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Ausbildung der anderen Art
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Mandred Louisan





 Beitrag Verfasst am: 08 März 2009 21:45    Titel: Ausbildung der anderen Art
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Es war wieder ein verschneiter Tag. Jedoch bekümmerte es den einzelnen Mann nicht, der in der Kapelle des heiligen Ordens der Temora auf einer der weißen Marmorbänke saß und stumm ein Gebet sprach. Seine Augen waren verschlossen und seine Miene war entspannt. Jedoch merkte man, dass er gerade in einer Verbindung zu Temora stand. In der Kapelle war eine ruhige Aura. Kein Laut ertönte. Lediglich das Knistern der Feuer, die die kapelle erhellten. Und doch trug der Schneefall durch die Mauern hindurch etwas dazu bei, dass diese Ruhe nicht gestört werde.
Eine leichte Regung ging nun von Mandred aus, als er sein Gebet beendete. Er dachte noch einmal nach: Heute war es soweit, hatte ihm der Pater gesagt, heute würde er mit ihm eine Reise beginnen. Jedoch soll dies keine Reise der Erholung sein. Viel mehr eine Reise der anstrengenden Lehre in dem Knappendasein eines Ritters der Temora. Es war der Beginn einer Ausbildung. Einer Ausbildung der anderen Art. Er betete um Kraft für die ihm bevorstehenden Prüfungen.
Am Abend war es soweit. Der Pater suchte ihn auf und trug ihm auf, was er alles zusammensuchen solle. Proviant, normale Kleidung...sogar eine Rüstung. Kuz darauf ritten sie auf den Rücken zweier Pferde. die jene Reise ebenfalls mitmachen würden, aus den Toren des Ordens und wandten sich gen ihres ersten Zieles. Den ersten Schrein der Temora.
Dort angekommen, stiegen sie die Stufen zu einer Art Erhöhung hinauf. Auf einer Platte war ein Symbol eingraviert. Mandred deutete dieses stumm als Gerechtigkeit. Als der Pater dies durch wenige Worte bestätigte bestätigte, stiegen sie die Stufen wieder hinab. Der Pater trug ihm auf, er solle doch bitte ein wenig Feuerholz holen. Gesagt, getan.
Kurz darauf kam Mandred mit einem kleinen Bündel Holz an und der Pater machte daraus ein Feuer für die Nacht, an dem sie sich wärmen konnten. Dann trug er Mandred auf, er solle nach Bajard reiten und zwei Bettrollen besorgen. Auch jene Aufgabe erfüllte Mandred schweigend, jedoch zu des Paters vollster Zufriedenheit und kurz darauf lag er auf seiner Matratze und schloss die Augen. Der Pater meinte, er übernehme die erste Wache....und so schlief er ein...am Beginn eines Teilweges, welchen er nicht so schnell vergessen würde.
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Mandred Louisan





 Beitrag Verfasst am: 12 März 2009 16:47    Titel:
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Der Schrein der Gerechtigkeit


Es war früh am Morgen, als Mandred mit vor dem Bauch gefalteten Händen vor den Stufen, die zum Schrein hochführten, stand und ins Leere blickte. Als er plötzlich Schritte hinter sich vernahm, wandte er den Kopf langsam über die Schulter und betrachtete den Pater, welcher ruhigen Schrittes auf ihn zuhielt. Mandred verneigte sich vor ihm und begrüßte ihn. Der Pater erkundigte sich um seinen Schlaf, welchen Mandred als "gut" bezeichnete, ehe er die Frage dem Pater stellte, welcher ebenfalls eine zufriedene Antwort gab. Dann schritt er die Stufen empor und stellte sich an den Schrein. Mandred folgte ihm und tat es ihm gleich, sodass sie sich nun gegenüber standen. Der Pater strich langsam mit seiner einen hand über die Platte, welche ein Symbol eingraviert hatte. Eine Waage. Er betrachtete sie einen Moment und erhob dann seine Stimme.

Mandred lauschte seinen Worten aufmerksam und er verstand sie auch bis auf wenige Dinge bei denen er die Stirn runzelte. Der Pater sprach davon, dass man stets darauf bedacht sein solle, die richtige Gerechtigkeit walten zu lassen. Mandred fragte sich, und tat dies auch laut, wie man die rechte Gerechtigkeit erkenne. Die Antwort war umso einleuchtender. Man solle im Gebet Temora um Hilfe erfragen. Denn es ist auch wichtig, Gerechtigkeit von Rache zu unterscheiden, denn dies verträgt sich ganz und gar nicht mit den Lehren Temoras. Weiter ging es mit einigen Beispielen im Bezug auf die wahre Gerechtigkeit:

" Es ist gerecht, Leid mit anderen zu teilen."
" Es ist gerecht, jemandem zu helfen, der Hilfe bedarf, denn es ist nicht gerecht, wenn es einem selbst besser ergeht."
" Es ist nicht gerecht, das Leid, dass man erlitten hat, auf die Leidbringer zu übertragen, denn dies hat nichts gerechtes mehr, sondern es ist Rache."


Jener Unterricht dauerte noch eine Weile an und Mandred hörte viele aufmunternde Worte, aber auch Worte, die ihm lediglich ein Nicken abringen, da er diese Dinge noch nie so gesehen hatte. Der Pater brachte allerdings einen Satz ein, der ihn wieder aufmunterte: " Die wahre Gerechtigkeit erlernt man im Laufe der Zeit durch Erfahrungen."
Mandred war bewusst, dass er viel arbeiten müsse, und er würde gewiss, diesen Ort öfters aufsuchen, wenn er sich nicht sicher ist, ob er gerecht war oder nicht.
Eine Pause trat ein und der Pater forderte Mandred abschließend auf, ein Gebet an Temora zu richten, um seinen Glauben an die Gerechtigkeit zu erweisen. Somit kniete er sich vor den Schrein und faltete die Hände und schloss die Augen, ehe er leise Worte murmelte. Worte aus seinem Innern.

"Temora, Tugendbringerin und Göttin des Lichtes, ich bete zu Dir als dein Diener und erbitte deine Hilfe im Erkennen der wahren Gerechtigkeit, auf dass ich stets nach jener handeln möge."


Danach erhob er sich und sie gingen die Stufen hinunter und bestiegen ihre Pferde, mit denen sie sich in Richtung des nächsten Schreins aufmachten, der, wie Mandred in einer Herberge nahe Berchgard vom Pater erfuhr, nicht leicht zu erreichen sei, da der Weg dorthin, durch das nahe gelegene Hügelgrab verlief. Es stand ihnen also ein Pfad bevor, der nur so mit unheiligen Kreaturen der Tiefe bepflastert war. Somit gingen beide früh auf ihre Zimmer und legten sich zur Ruhe, damit sie die rechte Kraft haben mögen, um ihre weitere Reise anzugehen.
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Mandred Louisan





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2009 18:37    Titel:
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Der Schrein der Demut


Der Tag war bereits bis zu den Abendstunden vorangeschritten, als zwei Menschen nach einem langen Marsch in der Dunkelheit eines Stollens und einem Weg voller Gefahren aus einer Höhle heraus schritten. Der eine war ein älterer Mann mit einer stattlichen Haltung. Der andere lief ein Stück hinter ihm und rieb sich ein wenig die gereizten Augen. Kurz hielten beide an und verschnauften ein wenig, ehe sie ihren Weg fortsetzten. Sie hatten ein Ziel und das wollen sie erreichen. Somit kamen sie nach einer Weile an das Ufer eines Meeres. Ein Stück liefen sie daran entlang ehe sie zu einer Brücke kamen, die sie zu einer kleinen Insel führte auf der allerdings kein menschliches Leben wohnte. Dort angekommen, der ältere von beiden ging ein Stück voraus in einem andächtigen und ruhigen Schritt, hielten sie auf eine steinerne Erhöhung zu, auf welche eine Art Altar stand. Vor den Stufen hielten beide an und standen nun nebeneinander. Schließlich erhob der Ältere das Wort: " Geh und rolle unsere Matratzen aus und entfache ein kleines Feuer. Ich erwarte dich dann dort!" Mit den letzten Worten zeigte er auf den Altar. Wortlos tat der Andere wie ihm geheißen und zur 8. Abendstunde war er soweit und er dachte bei sich: " Nun erfolgt ein weiterer Schritt, den ich bewältigen muss." Und mit diesen Worten stieg er die steinernen Stufen empor.

Oben wurde er von seinem Mentor erwartet. Jener blickte mit einem konzentrierten Blick auf den Altar, der sich nun als eine in Stein eingelassene Platte entpuppte. Auf ihr war ein Symbol eingraviert. Mandred betrachtete es mit einem nachdenklichen Blick. Eine Zeit lang sagte keiner was und dann sprach Mandreds Mentor, der Paladin: " Wir befinden uns hier am Schrein der Demut. Für viele Anhänger der Lichtbringerin ist dies die schwerste einzuhaltende Tugend. Sie besagt, dass man sich nicht von falschem Stolz und falscher Eitelkeit blenden lassen soll. Doch ist dies leider heutzutage Gang und Gebe. Es gibt eine...kurze aber jedoch einprägsame Geschichte dazu. Sie beruht auf Ilara, ein Kind Temoras:

Sie war eine Tochter eines Adligen und diesem Haus sagte man nach, ja man kann schon fast sagen, es war dafür bekannt, dass der Hochmut die wohl größte Tugend dort ist. Ilara jedoch ward von Temora gesegnet und empfand diesen Hochmut nicht. Im Gegenteil sie half den Bediensteten im Hause ihres Vaters wo sie konnte. Doch der falsche Stolz ihres Hauses kränkte sie und somit zog sie von ihrer Heimat weg um die Lehren Temoras zu empfangen.
Es kam aber die Zeit, da sie auf eine kleine unbedeutende Insel kam auf der kein menschliches Leben herrschte und dort errichtete sie einen Schrein. Den Schrein der Demut. Sie erkannte den Ort wo sie war, als einen Heiligen. Er war gesegnet von der Tugendbringerin und somit empfing sie dort die Lehren Temoras.
Der von ihr erschaffene Schrein sollte ein Denkmal sein. An ihm sollten Menschen in ihr Innerstes kehren, deren Stolz sich in Hochmut gewandelt hatten. Ein Mahnmal, auf dass sie nicht geblendet werden und die falschen Lehren Temoras verbreiteten.
"

Nach jener kleinen Geschichte schwieg der Mentor, sowie sein Schüler. Mandred dachte über das Gesagte nach und auch er kehrte in sein Innerstes und schloss dabei die Augen für einen Moment. Indes sprach der Pater weiter: " Auch wir stehen hier, wie Ilara einst und blicken auf ihr Denkmal. Ein jeder von uns ist nicht fehlerfrei, gewiss nicht. Ein jeder von uns hat Stolz und fühlt sich manchmal in ihm verletzt. Doch müssen wir erkennen, wann er uns in Hochmütigkeit versetzt." Erneut folgte eine Pause des Schweigens und Mandred konzentrierte sich weiterhin auf das Gesagte. Schließlich jedoch nickte er einmal zum Pater und erwiderte:
" Ich verstehe Pater. Diese Geschichte regt wahrlich zum Nachdenken an." Ein dezentes Nicken erfolgt von dem Paladin ehe er mit ruhiger Stimme meint: " Lege dich zur Ruh. Ich werde mich zuerst bereit stellen Wache zu schieben. "

Mit diesen Worten wendet er sich ab und ging zu ihrem Lager. Mandred hingegen neigte einmal sein Haupt vor ihm und legte sich auf seine Bettstatt. Erneut hatte er etwas gelernt und mit dem Wissen, dass er vieles noch erleben würde schlief er ein.
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Mandred Louisan





 Beitrag Verfasst am: 23 Jun 2009 18:26    Titel:
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Der Schrein des Mitgefühls

Als sie den Wald durchquert hatten kamen sie auf ein offenes Gelände, in dessen Mitte sich eine Vielzahl von Flussarmen und Bächen verzweigte. Mandred und sein Mentor, der Paladin Farion Lefar, waren dabei ihren Weg auf den Tugenden Temoras fortzusetzen. Somit näherten sie sich dem Gebilde, welches in der Mitte der Flussarme erbaut worden war. Sie überquerten die Bäche über kleine hölzerne Brücken, welche sie zu ihrem Ziel führten. Und ehe sie sich versahen standen beide vor dem kleinen kapellenartigen Steinhäuschen.
Sie hatten den Schrein des Mitgefühls erreicht.
Ein paar Stufen führten hinauf zu dem Torbogen, welcher Einlass in das Innere gewährte. Jenes betraten sie und stellten sich vor eine in den Boden eingelassene Platte, welche ein Herz als Symbol eingraviert hatte. Mandreds Blick sank auf dieses Symbol herab und als er es allmählich deuten konnte, wurde ihm langsam bewusst, welche Tugend an diesem Ort vertreten wurde.
Nach einer Weile des Verharrens eröffnete der Pater ihm seine Vermutung und bestätigte sie:

„ Wir stehen hier am Vermächtnis Amyras: dem Schrein des Mitgefühls. Sie war ein Kind Temoras und sie gab uns viele Worte über jene Tugend, auf dass wir sie zu ehren und anzuwenden wissen. Eine Mitfühlende Seele, mein Knappe, wird ewig versuchen am Erhalt der Welt und der göttlichen Ordnung das Leben interessierter Wesen zu erleuchten. Das Mitgefühl vereinigt alle Wesen dieser Welt, die für das Gute einstehen, in Brüderlichkeit. Durch das Mitgefühl unterscheiden wir uns von dem Bösen, denn im Gegensatz zu jener finsteren Macht, versucht die mitfühlende Seele das Gute auch in den verblendeten bösen Seelen zu sehen. Jedoch sei dabei Obacht geboten, auf dass sie nicht selbst das Augenlicht in der Finsternis verliere. Doch muss man unterscheiden zwischen Lebewesen, in denen durchaus Gutes erkennbar ist und Kreaturen, die durch und durch Böse sind und die in Wahrheit nichts Gutes an sich haben. Bei eben jenen ist kein Mitgefühl angebracht, da diese heilige Eigenschaft nicht der Finsternis des Bösen würdig ist. Solche Seelen gibt es in jeder Art von Kreatur: ein Troll, der nur Menschen zerfetzen will für seine Mahlzeiten, verdient eben jenes Mitgefühl nicht, ein Dämon, der die Welt in Asche und mit der Macht des Bösen überrollen will, verdient eben jenes Mitgefühl nicht, ein verblendeter Mensch, der vor Kindern und Alten und Frauen und Männern unschuldigen Blutes nicht halt macht, sie zu schlachten und sie auf den Altären des Bösen zu opfern, verdient eben jenes Mitgefühl nicht.
Doch sei demjenigen, der diese Geschöpfe zu richten vermag und bereit ist dies zu tun, ans Herz zu legen, dass er sich vergewissere, dass seine Taten nicht aus Rache oder falschem Zorn, sondern nur aus wahrer Gerechtigkeit hervorgehen. Als Waffe soll er nicht etwa ein Werkzeug der Folter und somit ein Werkzeug des Bösen verwenden, sondern allein das Schwert, dass da ist die Waffe Temoras. Der Richtende, der eine mitfühlende Seele beherrscht und nur im Zeichen der Gerechtigkeit handelt, soll nach dem heiligen Gesetz mit dem Bösen umgehen und nicht dem Diktat willkürlicher Barbarei folgen!“


Mit diesen Worten erläuterte der Paladin Mandred die wahre Bedeutung des Mitgefühls und Mandred spürte dabei eine innerliche Regung in sich, die darauf schließen ließ, dass jene Worte ihn durchaus betrafen, wenn nicht sogar belehrten.
„ Lass uns niederknien für ein Gebet und um für das wahre Mitgefühl zu bitten.“, sprach der Pater nun erneut und beide knieten sich vor die steinerne Platte und senkten ihre Häupter.

„ Temora, Herrin über die sieben Tugenden des Lichtes und Bewahrerin desselben, sowie der Hoffnung, erhöre unser Bitten um die Gabe des wahren Mitgefühls und gebe es uns mit auf den Weg, dass wir fortan Mitleid empfinden für jene, die unser Feind sind, die doch aber lediglich von falschen Lehren geblendet sind und gewähre uns die wahre Gerechtigkeit, auf dass wir mit ihnen nach der heiligen Ordnung verfahren. Erhöre uns, Herrin Temora!“

Nach eben jenem Gebet schlugen beide ein Henkelkreuz vor ihrer Brust und erhoben sich aus ihrer Haltung und verließen das Gebilde und verharrten draußen noch eine Weile auf der Bank. Jeder dachte für sich noch einmal über das Gesagte nach und Mandred war sich nun sicher, dass er aus dieser Stunde lernen konnte und fortan sich besser verhalten würde im Angesichte seiner Feinde.


Zuletzt bearbeitet von Mandred Louisan am 23 Jun 2009 18:27, insgesamt einmal bearbeitet
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