FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Gewitter im Kopf
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Gewitter im Kopf
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Kelzon Tinen





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2024 18:12    Titel: Gewitter im Kopf
Antworten mit Zitat

Zusammen gekauert wie ein verängstigtes Beutetier, die Arme um mich geschlungen, am ganzen Leibe zitternd. Meine Augen geschlossen in völlige Dunkelheit gehüllt. Der Kopf im Schoß vergraben. Ich hatte alle Kerzen gelöscht und das Feuer im Ofen hatte ich nicht mehr geschürt, seit ich mich hier versteckte. Nur noch verkohlte Holzscheite zeugten von einem prasselnden Feuer. Es war eisig kalt in den steinernen Hallen unten in der Gruft, aber ich hatte große Angst vor dem Verräter in Gestalt eines Greifen, also vermied ich jegliche Lichtquelle. Ich wollte alleine sein, alleine mit mir in der Dunkelheit. Schon lange hatte ich furchtbare Angst, lange bevor der erste grässliche Schrei ertönte und die Präsenz des Verräters zu spüren war. Die Furcht hatte mich zerfressen, innerlich fühlte ich mich leer, als würden tausende von Parasiten sich mit meiner Lebenskraft die Bäuche vollschlagen. Die Furcht fing vor Jahren an langsam in mir zu keimen, wie ein zartes unschuldiges Pflänzchen, welches seinen Kopf emporstreckt um die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen, doch in meinem Fall begrüßte es nunmehr die Dunkelheit in der ich mich verkroch und es schien die Dunkelheit noch mehr zu lieben als das Licht.

Doch ich wusste nicht mal genau wovor ich mich eigentlich fürchtete. Mittlerweile zuckte ich sogar zusammen, wenn eine Tür zu laut geschlossen wurde. Es war so erniedrigend, aber ich konnte es nicht mehr steuern. Die Frage nach dem Warum schwirrte mir auch immer wieder wie eine lästige Stechmücke durch meine Gedanken. Ich konnte keine Antwort darauf finden, so sehr ich auch ins grübeln fiel, es wollte mir keine Antwort, oder Lösung einfallen. Verflucht nochmal, was war bloß nur mit mir geschehen? Wie konnte es nur so weit kommen? Wie konnte ich nur die Kontrolle über mich verlieren und zulassen dass meine Ängste mein Handeln bestimmten? Wie konnte ich mich nur vor mir selbst fürchten, sollten wir doch diejenigen sein, welche Furcht hinaus tragen, um Kra’thor von Furcht und Ängsten fett gefressene Seelen zu opfern. War ich nun vielleicht jene Seele welche geopfert… nein nein daran durfte ich nicht mal…

„Halt endlich dein verfluchtes Maul du elender Feigling.“ Ich riss die Augen auf, hob den Kopf an und schaute mich erschrocken um, konnte aber nichts entdecken außer der Dunkelheit die mich gänzlich ummantelte. War da wirklich eine Stimme? Hatte ich sie tatsächlich gehört, oder hatte ich mir das nur eingebildet. „Wer ist da?“ fragte ich mit zittriger Stimme. „Sieh dich nur an du Häufchen Elend. Sitzt hier und verkriechst dich wie ein geprügelter Köter. Deine Schwäche widert mich an. Du widerst mich an!“ Die Stimme klang wütend und unheilvoll kratzig und ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Ich schlang die Beine noch enger um mich und versuchte meinen Kopf noch tiefer in meinen Knien zu vergraben. „Wer bist du?“ hörte ich mich unsicher fragen. Es dauerte eine Weile, dann hörte ich sie wieder und ein stechender Schmerz in meinem Kopf lies mich zusammen zucken und ich vergrub den Kopf in meinen Händen. „Ich bin du und du bist ich… aber im Gegensatz zu dir, bin ich kein widerlicher Feigling“ Dann war plötzlich gespenstische Ruhe und der Schmerz ebbte ab und mein verzerrtes Gesicht entspannte sich etwas.
„Ich bin kein Feigling“ hörte ich mich wimmernd sagen. Das war natürlich eine Lüge. Wie so oft in den letzten Jahren belog ich mich selbst, um die Wahrheit zu verschleiern. Ich war ein Feigling, ich hatte die Kontrolle verloren und ich war zu schwach sie wieder an mich zu reißen. Ich hatte ja nicht mal eine Ahnung davon, wie ich das überhaupt selbst bewerkstelligen sollte. Ich brauchte Hilfe und zwar dringend. War die Stimme welche ich hörte die Antwort die ich suchte? Das würde ich noch herausfinden, doch dass musste noch warten. Wir hatten erst noch andere Aufgaben zu erledigen, welche weit wichtiger waren. Mairi würde meine, nein unsere Hilfe brauchen. Die Gezeichneten brauchten unsere Aufmerksamkeit und der Verräter musste im Auge behalten werden, also rissen wir uns verflucht nochmal zusammen! Wir rafften uns auf, ballten beide Hände zu Fäusten und ich sah uns wie wir grimmig in die Dunkelheit starrten und mit fester Stimme hörten ich uns sagen „Ich bin du und du bist kein schwächlicher Feigling!“


Zuletzt bearbeitet von Kelzon Tinen am 18 Feb 2024 12:42, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Gewitter im Kopf
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de