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Rivorian Thel - Die Geschichte eines Heilers
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Rivorian Thel





 Beitrag Verfasst am: 04 Sep 2008 10:45    Titel: Rivorian Thel - Die Geschichte eines Heilers
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Lautes Stöhnen und Schreien war aus der kleinen Hütte zu vernehmen. Lorian schlich zum kleinen Seitenfenster und versuchte einen kurzen Blick auf seine gebärende Frau zu erhaschen. Es war ein kleiner Raum mit kleinen Möbeln: Ein kleines Doppelbett, ein kleiner Tisch, eine kleine Bank, ein kleiner Vorratsschrank und ein kleiner Kamin, in welchem ein kleines Feuerchen knisterte. Seine Frau lag im Bett, die Hebamme des Dorfes stand neben ihr, hielt ihre Hand und redete ihr immer wieder gut zu. Lorian verstand jedoch nicht, was seiner Frau erzählt wurde. Das ganze Dorf war auf den Beinen und einige Männer kamen auf den werdenden Vater zu und meinten: "Komm schon Lor, sie wird das schon schaffen, Syna ist stark. Gehen wir einen heben, vielleicht kommst Du dann auf andere Gedanken, hm?" Der Vater nickte geistesabwesend und überließ seine Frau der wohl wesentlich routinierteren Hebamme. In der Taverne saßen bereits einige Männer. Sie redeten dem Vater gut zu und spendierten ihm einen großen Krug mit starkem, gewürzten Bier. Nach dem dritten Krug wurde die Türe geöffnet und die Hebamme rief zu Lorian herüber: "Komm schnell! Es ist da, es ist ein Junge!" Der Vater brauchte einen Moment, um zu verstehen, doch seine Freunde klopften ihm auf die Schultern und beglückwünschten ihn. Da stand er auf und rannte leicht schwankend mit der Hebamme zurück zur Hütte, wo er seine Frau mit einem Baby im Arm in ihrem Bett vorfand. Syna lächelte ihren Ehemann an und streichelte dem Kind den Bauch. "Mein kleiner Rivorian...", murmelte sie und strahlte das Neugeborene an. Lorian trat zum Kind und nahm es in den Arm. Es trat um sich und schrie lauthals.

Rivorian Thel war immer ein kleiner Schreihals gewesen, schon seit seiner Geburt. Nun war sein zweiter Geburtstag gekommen und seine Eltern hatten für ihn eine Geburtstagsfeier organisiert, zu der einige Kinder kamen, die größtenteils über fünf Jahre alt waren. Es gab eine kleine Torte, als Speise und als Trunk wurde Ziegenmilch aufgetischt. Nach dem Festessen war es an der Zeit das Geschenk zu öffnen: Sein Vater hatte für ihn ein Steckenpferd geschnitzt. Es war nicht besonders schön und nicht besonders groß, was die beiden ersten Gedanken waren, die dem Jungen durch den Kopf gingen, doch die anderen Kinder staunten, da sie selbst kaum mehr als ein Holzmesser zum Spielen besaßen. "Das ist aber nicht so toll...", grummelte der Junge unerfreut heraus und seine Eltern schienen leicht verzweifelt. "Wenn du's nicht magst, nehm ich's gern!", rief einer der Gäste laut zu ihm herüber. "NEEEEEIN! MEEEIIINS!", schalt Rivorian den Jungen und stichelte mit dem Stiel nach dem Gast. Jener sprang zurück und grummelnd schob er sich dann in die zweite Reihe zurück, wo er dann still war. Das Geburtstagskind spielte noch ein wenig mit seinem neuem Spielzeug und erfreute sich der neidischen Blicke seiner Gäste, ehe er sie wegschickte. Am Abend pfefferte er das Steckentier in die Ecke seines Zimmers. Nun, die Bezeichnung "Zimmer" stimme nicht ganz. Der Raum war eher ein, an die Hütte angebauter, Schrank. Seine Eltern saßen derweil am Feuer und unterhielten sich besorgt über das Verhalten ihres Sohnes: "Er war zwar immer schon quengelig, aber so was?" Lorian nickte nur leicht und machte sich fertig zum Schlafen. Rivorian schlief an diesem Abend schnell ein und träumte in dieser Nacht davon, wie er das Pferd laut lachend verbrannte. Am nächsten Morgen standen einige Kinder vor Rivorians Haus und wollten mit dem Steckenpferd spielen. Rivorian holte das Pferd aus seinem Zimmer und die Kinder starrten es schon erwartungsvoll an, doch Rivorian stieß wieder mit dem Stiel nach den Kindern: "Geeht weg! Meins!", schrie er dabei. Die Kinder rannten wie aufgescheuchte Hühner davon und zu ihren Eltern, um ihnen zu erzählen, was vorgefallen war. Am nächsten Abend wurde eine Art "Dorfrat" im Haus des Bürgermeisters abgehalten. Das Hauptthema war, warum Rivorian das getan hatte und was man unternehmen könne. "Er...er ist doch noch ein Junge, Jungen prügeln sich doch!", rief die Mutter und Lorian nickte dazu bestätigend. "Ja, aber nicht mit Besenstielen!", warf eine andere Frau dazwischen. Der Bürgermeister hob beschwichtigend die Hände: "Ruhe, Ruhe, meine Damen. Wir wissen doch alle, dass Kinder immer etwas schwierig sind, ich würde sagen, dass es reicht, wenn man den Jungen für ein paar Tage in seinem Zimmer einsperrt." Die Leuten stimmten alle zu und auch die Eltern, da sie so hofften, dass der Junge so lernte, dass man so etwas nicht tun sollte. Rivorian war jedoch nicht erfreut, als er dies erfuhr und zeigte sich sehr uneinsichtig. In seinem Zimmer malte er sich am Abend aus, wie er die Petzen verprügeln würde, wenn er erst einmal größer wäre.

Rivorians Geburtstag lag mitten im Sommer, jetzt war es jedoch Winter und der Brunnen des Dorfes war zugefroren, weshalb die Dorfbewohner Schnee sammeln und schmelzen mussten. Einige Kinder trödelten jedoch immer gerne mit dem Schnee holen, um Bälle aus der gefrorenen Flüssigkeiten zu formen und kleine Schlachten gegeneinander auszufechten. Als Rivorian, der inzwischen drei Jahre alt war, das sah, war er begeistert und zog sich ebenfalls sein Winterfell, seine Stiefel und die alten Lederhandschuhe an, die ihm viel zu groß waren. Seine Eltern waren gerade ein paar Stunden mit einigen anderen Eltern unterwegs Wild zu jagen. Rivorian formte einen Ball, der jedoch eher quaderförmig war und schleuderte ihn in Richtung eines der größeren Kinder. Er traf den Jungen am Kopf und lachte gehässig. Die anderen lachten ebenso laut, jedoch weniger gehässig. Der Junge drehte sich, ebenfalls lachend, um, als er jedoch Rivorian sah wurde er zornig. "Du!" Er kam langsam auf Rivorian zu und rieb sich die Fäuste. "Wo ist dein Stecken jetzt, Kleiner?" Rivorian sah zum Jungen auf und schwieg. Als die erste Faust auf ihn herab ging, sprang er zurück und rannte zu seinem Haus, aus welchem er seinen Stecken holte. Der Junge war schon fast beim Haus, als Rivorian aus dem Haus kam. Der Dreijährige schlug so stark zu, wie er konnte, doch der Größere fing den Schlag mit Leichtigkeit ab und riss ihn aus Rivorians Hand. "Das ist jetzt meiner!", schrie der größere Junge. Rivorian schrie laut aus, doch Georg, so wurde der Große genannt, grinste ihn nur schief an, nahm das Steckenross in beide Hände und zerbrach es über seinem Knie. Tränen liefen über Rivorians Gesicht und landeten dampfend im Schnee. Die anderen Kinder lachten ihn nur alle aus und deuteten auf ihn. Der Dreijährige stürzte sich wütend auf Georg und biss ihm in sein linkes Bein. Der bullige Junge fiel rückwärts in den Schnee und blieb dort liegen. Rivorian nahm Schnee und rieb ihn in Georgs Gesicht. Georg hingegen schlug Rivorian die massige Faust ins Gesicht, weshalb eine Zahnhälfte aus dem Mund des Kleinkindes fiel. Die anderen Kinder lachten nur laut weiter und Rivorian rannte flennend in sein Haus zurück, wo er sich einsperrte. "Der hat's dir aber gezeigt!" meinte einer zu Georg, welcher nur meinte: "Der Bastard hat Glück, dass er sich verzogen hat!" In seinem Zimmer warf sich Rivorian in sein Bett und weinte nur vor sich hin, bis er einschlief. Tief in der Nacht klopfte es Laut an der Hüttentüre. "Rivorian, mach die Türe auf!". Der Kleine erwachte und ging zur Türe um sie zu öffnen. Die Eltern begrüßten ihn erst freundlich, als sie dann jedoch erkannten, dass ein Zahn fehlte waren sie schockiert und Rivorian erzählte, was an dem Tag passiert war.

Die beiden Jungen wurden bestraft, doch vor allem Georg, da er wegen solch einer Kleinigkeit auf den Rivorian losgegangen war.

Es waren viele Jahre ins Land gegangen und Rivorian wuchs und wuchs, doch immer blieb ihm der Gedanke an das eigentlich verhasste, zerstörte Steckenpferd und den Kampf im Schnee.

Es war bereits Rivorians dreizehnter Geburtstag ins Land gekommen und er war wieder genauso schnell gegangen. Der Frühling kam bald darauf wieder ins Land. Lorian hatte für seinen Sohn ein Schwert aus schwerem Eichenholz gemacht, damit er das Gewicht kennen lernte, selbst benutzte der Vater immer einen Knüppel, wenn sie das Kämpfen, beziehungsweise wild um sich Schlagen, übten. Manchmal kam Georg vorbei und starrte die beiden verächtlich an, da sein Vater nie etwas mit ihm unternahm. Oft war dieser nur betrunken und lag in seinem Zimmer herum. Rivorian schlug oftmals auf die Beine seines Vaters, da dieser viel zu groß war, um den Schlag abzublocken. Rivorian lachte dann immer laut auf, Lorian fand das jedoch nicht immer so witzig und schlug in diesem unachtsamen Moment oftmals mit seiner Keule zurück. Häufig kehrten die beiden mit blauen Flecken zurück in die Hütte und Syna schimpfte die beiden dann aus. Georg lachte bei den Treffern auch immer, aber nur weil er schadenfroh war. Rivorian dachte sich dann immer, wie er lachen würde, wenn Georg blutend am Boden lag. An einem Tag, als die Eltern wieder auf der Jagd war, kam Georg mit einem schweren Knüppel zu Rivorians Haus und klopfte hart gegen die Türe. Rivorian riss sie auf und starrte Georg mit seinen dunkelbraunen Augen an. "Was willst du?!", schrie der Dreizehnjährige den Älteren an. Georg schlug sich mit dem Knüppel in die geöffnete Hand und meinte dann: "Hol' Dein Schwert, ich möchte mal sehen, ob Du Manns g'nug bist, mich zu schlag'n!" Rivorian schüttelte den Kopf: "Nein, Vater hat gesagt..." "Dein Bastard von einem Vater ist aber nicht da, Du weinerliches..." Georg stockte und hob seinen Knüppel, doch es war zu spät: Rivorian hatte das Holzschwert bereits in der Hand und führte einen schweren Schlag gegen Georgs Kopf. Georg taumelte leicht zurück, als sein Kopf getroffen wurde. "Du Hund. Ein Feigling und ein Hun..." Der nächste Hieb ging auf den bulligen, halbstarken Jugendlichen nieder. "Nenn meinen Vater nie wieder einen Bastard, Du bist der Bastard hier!", brüllte er und die beiden drehten sich und das Holz krachte aufeinander.
Beide hatten schon einige blaue Flecken davongetragen, als die Mutter Rivorians tränenüberströmt ins Dorf stürzte und hinter ihr einige der anderen Eltern. Rivorian und Georg stockten und Syna schrie: "Rivorian, ich...Du...dein Vater...Lorian...er ist...", sie schluchzte dabei immer und Rivorian fragte dann neugierig: "Was denn?" "Lorian...er...er ist", sie stockte wieder und Rivorian meinte die Antwort zu kennen: "Ist er...tot?" Das letzte Wort war geflüstert, seine Mutter nickte leicht und schluchzte laut auf. "Ein Eber...Wir hatten einen wilden Eber umstellt, dein Vater schoss einen Pfeil ab, der das Tier verfehlte. Der Keiler war aufgescheucht und fiel deinen Vater an, er riss ihm mit dem Reißzahn den Bauch auf..." Sie stockte wieder und schwieg dann. Der beste Freund Rivorians Vaters klopfte ihr mitfühlend auf den Rücken. Georg lachte sehr laut auf und rief: "Der Bastard ist zu dumm zum Schießen." Die Eltern schauten Georg böse an und wollten etwas sagen, doch Rivorian hatte bereits das Schwert gehoben. Es zerbrach laut krachend, als Rivorian es ihm über den Kopf zog. "HAAAAAAALT'S MAUL!", schrie er laut und Georg ging mit einer stark blutenden Platzwunde und einer Gehirnerschütterung zu Boden. Schluchzend rannte Rivorian in den Wald, nachdem er Georgs Knüppel aufgehoben hatte. Nach einigen Tagen des Überlegens im Wald musste er zurückkehren. Er war zwar weit gegangen, immer in Richtung eines Flusses, den sein Vater ihm damals gezeigt hatte, doch der Weg war zu weit, oder er hatte sich verlaufen, was wohl am wahrscheinlichsten war.

Den Rückweg erkannte er an den platt gedrückten Gräsern, über die er gewandert war. Es war mitten in der Nacht, als Rivorian zurückkehrte. In seiner Hütte brannte kein Licht, jedoch in der des Freundes seines Vaters, Michel. Rivorian schritt auf das Haus zu und ließ den Knüppel am Wegrand liegen. Ehe er an der Tür klopfte, ging er zum Brunnen, um seinen Durst zu löschen. Dreimal klopfte der Junge an der Tür und Michel öffnete die Türe nach kurzer Zeit, er war eine Art Heiler im Dorf. Er kannte sich mit Salben, mit Kräutern und mit Nadel und Faden und auch mit vielen nützlichen Tinkturen aus. Michel schien nicht überrascht, den Jungen zu sehen und mit einer Handbewegung gebot er Rivorian einzutreten. "Hättest Du ihm helfen können?", fragte Rivorian den Mann, nachdem er sich gesetzt hatte. Er kannte die Antwort jedoch schon, so dachte er es zumindest. Michel schloss die Tür ab und schüttelte den Kopf: "Nein, leider nein. Sein Bauch war aufgeschlitzt, die Gedärme hingen raus und... Das ist keine Geschichte die man weiter erzählen sollte" Rivorian starrte stumm auf das Feuer, welches im Kamin knisterte. "Was ist mit Georg?" "Er kommt durch. Du hättest das nicht tun dürfen." Rivorian wollte bereits etwas antworten, doch Michel redete weiter, bevor der Junge die Gelegenheit dazu hatte: "Lass mich ausreden. Was er tat war jedoch auch falsch. Rivorian... Dein Vater hatte noch ein paar letzte Worte zu sagen: Er flüsterte mir ins Ohr, dass ich gut auf Dich aufpassen und für Dich und Deine Mutter sorgen soll" "Ich kann selbst für uns...", versuchte der Junge zu erwidern, doch Michel fiel ihm erneut ins Wort "Das weiß ich doch, aber Du sollst wissen, dass ich euch immer unterstützen werde, wenn ihr Hilfe benötigt, dass habe ich Deiner Mutter auch gesagt." Rivorian stand auf und warf einen neuen Scheit ins Feuer, da es fast erloschen war. "Hm, ja." "Weißt Du, wenn Du willst, kannst Du ja mal bei mir vorbeikommen, ich könnte Dir ein paar Mixturen zeigen, oder auch das Bandagieren das hilft den Schmerz zu verarbeiten, glaub' mir" Rivorian überlegte kurz und nickte dann leicht, weil es ihm in Zukunft wohl noch nützlich sein könnte. "Danke für's Angebot, ich merk's mir... Ich sollte zu meiner Mutter gehen" Michel schüttelte den Kopf: "Nein, Syna ist zu ihrer Mutter gegangen, sie meinte, sie bräuchte einige Momente für sich. Als du fortgerannt warst, ist sie zusammengebrochen und wir alle meinten ,sie bräuchte etwas Ruhe." "Dann soll ich bei Dir bleiben? Tränen stiegen in seine Augen, er fühlte sich verlassen. Michel nickte und als er die Tränen sah, tat er so, als würde er sie nicht bemerken. "D...denkst du wir könnten ein paar Tinkturen mixen?", fragte Rivorian dann traurig, fast schon ein bisschen schüchtern. Michel schmunzelte auf und nickte: "Natürlich." Zuerst erklärte Michel, dass man mit solchen Tränken vorsichtig sein sollte. Wenn man Glück hat, kann eine gute Heilsalbe, oder auch ein stärkender Trank entstehen. Bei großem Pech jedoch, kann ein Gift das Ergebnis der Arbeit sein. Zuerst vermischten die beiden Ginsengwurzeln, Schlangenschuppen, Äpfel und Trauben. Die letzten beiden Zutaten sollten den Geschmack des Trankes etwas aufwerten, sonst wäre er ungenießbar. Unter dem Mischgefäß brodelte ein kleines Feuer. Michel hatte Rivorian aufgetragen dauerhaft umzurühren und dass das bei diesem Trunk sehr wichtig sei. Bei den meisten anderen Tränken dürfe man jedoch das Feuer seine Arbeit machen lassen und nur gelegentlich umrühren. Nach etwa einer halben Stunde füllte Michel den Trunk in eine große Flasche, die Rivorian unter den kleinen Bottich hielt. Das Gebräu roch nicht gerade gut, etwas nach verschwitzten Füßen, doch Michel nahm den Behälter in die Hand und nahm einen tiefen Schluck: "Hmmm, probier' mal, wenn's warm ist, schmeckt's am besten!" Rivorian zögerte kurz, streckte dann jedoch die rechte nach dem Getränk aus und nahm einen kleinen Schluck. Es schmeckte nach Trauben, den anderen Zutaten konnte man jedoch nicht herausschmecken. "Hmmm, Du hast Recht!" Rivorian nahm noch einen großen Schluck und reichte die Flasche wieder an Michel, doch der hob die Hände abwehrend und meinte leicht grinsend: "Nein danke, ich bin satt." Rivorian sah ihn schief an: "Satt?" "Ja genau, dieser Trunk hat zur Folge, dass Du Dich satt fühlst, ohne dass Du Nahrung zu Dir nimmst." Rivorian nickte langsam, verstehend. Ihm war es kaum aufgefallen, da er mit dem Brauen beschäftigt war. Draußen war es bereits stockfinster geworden und Rivorian gähnte laut. "Kann ich heute bei Dir schlafen?", fragte der Jugendliche und Michel nickte. "Ich bereite Dir schnell etwas vor." Rivorian nickte und wartete, bis Michel zurückkam und ihm sagte, dass er sich nun hinlegen könne. Rivorian stieg die kleine Treppe in den Keller hinab. Nun, Keller konnte man den Raum nicht nennen, eher Grube, dennoch war Rivorian froh, dass etwas Stroh und eine Wolldecke am Boden lag. Rivorian hatte unruhige Träume: Er sah seinen Vater, wie er von einem zehn Fuß großem Keiler aufgeschlitzt wurde. Mit einem lauten Schrei erwachte er. Rivorian war schweißnass und war von sich selbst enttäuscht und dachte sich:* Bin das wirklich ich? Ein kleiner ängstlicher Junge mit Alpträumen? PAH!* Grummelnd lies er sich zurück ins Bett sinken. Nach einer Weile beschloss er aufzustehen und kletterte die Holzleiter hinauf. Es war noch nicht ganz hell, doch die Sonne ging gerade auf. Michel saß bereits an seiner Bank und mixte sich wieder den Trunk von gestern Abend zusammen, so roch es zumindest. "Guten Morgen", sagte Michel als er Rivorians gewahr wurde. Dieser nickte nur knapp und grunzte: "Morg'n!" Michel schmunzelte daraufhin leicht und fragte: "Hast Du Hunger?" Rivorian nickte und nahm das Getränk entgegen, das Michel ihm reichte. "Sag mal, ernährst Du Dich auch anders?" Michel grinste breit und erwiderte: "Ja, manchmal esse ich die eine oder andere Traube." Rivorian sah ihn erst verdutzt an und schüttelte dann entsetzt den Kopf, denn er konnte sich nicht vorstellen, so auf diese Weise zu ernähren. Der Heilkundige klopfte neben sich auf die Bank und erklärte Rivorian, wie man eine Heilsalbe zusammenbraut. Diese Erklärung allein dauerte den halben Vormittag, da Michel immer noch etwas hinzufügte. Rivorian wurde während dieser Rede langweilig, deshalb nickte er oft und gab nur "Mhm, hm, mhm" von sich. Nach der langen Erklärung, begann Michel die benötigten Zutaten aus seinem Vorratsschrank zu holen und bereitete ein kleines Feuerchen unter der Schale vor. Er schickte Rivorian zum Brunnen, damit er die Schale zu einem Drittel mit Wasser füllte. Als Rivorian zurückkam, hatte Michel bereits angefangen die Reagenzien zu schneiden und als Rivorian ihn auf der Feuerstelle platzierte warf er bereits einige davon in den Behälter. Michel drückte seinem Lehrling einen Stampfer in die Hand, mit dem er die klein gehackten Reagenzien zu einem matschigen, braunen Brei verarbeitete. Anschließend tropfte Michel noch drei Tropfen einer violetten Flüssigkeit in den Brei und gebot Rivorian das Erzeugnis seiner Arbeit langsam umzurühren. Das Gemisch roch schwach nach Kuhmist und Rivorian verzog sein Gesicht. Michel atmete tief ein und seufzte zufrieden: "Haaach, der gute Geruch meiner Salbe." "Wenn Du meinst, für mich ist das nur ein stinkendes braun-violettes Zeug, das stinkt wie Kuh..." Michel erwiderte jedoch: "Dieses Zeug, wie Du es nennst, hat Dir schon oft geholfen, wenn Du als kleines Kind Deine Knie aufgeschürft hattest." "Dennoch stinkt es fürchterlich." Der Ältere zuckte mit den Schultern und machte sich daran, die Wund- und Heilsalbe in mehrere kleinere Gefäße abzufüllen und verstaute sie in einem kleinem Schränkchen neben dem Reagenzienvorratsschrank. Es war bereits Nachmittag, doch Rivorian fiel nicht auf, dass die Sonne den Himmel empor stieg und langsam aber sicher wieder sank. Plötzlich klopfte es an der Tür und Michel ging, um sie zu öffnen. Syna stand vor der Hütte und wollte ihren Sohn abholen, denn tief in ihrem Innersten wusste sie, dass er zurückgekommen sein musste. Rivorian stand auf und ging zum Eingang: "Mutter..." Syna's Augen waren rot, vermutlich hatte sie den ganzen Tag und die Nacht über geweint. Das widerte Rivorian an, denn Tränen ein Zeichen von Schwäche und er hasste Schwäche. Er hatte selbst ein paar Tränen nicht unterdrücken können, das war für ihn jedoch etwas vollkommen anderes. "Danke, dass Du auf ihn aufgepasst hast." Michel nickte nur kurz und meinte, wenn Rivorian mal wieder Lust verspürte, einen Trank zu brauen, oder das Verbinden zu üben, er ruhig zu ihm kommen könne. Rivorian nickte und ging mit seiner Mutter zurück zu ihrer kleinen Hütte.

Das Bandagieren lernte Rivorian, da einige kleine Kinder in seinem kleinen Dorf, Thel, sich öfters die Knie, die Ellenbögen, oder auch einmal den Oberkörper aufschürften. Michel erklärte, dass es wichtig sei, die Wunde vor dem Verbinden auszuwaschen. "Am besten mit kalten und sauberen Wasser oder mit Branntwein!", meinte der Mann und nachdem die Schürf - und manchmal auch Fleischwunden ausgewaschen waren und die gute Heilsalbe zum Einsatz kam. Sie brannte zwar fürchterlich, aber dennoch war es der beste Weg, damit die Wunde vollkommen desinfiziert wurde und schnell heilte. Nachdem die Salbe aufgetragen war, sollte der Verband fest, je nachdem wie tief die Wunde war, auf diese gewickelt werden. Andernfalls könnte man auch die Salbe auf dem Verband auftragen, aber, dass wäre eine ungenauere Art, die Wunde zu verschließen. "Hinzukommt, dass Du den Verband und die Salbe mehrmals wechseln musst, damit die Wunde immer frisch zu heilen kann." Rivorian nickte daraufhin. Die Kinder hatten es jedoch nicht gern, wenn der sture Jugendliche ihre Wunden reinigte und pflegte, da er die Kinder oft und gerne grob behandelte und sie piesackte.

Zwei weitere Jahre waren ins Land gezogen und Rivorian und Michel wurden recht gute Freunde, so dachte zumindest Michel, Rivorian hingegen dachte sich oft, dass Michels Geschwätz langweilig sei und, dass es ihm mehr helfen wäre, wenn er mehr Tränke und Salben herstellen würde. Zusammen hatten die zwei ein kleines Boot gebaut. Syna hatte für die beiden ein selbst genähtes Leinensegel bereitgestellt. Das Boot war seetauglich, zwar nicht sehr schnell, aber schnell genug und außerdem wendig. Mit etwas Glück und dem rechten Wind, könnte man in weniger als einer Woche die nächst größere Insel erreichen. Der letzte der Dorfbewohner, der noch auf dieser größeren Insel gewesen ist, war der alte Paul. Er war der Schankwirt des Dorfes, eigentlich war er eher eine Art kleiner Landwirt, der das Bierausschenken nebenbei machte. Rivorian fragte ihn aus, wie er zur Insel gelangt war, wie es dort war und, was es dort alles für Dinge zu sehen gab. "Nun mein Junge, das ist so. Es gibt einen riesigen Hafen, wo mehrere hunderte und aber hunderte Schiffe vor Anker liegen, nich?! Joahr nich weit vom Hafen ist nochn großer Markt einmal die Wochn. Mehrere hundert Stände sag ich Dir! Dort kann man alle möglichen Waren finden: Ob Teppiche, eine Schwertscheide, einen guten neuen Schrank, oder ein reich verziertes, scharfes Eisnschwert, alles gibt's doar" Rivorian lauschte dem alten Wirt gespannt, er war beeindruckt. Paul zeigte dem Jungen auch eine Karte, die Rivorian behalten und studieren dürfe, wenn er wollte. Rivorian nahm das Angebot dankend an und zeigte die Karte am Abend gleich Michel und dieser studierte die Karte ebenfalls und nickte: "Schön, schön."

Mehrere Wochen waren ins Land gezogen, es war bereits früher Sommer und Michel und Rivorian saßen schon seit mehreren Tagen und Nächten im kleinen Holzzimmer und suchten nach einem neuen Rezept für eine bessere Heilsalbe, die weniger brennen und jucken sollte. Sie fingen mit den gleichen Reagenzien an, doch am Ende streuten sie noch eine Art Salz in den Brei, die sie im Wald gefunden hatten, als sie im Wald nach Reagenzien gesucht hatten. Die Farbe des Breis veränderte sich dann von braun-violett zu einem blassen grau. Und siehe da, als sich das nächste Kind das Knie aufgeschlagen hatte, wurde die neue Salbe aufgetragen und das Kind weinte nicht so stark und schrie nicht so laut, da die Salbe angenehmer für die Haut und das Empfinden des Jungen war. Eines Nachts war es wieder an der Zeit die neue Salbe herzustellen und so saßen die beiden im kleinen Holzraum und Michel bereitete wieder das salzartige Material vor. Rivorian holte derweil den Stampfer und den alten Kochlöffel, außerdem füllte er wieder die Wasserschale im Brunnen. Als der Jugendliche das Haus betrat, waren die Reagenzien bereits geschnitten und alles war bereit: Rivorian stampfte wie üblich die Reagenzien zum braunen, übel riechenden Brei und anschließend wusch er sich wie immer die Hände im Brunnen. Als er zurückkam, sah er wie Michel über die Schale gebeugt auf seinem Hocker saß und das salzartige Material in die Schale streute. Rivorian sah, wie etwas des Stoffes in die Flamme fiel und zuckte die Schultern. Plötzlich sprang eine Stichflamme unter der Schale hervor und versengte Michel das Gesicht, außerdem gingen die Flammen auf die Wand aus Stroh und Holz über. Michel krümmte sich am Boden und Rivorians einziger Gedanke war: *Sie werden mir die Schuld geben. Die Salben! Ich muss weg hier!* Rivorian ließ Michel liegen, nahm seinen Rucksack und riss die Türe des Reagenzienschrankes auf und mit dem Arm schob er etwa die Hälfte des Schrankinhaltes in den Beutel. Anschließend schritt er zum Schrank mit den Salben und warf auch eine der kleinen Gefäße in den Rucksack, außerdem nahm er ein paar Flaschen mit dem Nahrungssaft mit, die er vielleicht noch benötigen könnte. Michel besaß einen Dolch, den er zum Reagenzienschneiden verwendete. Rivorian rannte zum Tisch, nahm sich den Dolch, verstaute ihn an seinem Gürtel und rannte aus dem Haus. Dieses brannte bereits zur Hälfte. Schreie waren von drinnen zu hören und Rivorian verriegelte die Türe von außen, mit einer Bank, die er gegen die Tür stemmte. Anschließend rannte der Jugendliche den Weg zum Boot und damit zum Meer hinunter. Die Karte trug er immer bei sich und somit konnte er noch im Feuerschein erkennen, dass er fast immer nur geradeaus segeln musste. Am Ufer angekommen, band er das Boot los, warf den Rucksack hinein, ruderte etwas vom Land weg und setzte das kleine Segel, da die Nacht reich an Wind war. Von weitem konnte er mehrere Schreie hören und eine große, weit in den Himmel ragende Flamme sehen.

Rivorian konnte nicht sagen, wie lange er unterwegs war, er hatte kaum mehr ein Zeitgefühl, doch wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war: Die Hinweise auf der Karte, waren richtig und er hoffte, dass er sie auch richtig deutete. Oft sah er große Felsen, die aus dem Wasser ragten, jene Felsen waren eingezeichnet. Ernähren konnte er sich von den Tränken, die er aus dem Vorratsschrank mitgenommen hatte. Der Trunk spendete nicht nur einen Nahrungsersatz, er stillte auch den Durst des jungen Mannes. Nach etwa drei weiteren Tagen, sah Rivorian Land, er konnte nicht sagen, ob es Yilin, die Insel war, zu der er gelangen wollte, oder nicht, aber er hoffte es, denn seine Nahrungstränke gingen langsam zur Neige. Die Insel kam immer näher und auch der Wind war günstig, dennoch musste der junge Flüchtling noch den ganzen Tag rudern, um den Hafen der Stadt zu erreichen. Der Hafen war riesig und Rivorian wusste, dass es nur eines bedeuten konnte: Er war richtig gesegelt und er hatte Yilin und die gleichnamige Stadt erreicht. Rivorian band sein kleines Boot am nächst besten Holzpfeiler fest, der den Steg über Wasser hielt, nahm seinen Rucksack und wollte sich nur noch ausruhen. Doch ein recht dicklicher Mann, kam ihm entgegen und fragte: " o woll'n ma denn hin hrms?" Rivorian meinte knapp: "In die Stadt, mich ausruhen." "Sousou. Nu dann mussdä erstama a Steuer zahl'n, weil Du hier Dein Boot lässt hrm!" Rivorian hatte kein Gold, doch bezweifelte er, dass der Mann Reagenzien zum Tausch haben wollen würde. "Was würdet Ihr sagen, wenn ich Euch das Boot für eine Krone überlasse?" Der Mann sah zuerst Rivorian, dann aber das Boot misstrauisch an. "Hrm, das is höchstns a halbä Kron wert, hrms!" Rivorian nickte, es war zwar nicht viel Gold, aber es würde für die nächsten paar Tage reichen. Rivorian verkaufte das Boot schließlich und erfuhr noch vom Hafenwerter, dass heute noch ein Markt stattfinden würde. Rivorian nickte nur und machte sich gleich auf den Weg dorthin.

Bereits von weitem hörte er das Marktgetümmel, doch die ersten Worte, die er verstehen konne waren: "WIIIIELLDKRAUUUT, FRIIIIESCHES WIIIIELDRAUUUUT, KAUUUFT AAALLEEE FRIIESCHES WIIIIELDKRAUT!" *Wildkraut, hm, eine gute Idee!* Rivorian suchte also nach dem Manne, dem die Stimme gehörte, doch er fand einen Jungen in seinem Alter. Rivorian verlangte gleich etwas Wildkraut und der Verkäufer meinte: "Ooohne Pffei, eife, kein Wiiieldkraut!" Rivorian kaufte also noch eine Pfeife und der Verkäufer meinte: "Du g'fällst miar Bursche: Lust mal a wengl mit mir zu rauchn?" Rivorian nickte: "Aber natürlich!" Zusammen mit dem Fremden ging er zur Taverne, wo er sich sogleich ein Zimmer mietete. Das empfahl ihm der Drogenhändler, da er selbst ein Zimmer gemietet hatte und es recht günstig schien. Im Zimmer des Verkäufers herrschte bereits ein starker Geruch nach verbranntem Wildkraut, dennoch rauchten sie gemeinsam, ohne ein Fenster zu öffnen. "Ich bin dear Thomas! Ich bin immar der Meinung, man sollte den Mann kennen, mit dem Mann frisches, gutes Wildkraut raucht!", er lachte daraufhin und Rivorian antwortete: "Ich bin Rivorian, Rivorian Thel." Anschließend nahm er noch einen tiefen Zug und stieß einen großen Rauchschwaden aus. Nach einigen Minuten hakte Thomas weiter in Rivorians Leben nach: "Und was machst'n hier so? Was kannst'n so?" Rivorian wartete kurz und blies den Rauch aus seinem Mund, ehe er antwortete: "Nun ja, ich habe da so eine Begabung für das Mischen von Heilsalben und ich kann auch relativ gut Verbände machen, also halt Wunden heilen." Thomas nickte daraufhin: "Joar, klingt's ja ganz nett, wennd's magst könn ma ja mal auf'm Markt nächst Woch'n an Stand aufmach'n hm?" Rivorian war nicht gerade angetan vom Akzent des Stadtbewohners nickte dann aber doch: "Das würde mich freuen" Rivorian wusste, dass er mit seinen neuen Mitmenschen vorsichtig sein musste, denn schließlich könnte jeder von ihnen ein Verbrecher sein. "Joar mei, wenn'd magst könn ma ja nochma rundar geh'n zum Schankraum und doart a wengar'l Kart'n spuil'n hm?" Rivorian kannte einige Kartenspiele, und schon damals wusste er, wie nützlich es doch war, wenn er einige zusätzliche Karten in seinen Ärmeln versteckte. Aus diesem Grund hatte er immer einen Kartenstapel bei sich, den er damals von Peter, dem Landwirt geschenkt bekommt hatte. Nachdem die Pfeife fertig geraucht war, was nicht gerade einfach war, da Thomas die Pfeifen des Öfteren nachfüllte, gingen die beiden gemeinsam hinunter und setzten sich zusammen mit drei anderen Männern an einen Spieltisch. Der erste Einsatz waren zwanzig Münzen. Gespielt wurde einundzwanzig, besser bekannt als siebzehn und vier. In diesem Spiel ging es darum, so nahe wie möglich an die einundzwanzig, mit dem Kartenwert zweier oder mehrerer Karten zu gelangen. Zu Beginn hatte Rivorian einen Buben und eine acht, was achtzehn Punkte wären. Dies reichte Rivorian aber nicht, weshalb er, als seine Mitspieler unachtsam waren, beiläufig noch eine drei auf den Tisch legte. Nebenbei bemerkte er, wie Thomas einige Münzen vom Tisch stibitzte und er dachte sich: *Hm, also bin ich nicht der einzige, der betrügt... Ausgezeichnet!* Die Mitspieler waren erstaunt, dass Rivorian bereits im ersten Spiel die einundzwanzig erreicht hatte, und beobachteten ihn misstrauisch. Unter lautem Gemurre strich er den Gewinn ein. Rivorian und Thomas wiederholten ihre Betrügereien bis in den späten Morgen hinein. Grummelnd verließen die Verlierer den Laden und Thomas und Rivorian gingen glücklich über den vollen Goldbeutel und über die Dummheit ihrer Mitspieler ins Bett, um sich auszuruhen. Es war bereits Abend, als Rivorian durch ein lautes Klopfen an der Tür erwachte. Kurz dachte er an Michel, doch verdrängte er diesen Gedanken schnell und öffnete die Tür. Es war der, nach Wildkraut stinkende Thomas, der fragte, ob Rivorian nicht Lust hätte, etwas durch die Straßen zu ziehen und sich alles zeigen zu lassen. "Ich komme gleich, wart solange unten, ja?", meinte Rivorian und nahm noch schnell einen Trunk zu sich, ehe er nach unten ging, wo Thomas bereits wieder einige Münzen vom Tisch klaute. Als er jedoch Rivorian sah, verließ er schnell die Taverne, um nicht aufzufallen. Zusammen schlenderten die beiden durch die Gassen und Thomas erzählte zu dem einen oder anderen Gebäude seine eigenen kleinen Geschichten. Es war wieder spät in der Nacht, als die beiden in der Taverne ankamen, wo sie noch einen Humpen Bier zusammen hoben. Thomas fragte: "Wo kommst'n Du eigentlich her? Hab Dich noch nie hier gseh'n!" Rivorian nahm noch einen großen Schluck und antwortete dann: "Ich komme von Thel, das ist 'ne Insel die ein paar Tage von hier entfernt liegt." Thomas nickte verständlich und sie tranken das Bier leer. Müde ging Rivorian ins Bett, seine Knochen schmerzten und er wartete schon ungeduldig auf den nächsten Markttag.

Die restlichen Tage bis zum Markt verliefen relativ ruhig und gleich: Wildkraut rauchen, Karten spielen, betrügen, gewinnen, trinken.

Die ersten Sonnenstrahlen des Markttages, drangen durch das Fenster aus milchigem Glas und weckten ihn. Es war soweit: Der Markttag war gekommen und Rivorian dachte sich, wie schön es doch heute werden würde, wenn er vielen Trotteln das Gold aus den prall gefüllten Taschen ziehen könnte. Rasch wusch er sich, zog sich an und packte seinen Rucksack für den Markt. Den Dolch steckte er auch zur Sicherheit an seinen Gurt und verließ das Zimmer. Er ging zu Thomas, der das Zimmer nebenan gemietet hatte und klopfte dreimal hintereinander, kurz an der Türe. Dies war das ausgemachte Zeichen. "Damit wir immer wiss'n wenn der andre was braucht", hatte ihm Thomas erklärt. Aus dem Zimmer schallte eine laute Stimme: "Ich kumm gleich, wart schnell!" Zusammen gingen sie hinab. "Am best'n is'n zentraler Platz", hatte Thomas gesagt. Es waren mittlerweile mehrere Tage vergangen, seit er von Thel geflohen war. An einem schattigen Plätzchen in der Nähe vom Hafen, fanden sie einen geeigneten Ort, an dem sie einen großen Wollumhang auslegten und ihre Waren präsentierend auf dem Umhang auslegten. Thomas gebot ihm am Stand zu warten und ging los und schrie wieder laut über den Marktplatz, der sich langsam zu füllen begann: "WIIIIELDKRAUUUUT, FRIIISCHEEES WIIIIIELDKRAUT, KAUUUFT AAALLEEE FRIIIESCHES WIIIIELDKRAUT! Rivorian musste schmunzeln. Das Wildkraut war nun unbeaufsichtigt und so griff er nach zwei Päckchen des Krautes, welche rasch in Rivorians Rucksack verstaut wurden. Nach einer Weile kam Thomas wieder zurück und mit ihm ein Edelmann. Rivorian musterte ihn kurz. Der Mann war fett und hatte eine große Geldbörse an seinem Gürtel hängen. Thomas deutete gleich auf die Wildkrautbündel, ihm schien es nicht aufzufallen, dass zwei fehlten und deshalb schmunzelte Rivorian. "Schaun's dat und det, was meinen's hrms?" Der Dicke überlegte nur kurz und schüttelte den Kopf, lies den Blick aber zu Rivorians Reagenzien und Tränken schweifen: "Was'n det?", fragte er dann. "Mein Her! Das sind gute Tränke, ob gegen Wunden, gegen Hunger und gegen den Durst, man müsste nichts anderes mehr zu sich nehmen!", erklärte Rivorian schnell, die Augen groß, von der Aussicht auf Gold. Der potentielle Käufer überlegte kurz und nickte zufrieden. Mit einem schmalen Lächeln meinte er dann: "Joar mei ich nehm's alles was ihar da uam Stand's habt!". Rivorian und Thomas packten gleich alles in einen großen Leinensack, welchen sie dem Mann reichten. Dieser gab den beiden je einen, mit Gold gefüllten Beutel. Sie waren viel größer, als diejenigen, die sie bereits bei sich trugen. Als der Mann gegangen war, verschwand auch Thomas kurz, um den gestern geliehenen Umhang zurückzugeben. Als er wiederkehrte, klimperte er mit seiner Belohnung und meinte: "Auf den Erfoulg müss'n ma an trink'n!"
Rivorian nickte, schulterte den Rucksack und die beiden gingen zurück zur Taverne, wo Thomas zwei Maß Bier bestellte. Das Bier war recht kühl und es floss angenehm, als Rivorian das Gebräu seine trockene Kehle herunterstürzte. Die beiden sprachen nicht viel, tranken dafür eine Menge. Thomas ging schon einmal nach oben, in sein Zimmer, um sich eine Pfeife anzuzünden und Rivorian nahm noch den letzten Schluck und legte die Goldmünzen zur Bezahlung auf den Tresen. Eine Frau stand neben ihm an der Theke, Rivorian stand leicht wankend auf, erkannte die Frau neben sich zuerst nicht. Als Begrüßung fing sich Rivorian eine kräftige Ohrfeige ein. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und er hatte sich auf die Zunge gebissen. Er drehte seinen Kopf wieder zurück zur Frau und erkannte seine Mutter. Sie wirkte müde, zerzaust und der rechte Ärmel ihres Wollmantels war zerrissen. Sie zerrte ihm am Arm hinaus auf die Straße und schrie dann lauthals: "WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT!? DU HAST... MICHEL IST..." Sie wollte ihm wieder eine Ohrfeige verpassen, während sie ihn anschrie, doch Rivorian fing die Hand ab und teilte selbst eine aus. "Sei still, Weib!", er zog sie am Arm hinter sich her. Syna wollte sich wehren, sie war aber kleiner, als er es mit seinen fünfzehn Jahren war und auch schwächer. Rivorian schleifte sie in Richtung des Sklavenmarktes, doch bevor, sie ihn erreichten, stieß Rivorian seine Mutter unsanft in die nächst beste Gasse. Syna wirkte etwas mager und so reichte er ihr den letzten Nahrungstrunk, den er für sich aufgehoben hatte. Gierig entkorkte sie das Fläschchen und mit drei tiefen Schlücken war die Flasche geleert. Rivorian nahm die Flasche wieder an sich. "Komm mit! Ich zeig dir was!", meinte Rivorian und zerrte seine Mutter wieder am Arm weiter. Nach einer Weile, erreichten die beiden den Sklavenmarkt und seine Mutter flüsterte: "W...was wollen wir hier?" Rivorian achtete nicht auf sie. Er wollte sie loswerden, bevor er unnütze Antworten geben musste. Zum erstbesten Stand schritt er zu und meinte: "He, Ihr da! Was bietet Ihr mir für diese Frau? Sie kann nähen und ist noch gebärfähig!" Der Sklavenhändler musterte die Frau kurz und nickte zufrieden: "Drei Kronen, mein Knabe!" Rivorian wäre jeder Preis Recht gewesen und so nickte er. Er wollte seine Mutter loswerden, aber auch einen guten Preis erzielen. Er wusste nicht, wie schön Gold war, bis zu dem Moment, als er Thomas kennen gelernt hatte. Syna wollte sich wehren, doch sie wurde geknebelt und gefesselt und auf ein Podest gebracht, auf dem man die Sklaven gut beobachten konnte. Rivorian nahm zufrieden das Gold entgegen. Vielleicht war es das Bier, oder die Gier nach Gold, weshalb er seine Mutter verkaufte. Dennoch fand er es irgendwie amüsant und so kehrte mit einem fiesen Grinsen zurück zur Taverne und zu Thomas.

Den ganzen Tag tranken und rauchten die beiden nur, sie verließen die Taverne kaum, wozu auch? Thomas war erstaunt, dass Rivorian seine Mutter an einen Sklavenhändler verkauft hatte. Rivorian zuckte nur mit seinen Schultern und meinte: "Wenn kümmert's? Mütter sollen doch immer nur das Beste für ihr Kind. Deshalb hab' ich sie verkauft. Hat mir ja Gold eingebracht!", daraufhin lachte er dann immer fies. Thomas hatte in seinem Zimmer einen kleinen Schrank, in dem er das Wildkraut züchtete. "In nem Monaat könn'n ma wiedar zum Markt geh'n!", erklärte er dann, als er die Pflanzen nickender Weise betrachtete. Das Gold wurde langsam etwas knapp, deshalb spielten Thomas und Rivorian wieder Karten. Nun, Thomas lenkte die Mitspieler ab und Rivorian stahl das Gold. Oftmals wurde das Gold auch im Vorübergehen an einem anderen Tisch mitgenommen. Wenn sie erwischt wurden, rannten sie schnell aus der Taverne und verschwanden in der Menge.

Der Markttag war nach langer Zeit wieder gekommen und Rivorian sah einen kleinen Stand mit Reagenzien, einer Schale und zwei Feuersteinen. "Pssst. Thomas, pass auf. Lenk den Mann da am Stand ab." Dazu deutete Rivorian auf den Reagenzienstand: "Ich brauch die Reagenzien, dann kann ich wieder Tränke mischen!" Thomas nickte verstehend und ging ohne ein weiteres Wort auf den Stand zu. Er torkelte eher, als er ging, aber was Thomas tat, hatte Sinn und Wirkung. Er rempelte eine Dame vor dem Stand an, die gerade eine Glasflasche in der Hand hielt und verwickelte die Frau und den Verkäufer in eine Diskussion. Rivorian sah seine Chance: Er öffnete seinen Rucksack, ging zum Stand und mit einer Handbewegung landete das ausgelegene Material in seinem Rucksack. Hinter dem Stand sah Rivorian noch eine kleine Truhe, die er sich unter den Arm klemmte. Schnell suchte er das Weite. Als der Verkäufer den Diebstahl bemerkte schubste Thomas ihn hart gegen seinen Stand, lachte laut und rannte hinter Rivorian her. Sie rannten um viele Biegungen und durch noch mehr Gassen. Nach einer Weile, waren sie sich sicher, dass sie nicht mehr verfolgt wurden und begaben sich zurück zur Taverne. In Thomas Zimmer knackten sie das Schloss der Truhe und fanden dort einen Moerser, noch mehr Reagenzien und eine kleine Wechselbörse mit wenig Inhalt. "Hm, nicht schlecht!", freute sich Rivorian, während Thomas nickte und sich die Hände vor Begeisterung rieb. Rivorian entzündete sogleich ein kleines Feuer im Kamin. Davor hatten sie jedoch Steine für eine Art Wall davor gelegt, damit das Haus nicht abbrannte. Rivorian hatte diesbezüglich ja schon eine schlechte Erfahrung gemacht. Rivorian rieb einige Reagenzien und rührte und rührte und rührte. Als das Gebräu fertig war, füllte er den Trank in die erbeuteten Flaschen und nahm gleich einen Schluck. Er hatte einen Nahrungstrunk gebraut. Thomas gab er auch ein Fläschchen. Dieser verzog jedoch das Gesicht: "Öahrgs! Das riecht's ja fürchterlich!" Rivorian grinste: "Egal, es schmeckt gut! Außerdem macht es Deinen Hunger und Durst zunichte!" Misstrauisch schnupperte Thomas noch mal an dem Gebräu, nahm dann jedoch einen großen, tiefen Schluck und, als er abgesetzt hatte meinte er dann ebenfalls: "Hrms, nich' schlecht!" Rivorian nickte, ebenfalls grinsend und löschte das Feuer. Er verstaute wieder alles in der erbeuteten Truhe und machte sich auf zu seinem Bett. Die Anstrengungen des Tages hatten ihn sehr erschöpft.
Der Markttag war wieder einmal gekommen. Thomas' Pflanzen waren reif und groß genug geraucht und verkauft zu werden und Rivorian hatte alle Reagenzien zu Tränken und Salben verarbeitet. Thomas hatte sich wieder den Wollumhang ausgeliehen und sie so suchten erneut den Platz auf, an welchem sie beim letzten Mal so viel verkauft hatten.

Der Stand war aufgebaut und die beiden priesen ihre Waren an. Nach einer kurzen Weile hörten sie eine schwach vertraut wirkende Stimme: "Joar des isser!" Ein gut gebauter Mann kam auf Thomas zu und zog seinen Dolch. Thomas sah ihn mit großen Augen an und der Dicke stach zu. Da sich der Angegriffene zur Seite rollte, wurde nur seine rechte Schulter getroffen. Rivorian sprang auf und hatte einen Heiltrunk in der Hand. Diesen warf er auf das Gesicht des dicken Mannes, wo die Flasche zerschellte und der Brei träge über selbiges floss. "AAARGHS DAS BREENNT!" Rivorian buckelte seinen Rucksack, wickelte den Umhang zu einem Bündel zusammen und stieß Thomas an, damit er wegrenne. Thomas hielt sich den Arm aus dem Blut tropfte und Rivorian hörte noch ein lautes Schreien: "Fangt's den Wildkrauutverräter!" Keuchend fragte Rivorian: "Ver...Verräter?" Thomas nickte leicht und erwiderte: "Das ist kein...Arghs...kein Wildkraut, es ist einfach nur normales Gras, wie man es auf jeder Wiese findet." Rivorian war leicht überrascht, da Thomas keinen Akzent mehr hatte, was ihm in diesem Moment jedoch egal war, da sie schleunigst verschwinden mussten. Zuerst rannten die beiden in Richtung des Sklavenmarktes, wo sie kurz in der Menge untertauchten. Es schien Rivorian jedoch zu gefährlich, mit einem verletzen Mann an seiner Seite durch die Masse zu rennen. Er entschied sich also, weiter durch die Gassen und Straßen zu ziehen. Den ganzen Tag rannten sie durch die Stadt und am Abend ließen sie sich keuchend und erschöpft in Thomas Zimmer in der Taverne nieder. "Denkst du wir haben sie abgehängt?", fragte Thomas, der gerade sein Hemd auszog, damit Rivorian die Wunde verarzten konnte. "Ich weiß es nicht. Siehst du sie etwa?" Daraufhin schüttelte Thomas den Kop. Rivorian wusch die Wunde mit Branntwein aus, den er bei der Wirtin gekauft hatte. Thomas zuckte: "Verdammt, das brennt schlimmer, als jedes Feuer!" Rivorian sah sich die Wunde kritisch an und meinte: "Ich denke ich muss die Wunde ausbrennen....". "Brennen?", fragte Thomas erschrocken. Rivorian machte wieder ein Feuer und zog Michels Dolch vom Gürtel. Er reinigte die Klinge mit Brandwein und wusch sie anschließend mit Wasser rein. Anschließend hielt Rivorian den Dolch ins Feuer. Nach einer Weile fluchte er jedoch: "So ein kleines Feuer reicht nicht, um den Dolch heiß genug zu machen!" Also löschte er das Feuer, indem er hinein pinkelte (was fürchterlich stank) und holte eine Nadel und einen Faden heraus. Rivorian wusch noch seine Hände in Wasser und desinfizierte sie mit Brandwein. Nadel und Faden wurden in Brandwein getränkt, ehe der Faden in die Nadel eingefädelt wurde. "Das wird jetzt einige Male stechen, aber es ist nicht so schlimm wie das Ausbrennen. Das hoffe ich zumindest." Thomas nickte kurz, fragte dann aber überrascht: "Hast du das noch nie gemacht?" "Das wird schon funktionieren, jetzt halt still!". Vorsichtig drückte er die Wunde leicht zusammen und stach die Nadel zum ersten Mal ein. Nicht zu weit ins Fleisch, jedoch auch nicht zu nah an den Rand der Wunde, damit der Faden Haut und Fleisch nicht durchreißen konnte. Thomas zuckte zusammen, weil der Brandwein brannte, wie der Name schon sagte. Rivorian nähte die Wunde mit sechs Stichen zu. Als der Faden abgeschnitten und verknotet war, besah sich Rivorian das Ergebnis seiner Arbeit. Es gab bestimmt einige Wunden die wesentlich besser genäht waren, dennoch war er mit seiner Arbeit sehr zufrieden. "Sind wir nun fertig?" fragte Thomas keuchend und zuckte vor Schmerzen. Rivorian schüttelte den Kopf und holte eine seiner Heilsalben aus dem Rucksack hervor. Vorsichtig trug er die Salbe auf die frisch zugenähte Wunde, nachdem er sich die Hände gewaschen hatte. Thomas keuchte laut und verlor das Bewusstsein. Rivorian fluchte und verband die Wunde schnell und fest. Als er fertig war, hievte er Thomas in sein Bett und deckte ihn zu. Anschließend packte er den Rucksack wieder zusammen, ging zum Fenster, öffnete es und blickte auf die Straße hinab. Unten waren Stimmen zu vernehmen: "Haste an Jung'n g'sehn, dear Wildkraut verkauft?". Erschrocken sah Rivorian nach unten. Dort stand der Edelmann, mit seinen Söldnern, oder seinen Wachen. Rivorian konnte es nicht sagen. Schnell ging er zum Bett und stieß Thomas an. Er wollte nicht aufwachen und Rivorian fluchte. Schnell suchte er aus Thomas Zimmer alle Habseligkeiten des Wildkrautverkäufers, stopften sie in den Rucksack und rannte in sein Zimmer. Thomas Zimmertür ließ er angelehnt und in seinem Zimmer holte er die restlichen Reagenzien, die er versteckt aufbewahrt hatte. Den gestohlenen Wollumhang entdeckte er, als er den Rucksack umpackte, weil sonst nichts mehr hineingepasst hatte. Den Wollumhang zog er über und die Kapuze tief ins Gesicht. Er rannte die Treppen hinunter zum Schankraum. An der Theke stand der Edelmann und fragte vermutlich gerade nach Thomas. Die Wirtin deutete die Treppe hinauf und der Edelmann ging grinsend hinauf. Rivorian ging zum Tresen und kaufte sich Proviant. Der Edelmann erkannte Rivorian wegen der Kapuze nicht und ging die Treppe begleitet von seinen Söldnern nach oben. Rivorian legte ein paar Münzen auf den Tisch und nahm die Vorräte an sich. Die Wirtin schrie ihn an, doch das war egal. Vermutlich hatte er zu wenig Münzen hingelegt. Rivorian drehte sich um und rannte aus der Taverne. Draußen sog er die Nachtluft in seine Lungen. Es war zu seinem Glück schon dunkel geworden. Er rannte zum Hafen hinunter, wo er einige leere Boote sah. Kurz blickte er sich um und vergewisserte sich, dass niemand hinsah. Das war der Fall und Rivorian band eines der Boote los. Er ruderte aus der Bucht und setzte weiter draußen dann das kleine Segel. Peters Karte trug er immer noch bei sich. Er zog sie heraus und im schwachen Mondschein, entzifferte er den Namen einer Insel der ihm gefiel, nachdem er ihn sich ein paar mal durch den Kopf gehen ließ. Gerimor. So sollte seine neue Heimat heißen...

Es dauerte jedoch weitere dreizehn Jahre, bis Rivorian den Hafen von der kleinen Hafenstadt Bajard ereichte. Er verfluchte die Karte, da Gerimor nahe von Yilin sein sollte. Dennoch brauchte er dreizehn verfluchte Jahre, in denen er viele Inseln bereiste und seine Fähigkeiten als Heiler und Alchemist ausbaute.
Das erste was Rivorian an Land tat, war die Taverne aufzusuchen und ein kühles Maß Bier zu trinken. Als er das Bier hastig seine Kehle hinunterstürzte, erinnerte er sich an Thomas. * Danke Thomas, ohne dich hätte ich das nie geschafft*. Er lachte dabei in sich hinein...
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