Ein Traum und doch wieder keiner.

[Dalana D´Ron]

Wärme, sie spürte eine fremde Wärme und noch etwas einen fremden Körper. Doch sie wusste, während sie schlief, dass dies nur ein Traum sein konnte. Denn nur in Träumen passierten Dinge die sie sich wünschte. So wollte Dalana diesen Traum festhalten in dem sie sich noch enger an den Männerkörper schmiegte. Ein leises wohliges Seufzen entwich ihr im Schlaf. Sie fühlte sich rund um wohl, glücklich und geborgen. Könnte sie doch für ewig diesen Traum einfangen und behalten, doch irgendwann erwachte man und stellt fest das man alleine ist. So erwachte auch Dalana, aus ihr unerklärlichen gründen, und stellte jedoch fest das sie gar nicht alleine war.

Beine erschrocken löste sie sich aus der Umarmung von Zeron und blickte sich verschlafen im Zimmer um. Irritiert schaute sie auf den schlafenden Mann, scheinbar hatte sie sich in Laufe der Nacht an ihn gekuschelt, wohl ohne Absicht. Leise stieg sie aus dem grossen Bett und setzte sich auf einen Sessel. Eng zog sie ihre Beine gegen ihren Körper und wieder ruhte ihr Blick auf den schlafenden Zeron. Sie war überrascht über sich selbst, dass sie ihm das Angebot gemacht hatte bei ihr zu schlafen, doch sie hatte Vertrauen zu ihm gefasst und sie wusste auch das er dies nie ausnutzen würde.

In Augen von vielen wäre diese Situation sicherlich sehr unsittlich, was könnte doch alles passieren. Unweigerlich schüttelte Dalana ihren Kopf. Hatte sie doch schon öfters mit Rafael zusammen unter einer Decke geschlafen um in den kalten Nächten nicht zu frieren. Und warum musste auch immer gleich etwas zwischen Mann und Frau passieren? Dennoch überzog eine leichte Röte ihre Wangen als sie daran dachte wie sie sich an ihm gekuschelt hatte.

Noch nie war sie einen Mann so nahe gekommen wie Zeron, immer wieder hatte sie körperlichen Kontakt mit Männern vermieden. Ihre Vergangenheit kroch dann wie eine schleichende Krankheit in ihr hoch und es kam wieder diese Angst, Angst vor Berührungen jeglicher Art. Doch Zeron, denn ganzen Abend hatte er sich ihr gegenüber Vorbildlich verhalten, ohne sie zu berühren und nun hatte sie sich selbst an ihn her ran gelegt. Die Bewegung vorm Bett riss sie aus ihren Gedanken und kurz hielt sie die Luft an. Sie wollte ihn nicht wecken, sie wollte ihn ungestört betrachten.

Leicht neigte Dalana ihren Kopf zur Seite und verfolgte die Wanderung der Mondstrahlen im Zimmer. Sanft glitten jene über die Züge von Zeron und sie streckte ihre Hand aus und tat es dem Mond gleich, ohne ihn jedoch wirklich zu berühren, dafür war auch der Abstand zwischen ihrem Sitzplatz und dem Bett viel zu gross. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Züge bei ihrem tun. Zerons Gesicht wirkte irgendwie angespannt, als habe er einen bösen Traum und seine Mundwinkel zuckten merklich. Davon irritiert erhob sie sich und schritt wieder auf das Bett zu. Lautlos huschte sie wieder unter die Bettdecke und beobachtete sein seltsames Mienenspiel. Es schien kein schöner Traum zu sein, oder interpretierte sie dies falsch? Zögerlich streckte sie ihre schmalen Finger aus und strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.

Sofort zog sie ihre Hand auch wieder zurück. Was tat sie da nur? Sie erkannte sich selbst nicht wieder. Etwas in ihrem inneren sehnte sich danach sich wieder in seine starken Arme zu legen, doch gleichzeitig sträubte sie sich auch dagegen und nur weil diese Bilder von damals vor ihren Augen umher geisterten. Sie legte sich gerade hin und starrte zur Decke, sie lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen. Jene wirkten so beruhigend auf sie das ihr die Augen zu vielen und sie in einem unruhigen Schlaf zurück viel.