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Raubmord in den Gassen Varunas
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Crea Cranville





 Beitrag Verfasst am: 27 März 2005 21:05    Titel: Raubmord in den Gassen Varunas
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Nacht. Düstere Seitengasse. Bedrohliche, gespenstische Häuserwände. Dumpfer Laternenschein, pochendes Herz. Ich stehe in der schwarzumhüllten Gassenecke und sehe ihn. Widerlich, wie er aus der Taverne torkelt, sein fetter Wanst befleckt vom klebrigen Bier. Die Frau an seiner Seite: Leicht bekleidet, leicht beschwipst, leichtes Gewerbe. Sie hängt an seinem dicken Arm mit wässrigem Blick und ihr schillerndes, durchdringendes Kichern zeugt von Gier nach Gold und schlecht gespielter Lüsternheit.

Es ist nicht der erste Abend, kein spontanes Vorhaben. Schon länger beobachte ich diesen reichen, verwöhnten Händlersohn. Er wohnt im Reichenviertel Varunas, ein Ort den ich nur des Nachts aufsuche. Und es ist auch nicht meine erste Tat, wenn auch meine am gründlichsten geplante. Er muss sterben. Manche Menschen haben es nicht verdient zu leben, sie bringen keinen Nutzen für die Gesellschaft. Außerdem brauche ich das Gold, seit Tagen bekam ich nichts Festes zu essen und die wenigen Klunker vom Markt haben sich längst in billiges Brot und liegengebliebene, vom Metzger zu einem Spottpreis verkaufte Wurst aufgelöst. Der Metzger… auch er… Nein: Erst dieser Händlersohn. Ihm soll meine gegenwärtige Aufmerksamkeit gelten.

Die beiden schlendern in Richtung seines Hauses. Ich dachte mir schon, dass er diesen Abend Begleitung haben wird. Auch sie wird sterben, das Leben einer Prostituierten ist weniger Wert als der Kadaver einer dreckigen Kanalratte. Wie sie kichert… wird sie auch noch kichern mit durchbohrtem Herzen?
Ich schleiche ihnen hinterher. Sie müssen zwangsläufig durch die abgedunkelte Gerbergasse, aus der sie nicht wieder herauskommen werden. Alles bestens geplant, hoffentlich kommt nichts dazwischen.

Ich mache diese Arbeit gerne, sowohl das Töten unwürdiger Personen als auch die Abnahme deren Goldes. Ich helfe Gerimor mit meinen versteckten Taten, nur weiß Germior es nicht und sieht nur die Leichen. Die Garde fahndet nach mir. Wieso nach mir, da ich ihnen doch einen Gefallen erweise und dies nichtswürdige Gesindel zur Strecke bringe. Soll ich mir einen Spaß erlauben und mich bei der Garde einschleichen? Immer die aktuellsten Neuigkeiten über die Suche nach der brutalen Mörderin. Vielleicht später. Erst das Geschäft.

Sie biegen in die Gerbergasse ein, noch haben sie nichts bemerkt. Jetzt muss alles schnell gehen: Das Wurfmesser gezückt, so nahe wie möglich herangepirscht. In die Knie gehen. Schleichen.
„Ach, Süßer, ist es noch weit?“
„Gleich meine Liebe. Gleich. Der gute Wein wird dich entschädigen. Und das Bett.“
Lüstiges Kichern. Widerlich. Ihr letztes Kichern.
Ich bin nur noch wenige Meter von ihnen entfernt, zuerst muss er daran glauben. Das Wurfmesser liegt mir kühl in der Hand, hoffentlich bemerken sie den schneidenden Geruch des Giftes nicht. -Nächstes Mal ein anderes Gift.
So, jetzt ausholen, weit ausholen. Es muss durch seinen Rücken gehen, direkt ins Herz. Ein letzter Atemzug noch. Dies wird auch sein letzter Atemzug. Los!

Treffer! Er sackt zusammen, wort- und tonlos. Wie ein plumper Sack Reis. Schnell, ich muss mich in den Schatten stellen, nahe an die Hauswand.
Sie schaut an ihm herab, denkt womöglich es sei der Schnaps.
„Liebster, was ist mir dir?... Komm wieder hoch“

Parfümgeschwängerte Stimme, erklang das letzte Mal. Ich ziehe meinen scharfen, nachtschwarzen Dolch aus der Wildlederscheide und stürme lautlosen Schrittes auf sie zu. Einen Meter vor ihr schnellt ihr Kopf hoch und ihre Augen starren voller Schrecken in die meinen. In ihren Pupillen spiegelt sich der matte Glanz meines Dolches. Ihr Mund öffnet sich… doch nur noch ein Gurgeln ist zu hören. Dann sackt auch sie zusammen. Dumpf – Schwer – Tot.

Bis jetzt lief alles in Ordnung, eine saubere Tat. Doch wieso verdammt noch mal pocht mir das Herz wie ein wild gewordener Wasserfall? Daran MUSS ich arbeiten, ich hasse diese unkontrollierten Gefühle.

Er hat viel Gold bei sich, sie kaum etwas. Schnell eingesteckt, die Körper bleiben liegen. Sie werden erst morgen früh entdeckt und ich habe keine Spuren hinterlassen. Auch das Wurfmesser, abgeputzt, ist wieder in meinem Besitz. Jetzt rasch weg: Gute Beute – Saubere Tat – Die Gesellschaft erleichtert um nichtsnutzige Mitglieder.

Doch mein Herz rast. Verdammt.
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