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Gesetz der Wüste - Blutwäsche
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Gesetz der Wüste - Blutwäsche
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Safiya Omar





 Beitrag Verfasst am: 05 Sep 2005 18:02    Titel: Gesetz der Wüste - Blutwäsche
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Sie lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen, während die Kutsche sich holpernd auf den Weg nach Bajard machte. Das Wetter auf dem Festland konnte einem wirklich aufs Gemüt schlagen und schnell sehnte man sich danach, wieder den weichen Wüstensand unter den Sohlen zu spüren ebenso wie die heißen Strahlen der Sonne auf der Haut. Als ein heftiger Ruck durch die Kutsche fuhr, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sprang auf...wollte aus dem kleinen Fenster dem Kutscher zubrüllen, dass er gefälligst etwas vorsichtiger fahren sollte. Jäh wurde sie in ihrer Unterfangen unterbrochen, als ein weiterer Ruck sie unsanft nach hinten gegen die hölzerne Wand des Innenraums beförderte. Mehr als ein lautes Fluches brachte sie nicht mehr hervor, als die Kutsche, scheinbar völlig außer Kontrolle, in den Wald preschte, wo sie schließlich krachend umkippte.

Nach einigen Minuten kam sie zu sich. Ein blutiger Schleier hatte sich über ihr linkes Auge gelegt, verursacht durch eine Platzwunde nur wenige Zentimeter darüber. Sie verzog das Gesicht als der Schmerz den sie verspürte nicht nur in ihrem Kopf seinen Ursprung und sein Ende fand, sondern sich über ihre ganze linke Seite zog. Der Stoff ihrer Kleidung hatte einiges abgehalten, doch Schulter und Arm waren von etlichen Abschürfungen übersät. Sie rappelte sich unter leisem Ächzen auf die Füße und schüttelte benommen den Kopf. Instinktiv glitt die rechte Hand an den Griff ihres Säbels und befreite ihn aus seiner ledernen Halterung an ihrer Seite, ehe sie durch eines der Seitenfenster, dass nun über ihr war, mühsam hinauskletterte. Die Augen leicht zusammengekniffen, auf der Kutsche hockend, sah sie sich um. Als ihr Blick auf das elende Rattenpack fiel, das für die Misere verantwortlich war, spürte sie förmlich wie die Wut in ihr hochstieg und sich einen Weg nach außen bahnen wollte. Einige hatten sich bereits - dem Bild nach zu urteilen, was sich bot - mit etlichen kleinen Kisten, die Transportgut waren, aus dem Staub gemacht.

Zwei waren zurückgeblieben und untersuchten gerade die Kleidung des Kutschers, der einige Meter weiter lag. Die Hand um den Griff des Säbels schloss sich so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Ihr aufsteigender Zorn und die aufkommende Euphorie, bei dem Gedanken daran sie bluten zu lassen, dafür, dass ihr eigenes Blut floss, erfuhren ein jähes Ende als sie beim Aufstehen von einem kurzen Schwindel erfasst wurde, das Gleichgewicht verlor und unsanft Bekanntschaft mit dem, vom Regen aufgeweichten, Waldboden machte. Der laute Aufprall blieb nicht unbemerkt, und während die beiden Räuber einen kurzen Streit darüber ausfechteten, wer die Schuld daran trug, dass das „kleine Drecksgör“ nicht tot war, ließ ihr das genug Zeit wieder auf die Beine zu kommen. Vom lauten Lachen der beiden Männer umspült, die sie in ihrem Zustand wohl mehr als lächerlich denn gefährlich einstuften, durchlebte sie die folgenden Minuten nur noch wie in Trance, die ihren Ausklang mit dem Röcheln, Gurgeln oder Stöhnen der vormals lachenden Gegner fand.

Genugtuung stand ihr ins Gesicht geschrieben, eisig war der Blick der die leblosen Körper, in ihrem eigenen Blut schwimmend, traf, bis sie sich abwendete. Sie selbst bot ein Bild einer schlechten Mutation aus Erd- und Blutelementar gleich, als sie sich endlich aus dem Wald schleppte, um den restlichen Weg nach Bajard zu Fuß auf sich zu nehmen und das Schiff nach Menek’Ur zu besteigen. Sie ignorierte die Blicke, die sie unterwegs trafen, überhörte die erschrockenen Schreie, die ertönten und ließ sich schließlich unter Deck des Schiffes auf eine der Sitzgelegenheiten fallen, einfach nur noch die Augen schließend und die nicht gerade kurze Reise in einem Dämmerzustand miterlebend.

Erleichtert atmete sie auf, als sie das Land der Sonne betrat. Ihr erster Weg führte sie geradewegs in den Kontor der Gilde, wo sie sich eine Robe griff, sie überstreifte und mit der Kapuze ihr Gesicht bedeckte. Das letzte was sie wollte war, dass sich bei Betreten der Taverne, sollte sie denn gut besucht sein, alle wie eine Horde Geier auf einen Kadaver, und die Ähnlichkeit mit einem Kadaver ward nicht wirklich weithergeholt, auf sie stürzten. Denn eigentlich stand ihr der Sinn nach Ruhe, nichts weiter als Ruhe.

Das die Dinge bekanntlich immer anders kamen und vor allem anders, als man es sich erhoffte, hätte sie sich auch gleich denken können. Für sie stand eindeutig fest, dass zu viele Leute einen Schlüssel für die Taverne besaßen, denn fand sie sich erst nur Zweien gegenüber, ward sie am Ende gleich von Vieren umringt. Wenigstens wurde ihr Wunsch nach einen Bad nicht abgeschlagen, und als sich um ein weiteres Mal die Türen öffnete, um drei weiteren den Eintritt zu ermöglich, fand sie ihr Heil in der schnellen Flucht und schlussendlich wohl umsorgt von Khalida in dem Badebecken der Herberge vor der Stadt. Der Abend endete mit, natürlich völlig unnötigen, besorgten Blicken der anderen, sowie mit einer einerseits sowohl unangenehm brennenden als auch andererseits angenehm kühlenden Wundversorgung.
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Asiya Falah





 Beitrag Verfasst am: 10 Sep 2005 14:45    Titel:
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Der Wald nahe des Lagers der Räuber und Wegelagerer lag wie jede Nacht in seiner eigenen aufgewühlten Stille danieder. Bisher deutete nichts auf die Anwesenheit der drei Fremden hin die sich mit leisen Schritten ihren Weg bahnten durch das dichte Holz des Waldes hindurch, langsam aber stetig auf die Behausungen der Banditen zu. Sie sprachen kein Wort, hier und da hob eine der Gestalten die Hand, ein rasches Zeichen nachdem sie sich in die Hocke begaben, verharrten an der Stelle ehe es weiter ging, Fuß für Fuß ihrem Ziel entgegen.

Ihre Kleidung, ebenso die Art sich zu bewegen ließen ihre Absichten in dieser Nacht gut erkennen. Es würde Blut fließen, sie waren unterwegs den Preis zu verlangen für den Überfall auf eine der Ihren. Keine Stimme hielt sie zurück wie sonst, niemand der sie Anwies Vernunft oder Gnade wallten zu lassen. Sie folgten der Tradition ihres Volkes, so war es, so würde es immer sein.
Ein Schleier verhüllte die Gesichter, das Haar unter einem Turban verborgen. Die recht zierlichen Gestalten waren bedeckt von einer Schicht eng anliegender Knochen die Ihre Körper wie eine zweite Haut umsponnen, kaum ein Geräusch verursachten, egal wie rasch oder langsam sie sich bewegten. Ein Köcher ebenso der Bogen waren mit ledernen Geschirren an ihren Rücken befestigt. Zwei der Drei waren mit den Klingen ihres Volkes bewaffnet. Lang und geschwungen mit einem breiten Blatt ruhten sie an ihren Hüften. Leicht im Gewicht mit einer ihnen eigenen Schärfte, die Waffen der Menekaner, ihre Waffen.

Endlich erreichten sie den Rand des Waldes. Das Lager der diebischen Männer und Frauen ruhte still und scheinbar unbelebt vor ihren Augen. Hier und da lief jemand Wache, einige unterhielten sich noch leise an einem kleineren Feuer. Die Hütten selbst lagen im Dunkel der Nacht, einige Kerzen wohl warfen spärliches Licht nach draußen. Wie es schien hatten sie Glück, rechneten die Drei doch mit mehr Feinden auf ihren Weg. Scheinbar war ein nicht kleiner Teil auf Raubzug, pirschte sich vielleicht genau in jenen Moment ganz ähnlich wie sie es taten an eines ihrer schlafenden Opfer heran. Einige kurze Handzeichen später waren die drei wieder unterwegs, umrundeten die Schlafstätten auf der Suche nach einem geeigneten Platz die wenigen Wachen auszuschalten.

Zwei Bögen spannten sich ungesehen und entließen ihre todbringende Fracht. Pfeile durchschnitten mit leisem Surren die Luft und bohrten sich mit dumpfen Schlägen in ihre Opfer. Leises ersticktes Röcheln begleitete die beiden als sie zu Boden sackten. Das Gift an den Pfeilspitzen lähmte die Atemwege in wenigen Augenblicke und erstickte jeden Versuch Alarm zu schlagen im Keim. Zwei weitere Male surrten die Bögen und ließen auch die restlichen Männer, auserkoren ihr Lager zu schützen sterbend zurück. Dunkle Augen musterten äußerst zufrieden ihr Werk über den Schleier hinweg ehe sie sich weiter voran bewegten, den Schutz des Waldes hinter sich lassend. Von nun an würden keine Bögen mehr sprechen, es war an der Zeit zu tanzen. Die Klingen schimmerten matt im Mondlicht als sie aus den Heften gezogen wurden, geduckt näherten sie sich dem Schein des Feuers.

Wie zwei Derwische fegten sie in den Glanz der Flammen, die geschwungenen Klingen beschrieben schneidende Bahnen und ließen das Leben aus jenen entweichen die von der Plötzlichkeit des Angriffs schlichtweg zu überrascht waren um an Gegenwehr zu denken. Die ersten starben ohne sich ihres Schicksals bewusst zu sein, doch der Rest der Bande reagierte weitaus schneller als gewöhnliche Strauchdiebe. Klingen wurden blank gezogen als sie in den Tanz einfielen, Schwerter klirrten auf Säbel und Kampfeslärm erfüllte die Ruhe der Nacht. Die verschleierten Gestalten erwiesen sich keineswegs als Einzelkämpfer. Finten, Paraden und blitzschnelle Angriffe, ein jeder einzelner auf den Partner in diesem blutigen Tanz abgestimmten trieben die Verteidiger langsam auseinander. Nicht selten rettete das Schild der einen die andere, beendete der Säbel einen Angriff der sonst Leben gekostet hätte. Seite an Seite, die dritte der Gestalten in ihre Mitte nehmend verrichteten sie das blutige Werk. Wann immer eine Klinge ihr Ziel fand, schneidend und stechend das Leben aus den Angreifern ziehend, war jene Dritte zur Stelle ihre Gabe zu nutzen. Neue Kraft durchflutete die Kämpferinnen, Wunden schlossen sich und erlahmte Kräfte erwachten aufs neue zum Leben.

Stille war schließlich alles was blieb, das Feuer prasselte weiter ungerührt von dem Sterben seiner ursprünglichen Entfacher vor sich hin. Blutige Säbel wurden gesenkt als der letzte der Krieger sich aufbäumte um für immer ruhig zu liegen. Die Frau in der Mitte der beiden sank mit einem leisen keuchen auf die Knie, die Augen geschlossen zitterten ihre Hände vor Anstrengung. Die beiden anderen huschten aus dem Feuerkreis zurück in dunklere Gefilde zwischen den Hütten, eine von beiden zog die Erschöpfte mit sich aus dem Lichtkreis des Feuers. Eine der Hüttentüren öffnete sich, das alte Holz knirschend und knarrend konnte den Vorgang nicht vor den Sinnen der Angreifer verbergen. Sofort stoben selbige auseinander, ließen die Heilerin nun zurück um sich der Tür von beiden Seiten zu nähern. Wieder arbeiteten die beiden wie das innere eines Uhrwerks. Noch ehe sie die Tür erreichten hatte beide den Inhalt einer kleinen Phiole geleert die auch schon ihre Wirkung tat. Die dunklen Augen glitzerten einen Moment lang im fahlen Licht des Mondes und ihre Bewegungen wurden zielgerichteter, unbedachter als sich die Nacht die sie umgab für beide aufzulösen schien, ihre Blicke mühelos in jeden Winkel drangen. Ein Tritt der einen beförderte die Tür gänzlich auf, begleitet von einem spitzen Aufschrei als die zweite ohne zu zögern die geöffnete Türschwelle überwand, der Säbel zerteilte die Luft mit einem schrillen Laut und hielt wenige Momente inne ehe er Knochen geteilt hätte.

Ein Mädchen war zurück gefallen und starrte beide aus großen schreckgeweiteten Augen an. Weiter hinten waren einige Strohlager zu sehen, scheinbar die Schlafhütte des kleinen Anwesens. Noch zwei weitere kleine Körper kauerten in den Lagern die sie während den manchmal kalten Nächten wärmen sollten. Das Mädchen bewegte sich keinen Millimeter, die Stimme versagte durch blankes Entsetzen, die Hände umklammerten eine aller Wahrscheinlichkeit nach gestohlene Puppe. Mit Rosshaar bestückt und einem fein bestickten Blauen Kleidchen schon recht abgenutzt und dreckig zwar, konnte man trotz allem der Illusion erliegen es handelte sich um ein winziges Mädchen gehalten von den schreckverkrampften Pranken einer Riesin.

Einen Moment lang sahen sich die Angreifer abschätzend an ehe die andere zum Schlag ausholte, die dunklen Augen glitzerten dabei im Dunkeln, bar jedes Mitleids, doch auch dieser Schlag gelang nicht an sein Ziel. Behutsam legte die zuerst Zögernde eine Hand an die Schulter ihrer Begleiterin, gefolgt von einem leisen „ Nein“. Ohne zu zögern wurde die Klinge gesenkt, die Anweisung mit einem kurzen Nicken entgegen genommen.
„Es ist genug“. Leise, mehr einem wispern gleich waren die Worte doch fast zu laut für den Augenblick. Ohne weitere Worte machten beide kehrt, ließen die Kinder allein zurück mit dem Schrecken dieser Nacht und ihren Ängsten.

Am nächsten Morgen erwartete den Rest der Bande als sie vom Raubzug der Nacht zurückkehrten nicht die übliche Freude darüber ein Stück mehr ihrer Existenz für die Zukunft gesichert zu haben. Alles was ihnen blieb war ihre Beute und die Trauer die sie in ihrem Lager, das ihr Zuhause war, erwartete. Die Anführerin starrte noch lange auf den zerschlissenen Umhang, mit einem Dolch an die Wand jener Hütte gepinnt, in denen die wenigen Kinder schliefen welche unter ihrer Obhut standen. Das Siegel der Kinder der Wüste bewegte sich leicht unter ihrem Blick, dann und wann vom Wind angehoben der die letzten Gerüche des Todes davon trug.
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