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Ein Diener der Tochter...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Ein Diener der Tochter...
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 04 Aug 2007 11:55    Titel:
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Ein Duell vor Bajard
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 10 Aug 2007 12:22    Titel:
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Ein Das Schreiben seiner Eminenz van Sareth


Ein Ein Brief an die Adlerritter und den Paladin
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 10 Aug 2007 12:24    Titel:
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Besuch bei Rittern I : Lady Sorcha Llastobhar

Auf den Wunsch seiner Eminenz van Sareth war Nevyn zur Burg Llastobhar im Norden von Berchgard geritten,
um sich dort mit Ritterin Sorcha zu treffen.
Etwas verwirrt hatte ihn die Order schon...immerhin hatte er mit den Rittern schon so manches zusammen
durchgemacht, an Ihrer Seite gekämpft, das Schwert gefunden.
Sie hatten zusammen gebetet, gejagd und gelacht.
Und nun sollte er mit ihnen nochmals reden, damit sie ihm eine Art 'tauglichkeitserklärung' gaben.
Seltsam war es schon...
Aber irgendwas hatte sich Lucenius schon dabei gedacht und es war nicht an ihm, dies infrage zu stellen.
Also pochte er an das Tor der Burg und nach einigen Momenten wurde ihm geöffnet.
Sorcha führte ihn in einen großen Raum, beide setzten sich an einen Tisch...und keiner wusste recht,
was man einander sagen sollte.
Letztendlich stellte sie ihm eine Frage, die ihn doch etwas verblüffte:
"Warum meint Ihr, habt Ihr es verdient, dass Temora Euch einen Teil Ihrer Kraft schenkt?"
Warum er das meinte? Tat er das denn?
"Es liegt nicht bei mir, meine Eignung zu beurteilen.
Temora kennt mich und meine Taten. Sie weiss, dass ich mein Leben Ihrer Sache gewidmet habe und mit
all meiner Kraft dafür eintrete. So es Ihr gefällt und Sie der Meinung ist, dass ich auf die Art meine
Aufgaben besser erfüllen kann, wird sie es vielleicht tun. Aber weder habe ich ein Recht es zu verlangen,
noch sehe ich es als eine Art 'Belohnung'."
Offenbar zufrieden nickte die Ritterin und bedeutete Nevyn mit vor die Türe zu kommen.
"Der zweite Teil...legt Eure Rüstung an."
Nevyn tat wie geheissen und beide Kämpfer standen sich gegenüber.
In einem Salut führten beide die Klingen senkrecht auf Augenhöhe und begannen mit einem vorsichtigen Schlagabtausch.
"Haltet Euch nicht zurück! Ein Ritter Temoras muss das Schwert zu führen wissen!"
Er tat wie geheissen und nach kurzer Zeit standen sich beide schnaufend gegenüber.
"Unentschieden?" "Unentschieden."
Nach einer kurzen Verschnaufpause verneigten sich beide voreinander und Nevyn bekam von Lady Llastobhar
die besten Wünsche und eine Zustimmung für seine Eminenz.
Nevyn respektierte Sorcha.
Sie mochten selten einer Meinung sein und hatten oft gewisse Differenzen, aber zwischen jemanden mögen
und jemanden respektieren lag ein großer Unterschied.
Aber was nicht war, konnte ja bekanntlich noch werden.
Ruhig verliess er Berchgard wieder, der nächste Weg sollte ihn weit in den Süden des Landes führen...


Zuletzt bearbeitet von Nevyn Silberhand am 10 Aug 2007 12:43, insgesamt einmal bearbeitet
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 10 Aug 2007 12:25    Titel:
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Besuch bei Rittern II : Lady Darna von Elbenau

An den Ruinen von Tirell vorbei, durch die Sümpfe hindurch und schließlich über eine alte Holzbrücke,
deren Balken unter den Hufen seines Mustangs knarzten und ächzten, führte ihn der Weg auf die kleine Insel.
Der feuchte Boden dämpfte die Huftritte, als er sich dem Schrein der Aufopferung näherte.
Lady Darna erwartete ihn bereits, als er in das innere trat und sich vor dem Altar verneigte.
Die kommenden Stunden sollten recht interessant werden und langsam ergab die Order seiner Eminenz auch
einen Sinn für Nevyn.
Lady Darna stellte ihm Fragen. Viele Fragen.
Über seine Vergangenheit, seine Familie...
All die Dinge, die er hinter sich gelassen hatte und an die er ab und zu zurückdachte.
Sie sprachen über seine Folter im Rahaler Kerker, seine Gefühle danach und den Wunsch nach Rache und
er berichtete ihr, wie er ihn überwunden hatte.
Vielleicht war es das, was seine Eminenz damit hatte bezwecken wollen, dass sie einander besser
kennenlernten, denn auch wenn sie einen gemeinsamen Glaube und einige Abenteuer zusammen bestanden
hatten, so konnte es dennoch nichts schaden, wenn man lernte, einander nicht nur zu respektieren, sondern
sich auch eine gewisse Vertrautheit aneignete.
Zumindest schien Lady Darna dieser Meinung zu sein, denn die fast schon an ein verhör grenzende
Befragung dauerte an, bis sie nach einer ganzen Weile zumindest vorerst zufrieden nickte.
Dann bedeutete sie Nevyn, dass er nun seinerseits Fragen stellen dürfte, doch mit einem sachten Lächeln
meinte er, dass er sich dies für einen ruhigeren Zeitpunkt aufsparen würde.
Sein Respekt für Darna als Person und als das, was sie darstellte, war für ihn vorerst hinreichend um
sagen zu können, dass er jederzeit mit ihr zusammen Seite an Seite kämpfen würde.
Sicherlich, sie war meist ruhig und berechnend, manch einer würde es gar kaltherzig nennen...aber ihre
Fragen und der von ihr gewählte Ort des Treffens zeigten ihm, dass dem nicht so war.
Als er angekommen war, hatte sie sich ins Gebet vertieft befunden und sie würde auch noch hier verweilen,
wenn er wieder gen Haus der Bruderschaft ritt.
Sie bestand darauf, ihren Beschluss seiner Exelenz selbst kundzutun, daher würde diese Aufgabe für Nevyn
entfallen.
Nun stand noch das Treffen mit den Sires Lefar und Vondran an, seinen ehemaligen Ordensbrüdern.
Beide kannten ihn und seine Vorgeschichte und hatten auch seinen Werdegang seit kurz nach seiner
Ankunft auf Gerimor miterlebt.
Er war schon recht gespannt, welche Fragen die beiden ihm wohl stellen würden...
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 12 Aug 2007 14:59    Titel:
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Kindheitserinnerungen
Nevyn Silberhand. Mittlerweile war er siebenundzwanzig Jahre alt und sein Leben begann, in geregelten Bahnen zu
verlaufen.
Vielleicht nicht unbedingt geregelt im Sinne von ruhig und friedlich, aber doch zumindest eine gewisse
Kontinuität konnte es aufweisen.
Das war bei weitem nicht immer so gewesen.
Geboren wurde er als zweites Kind von Arakas und Kira Silberhand, beide von Beruf Feinschmied und stolze
Besitzer eines gut laufenden Ladens, den sie zusammen mit dem Bruder des Vaters, Nevyns Onkel Marnoc betrieben.
Nevyns frühe Kindheit verlief relativ ereignislos, wenngleich sich zum Leidwesen der Eltern schon früh heraus-
kristallisierte, dass er die in der Familie liegende Begabung in Hinsicht auf das Handwerk wohl eher nicht
geerbt hatte und es bei ihm mit grosser wahrscheinlichkeit nie zu mehr als einer unterdurchschnittlichen Hilfskraft
reichen würde.
Schon als er zehn Jahre alt war, stand für die Familie fest, dass seine älter Schwester Jelana eines Tages den
Familienbetrieb übernehmen würde.
So kam es, dass Nevyn angehalten wurde die Zeit, die seine Schwester in der Werkstatt verbrachte, mit anderen Dingen zu nutzen.
Er kam in den Genuss einer guten Bildung, lernte lesen und schreiben und als er alt genug war, die Eltern auf
Handelsreisen zu begleiten, auch den Umgang mit dem Schwert.
Wo vorher ein Söldling angeheuert worden war, die wertvollen Waren und Schmuckstücke zu bewachen, fiel dies nun ihm zu.
Er verbrachte die Zeit zwischen den Reisen und insbesonders die Wintermonate bei einem alten Mann im Dorf, der
in seinen besten Mannesjahren die Welt bereist und viele Bücher mitgebracht hatte.
Darunter auch ein Werk "Die sieben Tugenden" welches besonders Nevyns Interesse weckte.
Leider hielt man es in seiner Heimat nicht sonderlich hoch mit dem Glaube an die Götter, die meisten Menschen
waren eher damit beschäftigt, ihren Geschäften nachzugehen als zu beten und meist sah man nur vereinzelte
Horteras-Priester durch den Ort ziehen.
Die Jahre zogen ins Land und eines Tages beschied die Familie, dass es an der Zeit wäre, dass Onkel Marnoc seinen
unsteten Lebenswandel aufgeben und heiraten müsste.
Eine "geeignete" Frau war schnell gefunden, Brunhilde, die Tochter des Dorfvorstehers hatte schon lange ein Auge
auf ihn geworfen und neben einem Vorteil in Hinsicht auf Steuern und Abgaben, würde eine solche Ehe auch die
gesellschaftliche Stellung innerhalb der Ortschaft erhöhen.
Leider schien Marnoc das anders zu sehen, denn kurz vor der Hochzeit verschwand er mit einem Beutel voller Edelsteine und einigen Schmuckstücken und verlies den Ort.
Die Familie Silberhand stand vor einer schwierigen Wahl.
Einerseits gehörte Marnoc zur Verwandschaft und die mitgenommenen Sachen waren deutlich weniger wert als sein ihm zustehender Anteil am Laden, andererseits war die Eheschließung bereits angesetzt und ein fehlen des Bräutigams unter derartigen Umständen wäre ein regelrechter Skandal.
So wurde nach langem hin und her beschieden, dass Nevyn sich auf die Reise machen sollte, hinter Marnoc her, um
ihn wieder zurückzubringen und die Schande zu tilgen, die er über die Familie gebracht hatte.
Schweren Herzens verlies er seine Familie, um der Spur des Onkels zu folgen.
Ein langer und beschwerlicher Weg lag vor ihm, bis er eines Tages in Bajard ankam.
Nach den Ereignissen, in die er in der folgenden Zeit verwickelt wurde, reifte in ihm ein Entschluss.
Nach fast einem Jahr Suche schrieb er seiner Familie und bat darum, hier verweilen zu dürfen.
Onkel Marnoc war abermals weitergereist und hatte erneut eine enttäuschte Frau sitzen gelassen, doch dieses Mal war er geschickter vorgegangen und hatte keine Spuren hinterlassen, denen man hätte folgen können.
Die Antwort der Familie kam nach einigen Wochen.
Man sei stolz auf seine Bemühungen und könne seine Entscheidung verstehen.
Sicherlich wäre es nicht einfach, Brunhilde die traurige Botschaft zu vermitteln, jedoch, so schrieb sein Vater, schien
sich diese bereits mit dem Sohn des Müllers getröstet zu haben.
Daher würde man Nevyn die Erlaubnis geben, auf Gerimor zu verweilen und sein dort aufgebautes Leben fortzusetzen.
Sein jüngerer Bruder Khelan sei nun auch im Geschäft tätig und es würde alles gut laufen.
Zu guter letzt wünschten sie ihm viel Glück für das, was da noch kommen möge...


Zuletzt bearbeitet von Nevyn Silberhand am 12 Aug 2007 15:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2007 11:35    Titel:
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Ausgeflogen
Es war seltsam.
Seit drei Tagen versuchte Nevyn den Paladin zu erreichen, da weder dieser noch der Ritter sich auf sein Schreiben gemeldet hatten.
Zwar waren sie sich noch kurz vor Varuna begegnet, aber mehr als die Bestätigung, dass er vorbeikommen sollte, hatte er nicht erhalten.
Nun stand er wieder vor den verschlossenen Toren des Ordens und runzelte die Stirn.
Sir Vondran war in Varuna, dass wusste er.
Aber wo war Sir Lefar?
Der Bote hatte ihm bestätigt, dass sein Schreiben angekommen war und ihm auch einen mündlichen Termin mitgeteilt, aber zur angegebenen Zeit war niemand anzutreffen...
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 27 Aug 2007 09:52    Titel:
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Besuch bei Rittern III + IV : Sire Farion Lefar und Sire Ian Vondran

Was lange währt, wird endlich gut.
Es war eine alte Weisheit, die ihm nach dem Gespräch im Kopf umherspukte, doch wie es so oft der Fall bei solchen Dingen war, liess sich auch bei dieser der wahre Kern nicht verleugnen.
Es war schon eine ganze Weile her, seit er das Gelände des Ordens zuletzt betreten hatte und auch wenn es nun schon mehrere Monde her war, dass er den Orden verlassen hatte, so kam es ihm immernoch etwas seltsam vor, dort herumzuwandeln ohne die blaue Robe zu tragen.
Umsomehr erfreute es den Streiter, dass die Brüder noch immer Brüder im Geiste waren, vereint im bestreben, der Herrin zu dienen und gemeinsam für den Glaube einzutreten.
So kam es dann auch, dass das Gespäch recht kurz aber dafür umso offener war.
Die Fragen waren schnell gestellt und die ausführlichen Antworten von Nevyn schienen die Ritter und den Priester zufriedenzustellen.

Nun galt es noch, seine Eminenz zu informieren, dass der Auftrag erfüllt war.
Ruhig nahm der Streiter die wenigen Schritte in angriff, die ihn vom Orden über die Straße zum provisorischen Heim der Bruderschaft führten und lies sich dort am Schreibpult nieder:

Ein Schreiben an seine Eminenz van Sareth


Zuletzt bearbeitet von Nevyn Silberhand am 27 Aug 2007 09:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 04 Sep 2007 10:01    Titel:
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Die Folgen einer Jagd

Wer hätte gedacht, dass ein kleiner Ausflug solche Auswüchse nach sich ziehen würde.
Eigentlich sollte es nur eine einfache Schatzsuche werden, einige Kisten ausgraben, die Wächter besiegen und das Gold einstreichen.
Eigentlich ein leichtes, wenn man bedachte, dass sie zu acht waren.
Doch es kam etwas anders.
Sie waren in der Nähe der kleinen Burg des Clans der Bunjam und hatten soeben eine Kiste gehoben, als sie unter wüsten beschimpfungen und flüchen von einer der Tiefländerin aufgefordert wurden, sofort zu verschwinden.
Sicherlich war es möglich, dass sie auf deren Gebiet waren, da es keine Grenzmarkierungen gab, liess es sich nur schwer feststellen, dennoch schien das Gastrecht jener Clansangehöriger nicht sonderlich heilig.
Sie waren als Gäste der Akademie dort auf Lameriast und Nevyn war nicht von einem Besuchs-Verbot für die Angehörigen seiner Gemeinschaft bekannt.
Nach einigem hin und her wurde kurzerhand die Kiste geöffnet und die Wächter erschienen.
Als diese kurz darauf besiegt waren, wurde der Barbarin ein Teil der Beute gegeben, jedoch schien es sie nicht zufriedenzustellen.
Sie bestand darauf, dass die Bruderschaftler die Gegend verliessen, was diese auch taten, denn es gab dort nichts weiter von interesse.
Dennoch erhielt Nevyn kurz darauf ein Schreiben von Selina Talmar, die mit ihrem Gatten an der Suche teilgenommen hatte:
Ein Brief an Nevyn
Nun musste sich zeigen, was vielleicht noch dabei herauskam.
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 05 Sep 2007 09:47    Titel:
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Ritter der Ehre

Aufgeregt war er, seitdem er Nachricht von Ihrer Heiligkeit selbst erhalten hatte.
Seine Brüder erlebten dieser Tage einen vollkommen anderen Nevyn silberhand, einen, der andauernd
eilig hin und herwuselte, selten stillstand und manchmal gar unvermittelt Dinge von sich gab, die
jedweden Zusammenhang mit dem vorhergegangenen Gespräch vermissen liessen.
Und nun war es soweit.
Drei Brüder brachen nach Varuna auf, um die Heiligkeit Alyssa Arnis zum Kloster zu eskortieren,
zwei weitere begleiteten Nevyn direkt.
Jener war am heutigen Tage nur mit einer einfachen Robe, Hemd und Hose bekleidet und sein erster
Gang führte ihn in die Kapelle innerhalb der heiligen Mauern.
Vorher brachen Andargar und ihro Gnaden Victoria Mecandis auf, sich der Gruppe anzuschließen, die
sich vor Varuna traf.
In den Mauern der Kirche des Klosters schritt er langsam den Gang zum Altar entlang und verharrte.
Dann kniete er nieder, Bruder Esgaron und die Priesterschülerin Jiliana blieben jenseits der Tür.
Nach einigen gemurmelten Gebeten begann er langsam, sich etwas zu entspannen.
So verharrte er in dieser Pose, bis schließlich, einige Zeit später das Tor der Kirche geöffnet
wurde und die schweren Schritte gepanzerter Stiefel ihn dazu brachten den Kopf zu heben.
"Ihre Heiligkeit erwartet Euch, Herr Silberhand. Seid ihr bereit?" erklang die Stimme von Ritterin
Llastobhar hinter ihm.
Fast wieder der Alte, was Ruhe und Gelassenheit anging, erhob sich Nevyn und drehte sich um.
Sachte den Kopf neigend erwiderte er:"Der Herrin Segen, Lady Llastobhar. Ich bin so bereit, wie man
es in einer solchen Situation sein kann."
Sie würde den Satz so verstehen, wie es gemeint war, immerhin hatte auch sie jene Weihe bereits empfangen.
So trat er aus der Kirche heraus, an der Reihe seiner Glaubensbrüder vorbei, die sich zum Spalier
versammelt hatten.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Züge und ein weiteres Gewicht sank von seinen Schultern und
machte ihm den Weg leichter, indem es sich in wohlgefallen auflöste.
Es ging um die Ecke der Kirche und dort, direkt vor dem Baum des Lichtes, der in all seiner Schönheit
am heutigen Tage in Nevyns Augen noch heller strahlte als sonst, stand sie.
Ihre Heiligkeit, die Erzpriesterin des Lichten Pantheons.
Jene blinde, ältere Frau, die so viel stärker als jeder Krieger, so viel weiser als jeder Gelehrter war.
Und trotz ihrer Blindheit schien die Ankündigung Lady Sorchas dass Nevyn da wäre, überflüssig.
Langsam trat der Streiter auf die in weisse Roben gewandete Frau zu und liess sich auf ein Knie herab.
"Vor unseren weltlichen Herren beugen wir das Knie, und vor Temora beide!" hallte die Stimme in seinem
Kopf wider und jener Altar in der Höhle von damals blitzte vor seinen Augen auf.
Und langsam liess er sich auch auf das zweite Knie herab.
Was nun folgte, liess auch seine letzte Aufregung verblassen, denn ihm wurde eine Hand auf den Kopf gelegt.
Die Wärme, die er dabei empfand vertrieb die Verspannungen, die Muskeln lockerten sich und er kniete
deutlich entspannter, fast wie in Trance.
Die Fragen Ihrer Heiligkeit bejahte er.
"Ich möchte der Herrin dienen, mit Herz und Verstand. Meine Klinge soll in ihrem Namen geführt werden."
"Welcher der Tugenden fühlt Ihr Euch berufen?"
"Ich fühle mich allen Tugenden berufen. Doch würde ich die der Ehre als meine ureigenste wählen."
Die Heiligkeit lächelte sanft und wies ihn an, nun seinen Leib und seine Klinge der Göttin anzubieten, eine
Aufforderung, der er mit Freude nachkam.
Mit einem leichten Scharren glitt jene Klinge, die ihm nun schon so lange treue Dienste geleistet hatte aus
der ledernen Scheide und wurde auf den Boden vor ihm gelegt.
"Ich biete Dir meinen Leib und meine Klinge, Herrin."
Alyssa begann ein Gebet zu sprechen und mit einem Mal war die Szenerie in ein helles Licht getaucht.
Der Baum des Lichtes strahlte und dieses Licht wechselte erst auf den Stab über, den die Heiligkeit trug
und dann auf die am Boden liegende Klinge.
Jene begann zu glühen und sich in Lichtfunken aufzulösen, einige Sekunden schwirrte eine gleissende Korona
an jener Stelle, bevor das Licht wieder begann, eine feste Form anzunehmen.
Anstelle des alten Schwertes voller Scharten lag dort nun eine strahlende und perfekte Klinge.
"Denkt daran, dass ihr als Erwählter eine noch größere Last und Verantwortung tragt als ohnehin. Setzt diese
heilige Waffe weise ein."
Sachte nahm Nevyn das Schwert auf und strich über die Parierstange.
In seinen Adern rauschte das Blut und er konnte die Präsenz Temoras bei sich fast körperlich fühlen.
"Ich werde mein Bestes geben, jener Verantwortung gerecht zu werden oder bei dem Versuch sterben."
Denn er war einer Ihrer Ritter...
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 04 Okt 2007 15:31    Titel:
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Ritterkrankheit?

Ritterkrankheit...ein seltsamer Begriff, den Lady Darna benutzte, um das zu beschreiben, was derzeit
vor sich ging.
Die Weihe des Streiters lag schon eine Weile zurück und er war der festen Überzeugung, seitdem sein Verhalten
nicht geändert zu haben.
Aber seit jenem Tag hatte er kaum noch Zeit für sich selber!
Temora wusste, dass er sich gerne einmal für einen kurzen Moment zurückgezogen hätte, aber mittlerweile
konnte er nicht einmal mehr ungerüstet in die Taverne gehen, da ihm dort unter Garantie streitlustige
Templer des Brudermörders, Letharen oder sonstiges Kruppzeug über den Weg laufen würden.
Es schien fast so, als würde er dergleichen anziehen und wer ausser Temora wusste schon, ob das nicht
tatsächlich auch der Fall war...
Lady Darnas Beschreibung schien sich mehr und mehr zu bewahrheiten.
Nicht, dass es ihm nicht mehr als recht war, dass die Schwierigkeiten direkt zu ihm kamen, anstelle das
er sie hätte suchen müssen, nein.
Er genoss es fast ein wenig, den Feinden mit der Gewissheit gegenüber zu treten, dass Temora ihm den
Rücken stärkte und seine Brüder ihm selbigen freihielten.
Die Bruderschaft wuchs ohnehin beständig weiter und neben einigen Bewerbern, die sich leider als ungeeignet
erwiesen hatten, waren doch auch einige mit großem Potential dabei.
Nun kam es darauf an, die Ausbildung der einzelnen vorranzutreiben, darum würde sich der Ritter selber
kümmern und dafür einige der administrativen Aufgaben abgeben.
Wenn alles gutging, dann könnte er sogar bald offiziell einen Knappen annehmen und diesen ausbilden,
spätestens dann würde er etwas mehr Ruhe brauchen.
Und nun kam auch noch der Krieg hinzu!
Diese vermaledeiten, streitlustigen Waldweiber, was hatten die sich nur gedacht!
Nach einem ehrenhaften Duell so ein hirnverbrannte Schlägerei anzufangen...
Nun würden sie die Zeche für diese Anmaßung und das beleidigen der Göttin zu zahlen haben,
die Kriegsmühlen der Bruderschaft und deren Bündnispartner hatten begonnen zu mahlen.
Das Waffentraining wurde intensiviert, Rüstungen repariert, Pfeile gefertigt.
Der Weg zum Lager der Gefährtinnen war bekannt und geebnet, keine der anderen auf Lameriast ansässigen
Parteien würde sich einmischen, allerhöchstens würden sie sich dem Kriegszug anschließen.
Noch hatten die Frauen die Möglichkeit einen Rückzieher zu machen und die Forderungen zu erfüllen,
wenngleich Nevyn nicht glaubte, dass dies geschehen würde.


Zuletzt bearbeitet von Nevyn Silberhand am 04 Okt 2007 15:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 09 Nov 2007 12:16    Titel:
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Grabschändung am Klosterfriedhof
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 10 Nov 2007 12:03    Titel:
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Tod eines Hüters?
Am Abend des 08. Rabenmondes 250 war ein Treffen im Lager der Waldgeister angesetzt, zu dem auch Hochwürden
Mecandis geladen war.
Als Ritter der Herrin geleitet Nevyn sie bis zu dem Treffen, um sich danach wieder an den Rand des Waldes zurückzuziehen,
bereit, sie wieder zu eskortieren, wenn das Treffen geendet hatte.
Doch auf dem Weg zum Waldrand blitzte auf einmal ein Bild vor seinen Augen auf...ein goldenes Schwert auf grünem Grund.
Verwirrt schüttelte er den Kopf, doch kaum war er einige weitere Meter geritten, als ein erneutes Bild erschien,
diesmal ein hellgraues Schwert auf dunkelgrauem Grund.
Dann, als sich die Bäume langsam lichteten, stoppte sein Ross und wandte sich wieder dem dunklen Nebelwald zu.
Natürlich!
Der Schrein...er sollte zum Schrein!
Rasch blickte er zur untergehenden Sonne empor, dann in die Richtung, in die sein Pferd drängte.
Ja, die Richtung stimmte...
Darauhin liess er die Zügel fahren und Shiraf trabte ruhig wieder in den Wald hinein, vor ihnen offenbarte sich eine
Schneise im Nebel, ein kleiner Pfad, der sie sicher zum Ziel führte.
Lange war es her, seit er den Schrein zuletzt aufgesucht hatte und tief in seinem Herzen trug Nevyn die Hoffnung,
dass der Grund dieses Mal ein weniger schwerwiegender sei.
Ehrfürchtig schritt er über die polierten Marmorplatten, die ein hellgraues Schwert auf dunkelgrauem Grund formten
und trat ins Innere, sich dort auf die Knie herabsinken lassend.
Andächtig hielt der Ritter den Kopf gesenkt, wo er vor der Platte aus grünem Stein mit dem darin eingearbeiteten
goldenen Schwerte verharrte.
"Du hast mich zu Dir hier in diesem Schrein gerufen, Herrin?"
Hell leuteten die Kerzenleuchter im inneren, fast blendend schien ihr Schein, als ein leichtes Beben den
Boden erzittern liess, nicht stark genug, dass etwas beschädigt wurde und doch mehr als ausreichend, dass
sich die Nevyn die Nackenhaare sträubten.
Auf einmal erschien ihm die Welt seltsam entrückt, fast wie ein leichter Schwindel begannen sich die Konturen
um ihn herum zu verändern und zu verformen.
Es schälten sich Kerzen aus dem Nichts hervor, sieben an der Zahl, um ihn herum.
Eine jede trug das Symbol einer Tugend, doch wechselten sie ständig, sodass es keine feste Ordnung gab und
alle waren getaucht in ein rötlich schimmerndes Licht.
Die Szene war friedlich, fast schon beruhigend...als mit einem Mal ein anklagender Aufschrei erklang und
eine Kerze verlosch!
Eine Blutlache bildete sich unter ihr und eine weitere Kerze begann bedrohlich zu flackern.
"Nein!" hauchte der Ritter, als ihm eine der möglichen Bedeutungen durch den Kopf schoss. Und kurz darauf "Wer?"
Wen kannte er von den sieben, bei wem war er sich sicher, dass seine Botschaft schnell ans Ziel kommen würde?
Darna!
Er musste mit Darna sprechen, auch wenn seine Befürchtung ihm sagte, dass es sie tief treffen würde, sollte
sie zu dem selben Schluss kommen wie er...

Und so kam es, dass er das Anwesen der Freiherrin und Paladin der Herrin Darna von Elbenau aufsuchte und nach
einem Gespräch, in dessen Zuge Darna immer mehr wie ein Block Granit denn wie eine menschliche Person wirkte,
mit ihr zusammen gen Kloster ritt.
Dort, am heiligen Baum des Lichtes, liessen sie sich nieder.
Nach einigen Wortwechseln sprach Darna:"Demut ist das respektieren der eigenen Grenzen. Tapferkeit ist Vertrauen."
Und Nevyn antwortete:"In der Opferbereitschaft liegt der wahrhaft schwierigste Teil der Tugenden.
Den Weg der Herrin zu beschreiten, kann uns die größten Opfer abverlangen. Das waren Eure eigenen Worte."
Jene Worte schienen tief in Darna widerzuhallen, es schien einen kurzen Moment so, als würde ihr etwas
bewusst werden, von dessen Existenz sie schon lange wusste, es aber bislang immer von sich geschoben hatte.
"Ihr müsst die anderen kontaktieren, Lady Darna...wir müssen ganz sicher sein."
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 28 Nov 2007 11:26    Titel:
Antworten mit Zitat

Ein Hauch von Rosen- und Sandelholzduft
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 07 Dez 2007 11:00    Titel:
Antworten mit Zitat

Das Manöver
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Nevyn Silberhand





 Beitrag Verfasst am: 10 Dez 2007 12:21    Titel:
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Sarel's Einzug in Nileth'Azur
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