FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Fünf Kinder und 50 Versuche, es zu verhindern
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Fünf Kinder und 50 Versuche, es zu verhindern
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Kanubio Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2008 19:11    Titel: Fünf Kinder und 50 Versuche, es zu verhindern
Antworten mit Zitat

Die Hübsche an der Taverne

Schweren Herzens machte er sich auf die Reise, zurück in das Land, in dem er aufgewachsen war. Simon, der bald heiraten wollte und dessen Auserwählte Nadua fünf Kinder mit ihm wollte, hatte ihm den Auftrag gegeben, ihm etwas mitzubringen, wohl in der Annahme, dass es im fernen Lande leichter gelingen würde, das Gewünschte aufzutreiben als in den Wäldern Gerimors.

Als Kanubio frohen Mutes in dem kleinen Fischerdorf in der Nähe der großen Hafenstadt ankam, begegnete ihm die erste, doch die kannte er. Sie gehörte dem Wirten seiner Lieblingstaverne und keinesfalls würde er sie ihm entführen. Freundlich empfing sie ihn, zeigte ihm unverblümt ihre Zuneigung und schnurrte ihm etwas in ihrer Sprache zu, was er allerdings nur vage übersetzen konnte.

So machte er sich auf, weiter ins Land hinein, ein Land, in dem die Sonne immer zu scheinen schien, die Menschen stets voller Ruhe und guter Laune und die Mädchen normalerweise sehr zurückhaltend waren.
 Nach oben »
Kanubio Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 07 Jun 2008 18:43    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Scheue im Lager

Das zweite Objekt seiner Begierde erblickte Kanubio an jenem Platz, an dem er für seinen Aufenthalt im fremden Land sein Lager aufgeschlagen hatte. Scheu sah sie den Fremden mit ihren grünen Augen an, stets bereit zu flüchten. Ihr schwarzes Haar glänzte im Mondlicht. Kanubio redete beruhigend auf sie ein, doch ihr ganzes Verhalten zeigte ihm, dass sie keines seiner Worte verstand. Kaum trat er einen Schritt näher zu ihr, huschte sie hinter einen der Wägen, ihn von dort aus weiter beobachtend.

Er gab den Gedanken schnell auf, seinem Bruder diese schwarze Schönheit zukommen zu lassen. Außerdem lebte sie noch, war sehr jung und vielleicht doch zu eng. Der Gedanke, diesem anmutigen Geschöpf das Leben nehmen zu müssen, ließ Kanubio erschaudern.
Seufzend wandte er sich ab und blickte in den Sternenhimmel. Wie könnte er es anstellen, um Simons Wunsch zu erfüllen?
 Nach oben »
Kanubio Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 09 Jun 2008 19:27    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Tote an der Straße

Etwas außerhalb des Ortes, in dessen Nähe Kanubio sein Lager aufgeschlagen hatte, musste er Entsetzliches mit ansehen. Sie musste schon sehr alt sein, so wie sie mit unsicheren Schritten ansetzte, den Weg zu überqueren, der aus der Stadt hinausführte. Langsam in ihrer Wahrnehmung bemerkte sie den Wagen, der heranbrauste, zu spät.
„Er muss sie doch sehen!“ schoss es Kanubio durch den Kopf. „Er muss die Pferde zügeln!“
Doch der Kutscher grinste nur abfällig und trieb die Pferde weiter an.

Die Alte wollte umkehren, doch die Kutsche erfasste sie und schleuderte sie hoch durch die Luft. Hart schlug sie auf den Steinen, die den Weg begrenzten, auf und blieb regungslos liegen.

Kanubio lief zu ihr, kniete nieder und untersuchte den vom Alter sowie vom Aufprall gezeichneten Körper. Betrübt musste er feststellen, dass sie tot war. Kopfschüttelnd blickte er der Kuschte nach, die eilig dem Horizont zustrebte.

Seufzend zückte Kanubio seinen silbernen Dolch. Mit einem einzigen sicheren Schnitt öffnete er der Alten den Unterleib und entnahm ihr die Eingeweide, welche er, nun doch etwas angewidert, in einem eigenen Beutel verstaute. Um den Rest des Kadavers würden sich die Aasfresser kümmern.

Abends sah man Kanubio am Meer hocken und etwas Längliches immer wieder durch’s Wasser ziehen.
 Nach oben »
Kanubio Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 13 Jun 2008 19:32    Titel:
Antworten mit Zitat

Der alte Mann und die Felle

Kanubio zog es ins Landesinnere. In einem Bergdorf entdeckte er einen Laden, dessen Waren ihm wohlwollend ins Auge stachen. Zwar wurde nicht angeboten, was Simon benötigte, doch vermutete Kanubio in diesem Leder- und Fellwarenladen auf der richtigen Spur zu sein.

Als er das Geschäft betrat, raubte ihm der Geruch der frisch gegerbten Häute erst einmal den Atem und seine Augen brauchten einige Momente, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Hätte er Kanubio nicht einen freundlichen Gruß zugerufen, hätte dieser den alten Mann in der Ecke glatt übersehen.

„Sprecht ihr Handelssprache?“ erkundigte sich Kanubio, nachdem er ebenso freundlich zurückgegrüßt hatte. Der Alte verneinte.

Kanubio deutete auf die Felle, dann auf den Mann und machte mit dem Zeigefinger eine schnelle Bewegung über seinen Hals. Der Mann verstand und versicherte ihm wortreich, dass er die Tiere selbst häuten würde. Sofort langte er nach einem Pack verschiedenartiger Felle und begann mit ausführlichen Erklärungen, diese vor Kanubio auszubreiten.

Kanubio deutete auf die Felle und versuchte, so gut wie möglich das Maunzen einer Katze nachzuahmen. Der Mann schüttelte den Kopf, begann zu blöken und zu meckern. Kanubio miaute – fragend. Der Alte sah ihn zweifelnd an, packte die Felle sorgfältig weg, langte in eine Truhe und warf einen kleinen Pack Katzenfelle auf den Ladentisch. Er zeigte ihm 10 Finger und machte eine wegwerfende Handbewegung, was wohl so viel hieß wie „Für 10 Goldmünzen kannst du den Plunder haben.“

Katzenfelle waren in diesem Land kaum etwas wert. Diese vermehrungsfreudigen Tiere waren hier schon immer eine rechte Plage gewesen, die durch die Tierliebe der Einheimischen, die sie auch noch beflissentlich fütterten, weiter gefördert wurde. Kanubio hatte unter vorgehaltener Hand geflüstert erfahren, dass die Regentschaft beschlossen hatte, die Zahl der Streuner auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und ganz im Stillen Maßnahmen ergriffen wurden, der Plage Herr zu werden. Somit herrschte am Markt ein Überangebot an Katzenfellen, was einen rigorosen Preisverfall nach sich zog.

Kanubio legte dem Mann beruhigend die Hand auf die Schulter, lächelte und gab ihm zu verstehen, dass er an den Fellen nicht interessiert sei.
Abermals blickte ihn der Alte erstaunt an. Kanubio zog etwas aus der Hosentasche und hielt es ins Licht der einzigen Kerze, die den düsteren Raum spärlich erleuchtete. Langsam verstand der Alte, sich wohl an seine eigenen Jugendjahre erinnernd und ein verschmitztes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Er deutete auf das Ding in Kanubios Hand und grunzte wissend.
Kanubio wog den Kopf und miaut.
Der Blick des Alten senkte sich abschätzend auf Kanubios Hosentürl. Kanubio folgte dem und wachelte sofort entsetzt ab, dabei zwischendurch auf sich selbst deutend, worauf der Mann wieder zu ihm hoch blickte.
Der Fellhändler deutete auf das Ding und miaut. Kanubio nickte.
Fragend sah ihn der Alte an, zeigte ihm einen Finger, dann zwei, dann drei. Kanubio schüttelte den Kopf, steckte sein Musterstück wieder ein und spreizte fünf Mal alle Finger seiner beiden Hände.
„Ooooohhhhh!“ entfuhr es dem Alten erstaunt und auch anerkennend, was wohl allgemein verständlich ist. Er wiederholte zur Sicherheit die Geste Kanubios und dieser nickte bestätigend.
Der Mann überlegte kurz, nickte dann ebenfalls und drehte seine Hand drei Mal in der Luft, was bedeuten sollte, dass Kanubio in drei Tagen wieder vorbeischauen solle.

Zufrieden verließ Kanubio den Laden. Draußen schloss er für einige Momente vom grellen Sonnenlicht geblendet die Augen und ließ die frische, würzige Luft in seine Lungen strömen. In drei Tagen würde er wissen, ob er den Wunsch seines Bruders erfüllen könnte.
 Nach oben »
Kanubio Bunjam





 Beitrag Verfasst am: 14 Jun 2008 18:54    Titel:
Antworten mit Zitat

Drei Tage später

Kanubio suchte den Lederhändler auf, der ihm verschmitzt grinsend einen Sack überreichte, für dessen Inhalt er sich kaum etwas zu verlangen traute. In diesem Land ist es üblich, hübsche Dinge zu verkaufen und nicht etwas, was unter den Begriff „Abfall“ fällt. So empfand sich der alte Mann durch die Goldstücke, die ihm Kanubio überließ, überreichlich entlohnt, verabschiedete ihn wortreich, schenkte ihm dabei noch eine hübsche Ledertasche und winkte ihm noch lange nach, als er sich die Straße hinunter zu seinem Lagerplatz begab.

Zufrieden trat Kanubio die Heimreise an, für die er auf einem der wenigen Bajard anlaufenden Handelsschiffe angeheuert hatte, um sich die Kosten für die Überfahrt zu sparen und wieder einmal seiner eigentlichen Profession nachzugehen. Er wusste bereits, was er während seiner Freiwachen tun würde: er würde viele Knoten in Katzendärme machen, denn im Knoten knüpfen war er wohl weitaus versierter als sein Bruder Simon.
 Nach oben »
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Fünf Kinder und 50 Versuche, es zu verhindern
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de