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Von Bastardkindern, Adelsbengeln und Falschen Entscheidungen
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Von Bastardkindern, Adelsbengeln und Falschen Entscheidungen
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2023 15:09    Titel: Von Bastardkindern, Adelsbengeln und Falschen Entscheidungen
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Am 02. Cirmias war Adalbert Anselm mit dem Schiff im Hafen von Bajard angekommen. Die Langen Haare des etwa 30 Lenze zählenden recht großen Mannes mit den Himmelblauen Augen wehten in der leichten Brise die über das Schiffsdeck wehte und er war froh schlussendlich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Er war beileibe nicht für die See geboren. Diese Ankunft sollte ein Neubeginn werden und er hoffte hier die Leiden hinter sich zu lassen und die schmerzlichen Erinnerungen mit der Zeit verblassen mögen. Doch beginnen wir von vorne.

Im Monat Schwalbenkunft des Jahres 235 war Anastasia die Gattin des Ritters Adelmar von Rosshaupt auf der Rückreise von ihrer Heimat dem Ritterlehen Felsenburg im Herzogtum Aschenfeld. Die beiden Ritterlehen nahezu die größten im Herzogtum grenzen direkt an einander und liegen im Nordöstlichen Teil des Herzogtums direkt an der Grenze zu Drakon welches sich um Feindesland handelt. Das Gebiet ist sehr umkämpft und es gibt nahezu dauerhaft Einfallversuche der verfluchten Alatarier. An diesem Tag begab es sich dass die die Dame von Rosshaupt einem kleinen feindlichen Trupp von Alatarischen Soldaten in die Hände fiel die sie schändeten und dann einfach im Gestrüpp liegen ließen. Wie durch ein Wunder überlebte die junge Frau den Angriff doch sollte sie sich in den folgenden Jahren noch mehrfach wünschen es wäre anders gewesen.

Es dauerte nur wenige Wochen da stellte sich heraus dass Anastasia ein Kind erwartete und da begann das Martyrium für die Mutter, und wenige Mondenläufe später für das neu geborene Kind. Natürlich wusste niemand zu sagen ob das Kind nun aus den Lenden des Ritters entsprang oder ein Bastard des Alatarischen Soldaten war. Der Ritter Adelmar weigerte sich das Kind als seines anzuerkennen, und überhaupt war er seiner Gattin seit diesem schicksalhaften Tag nicht mehr sonderlich zugetan. Nach langem Betteln und einigen harten Disputen jedoch gab er sein Einverständnis das Kind am Leben zu lassen unter der Voraussetzung dass es an die Frau des Lehensschmiedes gegeben wurde die keine Kinder gebären konnte. So wurde im Lenzing des Jahres 266 am 12. Tage ein Junge geboren der trotz seiner adligen Abstammung als Kind eines gewöhnlichen Schmieds erzogen wurde.

Die Jahre zogen ins Land und aus dem Baby wurde ein Kleinkind und es wurde mehr und mehr offensichtlich dass es sich bei dem Jungen um ein Kind des Ritters handeln musste. Zu ähnlich war er ihm in Aussehen und Statur. Groß gewachsen für sein Alter und von Weizenblondem Haar. Diese Erkenntnis erhöhte die Qual und das Leid der leiblichen Mutter um ein vielfaches. Doch niemand war bereit die Wahrheit auszusprechen und die beiden hatten kaum ein Jahr nach Adalberts Geburt einen weiteren Sohn bekommen der als Nachfolger Adelmars galt denn die Rittertitel in Aschenfeld unterliegen dem Erbrecht.

Doch eben dieser Junge Adelmar der Jüngere war ein Kind von üblem Charakter und sein liebstes Opfer war Adalbert der Schmiedejunge. Wann immer ihm danach war schubste er ihn herum und verprügelte ihn. Adalbert wehrte sich nie obgleich er ihm körperlich weit überlegen war in Größe und Kraft. Doch er wusste was ihm blühen würde wenn er den Sohn seines Lehnsherrn anfassen würde. Wenige Jahre später Adalbert war gerade 15 Jahre alt geworden und die Burgherrin Anastasia hatte sich einen Jahreslauf zuvor vor lauter Kummer aus einem Fenster zu Tode gestürzt verunglückte Adelmar der Jüngere auf einem Jagdausflug mit dem Pferd und starb.

Der Ritter hatte Furcht keinen Nachkommen mehr zu bekommen und so kam es dass er sich nach 15 Jahren entschied Adalbert reinen Wein einzuschenken und ihm die Wahrheit zu erzählen in der Hoffnung er würde eines Tages seinen Platz einnehmen. Doch so sollte es nicht kommen. Adalbert der gerade wieder ein Blaues Auge hatte das ihm Adelmar der Jüngere wenige Tage zu vor verpasst hatte stellte sich vor den Ritter und sagte dieses Blaue Auge hat dein Sohn und wie ich gerade erfuhr mein Bruder mir verpasst. Es ist nicht das erste aber wohl das letzte von vielen. Viele Jahre musste ich derlei über mich ergehen lassen und wurde gemieden von den Bewohnern der Burg . Warum das weiß ich jetzt dachten doch alle ich wäre ein Alatarischer Bastard.

Er streckte ihm seine kräftigen schwieligen Hände entgegen. Das sind die Hände eines Schmiedes und nicht die eines Ritters. Wir mögen das selbe Blut haben und doch bin ich nicht dein Sohn. Durch dein Handeln hast du dein Weib meine Mutter ins Unglück gestürzt und einen Sohn verloren den du ohnehin nicht wolltest. Ich denke es ist nur Gerecht dass dein Stammbaum mit dir verlischt. Er hatte damit gerechnet noch am selben Tag hingerichtet zu werden für die Frechheit die er sich erlaubt hatte doch als er in die Augen des Ritters seines Vaters sah wusste er er hatte einen gebrochenen Mann vor sich.

Ihm wurde geheißen das Lehen noch am selben Tag zu verlassen und sich mit einem Sendschreiben auf zu machen in die Hauptstadt Rochon wo er bei einem Schmied weiter in die Lehre gehen sollte. Und so verließ er nur zwei Stunden später mit nichts als einem Bündel ein paar Münzen und dem Sendschreiben die Burg Rosshaupt und sollte Zeit seines Lebens nicht mehr dorthin zurückkehren. Wenige Jahre später hörte er der Adelmar hätte seinem Leben an just derselben Stelle ein Ende gesetzt wie seine Gattin Jahre zuvor. Das Ritterlehen Rosshaupt wurde Felsenburg angegliedert und so endete das Geschlecht derer zur Rosshaupt zumindest offiziell. Sein neues Leben in Rochon gefiel im gut. Der Schmied Galenhad hatte eine große Familie mit sieben Kindern und er war ein herzensguter Mensch. Er lernte viele Dinge bei ihm doch eines war in seinem Hause nicht erlaubt. Das fertigen von Waffen.

Galenhad war selbst in jungen Jahren Soldat gewesen und hat viele Schrecken des Krieges miterlebt. Deshalb schmiedete er zwar Rüstungen und allerlei Kesselflickerwaren doch Waffen waren in seinem Haus tabu. Adalbert aber wollte unbedingt auch das fertigen von Waffen erlernen und so machte er sich auf eigene Faust daran es zu erlernen. Wann immer Galenhad unterwegs war schmiedete er also Waffen und schmolz sie danach direkt wieder ein. So ging das eine ganze Weile und niemand bemerkte etwas davon dass Adalbert regelmäßig die Regeln des Hauses umging. Bis eines schicksalhaften Tages ein schreckliches Unglück passierte.

Adalbert war gerade mit dem Schmieden einer Waffe fertig und wollte sie einschmelzen als er von Sarina der Nachbarstochter die in seinem Alter war abgelenkt wurde. Sie wollte mit ihm zum Markt und das wollte er sich nicht entgehen lassen. Sarina war sehr hübsch und so dachte er sich die Waffe könnte er auch noch später einschmelzen der Meister würde ohnehin erst am nächsten Tag zurück kehren. Die Jüngste Tochter Galenhads Elenia war gerade 8 Sommer alt und streunte am Nachmittag durch die Werkstatt auf der Suche nach etwas zu spielen. Sie fand die Waffe auf dem Amboss liegend und wollte sie sich ansehen. Spielerisch fuchtelte sie mit dem Langdolch umher und stolperte über eine am Boden liegende Materialkiste.

Sie stürzte und fiel direkt mit ihrem kleinen Herz in die Klinge . Innerhalb weniger Augenblicke hörte ihr Herz auf zu schlagen und ihre Augen blieben weit aufgerissen in der Stockstarre und das Glänzen wurde stumpf. Adalbert fand sie zwei Stunden später in ihrem Blut liegend und brach zusammen. Er hielt sie in den Armen weinte bittere Tränen und verfluchte sich selbst für seinen Ungehorsam und seinen Leichtsinn. Mit Schimpf und Schande wurde er vom Hof gejagt als Galenhad am nächsten Tag zurück kam und er konnte es ihm nicht verdenken.

Er schwor sich bei allem was ihm heilig war er würde in seinem Leben nie wieder gegen eine Regel verstossen selbst wenn sein eigenes Leben davon abhing. Einige Wochen reiste er durch das Herzogtum ohne Ziel und ohne Lebensmut. Er hatte keine Ahnung wohin er sollte er hatte kaum Münzen in seinem Beutel und nur einen Rucksack mit einigen Werkzeugen. An einem Abend in einer Wegherberge lauchte er einer Erzählung der Insel Gerimor wo es sich gut leben lassen soll und man wenn man fleißig ist und etwas kann ein gutes Auskommen hat. Und so machte er sich auf den Weg in die nächste Hafenstadt um mit dem Schiff nach Gerimor zu reisen und dort ein neues Leben zu beginnen fernab von Bastardkindern, Adelsbengeln und Falschen Entscheidungen……


Zuletzt bearbeitet von Adalbert Anselm am 19 Jul 2023 20:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2023 23:11    Titel:
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27. Cirmias 266

Adalbert schleppte sich völlig erschöpft in sein Haus in Berchgard nachdem er seine Stute noch gefüttert hatte. Seine Glieder schmerzten und er mühte sich aus aus seinen Ringrüstteilen aus Kupfer die ohnehin beinahe in Fetzen hingen. den Gladiatorenhelm warf er direkt in die Kiste mit Metallschrott um ihn am nächsten Tag einzuschmelzen. Sein Bolzenköcher war leer und er spürte schon die Blasen die sich an seinen Händen bildeten.

Wer hätte geglaubt dass ein Schmied der tagtäglich harte Arbeit verrichtet vom abfeuern einer Armbrust Blasen an den Händen bekommen würde, brummte er zu sich selbst.

Was für ein Tag. Welcher Wahnsinn hatte ihn eigentlich gestreift sich diesen Kristallwesen entgegen zu stellen. Temora war offenbar an seiner Seite gewesen sonst hätte er seinen Leichtsinn wohl kaum überlebt.

Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere gewesen. Er sass an seiner Werkbank und fertigte Schlüsselrohlinge. Das machte er jeden Tag eine Stunde etwa um sein Feingefühl zu schulen. Dafür gab es kaum etwas besseres als die filigrane Arbeit der Schlüsselherstellung. Zumindest kostenorientiert. Die Herstellung von Schmuckstücken wäre sicherlich die bessere Übung aber der Ausschuss der kaum ausblieb würde ihn viel zu viel kosten. Plötzlich bebte die Erde und er fiel , völlig unvorbereitet rückwärts von seinem Hocker weil er das Gleichgewicht verlor.

Irgendetwas schlimmes war geschehen dessen war er sich sicher. Und so legte er die einzige Rüstung an die er im Haus hatte. Eine selbst hergestellte Kupferrüstung kaum zwei Ringe hatten die selbe Größe und sie würde wohl nicht viel aushalten. Seine Fertigkeiten in der Herstellung von Wehrzeug war wirklich mehr als dürftig bisher aber das ließe sich jetzt auch nicht mehr ändern auf die Schnelle. Er nahm seine Armbrust und packte ein Bündel mit 200 Bolzen auf sein Pferd.

Dann machte er sich auf den Weg in Richtung Schwingenstein wo er den Ursprung des Bebens vermutete. In Schwingenstein angekommen waren schon einige Soldaten des Regiments im Kampf gegen Kristallwesen. Westlich von Schwingenstein hatte sich die Erde aufgetan und der Schlund spuckte Kristallwesen in großen Mengen aus.

Ihm wurde geheißen er solle zusammen mit der Rekrutin Sternlied die Bewohner von Schwingenstein zu den Waffen rufen, oder so sie dem kämpfen nicht mächtig sind schnellstmöglich nach Berchgard oder Adoran fliehen. Sie hatten beinahe alle Häuser abgelaufen als ein riesiges Kristallwesen das wie ein Skorpion aussah um eine Ecke kam und sie überraschte. Die Rekrutin wurde in vollem Lauf vom Hinterleib des Wesens getroffen und sank bewusstlos zu Boden.

Und so machte er in einem Anfall von Mut oder Wahnsinn ziemlich wahrscheinlich einer Mischung aus beidem das Wesen auf sich aufmerksam und lockte es von der Stelle weg an der die Rekrutin das Bewusstsein verloren hatte. Mehrmals wurde er auf von einer der Scheren des Ungetüms gestreift und um ein Haar hätte er mit seinem Leben bezahlt doch gelang es ihm tatsächlich wenn auch nur knapp und dank des beherzten Eingreifens eines Regimentssoldaten davon zu kommen.

Die Zahl der Verteidiger stieg zum Glück schnell an und so machte er sich auf den Weg in Berchgard und Adoran zum einen nach dem Rechten zu sehen und zum anderen Kämpfer zusammen zu trommeln und die Bürger zu warnen in den Städten und am besten in den Häusern zu bleiben.

Zurück vor Schwingenstein bot sich ihm ein schreckliches Bild. Immer mehr dieser schrecklichen Wesen strömten kaum aufzuhalten aus dem Schwarzen Riss der sicherlich zwei Schritt breit und über eine Länge von mehreren Hundert Schritt im Boden klaffte. Kaum einer der Kämpfer war noch unverletzt und viele machten den Eindruck als würden sie bereits mit ihren Kräften zu kämpfen zu haben.

Und so schloß er sich den kämpfenden an und feuerte immer wieder Bolzen mit seiner Armbrust auf die Kristallwesen. Das schwierigste war für einen ziemlich ungeübten Schützen wie ihn nicht versehentlich die eigenen Leute zu treffen, aber auch da waren ihm die Göttlichen Mächte des Lichtes erneut wohlgestimmt. Kein einziger seiner Bolzen traf das falsche Ziel allerdings musste er sich eingestehen trafen eine Großzahl seiner Bolzen überhaupt kein Ziel.

Er hatte den Rat ihrer Erlaucht Helisande ernst genommen sich im Fernkampf zu üben. Doch in so kurzer Zeit hatte er natürlich noch keinen sonderlich großen Fortschritt gemacht. Doch den ein oder anderen Treffen konnte er landen bis ihm nach einiger Zeit die Bolzen ausgegangen waren.


So sass er nun auf dem Hocker in seiner Werkstatt und begutachtete diverse blaue Flecken und blutige Striemen doch im großen und Ganzen war er glimpflich davon gekommen. Er trank gerade die letzte Flasche Schwarzbier und wünschte sich er hätte stärkeres im Hause um die pochenden Schmerzen seiner Glieder zu betäuben.

Mit den letzten verbliebenen Kräften schleppte er seinen Leib die Treppen hinauf und legte sich ins Bett wo ihn in kürzester Zeit die erlösende Leichtigkeit des Schlafes in die Arme schloss..........
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2023 15:34    Titel:
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28. Cirmias 266

Er war gerade eben nach Hause gekommen. Die Rüstung die er heute von ihrer Hochgeboren Amelie von Salberg bekommen hatte war an vielen Stellen schmutzig aber unversehrt. Er war immer noch verblüfft darüber wie großherzig die Menschen hier auf Gerimor waren. Aber er war dankbar und er würde sich mit der Zeit erkenntlich zeigen das schwor er sich.

Eine Riesige Kristallspinne hatte heute Schwingenstein angegriffen. Es war ein schwerer Kampf für alle Anwesenden selbst die geschicktesten Kämpfer kamen das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten. Mit vereinten Kräften war es dann schließlich nach einer schier endlos erscheinden Zeit gelungen dem Monstrum den Garaus zu machen.

Das war es jedoch nicht vornehmlich was ihn beschäftigte. Die eigentliche Frage war doch warum war er erneut dort hin geritten ? Es gab keinen Alarm und auch kein schweres Beben das als Omen hätte gedeutet werden können. Nichts dergleichen und doch hatte er während der Arbeit plötzlich das dringende Gefühl sich auf den Weg zu machen.

Er war über alle Maßen verwirrt über all das was um ihn herum passierte in den letzten Tagen und das was diese Vorkommnisse mit ihm machten. Er hatte sich immer geweigert auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen in die Fußstapfen seines Vaters der ihn nicht wollte zu treten. Er war nur ein Schmied das redete er sich immer wieder ein. Und in gewissem Maße stimmte das auch. Und doch hatten die Geschehnisse der letzten Tage etwas in ihm geweckt was er noch nicht benennen konnte.

Er fühlte den Drang sich den Kämpfern und Verteidigern anzuschließen ein Gefühl das ihm völlig neu war. Er war nie ein Feigling gewesen und doch hatte er auch nie den Drang verspürt zur Waffe zu greifen. Er legte die Rüstung ab wusch sich ausgiebig und gegab sich nach oben in sein Schlafgemach. Dort öffnete er eine kleine Kiste mit wenigen Gegenständen die einzigen die er auf die Insel mitbrachte. Das war alles was aus seinem „Alten“ Leben übrig war.

Bis auf einen Gegenstand eine feine Decke wie sie in adligen Kreisen für Kleinkinder benutzt werden mit einer Stickerei. Ein aufsteigender Grauschimmel Hengst in einem Kreis und darunter die Buchstaben AvR in verschnörkelten Lettern. Das war ein Teil seines Lebens wie es hätte sein sollen. Adalbert von Roßhaupt so wäre sein Name gewesen. Bis heute wusste er nicht wie beziehungsweise durch wen dieses Stück in seinen Besitz kam. Als er damals die Burg seiner Kindheit verließ an jenem Tag als er erfuhr dass sein Leben eine Lüge war hatte es ihm jemand unbemerkt in sein Bündel gesteckt mit einer Notiz auf der stand „Diese Decke hat deine Mutter gestickt sie hat dich immer geliebt wenngleich sie es dir nie zeigen konnte oder durfte“.

Er wusste selbst nicht warum er das Stück nicht weg geworfen hatte wie alles andere aus seiner Kindheit. Nicht das er es nicht versucht hätte aber er brachte es ein ums andere Mal nicht über sich. Zuletzt wollte er es auf der Überfahrt nach Gerimor ins Meer werfen. Aber auch dies gelang ihm nicht.
Er legte das Stück vorsichtig fast liebevoll zurück in die Kiste und schalt sich im selben Moment selbst für seine Gefühle. Dann legte er sich ins Bett und hoffte dass sein geschundener Körper am nächsten Tag weniger Schmerzen würde. Er fiel fast sofort in Schlaf der allerdings unruhig war und voller Träume.

„Er ritt auf seiner Stute wieder nach Schwingenstein nachdem er von einer Wache hörte dass sich der Riss wieder verlängert hatte und erneut Kristallwesen wie eine Heuschreckenplage daraus hervorströmten. Als er ankam fand er nur zwei Kämpfer vor einen Ritter in einer Rüstung aus einer Coeliumlegierung auf einem Grauschimmel der das Brandzeichen von Roßhaupt trug und eine Bogenschützin in weißes Leder gehüllt. Beide Personen hatten verhüllte Gesichter so dass er nicht sehen konnte um wen es sich handelte. Nach und nach fiel zuerst der Ritter und dann die Bogenschützin den Kristallwesen zum Opfer und plötzlich fand er sich allein umringt von diesen Wesen die auf ihn eindrangen. Es gab kein Entrinnen das war wohl sein Ende.

Mit allem Mut und aller Wut die er aufbringen konnte erwehrte er sich der Wesen doch selbt der kühnste Ritter hätte hier den Sieg nicht erringen können, und er war eben doch nur ein Schmied. Mehrere Treffer fühlte er heiß und brennend schmerzen in seinen Körper fahren ehe es ihm Schwarz vor Augen wurde. Seine Existenz wurde plötzlich leicht wie eine Feder als das Leid der Vergangenheit, die Last der Gegenwart und die Furcht der Zukunft von ihm abfielen. Plötzlich sah er das Gesicht seines Vaters vor sich nicht das des Schmiedes der ihn großgezogen hatte sondern das Gesicht seines leiblichen Vaters Adelmar von Roßhaupt. Es war als blickte ihr in einen Spiegel. Das Gesicht hatte einen traurigen Ausdruck und die Augen waren leer und stumpf in etwa so wie damals als sie sich zuletzt sahen.

„ Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen ! Hasse mich ruhig du hast allen Grund und jedes Recht dazu. Deine Hände mögen die eines Schmiedes sein wie du es sagtest aber vergiss niemals in deinem Körper fließt das Blut von Generationen von Kriegern. Schmied zu sein ist deine Wahl doch zu kämpfen für das Gute ist die Bestimmung deines Blutes“


so sprach die Stimme des Vaters zu ihm ehe das Bild verblasste und er schweißgebadet aus dem Schlaf hochschreckte.
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 31 Jul 2023 14:52    Titel:
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30. Cirmias in den Abendstunden

Den vierten Tag in Folge war er nun an der Verteidigung von Schwingenstein beteiligt gewesen. Wobei es nicht mehr nur um die Verteidigung von Schwingenstein ging denn mittlerweile war auch Kronwalden in Gefahr und wenn es so weiter ging bald das gesamte Herzogtum.

Der Riss ging mittlerweile sogar durch ein Gebirge und wenn es die Richtung beibehielt würde der Riss zum einen Kronwalden durchziehen aber auch den südlichen Teil des Herzogtums vom nördlichen abschneiden. Maidenschild war bereits durch den Riss zu Teilen abgespalten und die Befürchtung war vorhanden dass es dabei nicht bleiben würde.

Die Anzahl an Bolzen die er aufgrund seiner wenig geübten Fernkampfähigkeiten verbrauchte war immens und deshalb hatte er beschlossen sich auch in Nahkampfwaffen zu üben. Dafür war er vorhin noch nach Adoran mit der Kutsche gefahren und hatte bei Elibell-Änn Eichengold eine Übungspuppe und einige Übungswaffen bestellt. Man würde sehen welche Waffengattung ihm besser liegen würde.

Aufgrund seiner Größe und Kraft würde er es zu erst mit Wuchtwaffen versuchen und sehen wie es damit klappte. Einerseits fürchtete er sich ein wenig davor mit Nahkampfwaffen zu hantieren da es zwangsläufig darauf hinauslief dass er sich näher an die Kristallwesen oder was auch immer heranwagen musste. Aber andererseits war es vor zwei Tagen auch wirklich ungünstig als ihm die Bolzen ausgegangen waren und er keine andere Waffe bei sich hatte.

Und so würde ab dem nächsten Tag oder wann die Bestellung fertig war eine zusätzliche Aufgabe auf seiner Liste landen. Neben der täglichen Minenarbeit und der Feinschmiedearbeit würde neben den abendlichen Kampfeinsätzen nun auch noch eine Stunde täglich Waffenübungen absolviert werden.

In manchen Momenten fragte er sich ob er nicht gleich hätte in Roßhaupt bleiben sollen um das Erbe seines Vaters anzutreten. Denn genau das wovor er damals davon gelaufen war zumindest Teile davon standen nun auf seiner Tagesordnung.
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 01 Aug 2023 20:57    Titel:
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31. Cirmias 266

Er kam gerade von der Mine über und über mit Erzstaub und Schmutz bedeckt als er zweierlei Dinge vorfand. Die versprochenen Bolzen von Verdania waren geliefert worden und im Briefkasten fand er eine Nachricht von Fräulein Eichengold die ihm übermittelte, dass seine Bestellung abholbereit war.

Deshalb machte er sich direkt auf den Weg nach Adoran um die Sachen abzuholen. Die Wege wurden immer gefährlicher und man musste mittlerweile gut acht geben dass man nicht unversehends auf Kristallwesen traf.

Er hatte Glück und kam nach einiger Zeit mit der Bestellung zu Hause an. Er stellte die Übungspuppe direkt in seinem Obergeschoss auf und übte sich eine Stunde mit der bestellten Holzübungsaxt.

Am Späten Nachmittag sass er dann in seiner Werkstatt bei der Arbeit als das mittlerweile leider schon beinahe gewohnte Beben und Reißen durch das Erdreich fuhr . Aber dieses Mal war es unglaublich nah.

Fast schon einstudiert sprang er von seinem Hocker auf ließ er das Werkzeug auf den Tisch fallen und lief zu seinem Schrank um seine Arbeitskleidung gegen die Rüstung zu tauschen. Er packt die Armbrust füllte den Köcher mit Bolzen und machte sich auf den Weg .

Nachdem er das Osttor durchschritten hatte und nach links Richtung Kronwalden umschwenkte war er nur wenige Meter weit an der Kutschstation vorbei gelaufen als plötzlich eines dieser Kristallwesen wie aus dem Nichts auftauchte und ihn attackierte. Der Riss hatte sich immens verlängert und lief direkt am Anwesen der AKS vorbei.

Er machte kehrt und lief zurück um sein Pferd zu holen und ritt direkt nach Junkersteyn um die Menschen dort zu warnen. Mehrere Stunden währte der Kampf und am Ende wurde sowohl Kronwalden als auch die Akademie zu Kompass und Schwert evakuiert.

Nach dem harten Kampf machte sich ein Teil von Ihnen nach Junkersteyn auf und Adalbert begleitete sie auf Einladung ihrer Hochgeboren Freifrau Ekatharyna von Junkersteyn. Fräulein Fleure hatte in kurzer Zeit auf ihrem Hof Felle ausgelegt zum sitzen und Speis und Trank hergerichtet.

Adalbert genoss die Zeit dort. Zum einen war es eine willkommene Ablenkung, zum anderen fühlte er sich in Gesellschaft sehr wohl. Nach einigen Stunden machte er sich auf den Heimweg und legte sich völlig erschöpft in sein Bett.
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2023 14:46    Titel:
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1. Ashatar 266

Am frühen morgen quälte er sich aus dem Bett ... anders konnte man das nicht sagen. Sein Beine schmerzten und sein Körper war übersät mit blauen Flecken und kleineren Blessuren. Aber liegen bleiben konnte und wollte er auch nicht.

Nachdem er sich frisch gemacht hatte und ein Stück trockenes Brot gegessen hatte machte er sich zu erst daran seine übliche Stunde an der Übungspuppe zu verbringen. Er hatte wieder geträumt wie so oft in letzter Zeit doch am meisten nagte der Traum von vor 4 Tagen an ihm in dem ihm seine Eltern erschienen waren.

Lag es wirklich an seiner Blutlinie dass er sich jeden Tag erneut mit in die Bekämpfung der Kristallwesen warf ? Er glaubte nicht daran. Es war seine bürgerliche Pflicht das zu tun redete er sich selbst ein. Schließlich stand das sogar im Lichtenthaler Gesetzescodex unter §6 . "Bürger sind im Rahmen ihrer Möglichkeit verpflichtet dazu beizutragen Städte, Siedlungen und Herzogtum zu schützen. Weiter stand geschrieben dass ein jeder wehrfähige Bürger im Gefahrenfall durch den Adel oder das Regiment zu den Waffen gerufen werden könnte.

Also wie könnte er sich darüber hinwegsetzen wo er doch geschworen hatte nie wieder in seinem Leben gegen eine Regel zu verstoßen. Bei dem Gedanken versetzte es ihm einen Stich und für einige Momente wurden die Hiebe mit der Holzaxt auf die Puppe wuchtiger und sein Blut pulsierte schneller in seinen Adern. Vor seinem inneren Auge sah er die 8-Jährige Elenia wieder wie an jenem schicksalhaften Tag in ihrem eigenen Blute liegen. Beim spielen tödlich verunglückt mit seinem gegen jede Weisung heimlich geschmiedeten Schwert.

Vielleicht war es wirklich die Regelung des Lichtenthaler Gesetzes die ihn zu diesen Taten trieb, vielleicht aber auch unterbewusst der Drang Buße zu tun für seinen Ungehorsam und die schrecklichen Folgen. Aber was wusste er schon davon er war nur ein Schmied.........

Am Abend kam es wiederholt zu einem Beben vom Gefühl her aber nicht so stark wie die Tage zuvor. Er machte sich auf den Weg nach Junkersteyn um dort nach dem Rechten zu sehen aber dort schien alles verhältnismäßig ruhig zu sein. Doch als er in Richtung Kronwalden ritt wurde ihm klar wohin der Riss weiter gewandert war.

Der Riss war vom Gildengelände der AKS weiter aufgerissen bis hinunter an Ered Luin vorbei zum Meer. Der Landweg nach Süden war vollständig abgeschnitten. Einige schmale Punkte gab es an denen man auch ungeübt über den Riss springen konnte wenn keine Kristallwesen in der Nähe waren. So brachte er sein Pferd zurück nach Berchgard da es sich weigerte über den Riss zu springen aber schließlich war es auch kein Schlachtross.

Als er in Kronwalden ankam traf er zuerst auf ihre Hochwürden Amelie und Melia von Salberg die neben einem toten Pferd vor der Kapelle in Kronwalden standen. Das Regiment war schon nach Nordosten aufgebrochen weshalb er direkt folgte.

Sie kämpften einige Zeit am Riss im Nordosten zogen dann jedoch nach Westen zum Riss im Gebirge nahe der Parzellen. Eine Regimentssoldatin trug einen transportablen Altar mit sich der aufgebaut wurde und seine Hochwürden Berenguer von Salberg zelebrierte eine Messe. Alle Kämpfer standen in einem großen Kreis um ihn herum und schützten den Altar und seine Hochwürden vor den Kristallwesen die so schien es plötzlich wieder vermehrt aus dem Riss strömten.

Stunden später viel er zu Hause wieder einmal völlig erschöpft in sein Bett und hoffte in dieser Nacht von Träumen verschont zu bleiben........
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 04 Aug 2023 17:48    Titel:
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2. Ashatar 266

Die Hoffnung auf eine traumlose Nacht war vergebens. Doch hatte er sich mittlerweile fast daran gewöhnt.

In den frühen Morgenstunden machte er sich auf in die Mine in der Hoffnung dass es dort ruhig bleiben würde. In den Nachmittags- und Abendstunden traute er sich derzeit nicht in die Mine aus Angst ein weiteres Beben könnte irgendwann zu Einstürzen führen.

Der Tag verlief recht ereignislos am späten Nachmittag kam Samira auf ein Pläuschchen vorbei und um sich für die Coelium-Erze zu bedanken die er ihr in die Kiste gelegt hatte vor ihrem Haus. Sie war auf dem Weg nach Adoran um bei den Eichengolds eine Bestellung abzuholen und da sie fragte ob er etwas bräuchte bat er sie bei Elibell noch fünf weitere Übungsäxte zu bestellen.

Keine drei Stunden später kam sie zurück und hatte das bestellte sogar schon dabei. Eine Dame namens Florence Laskari kam auch noch in den Laden und bestellte je eine Kiste Teller und Einmachgläser. Der Auftrag kam ihm sehr gelegen so hatte er eine sinnvolle Beschäftigung die ihn zum einen vom grübeln über seine Träume ablenkte und zum anderen von seiner Angst die ihn von Tag zu mehr befiel.

Eigentlich so dachte er hatte er keinen Grund sich vor dem Tod zu fürchten. Er war allein hatte weder Frau noch Kind und auch keine Verwandten zumindest keine die ihn interessierten und anders herum war es ziemlich sicher genauso. Sich unter diesen Umständen in eine möglicherweise aussichtslose Schlacht zu werfen erforderte in seinen Augen keinen großen Mut. Dasselbe zu tun wenn man selbst Familie hatte um die man sich kümmern musste wie Sir Heinrik von Alsted allerdings viel mehr.

Er konnte es sich kaum vorstellen was es bedeutete aus mit so kleinen Kindern das Haus zu verlassen auf dem Weg in eine Schlacht aus der man möglicherweise nicht zurück kommen würde.

Natürlich gab es auch an diesem Abend wieder Beben und es wurde Alarm gegeben. Das Beben war wieder sehr nah allerdings etwas weiter entfernt als zwei Tage zuvor. Wenn ihn sein Gefühl nciht täuschte lag der Ursprung der schweren Erschütterung jedoch diesmal nördlich von Berchgard.

So schnell er konnte machte er sich fertig und verließ eilends seine Schmiede und wenige Minuten später Berchgard durch das Osttor und lief nach Norden in Richtung Junkersteyn. Nicht weit westlich der Wegherberge erlangte er dann Bestätigung für seine Vermutung. Nun hatte es auch den Norden erwischt.

Beim Wachturm war bereits reger Betrieb und kurze Zeit nach ihm erreichten auch Mitglieder der Excubitores den Schauplatz die sich aus ihrem Gildengebäude das direkt neben dem Riss lag zurück zogen. Wenig später kam auch das Adoraner Regiment welches vermutlich mit dem Schiff über Wulfgard gekommen war und das keinen Moment zu früh.

Kurze Zeit später brach im wahrsten Sinne das Chaos aus. Unmengen von Kristallwesen brachen aus dem Riss hervor und in kürzester Zeit war ein Kampfgetümmel im Gange in dem man schnell den Überblick verlieren konnte. Im Gegensatz zu den Tagen davor war es für die Fernkämpfer kaum möglich sich aus dem direkten Kampfbereich heraus zu halten denn die Wesen kamen von überall her.

Der Auftrag lautete die Monster solange aufzuhalten bis Junkersteyn evakuiert und auch die letzten Nach Wulfgard geflohen waren. Mehr wäre auch nciht möglich gewesen. Die Masse an Kristallwesen gänzlich zu vernichten war ein Ding der Unmöglichkeit und selbst die Verteidigung war kaum zu bewältigen. An keinem Tag zuvor hatte Adalbert mehr Verletzte gesehen , mehr Blut mehr Tote Soldaten , Wachen und auch selbst blutete er nach kurzer Zeit aus zahlreichen Wunden.

Doch schließlich ebbte der Angriff für eine Weile ab und es kam die erlösende Meldung dass Junkersteyn komplett geräumt war. So versorgten sie alle ihre Wunden und halfen den Verletzten die nicht aus eigener Kraft gehen konnten sich zurück zu ziehen. Sie hatten das Ziel Junkersteyn zu evakuieren erreicht und doch fühlte sich der Tag wie eine weitere bittere Niederlage an.

Alle bis auf die Berchgarder machten sich auf den Weg nach Sturmuove und viele davon anschließend mit dem Schiff weiter nach Adoran. Adelbert begab sich zurück nach Berchgard mit einigen anderen. Die Aussage von seiner Erlaucht Sir Heinrik war eindeutig. Berchgard muss standhalten.

Wer wusste schon ob sie morgen noch in der Lage wären irgendwo hin zu gehen. Zuhause angekommen wäre er liebend gerne zu Bett gegangen. Doch er hatte die Fertigstellung des Auftrages für den kommenden Abend zugesagt und so musste er dringend noch etwas arbeiten. Dass es am nächsten Tag keine Möglichkeit für Florence mehr geben würde die Bestellung abzuholen wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ..........
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 05 Aug 2023 14:29    Titel:
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3. Ashatar

Der erste fast ereignislose Tag seit einem Wochenlauf. Das lag aber in erster Linie daran das das neuerliche Beben dafür sorgte, dass Berchgard nun gänzlich eingekesselt war. Ein Verlassen der Stadt war nicht mehr möglich.

Am Frühen Abend begab sich Adalbert deshalb zum ersten mal seit er hier lebte in den Teekobel als dieser geöffnet hatte. Dort verbrachten sie einen Abend bei Bier und anderen Getränken.

Er lernte die Vogtin Gwenna Nordlicht kennen die erst an diesem Vormittag gerade noch rechtzeitig von Reisen zurückkam. Ein Herr namens Auenbacher tauchte plötzlich auf und übermittelte Nachricht von seiner Erlaucht Heinrik von Alsted der mitteilen ließ er würde sich im Laufe der Nacht nach Berchgard durchkämpfen.

Das war eine gute Nachricht wenngleich sie sich alle Sorgen machten da es immens gefährlich war. Aber schon wenige Zeit später öffnete sich die Tür zum Kobel und das erscheinen des Herzogs zerstreute die Sorgen augenblicklich.

Das Gefühl eingesperrt zu sein war unangenehm , aber insgeheim war er froh einen Tag nicht kämpfen zu müssen. .........


4. Ashatar

Er beschäftigte sich den ganzen Tag in der Schmiede da er zum Glück genug Erzvorräte angesammelt hatte. Am Nachmittag kam Amu Konak von der Akademie zu Kompass und Schwert zu ihm da er auch festsass und fragte ob er etwas zu tun hätte für ihn. Adalbert kannte Amu bisher nur vom sehen und Arbeit hatte er selbst nich wirklich.

Aber als Amu anbot ihm und Samira etwas beizubringen über Metalle und der gleichen war er sofort einverstanden. Er wusste von Sophie Rens dass Amu ein meisterlicher Schmied war von dem er sicherlich viel lernen konnte.
Und so begannen Amu ihnen in mehreren Lektionen die Vorzüge der einzelnen Metalle zu erläutern. Gegen welche Schadensart sie in Rüstungen vorzüge hatten und gegen welche Gegner besser gesagt welche Schadensarten Waffen aus den verschiedenen Metallen hatten.

Adalbert notierte sich alles was er ihm sagte denn die Menge an Wissen die er ihm vermittelte konnte er sich unmöglich auf einmal merken. Kurze Zeit später erhellte ein plötzliches Leuchten die Gegend um sie herum. Sie stürzten zur Tür hinaus und sahen in den Himmel und er in Richtung Schwingenstein. Ein gleißender Strahl aus Licht brach aus dem Kloster in Schwingenstein empor und sie hörten das Schreien eines Adlers gefolgt von einer wohlklingenden und doch ehrgebietenden Stimmte.

Eine Nachricht von Temora an die Bewohner Lichtenthals. Sie mögen standhalten und an sich selbst und die Göttin glauben . Sie würden siegreich sein und sollten sich bereit halten für die finale Schlacht am kommenden Tag.

Das war ein unglaubliches Erlebnis er hätte in seinen kühnsten Träumen nicht gewagt zu hoffen, jemals so etwas zu erleben. Lange Zeit blieben ihm nicht für seine Träumereien denn zum einen setzte Amu seine Lektionen fort, und zum anderen kam kurze Zeit später seine Erlaucht Sir Heinrik von Alsted mit Samuel Elies dem Lebensgefährten von Samira im Schlepptau und wies sie an alle mit Waffen und Rüstung auszustatten.

"Ab morgen gibt es keine Zivilisten mehr" waren seine Worte und genau so sollte es sein. "Dann kommen wir auch noch zu einer praktischen Lektion" sagte Amu lapidar. Und so machten sie sich auf den Weg in die Mine denn sie würden jede Menge Silber, Pyrian und Coeliumerze brauchen für das was sie vorhatten. Viel später kamen sie schmutzig und verschwitzt von der Mine zurück und Adalbert bekam eine praktische Lektion in der Herstellung von Legierungen und anschließend stellte Amu unter den interessierten Blicken von Adalbert für ihn , Samira und Samuel Rüstungen her die sie am nächsten Tag möglichst gut gegen die Kristallwesen schützen würden.

Es war schon kurz vor Mitternacht als sie endlich mit der Arbeit fertig waren und Amu mit einem Blick zum Fenster hinaus auf den Stand des Mondes sagte "Das anschließende betrinken verschieben wir besser" mit einem Grinsen im Gesicht.

Ein Tag der eigentlich nicht noch mehr Überraschungen vertragen konnte sollte man meinen. Doch dann machte Amu ein Angebot das Adalbert für kurze Zeit den Atem verschlug. Er frage ihn ob er bei ihm in die Lehre gehen wollte da er sich in naher Zukunft zur Ruhe setzten wollte. Was für eine Frage natürlich wollte er . Seine Fertigkeiten in der Feinschmiedekunst waren bereits sehr weit fortgeschritten und auch im Bergbau hatte er schon sehr viel gelernt bei seinem Lehrmeister in Aschenfeld. Doch in der Waffen- und Rüstschmiedekunst war er völlig unerfahren .

Er fühlte sich vom ersten Tag an wohl hier auf Gerimor aber in diesem Moment wusste er dass es die beste Entscheidung seines Lebens gewesen war hierher zu kommen.
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Adalbert Anselm





 Beitrag Verfasst am: 17 Aug 2023 01:13    Titel:
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16. Ashatar

Es war spät Abends als Adalbert endlich zur Ruhe kam und mit einem Krug Bier auf einer Holzkiste im leeren Zimmer sass welches in naher Zukunft eine Wohnstube werden sollte. Zehn Tage waren ins Land gezogen seit jenem Tag an dem ihm und allen Bewohnern Gerimors die Götter selbst zur Seite eilten um den Untergang der Insel und ihrer Bewohner zu vereiteln. Eluive die Sanfte und Gütige Schöpfermutter war wie eine Furie über das Nichts hergefallen und hatte somit ihre gesamte Schöpfung vor dem Ende bewahrt. Dann hatte sie sie alle in einen Schlaf versetzt um die Tiefen Wunden der Insel zu heilen welche durch die Risse entstanden waren.

Noch heute meinte er oft es wäre alles nur ein Traum gewesen und doch sah er aller Tage den Beweis dafür in der Art und Weise wie die Insel sich verändert hatte. Größer war sie geworden und weitläufiger ganze Landstriche waren entweder verschwunden oder an völlig anderen Orten als zuvor. Junkersteyn war nicht mehr länger Nordöstlich von Berchgard sondern beinahe auf gerader Linie östlich wo bis vor kurzem noch der Nebelwald und Ered Luin verortet waren die aber nun am nörlichsten Punkt der Insel zu finden waren.

Doch nicht nur die Kartografie der Insel hatte sich grundlegend geändert sondern auch sein eigenes Leben hatte sich völlig auf den Kopf gestellt durch die Vorkommnisse. Seit dem gestrigen Tag gehörte er zum Hausstand der Freiherrin von Junkersteyn als Hofschmied und Baumeister. Von Tharoan Mederic bekam er bereits vor zwei Wochenläufen das Angebot der Gilde der Excubitores beizutreten was nun durch die Billigung der Freiherrin ebenfalls kurz bevor stand.

Auch die Sappeure Lichtenthals würden ihn wohl in naher Zukunft als Mitglied willkommen heißen und die Ihre Erlaucht Helisande von Alsted Gräfin von Tiefenberg hatte ihn vor einigen Tagen über die Vogtin von Berchgard Gwenna Nordlicht mit dem Auftrag betraut die Mine von Berchgard auf Schäden zu prüfen und die Tunnel in den Nilzadan nach Gangbarkeit. Wahrlich hatte sich sein Leben völlig verändert und zum ersten Mal seit vielen Jahren zum Guten und nicht zum Schlechten.

Er hatte endlich wieder das Gefühl dazu zu gehören, gebraucht zu werden wie zuvor nur in Rochon bei Galenhad und seiner Familie bis zu jenem Tag an dem sich sein Leichtsinn gegen ihn wandte.

Seine Schmiede wurde langsam ansehnlich und auch einen Keller hatte er mittlerweile graben lassen. Nur das Obergeschoss war noch ziemlich verwaist und leer bist ein Bett die Übungpuppe und die Kiste auf der er gerade sass und in der er seine Habseligkeiten aufbewahrte. Doch Gut Ding will Weile haben sagte er sich . Zuerst musste die Werkstatt eingerichtet sein danach konnte er sich um die Wohnlichkeit kümmern.

Allzu lange wollte er aber nicht mehr warten ehe er sich nach Adoran zu Elibell-Änn Eichengold aufmachen würde um bei ihr die noch fehlenden Möbelstücke zu bestellen.

Offenbar hatte er nun doch endlich seinen Platz im Leben gefunden . Und mit diesem Gedanken und einem Lächeln im Gesicht legte er sich in sein Bett und schlief kurze Zeit später ein.
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