Nachrichten aus ganz Alathair

[Der Erzähler]

Mit den Schiffen aus aller Welt schwappen in mal mehr und mal weniger wilden Wogen immer wieder Nachrichten vom Festland nach Gerimor. Wer sich umhört, der wird sicher die ein oder andere interessante Neuigkeit aufschnappen... oder ist es doch nur der Seemannsgarn gelangweilter Matrosen? Klatsch und Tratsch der Waschweiber am Hafen?
Nun, das bleibt einem ganz selbst zu beurteilen...


Alatarien:

Eisenau: In der Nähe der Hauptstadt Bergmannsruh gab es einen Einsturz in einer der bedeutendsten Pyrianminen der Provinz Eisenau. Drei Dutzend alatarische Bergmänner sollen verschüttet worden sein und die Bergungsarbeiten sind in vollem Gange.


Seranyth: In Sinael finden in der kommenden Woche wieder die Hafen- und Markttage statt. Neben frischem Fisch werden auch Waren aus allen Provinzen des alatarischen Großreichs dort angeboten. Die ansässige Bruderschaft plant eine Heerschau um den Truppen der verfemten Provinz Schwarzwasser die Kampfkraft seiner Streiter zu demonstrieren.

Shevanor: Durch mildes Wetter im Wechselwind werden höhere Weintraubenernten als in den Jahren zuvor erwartet. Laut Schätzungen der dort heimischen Winzer soll der kommende Jahrgang durch die viele Sonne eine besonders feine Note erhalten.

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Alumenas:

Werlental/Greifenhain: Ein Überfall durch eine Banditengruppe auf eine große Handelskarawane auf den Straßen zwischen Werlental und Greifenhain wird in den nächsten Wochenläufen für leichte Warenengpässe auf Stoff- und Ledermärkten von Greifenhain sorgen. Die Regimente beider Herzogtümer arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung des Raubes.

Winterfall: Das milde, warme Frühlingsklima hat das Herzogtum Winterfall bisher nicht erreicht. Es wird berichtet, dass die Feuerholzvorräte bereits stark strapaziert sind und der Bedarf an wärmender Kleidung anhält. Die anliegenden Herzogtümer haben ihre Unterstützung zugesagt. Greifenhain kann jedoch, aufgrund jüngster Überfälle, nur mit Feuerholz dienen, da der eigene Bedarf an Stoff und Leder zunächst gedeckt werden muss.

Schwarzwasser: Die in Siebenwacht ansässige Söldnergruppe "Schwarze Sieben" gibt bekannt, dass neue Rekruten gesucht werden und man sich im kommenden Wochenlauf noch für Truppenübungen einschreiben kann.

Nharam: Ein Handelsschiff aus Alrynes hat eine auf Nharam nicht heimische Insektenspezies eingeschleppt, die sich rasant auf der Insel auszubreiten droht. Einige Weingüter klagen über starken Befall ihrer Reben. Es wird gemunkelt, dass die Insekten über geschmuggelte Kisten mit exotischem Obst nach Nharam gekommen sein sollen.

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Neutrale Lande:

In den losen Provinzen südlich des Alatarischen Großreiches wurde nahe der freien Stadt Braktys eine Gruppe Echsenmenschen gesichtet, die sich auffällig intelligent und organisiert verhalten. Das Militär von Braktys plant eine Kontaktaufnahme in den kommenden Tagen um die Sicherheit der umliegenden Dörfer zu gewährleisten. Angeblich steht man dem Kampf mit den Echsenmenschen genauso offen gegenüber, wie dem friedvollen Gespräch.

Im Schwalbenkunft findet wieder der Sommersonnenwendenjahrmarkt in der freien Stadt Krysta statt. Wie es schon lange Tradition ist, wird im gesamten letzte Wochenlauf des Mondes die Arbeit niedergelegt und die Sommersonnenwende gefeiert. Neben allerlei Speis- und Trank wird auch musikalisches, sowie theathralisches Schauspiel angeboten. Es wird mit der Uraufführung eines Theaterstücks geworben, das Alathair so noch nicht gesehen haben soll.

In den unbesetzten Provinzen nördlich von Drakon und Aschenfeld hat sich eine neue, starke Söldnertruppe unter dem selbsternannten "Barbarenkönig Trok" formiert. Beide Großreiche sollen laut Berichten ein nicht unerhebliches Interesse an der Kampfkraft der Söldnertruppe haben, um diese auf dem umkämpften Landstrich zwischen Drakon und Aschenfeld gegen die jeweilige Gegenseite einzusetzen.
Laut Trok will man dem Angebot entsprechen, das am meisten Gold und Fleisch verspricht.

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[Der Erzähler]

Und pünktlich mit den ersten Schiffen der Fischer, die das Wochenende langsam einläuten wollten und den größeren Handelskoggen, die sich dem Eiland Gerimor näherte, plätscherten auch die Nachrichten herein - manch eine davon konnte mit einem Lächeln und andere mit einem Schauder überbracht werden. Zumindest aber war sicher, dass auch außerhalb der geschichtsträchtigen Insel die Zeit nicht stillstehen wollte.


Alatarien:

Drakon: Seit bald vierzehn Tagen gilt die Truppe um Hauptmann Valerion Akardhin als vermisst. Sie befanden sich zuletzt im Norden nahe der Grenze zum wilden Gebiet, welches sich in den Händen der Rhônen befindet. Dieses Wildvolk galt bisher aber als durchweg kooperativ und wurde als nicht gefährlich eingestuft, weshalb derzeit von einem Attentat durch Feindeshand ausgegangen wird. Der Hauptmann gilt in Drakon als Veteran der Grenzschlacht und als Held selbiger, es ist undenkbar, dass er mit der Truppe eine Desertion gewagt haben könnte.


Buidheann: Die Festivitäten zum "Samhradh Glas", dem grünen Sommer sind bereits in vollem Gange, da sich dieses Jahr auch das Jubiläum zur Wiedervereinigung Cridhes mit dem schönen, immergrünen Fest überschneidet, werden neben Ahad Brios Glanadh auch noch weitere, wichtige Vertreter der großen Häuser Buidheanns zur Feier erwartet. Auch in diesem Jahr werden dabei die Flaggen jener im Sonnwendfeuer verbrannt, die sich bei der Aussicht auf Gold und Titel feige auf die Seite des Alumenischen Reiches gestellt hatten.


Cantir: Ein Mord in der cantirischen Stadt Fichtwind hat die Bevölkerung erschüttert. Laut Berichten kam es im vergangenen Wochenlauf in den Abendstunden zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen einem Schmied und einem Bauern in einer Taverne, wobei der Bauer den Tod fand. Aufgrund der Brutalität und des plötzlichen Gewaltausbruchs geht die Garde von einer Eifersuchtstat aus. Der Schmied befindet sich derzeit in Gewahrsam.


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Alumenas:

Alrynes/Eherntrutz Alumenas liebt Leinen! Der zeitlose Stoff ist im Moment ins Besondere beim Adel hoch im Kommen, da viele Stimmen des Hofes sich bereits im letzten Sommer einig waren, dass seine Majestät der König die Mode in einem Geniestreich erneuern konnte, als er in einem nahezu verwegenem Leinengewand (eine Kombination aus kleidsamer, fester Weste, locker sitzender Hose und elegantem Hemd aus den kunstfertigen Händen der Hofschneiderin Isadore Lavinia Bellenhort) das Sommernachtsbankett zu Ehren des Geburtstages seines Schwiegervaters eröffnete. Während viele Höflinge schwitzen musste, unterstrich der wunderbare Stoff die erfrischende Art seiner Majestät nahezu meisterlich. Der Flachsanbau ist nun für dieses Jahr abgeschlossen, doch wird zur Blüte in ein bis zwei Monden Alrynes im schönsten Blau erstrahlen.


Aschenfeld: Wieder einmal haben die Zuchtstuten des Landguts Wallmariden den Preis für die stattlichsten Schimmelfohlen des Alumenischen Reiches beim jährlichen Pferdemarkt zu Ruchin ergattern können. Man geht davon aus, dass die edlen, silberweißen Tiere allesamt dem Königshaus als Geschenk gemacht werden.


Schwarzwasser: Weiterhin wird um die Hilfe der Festnahme dreier ehemaliger Ritter seiner Majestät gebeten. Wer Hinweise über den Verbleib der abtrünnigen Drei:
- Sir Hrolwin von Kalkreuth und Harkenstätt
- Sir Lyzander vom Eldertann
- Sir Arelmar Brynden von der Westerley

hat, soll sich umgehend beim örtlichen Regiment, Miliz oder Lehensherrn melden, sie aber aufgrund der Gefahr nicht selber stellen. Allen Dreien wird Hochverrat und Verbrüderung mit dem Feinde vorgeworfen!


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Neutrale Lande:

Auch in diesem Jahr machen die Inselgruppen der Viwellen, zwischen Alrynes und Nharam gelegen, durch die Verbreitung exotischer (manche würden sagen abscheuliche) Rezepte auf sich aufmerksam. Besondere Aufschreie, mal begeistert und mal weniger, weckte dabei die Kreation Kalbsschnitzelchen zwischen Kirsch-Sahnecreme und ein suppenartiger Eintopf in welchem neben ganzen Knoblauchzehen und kleinen Fischlein auch noch Späternteäpfel eingekocht werden.


Leid und Tod droht den Landen nordwestlich Greifenhains, da sich dort an den Küsten gerade eine Pest breit macht, die den Tod der dort eifrig gehegten und gepflegten Graufleckenschweine mit sich bringt. Da diese stattlichen, vom wilden Schwein abstammenden Tiere, nicht nur das größte Handelsgut, sondern auch Hauptnahrungsquelle, was Fleisch betrifft, für jene Landstreifen ist, wäre eine weitere Ausdehnung dieser Pest verheerend.


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[Der Erzähler]

Mit der neuen Woche driftet neben all dem Strandgut und den immerwogenden Wellen auch wieder Kunde aus aller Welt gen Gerimor. Manche Nachrichten scheinen ein wenig älter aber die meisten doch sehr brandaktuell zu sein. Das Rad dreht sich weiter, Ereignisse haben Folgen und so manches Handeln offenbar auch Konsequenzen. Bei weitem nicht immer negativ...

Alatarien:

Eisenau: Die Bergungsarbeiten in der eingestürzten Eisenauer Mine sind abgeschlossen. Nachdem die meisten Bergleute nur leblos geborgen werden konnten wird der Pyrianerzabbau langsam wieder aufgenommen. Der zweiwöchige Stillstand der Mine wird sich laut Schätzungen nur gering auf die Exporte des alatarischen Reiches auswirken. Die wenigen Überlebenden gaben sehr konfuse und bisweilen widersprüchliche Berichte ab, dass die Untersuchungen hier jedoch noch kein Ende in Sicht haben. Man spricht hinter vorgehaltener Hand bereits von Sabotage.


Cantir: Anfang dieser Woche wurde der mörderische Schmied aus Fichtwind zum Tode durch das Richtschwert verurteilt. Während des Prozesses entstand zunehmend der Eindruck, dass der Wahnsinn vom Mörder Besitz ergriffen hatte. Nachdem er mehrfach wegen unaufgeforderter, wirr hervorgebrachter Wortmeldungen verwarnt wurde, verwies man ihn des Gerichtssaales. Das Urteil soll zum Anfang der kommenden Woche vollstreckt werden.


Drakon: Ein Späher aus dem Wildvolk hat die ersten Spuren der verschwundenen Truppe unter dem Befehl des Hauptmanns Valerion Akardhin gefunden und dieser Fund lässt nichts Gutes vermuten. Einzelheiten sind noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit gelangt, es scheint sich aber um mindestens einen Leichnam oder zumindest Teile eines Körpers zu handeln.


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Alumenas:

Nharam: Ein Heilkundiger aus Nharam soll ein Mittel gefunden haben, das gegen die eingeschleppte Insektenplage aus Alrynes hilft. Die ersten Versuche an befallenen Weinreben sollen gute Ergebnisse geliefert haben. Seine Herzogliche Hoheit Andurion III. von Nharam hat dem Heilkundigen die Erhebung in den Adelsstand in Aussicht gestellt, wenn er der Insektenplage Herr werden sollte, die mittlerweile den gesamtem Weinbestand von Nharam bedroht.


Winterfall: Im Herzogtum Winterfall kommt der Frühling zwar nur sehr langsam, doch glaubte man die gesamte Region erleichtert aufseufzen zu hören, als die erste Ladung einer gewaltigen Spende aus dem Göttereiland Gerimor, um genau zu sein, dem Herzogtum Lichtenthal, eintraf. Es werden nun auch weitere Wagenladungen mit Brennholz, Fellen und wärmender Winderkleidung aus den umliegenden Provinzen erwartet, die dem leuchtenden Beispiel an Edelmut folgen. Auch wird gesagt, dass in Lichtenthal bereits die zweite, große Lieferung bereits in untwerwegs wäre.


Eirensee: Das Land jubelt, denn Großherzog Gregor Weiland Konrad vom Greifenhain wird endlich vierzehn Jahre alt. Damit ist der junge Großherzog zwar nach wie vor noch aus rechtlicher Sicht noch nicht mündig genug, um die Regentschaft Eirensees anzutreten, doch darf er ab der feierlichen Zeremonie das Herzogtum in seinem Namen tragen. Die Festlichkeiten sind in vollem Gange, doch befürchtet man, dass es die ein oder andere, unangenehme Überraschung seitens der im Exil lebenden Durchlaucht Margarita Ekaterina von Eirensee geben könnte.


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Neutrale Lande:

Aus Braktys meldet man, dass die gesichtete Gruppe Echsenmenschen erfolgreich kontaktiert werden konnte. Entgegen der Beobachtungen handelte es sich nicht um wahre Echsenmenschen, sondern um eine Truppe an Schaustellern auf der Durchreise nach Krysta. Dort sei die Uraufführung eines Theaterstückes geplant, das das Leben in einer Echsenmenschengesellschaft humoristisch aufgreifen soll und man bereite sich bereits jetzt schon auf die eingenommenen Rollen vor.
Laut Baldowin Kruser, dem Söldneranführer der braktyschen Stadtgarde, ist die tiefe Verbundenheit der Schausteller mit der Theaterrolle fast schon sektenhaft angehaucht.


In den Verhandlungen mit dem 'Barbarenkönig Trok' und seiner Söldnertruppe konnte das Herzogtum Aschenfeld ein beeindruckendes Angebot unterbreiten. Für 15000 Kronen, 30 Schafe, 15 Kühe, zwei Wagenladungen Trockenfleisch und 50 Fässer Starkbier wollen die Söldner für die nächsten fünf Jahresläufe auf der Seite des Königreiches kämpfen. Der selbsternannte Barbarenkönig zeigte sich zufrieden.


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