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Ein neues Leben
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 20 Okt 2007 17:21    Titel: Ein neues Leben
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Langsam schickt die aufgehende Sonne Ihre ersten wärmenden Strahlen über das schlafende Land. Vogelgezwitscher zeugt vom wachwerdenden Wald und in der Ferne hört man den ersten Hahnenschrei. Morgendlicher Nebel liegt in Fetzen in dem Tal zu Thorans Füssen, durch das er vor wenigen Tagen mit seiner Familie ins Landesinnere gezogen ist. Er füllt seine Wasserflasche in dem Bach, der hinter ihm sein Bett in die Flanke des Hügels gegraben hat, und wäscht seine Bandagen aus. Die Wunde über dem rechten Auge blutet wieder leicht als er seine Sachen packt und sich auf den Weg zurück zur Küste macht.

Fort von hier. Fort von dem Ort der schlimmsten Nacht seines Lebens. Weg von den Trümmern die hinter dem Hügel begraben liegen. Er kam grade mit seinem Vater von der Jagd zurück als eine Gestalt ganz in Schwarz aus dem Gebüsch sprang und ihn niederschlug. Als er erwachte konnte er sie nur noch begraben. Ihre Leichen lagen zwischen den Trümmern des Marktstandes. Das Gespann mit den Pferden und den Waren war gestohlen. Zwei Tage lang sass er an Ihren Gräbern bis er akzeptierte dass er keine Chance haben würde ihre Mörder zu finden.

Den Rucksack mit seinen wenigen Habseligkeiten auf dem Rücken, macht sich Thoran auf den Weg zum Hafen. Das erste Schiff wird ihn in eine neue, in eine bessere Zukunft bringen. Wo auch immer sie liegen mag ...
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 20 Okt 2007 17:24    Titel:
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Zwei Wochen später ...

Etwas müde lehnte sich der junge Mann zurück und streckt die Füsse unter den Tisch in der Taverne. Ruhig ist es geworden zum nachmittag hin, nicht wie sonst, wenn schon die Ersten aus den Tiefen Alathairs kommen und sich für die gefundene Beute mit Wein und Bier gegenseitig belobigten. Wie sollte man sie nennen? Abenteurer, Krieger, Helden oder einfach nur Plünderer und Diebesgesindel? Für diejenigen die ihm gerade gegenüber am Tresen standen kam nur das letztere in Betracht. Gold und Kronen war das einzige was die beiden zu interessieren schien und er verabscheute es. Aber warum eigentlich? Ging er nicht selber Tag für Tag in die Katakomben zu den Zombies und Skeletten um herauszufinden wem er gewachsen war und wem nicht? Nahm nicht auch er jeden kleinen Krümel mit der sich verwerten liess? D amit er sich neue Rüstungen, neue Waffen, Pferd,Haus und Hof kaufen konnte? Wie konnte man denn so naiv sein und sich einreden etwas besseres zu sein als die da? Nur weil er die Oberen der Akademie hat überzeugen können ihn in die Reihen der neuen Anwärter aufzunehmen? Oder weil er immer noch von dem überzeugt ist was er dort im Gildenhaus gesagt hat und es immer war?
Wieder betrachtete er die beiden "Recken" ihm gegenüber, das Hemd rot vom verschütteten Wein, sich in den Armen liegend und ins Ohr schreiend dass die gesamte Taverne daran Teil haben konnte. Ja es war das was er in der Gilde gesagt hatte. Ja er wollte denen helfen denen es nicht so gut ging wie ihm. Und ja er wollte mithelfen Alatars Einfluss zu mindern. Und so wie die beiden ... nein das war er nicht und würde er auch nie sein, dessen war er sich in diesem Moment sicher.
Er suchte den Blick zum Wirt um sich einen Krug Bier zu bestellen und liess ihn dabei ein weiteres Mal durch die Taverne schweifen. Ausser den beiden noblen Herren am Tresen war nur eine junge Frau am anderen Ende der Taverne zugegen, ebenso in Gedanken wie er schaute sie verträumt aus dem Fenster und dabei wollte er es auch belassen.
Es ist schon komisch mit welchen Absichten man sich in eine neue Welt begibt um dann kurz darauf festzustellen wielange es dauern wird bis man seine Ziele erreicht und wieschnell man lernt seine Naivität abzulegen. Dass nicht jeder der in Temoras Namen grüsst so hilfsbereit ist wie man selber, auch wenn man noch keine Gelegenheit hatte dies zu zeigen. Und auf der anderen Seite festzustellen dass nicht jeder der Alatars Ruf folgt einem gleich an die Kehle springt. Da fragt man sich doch ob die behütete Kindheit unter temoragläubigen Eltern nicht zu behütet war.
Der erste wirkliche Kontakt zu Menschen die dem Weg des einen folgten war die Nacht die sein Leben veränderte und nun war dieser so schnell aufgebaute Hass, dieser Hass der ihn hatte weitergehen lassen, der ihn hatte kämpfen lassen, schon wieder dabei Platz für Vernunft zu lassen obwohl er sich immer wieder dagegen sträubte. Aber die Menschen sind nicht immer das was sie auf den ersten Blick zu sein schein, das war ihm in den letzten vierzehn Tagen klargeworden.
Mit einem leisen Seufzen stand er auf und ging zum Wirt um für seine Mahlzeit zu bezahlen. Er nahm sein Bündel auf, ging durch die Tür die Tür und wandte sich gen Hafen Bajard. "Auf nach Hause" dachte er sich und musste in diesem Moment lächeln. Vor einigen Tagen noch fühlte er sich so allein wie ein Elf in einem Zwergenstollen und heute hatte er schon wieder das Gefühl ein Heim zu haben. Vielleicht ein Heim in dem er jeden nur beim Namen kannte, aber das Gefühl war stärker als der Zweifel. Und eines Tages würde er sich revanchieren können dessen ist er sich sicher.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 20 Okt 2007 19:39    Titel:
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Das neue Heim

Lange schon sass er auf der Veranda, auf den Stufen seines eigenen Heimes auf dass er solange gespart hatte. Erstritten mit den Waffen die ihm Andreana gab und den Tränken Arsens, die ihn aus den Höhlen wieder hinaustrugen. Er blickte in die Richtung in der hinter Bäumen versteckt das Gelände der Akademie zu Schwert und Kunst lag. Ein Lächeln liegt nun auf seinen Zügen, als er an seine ersten Tage auf diesen Inseln zurückdachte. Wie er, in den Lumpen die seine Kleider nach der langen Reise nur noch waren, in Andreanas Stube stand und kein Wort ausser Brief herausbekam. Wie sie ihm sein erstes Essen nach einigen Tagen hinstellte. Zum Glück wusste er nicht mehr wie er gegessen hatte ...
Ja ihr hatte er viel zu verdanken. Die Aufnahme in der Akadenie wäre ohne sie nicht möglich gewesen, und auch seine erste Rüstung und seine ersten Waffen waren ein Geschenk von ihr. Aber am wichtigsten war dass sie immer ein offenes Ohr für ihn hatte. Beim nächsten Gedanken musste er grinsen. Sie würde ihm ihren Schmiedehammer an den Kopf werfen,würde er ihr sagen dass er sie wie eine Tante oder grosse Schwester sähe. Aber anders wusste er es nicht zu beschreiben nur wusste er dass es besser war es für sich zu behalten ... zumindest gesünder.

Und dann Akarius der ihm vor seiner Aufnahme aufgebaut hatte und ihm seine Nervosität vor dem Gespräch mit der Leitung nahm. Zum Glück wusste er da noch nicht dass auch Akarius zum Vorstand gehörte. Schmunzelnd dachte er daran dass er auch derjenige war der ihn zum ersten Mal gen Boden schickte ... und dass dreimal hintereinander ... und jedesmal mit nur einem Schlag. Nein er war kein grosser Krieger an diesem Tag, nichtmal der Schatten eines Kriegers. So hatte er ihn im Trainieren unterwiesen und ihm die erste Höhle gezeigt. Und doch war er sich im klaren dass er diesen Mann nicht kannte, was seiner Bewunderung für ihn doch keinen Abbruch tat.

Die Erinnerung an das Gespräch im Gildenhaus kam wieder als er Arsen, Selina und Akarius am grossen Tisch gegenüberstand. Die Hände schweissnass, in den dreckigen Lumpen seiner Reise, wieder mit knurrendem Magen und nun noch den kritischen Blicken Dreier ausgesetzt von denen er nicht wusste dass sie ihm nichts böses wollten. Als Arsen die erste Frage stellte wäre er am liebsten davongelaufen aber dann hat er einfach erzählt und es wurde mit jedem Wort einfacher. Akarius aufmunternder und Selinas sanfter Blick liessen Arsens Fragen nicht mehr ganz so scharf klingen und so konnte er frei sprechen und als sie ihn dann in der Akademie willkommen hiessen fiel ihm eine Steinlawine vom Herzen.
Von einem auf den anderen Moment hatte er wieder ein Zuhause - einen Platz wo er hin gehörte. Das war ein herrliches Gefühl.
Unterstützung bekam er von allen Seiten angefangen bei Trutta die Ihm sein erstes Pferd gab und auf bitten und drängen es sich nicht bezahlen liess sondern ihm auch noch Futter gab bis hin zum jungen Schreiner Flynn der ihm das Holz für sein Haus besorgte.

Er stand auf, band sein Pferd los und ritt zur Akademie. Ganz still lag das Dorf und kein Mensch war auf der Strasse als er langsam zwischen den Häusern Richtung Westen trabte. An der Akademie angekommen stand er noch einen Moment vor der Tür ehe er den Schlüssel leise im Schloss herumdrehte. Das ganze Haus lag im Stillen so schlich er am grossen Tisch vorbei dir knarrende Treppe hoch in den Schlafsaal der Akademie. Sein Bett war noch frei so schlüpfte er ein letztes Mal im Gildenhaus unter die Decke in dem Bett in dem er die letzten sechs Wochen schlafen durfte.
Morgen muss ich Flynn wegen dem Bett suchen. Damit ich Möbel in ...
So schlief er die letzte Mal im Gildenhaus ein.

Sein eigenes Haus hatte er nun - sein Zuhause war hier.


Zuletzt bearbeitet von Thoran Wynther am 23 Okt 2007 23:53, insgesamt einmal bearbeitet
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2007 23:52    Titel:
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Der Hass und die Götter

Gedanken sollte er sich machen über seine Worte. Was er über die Menekaner gesagt hatte. Und dass er sicher wäre er würde zu dem richtigen Schluss kommen.
Das hatte er zu ihm gesagt aber wie sollte das gehen? Er kannte nicht einen Menekaner. Er wusste nichts über sie, nichts über ihre Insel, nichts über ihre Händler ausser den Geschichten seiner Mutter. Und schon garnicht wusste er wie sie ihren Salzpreis gestalteten. Aber er hatte auf alle diese Fragen eine Antwort und sie waren so einleuchtend. Es passte alles zusammen:
- dass sie den Salzpreis hochhielten um den Handwerkern das Geld aus der Tasche zu ziehen
- dass sie niemandem Zutritt zu ihrer Insel gewährten der nicht genug geld auf die Insel brachte
- dass sie mit ihren Kriegern die Höhlen leerräumten um den anderen Kriegern kein Gold zum Leben mehr übrig zu lassen
Es ergab alles einen Sinn aber wie konnte jemand, der sich zu Eluvies Kindern zählt, sich so etwas ausdenken? Er hatte die Geschichten von seiner Mutter gehört die immer so gern über das Land der Tränen Eluvies berichtet hatte und es auch liebend gern einmal gesehen hätte. Vieles hatte er gehört über die stolzen Krieger des Wüstenvolks, die mit ihren Dromedaren die endlose Weite des Sandes bereisten. Gern wollte Vater ihr diesen Wunsch erfüllen, nach dem Winter wenn die Fahrt wieder sicher wär hatte er im Frühjahr gesagt. Doch sind sie nie dazu gekommen.
Feucht wurden seine Augen als er an sie dachte. An den Ort hinter dem Hügel. An die beiden kleinen Hügel die er über Ihnen geschaffen hatte. An das kleine Tuch mit dem Panther dass er bei der Leiche seines Vaters gefunden hatte.
Wie einfach war es diesen Hass im Herzen zu tragen, ihn mit auf diese Insel zu bringen, und sich zu schwören jeden der mit dem Panther im Bunde wär zur Strecke zu bringen. Aber es war nicht so einfach diesen blinden Hass fortzuführen wenn ein solcher einem das Leben rettete, während ein anderer mit Temoras Gruss auf den Lippen schnell vorbeieilte.
Wenn man in einer Gruppe Templer der Temora einer Gruppe Rahalern gegenübersteht und feststellt dass der einzige Unterschied zwischen den Gruppen darin besteht wer den Angriffsbefehl gibt. Wenn man beobachtet wie reiner Hass beide Seiten zum Handeln bewegt und im Moment des Kampfes einzig Krathor etwas gewinnen mag. Diese Gewissheit, die ihn am diesen Abend veränderte, hätte nicht intensiver sein können. Diese Gewissheit dass wenn die Götter nicht wären sich die Menschen um etwas anderes bekämpfen würden.
Dieser Hass erhielt viel. Er erhielt die beiden Städte und die Reiche um sie herum. Er erhielt Armeen und Handwerker und Bauern. Er erhielt Freundschaften und Feindschaften. Und plötzlich hatte er das Gefühl dieser Hass erhielt diese Inseln. Und trotzdem gab es genug die diesem entfliehen wollten also konnte es nicht das einzige sein.
Und dann gestern abend der Angriff auf Bajard. Feige war er. Der Angriff der vollgerüsteten Krieger der Garde auf das Fischerdorf mit seiner dürftigen Garde. Und feige war er selbst gewesen als er sich hinter der Bordwand eines Schiffes im Hafen versteckte und beobachtete wie sie den Gardisten vor seinen Augen mit zwei Mann meuchelten, wie die Fackeln auf die Häuser flogen und die Bürger beim löschen immer wieder zusammengetrieben wurden.
Als der Kapitän nach einiger Zeit dann ablegte sass er immer noch auf dem Deck und fuhr mit nach Lameriast. Aber von den Streitern Temoras war auch keiner zu sehen gewesen.
Nichts von alledem hatte mit den Göttern zu tun. All dies war kein Götterkrieg. Es ist ein Krieg unter Menschen. Von ihnen begonnen - von ihnen geführt - von ihnen gestorben.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 27 Okt 2007 16:52    Titel:
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Stolz und Ehre

Immer noch drehte er das Armband in den Händen, sich jedes Detail dieses Schmuckstückes einprägend. Sein Gildenarmband. Überreicht durch Selina Talmar. Aufgenommen in seinem schon lange gefühlten neuen Zuhause. Wortlos ... nein sprachlos hatte er es entgegengenommen. Mit feuchten Augen und einem grossen Klos im Hals war ihm nur ein leises Danke möglich gewesen. Stolz hatte er sich gefühlt in die Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein und nach einem kleinen Moment des Insichgehens war er sich im Klaren: dieses Gefühl hielt an. Es war ein Gefühl das aufrichtete, das einem das Rückgrad stärkte und das einem das einem die Gewissheit gab das Richtige zu tun.
Weil er das Herz am richtigen Platz habe und weil er sich um die Insel sorge so sagte sie. Und dabei hatte er doch nur in der Mine herumgefragt, nach den Vorkommnissen um den Mann der sich Morgan nannte und die Minenleute bedrohte und niederschlug. Er hatte Herrn Walef nach dem Gespräch in der Akademie zur Mine begleitet und blieb einfach etwas da. Es hatte seine Neugier geweckt und es war Unrecht was dort geschah. Die Mine gehörte allen! Niemand war da - keine Obrigkeit die sich kümmern würde also tat er es. Erreicht hatte er nichts ... oder doch? Akarius hatten sie erzählt sich gefreut zu haben dass sich jemand kümmere obwohl ihm nur Rhyana gesagt hatte sie fühle sich sicherer. Er fand seinen Verdächtigen und hatte versucht ihm so oft auf die Füsse zu treten wie es ging. Und nach seiner Fragerei war auch nichts mehr passiert. Vielleicht hatte es also doch etwas gebracht.
In diesem Moment wurde das neu entdeckte Gefühl in ihm noch etwas stärker.
Wieder glitten seine Gedanken zum Abend des Gildentreffens an dem die Gemeinschaft ihn viel mehr Emotionen durchleben liess als er an einem Abend verkraften konnte. Begonnen hatte dieses Wechselbad der Gefühle als sie plötzlich hinter seinem Stuhl stand und ihn bei den Schultern packte. Dieses Gefühl der Unsicherheit dass ihn plötzlich ergriff wurde noch stärker als sie ihn in mahnendem Ton auf die Mine ansprach. Erstaunt war er als es plötzlich hiess er habe das toll gemacht. Freude kam dazu die sich in Stolz wandelte als sie ihm das Armband überreichte. Er strahlte übers ganze Gesicht als sie ihn ins eiskalte Wasser warf und ihm eröffnete dass er nun die Ausbildung neuer Rekruten von Akarius übernehmen sollte. Er der sich selbst doch nur als Schüler sah sollte den Job dieses Mannes übernehmen? Des Kriegers dem er in Kraft und Können in keiner Weise das Wasser reichen konnte. Dessen Wissen der Kriegs- und Kampfkunst er niemals würde erreichen können? Das versetzte ihm einen Schlag und plötzlich war es still um ihn. Nichts ausser der kleinen Flamme der Kerze vor ihm drang noch zu ihm durch.
Ausbilder ... ich, Thoran Wynther ... Waise aus fernen Landen im immer noch neuen Lameriast ... nicht fähig auch nur die Hälfte der Höhlen dieser Lande zu bestreiten ... mit dem Schwert nicht besser als manch Knappe eines Landritters ... die Axt noch nie gehalten ... bewusstlos bei jedem zweiten Ausflug in die Tiefen Alathairs ... soll mein Wissen weitergeben? Was man besser nicht machen sollte konnte er ihnen beibringen. Wie man sich am besten bandagiert, warum man das Standbein immer hinter haben sollte, warum man den Daumen beim Schlagen aussen lässt, wie eine gute Deckung aussieht, wie man einen Gegner versuchen kann einzuschätzen, warum ein Schwert mehr immer besser ist als allein loszuziehen, warum Rückzug gesund und nicht feige ist - das konnte er ihnen beibringen.
Und plötzlich hatte er keine Angst mehr. Natürlich war er sich noch unsicher wie er das schaffen konnte und auch wusste er nicht wie er auftreten sollte aber er begann zu begreifen warum sie ihm diese Ehre zuteil liessen. Weil er wusste was es heisst zu lernen.
Immer wieder musste er lernen, zumeist schmerzhaft weil er es nicht besser wusste und das konnte er ihnen ersparen, den neuen Rekruten.
Diese Gewissheit hatte er den Abend noch nicht als Selina ihm sagte dass sie sich in ihm geirrt hätten würde es ihm zuviel sein, er sich aber nicht schämen müsste es nur zu sagen bräuchte. Doch sagen konnte er nicht viel an dem Abend. Das Gespräch über den Markt ging fast ein wenig an ihm vorbei dafür arbeitete es in seinem Kopf zu viel. Danach ging er auch recht schnell um mit seinen Gedanken allein sein zu können.
Jetzt war er sich sicher diese Ehre mit Freude annehmen zu wollen aber das würde er ihnen noch sagen müssen. Sie sollten wissen dass sie sich nicht in ihm geirrt hatten. Er würde noch fleissiger trainieren, noch mehr kämpfen gehen und sich noch stärkere Gegner suchen um an ihnen zu wachsen. Er würde Taktiken und Strategien studieren und sie ausprobieren gehen. Er würde mehr über Waffen und Rüstungen lernen und über die Metalle und das Leder aus dem sie waren. Er würde jedem erzählen von wo auf Lameriast er käme und er würde jedem beweisen dass da schon lange keinen Wilden mehr herkommen.

Mit Stolz das tragen was Ehre bedeutet.

Er streifte sich das Band um, legte die Kleidung mit dem Wappen an und ging stolzen Schrittes über die Insel zum Hafen.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 31 Okt 2007 14:59    Titel:
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Frauen versteht man nicht Mann muss sie so nehmen wie sie sind - hatte Vater immer gesagt aber dass es so schwierig sein würde hätte er nicht gedacht. Hatte er ihr nicht am gestrigen Abend ihr das Leben gerettet? Viel Blut hatte sie verloren ehe er die Pfeilspitze entfernen konnte und als sie dann aufsprang war sie ohnmächtig geworden, hatte die Nacht und den Tag geschlafen. Nachdem sie wach wurde hatten sie sich lange unterhalten und es gefiel ihm nicht grade was sie tat aber er konnte sie auch nicht der Tür weisen. Nun hatte er Eliane zu ihrer Schwester begleitet und war Zeuge ihres Streitgespräches geworden.

Er verstand sie nicht dass sie sich so darüber aufregte bei ihrer Schwester zu bleiben. Er hatte doch auch seine Freiheit trotzdem er in der Akademie war. Und er hatte auch seine Abwechslung sollte ihm sein Dach auf den Kopf fallen. Dann verschwand er halt in den Höhlen. Aber diese Weigerung Einsicht zu beweisen begriff er nicht. In dem Moment wo sie ihrer Schwester gegenüberstand schien sie vergessen zu haben wie knapp sie dem Tot entronnen war und dann schrie sieauch noch heraus sie brauche von niemandem Hilfe und rannte raus. Das traf nicht nur Moira sondern auch ihn der sich die Nacht und den halben Tag gemüht hatte ihr Fieber zu senken.

Wenn Moira nicht so traurig geschaut hätte wäre er auch garnicht hinaus in den Sturm gegangen. Grummelnd folgte er Moiras Bitte sich mit Eliane zu unterhalten die grade wutentbrannt aus dem Haus gestürmt war. In solchen Momenten hasste er sein weiches Herz dass ihn immer wieder nötigte Hilfe zu leisten.
Gestern abend noch hatte er Eliane das Leben gerettet indem er ihr zumindest notdürftig die offene Wunde behandelt hatte und jetzt einen Tag später stand er nun vor Moiras Haus, den Mantel enger ziehend ob des kalten Windes. Noch dachte er sich nichts dabei und ging zu Eliane ans Ufer.
Was sollte er ihr bloss sagen? Er sollte sie wieder hineinholen und lachte bei diesem Gedanken innerlich. Sie schien doch eh nur zu tun wozu ihr grade war ... aber gut.

Moira stand im Inneren des Hauses am Fenster und beobachtete die beiden wie sie am Ufer sassen und sich unterhielten. Und nun begann es auch noch zu regnen. Wieder verfluchte er seine Hilfsbereitschaft als der eiskalte Regen ihm ins Gesicht schlug. Schreiend musste er sich mit Elina unterhalten da der Wind nun immer heftiger wehte und da sich nun auch schon Schneeflocken in den Regen mischten wurde er langsam unwirsch.
Plötzlich sprang Eliane auf und ging - nein sie rannte - zu Moira die nun hinter ihnen stand, hochschwanger wie sie war. Mit mütterlicher Entschlossenheit zog sie Moira zurück ins Haus, sie tadelnd ob ihrer Unvernünftigkeit und er sass perplex am Ufer. Völlig durchnässt, den eiskalten Wind im Rücken und nun völlig sauer. Wie ist er bloss in dieses Familiendrama hineingeraten? Was hatte es ihn eigentlich zu scheren ob Eliane das Weite suchte und Moira sich vor Sorgen verückt machte. Es war nicht seine Familie! Es war nicht sein Problem!
Und trotzdem ging er nicht nach Hause sondern schlug dreimal mit Kraft gegen die nicht abgeschlossene Tür, die daraufhin nachgab und vom Wind getrieben weit aufschlug und den Sturm ins Haus brachte. Er musste sich gegen die Tür drücken um sie wieder zu schliessen und stand einen Moment nachdenklich im Raum. Er ging nach oben wo Eliane versuchte Moira dazu zu bewegen sich trockenes anzuziehen um das Kind nicht mit einer Erkältung zu gefährden. Doch weigerte diese sich. Am oberen Treppenende erhebte er nun seine Stimme - laut aber nicht schreiend - fragend ob beide denn nun so weit wären sich vernünftig zu unterhalten. Beide verstummten. Moira begann nun trockene Kleidung herauszusuchen und gab auch ihm welche. Wortlos nahm er sie und ging nach unten sich umziehen und die nassen Sachen vor dem Ofen ausbreitend.

Nachdenklich stand er am Fenster und dachte an sein Haus und an Marina die draussen am Anbindepfosten stand. Hoffentlich suchte sie sich einen sicheren Platz. Angebunden war sie nicht und er musste sie mit Sicherheit suchen gehen. Am liebsten wäre er gleich gegangen doch der Blick nach draussen gebot der Vernunft es sofort zu verbieten. Somit setzte er sich und wartete was denn nun passieren würde.

Schweigend sassen beide nun am Tisch und schwiegen sich an. So langsam hatte er keine Lust mehr und setzte grad zu einer Standpauke an als Eliane ganz leise, einem schuldigen ertappten Mädchen gleich, sagte "Moira ... du hast gewonnen!" Dann schlich sie halb nach oben und stand nun schmollend oben an der Treppe. Leise unterhielt er sich mit Moira und blickte hin und wieder zu ihr hinauf. Sollte sie sich ihre Gedanken machen vielleicht kam sie ja noch zur Vernunft. Spätestens wenn Moira sie zur Tante gemacht hatte sollte es ihr schwer fallen nicht hierbleiben zu wollen.

Plötzlich wurde er wieder aufmerksam als Eliane ihre rechte Hand sinken liess. Die Hand war rot vom Blut und er sah sie schon wieder fallen. Moira folgte seinem Blick und sprang schneller als es für sie gut war auf und rannte zu ihrer Schwester. Er stellte sich hinter sie und fuhr Elina nun in barschem Ton an sie solle nach oben gehen ehe sie auf ihre Schwester falle. Oben wechselte er wieder ihren Verband und versuchte auf Elina einzureden sie möge doch einen Heiler zu sich lassen ehe sie im Wundbrand ins Fieber fallen würde. Doch vergeblich. Ihr Starrsinn faszinierte ihn und regte ihn zu gleichen Teilen auf doch ihre fiebrig glänzenden Augen und die blasse Haut sprachen eine eindeutige Sprache: sie musste zum Heiler. Doch konnte er sie nur verbinden und schlafen legen. Danach ging er wieder hinunter.

Lange noch unterhielt er sich mit Moira doch konnte er ihr nicht helfen da auch er nicht wusste was in Eliane vor sich ging und so blieb ihm nichts anderes übrig als erstmal wieder nach Hause zu gehen. Dankend schlug er Moiras Angebot aus in ihrem Haus zu übernachten, da ihn die Sorge nach Hause zog und so machte sich auf den Weg über die verwüstete Insel nach Neuhaven zu seinem Haus. Überall lagen umgestürzte Bäume aber es war beunruhigend ruhig. Nach dem Sturm schienen alle Geräusche verloren gegangen. Weggeweht und aufs Meer hinausgetragen. Als er an Andreanas Haus vorbeikam schauderte ihm als er die Schäden sah und auch die anderen Häuser an denen er vorbeikam sahen nicht besser aus. So erstaunte ihn der Anblick seines Hauses nicht.

Marina stand zitternd und völlig durchnässt auf der Veranda gegen die Tür gedrückt. Er nahm sie für die Nacht mit ins Haus. Die Laternen aussen am Haus fehlten alle. Das Fenster an der Rückseite des Hauses war zerbrochen und ein darunter war es nass von der Gischt die der Wind gegen das Haus getrieben hatte. Einige Schindeln fehlten auf dem Dach aber nachdem er alles begutachtet hatte fand er dass er noch Glück gehabt hatte.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 11 Nov 2007 18:11    Titel:
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Fast zwei Wochen hatte es nun gedauert das Gelände der Akademie und die nahen Flächen drumherum von den Schäden des Sturmes zu beseitigen. Alle waren mit viel Tatkraft dabei gewesen und ein jeder hat soviel Zeit geopfert wie seine übrigen Pflichten erlaubten. Und auch sein eigenes Haus hatte er mit Flynns Hilfe an nur einem Tag wieder in Stand setzen können.
Flynn war fast nur auf den Dächern unterwegs, Andreana nahm jede Tür und jedes Fenster aus den Angeln um die Schaniere zu erneuern und für alle anderen fand sich auch immer etwas. So hatten sie es auch geschafft Selinas geliebter Brombeersträucher endlich Herr zu werden. Das ganze Gildengelände strahlte in neuem Glanz ... zumindest wenn man das Haupthaus im Rücken hatte.

Da konnte nun wirklich niemand mehr helfen, nur der Baumeister wenn er das neue Gildenhaus hochzog. Und auch das sollte bald geschehen. Arsen hatte man schon seit Tagen nicht mehr gesehen da er ständig umherreiste damit der neue Traum der Akademie möglichst bald Wirklichkeit wurde. Und er war schon sehr gespannt, hatte ihm doch noch niemand erzählt was sich Arsen da ausgedacht hatte.
Mit Wehmut blickte er auf das alte Windschiefe Haupthaus, geflickt nach dem Sturm mit Hölzern in Reparaturen der letzten Tage nichts an dem traurigen Anblick ändern können und trotzdem hatte er dieses Haus liebgewonnen. Die gesamte Zeit seiner Ausbildung hat er dort oben im grossen Schlafsaal gewohnt. Den Balkon schon fast zu seinem eigenen Bereich gehabt. Er seufzte tief. Schöne Erinnerungen verband er mit diesem Haus aber mit seinen neuen Pflichten wird das neue Haus genug Möglichkeiten für neue Erinnerungen schaffen.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 24 Nov 2007 00:12    Titel:
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Was sollte man von Ihnen halten? Anziehend, anmutig, schön, geheimnissvoll, angenehm und für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Immer suchte er ihre Nähe. Ihr schwarzes Haar, ihre tiefen blauen Augen und ihre Verschlossenheit hatten sein Interesse geweckt. Ihre Gesellschaft war ihm so angenehm dass kein Ereigniss dass gute Gefühl trüben konnte dass er hatte wenn er bei ihr war. Aber es ihr sagen dass konnte er nicht. Und er würde es nach heute auch nie tun. Dabei hatte er nur nach ihrer Hand gegriffen. Es konnte so nichtig sein. Vielleicht war er einfach nur einer der drei denen sie ihre Geheimnisse anvertrauen konnte. Und doch war sein Blick für sie mehr als er ertragen konnte. Er konnte nicht anders als zu flüchten. Das war etwas dass er gut konnte. Vor keinem Gegner flüchtete er wenn er nicht alles versucht hatte ihn zur Strecke zu bringen aber dies war anders. Einen riesigen Klos im Hals hatte er als er die beiden beobachtete und als sie ihn einlud bei einer Schatzsuche dabeizusein zeriss es ihn beinah innerlich. Abstand gewinnen war es was er versuchen musste doch wie sollte das gehen zog es ihn doch jetzt schon wieder zu ihr. In den gemütlichen Raum wo er immer so gern sass und nach anstrengenden Tagen seinen Hunger zu stillen ersuchte. Doch war es nicht nur das was ihn immer wieder dorthin zog. Nein vielmehr war sie es. Doch musste er sich eingestehen dass dies nun nicht mehr so sein würde wie es immer war. Er hasste dieses Gefühl ein guter Freund zu sein. In diesem Zusammenhang. In diesem Fall. Bei dieser Frau.
Das Erlebniss vor einigen Tagen war anders. Auch sie hatte ihn in seinen Bann gezogen. Sie hatten sich lange unterhalten und waren zu ihm gegangen. Doch hatte er das Gefühl er hätte sich hinreissen lassen. So wie der Abend geendet hatte sollte ein erster Abend nicht enden. In den Fellen vor seinem Kamin waren sie eingeschlafen doch sehnte er sich nicht nach ihr. Er wollte sie unbedingt wiedersehen aber eigentlich nur um ein kläörendes Gespräch zu führen. Flittchen hätte seine Mutter gesagt doch das war auch sie nicht. Trotzdem ging es einfach zu schnell. Es war nicht richtig. Viele Männer würden ihn auslachen für diese Gedanken doch konnte es nicht richtig sein das Bett mit einer Frau zu teilen nach der man sich nicht sehnte. Vor allem nicht wenn die Frau die das Herz bewohnte nicht weit von einem weilte ... auch wenn sie es nicht wusste. Vielleicht ahnte sie es ja. Ihre letzten Worte hallten ihm noch durch den Kopf ... wie der Wind ... und auch bald so schnell aus ihren Gedanken geweht. Zumindest wenn er es schaffte sich von ihr fernzuhalten. Und das musste er wollte er nicht gebrochenen Herzens über die Insel ziehen.
Lange noch sass er auf der Veranda und blickte viel zu oft zu den Lichtern zu seiner rechten. Und genauso oft redete er sich ein dass sein Plan der richtige sei um wieder glücklich zu werden. Und genauso oft überlegte er sich Gründe um nicht zu der Hochzeit zu gehen die mit Sicherheit nicht helfen würde die Gedanken an sie zu verscheuchen. Doch kam er immer wieder zu dem Schluss dass er das den beiden nun auch nicht antun konnte. Also redete er sich weiter ein dass vergessen hier das richtige Mittel war.
Dabei war nichts geschehen ausser den Tagträumen in seinem Kopf und seinem Herz.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 18 Dez 2007 00:45    Titel:
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Viele Tage waren ins Land gegangen seitdem er nach den tragischen Ereignissen seine Heimat verlassen hatte und in ein neues Leben aufgebrochen war. Gefunden hatte er es. Mit neuen Freunden, einer neuen Aufgabe und einem neuen Heim, doch hatte es ihn nie losgelassen was damals geschehen war.
So hatte er den Entschluss gefasst wieder zurückzugehen um herauszufinden wer für all dies verantwortlich war. Nach langem Suchen hatte er beim Basar auf der Insel der Sonne einen Kapitän gefunden der eine Reise in seine alte Heimat geplant hatte und in einigen Tagen würde er am Hafen von Lameriast erwartet werden. Es würden nur einige Tage sein die er Zeit hatte, doch hatte er auf die Möglichkeit bestanden wieder zurückzukehren. So wurde die Reise um einiges teurer da er den Kapitän dazu bringen musste einen Umweg zu fahren um ihn von dort wieder einzusammeln. Doch das war es wert.
Seinen Eltern gebührte die weite Reise zu ihren Gräbern. Er war es ihnen einfach schuldig und er erhoffte sich mehr als nur den Besuch ihrer letzten Ruhestätte. Er war es auch sich selbst schuldig trotz der langen Zeit die Suche nach ihren Mördern nicht aufzugeben.
Viel hatte er gelernt seit dem Tag als er das erste Mal an den Toren der Akademie stand und seine Ausbildung bei Akarius aufnahm. Ein gestandener Krieger war er vielleicht nicht geworden aber er war auf dem besten Weg zu einem zu werden. Hatte er doch nun zwei Schüler denen er auf dem Weg zu Ruhm und Ehre beizustehen bereit war. Viel Zeit und Energie hatte er investiert sich das Wissen um die Kunst des Schwertkampfes anzueignen so dass er in der Lage war diese weiterzugeben. Er hatte das Gefühl ... nein die Pflicht seinen Eltern nahe zu sein um ihnen zu zeigen was aus ihrem Sohn geworden war. Gewiss würde seine Mutter nicht unbedingt stolz sein dass er den Weg des Schwertes gewählt hatte aber der Gedanke der dahinterstand, das Bedürfniss denen zu helfen die nicht so fest im Leben standen und ihren Weg noch suchten auf dieser Suche zu helfen. Das wird ihren Stolz auf ihren Sohn wecken. Und auch sein Vater, der Jäger und Händler, wird sich über seinen Sohn freuen können der nun fest in seinem Leben steht. Sicher sie wüssten es gewiss auch so aber ihm war wohler bei dem Gedanken sie wieder aufgesucht zu haben.
Die Zeit bei ihnen in Meditation vertieft wird ihm den Weg weisen das Richtige zu tun.
Es galt nun noch einige Vorbereitungen zu treffen. Selina gegenüber hatte er schon geäussert dass er für einige Tage fort sein würde und auch Cedric hatte er es angedeutet. Aber wohin seine Reise gehen würde hatte er keinem anvertraut. Er musste noch jemanden finden der sich um seinen Braunen und um die Hühner kümmern wird aber da würde er schon jemanden finden. So ging er wieder an die Vorbereitungen zum Turnier.
Im Hinterkopf die Vorfreude und die Ungewissheit über das was ihn im alten Land erwarten würde.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 30 Dez 2007 18:49    Titel:
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Es war bitterkalt als er sein Bündel schulterte und sich auf den Weg zum Hafen machte. Ein prüfender Blick in Richtung der Fensterläden und des Gartens und der ungute Gedanke etwas vergessen zu haben begleiteten ihn bis er am Pier von Lameriast stand. Mit unwohlem Gefühl im Bauch blickte er Richtung Westen wo er das Schiff erwartete dessen Passage er schon weit im Voraus bezahlt hatte, aber nur so war dem Kapitän das Versprechen abzunehmen ihn trotz der Packeisgefahr zu seiner alten Insel zu bringen und auch wieder abzuholen. Nach einiger Zeit tauchte der Bug dieses Seelenverkäufers aus dem Nebel auf. Bei dem Namen „Stolz des Nordmeeres“ musste er unweigerlich wieder spöttisch lächeln. Als das Schiff näher kam sah er den Kapitän von der Rehling hinübergrinsen. Denn küm ma an Deck min jung rief er und Thoran bestieg den Kahn.

Ob es nun der Seegang war oder das ständige Knarren und Ächzen des Schiffes, das dessen Auseinanderfallen begleitete, das seine Übelkeit hervorrief war ihm nach zweieinhalb Tagen herzlich egal. Er war nur froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben und so schob er sich durch das bunte Treiben am Kai und machte sich auf den Weg aus der Siedlung heraus, den Hügel hinauf, am kleinen Bach vorbei bis er endlich die beiden kleinen Gräber sah. Unversehrt hatten sie ihre Ruhe weiter genießen können und so hob er neben ihnen eine kleine Kuhle aus, in die er getrocknete Blumen von Lameriast und einige persönliche Gegenstände hineinlegte bevor er sie wieder mit Erde füllte. So hatte er das Gefühl wenigstens etwas von sich zurückzulassen wenn er die Insel wieder verließe. Danach setzte er sich zum Fuße der beiden Gräber und kreuzte die Beine übereinander. Er begann die leisen Melodien zu singen die ihm seine Mutter beigebracht hatte über das Leben und das Leid Eluvies und ihr Lied das die Welt zusammenhält. So erhoffte er sich in einem meditiven Zustand Beistand und Rat von seinen Eltern zu erhalten. Doch der eisige Wind und die Kälte die vom Boden aufstieg zeigten ihm dass er nicht zum Mönch geboren war und so verabschiedete er sich und begab sich in die Taverne der kleinen Hafensiedlung.

Leider musste er hier feststellen dass ihm die Trunkenbolde für ein Bier alles erzählten was er wissen wollte. Und hätte nun der Wahrheitsgehalt noch gestimmt dann wäre er ja auch froh gewesen so musste er sich mit dem Wissen begnügen dass ein alter Freund seines Vaters vor den Toren der Siedlung einen kleinen Hof bewirtschaftete. So beschloss er sich für die Nacht ein Zimmer zu nehmen und am nächsten Morgen in aller Frühe diesen Hof zu suchen. Nach einer unruhigen Nacht und einem schnellen Frühstück machte er sich auf die Höfe der Umgebung abzugrasen, bis er endlich den Hof von Magnuss Grünspan fand. Ein kleingewachsener Mann mit sympathischen Grübchen kam aus der Tür und eilte mit kurzen Schritten über den Hof. Erstaunen trat in das Gesicht des Mannes in dem man mehr Winter geschrieben sah als er alt war. Er erkannte ihn sofort und so setzten sie sich zu einem langen Gespräch über die Eltern, seine Zeit in der Ferne und die Ereignisse auf der Insel zusammen. Wieder überkam ihn während des Gespräches das Schuldgefühl ob seiner Flucht, doch Magnuss fand er hätte recht getan erst wiederzukommen wenn seine Kampfeskunst ausreichend war um sich jenen auch entgegenzustellen. Und so berichtete Magnus von seinem Onkel der ihn die ganze Zeit über suchte und auch sporadisch etwas über die Umstände des Todes seiner Eltern herausbekam, von dem Fuhrwerk dass in der großen Stadt zum Verkauf stand und von der Freundschaft Magnuss zum Hauptmann der Garde der, auf sein Bestreben hin, den Fall noch nicht zu den Akten gelegt hatte. So beschlossen sie nach getaner Arbeit auf dem Hof in die Stadt zu ziehen.

So zogen sie zur Mittagszeit zu Pferde landeinwärts an den Gräbern vorbei in die große Stadt. Imposant auf einem Hügel gebaut und von einer fast runden Mauer gesäumt thronte sie über der kleinen Siedlung die sich vor dem Haupttor gebildet hatte. An den Ärmsten der Armen vorbei betraten sie die Stadt und Thoran überkam das gleiche Gefühl das er immer beim Betreten Varunas bekam. Mit dem Schwert in der Hand in den dunkelsten Höhlen hatte er nie dieses beklommene Gefühl des Eingeengt seins wie er es bekam wenn er ohne Waffen durch enge Gassen zog. Aber es blieb ihm auch keine Zeit groß nachzudenken, da Magnuss in einem Tempo durch die Gassen stob wie er es den kurzen Beinen nie zugetraut hätte. So standen sie nach einiger Zeit vor einer etwas heruntergekommenen Villa an der der Zahn der Zeit ausgiebig genagt hatte. Neben der Tür, von der schon etwas Farbe abblätterte, hing ein leicht angelaufenes Messingschild mit der Aufschrift „T.Wynther – Händler des Rates der Sieben“. Nach kurzem Zögern klopfte er an die Tür und ein leicht in die Jahre gekommenes Dienstmädchen öffnete die Tür und fragte etwas unfreundlich nach dem Begehr. Da der Herr des Hauses nicht da war, hinterließ Thoran leicht zähneknirschend eine Nachricht in der er um Rückmeldung an den nächsten zwei Tagen bat.

Immer noch ärgerlich gingen die beiden nun zum Marktplatz und Thoran erkannte dass er für seine Suche den besten Mann schon gefunden hatte denn Magnuss schien hier wirklich jeden zu kennen und so fanden sie schnell den Händler der das Fuhrwerk angeboten hatte. Zwar war es schon verkauft aber dank Magnuss guten Zuredens und ein paar klingenden Argumenten war der gute Mann bald bereit über Käufer und Verkäufer Auskunft zu geben. Direkt danach gingen sie nun zum Hauptmann der Garde, der allerdings mehr durch zuvorkommende Freundlichkeit auffiel als mit sachdienlichen Hinweisen. Aber es war doch gut zu wissen dass die Garde den Fall noch lange nicht zu den Akten gelegt hatte, was allerdings nur bedeutete das die Akte ganz unten auf seinem Schreibtisch lag und nicht im Keller. So ritten sie wieder zu Magnuss Hof und hätte nicht der große Schneefall eingesetzt wäre er wohl auch noch weitergeritten aber so blieb ihm nichts anderes übrig bei Magnuss zu übernachten. Aber immerhin sah es so aus dass er eine erste Spur hatte, wenn es wirklich das Fuhrwerk seiner Eltern sein sollte.

Als sie am nächsten morgen wach wurden lag die ganze Welt unter einem weißen Tuch bedeckt und es war mühselig für den Rappen sich einen Weg zum Fuß der Berge zu bahnen die auf der anderen Seite der Hafensiedlung lagen. Als er in den frühen Morgenstunden am Hofe ankam und der Bäuerin erklärt hatte worum es ging führte sie ihn in den großen Stall, wo der Bauer sich daran machte die Kutsche wieder auf Vordermann zu bringen, was sie auch wirklich nötig hatte. Es fehlten an zwei Rädern Speichen, die Plane war eingerissen, dem Kutschbock fehlte ein Brett und die gesamte Kutsche machte einen dreckigen und verwahrlosten Eindruck. Aber sie war es. Das war die Kutsche seiner Eltern und trotz der Erinnerungen die in ihm hochkamen aber auch ihretwegen begann er zu lächeln. Er hatte eine Spur! Die Beschreibung der beiden Männer die der Fuhrwerkshändler geben konnte werden helfen eine Spur zu finden. Schnell machte er sich auf den Weg zu Magnuss zurück der schon mit seinen Sachen in der Hand wartete. Thoran schüttelte den Kopf als Magnuss ihn zum Hafen begleiten wollte. Er konnte jetzt nicht weg er musste sie suchen. Fast beleidigt reagierte er als Magnuss laut auflachte aber er hatte recht. Wenn das Eis kam würde er für Wochen oder Monate nicht hier wegkommen und in der eisigen Zeit wenn es früh dunkel wurde war an eine erfolgreiche eigene Suche auch nicht zu denken. Die Zeichnungen würden zur Garde und in die Banken und Tavernen der Insel kommen und mit einer kleinen Belohnung würde sich wohl jemand finden lassen der etwas weiß.

So begaben sie sich wieder auf den Weg zurück zum Hafen und als er zwischen den prachtvollen Kähnen sein Schiff entdeckte wurde ihm schon am Steg wieder übel. Er brachte sein Gepäck an Bord und wollte sich grade von Magnuss verabschieden als ein junger Mann angelaufen kam der sich als Bote des Hauses Wynther vorstellte und Thoran eine Nachricht übergab. Er drückte ihm ein paar Münzen in die Hand und wandte sich dann wieder Magnuss zu. Er gab ihm einige Kronen für die Belohnung und bekam das Versprechen sich zu melden, sobald es etwas neues gab. Dann verabschiedeten sie sich schnell und er ging zum schimpfenden Kapitän an Bord der sofort den Befehl zum Ablegen gab. Thoran suchte sich eine stille Ecke und öffnete den Brief.


Seinen Gruß liebster Neffe,

mit Freude vernahm ich die Nachricht dass du, aus fernen Landen wiedergekehrt, wieder in unserer Heimat weilst. Nie haben wir gedacht dass die Geschichten stimmen würden du wärest in der gleichen Nacht gefallen wie deine Eltern oder dass die zwei Räuber dich verschleppt hätten. So legten wir dein Erbe gewinnbringend an und freuen uns dich am morgigen 30.Alatner zur sechsten Abendstunde in unserem Heim begrüßen zu dürfen.
So möchte ich dir auf diesem Wege auch mitteilen dass ich als Verwalter deines Erbes den letzten Willen deines Vaters ausgeführt habe und dir, mit Hilfe eines Teiles des Erbes eine passende Frau gesucht habe.

Seinen Segen


Thoralf Wynther – Händler des Rates der Sieben

Wieder und wieder las er den Brief und wurde nur ärgerlicher. Seinen Gruß und Seinen Segen? Verwalter des Erbes? Hochzeit? Das waren alles Lügen. Nie hätte sein Vater eine Hochzeit für ihn arrangiert. Nie hätte Vater sein Erbe verwalten lassen und wenn dann von einem Freund aber nicht von den Mitgliedern der Familie die ihn immer dafür schalten wie er sein Leben mit Mutter lebte. Und woher wollte er wissen wann der Überfall war? Und dass es zwei waren? Thoran hatte hier mit niemandem darüber gesprochen erst jetzt mit Magnuss und auch sonst wussten nur Andreana und Selina was damals passiert ist.
Bei dem Gedanken an die daheimgebliebenen schwand der Ärger ein wenig. Waren nicht alle stolz gewesen dass er seinen Hass und seine Rachegefühle abgelegt haben wollte? Und nun brannte er darauf neue Erkenntnisse zu bekommen und allen den Kopf von den Schultern zu schlagen auf dass sie wie die Hühner noch umherlaufen. Ein eiskaltes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht und er erschrak zutiefst als er jenes bemerkte. Und so langsam begann er seine Entscheidung mit niemandem über diese Reise zu reden zu überdenken.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 01 Jan 2008 14:40    Titel:
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Freude stieg in ihm auf als er den kleinen Streifen am Horizont sah. Er hatte das Gefühl nach Hause zu kommen und das trotz der Vorkommnisse der letzten Tage. Den Brief seines Onkels hatte er die letzten zwei Tage nicht mehr angesehen aber die Gedanken an seine Worte liessen ihn nicht mehr los. Langsam kam Lameriast näher und es wurde nicht grüner sondern blieb ein weisser Streifen.
Schallendes Gelächter begleitete ihn von Bord als er sich auf den spiegelglatten Bohlen des Piers der Länge nach hinlegte. Ein paar freundliche Worte und gute Wünsche wurden noch gewechselt ehe der Kahn wieder ablegte und wieder in Richtung der See verschwand.

Langsam stapfte er durch den Schnee zu seinem Haus. Es wehte kein Lüftchen und so genoss er den Gang über die schneebedeckte Insel und machte einen grosszügigen Umweg durch das Dorf und an der Akademie vorbei. Es machte ihn fast melancholisch alles im weissen Mantel des Winters zu sehen und obwohl er langsam wieder anfing zu frieren setzte er seinen Spaziergang fort. Als sein Haus in Sichtweite kam waren seine Füsse kaum noch zu spüren und er freute sich auf einen heissen Tee am Kamin. Er beeilte sich aufzuschliessen und ging sogleich daran ein Feuer zu schüren. Als das Feuer köchelte und er seinen kleinen Kessel mit Wasser in den Kamin hängte sah er sich im Haus um.

Als er eingezogen war wusste er nichts mit dem Platz anzufangen und nun sah es hier aus wie in einer Lagerhalle. Auf der einen Seite standen Kisten aufgestapelt daneben die Salzsäcke. Eine ganze Ecke hing voll mit den Kräutern und alchemistichen Kräutern, daneben die Kiste mit den ganzen Flaschen, drumherum die Fässer und mittendrin der kleine Tisch mit dem Stuhl. Auf dem grossen Tisch lagen lauter Lederlagen und Wolle und der abgetrennte Bereich mit dem Bett nahm auch etwas Platz weg. Der einzig wirklich freie Platz im ganzen Haus war das Fell vor dem Kamin auf dem er sass. Und irgendwann musste ja auch mal eine Möglichkeit zum Kochen her. Schliesslich konnte er nicht immer zu Aydeen oder zu Cedric gehen.
Das Peifen des Kessels riss ihn aus seinen Gedanken. Er goss den Tee auf und nahm sich den heissen Becher, mit dem er sich einen Weg zwischen dem Leder und seiner alchemistischen Ecke vorbei zum Fenster bahnte und in den Garten hinaus blickte. Er musste sich bald mit Flynn treffen und ihn fragen ob man nicht einfach einen Raum anbauen konnte oder vielleicht auch einen Keller ausheben. Cedric hatte doch so einen schönen mit Dielen gebaut. Der war schön gross und auch behaglich, schliesslich sollte man sich ja gern dort unten aufhalten mögen. Wenn man den Keller vorn vorm Haus unter die Erde baute war er auch weit genug vom Wasser weg. Langsam nahm sein Plan Gestalt an und er beschloss zu Cedric rüberzugehen. Zum einen wollte er seine Tiere abholen und ihn fragen wieviel Steine und Holz für so einen Bau gebraucht würden. Dann konnte er schon ein Gesuch nach jenen aufgeben und die Bretter würde er ja gewiss von Flynn bekommen.
So trank er kurz aus und ging hinaus zu Cedrics Hof.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 30 Jan 2008 16:48    Titel:
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Spät war es als sie vom Südweg wiederkamen und sich erschöpft auf die Bank in Flynns kleinem Häuschen fallen liessen. Gierig griff er nach Brot und Käse welches Flynn ihm hingestellt hatte und dankbar löschte er seinen Durst an dem Bier. Dann liess er sich nach hinten gleiten und seufzte ein wenig. So lohnend es auch war ... anstrengend war es immer wieder. Doch Flynn konnte für das Mahagoniholz gute Preise erzielen und er selbst kam bei den momentanen Lederpreisen auch nicht schlecht weg. Und irgendwie entstand im Laufe dieses Abend dieser, nüchtern betrachtet, aberwitzige Plan. Eine Schreinerei mit angeschlossenem Lederverkauf und Salzimport. Bis spät in Nacht fachsimpeln sie über gute, schlechte und unmögliche Ideen des richtigen Handels, guter Werbung und vielen weiteren Dingen von denen wohl beide eigentlich keine Ahnung hatten.

Als er am nächsten Morgen mit einer Armee Orks hinter der Stirn aufwachte klopfte es schon an der Tür. Er würde es nie verstehen wie dieser Kerl nach den ganzen Bieren und Schnäpsen mit dem ersten Hahnenschrei schon wieder so munter sein konnte. Einen Plan hatte er in der Hand von einem grösseren Haus mit dem er ihm unter der Nase rumfuchtelte. Und nach einigen Beteuerungen nahm er ihn an sich und hatte wieder seine Ruhe. So sass er mit einem Bauplan in den Händen, Salzfisch auf Brot in der Hand und zwei Krügen Wasser vor ihm am Tisch und studierte den Plan. Und umso nüchterner er wurde umso besser gefiel ihm die Idee. Hatte er nicht immer davon geträumt? Ein eigener Laden! Das Haus war ihm schon seitlangem viel zu ruhig und ständig in den Höhlen und Tavernen unterwegs zu sein war auch nicht das Wahre. Er schmunzelte. Das waren immer die Worte seiner Mutter gewesen wenn Vater zu spät zum Wagenzelt kam.

Also sollte es so sein: Flynn Fagamas und Thoran Wynther – Was wir nicht haben brauchen sie auch nicht!

So nahm er seinen Mantel und machte sich auf zu Flynns Schreinerei zum rechnen und planen des neuen Hauses und den Verkauf seines alten Hauses einzuleiten.


Zuletzt bearbeitet von Thoran Wynther am 30 Jan 2008 16:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 28 Feb 2008 03:31    Titel:
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Unruhige Zeiten

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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 22 Apr 2008 17:38    Titel:
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Lange schon stand er auf den Stab gestützt am Bug des Schiffes und hing seinen Gedanken nach. Viel war passiert in der letzten Zeit und so nutze er die Zeit der Reise um sich über einiges klar zu werden. Über die Aufgabe die vor ihm lag als Hüter des Pfandes, über die Gilde und ihre Menschen die ihm so ans Herz gewachsen waren und über seine Insel. Er schmunzelte bei dem Gedanken und spürte eine innere Zufriedenheit als sein Blick den Stab mit dem türkisen Stein erreichte. Ein leichtes Leuchten durchfuhr den Stein als er in Gedanken bei der grünen Insel war. Es war das richtige was sie getan hatten. Auch wenn er beinahe im Alleingang versucht hatte eben diesen Stein zu vernichten waren es doch Tajara und Xinthra die ihn vor dieser Dummheit bewahrten. Sie hatten viel Courage bewiesen in ihrem Handeln. Obwohl er Ihnen zu Beginn nicht weiter getraut hatte als man gegen den Wind spucken kann hatten sie sich um Lameriast mehr als verdient gemacht. Und nun schätzte er sie sehr und auch wenn er nicht so weit war von Freundschaft zu sprechen, war doch ein Band entstanden, welches durch sein und das Ihre Pfand noch verstärkt wurde.
Ein leises Seufzen entfuhr ihm. Viel gab es zu bereden um der Insel Frieden zu bringen und mit Unbehagen dachte er an die Gefährtinnen und die Burg denen er ein friedvolles Nebeneinander kaum mehr zutrauen mochte. Dafür waren sie zu stolz und zu verschieden. Glücklicherweise war dies nicht seine Aufgabe um welche er Arsen und Selina auch nie beneidet hatte.

Langsam hob er den Blick wieder und blickte gen der Küste die vor ihm lag. Unwillkürlich durchfuhr ihn ein leichtes Schaudern und fast schien es als würde das Wetter zu seiner Begrüssung nun umschlagen. Leichter Nieselregen setzte ein und wurde stärker als das Schiff die Segel zur letzten Wende setzte und Kurs auf den Hafen des kleinen Fischerdorfes nahm. Den Stab in ein Tuch geschlagen und den Reisesack auf dem Rücken betrat er den Steg und blickte finsteren Blickes zur Fahne die über dem Kontor des Hafenmeisters wehte. Leicht eingerissen vom salzigen Wind zeigte sie schwarz auf weissem Grund drei Furchen und eine stilisierte Pranke. Schwarze und graue Wolken lagen über der kleinen Ansammlung von Häusern und liessen die Siedlung noch grauer und trostloser erscheinen als sie es eh schon war. Menschen gebeugt von harter Arbeit gingen mit hängenden Schultern an ihm vorbei und auch wenn er genau wusste dass die Arbeit von Jahren dieses Bild erzeugte war es unter Banner des Panthers noch bedrückender. Schnell verliess er den Steg und und drückte sich an eines der kleinen Häuser als zwei Soldaten das Schiff betraten und mit dem Kapitän sprachen.
Mit einem tiefen Seufzen raffte er sich auf und schleppte sein Gepäck am Marktplatz vorbei den Weg hinauf ins Hinterland. Er war sich sicher dass es nicht gesund war noch länger hier zu bleiben und ausserdem musste er Magnus suchen. Zu lange hatte er schon nichts mehr von ihm gehört dabei wollte er sich bei ihm melden sobald es neues zu berichten gab. Und seine alte Heimat unter dem Banner des Panthers war mit Sicherheit etwas dass er lieber vor seiner Abreise erfahren hätte. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen mühte er sich den leicht schlammigen Weg entlang der vom Dorf den Hügel hinauf führte. Immer wieder kamen ihm Soldaten entgegen und so manches Mal war er kurz davor sich in den Wald zu schlagen. So ging er mit einem leichten Grummeln im Bauch weiter bis er an der Stelle vorbeikam an der er seine Eltern damals begraben hatte. Zufrieden stellte er fest dass ihre Ruhe immer noch ungestört war und nach einer etwas längeren Andacht ging er weiter sich schon auf den kleinen Mann freuend und seine gute Küche die ihn hinter der nächsten Biegung erwarten würde.
Doch was er dann erblickte verschlug ihm den Atem. Ein verkohlter, schwarzer Dachstuhl ragte wie eine tote Hand in den dunklen Himmel. Verendete Tiere lagen im Hof und im Stall der durch den Brand zur Hälfte eingestürzt war. Ein leiser Schrei der Verzweiflung entfuhr ihm als er in den Trümmern nach dem Freund suchte und wich einer Mischung aus entsetzter Sicherheit und vager Hoffnung. Er war nicht hier! Entweder hatten sie ihn mitgenommen oder er konnte fliehen, aber wer würde dem alten Mann so etwas antun. Wem konnte er denn ...
Grausige Erkenntnis stand Thoran ins Gesicht geschrieben als er seine Sachen nahm und aufbrach. Mit sicheren Schritten nahm er Kurs auf die Stadt. Die Kapuze wieder tief ins Gesicht gezogen begann er einen Plan auszuhecken.
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Thoran Wynther





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2008 17:37    Titel:
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Seit einigen Stunden starrte er nun an die Decke seiner Zelle und dachte über die letzten Tage nach. Eigentlich war sein Plan doch so gut gewesen, wäre nicht dieser verdammte Diener Alatars in seiner verfluchten Arkoritherrobe im Nebenraum gewesen. Nun hatten sie ihm alles abgenommen. Die Waffen, die Tränke, den Stab mit dem Pfand und er ärgerte sich über die Leichtsinnigkeit die ihn in diese ausweglose Lage gebracht hatten.

Zwei Tage hatte er gebraucht um im Schutz der Nacht von Magnus Hof bis zur großen Stadt zu kommen und noch einen um unentdeckt hinein zugelangen. Nachdem er in der Stadt angekommen war, hatte er überraschenderweise recht schnell einen Weg in das Ratsgebäude gefunden. Teilweise erinnerte er sich nur dunkel doch vieles kam ihm wieder bekannt vor und so bewegte er sich relativ sicher durch das Haus. Die Küche im Keller hatte er verlassen vorgefunden und so schlich er in den Abendstunden durch die Gänge bis er schließlich die Arbeitsäume seines Onkels fand. Nachdem er sich leise hineingeschoben hatte fand er ihn über diverse Schriften gebeugt an seinem Schreibtisch. Mit kräftigen Räuspern machte Thoran sich nun bemerkbar und da er im halbdunkel des Raumes abseits der Kerzen stand, sah ihn der Onkel zuerst nicht. Doch dieser erholte sich nach kurzem Schrecken schnell und versuchte ihn alsbald wieder mit seinen alten Geschichten einzulullen doch darauf war Thoran vorbereitet gewesen und er konnte seinen Plan in die Tat umsetzen. Schon auf dem Schiff hatte er herausgefunden dass er mit Konzentration auf seine neue Heimat Lameriast den türkisen Stein des Pfandes am Ende seines Stabes zum Glühen bringen konnte. So fiel es ihm dank der Leichtgläubigkeit und der offensichtlichen Furcht seines Onkels vor den arkanen Kräften leicht eben jenem glauben zu machen dass er über solche verfügen würde. Mit einem Trank der Fesseln lähmte er ihn in seinem Stuhl und ließ ihn wissen er hätte es nur Kraft seines Willen vermocht, wobei ihm das halbdunkel des Raumes sehr gelegen kam welches den Flug der Phiole unbemerkt ließ. Dann bestrich er die Spitze des Stabes mit einer seiner Brandsalben und zeichnete das Zeichen der Göttin Temora in die Tischplatte vor ihm. Er musste nun nur noch ein wenig drohen und vor lauter Angst begann sein Onkel nun alles zu erzählen was Thoran wissen wollte und noch vieles mehr.

Sein Grossvater hatte den einen Sohn damals ob seines alatarischen Glaubens verstossen und das gesamte Erbe dem temoragläubigen Sohn, seinem Vater, zugesprochen. So sollte seine gesamte Familie bei dem Überfall ums Leben kommen damit sein Onkel der einzige Nachkomme wäre und so in den Besitz der Ländereien käme. Die Nachforschungen der gräflichen Garde waren fast abgeschlossen und das Erbe ihm schon formal zugesprochen worden als Thoran dann das erste Mal in seine alte Heimat zurückkehrte. Als diese erfuhr dass Thoran noch am Leben war wurden die Ermittlungen wieder neu aufgenommen und dem Onkel das Erbe wieder aberkannt. So wie es schien hatte er schon damals großes Glück gehabt lebend nach Lameriast zurückzukehren da sein Onkel ihm die Schatten des Rates hinterhergeschickt hatte. Diese berichteten dann auch von den Treffen Thorans mit Magnus und dessen Aufgabe dem im Exil befindlichen alles über die Vorkommnisse in der alten Heimat zu berichten. So wunderte es auch nicht dass das erste Ziel seines Onkels, nach der Machtübernahme durch den nun von alatargläubigen Irren beherrschten Rates, Magnus Hof war auf dem sie ihm Ketzerei und Hochverrat zur Last legten. Mittlerweile waren die Ländereien dem Onkel zur Gänze übertragen und auch Thoran trug nun offiziell den Titel des Hochveräters. Und trotz der schreienden Ungerechtigkeit gab es nun für Thoran nur noch eines zu erledigen.

Langsam näherte sich nun die Spitze des Stabes dem Kopf seines Onkels, der wimmernd versuchte den gelähmten Kopf in Sicherheit zu bringen. „Wo ist Magnus?“ fragte Thoran eindringlich und die jämmerliche Stimme seines Onkels, die vorher immer so kraftvoll überheblich klang, nannte ihm die Katakomben unter dem gräflichen Schloss. Kaum hatten diese Worte seinen Mund verlassen bekam er einen Knebel hinein und Thorans Mund bewegte sich ganz nah neben sein Ohr. „Nie wieder wirst du ruhig schlafen denn du wirst ständig damit rechnen dass ich neben deinem Bett stehe und meine Rache vollende oder einfach nur ein weiteres Souvenir hinterlasse.“ Mit einem schnellen Stoss rammte Thoran ihm nun die Spitze des Stabes in das rechte Auge und ein erstickter Schmerzensschrei folgte als die Brandpaste in der Augenhöhle ihre Wirkung entfaltete. Gerade als Thoran sich zur Tür wandte um seinen Freund zu suchen schwang diese auf und der verfluchte Templer stand vor ihm, ein diabolischen Grinsen im Gesicht und die Arme vor der Brust verschränkt begann er Thoran zu verhöhnen ohne seinen Onkel auch nur eines Blickes zu würdigen. Instinktiv wusste Thoran dass sein schönes Schauspiel hier nicht funktionieren würde. Mit einem schnellen Griff löste er eine Phiole von seinem Gürtel und schleuderte sie dem Templer entgegen. Doch das Fläschen flog nicht weit ehe es an einer unsichtbaren Barriere abprallte und zu Thorans Füssen zerbrach. Sofort entfaltete die Tinktur ihre einschläfernde Wirkung und Thoran glitt in die Welt der Träume über.

Er wusste nicht wielang es gedauert hatte ehe er wieder erwachte aber zu dem Zeitpunkt lag er schon auf der kalten Holzpritsche. Vor der Tür hörte er nach kurzer Zeit einen Wächter der nach seinem Onkel rufen ließ. Kaum war dieser eingetroffen begann ein bizarres Schauspiel. Erst verhöhnte und verfluchte er ihn und seinen Vater und zeigte ihm einen wohl gültigen Heiratsvertrag zwischen ihm und einer ihm unbekannten Frau, dann begann er an Thorans Habgier zu appellieren und schließlich drohte er ihm mit Tod am Galgen würde er nicht freiwillig auf sein Erbe verzichten. Hinter ihm standen die ganze Zeit der Templer mit dem langsam affig anmutenden Grinsen im Gesicht und der Wächter der „neuen“ Garde. Thoran blieb auf der Pritsche liegen und starrte wortlos an die Decke bis die drei schließlich nach weiteren Beleidigungen gingen. Und so lag er noch einige Stunden wach und ärgerte sich über seinen Leichtsinn ehe er leicht einnickte.

Leise Geräusche vor seiner Tür weckten ihn wieder und ein leichtes Klicken in der stillen Nacht ließen ihn hochschrecken. Ein kaum hörbares Knarren von Türscharnieren folgte und seine Zellentür schwang ein wenig in den Raum hinein ehe sich leise Schritte schnell entfernten.
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