FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Heimgerufen
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Heimgerufen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Melissa Leraund





 Beitrag Verfasst am: 06 Mai 2018 21:35    Titel: Heimgerufen
Antworten mit Zitat



Nach langem Wege heimwärts, der im Heimatlande erst begonnen zu haben schien, waren ihr einstweilen wohl die Bürgerrechte nach Gesetz und Recht und nach Erbringung aller Auflagen anerkannt worden, in den Steine in den auf irgendeine Art und Weise jedoch die Namen der bürgerlich Ansässigen ein- und ausgetragen wurden, hatte man ihren aus irgendeinem Grunde nicht schreiben können. Es sollte wohl helfen, meinte man, würde sie sich an das cabezianische Gouverneursamt richten, das sie aus dem dortigen austragen sollte, falls denn ihr Name ihm noch innewohnte und dies sollte schriftlich geschehen. Obwohl sie die Zusammenhänge all dessen nicht verstand und sich nur zu ungern zunächst diesem Unterfangen widmete, da sie sich in eine Abhängigkeit von fremdem Lande gebracht sah und das Lichte Reiche darin auch, tat sie es im Vertrauen das alles zu ihrem Guten sein würde, denn sie wollte ja ganz zuhause angenommen sein und alles tun was man ihr auftrug, wie es sich für sie selbst auch anfühlen mochte. Madrin wusste letztlich sie auf Andere, schönere Gedanken als derlei Sorgen zu bringen, aus seiner Seele strahlte ein Licht das sie stehts an das ihre erinnerte und sie heim rief, so hatte sie es bald vergessen und die Sonne brach wieder durch das sich auflösende Gewölk. An ihm erinnerte sie sich stehts das der Mensch im Glück und der Zuversicht sein Heim hatte und jedes Sorgen und Zweifeln ein Abschweifen in die Fremde war.

Alanna einstweilen war niedergekommen und hatte einen prächtigen, kleinen Sohn zur Welt gebracht der auf den Namen Mael Alexander hören sollte. Dank der großen Mutter war alles im Guten seinen Weg gegangen und Alanna hatte sich, trotz der Schwere der Geburt, rasch erholt. Wenige Tage später jedoch fand sie ihre Freundin wieder am Bajarder Feuer, wo sie auf einem der Stämme die es umringten, einsamst zu sitzen schien. Weil das Mädchen zu dieser späten Stunde, in Begleitung ihres Gefährten selbst von langer Jagd, durch das Dörfchen hindurch nurnoch den Weg heimwärts suchte und ausserdem sich der Gefahren des Ortes bewusst war, die sich dort zu jeder Zeit einfinden konnten, ging sie bloß im scheuen aber lieben Gruße vorüber. Womöglich, dachte sie da, war eben dieser Platz Grund für die drückende Düsternis ihrer Freundin Gedanken, die sie nicht mehr froh werden ließen. Alanna im Grunde herzlich gern habend, sah sie sich eben durch sie einstweilen angehalten sich den dräuenden Wolken die das Licht ihrer Freundin verbargen, ab und an zu entziehen um in sich selbst wieder ganz ins Glück zu kommen. Sie wollte die Dunkelheit niergendwohin weitertragen und musste daher, als einzige Möglichkeit das Lichte Anderer zu bewahren, sich selbst auch gut sein. Solange der Mensch sein eigenes Licht nicht gefunden hatte, suchte er, vielleicht wie Alanna am Bajarder Feuer, immer fremdes Licht und verirrte sich darob selbst oft in einer Dunkelheit, in der er es dann finden konnte. Lis hatte dieses dunkle Tal durchschritten und sich selbst gefunden, sie hatte sich für das Glück entschieden, wusste aber auch wieviel Kraft es gekostet hatte. Die große Mutter würde es geben das alles gut wurde.

Der Brückenbau in dessen wurde in gemeinschaftlicher Freude vorangetrieben und wärmte ihr die Seele mit glücklicherer Geselligkeit, derer sie so lange geharrt und auf die sie mit so großem Eifer hingefiebert hatte. Wer ihr begegnete war einfach, aufgeschlossen und freundlich und ein jeder brachte seine eigene Geschichte mit, die gerade im Falle einer jungen Frau Namens 'Oni' welcher dem letzten Brückenbau beigewohnt hatte, mehr als besonders und interessant erschien. So hatte ihr das Mädchen versprochen sich denn, weil sie des Lesens nicht mächtig war, auf die Suche nach ihr zu machen sobald vom Weiterbau die Rede war um ihr Tag und Stunde zu nennen. An diesem Abend hatten sie bis späthin am Feuer gesessen, um das herum nach langem Tagewerk frischer Eintopf und kühle Getränke verteilt worden waren, ohne das ihnen die Zeit hätte lang werden können. Erst als die Müdigkeit auch den kleinen Rest Zurückgebliebener überfallen hatte, war man gegangen um das eigene Bett aufzusuchen. Einstweilen das Mädchen und ihr Gefährte waren geblieben um nebst des anheimelnden Feuers unter den Sternen zu schlafen. Es gab wohl keinen Orte an dem das Mädchen sich sicherer und ihrer Selbst näher gefühlt haben würde, als in den Armen des Kriegers, dessen Weg der ihre war.

Sie war sehr glücklich und darin zuhause...


Zuletzt bearbeitet von Melissa Leraund am 16 Mai 2018 17:53, insgesamt 5-mal bearbeitet
 Nach oben »
Melissa Leraund





 Beitrag Verfasst am: 12 Mai 2018 18:57    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Liebe Maras
und die Würde des Menschen


Zu tiefer, ruhender Nacht erst betraten die kleinen Füße im leichten, leisen Schritte das recht baufällige Gebäude am Rande dicht gedrängter, von Efeu überwachsenem Steine und verwittertem Schieferdache, gebauter Hütten. Einen kleinen Ort unbefestigter Straßen, ausgetretener Pfade und wild wachsenden Grüns teilten sie sich, am anderen Ende der Stadt und des Hafens. Seinem Zustand zum Trotze wusste sein Innenleben aber der jungen Frau wiedererstandene Empfindungen von Heim und Behaglichkeit zu entlocken. So kam es das sie im Schritte inne gehalten hatten kaum das jenes leise Geräusch mit dem einstweilen das Türschloss sein Einrasten verkündete ganz verklungen war. Im selben Moment kam sie zu tiefer, innerer Ruhe in der sie dem freundlichen Empfang, durch die wohlmeinenden Einflüsterungen des Raumes, als lauschend wiederfand. Nachdem wenig später die angenehme Last eines kleinen Weidenkörbchen, bis oben hin mit frischem, buntem Grün angefüllt als habe göttlich mütterliche Liebe ihren Segen darüber ausgeschüttet, in die Küche gebracht war, zog sie ein aufgekommenes, leises Empfinden zu einer schweren Kommode hin die ihr Dasein an der westlichen Wand des Hauptraumes der kleinen Kate fristete. Weniger waren es die kleinen Hände als mehr das Herz das sein Werk tat, in solch selbstverständlicher Weise öffnete sie die oberste der schweren Schubladen. Im getanen Blick ihrer Augen floh den zarten, mädchenhaften Frauenkörper ein kurzes, aber fröhliches Schauern das seinen Ursprung als ein feines Kribbeln, wie vom sanften Flügelschlag kleiner Nachtfalter verursacht, in ihrem Bauch fand und Anstiftung zu einer zarten Woge freudvollen Aufbegehrens war das ihr als mildes Lachen durch die Schultern rann.

Während in Freude über diese inneren Regungen eine seltsame Anlehnungsbedürftigkeit aufkam, fuhren ihre Fingerspitzen in seelenvollem Nachsinnen und doch für den Augenblick frei von jeglicher Gedankenlast, über die darin gefundenen und sie zärtlich stimmenden Dienstbarkeiten die, unschwer zu erkennen, einem sehr viel größeren Menschen zugeordnet werden mussten. Darüber wurde sie der Tatsache gewahr das diesem Empfinden, so lockend es sein mochte, die bittere Süße von Medizin anhaftete. Wäre dies Sehnsucht so hätte sie sich schelten mögen, denn der Mensch dem all dies gehörte was ihr Herz in solch liebevolle Betrachtung zog, war in greifbarer Nähe. Wäre nur der Wille da, sie hätte gleich den Trost an seiner Seite suchen können dem ihr Herz gerade im milden Leid entgegenzustreben schien. Sie aber beide in solcher Weise herabzuwürdigen das sie ihn von einem freien, selbstbestimmten Wesen zum Objekte ihres Trostes machte um sich selbst als davon abhängig zu erleben, wollte sie nicht. Genau das war es ja, meinte sie, das den Menschen um die Freude bedingungsloser Liebe brachte. Mit der erlebten Abhängigkeit wurde die Liebe unfrei und je nach empfundener Größe musste die Liebe dadurch einen entweder langsamen oder aber schnelleren Tode sterben. Die Würde des Lebens, so hatte die große Mutter es eingerichtet, konnte nicht im Zwang gebrochen werden, ohne Leben selbst auf Dauer zu verunmöglichen. Nun, welcher Gedanke war es gewesen, der ihre Würde verletzt hatte?

Ihr Nachsinnen ließ sie an die Tatsache erinnern das sie, gerade als sie zur Türe hereingekommen war, die langen Tage in denen sie heilsamen Rückzug in göttlich mütterlichen Armen suchte, der Zeit wegen die sie darum nicht mit ihm verbringen konnte, bedauert hatte. Genau darin fand sie die Verletzung, denn wie sie darüber geurteilt hatte, so hatte sie bedauert sich des eigenen Wesen und seiner Bedürftigkeit nach Ruhe und Rückzug, angenommen zu haben. Nun schien es ihr ganz natürlich und in die richtigen Bahnen gebracht. Sie wussten das sie es schwer nötig hatte, nachdem ihre Liebe zum Menschen ihr Anlass gegeben hatte, hernieder zu steigen um die Ursache der Leiden zu verstehen die den Menschen zu selbstverletzendem Handeln verführte. Es waren die durch würdeloses Verhalten entstandenen kleinen und großen Verletzungen an der Würde des Kindes, die durch ausgebliebenes Erlangen von Verständnis, nicht zur Heilung hatten kommen können, die den erwachsenen Menschen zwanghaft zu würdelosem Verhalten anhielten. Wunden die keine Klärung erfahren hatten und daher immer neu Entzündlichkeiten hervorbrachten welche dem Menschen letztlich sogar ans Leben gehn konnten.

Zu dieser Erkenntnis gelangt, machte ihr Mitgefühl gerade vor jenen unter ihnen nicht mehr Halt welche dieses Leid immer neu zu durchleben gezwungen waren. Es befähigte sie zu urteilsfreier Annahme der Konsequenzen und machte sie frei in der Gestaltung ihres eigenen Handelns. Natürlich wollte sie möglichst Heilung erwirken, wenigstens aber nicht neue Verletzung die das Aufdecken von Beweggründen und dadurch das Aufdecken oft schwerer Wunden meinte. Wo ihre menschliche Unvollkommenheit bereits Urteilslosigkeit zuließ war sie dazu angehalten des Menschen Recht auf eigenes Handeln und Erleben anzuerkennen ebenso sehr wie das eigene. Mit seiner Würde ließ sie, auf diese Art, hatte sie feststellen müssen, auch der großen Mutter Würde unangetastet, denn es war ihre Schöpfung und ihre Weisheit als auch die Befähigung zu bedingungsloser Liebe waren für den menschlichen Verstand nicht greifbar. Einstweilen hielt sie, wieder mit kindlich begeisterungsfähigem Auge statt dessen nach den Möglichkeiten Ausschau die ihr, in seiner Rechtmäßigkeit unangestastete Umstände, offen zu legen vermochten um sich in der Art ihrer Entscheidungen und der daraus entstehenden Handlungen selbst zu erfahren. Sie suchte in Allem einen Weg über sich hinaus zu wachsen und die Umstände anders anzugehen als sie es bisher durch die eingeschränkte Sichtweise eines urteilswilligen Geistes hätte tun können. Die wiederum erwachsende Freude und Leichtigkeit die das Leben, ihr Leben, darin erfuhr wünschte sie sich auch für ihn und für einen jeden Menschen, weshalb sie bewahren wollte was auf so steinigem Pfade erlangt werden musste.

Lieber war sie der Wind unter seinem Gefieder, der ihn stehts in die gewünschte Richtung zu tragen vermochte, auf das ihm leicht gelang was sein Herz sich im natürlichen Streben nach Erfahrung und dem sich daraus ergebenden Wachstum sehnte. Der Mensch war dazu geneigt sich in seinen Entscheidungen auf Hören-Sagen mehr zu stützen als denn die eigene, urteilslose Wahrnehmung zu befragen die ihn auf Tatsachen hätte bauen lassen anstatt ihn damit aufzuhalten, es lange und mit Hilfe eines Verstandes dessen klaffende Lücken mit Meinen und Glauben, mit Vorstellungen angefüllt waren, zu bewerten. Wer bewertete hatte immer Angst durch Fehler einer schlechten Bewertung anheim zu fallen und dadurch auf Ablehnung zu stoßen - die Ablehnung des eigenen Verstandes, der auch über ihn selbst sein Urteil verhängte. Die dadurch im stehtigen Wachstum begriffene Angst führte dann zu immer größerer Handlungsunfähigkeit. Sie verstand jetzt durchaus des Menschen Suche nach äusserer Bestätigung, welche es ihm oft verunmöglichte die eigene Würde zu wahren. Gerade jener Mensch welcher in seinem natürlichen Sein die größte Ablehnung durch den urteilswilligen, beschränkten Verstand erlitten hatte, unternahm die größten Anstrengungen sich in der Erfüllung seiner Erwartungen hervor zu tun, weil er das eigene Herz vor neuer Verletzung durch ihn zu schützen versuchte.

Dabei war der Mensch so wunderschön in seiner natürlichen, ihm innewohnenden Ordnung der göttlichen Mutter, das er in Hinwendung zu ihr, alle Heilung in den ihren, ihm anvertrauten Gaben finden konnte. Sie hatte ihm das Sehnen nach sich Selbst ins Herz gelegt. Es war ihre mütterliche Liebe die dem Menschen, der sich von sich selbst und damit ihr abgewandt hatte, Leid zufügte um ihn sanft erst dann bestimmt auf den richtigen Weg zurück zu schubsen. Es war ihre mütterliche Liebe die ihn, gleich wie das Ergebnis aussehen mochte das sie schweigend hinnahm ohne es zu bewerten, sich selbst erfahren ließ, ihm alle Möglichkeit dazu offen gelegt habend. Es war ihre Liebe die ihn von der Erde nahm so die möglichen Wege aus dem Leid, die Abzweigungen glichen, sich dem Ende zuneigten um ihn nicht einem dauerhaften, leidvollen Dasein auszusetzen und die ihn immer neu versuchen ließen. Es war ihre Liebe der Lis sich zugewandt hatte und in der sie alle Heilung erfuhr und es war die Liebe des himmlischen Phanodain der sie mit Verständnis beschenkte. Beides machte sie frei zu sein wer sie selbst war und lehrte sie sowohl die eigene als auch die Würde anderer immer besser wahren zu können. Das Leben wurde immer schöner...


Zuletzt bearbeitet von Melissa Leraund am 16 Mai 2018 18:08, insgesamt 4-mal bearbeitet
 Nach oben »
Melissa Leraund





 Beitrag Verfasst am: 16 Mai 2018 16:07    Titel:
Antworten mit Zitat

Im Erwachen des Geistes
zur Erkenntnis seiner wahren Aufgabe
erkennt er die wahre Erscheinung seines Herzens
Indem er sich dieser Wahrheit zuwendet,
erfährt die Seele Heilung



Während all der Monate war sie ihrer Existenz nur auf eine dumpfe Art bewusst gewesen, gerade so als habe sie tiefsten Winter geschlafen, jetzt aber kehrte das Leben ein für allemahl in all der Farbenpracht mit ihren verlockend süßen Düften und der unbeschreiblichen Fülle an Form auf die den Menschen beseelende Weise in eben dieses, ihr Leben zurück. Nachdem das Mädchen begriffen hatte das ihre Überforderung dem mangelnden Verständnis ihres Geistes geschuldet gewesen war der angehalten von seiner Suche nach Sinn und Wahrheit in das eigene Dunkel erst hatte hinabsteigen müssen um zur Erkenntnis zu kommen, schienen dort in ihrem eigenen tiefsten Abgrunde nun wie kleine Pflänzchen Lichter entzündet. Zunächst hatte er sich aufgrund des Leides, das ihre Wahrnehmung sie hatte erfahren lassen, wie die harte Schale eines Samenkornes um ihr Herz gelegt um es in edler aber, nun war sie es im tiefen Vertrauen an die mütterliche Gottheit gewiss, unnötiger Absicht, vor Schaden zu beschützen. Hernach aber, in dieser Dunkelheit der Verpuppung, war in ihr etwas herangereift das sie das innere Licht des Menschen nannte. Vor ihm hatte die Schale sich nach und nach aus freiem Willen geöffnet und nun wuchs es heran und erklomm die Oberfläche ihres Bewusstseins um sie wieder zu begrünen und ihr blühendere Gestalt zu verleihen, das ihr eine Quelle der Kraft geschenkt worden schien, wie sie sich augenblicklich keine wohltuendere wünschen zu können meinte.

Ja, vielleicht weil ihr nur, da sie eben im Abwasch begriffen die ihr, wie manch andere Hausarbeit ein meditatives Nachsinnen war, kein anderes Beispiel eingegeben, erschien es ihr mit dem Menschen, wie mancher Weise den anschaulichen Vergleich gewagt hatte, ähnlich den Schmetterlingen. Sie durchliefen mehrere Geburten und jede für sich war, ganz der Notwendigkeit der Umstände entsprechend, schwerer oder leichter aber Lohn war ihnen, gleich wie groß der Aufwand, immer gewiss. Sie hatte eine der Hüllen der Unvollkommenheit in dem die Ursache von Unwissenheit stehts zum eigenen Schaden gereichte, der zum Bedürfnis nach Erkenntnis wurde abgestreift und war darin zu einer Art Freiheit gekommen wie sie ihr aus frühesten Kindertagen vertraut schien. Es war die Freiheit kindliche Neugier und kindliches Vertrauen empfinden zu können. Vor allem aber auf eine kindliche Art bedingungslos zu Lieben von der Mitgefühl, Demut und für sie, Anderes in seinem Werte unschätzbares, abhing mit welcher sie nun im wahrhaftigen Gefühl Derselben wieder in Vereinigung kam. Ihr Unverständnis hatte ihren Geist zur Suche angetrieben und nun meinte sie, war es wohl vielleicht einfach nötig in die Dunkelheit hinein zu gehen um eben dort ein Licht zu entzünden. Es erforderte angesichts des Unbekannten oft allerdings auch so großen Mut das er manchmal kaum zu erbringen war aufgrund durchlebter Verletzungen, die schwer auf der anderen Seite der Waagschale lasteten. Aber Eluive glich alles aus, Temora führte alles zu seiner Gerechtigkeit. Sie suchte keinen Schutz mehr, alles was kam, das kam und alles was ging, das durfte gehn.

Madrin einstweilen schien an einer leichten Verletzung des Kiefers zu leiden wie er ihr Abends zuvor mitgeteilt hatte und sie, die so voll überlaufenden Herzens seiner gewahr, gleich wo sie sich befand, als wäre er wahrhaftig wie sie es voller Unverständnis und Staunen im ersten Moment ihrer Begegnung empfunden hatte, Seele von ihrer Seele begegnete ihm dafür mit dankbarem Vertrauen. Es war als müsse man nur aufhören da draussen nach einem Herzen zu suchen um sich dem eigenen Herzen zuzuwenden, damit eben dieses wahre Herz auch im Aussen in Erscheinung trat. In dem Moment als ihr Geist sich aufgrund alles Erlebten, ihr zugewandt hatte, da war er plötzlich dagewesen und sie hatte ihn erkannt ohne ihn zu kennen. Darum aber auch hatte sie im übergroßen Wunsche ganz richtig zu gehen an seiner Behandlung, ehe sich ans Werk gemacht war, noch einmal in gewissenhafter Achtsamkeit all die klugen Bücher derer sie einstweilen eine ansehnliche kleine Sammlung hatte, befragt. Im Grunde war ihr das als befrage sie die göttliche Mutter selbst, so das sie es im Gefühl tiefer, freudvoller Dankbarkeit in ihrer Hinwendung an sie tun konnte, das sie ihr die Möglichkeit gab etwas für die Menschen zu erbringen die sie in ihr Herz geschrieben hatte. Jetzt wo sie darin zugange war einen Aufguss aus frischen Kräutern zuzubereiten stieg in ihr die überdeutliche Sehnsucht nach Alannas freundlich und vertraut empfundener Nähe auf und da wusste sie das es Zeit war nach der Heilung des Lebens auch wieder kleine Schritte ins Leben selbst zu tun. Jeder Atem musste auch wieder ausgestoßen werden, so musste auch jeder Rückzug wieder zu einem Auszug führen. Sie hatte wieder zu geben und wollte geben. So war es mit dem Menschen, zumindest mit ihr, wie mit den Jahreszeiten und der Phasen der erneuernden Reifung das sie sich dann und wann zurückzog um mit wieder großer Ruhe und Kraft sich zu zeigen.

Ab davon war ihr jedes Inwendig werden und Ruhen als verbrächte sie Zeit mit eben ihrer göttlichen Mutter welche ihr das Leben ja zum Geschenk gemacht hatte. Irgendwie schien es ihr dadurch möglich ihre Dankbarkeit besser zum Ausdruck zu bringen, meinte sie, als auf irgendeine andere Art, das sie das Leben, auch das eigene, in Achtsamkeit und Würde lebte. Gleich gegen wieviele Unholde, Dämonen und Drachen sie in eben diesem würden gekämpft haben wenn es seine Beweglichkeit denn einst womöglich verloren habe um sich im Tode der Erneuerung durch die bedingungslose Liebe der göttlichen Mutter anzuvertrauen, des Menschen einzige und schwerste Herausforderung waren doch immer die Bewegungen in seinem Inneren. An sich selbst wuchs der Mensch dessen Seele sie grundlegend vor Augen hatte wenn sie sich im Angesicht eines Anderen gegenüberstand, getrennt von seinem Verstand und seinem Herzen, wenn sie auch in gewisser Weise eins waren, da sie ihr Dasein ohne nicht haben würden, an der inneren Regung, angestoßen von der äusseren Regung. Sie war für das Leben und für den Menschen und seine Seele, die manchmal wie eingeklemmt zwischen Herz und Verstand wohnend, all dies tragen musste was an Leid und Wonne, sich zwischen diesen Beiden tat. Reichte das der Verstand die Sprache des Herzens fehlinterpretierte das er es nicht regnen ließ wenn es dürstete und nicht hinsah und ausschenkte wenn es überquoll. Die innere Harmonie, das Verständnis und also Mitgefühl für sich selbst erst, befähigte zu wahrhaftem Mitgefühl im Aussen.

Mit dem hochgewachsenen, stolzen und doch so inwendig liebevollen, weisen Krieger und ihr war es auch ein wenig wie zwischen Herz und Verstand und da war soviel Heilung. Wie der Verstand des Menschen so wollte er sie beschützen und schulte darob seine Fähigkeiten in jeder Hinsicht und wie das Herz versuchte sie ihm Wärme, Heilung und ein Quell der Schönheit, Leichtigkeit, Freude und unerschütterlichen Zuversicht zu sein. Lis wusste, umso mehr sie vom unerschöpflichen Quell der göttlichen Weisheit lernte, umso mehr sie in sich wuchs umso unerschöpflicher würde auch der Quell in ihr sein und daran würden sie beide und alle Menschen um sie herum eine Stärke haben. Darum wurde sie des wachsens nicht müde und lernte eifrig, zog sich zurück, wann ihr Herz um Rückzug bat und kam wieder wann immer es sich an der Frische des Frühlings erquickt hatte. Einen Teil dieses Willens schöpfte sie aus ihrer unbedingte Liebe zu ihm, während sie diese unbedingte Liebe vom Quell der göttlichen Mutter schöpfte, der ewigen göttlichen Liebe, die immer süß blieb. Darum, meinte sie, war es für sie womöglich so wichtig gewesen, sich einer Mutter anvertrauen zu können, in Frieden zu kommen und all die urteilsvollen Gedanken fallen zu lassen, denn wer seine Mutter nicht verstand, die Symbolhaft das Herz vertrat, meinte sie, wer ihr nicht vertraute, wie sollte der seinem Herzen vertrauen, wie sollte er je der darin wohnenden Liebe sein Vertrauen schenken.

Und nun darum wusste sie das sie, gleich wie oft sie noch an ein scheinbares Hinderniss stieß, im tiefsten Inneren, schon längst losgelassen hatte und jetzt ihren Geist anerkennen musste der ihr immer Gutes gewollt, dem es aber an Erfahrung und weisem Vorbilde gemangelt hatte. Er hatte trotz allen Widerstandes alles getan um sich darin zu erfahren dem Herz ein guter Gefährte zu sein und er war unermüdlich gewesen, das er sie so manche Nacht wach gehalten hatte. Er war wunderbar und dafür empfand ihr Herz die größte Liebe und Wertschätzung, das er dies alles für ihr Herz getan und erkannt hatte. Sie liebte ihren Vater und ihre Mutter, deren Seelen vor ihr aufgedeckt waren, nachdem dies alles durchstanden und verstanden war und sie liebte sie, von ganzem Herzen, bedingungslos. Jetzt musste sie nurnoch lernen ihrer Seele selbst eine gute Mutter und ein guter Vater zu sein und darin würde sie sich, das war die göttliche Gnade, Vorbild an der göttlich mütterlichen und der göttlich väterlichen Wesenheit nehmen und sich einstweilen ganz dem Schutze Temoras anvertrauen. Der Verstand verbarg das Herz so lange, bis er sich ihm anvertraut hatte, so lange schnitt er die Seele teilhaftig oder gänzlich vom Herzen ab und daran darb sie. An diesem Erkranken aber, würde er den Bedarf der Veränderung seines bisherigen Denkens erkennen. Durch diese Erneuerung wiederum, würde er anstatt im Aussen, die Liebe und Heilung in sich selbst suchen indem er sich dem eigenen Herzen zuwandte und dies war Heilung für die Seele.

Gab er also erst den Blick frei und fand wieder Möglichkeiten das Leben darin zu leben, ihm Ausdruck zu verleien, so empfing die Seele vom Leben eben Leben und darin vom eigenen, wahren Herzen Heilung. Dies machte den Menschen unabhängig und wie er in sich sein wahres Herz erkannte und anerkannte und sich ihm zuwandt, so trat es scheinbar auch im Aussen in Erscheinung. Vor dem Leben war Madrin, das wusste sie, denn es stieg ihr aus tiefstem Herzensgrunde als Gewissheit auf wie es im Aussen in Erscheinung trat, der einzig rechtmäßige Gefährte und doch war sie um ihn zu lieben, nicht gezwungen bei ihm zu sein. Tatsächlich hatte diese Form der Liebe sie frei gemacht und sie gelehrt, indem sie sich für sich selbst einsetzte nur konnte sie sich für ihn einsetzen. Indem sie ihre eigene Würde bewahrte nur, konnte sie seine Würde wahren. Indem sie ihre wahren Bedürfnisse erkannte, erkannte sie seine Bedürfnisse und je mehr sie von sich sah umso mehr sah sie von ihm. Das Leben war so voller Zauber, ungeahnter Dinge und Möglichkeiten. So ungeahnt leicht und schön. War sie etwa schon fast zuhause? Sie fühlte sich so.

Nur dem Menschen ist es durch seine Natur gegeben, die feinsten Veränderungen zu erfahren
und nacheinander und ständig Stufen zu durchlaufen, auf denen er sich
der seiner Art gemäßen Vollkommenheit nähern kann.


Friedrich Melchior Baron von Grimm (1723 - 1807)


Zuletzt bearbeitet von Melissa Leraund am 16 Mai 2018 17:48, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Melissa Leraund





 Beitrag Verfasst am: 17 Mai 2018 18:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Vom Guten des Stolperns
Weil Herz und Verstand eigentlich immer das Selbe wollen


Zwar mochte das Leben ihr einstweilen ungemein blühend erscheinen und sich wieder in einer Pracht unzähliger Möglichkeiten vor ihr geöffnet haben, sie stellte aber auch fest das Manches ihr doch verschlossen blieb wenn ihr eingefahrener Geist es verunmöglichte weil er sich dazu hinreissen ließ etwas zu erwarten. Augenblicklich damit beschäftigt die einzelnen Teile ihres Rüstwerks zu reinigen, auf ihrem Schoße lag ein kleines, nach ihren Maßen angefertigtes Kettenhemd, dachte sie darüber nach in welchem Moment des verstrichenen Tages, sie wahrhaftig sie selbst gewesen war und in welchen es ihr schwer viel sie selbst zu bleiben. Es waren Solche in denen ihr Geist die Spur wechselte und von "Alles darf sein, urteile nicht, nimm an was da ist" auf "Das darf nicht sein" umschwenkte, als wäre er über etwas gestolpert. Ihn dann davon zu überzeugen das es sehr wohl sein durfte, fiel ihr mitlerweile leicht, allerdings gerieht ihr Herz über seine starren, hochmütigen Gedanken während der Gelegenheit trotzdem aus seinem gesunden, ruhevollen Rythmus. Am vergangen Abend hatte die Hochgeborene von Thronwall für das Mädchen eine Art Wunder vollbracht, in dem sie vor ihren Augen eine Form von Magie wirkte, derer sie noch nie ansichtig geworden war und die alle Vorstellung von Grenzen des Möglichen als das entlarvte was sie waren - Vorstellungen - die Wahrheit, lag dahinter.

Madrin hatte ihr ein wunderbares Geschenk gemacht indem er sie mit einem neuen Langbogen überraschte. Einstweilen hatte sie ihre avarynschen Talente, in der Führung einer solchen Waffe, dank ihrer gemeinsamen Suche nach Herausforderungen, mit solch großer Begeisterung schulen dürfen, das sie sich auch in der Handhabung solcher Bögen beweisen konnte, die ihrem Träger größeres Verständnis und Einfühlungsvermögen abforderten. Der Bogen nun allerdings zählte zu den Artefakten und von daher war sein Herstellungsprozess, während dem ungemein seltene und kostbare Materialien zu tragen kamen, ein erheblicher Aufwand. Sie wusste wie wertvoll er war und wäre es aber auch nur eine Glasmurmel gewesen, sie hatte kein Geschenk erwartet und dies hatte die Freude und Rührung die es sie hatte empfinden lassen, noch größer gemacht. Ein Artefakt jedoch war, gleich ob es sich um eine Waffe, ein Schmuckstück, Stock oder Mantel handelte, erst dann tragbar wenn er - an dieser Stille musste sie sich eingestehen das sie nicht genau wusste was es war - man nannte es Bindung, wenn er also gebunden war. Auf gut Glück und also frei von jeder Erwartung, von jedem Vorwegnehmen des Kommenden, hatte sie sich auf Madrins Vorschlag eingehend, auf den Weg gemacht die Hochgeborene von Thronwall aufzusuchen und sie um die Gunst ihrer Fähigkeiten zu bitten indem sie eben dieses für sie vollbrachte.

Weil das Mädchen nicht vorausgesetzt hatte das man ihrer Bitte Gehör schenken würde und den Ausgang statt dessen offen gelassen, war sie auch gelassen gewesen und die Dankbarkeit das es sich ergab umso größer, wenn ihr Staunen über den Hergang auch alles übertraf das sie bezüglich des Wirkens von Magie je gesehen hatte und geradewegs eine neue Wahrheit das Mögliche betreffend aufgezeigt. Sie wünschte sich fast das es einen Zauber wie diesen gäbe der ihren Verstand in der Spur der Erkenntnis, welche sich für sie bereits hatte auftun können, hätte binden können. Diesem Gedanken noch eine Weile nachgehend musste sie aber einsehen dass das Leben dann wohl längst nicht mehr mit so vielen Herausforderungen verbunden gewesen wäre, wenn Wachstum und dadurch Leben selbst überhaupt noch eine Option dargestellt hätten. Da erkannte sie wie wenig Nachsicht sie zuweilen, sich selbst betreffend an den Tag legte. Hatte sie sich irgendein Ziel gesteckt, musste es im festgelegten Zeitraum, zumindest aber so schnell wie möglich, und überhaupt als Solches auch Umsetzung finden. Handelte es sich beispielsweise um eine größere Bestellung von Tränken und sie wollte, das hieß, ihr Verstand meinte, sie müsse am selben Tage noch fertig werden, so arbeitete sie nötigenfalls bis in tiefste, dunkelste Nacht hinein ohne ausreichende Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Körpers zu nehmen. Fehlte ihr am nächsten Tage schließlich eben die Ruhe erholsamen Schlafes, dann wurde Jener zu oft durch Getränke wie Kaffee genötigt mehr zu tun als er eigentlich in der Lage war.

Sicher war dies auch ein Grund für zeitweilig auftretende Phasen großer Erschöpfung die den Wunsch nach Rückzug, den sie an sich wie die Phasen des Mondes aber immernoch als natürlich empfand, beschleunigten. Sie rang sich mehr ab, erwartete mehr von sich als sie zuweilen zu leisten in der Lage war und also mehr als getan werden musste und sollte, was hieß das etwas in ihrem Geiste irgendwann in ihrem Leben gelernt hatte zu fordern und zwar über ein gesundes Maß hinaus zu fordern. Weil sie diesen blinden Fleck nun aufdecken wollte, suchte sie nach der Ursache dieses Forderns und stieß auf den inneren Drang nach Ganzheit, nach Perfektion die kein Mensch der sich noch in seiner Entwicklung befand, irgendwie hätte zustande bringen können selbst wenn daran etwas Gutes gewesen wäre. Perfektion bedeutete Urteil und also bedeutete es das sie noch immer urteilte, über sich selbst urteilte. Ihr Geist meinte an manchen Stellen zu wissen wie Dinge zu sein hatten wo es sich in Wahrheit anders mit ihnen verhielt. Manche Dinge durften sein und andere nicht und nun wenn die einen Dinge nicht möglich waren, nicht sein durften, dann waren auch andere Dinge nicht möglich. War es zum Beispiel nicht möglich durch Achtsamkeit der eigenen Bedürfnisse in der Arbeit dann zu enden wenn der Körper den ihm zustehenden Schlaf einforderte, so war es auch nicht möglich den nächsten Tag ausgeruht anzugehen. Zwang man ihn dennoch, indem man ihn irgendwie antrieb, rächte es sich eben früher oder später.

Sie nahm sich also vor achtsamer zu werden und größere Nachsicht mit sich zu haben indem sie sich und ihren Bedürfnissen mehr Zeit einräumte und sich nicht mehr abforderte was zu leisten nur dann möglich war, wenn man gegen die eigene Gesundheit arbeitete. Sie wollte sich von allen Erwartungen distanzieren die das Leben nicht aufregender und bunter sondern vielmehr eintöniger und lebloser machten - die es in eine Starre zwangen die ihm nicht gerecht wurde. Verlangte sie dem Leben mehr ab als es gegenwärtig zu geben in der Lage war, wollte sie mehr als gerade da war, so blieb am Schluss weniger, weil immer genau richtig viel da war. Mochte sein ihr Geist würde sich noch ab und an in alten Denkstrukturen verfangen wie in zurückgebliebenen Stolperfallen die irgendwann einmal übernommen worden waren, sie würde Geduld mit ihm haben und eine nach der anderen aufdecken - nicht weil sie musste, sondern weil sie wollte, weil es ihr als eine erstrebenswerte Herausforderung erschien. Auch Stolpern also war in Ordnung, auch das Zurückfallen war Vorankommen denn wie sonst sollten ihr die Dinge bewusst werden. Sie hatte Zeit, viel Zeit denn Zeit war Leben und Leben wohnte im Herzen und es war eine edle Herausforderung sich dem eigenen Wachsen anzunehmen, Herausforderungen durften Spaß machen. Alles was sie dafür tun musste war ihr Herz zu erforschen, sich in jedem Augenblick jener Dinge üben bewusst zu bleiben die sie wollte und die sie nicht wollte um veraltetes Verhalten abzustreifen wie eben der Schmetterling den Kokon. Anders war wachsen und erwachsen nicht möglich und wenn sie es nur vom richtigen Blickwinkel im Auge behalten konnte würde es ihr auch weiterhin Freude machen immerhin wusste sie jetzt wieviel größer alles war als sie gedacht hatte, wieviele Möglichkeiten mehr es gab zu leben und zu sein und zu werden.

Das sie nun wieder einmal mehr begriffen hatte, als erwartet, denn Freude und empfundene Notwendigkeit hatten sie zur Nachdenklichkeit angehalten, war auch eine schöne Überraschung meinte das Mädchen und spürte angesichts des Gedankens das Lächeln das sich vom Herzen einen Weg in die Seele suchte um von dort in den Verstand und dadurch auch ins Bewusstsein zu finden. Ja, zu stolpern war gut, denn es bedeutete das man sich fortbewegte. Erst wenn ihr dergleichen nicht mehr geschah, durfte sie sich Sorgen machen. Solange sie aber noch stolperte, wusste sie das sie auf dem Weg war, in Bewegung war, sich veränderte, wuchs. Jetzt erkannte sie auch darin das Gute und die göttliche Weisheit an und fand das Stolpern eine Angelegenheit war in der alle Möglichkeit zu wachsen lagen und sie hatte diese, gerade eben, genutzt. Mehrnoch begriff sie, das die Tatsache allein das Möglichkeiten gegeben waren und wurden, nicht ausreichte. In der Lage zu sein sie auch zu sehen und zu nutzen schien ihr fast noch wichtiger. Jede kleine Möglichkeit, einmal mehr stolz auf sich sein zu können, einmal mehr die vom Herzen gewünschte Abzweigung genommen zu haben, auf das es in Frieden mit dem Geist war und vielleicht sogar in großer Freude, wahrnehmen, das wollte sie und jede Gelegenheit dazu auch als solche begreifen. Sich irgendwelchen Formen von Unzufriedenheit durch erdachte und unnötige Enttäuschungen hinzugeben, durch das Stellen unnützer Erwartungen an das Leben, das es besser wusste, um sich dann über sich selbst zu ärgern weil sie zu langsam gewesen, anderes reagiert hatte als gewünscht oder irgendetwas nicht bedacht hatte, und damit ihr Umfeld mit der Missempfindung ihres Herzens zu konfrontieren war nicht was sie wollte.

Ihrem Herzen machte es keinen Spaß in dieser Weise von ihrem Verstand geärgert zu werden und ihm machte es keinen Spaß das Herz zu ärgern. Wie Madrin und sie dann und wann lange daran scheiterten sich zu erklären was sie wollten und meinten, um am Ende festzustellen das es das Selbe war. Da lachte das Mädchen, es war eigentlich alles so einfach auch wenn es manchmal schwierig schien. Wenn Madrin laut fluchend, weil etwas anders als erwartet gekommen war, durch die Gegend lief dann war es ihr leicht heiter zu lachen weil sie ihn auch dann aus irgendeinem Grund schön fand, geschah es aber ihr, so konnte sie diese Schönheit nicht sehn. Sie sollte es lernen, lernen über die naiven Vorstellungen des Geistes einfach zu lachen und sie schön zu finden, weil es bedeutete das sie noch wachsen konnte. Sie wollte sich auch über jedes Missgeschick freuen können weil es auch ein Geschenk war und sobald ausgepackt, auch als solches von ihr erkannt und anerkannt werden konnte. Im Grunde wollten Herz und Verstand das Selbe und Wachsen bedeutete den Weg zu finden es zu erreichen. Dabei sollte dieser Weg von ihr auf eine Art gegangen werden die dem Leben gerecht wurde und also Freude machte, denn Freude ließ einem die Dinge leichter von der Hand gehn und ärgerte sie sich doch, nun dann war das auch für ihr Weiterkommen erforderlich.

Nichts schmerzt so sehr wie fehlgeschlagene Erwartungen,
aber gewiß wird auch durch nichts ein zum Nachdenken fähiger Geist so lebhaft wie durch sie erweckt,
die Natur der Dinge und seine eigene Handlungsweise zu erforschen,
um die Quelle seiner irrigen Voraussetzungen zu entdecken und
womöglich künftig richtiger zu ahnen.

Benjamin Franklin (1706 - 1790)


Zuletzt bearbeitet von Melissa Leraund am 17 Mai 2018 20:56, insgesamt 7-mal bearbeitet
 Nach oben »
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Heimgerufen
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de