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Lange Jagd
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Ramirez Rene Felan





 Beitrag Verfasst am: 23 März 2008 05:58    Titel: Lange Jagd
Antworten mit Zitat

Tagebuchauszug, 17. Eluivar 250

Hafenstadt Eibenroh


Sie sind ihr immernoch auf den Fersen. Gestern hätte sie mich beinahe bemerkt. Aber ihre Aufmerksamkeit lässt zuweilen zu wünschen übrig.
Das Gasthaus in das ich sie einquartiert habe ist gut zu überblicken.
Ich hoffe sie ist der merkwürdigen Zufälle langsam nicht überdrüssig, aber was soll ich tun?
Das Gold das ich dem Alten Gastwirt gab hätte gereicht um sie eine ganze Woche einzuquartieren. Besser ist es aber das sie ein Dach über dem Kopf hat. Das Schiff wird bald ablegen und ich muss irgendwie noch die Fahrkarte so postieren das sie jene findet.
Ich weiss immernoch nur ihren Vornamen. Chia. Ehemalige Magt der Baroness. Nun gejagt und verfolgt von den Tyrannen die meine eigene Heimat die Highlands der Fourogh in den Ruin wirtschaften.

Ich weiss das immernoch einige Jäger hinter ihr her sind und einen habe ich bereits in dieser Stadt ausmachen können. Ich weiss nicht wie weit er schon ist und ob er sie schon entdeckt hat. Ich habe nicht vor dieses Wissen heraufzuprovozieren. Besser ich schalte ihn gleich aus. Das Problem ist das diese Stadt gut bewacht ist. Ich kann ihn nicht auf offener Straße erschiessen, noch darf er entkommen wenn er mich gesehen hat. Ich muss ein Schatten bleiben wenn ich Chia weiterhin Wächter sein will.
Ein Wächter von dem sie selbst nichts weiss. Wie ironisch das ist...
Aber mein Egoismus diese Frau zu besitzen und sie zu beschützen treibt mich weiter vorran. Vielleicht bin ich auch nur verrückt aber es gibt kein Zurück für mich.

Besser ich sorge dafür das sie ruhig schlafen kann. Die Position auf dem Dach die ich ausgesucht habe ist optimal. Ich kann genau in das Zimmer sehen in dem sie nun nächtigt. Die schöne Silhuette ihrer zarten Gestalt macht mein Herz rasend. Würde sie doch nur einmal die Gardien beiseite schieben das ich nicht nur den Schatten ihres nackten Leibes sehen könnte. Aber natürlich tut sie das nicht und das ist im Endeffekt auch gut so. Sie würde nur wieder auffallen und das hatten wir in den letzen Wochen zu genüge.

Ich werde weiter ihr schützender Schatten sein. Hoffentlich werde ich die Häscher bald los die ihr so dicht auf den Fersen sind wie ich selbst.

Auzug Ende.


Gegenwart - 21 Lenzing 251...

Schummriges Licht umhüllte die nackten Leiber der beiden Bewohner des kleinen Zimmers. Schwere Hitze lag in der Luft. Das Pfeifen des Windes gepaart mit dem Prasseln der Regentropfen an den Fenstern drang dumpf in das Gasthauszimmer ein.
Ramirez war aufgewacht und betrachtete die Frau die neben ihm lag. Eng an ihn geschlungen lag sie da und schlief. Ein Bein lag über seiner Hüfte, der Kopf auf seiner kräftigen Brust und das Atmen drückte den Busen der schönen Frau gegen seine Seite. Es kam ihm ein wenig vor wie ein Traum.
Die letzten Stunden waren für ihn wie die Erfüllung seiner Wünsche gewesen. Lange..sehr lange hatte er diesen Moment herbei gesehnt und fast schon hatte er die Hoffnung aufgeben wollen. Doch sie lag neben ihm.
Diese bildschöne schwarze Lotusblüte.
Das wallend lange, schwarze Haar ergoss sich wüst über ihren Rücken. Einige Strähnen hingen ihr im Gesicht und auf den Schultern. Die dunklen..diese dunklen tiefgründigen Augen...waren geschlossen und von den zarten Lidern bedeckt deren Wimpern diese verlockenden Schatten auf ihre Wangen warfen.
Er hob die Decke etwas an und sah ihren Körper entlang. Zarte, dunkle Haut bedeckte diesen ansehnlichen Leib. Zog sich in weichen Kurven entlang vom Hals bis zu den Zehenspitzen. -Schöne Füsse- dachte er sich kurz und schmunzelte. Er zog sie gerne ein wenig damit auf, auch wenn es stimmte. Aber es gab sowieso kaum eine Stelle an ihrem Körper die er nicht begehrt hatte.

Natürlich hatten sie miteinander geschlafen. Anders würde er garnicht so neben ihr liegen. Aber das war nicht der Grund warum er so glücklich war. Oder zumindest nicht nur. Das Erlebniss - gleich zwei Mal - war unglaublich gewesen. Er hatte sich das oft ausgemalt, vorgestellt, hergewünscht doch als es endlich passierte hatte sie tatsächlich jegliche Fantasien die er gehegt hatte übertroffen. Nicht weil sie so unglaublich erfahren gewesen währe, oder weil es so ausgefallen gewesen war. Nein.
Weil das Erlebniss einfach etwas ganz Besonderes gewesen war.
Er liebte sie.
Er liebte sie schon sehr lange.
Und sie? Sie kannte ihn erst seid wenigen Wochen. Für sie war er ein Fremder gewesen, während er sie schon viele Jahre kannte. All ihre Eigenheiten, ihre Gewohnheiten, ihre Vorlieben und was sie nicht mochte. Alles was er durch seine Beobachtungen über sie hatte erfahren können.
Innerelich glaubte er auch das sie sich in ihn verliebt hatte. Nicht zuletzt desshalb weil er viel Energie und Zeit darin investiert hatte ihr zu imponieren. Ihr Herz zu stehlen und er hielt zumindest einen Teil davon in den Händen.
Die Worte jedoch kamen nicht über ihre Lippen. Ramirez konnte warten. Er wollte das sie diese Worte ehrlich zu ihm sagte. Er wollte das sie diese Worte "Ich liebe dich" aus tiefstem Herzen ehrlich meinte.
Er würde warten...

Doch trotz all dieser Geschehnisse, sah er sie nicht nur als Geliebte.
Sie war seine Schülerin. Zumindest in seinen Augen. Sie musste noch soviel über sich selbst und über die Welt lernen. Sie musste immernoch erkennen wer sie eigendlich war, nachdem man sie soviele Jahre gedrückt und geschunden hatte. Er hasste die Baroness. Er hasste ihre Familie. Er wünschte ihnen nichts als einen Qualvollen Tod.
Vielleicht spührte er desshalb keine Scham bei dem Gedanken daran, dass die beiden Pantherklauen auf seinen Schultern prangerten. Obwohl er nicht wirklich Alatargläubig war. Überhaupt waren Götter in seinem Leben eher nebensächlich. Es gab Momente wo man zu ihnen beten sollte. Ansonsten bestimmte er sein Leben selbst....mehr oder weniger.
Eigendlich, wenn er ehrlich war, bestimmte Chia sein Leben. Sie gab an wohin sie gingen, was sie taten und wohin es sie zog. Sie war die Zukunft für ihn. Er war selbst ein Sklave. Ein Sklave seiner närrischen Liebe die sich nun langsam zu erfüllen schien. Der Beweis dafür lag splitternackt und vor Erschöpfung tief schlafend neben ihm.

Sie hatten über die Zukunft gesprochen. Was Chia wollte. Was sie sich wünschte.
Sie wollte ein Haus. Ein süsses kleines Häuschen irgendwo im Grünen. Ramirez arbeite bereits daran. Seine Streifzüge in die Wälder endeten fast immer damit das er neues Bauholz mitbrachte. Er wollte bei ihr leben, mit ihr leben. Sie war eine wundervolle Frau. Genau das was er sich vorstellte.
Bildschön.
Gesund.
Gebärfähig.
Talentiert.
Sie wusste was er von einer Frau erwartete. Sie sollte kochen können, nähen, putzen und Wäsche waschen. Sollte sich nicht davor scheuen ihm seine Kinder zu gebären und die Kinder groß zu ziehen.
All das wusste Chia und es schreckte sie nicht ab. Ramirez war ein einfacher Mann, aus einfachen Verhältnisen. Er wollte einfach nur das was jeder Mann wollte. Familie, Heim, Kinder.
Würde diese Geschichte das alles beeinflussen? Viel Blut klebte bereits an seinen Händen. Er war ein Mörder, das wusste er. Aber er hatte die gemordet die Chia wieder zurück in diese Sklaverei bringen wollten. Vielleicht hätten sie sie sogar töten wollen. Das hatte er nicht zulassen können. Er, ein Förster und Jäger, hatte Pfeil und Bogen genutzt um Menschen zu töten. Er bereute es nicht. Er bereute garnichts. Denn alles was er getan hatte - gleichweg warum er es gemacht hatte - hatte ihn hier her gefühlt.
In dieses Zimmer. In dieses Bett. Neben diese Frau.

Seine Faszination für Chia liess auch nicht nach, nachdem er bekommen hatte was er so begehrt hatte. Das Begehren, die Sehnsucht war nicht weniger geworden die er für sie empfand. Sie hatte sich nur etwas verändert.
Sie hatte sich ihm geschenkt. Er wollte sie. Er wollte nicht nur ihren Körper, er wollte die ganze Frau. Diesen Wunsch hatte Chia ihm erfüllt.
Er konnte auch endlich etwas schlafen....


Zuletzt bearbeitet von Ramirez Rene Felan am 12 Apr 2008 09:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Ramirez Rene Felan





 Beitrag Verfasst am: 28 März 2008 11:02    Titel:
Antworten mit Zitat

Tagebuchauszug, 05. Lenzig 247

Hauptstadt Rhelenheim, Baronie Sheyhaney


Vor fünf Tagen bin ich zur Hauptstadt aufgebrochen. Mein Pferd und mein Hund Rex haben mich durch die dichten Wälder begleitet um die Felle und Häute auf dem Markt zu verkaufen die die Familie nicht braucht.
Die Zeiten werden immer härter und der verfluchte Tyrann von einem Baron hat die Steuern wieder angehoben.
Bald bleibt uns kaum noch genug zum Leben, dabei wirft der Claim schon weniger ab als früher. Ich fürchte das sich unser Leben noch mehr verschlechtern wird.
Thenobal ist desshalb sehr wütend. Vater musste ihm letztens aufs Maul hauen damit er wieder zur Besinnung kam und nicht nach Rhelenheim aufbricht um einen "Krieg" anzuzetteln.
Er hat manchmal ein ganz schönes Temperament mein lieber Bruder.

Ich hoffe ich sehe die Schöne Magt wieder die mir vor einem Jahr schon ins Auge gesprungen ist. Ich glaube ich habe ein Wappen auf ihrem schlichten Kleid gesehen. Sie muss wohl im Dienste des Barons oder so stehen. Sie tut mir leid. Auf dem Markt lächelt sie nur wenn sie mit den Händlern spricht, ansonsten wirkt sie eher als wolle sie am liebsten unsichtbar werden. Sie muss wohl einiges durchmachen.
Aber hübsch ist sie...ohja was für ein Weib! Theno zieht mich damit auf und meint er würde mit mir zusammen losziehen um sie zu rauben.
Aber ich halte das für keine gute Idee zumal ich noch kein Wort mit ihr gewechselt habe. Naja..ich habe auch eigendlich genug zu tun wenn ich schon den langen Weg in die Hauptstadt nehme.

Zum Mittag sollte ich in Rhelenheim sein. Ich hoffe die Preise für Felle und Leder sind nicht schon wieder gefallen und die Marktgebühr wird sowieso wieder erhöht worden sein seid dem letzten Herbst.

Auszug Ende.

Gegenwart, 27. Lenzing 251

Ramirez sah kurz zum Himmel. Es zogen schon wieder Dunkle Wolken auf und kündeten von neuem Regen. Genau das was er jetzt brauchte!
Die Reise nach Lameriast war sehr ruhig verlaufen und den Ort wo das Haus entstehen sollte hatte er leicht gefunden. Eine schöne Lichtung umgeben von starken, kräftigen Bäumen. Birken, Eichen, Walnuss, Zeder und Weiden. Hier würden sie sich beide sicherlich sehr wohl fühlen.
Aber zuvor war viel Arbeit zu erledigen.
Nicht unbedingt die beste Jahreszeit und Witterung um ein Loch für einen Keller auszuheben. Wirklich nicht! Er grub mit Spitzhacke und Schaufel nahezu im halbflüssigem Schlamm und wenn es jetzt wieder regnen würde dann würde ihm das die Arbeit nur noch mehr erschweren.

Sicherheitshalber nutzte er die Zeit während sich die Wolken über dem Gebiet aufbauten um das Loch mit Latten zu sichern die die Wände verstärkten. Der Regen durfte das Loch das er in sovielen Stunden Arbeit ausgehoben hatte nicht gleich wieder zuschütten.
Mit Hast ging er dabei vor. Latte um Latte an die feuchte Erde drückend und mit Leisten abstützend. Als der erste Regen niederprasselte war er fast fertig - gerade noch rechtzeitig.
Schnell begann es hefftig zu schütten, doch Ramirez grub eisern weiter. Der Tag hatte noch ein paar Stunden und die wollte er auch nutzen, auch wenn er jetzt nurnoch langsam vorran kam. Immerhin hatte er das Glück nicht in gefrohrener Erde graben zu müssen.

Erst spät am Abend begann er das Loch mit großen Farnen und Hölzern zu bedecken und ein Schild aufzustellen auf dem in großen einfachen Lettern stand: "VORSICHT GROßES LOCH!"
Dann stieg er, völlig mit Schlamm, Erde und Dreck bedeckt, auf Panther - seinen Schimmel - und trat den Weg zurück nach Varuna an.
Chia würde hoffentlich auf ihn warten und ihm ein heisses Bad einlassen.
Vielleicht hatte er ja auch noch genug kraft um sich in ihren Armen zu verlieren. Oh wie würde ihm das nach der ganzen Schinderei heute gut tun...
Er hoffte es sehr und er wusste wie leicht er sie in seinen Bann ziehen konnte. Sie war wie warmer Wachs in seinen Händen und das gefiel ihm sehr, weil sie unheimlich begehrenswert war wenn sie sich dem nach ihren kleinen Protesten ergab.
Immer wieder schaffte sie es sein Herz rasend zu machen und sein Blut zum kochen.

"Lotusblüte ich komme!" hallte es freudiger Erwartung in seinen Gedanken während das Schiff schaukelte das ihn zurück nach Gerimor brachte...
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Ramirez Rene Felan





 Beitrag Verfasst am: 29 März 2008 10:36    Titel:
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Tagebuchauszug, 21. Eluviar 250

Passagierschiff Himmelssturm, Irgendwo auf See


Ich hasse Schiffe! Das ganze Geschaukel und dazu noch die ganzen Leute.
Irgendwo in einem Raum eingepfercht mit 15 anderen Leuten. Chia hier im Auge zu behalten ist sehr schwierig. Besonders wenn ich gerade über der Reling hänge um der See zu sagen was ich von ihr halte.
Ich mag das Meer nicht...
Immerhin habe ich es geschafft, dass Chia die Fahrkarte findet die ich ihr gekauft hatte. Natürlich hatte sie dafür kein Geld und war schon verzweifelt wie sie die Stadt Eibenroh verlassen sollte. Aber schlussendlich hat sie ihr "Glück" nicht verlassen. Wenn sie nur wüsste..

Es ist fast ein wenig frustrierend das sie nicht von mir weiss. Andererseits währe das im Moment sowieso nicht so gut. Wenngleich ich hier auf diesem Schiff doch ein wenig auffalle soviel wie ich kotzen muss. Nach meinen Nachforschungen bei den Passagieren kommt hier aber niemand aus Sheyhaney. Das ist gut. Vielleicht haben wir die sieben Tage die wir auf See sind zumindest etwas Ruhe vor ihnen. Naja...zumindest hat Chia Ruhe.
Bin ich froh wenn wir endlich am Hafen sind. Ich hasse Schiffe!...

Auszugende.

Gegenwart, 28. Lenzing 251


Ramirez war schon früh am Morgen losgezogen um wieder auf die Baustelle zu gehen. Es gab viel zu tun und er wollte damit nicht warten.
Heute hatte er sich vorgenommen die Kellerwände zu mauern. Ansich eine gute Idee hätte es da nicht ein kleines Problem gegeben.
Er hatte keine Ahnung wie man Mörtel anmischte. Natürlich war er zuversichtlich gewesen. So schwer konnte das ja eigendlich nicht sein.
Kies, Sand und Lehm dazu Wasser. Kein Problem, hatte er alles da. Erde und Lehm sowieso mehr als genug nachdem er den gesamten Keller ausgehoben hatte.
Irgendwie jedoch wollte das nicht ganz so funktionieren wie er sich das gedacht hatte. Alles was er produzierte war eine hübsche Pampe gewesen die man nichtmal als Schlamm zum Sandburgenbauen verwenden konnte.

Unterdess hatte Chia einen Boten geschickt um sich einige Pferdepfosten liefern zu lassen. Leo war sein Name. Ein weiterer Wink des Schicksals.
Wie sich herraus stellte war Leo Maurer und Zimmermann. Der Zimmermann besah sich einen Moment was Ramirez da fabrizierte und musste sicherlich mehr als einmal innerlich Schmunzeln.
Glücklicherweise bot er an Rami zu erklären wie man den Mörtel für Felsstein richtig anrührte.
Feiner Sand und Wasser. Dann kräftig umrühren. Dann Kies. Bei Felsstein ruhig mehr Kies. Ramirez tat wie ihm geheissen und siehe da: Es funktionierte tatsächlich! Endlich hatte er den Mörtel den er brauchte um die Wände zu mauern. Wie gut das er nicht irgendeine Frau fragen musste. Das hätte seinem Ego doch sehr geschadet.
Mit vollem Elan machte er sich daran mit der Arbeit anzufangen.
Zu Beginn erwies sich das ganze noch als ein wenig schwierig. Die erste Wand stürzte ihm bei der Hälfte zweimal ein bis er endlich den Dreh raushatte. Dann kam er allerdings sehr gut und schnell vorran. Im Puzzlen war er schon immer gut gewesen. Auch in seiner Kindheit schon.
Als schon drei von vier Wänden standen kam Chia auch zur Baustelle.
Mittlerweile war es schon dunkel und Ramirez leuchtete das Loch mit Fakeln aus, damit er noch fertig werden konnte.
Morgen wollte er den Boden fliesen und dann mit dem eigendlichen Hausbau anfangen. Desshalb mussten die Wände fertig werden.
Während er weiter Mauerte lief Chia los um Feuerholz zu holen und Abendessen zu machen.
Leider erwies sich auch das als kleines Problem...

Chia hatte in ihrem Leben noch kein Feuer gemacht und das klägliche "Raaamiii...." das von oben zu ihm hinab drang als Chia versuchte den wüsten Haufen Holz einfach mit der Fackel anzuzünden sprach Bände. Kurzerhand stieg Ramirez die Leiter hoch und erklärte ihr wie sie ein Lagerfeuer richtig aufschichtete.
Nach einiger Zeit in der Rami noch Arbeitete und die Mauer fertig stellte, erklang wieder ihre Stimme das das Essen fertig sei. Rami stützt die Wände mit Latten ab damit sie trocknen konnten und stieg hinauf. Für heute war die Arbeit beendet.
Zeit zum Abendessen und ein wenig Zeit mit seiner Liebsten verbringen.

Die Sterne schienen hell auf sie beide hinab während das Lagerfeuer knisterte und Wärme und Licht auf sie beide warf.Es war eine sehr romantische Stimmung die das Lied das er Chia zum Besten gab tat sicherlich sein Übriges dazu diesen Eindruck noch zu verstärken. Er war sicher kein Minne aber die dunkle Bassstimme hatte ihren ganz eigenen Charakter und die Worte und Geständnisse die er so geschickt in seine Texte zu verpacken wusste hinterliessen in Chia oft eine tiefe Bewegtheit.
So natürlich auch Heute...
Auch wenn ihr Geständniss unter dem wolkenklaren Sternenhimmel unvorbereitet und überraschend kam.

"Ich liebe dich..."

Jene drei Worte die alles entscheiden sollten. Jene Worte auf die er gewartet hatte. Jene Worte auf die er gehofft hatte. Er brauchte einen Moment um das zu realisieren.
Sie schenkte ihm sein Herz.
Was brauchte er denn jetzt noch?...
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Chayana Decram





 Beitrag Verfasst am: 29 März 2008 14:44    Titel:
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Erinnerungen, 17. Eluivar 250

Zwei volle Wochen bin ich nun unterwegs, fernab dessen, was ich mit düsteren Erinnerungen Heimat schimpfte. Und auch in dieser Hafenstadt, wie heißt sie noch gleich? Eibenroh oder so ähnlich, erwarten mich nur Probleme.
Dies ist nun schon das dritte Gasthaus vor dem ich stehe. Ein Hafenfest zu Ehren von irgend einer ach so wichtigen Person, war es ein Freiherr, ein Baron? Ich weiß es nicht mehr und es ist mir auch herzlich gleich. Soll er doch in den Fluten des Hafens jämmerlich ertrinken, das Adelspack bringt sowieso nichts Gutes zustande. Tyrannisieren und Quälen, das können sie, ja! Und noch so manch anderes mehr, aber daran will ich gar nicht denken. Noch immer spüre ich die Male auf meinem Rücken, gezeichnet für immer. Doch nun heißt es vorwärts blicken, ich muss unbedingt noch eine Unterkunft finden und die Sonne neigt sich stetig, bald würde es dämmern.

Dieser Gastwirt hat tatsächlich noch ein Zimmer für mich, welch immenses Glück! Und verlangt hat er nur Wenige meiner mir noch spärlich gebliebenen Münzen. Aber ob es für die Überfahrt der Himmelssturm reichen würde, das würde sich noch zeigen. Irgend etwas musste ich mir einfallen lassen.

Es ist ruhig geworden um mich herum, die Vorhänge hatte ich fest zugezogen, nun blicke ich mit verschränkten Armen unter dem Kopf hinauf zum Baldachin des Bettes. Ich weiß, sie sind mir noch immer auf den Fersen, aber… vielleicht warten sie nur auf einen Fehler von mir, ein paar Tage schon habe ich niemanden mehr bemerkt, der mir folgt. So leicht würde die Baroness nicht aufgeben, oh nein. Was einmal ihr gehörte, das blieb auch in ihrem Besitz. Doch ich habe andere Pläne!


Gegenwart, 16. Lenzing 251

Ramirez hatte es tatsächlich geschafft, sie zu einem Abendessen zu überreden. Bang war ihr schon zu Mute, doch hatte er etwas an sich, dem sie sich nicht entziehen konnte. Zu dem kam, dass sie unbedingt heraus finden musste, warum er sie verfolgte. Das zerrte an ihren sowieso schon blank liegenden Nerven. Er wusste wer sie in Wirklichkeit war. Ihren wahren Namen – Chia Sogath - hatte sie abgelegt, alles aus ihrer Vergangenheit wollte sie hinter sich lassen, aber das klang einfacher als es war. Man hatte ihr die Furcht und das Unsichtbar werden sehr gut eingeprügelt. Aber das sollte sich nun alles ändern..

Sternenklar war die Nacht, sie standen gemeinsam auf dem Balkon des Theaters, der Ausblick regte zum Träumen an. Wäre sie eine andere gewesen, hätte sie es durchaus als romantisch bezeichnet. Gesättigt war sie von dem guten Essen, der Wein hatte sein Übriges getan. Aber noch immer nagte die Ungewissheit an ihr.
Ein Wächter wäre er, so seine Worte. Sogar ihr Wächter.. aber sie verstand nicht, was er damit meinte. Sie kannte ihn doch erst seit dem vergangenen Tage.
Doch es sollte alles ganz anders kommen…
Endlich eröffnete er ihr, warum er sie kannte, warum er ihr folgte. Sie konnte ihren Ohren kaum trauen. Hatte er sie vor vielen Sommern auf dem Markt in Rhelenheim erblickt, sie hatte wohl sein Interesse geweckt. Wie auch immer sie das vollbracht hatte, sie konnte es sich nicht vorstellen. Schön fand er sie, doch von Schönheit und ihr in einem Atemzug zu sprechen, das fand sie absurd. Waren doch die nettesten Worte, die sie in ihren Leben bisher gehört hatte, dass sie eine hässliche Kröte sei. Ja, das hatte man ihr so lange erzählt, dass sie es tatsächlich glaubte. Doch seine Worte, seine Gesten sprachen eine andere Sprache. Er faszinierte sie. Und er hatte eine Stimme, die ihr unter die Haut ging. Sein Gesang brachte Frieden in ihr kaltes Herz, weckte Hoffnung in ihr, eine nicht gekannte Sehnsucht, endlich den Käfig zu verlassen und ihre Schwingen auszubreiten. Er würde derjenige sein, der sie zum Fliegen brachte, das versprach er an dem Abend, und es sollte sich zeigen, ob er diesem Schwur folge leisten konnte….
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Chayana Decram





 Beitrag Verfasst am: 29 März 2008 14:52    Titel:
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Erinnerungen, 05. Lenzing 247

Es ist ein kalter Tag für diese Jahreszeit, viel zu frostig, für die ach so behütete Baroness um auf dem Markt Lust zu wandeln und die Händler in Aufruhr zu bringen. Welch ein Glück für mich! Niemand käme auch nur auf die Idee, dass es auch für mich zu kalt sein könnte, das düstere Anwesen zu verlassen und die Besorgungen zu tätigen. Schon seit dem frühen Morgen freue ich mich, endlich wieder ein wenig Zeit für mich zu haben, ohne Begleitung die Marktstände nach geeigneten Waren zu untersuchen. Endlich konnte ich wieder Lächeln, wenngleich auch nur für kurze Zeit, denn zu lange durfte ich nicht verweilen, wollte ich nicht wieder den Hass und den Unmut meiner Herrin auf mich ziehen.

Ich spreche gern mit den Händlern, wissen doch viele, wie man selbst einer kleinen Zofe das Leben für einen Moment versüßt. Selbst wenn das nur selten vorkommt, denn die Gelegenheit lässt sich die Baroness nur selten nehmen, von oben herab auf die Händler zu blicken und ihre Waren nieder zu machen.

Aber heute sollte einer jener seltenen Tage sein, der mir ein paar Stunden des Friedens vergönnte. So hülle ich mich in meinen Umhang, das Wappen der Baronie Sheyhaney auf dem Rücken, und eile schnell hinab in die Stadt…


Gegenwart, 19. Lenzing 251

Es war spät geworden, sie saß noch immer in Frena’s Schneiderei. Die gute Seele hatte sich ihrer angenommen und ließ sie dort für sie arbeiten. Viel mehr als die benötigten Stoffe zu weben und die Berge von Wolle zu feinem Garn zu spinnen, tat sie in den letzten Tagen kaum, doch eben jenes war es, was Frena benötigte und ihr in kleinen Summen vergelten würde.

Die Tür öffnete sich, brachte einen Windzug mit sich und jener trug diese Stimme zu ihr hinüber, die ihr eine Gänsehaut einbrachte und die kleinen Härchen sich im Nacken und auf ihren Armen aufrichten ließ. Ramirez stand im Türrahmen, füllte jenen mit seiner Gestalt aus und sah zu ihr hinüber. Nicht lange dauerte es, dass sie sich von Frena verabschiedete und sie ins Freie traten, er wolle ihr etwas zeigen, so hieß es.

So machten sie sich nach einem kurzen Zwischenstopp im Gasthaus auf den Weg, hinaus aus der Stadt, an Bergen und Wäldern vorbei, bis die Hufe ihrer Pferde den Sand aufwirbelten und sie einen unendlichen Blick auf das wogende Meer richten konnte. Es war kühl ja, doch in ihrem Herzen machte sich eine Wärme breit.
Die Bettrolle, die er scheinbar immer mit sich führte, wurde ausgebreitet und ein kleines Lagerfeuer entzündet. Wieder ein romantisches Plätzchen, es hätte ganz anders kommen können, wäre sie eine andere gewesen. Doch so saß sie zusammen gekauert am Feuer, sah den Funken zu, wie sie in den dunklen Himmel geweht wurden, getragen vom Wind, der vom Meer aus zu ihnen herüber wehte. So friedlich der Augenblick auch war, plötzlich änderte sich alles. Eine leise, quäkende Stimme drang plötzlich aus der Einsamkeit des Strandes zu ihnen, lockte sie, verspottete sie, erschreckte Chia zu Tode und ließ Ramirez seinen Blick umher schweifen.
Sie dachte, dass das Ende wäre. Man hätte sie endlich gefunden und es wäre nur noch eine Sache von Minuten, bis man sie verschnürt zu einem Bündel wieder nach Sheyhaney zurück verschiffen würde. Ein Bedauern machte sich in ihr breit, weniger die Angst, zurück zu müssen, als das Wissen, Ramirez dann nie wieder sehen zu können. Nie die Chance zu bekommen – zu fliegen, wie er es beteuert hatte.

Doch wieder sollte es ganz anders kommen, als man denken könnte. Sie sah wohl so Mitleid erregend aus, wie sie da im Sand kauerte und zitterte wie Espenlaub, dass das Wesen, das diese Aufregung erst herbeiführte, ihr tatsächlich einen Apfel als Wiedergutmachung anbot. Nun war es an ihr, mehr als verwirrt zu sein, selbst Ramirez ließ seinen gespannten Bogen sinken und sah sich ratlos um. Ein kleiner Kobold blickte aus seiner Bananenstaude heraus. Ramirez begann zu lachen und die Anspannung wich aus seinen Gliedern, doch nicht so Chia. Ein Wesen wie dieses hatte sie nie zuvor gesehen, und noch immer hatte sie Angst vor ihm, Angst, es könnte von dieser Hexe, ihrer alten Herrin gesandt worden sein. Es dauerte lange, bis sie überzeugt war, dass dieser kleine Kobold ihr nichts antun wollte und schließlich fand sie sogar Gefallen an den doch etwas eigentümlichen Vorstellungen und der ihm anheim fallenden Logik seiner Worte.
Ramirez hatte bald genug von dem Spiel, so suchte er, den Kobold auszutricksen, wettete mit ihm, dass er nicht in der Lage sei, die schönste aller Muscheln an diesem Strand zu finden. Das ließ sich der Kobold nicht zweimal sagen und verschwand, wieder in seiner Behausung unter der Bananenstaude. Lange noch hörte man ihn Rumoren, in seinen Besitztümern und Schätzen wühlen. Bis eine tiefe Stille aufkam und sie nichts mehr von dem kleinen Wesen erblickten. So sollte es noch einige Wochen weiter gehen… sie hatten nie wieder etwas von ihm gesehen.

So saßen die beiden am Feuer, der Wind wehte in ihrer beiden Haare, das Salz des Meeres legte sich auf ihre Haut. Es wurde wieder friedlich, Chia entspannte sich nach und nach.
Nach ihren Träumen und Wünschen erkundigte Ramirez sich. Was wollte sie? Was erwartete sie von ihrem Leben?
Nicht lange dauerte es, ehe er eine Antwort bekam. Ein Haus im Grünen, das war ihr Traum. Ihre eigenen vier Wände, ihr eigenes Dach, ein kleiner Garten… Das war ihr nächstes Ziel.
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Chayana Decram





 Beitrag Verfasst am: 29 März 2008 14:58    Titel:
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Erinnerungen, 21. Eluviar 250

Mitten auf See sind wir nun, das Schiff schaukelt beruhigend auf den Wellen. Meist bleibe ich in der Kabine, dort habe ich meine Ruhe, weil die anderen es kaum erwarten können, an Deck zu kommen. Einmal bin ich dort oben gewesen, aber das werde ich erst wieder, wenn wir anlegen. Dort drängen sich die Passagiere und die Seemänner, stehen sich selbst nur im Weg, es ist kalt und rau und laut. Und ich könnte wieder Aufmerksamkeit auf mich ziehen, und das gilt es zu vermeiden. Nein, es waren nur noch wenige Tage, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen spüren werde, jetzt wollte sie nichts mehr riskieren.

Mein Blick durch das Bullauge liegt ruhig auf den Wellen, die gegen die Schiffswand schwappen und meine Gedanken tragen mich zurück. Welch ein Glück hatte ich doch, als mich ein Sprössling am Hafen angesprochen hatte. Ich war gerade auf der Suche nach der Himmelssturm, unschlüssig stand ich am Pier, als es an meinem Rock zupfte und ich mich wieder einmal zu Tode erschreckte. Abgekämpft sah der junge Bursche zu mir hoch, er wollte unbedingt eine Passage für eben jenes Schiff loswerden, sprach etwas wirr von seiner kranken Mutter, die er nun nicht mehr alleine lassen konnte… Die letzten Münzen, die ich besaß, bekam der Junge in die Hand gedrückt, ich dagegen hielt endlich in Händen, was mich noch weiter von Rhelenheim fortbringen würde.

Die Gedanken verfliegen als sich die Kabinentür öffnet und die anderen Passagiere in den kleinen Raum dringen, nun wird es wieder laut um mich herum, bis sie sich alle zur Ruhe legen und auch ich meine Augen endlich schließen kann.


Gegenwart, 28. Lenzing 251

Früh schon war Ramirez auf den Beinen, sie dagegen lag noch unter die weichen Decken gekuschelt und beobachtete ihn schlaftrunken, wie er sich anzog, ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und zur Tür hinaus verschwand. Einige Momente der Ruhe gönnte sie sich noch, ehe auch sie den neuen Tag anging.

Wie hatte sich ihr Leben in den letzten Wochen verändert, sie konnte es kaum glauben. Sie hatte erfahren, was es hieß - zu fliegen. Weit flog sie nun, hoch und voller Vertrauen, in einen Menschen, der alles für sie tat, alles was sie sich wünschte, als könne er es in ihren dunklen Augen lesen. Sie war das erste Mal glücklich in ihrem Leben. Jeder Moment, den sie mit ihm verbrachte, jeder Augenblick an dem er nicht bei ihr war und ihre Gedanken zu ihm flogen, jedes seiner Lächeln und jedes seiner Worte… Naja, fast jedes. Manchmal wusste er einen Moment mit seinen unpassenden Worten gänzlich in die andere Richtung zu führen, aber sie wollte ihn genau so wie er war. Das wusste sie jetzt. Bald sollte der richtige Augenblick kommen, ihm dies zu offenbaren. Wusste sie doch, wie viel ihm jene Worte bedeuten würden. Sie lächelte still, allein der Gedanke daran, brachte sie dazu.

Aber es galt noch viel zu tun an diesem Tag. Ramirez war sicherlich schon auf der Baustelle angekommen und sie wollte nicht untätig dabei zu sehen.
Sie entschied sich, noch ein wenig Bauholz zu besorgen, viel verstand sie davon zwar nicht, aber vielleicht konnte er ja einige Hölzer davon verwenden. Und wenn nicht, so hätten sie zumindest genug Vorrat an Feuerholz für den Kamin, den sie sich in ihren Träumen schon vorstellen konnte.
Auch wenn Ramirez nicht bei ihr war, allein war sie trotzdem nicht. Manu, ein Krieger, den sie kennen und schätzen gelernt hatte, bot ihr seine Hilfe an. Gern ließ sie sich helfen, doch viel lieber hatte sie ihn um sich. Er war wirklich ein netter Mensch und wusste sie mit seinen Geschichten zum Lachen zu bringen. Während ihr Liebster nun also den Graben weiter aushob, der einmal ihr Keller werden sollte, sammelten die beiden eine Pferdeladung Holz, kauften Steine an und transportierten alles langsam und mühselig zur Baustelle. Aber das machte Chia nichts aus, sie arbeitete voller Tatendrang, war es doch ihr Traum, für den sie arbeitete. Sie hatte keine genaue Vorstellung davon, wie das Haus einmal aussehen sollte, viel wollte Ramirez ihr nicht verraten, doch auch hier vertraute sie ihm, wie bereits in allen Bereichen. Er hatte ihre Gedanken erobert, ihr Herz, jeden Atemzug, den sie tat. Doch jene schenkte sie ihm gern, war er doch derjenige, der ihr gezeigt hatte, was Leben und Lieben wirklich bedeutet.
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Ramirez Rene Felan





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2008 11:16    Titel:
Antworten mit Zitat

Tagebuchauszug, 09. Alatnar 248

Highlands Forough, Felan-Goldclaim


Der Winter ist dieses Jahr besonders hart. Nichtmal die Hunde können wir vor der Tür lassen weil wir Angst haben müssen sie würden erfrieren.
Ein Verlassen des Hauses ist nicht möglich. Der Schnee bedeckt den Boden fast zwei Meter hoch.
Die Kälte dringt durch jede Ritze unseres großen Hauses. Die Familie sitz eng zusammen und wir können von Glück reden, dass dieses Jahr ein wenig besser war als das Letzte.
Unsere Holzvorräte und das Essen müssten uns über die schlimmsten Wochen hinweg helfen.

Meine Gedanken sind in letzter Zeit öfters bei dem schönen Mädchen. Bei meinem letzten Besuch in der Hauptstadt habe ich durch Zufall hören können wie sie heisst.
Chia.
Ein so schlichter Name aber in meinen Ohren klingt er wie süsse Melodie.
Theno zieht mich immernoch damit auf. Sagt ich währe ein Feigling das ich mich nicht traue das schöne Mädchen anzusprechen. Aber was soll ich denn sagen? Davon abgesehen das sie in den Diensten dieser Baroness steht. Theno hält das für faule Ausreden.
Vater redet davon das er nächstes Frühjahr für Thenobal eine Frau suchen wird. Mein Bruder freut sich schon auf die Brautschau. Ich kann es ihm nicht verübeln. Ich bin gespannt was für ein Weib er bekommt.
Wird sie hübsch sein und gut im Bett oder eher tüchtig und geschickt im Alltagsleben? Na wir werden es ja sehen.

Verfluchte Kälte....Im Sommer ist es so heiss das man den Speck auf den Steinen braten kann und im Winter könnte man die Steine wie Eisblöcke zerschlagen. Was für ein unwirtliches Land, aber es ist meine Heimat.

Auszugende.

Gegenwart, 29. Lenzing 251


Heute arbeite Ramirez mit Nachdruck an den Bodenfliesen des Kellers. Morgen wollte er schliesslich endlich mit dem Boden des Hauses anfangen, der den Grundstein dafür setzen würde. Die Steine hatte er alle zur Baustelle gebracht - zusammen mit Chia und Manu. Große Steinquader die es nun galt mit Hammer und Meißel in Platten zu spalten. Ansich keine schwierige Aufgabe doch sehr kräftezehrend und anstrengend.
Durch einen glücklichen Umstand aber hatte er unerwartete Hilfe. Jakos, ein angehender Zimmermann, bot Chia und Ramirez bereitwillig hilfe an. Jener streifte gerade durch die nehegelegenen Wälder die sie bald bewohnen würden und war in ein Gespräch mit Chia verwickelt gewesen als Ramirez die beiden getroffen hatte.

Mit der Hilfe von Jakos ging die Arbeit recht gut von der Hand. Steine spalten, Bodenfliesen produzieren, die richte Stelle aussuchen, hinlegen, mit dem gepolsterten Hammer in die Erde schlagen. So ging es Fliese für Fliese den ganzen Keller entlang. Es hatte ein wenig etwas von Puzzlen, aber das kannte Rami ja schon von seinen Maurerarbeiten.

Spät am Abend ging Jakos wieder und der Keller war soweit fertig das nurnoch das Fugenmaterial eingefüllt werden musste.
Chia hatte sich unterdess um das Abendessen gekümmert und bewirtete Rami wie auch Jakos mit gefülltem Fisch, Stockbrot und einem herrlichen Bier für das Rami sie noch mehr liebte.
Dann gönnte er sich ein kleines Nickerchen. Es war herrlich mild und die Sonne schon lange hinter dem Wald verschwunden.
Erst eine Stunde später machten sich Ramirez und Chia daran den Mörtel in die Fugen zu kehren. Ein spezieller Mörtel den Ramirez angerührt hatte damit die Fugen dicht wurden. Wenig Kies, viel feiner Sand, weniger Wasser, damit dieser schnell trocknete.
Morgen würde die Arbeiten anfangen von denen er mehr verstand. Endlich konnte er dann mit Holz arbeiten und er freute sich schon darauf. Den frühen Morgen würde er dafür nutzen Bäume in den Wäldern auszusuchen die er für das Blockhaus schlagen würde. Mit dem Bauholz das sie besorgt hatten liess sich zwar viel machen, aber Baumstämme brauchten sie dennoch. Aber er würde schon die Richtigen auswählen und für jeden Baum den er schlug einen Setzling setzen. Der Wald sollte schliesslich ihre Lebensgrundlage werden. Da durfte Ramirez ihn nicht nachhaltig beschädigen. Immerhin war er Förster...oder nannte sich so.
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Chayana Decram





 Beitrag Verfasst am: 08 Apr 2008 10:20    Titel:
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Erinnerungen, 09. Alatnar 248

Durch jede Ritze in diesem verfluchten Herrenhaus dringt die beissende Kälte des unwirtlichen Winters. Sämtliche Untteröcke, auch wenn es nicht viele sind, die ich besitze, habe ich heute angezogen, der Rock meines Kleides bauscht sich um meine Beine und der Blick, der mir die Herrin heute morgen zugeworfen hatte, sprach Bände.

Ich seufzte innerlich, wenn mir doch so kalt wäre, könnte ich mich ja nützlich machen... So liege ich hier nun auf den Knien, die scharfe Seife brennt sich in die Haut meiner Finger und Stück für Stück, quälend langsam beginnt der Boden der Halle zu blitzen. Stundenlange Arbeit lag hier noch vor mir...

Die Herrin war ausgeritten, lange würde es nicht mehr dauern, bis sie wiederkam und mit ihren tropfenden, schneetauenden Kleidern würde das Ergebnis meiner Arbeit vom Vormittage mit einem Schlag zu nichte gemacht. Aber das kannte ich schon, das war wahrlich nichts Neues.



Gegenwart, 04. Wechselwind 251

Heute schien die Sonne hoch und hell, langsam gewann sie wieder an Kraft dazu und wärmte ihr den Nacken. Während Ramirez und Panther immer noch Baumstämme zur Baustelle verfrachteten, saß sie etwas abseits, einen Korb neben ihr im Gras stehend, und unermüdlich bewegten sich ihre Finger. Der Zwirn nahm langsam Gestalt in ihren Händen an. Am Tage zuvor hatte sie feinen Stoff gewebt, hatte jenen sauber zurecht geschnitten und nun versah sie diesen mit kleinen, kaum sichtbaren Stichen, um herrliche Gardinen entstehen zu lassen, die sie mit dem Zwirn versehen wollte. Hübsche Stickereien sollten es werden und so machte ihr die gebückte Haltung auf der Erde kaum etwas aus. Zumindest nicht so lange sie fest bei der Sache war, ihr ganzes Umfeld um sich herum vergessen habend.

Als es langsam zu dämmern begann, blinzelte sie ein paar Male und fragte sich, woher die vielen Wolken kamen, die ihr das Sonnenlicht raubten. Ein Blick zu Himmel allerdings zeigte ihr, dass nichts die Sonne verdeckte. Sie war einfach weiter gezogen und im Begriff unter zu gehen. Verwirrung machte sich auf ihren Zügen breit, sie hatte nun stundenlang hier gesessen. Es war ihr nicht bewusst, mit Staunen flog ihr Blick über die Baustelle. Das komplette Untergeschoss stand nun, dort waren Ansätze für eine Treppe zu sehen, ein zweiter Eingang entstand, ein Platz für eine Terasse war geebnet.

Ramirez stand auf einer Leiter, die langen Nägel zwischen den Lippen, eine Hand auf einem Brett, es sollte wohl ein Fensterbrett werden, in der anderen der schwere Hammer, der das Metall unermüdlich in das Holz trieb. Liebevoll lag ihr Blick eine Weile auf ihm, bis ihr Magen zu knurren begann.

Vorsichtig verstaute sie ihr Werk in dem kleinen Körbchen und machte sich auf, ein Lagerfeuer zu errichten. Mit Stolz betrachtete sie das prasselnde Feuer, jetzt wusste sie endlich das Holz so aufzuschichten, dass es nicht zusammen brach und gut Feuer fing. Bald schon wehten die ersten Gerüche des gebratenen Fleisches hinüber zur Baustelle und nicht lange dauerte es, ehe Ramirez neben ihr stand, sich zu ihr hinabbeugte und ihr einen Kuss aufs Haupt drückte.

Die Arbeit war für heute getan, sie würden noch in Ruhe essen und sich dann auf den Weg zurück ins Gasthaus machen. Während Chia Kleidung zum Wechseln holte, verlangte Ramirez den Schlüssel zum Bad, beiden würde das heiße Wasser nun gut tun. Lange sollte man sie an diesem Abend nicht mehr gesehen haben....
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Ramirez Rene Felan





 Beitrag Verfasst am: 12 Apr 2008 09:42    Titel:
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Tagebucheintrag, 17. Goldblatt 250

Hauptstadt Rhelenheim, Baronie Sheyhaney


Wie bin ich nur hier her gekommen?...
Durch Zufall habe ich davon erfahren das Chia die Baroness verlassen will. Ich weiss nicht ob sie sich im Klaren darüber ist was das bedeutet.
Die Baroness gibt nichts einfach so her das ihr "gehört".
Irgendwie musste ich Chia ja helfen und wenn es nur darin bestand mich in die Nähe des Schlosses zu schleichen und mit riesen Lärm die Aufmerksamkeit der Wachen auf mich zu ziehen. Ich glaube so sehr ist mir das Herz noch nie in die Hose..nein eher in die Fusssohlen...gerutscht wie in dem Moment als die Gardisten scheppernd und brüllend auf mich zu stürmten.
Was hätte ich auch anderes tun können als die Beine in die Hand zu nehmen. Ich hoffe nur das Chia den Moment gut genutzt hat und sich in die Wälder geschlagen. An dem Fluss, an einer Stelle von der ich weiss das sie oft ist, habe ich einen Rucksack positioniert mit Rationen für sieben Tage, einer Bettrolle, einem Schlafsack, Feuerstein und Zunder, Etwas Brennholz und einigen anderen Kleinigkeiten die sie für das Überleben dringend brauchen wird.

Eigendlich hätte ich zurück zum Claim gehen sollen. Aber warum hatte ich meinen Rucksack dann längst gepackt und bei mir als ich in die entgegen gesetzte Richtung fort rannte während die Wachen mit schwingenden Hellebarden hinter mir her waren?...
Vermutlich war ich doch so verrückt wie Theno immer sagte. Aber eines würde mir mein Bruder nicht mehr sagen können: Das ich den Schwanz einkneifen würde und mich nicht trauen würde. Das war damit wohl vorbei.
Jetzt heisst es erstmal Chia suchen. Ich habe über drei Stunden gebraucht um auch den letzten der Gardisten abzuhängen und wo ich hier genau bin weiss ich auch nicht. Schade das Rex nicht bei mir ist, aber er wird im Claim gebraucht wenn ich nicht mehr dort bin. Ob ich den Claim je wiedersehe? Na ich werde Vater, Mutter und den anderen Schreiben sobald sich eine Möglichkeit ergibt. Bis dahin hilft es nichts als Chia zu finden und ihr nach besten Mitteln zu helfen. Wobei ich glaube das ich mich lieber im Verborgenen halten sollte. Es ist unnötig das sie weiss das ich ihr als Schatten folge. Das würde sie nur unsicherer machen. Immerhin kennt sie mich garnicht.
Frustierend irgendwie...da setzte ich mein Leben für eine Frau aufs Spiel mit der ich noch nicht ein Wort gewechelt habe.
Tja Theno du hattest wohl doch recht....

Auszug Ende.

Gegenwart, 10. Wechselwind 251

Ramirez stand ziemlich abenteuerlich auf der Nordmauer und zog mit einer Seilwinde den nächsten Balken hinauf. Und das alles im 1. Stock!
Chia`s besorgter Blick liess ihn relativ kalt. Schliesslich musste er den Dachstuhl irgendwie bauen und er hatte ja auch das 1. Geschoss ohne größere Verletzungen zusammen gezimmert. Sobald der Boden dagewesen war, war der Rest eigendlich ein Kinderspiel gewesen.
Nur die Seilwinde zu bauen war etwas aufwendiger gewesen. Am unteren Ende stand Panther, angeleitet von Chia, der die schweren Holzstämme und Balken hinauf zog. Ramirez half von oben damit der Balken nicht in die Hauswand hinein rauschte.
Jetzt hing er gut 7 Meter über den Boden und trieb ellenlange Nägel in die Dachbalken um den Dachstuhl zu bauen. Bald würde er das wichtigste, das Haus selbst, vollbracht haben. Der Keller trug das Haus sehr solide wie er fand, auch wenn Chia immernoch bedenken hatte.
Das Wetter hatte ein wenig umgeschwungen und die Sonne machte die Arbeit sehr viel angenehmer, wenngleich sie immernoch enorm anstregend und schweisstreibend war.
Aber jetzt einfach aufgeben währe lächerlich gewesen. Der Dachstuhl würde Heute fertig, er arbeitete schon seid 2 Tagen daran und dann brauchte er nurnoch das Schindeldach ordentlich auf dem Dachstuhl legen.

Der Eiche die er Chia versprochen hatte stand bereits an ihrer Stelle.
Es war garnicht so einfach gewesen den gewaltigen Baum überhaupt erstmal halbwegs unversehrt aus dem Wald zu bekommen.
Einen halben Tag hatte er den Baum ausgegraben und die Wurzeln soweit zurecht geschlagen, dass es dem Baum nicht übermässig schaden würde wenn er neu eingepflanzt wurde.
Für den Transport hatte er Cougar und Panther gebraucht, denn mit nur einem Pferd währe das kaum zu bewältigen gewesen. Sie waren nur langsam vorran gekommen, da Ramirez immer wieder mit der Axt einen Weg ins Gehölz schlagen musste um den Baum nicht übermässig zu beschädigen.
Schlussendlich, es dämmerte bereits an dem Tag, waren sie endlich am fast fertigen Haus angekommen. Die Eiche selbst wurde mit der Seilwinde in eine aufrechte Position gebracht um in dem großen Loch das er dafür vorgesehen hatte versenkt und eingebuddelt zu werden. Nun konnte er nur hoffen das die Eiche erneut kräftige Wurzeln schlagen würde und das Umsetzen ihr nicht allzusehr schaden aber er war optimistisch.

"Chia! Reich mir doch bitte mal die Kiste mit Nägeln hoch!" brüllte er hinab und Chia suchte gleich danach. Es war amüsant zuzusehen wie seine schöne Lotusblüte manchmal völlig hilflos auf der Baustelle stand und keine Ahnung hatte was er gerade von ihr wollte.
Natürlich griff sie die Falsche Box und zeigte sie hoch: "Das hier,
Liebling?"
Ramirez musste sich zusammenreissen nicht laut loszulachen als er sah welche Box sie da in den Händen hielt.
"Nein, Lotusblüte! Das ist mein Mittagessen!" Es war wirklich bezaubernd wie rot Chia plötzlich wurde und schnell nach der verbliebenen anderen Box griff und diese an dem Seil festband um sie ihm hochzuziehen.
Amüsiert schüttelte Ramirez den Kopf und machte sich weiter daran den Dachstuhl fertig zu bauen. Morgen..vielleicht übermorgen würde das Haus stehen.
Er hatte es endlich geschafft.

Aber wie sagte ein weiser Mann einmal: Was lange wärt wird endlich gut
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