diese steigende Spannung in der Luft. Dieses kalte Gefühl, wenn etwas unheiliges mit im Raum war.
"Leiser..." murmelte Andreas angespannt, der ebenfalls mit gezogener Waffe sich umsah.
"Verflucht..." Ein Wispern nur, aber mit Herz. Die Salzlinien an den Fenstern und Türen... Etwas, das Geister bekanntermassen abhielt. Aber konnte es sein, das dies nur für geringe Geister galt? Offensichtlich...
Als Schritte auf Bodendielen erklangen, schwer, dumpf und bedrohlich, zuckten sie beide zusammen. Die Schritte kamen von oben!
"Die Kinder!" Cyrions Ausruf klang so verschreckt, wie er sich fühlte! Sein Herz hatte einen elektrisierenden Satz gemacht - ein Gefühl von Dringlichkeit liess den Krieger losrennen!
"Myra?!"
Kalte Furcht liess sie beide mehrere Stufen zugleich nehmen, als sie mit den blanken Klingen hochrasten und in die Zimmer stürzten, doch die Schlafenden waren ungestört - seltsam ungestört, aber sie atmeten - und von dem Geist erneut nichts zu sehen. In den dunklen Schatten zeigte sich nichts, einzig von Mondlicht wurden sie zurück gedrängt. Lange Augenblicke sahen sie sich um, drehten sich forschend... aber letztlich trafen sie sich wieder im Gang, angespannt und unangenehm berührt.
Kerzen wurden hergeholt und angezündet. Es brachte nichts, wenn sie blind durchs Haus stolperten. Wieder fanden sie sich im Wohnzimmer ein. Wachten... forschten. Sprachen nur wenig... Schauer liefen Cyrions Rücken entlang. Etwas war hier... etwas machtvolles. Etwas, das ihn letztlich leise zur Mutter beten liess.
"Bestie zeig dich. Ich weiss, das du hier bist! Sollte uns dein höhnisches Lächeln erspart bleiben?" Anspannung war Andreas Stimme zu hören, lag klar auf seinen Zügen. Doch wieder... nur gähnende Leere und unheilvolle Stille.
Cyrions Blick wanderte weiter, während sein Silberschwert im sachten Bogen hin und her schwang. Immer in Bewegung bleiben, auf das man schneller reagieren konnte. Sein Herz schlug kräftig, angespannt, aber verhältnismässig ruhig. Seltsamer Geist... Er tat nichts...
"Fürchtet es Silber?" murmelte er leise, das Silberschwert skeptisch anblickend. Vielleicht war es nicht das Richtige... Und mit seiner Panzerrüstung würde er sich auch wohler fühlen. Aber er hatte nicht mehr ernsthaft mit Besuch gerechnet. Aber dann wieder... Der Spuk hatte bisher nur geredet, nur 'gespukt', nie Andreas angegriffen. Sollte er letzten Endes gar nicht so mächtig sein, wie er ihnen beide weismachen wollte?
"Ich weiss es nicht..." Murmelte sein Freund leise und liess darauf hin "Es ist unglaublich stark... Also sei vorsichtig." Stark... also hatte er Andreas doch schon mal angegriffen? Das hätte er gerne im vorhinein gewusst, dann hätte er jetzt seine Rüstung an! Die Lippen zusammen pressend, blickte er sich wieder um. Finger glitten angespannt über das Leder seines Griffs und festigten sich erneut. Wo war er...?
Stille herrschte um sie. Das Einzige, was zu hören war, war ihr eigener Atem, ihr Herzschlag... und überlaut das Knistern des Feuers im Kamin. Die Schritte, die sie machten, während sie sich umsahen und sich Rücken an Rücken stellten. Die Stille wirkte unnatürlich. Wispern, Geräusche, die an und für sich leise waren, klangen überlaut. Als würden sie durch den Raum dröhnen. Cyrion schloss die Augen, versuchte mit anderen Sinnen etwas auszumachen, konnten Augen doch genarrt werden. Die Luft war kühl... nein kalt. Sie sank! Bald würden sie wohl ihren eigenen Atem sehen können... Kalter Schweiss war auf seiner Stirn, als er sich wirklich bewusst wurde, was er da fühlte. Die Luft kalt. Stickig. Schwer. Als würde etwas in ihr sein, das ihn nieder zu drücken versuchte. Dieses Gefühl... er kannte es. Aber er wusste nicht genau, woher. Wo hatte er ähnliches gefühlt? Leises Grauen erfüllte ihn, das er zu bekämpfen suchte!
Nicht bei den Lichen... Nicht mal bei den Lichefürsten... Götter, sie steckten tief in der Scheisse. Und doch... geschah nichts... Entnervend! Das warten schrecklicher, als wenn diese Bestie sie einfach angegriffen hätte!
"Wo bist du...?" Fragte er leise in den leeren Raum hinein.
"Die Schritte hast du gehört... richtig?" Unsicherheit klang in der Frage, doch Cyrion konnte sie nur bestätigen.
"Der Liche... ähnelt er jemanden, den du kennst?" Die Möglichkeit bestand immer noch, das es ein sehr persönlicher Groll des Geistes war. Doch diese Spur, nein diese leise Hoffnung verlief sich ins Nichts.
Er liess sie warten. Die Uhr an der Wand tickte, klang wie ein Pulsschlag, der dumpf dieses seltsame schwere Pulsieren der Atmosphäre wiedergab. Die Zeit zog sich hin und dennoch wussten beide klar, das es noch nicht vorbei war.
"Dieser Geist... ist erbärmlich feige..." murmelte Cyrion unter einem Atemzug, angespannt den Griff um sein Schwert ändernd. Irrte er sich doch? War es alles nur Schein um sie mürbe zu machen und der Geist gar nicht wirklich mächtig, ihnen zu schaden? Er fing an zu zweifeln an der Stärke dieses Geistes, der Wirkungsvoll, aber harmlos spukte...
"Es ist seine Taktik..."
Wieder herrschte angespanntes Schweigen. Was konnte sie tun, ausser warten und...
Bewegung in seinem Augenwinkel - sichtbarer feuchter Nebel, der durch die kalte Luft glitt - hinter Andreas! Sie beide griffen an - er wirbelte herum, wollte mit dem Schwert nach ihm schwingen, aber schon war er wieder fort.
"Feigling... elender..." Doch kaum hatte er sich wieder umgedreht, erklang scharf das Klirren von springendem Porzellan aus der Küche. Cyrion sprang vor, eilte in die Küche - nur um zu sehen, wie der Geist seinen Platz einnahm und hinter Andreas erschien!
"Vorsicht!"
Andreas' Ellenbogen scherrte schlagartig aus, versuchte, das Wesen mit seinem Rapier zu erwischen, während Cyrion in einem gewaltigen Satz von Ausfallschritt vorsprang und die Klinge nach des Geists Beinen schlug... Nichts... wieder fort.
Frustriert zischte er und blickte sich erneut um, liess den Blick zu dem Brennen auf seiner Hand gleiten, wo heisses Wachs ob des Ausfalls sich ergossen hatte. Die verdammte Kerze behinderte ihn mehr, als das sie ihm half! Zorn und Frustration loderten in ihm hoch und er fauchte aufgebracht in den Raum:
"Kehre zurück in dein Grab, Elender... Hier ist nichts für dich zu holen!"
Die einzige Antwort darauf war nur ein körperloses irres Lachen, das einmal mehr einen Schauer über ihn sandte.
Verdammter Bastard, er spielte mit ihnen! Ihm und Andreas standen die Haare zu Berge, aber der Geist spielte nur mit ihnen!
Scharf einatment liess er den Blick wieder schweifen, immer noch siedete der Zorn ob der Spielerei des Geistes in ihm. "Vielleicht sollte ich meinen Raben rufen! Mal sehen, wie ihm das schmeckt, wenn ein Rabe seine Seele davon tragen will!" Die Worte waren knurrig ausgesprochen, deutlich verärgert!
Etwas löste sich... Er konnte es nicht richtig erfassen, aber... er konnte freier atmen. Als würde ein Gewicht von ihnen genommen, die Spannung in der Luft nachlassen. Eine Spur irritiert legte Cyr den Kopf schräg, verengte die Augen.
"Irre ich, oder... hat die Androhung des Raben gewirkt?" Sein Blick ging hinüber gen Andreas.
Sich die Lippen leckend gab dieser leise wieder: "Er hat einen Drang zu spielen... Oder vielleicht mag es geholfen haben."
Sich wieder aufrichtend presste er die Lippen zusammen und liess sein Schwert in die Scheide sinken. "Hat er, ja..." Allein dafür wollte er ihm sein Schwert in den Leib rammen - er war niemandes Spielball!
Eine Bemerkung zu Poltergeistern und Geister-verscheuchenden Katzen von sich gebend, atmete er tief durch. Seiner Rede zum Trotz war er nicht wahrhaftig nicht sicher, ob er nützlichen Rat gab. Er konnte diesen Geist in keinster Weise einordnen... War er nun stark oder schwach? Er wusste es nicht.
"Götter... Mit was in aller Götter namen hast du dich angelegt? Ich habe nie dergleichen gesehen."
"Die Liste ist verdammt lang..."
Den Kopf schüttelnt erklang des Rabenkriegers Stimme bestimmt im Raum. "Priester. Morgen. Ganz bestimmt sogar. Irgendeiner - ist egal welcher. Druide ist auch in Ordnung."
Die Anspannung in der Luft war tatsächlich verschwunden. Was immer da gewesen war.. es war fort. Der Spuk für die Nacht vorbei...
Erleichtert leckte er sich die trockenen Lippen und schüttelte die Finger, die den Griff des Schwertes fest umspannt gehalten hatten.
"Ich werde das Haus im Namen Pantheos segnen lassen... Horteras, Eluvie und Temora." Die Stimme seines Freundes klang bestimmt. Suchend wanderte sein Blick umher. War er verbittert darüber, das er dies nicht mit dem Bau des Hauses hatte bewerkstelligen lassen?
Schwer nickend, wischte Cyr sich den kalten Schweiss von der Stirn... Nein, diese Kreatur war seltsam. Sie spielte mit ihnen, fühlte sich mächtig an, griff aber nicht an. Der einzige entstandene Schaden war ein zerbrochener Stuhl und ein Teller. Narrte dieses Wesen sie alle, indem es nur mächtig erschien?
"Vielleicht hab ich ihn auch beleidigt..." abgehackt lachte er - ein Humor, den er nicht wirklich fühlte. Er fühlte sich immer noch gestresst vom Terror dieses Wesens. Und von der Mischung aus unheiligen Zorn über die mögliche Überschätzung des Geistes und dem Gefühl, von dem Geist gründlich verarscht worden zu sein. "Poltergeist... Vielleicht schmollt er jetzt irgendwo."
Götter er hoffte irgendwo, das es nicht wieder kam. Seine Klinge hatte nichts fassen können, als er nach dessen Beinen geschlagen hatte. Ein untotes Wesen, dem Silber nichts auszumachen schien. Wenn er gegen Silber immun war und nicht bloss schnell... Cyrion äusserte seine Sorge diesbezüglich, doch wusste Andreas nichts dazu zu sagen.
Unsicher sah sich Cyrion wieder um. War der Spuk wirklich zuende? Er konnte es nicht sagen. "Was ein Abend... meinst du, er kommt zurück?"
"Sieht nicht so aus."
Den Göttern sei dank! Dieser Geist verunsicherte ihn und das mochte er überhaupt nicht.
Sein Blick wanderte wieder umher, die Schultern nun entspannter... um erschrocken zu erstarren. Horror füllte ihn erneut und zeigte sich in geweiteten Augen und starren Gesichtszügen.
"Gütige Mutter..." Wisperte er leise und auf Andreas fragenden Blick hin deutete er zur Türe. Nebel floss in den Raum durch die Ritzen der Haustüre und durch geschlossene Fenster. Floss, wie lautloses Wasser und gleitete über den Boden in sich wellenden Schwaben, wie er es bisher nur einmal gesehen hatte - von magisch magisch erzeugten Nebel.
"Wie letztes Mal..." Die Stimme so faktisch, so völlig unüberrascht und fast schon mit resignierter Erwartung erfüllt...
Cyrs Kopf ruckte zur Seite gen Andreas - einher gehend mit dem tiefergreifenden Wunsch, Andreas auf der Stelle zu erwürgen! Das sagst du mir erst jetzt?! Das er wieder kommt und zaubern kann!? Er hätte sich wenigstens seinen Kyrass in der Zeit anziehen können! Vielleicht sogar einige Schnallen von dem Beinpanzer schliessen!
Innerlich fluchend zerrte er wieder das Schwert aus seiner Scheide, während mit dem Nebel die Anspannung in seinen Schultern wieder kehrte. Ein Blick zu seiner Axt und auch diese wurde gezogen. Nebel ergoss sich über den Boden, waberte um seine Knöchel, beinahe greifbar in seiner feuchten Kühle. Schauder wanderten wieder über Cyrions Muskeln.
"Was ist dies? Was bedeutet dies?" Würden Untote aus den Nebel steigen?! Warum bei Alatar hatte ihn Andreas das alles nicht wissen lassen?!
"Das werden wir sehen..."
Werden wir sehen! Werden wir sehen fürn Arsch! fluchte er erneut. Wenn sie das hier überstanden, würde er Andreas verprügeln, das schwor er sich, während er sich im Türrahmen seitlich stellte, so das er den Rahmen im Rücken hatte und beide Richtungen im Auge behalten konnte. Andreas schreitete über den inzwischen Kniehohen alles verschluckenden Nebel bis zum Torbogen hin und beobachtete wie Cyrion das Geschehen. Knochen knackten, brachen irgendwo hinter der Gartentüre ungesehen.
"Ihr Ahnen steht uns bei..." Flüsterte Cyrion, während er die Griffe sicherer fasste. Ein Nebelwirbel entstand vor der Gartentüre - was immer da war, es versuchte, Furcht in ihnen zu wecken. Es gelang ihnen - sein Herzschlag klopfte immer heftiger, während die Atmosphäre wieder von drohendem Unheil gefüllt war - schwerer als eben noch im Wohnzimmer... Das hier war der wahre Terror!
"Was bei Eluvie..." Die Stimme seines Freundes nur ein leises Ächzen, als er erblickte, was auch er sah - Knochen... Dort waren Knochen im Nebel zu sehen. Und der Nebel erstreckte sich immer weiter in die Höhe.
"Ahnen aus alter Zeit, ich rufe euch - steht uns bei in unserer Stunde der Not..." Das Gebet war ohne sein Zutun über seine Lippen gewandert. Sie steckten in Schwierigkeiten - in echten Schwierigkeiten. Die Luft wurde Eiskalt, das Atmen mühsam, während der Nebel an ihren Beinen leckte. Und je höher der Nebelwirbel vor den Toren stieg, desto schneller schlug Cyrions Herz in blanker Furcht!
"Was... ist das da... Cyrion?" Die Worte seines Freundes ermutigten ihn nicht gerade. Also war auch das neu für ihn.
Ärger. dachte er, aber laut sprach er aus: "Die Untoten... sie werden gerufen.." glaube er zumindestens... Seine Sicherheit schwand zunehmend, als der Nebel Mannhöhe erreichte und immer weiter anwuchs. Was in aller Götter Namen...?!
Die Axt einsteckend, führte er die Finger zu den Lippen und stiess einen scharfen Pfiff aus - vielleicht konnte sein Rabe ja... "Trage seine Seele... Götter..." Seine Stimme erstarb in einem Ächzen.
"Salz... eine Katze... wie jämmerlich!"
Die Stimme grollte körperlos in seinem Geist, erfüllte Cyrion erneut mit Horror... Und mit der Stimme lichtete sich der Nebel und gab den Blick frei auf eine riesenhafte Gestalt aus Knochen, umhüllt von nebelhaftem Fleisch. Lippen, gerade so zu sehen, verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln.
"Bei Eluvie und Temora..." Tonlos die Stimme Andreas, wie auch Cyrions, als er leise wisperte, von Grauen erfüllt. "Was ist das...?"
"Das ist er..." Er wiederholte seine Worte, während er sein Rapier zu Boden warf und eine Axt hervor zerrte!
"Unwürdiges sterbliches Fleisch... Nur rohe Masse, die wir formen werden..."
Die Stimme donnerte durch seinen Geist und liess ihn aufkeuchen.
"Wir brauchen Rüstungen!" sprach er den Gedanken aus, der durch seinen Furchtstarren Geist schwabte!
Als das Wesen sich auf sie zubewegte, schüttelte Cyr seinen Kopf, kalkweiss im Gesicht. "Zurück! Zurück ins Haus! Wir brauchen Rüstungen!"
Ins Haus eilend, schnappte sich Cyrion seinen Rüstungsbeutel und zerrte wild seinen Schild auf den Arm! Schritte erklangen auf dem Holz der Veranda, liessen es schwer und unheilvoll Knarzen! Cyrions Blut pumpte durch seine Adern, während er Andreas folgte, der abgehackt lachte.
"Das hat der Idiot vergessen, das Haus hat Türen!" Und rammte die Tür zum Garten auf, wieder in diesen tretend, während die Eingangstür unter einem heftigen Schlag zerbarst.
"Will er nur dich?! Können wir ihn fortlocken!" Die Frau und die Kinder waren oben! Wenn das Monster... aber vielleicht konnte die Treppe ihn nicht tragen! Sein Blick ging zu den Fenstern hoch, doch zeigte sich oben nichts! Warum schliefen sie noch?! Magischer Schlaf?! Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er an die Kinder dachte, die sterben würden, wenn sie nicht....
"Hier, du Schreckgespenst!" Der Schrei war durch den ganzen Garten zu hören, als Andreas versuchte, das Monster von seiner Familie weg zu locken!
"Kinderchen..." Irre im Klang war die Stimme nun nicht länger in ihrem Kopf, sondern hörbar aus dem Haus. Es war, als würde er Kinder nachlässig rügen, die meinten, im Haus vor ihrem bösen Onkel davon laufen zu können.
Gehetzt blickte Cyrion zu den Fenstern hin, wo dies Wesen zu ihnen herüber starrte. Mutter, sie brauchten Hilfe!! Dieses Vieh war ihnen weit überlegen! Sein Blick schoss nach oben in luftige Höhen!
"Götter... Murelay! Hol Hilfe!"
Womit der Vogel auch in die Finsternis entschwand.
Andreas nickte zu dem Dämon herüber, den sie nun durch die Türe sehen konnten. "Er kann sich nicht gut bewegen! Wir sollten angreifen!" Angreifen? Ohne Rüstung?! War er wahnsinnig?! Er schluckte schwer, als er den gebeugten Dämon im Haus anstarrte - er war so gross, das er selbst gebeugt mit Kopf und Schultern an die Decke stiess - wenn er sich aufrichtete, würde er die Decke durchbrechen?! Aber ja... er konnte sich schlecht bewegen... Vielleicht...
"Denk ihr... es wäre so leicht...?!"
Er verschwand in einem Nebelstreif, löste sich auf, als wäre er nur blanke Einbildung gewesen. Bewegung neben Andreas fing seinen Blick ein und nacktes Entsetzen ergriff ihn mit der kalten Furcht, die ihm durch die Nähe des Monsters in die Glieder fuhr! Er stand da, blickte auf Andreas mit blanken Hohn in seinen Zügen nieder, der ihn perplex, wie erfroren anstarrte, der Mund offen! Ein Schrei brach aus Cyrion raus und er grabschte blindlinks nach Andreas Arm; zerrte ihn mit sich! Weg... Nur weg... Dieses Monster war zu stark... Er brauchte es nicht zu bekämpfen, um das zu erkennen. Er wusste es! Nicht mal in Rüstungen wäre es möglich gewesen, es zu bekämpfen! Seine Gedanken hetzten wild durch seinen Schädel, als er keuchend mit Andreas das Vieh beobachtete! Sie brauchten, etwas um es fest zu halten! Es zu schwächen - wenn es gerade berührbar war!
"Säuretränke... Eistränke.. hast du sowas? Paralysetränke... irgendwas?!" Die Worte überschlugen sich fast in ihrer Hetze! Götter sie brauchten irgendetwas, sonst würden sie...
"Rüstbrecher!!"
Wieder ging sein Blick zu der gewaltigen... Bestie, bevor er abgehackt antwortete: "Götter! Was auch immer... Hol sie, während ich versuche... nicht zu sterben!"
Das Lächeln des Dämons gewann tatsächlich noch an Herablassung, als er Cyrion beäugte, während sein Freund sich aus dem Staub machte!
"Das musst du aber... Um neu geformt zu werden..."
Cyrions Augen weiteten sich, wollten ihm schier aus dem Schädel fallen. Furcht liess sein Herz rasen, während zitternde schweissfeuchte Finger den Griff des Schwertes umklammert hielten. Götter, was sollte er tun?! Er war ungerüstet und hielt einen Zahnstocher! Das Wesen hielt mit nichts mehr zurück, die Luft war beinahe zu schwer zum atmen. Macht lag in ihr - pulsierend wie sein eigener Herzschlag. Er wusste wenn er versuchen würde, es anzugreifen, würde dieses Wesen ihn wie einen Zweig zerbrechen oder gegen eine Wand schleudern, das er wie ein solcher zerbrach. Nicht zu sterben hiess, nicht in seine Reichweite kommen - wie das bewerkstelligen, wenn es einfach hiniter ihm auftauchen konnte... Er war Spielzeug - mehr nicht.
Und dennoch... da waren Kinder... eine hilflose Frau und Kinder...
"Ich bin zu jung zum sterben, du alter Knochen!" Mutig gesprochen, aber er fühlte sich weiss Mutter nicht so!
"Was..!"
Cyr würde bleich... Scheisse - jetzt hatte er ihn tatsächlich beleidigt... Er würde sterben... Die Kinder würden sterben... Er musste ihn angreifen - sein Blick huschte über die mächtige Gestalt auf der Suche nach möglichen Schwachstellen. Er musste etwas finden, das er angreifen konnte, ohne wie ein Kniebeisser zu wirken.... Er würde sicherlich sterben, aber es wenigstens versuchen... Er...
...wurde ignoriert? Verdattert schaute er zu, wie das Wesen zum Meer hinblickte. Unsicher bewegte er sich, änderte seinen Stand und linste zum Meer hinüber, liess den Blick aber zurück schnellen... um erneut zum Meer zu linsen...
Was..?
Da war ein kleines flackerndes Licht, das rasch näher kam, über die Wellen tanzend wie ein Feenlicht. Was ist das...? Der Gedanke erstarb, als das Wesen deutlich verärgert knurrend von sich gab. "Nicht... du wieder..."
Aus Cyrs Augenwinkel sah er, das Andreas im Türrahmen erschienen war, eine Piole in der Hand, mit der er ausholte.
Der Kopf des Untiers ruckte gen Cyrion, der seine trockenen Lippen leckte.
"Glücklicher... wohl einen Tag gewonnen..."
Die Piole flog, als die wuchtige Gestalt plötzlich wieder der eines Menschen glich und verblasste. Der Flakon flog ungehindert durch die Luft und landete sachte im Glas. Der Spuk war vorbei...
"Mehr als ein Tag... ein ganzes Leben..." Wisperte er, bevor er unter Zittern ächzte... Vorbei... er war fort... und mit ihm die Atmosphäre, niederdrückend und unheilsvoll. Cyrions Beine wollten nachgeben, doch hielt er sich mühsam aufrecht und trat gen Andreas, der zum Meer blickte, nunmehr ruhiger. Wie konnte er so ruhig bleiben?!
"Wen... hast du um aller Götter willen so verärgert?!" Seine Stimme war nur ein Krächzen, doch folgte seine Augen nun Andreas gen dem Meer.
Doch Andreas antwortet nicht... Er beobachtet das Licht und gab schliesslich leise wieder. "Schon wieder..."
Was...? Das Licht war ihm bekannt? Andreas anstarrend, erdolchte er ihn mit seinen Blicken. Für all das, was Andreas ihm nicht gesagt hatte, würde er noch bluten... Wenn er das Monster überlebte, um sich dafür rächen zu können!
Wieder wanderte sein Blick gen dem Licht. Was immer es war... Es hatte sie gerettet. Hatte sie gerettet, einen Tag mehr zu leben... Für heute allerdings... war der Spuk vorbei.
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