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Krankenwache
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Krankenwache
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Kahor Amarth





 Beitrag Verfasst am: 05 Okt 2005 23:46    Titel: Krankenwache
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Es war ein langer abend... erst Shajas Krankheit, dann das Gespräch über Erinna, die Jagd auf die tollwütigen Tiere, nun der Regen und die Müdigkeit....

Langsam bettet Kahor Shaja neben sich auf den Fellen.... sie konnte in ihrem Zustand unmöglich draussen schlafen... noch dazu bei diesem Wetter.

Er war sich sicher, sie hätte nichts dagegen, war sich fast sicher, das sie seine Gedanken teilte....

"wenn wir hier bleiben... und du mein Mann bist...." Worte im Fieber gesprochen, Worte deren Ernst sich erst noch beweisen müsste.

Er würde Morgen eingehender darüber nachdenken. Seufzend wendet er sich Shaja zu, legt den Arm um sie und schläft ein.
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Kahor Amarth





 Beitrag Verfasst am: 06 Okt 2005 09:03    Titel:
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Er schlief unruig in dieser Nacht, mehrmals schreckte er ob vermeindlichen Wolfgeheules auf, andere male wiederum ob schlechter Träume oder einer heftigen Bewegung Shaja's, welche noch immer in seinen Armen ruhte.
Die Träume, sie schienen zu verblassen, sobald sein Bewusstsein sich wieder mit dem hier und jetzt beschäftigte... Wölfe mit rotem Fell, als stünden sie in Flammen, sprechende Tiere, eisblaue Augen, die ihn vorwurfsvoll ansahan, die toten Hühner und der blutige Leib Shajas mitten zwischen ihnen. Der fremde Wolf, der so vertraut erschien mit blutigen Lewzen dahinter sitzend. - erwachen -

Ein anderer Traum, von Familie, von Grimwould, von Kindern... seinen Kindern, von einer Frau an seiner Seite, doch ohne Gesicht, die Kinder ihm völlig fremd, wo er doch genau wusste, sie entsprossen seinem Leib und seiner Liebe. der Clan glücklich, alle beisammen, und seine Frau... wieder ohne Gesicht. - erwachen -

Zwei Wölfe, wie sie ohne Rudel, ohne Angst durch den Wald hetzen, eine Jagd wohl. Der eine mit Nussbraunem Fell und braunen Augen, der andere mit einem Schwarzmelierten Fell, deutlich grösser. Freiheit, die Lust, seine Zähne in die Flanken des mächtigen Hirsches zu schlagen. Zufriedenheit, denn sie ist bei ihm, Zuneigung... Freiheit. - erwachen -

Irgendwann gab Kahor es auf, mochte er auch sonst vor keinem Kampf flüchten, so gab er den gegen die Träume und den Schlaf schlussendlich auf. Er würde eh keine Ruhe finden. Zu viel beschäftigte ihn. Alles in ihm drängte ihn, in den Wald zu gehen, nachzudenken, mit bloßen händen und nackt durch den wald zu laufen und auf Beute zu lauern, wie er es immer tat, wenn sein Kopf ihm barst vor Eindrücken, Sorgen und Gefühlen.

Doch hatte er es ihr versprochen. Er würde nicht von ihrer Seite weichen, da sein, wenn sie erwacht. Er konnte sein Wort nicht einfach brechen, erst recht nicht ihr gegenüber, also verharrte er regungslos an die Wand gegenüber seiner Schlafstätte gehockt und betrachtete sie versonnen, versuchte seine Gedanken zu ordnen, dem Grund für seine Unruhe auf die Spur zu kommen.

Shaja würde bald genesen... sie war nicht kräftig, aber sie war zäh, konnte einiges wegstecken. Und die Medizien tat ihren Dienst, ließ sie recht ruig schlafen, das Fieber abklingen.

Freia, sie hatte ihn seltsam angesehen, als sie die Sache mit ihm und Shaja zur sprache brachte... machte sie sich Hoffnungen? Sorgen? Er wusste es nicht, würde wohl mit ihr darüber reden müssen.

Der Wolf, Laila, oder ihr Schosstier. Auch das wusste er nicht zu bestimmen, wenngleich das Tier eindeutig nicht normal war. Zu intelligent, zu zutraulich, zu gut informiert mochte man meinen, was natürlich absurd wäre, wenn es sich nur um ein Tier handelte... es wusste zu viel. Auch mit ihr würde er reden müssen, hoffte, sie würde sich ihm erklären.

Erinna, das Sorgenkind des Clans. Weniger machte er sich darum Sorgen, was sie machte und ob sie dem Clan Ärger einbrachte.. damit würde er fertig werden, wenn nötig. Mehr jedoch beschäftigten ihn ihre Worte... "Falk und du und Caily waren nicht da... keiner war da"
Sie fühlte sich vernachlässigt, in dieser schweren Zeit, wusste nicht, an wen sie sich wenden konnte. Würde sie seine Übungen akzeptieren, ihn als Lehrer annehmen? Er wollte es ihr nicht noch schwerer machen, jedoch musste sie lernen, um sich nicht weiter selbst zu gefährden.
"Sie redet sich um Kopf und Kragen" hatte die Gardistin gemeint. Er kannte das, war er nicht selber noch vor garnicht so vielen Monden ein solcher Heisssporn gewesen? Was war es, dass ihn verändert hatte, ihn so besonnen werden ließ, ausgeglichen und berechnend?
War es die Last der Verantwortung, er war nicht mehr irgendein Clansmitglied, er war derjenige, an dem die Erziehung der Welpen hängen blieb, zumindest, was den Kampf anging, Falk hatte zuviel um die Ohren, seine Übungen währen ohne Sinn, da sie ohne kontinuität waren. Er machte es gern, übernahm gern mehr Verantwortung, nahm Falk gern einige Sorgen ab.

Er selbst. Warum dachte er nicht an sich? Ihm fiel zu sich selbst nichts ein. Keine eigenen Sorgen, keine eigenen Wünsche. Da war nur die Zuneigung zu ihr, Behaglichkeit in diesen Mauern, die Sorge um andere. Sonst... - nichts -
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Shaja





 Beitrag Verfasst am: 06 Okt 2005 15:11    Titel:
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Tief war der Schlaf und sicher lag es an der Medizin gegen diese furchtbare Krankheit, dass keine zehn Pferde Shaja diese Nacht mehr wecken mochten.

In all den Jahren hatte sie sich daran gewöhnt des Nachts praktisch immer ein Auge offen zu halten. Lediglich mehr in einem Dämmerzustand zu ruhen denn zu schlafen, stets gefasst, auf der Lauer vor irgendeiner unsagbaren, imaginären Gefahr.

Nicht in dieser Nacht. Der Trank hatte sie müde gemacht, müde über die Erschöpfung, die Schwächung der letzten Stunden hinaus. Schnell war alles gegangen , die Kräfte geschwunden. Gehustet hatte sie, wär im Wald vor Entkräftung fast zusammengebrochen, hatte um Luft gerungen und war sich sicher, sie würde sterben wie ihre Mutter einst, der etwas sehr ähnliches widerfahren sein musste.

Und nun ?

Alles war anders. Sie war im Stroh an der Brust von diesem Bär von Mann eingeschlafen. Sie hatte mit fiebrigen Augen die Sorge in den seinen gesehn, und auch wenn sie keinen klaren Gedanken hatte fassen können, hatte sie sich geschützt gefühlt, geborgen, sicher. Hatte sich fallen lassen können, und wusste, dass ihr hier, beim ihm, in dieser Nacht sicher nichts passieren würde.

Es war einfach von ihr abgefallen, als wär ein Gürtel von der Brust abgeschnallt worden und das Atmen mit einmal leichter gewesen.
Auch wenn sie sich nicht mehr an alles erinnern konnte, so wusste sie doch, dass sie sich unsagbar wohl gefühlt hatte, angenehm betäubt.
So angenehm dass sie sich lange gegen die Müdigkeit gewehrt hatte, aus Angst sie könne aufwachen und es wäre alles vorbei, ... wie so oft.

Shaja schlug die Augen auf, und das Bild war ein anderes als sie erwartet hatte. Kein freier Himmel. Wärme, Holzwände, man hatte sie hineingebracht.

Ihr Blick fiel auf Kahor, der zu ihr sah und nicht gegangen war ... wie er es versprochen hatte ... und sie lächelte ihn durch den Wust ihrer Haare an.

Jetzt mit klaren Gedanken sah die Welt nicht anders aus. Er saß da, hatte auf ihr Erwachen gewartet und war nicht auf die Jagd gegangen. Sie bedeutete ihm etwas, war ihm nicht egal, nicht weniger wichtig als sein Schwert, dachte Shaja.
Niemand hatte ihn gezwungen das zu tun, bei ihr zu wachen. Er war frei es zu tun, wie er es immer sein Würde.
Keine Fesseln und das Wissen, dass man frei ist zu tun was das Herz sagt, sowie man geniessen kann einfach nur zu wissen, dass es jemanden gibt der wacht.

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und versprachen einen schönen Tag.
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Shaja





 Beitrag Verfasst am: 08 Okt 2005 16:02    Titel:
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Suchend strich Shajas Hand über das Fell neben ihr. "Jagen ... er ist sicher jagen", ging ihr durch den Kopf.

Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. "Soll er nur, er ist frei" und sicher würde sie nicht versuchen ihn zu ändern.
Diesen Mann würde sie nicht verlieren. Ganz sicher nicht. Miteinander zu leben musste nicht heissen, das man sich erdrückt.

Sie mochte ihn so wie er war. Wild, rauh, derb, ... fröhlich , ja ... und schlau war er, ... stark.
Er hatte sie die letzten Nächte gehalten, und sie hatte sicher noch nie vorher so tief, so leicht geschlafen, so geborgen, so in Sicherheit.
Kahor würde bei ihr bleiben.
Das war kein Strohfeuer, kein Abenteuer für ihn. Kahor war anders, besonnen. Er würde ihr nicht wehtun, noch hatte er sie angerührt obwohl sie das Lager teilten.

Er hatte bei ihr gelegen, um ihrer Selbst willen. Sie hatten davon gesprochen ein Paar zu sein und Falk hatte ihnen schon seinen Segen gegeben. Shaja hatte es in seinen Augen gesehn.

Sie hatte nicht zu glauben gewagt, was in den letzten Tagen passiert war. Irgendwie hatte sie immer gedacht, dass Kahor die Jagd dermaßen wichtig war, dass er sich nie Zeit für eine Frau nehmen würde.
Sicher mochte er Shaja, das wusste sie, aber er war eben Kahor. Er sprach nicht offen darüber, war ihr nie zu nahe getreten, hatte sie immer mit Respekt behandelt; sie Shaja , seine "Kleine"

Und nun, war die Welt endlich in Ordnung. Solange hatten sie sich gekannt und nun endlich !, nun endlich war es soweit.

***

Tief atmete Shaja durch und schlug die Augen auf. ... Husten ... Shaja hustete und das Stechen macht sich in der Brust breit, das Stechen wie vor zwei Tagen als sie ....
Angst keimte auf, es war nicht vorbei, die Krankheit kam wieder ... , oder ?

Ihr Blick fiel auf das Handtuch, die Glaskrüge, die Phiolen wo der Heiltrank drin gewesen war. Sie standen neben ihrem Felllager, als habe sie nie jemand weggeräumt.
Verwundert starrte sie auf die Sachen.

Sie hatte sie weggeräumt ! Da war sie sich ganz sicher.

Ein Gedanke blitzte kurz auf, den sie schnell wieder wegschob. Doch hatte schon dieses Aufblitzen ihrem Sonnengemüt einen empfindlichen Schlag verpasst.

Leicht schnaufte sie, ein kurzes gezwungenes Lächeln, wie das eines Menschen, der in allem das Gute sehen konnte, so er nur fest genug dran glaube.

"Wer hat das denn wieder da hingestellt ?" murmelte sie vor sich hin und setzte sich auf kurz die Augen reibend. Schwach fühlte sie sich schon ... noch ?

Nicht dass es dieser Gedanke sein sollte, der sie die Kiste neben ihrem Lager öffnen lies, weil den hatte sie ja nicht zugelassen. Nein ! Die Kiste zu öffnen war sicher etwas, was man auch einfach mal so tun konnte, wenn man grad wach wurde und sich grässlich fühlte.
Und sei es auch nur um unauffällig einen Blick auf das Leder zu werfen, was sie vom Jagdausflug mit Kahor gestern mitgebracht hatte. Das Leder welches sie Falk ja noch nicht gegeben hatte, wie sonst üblich, weil sie Kahor nicht allein lassen, weil alles noch so neu war und sie keine Sekunde mit ihm verpassen wollte.

Sie hatten sich gut ergänzt, harmonierten miteinander, und zu wissen , dass es ein "nach der Jagd" gab, verlieh Shaja Flügel. Wie ausgewechselt kam sie sich vor. Einfach gut, zu spüren "da ist jemand der dich aufrichtig liebt Kind"

Ja das gute Leder ...

Der Kistendeckel schwang hoch und gab den Blick auf mehrere Taschen frei.

"Kein Leder" ; tonlos formte sich der Eindruck zu einem Gedanken, den sie nicht denken wollte, und doch war ihr kalt. Eiskalt.

Scheppernd fiel der Kistendeckel zu und sie stemmte sich auf die Beine. Wackelige Beine wie vor zwei Tagen. "NEIN !" Sie schwankte am Brunnen verbei und atmete schwer, immer noch erschöpft, als sei sie grad erst genesen "NEIN !" Hilflosigkeit machte sich breit und ihr Weg führte zur Werkstatt.
"Sie hatte doch gestern ihren neuen Bogen fertiggestellt" klammerte sie sich an irgendwas fest. Doch dass sie zur Werkbank ging, und die Stelle ignorierte an welcher das neue Stück hätte lehnen müssen, zeigte was sie erwartete.

Mit Tränen in den Augen starrte sie auf den unfertigen eingespannten Rohling.

und mit einem weiteren "nein ! ..." im Kopf, zerbrach es in ihr.

Erschöpft lies sie sich zu Boden sinken. Allein vor der Werkbank an einem frühen Morgen, an dem die Sonne es nicht schaffen sollte, dass man ihn schön nannte.

***

Shaja schüttelte nur den Kopf.

Was war nicht alles passiert in diesen zwei Tagen. Sie hatte die Bilder doch klar vor den Augen. Wusste ja fast noch alles was sie gesprochen hatten. Hatte all das so aufgesogen wie ein trockener Schwamm, dem man endlich Wasser reichte. Wie konnte sie sich das einreden ... so täuschen, war es doch so klar vor ihrem inneren Auge.

Sie liebten sich doch , und es sollte doch grad erst anfangen. Shaja brach in Tränen aus. Da war nichts mehr von der harten Schale die sie sonst so hoch hielt. Nichts mehr von dem Souverän der sie jahrelang ein Rudel hatte führen lassen.

Es konnte doch nicht sein, dass das alles nicht wahr war. All das nach dieser ... traumlosen ... Fiebernacht.

In der ganzen Verzweiflung schlug mit einmal die Wut über die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation durch, eine unwirsche Bewegung in die sie all ihre restlich Kraft legte, lies das Regal neben ihr mit lautem Getöse zu Boden gehen, und mit ihm sein ganzer Inhalt.

"ICH HASSE EUCH" schrie sie unbestimmt, mit geballten Fäusten am Boden kauernd , nur um dann, wie ein Schatten ihrerselbst, entkräftet weiter zuweinen.
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