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Eine Ahnung vom Neubeginn und ein Ginsterstrauch vor der Tür
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Eine Ahnung vom Neubeginn und ein Ginsterstrauch vor der Tür
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 14 März 2023 19:37    Titel: Eine Ahnung vom Neubeginn und ein Ginsterstrauch vor der Tür
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Vom Erinnern


Die Thyren waren ein stoisches Volk. Wie der winterharte Ginster im steinigen Boden des Nordens gedieh das Rudel durch den unbeirrbaren Willen für sich und die Generationen nach ihnen einen Ort zu schaffen, der ihren seit jeher gepflegten Traditionen und ihrer stolzen Lebensweise entsprach. Die eigenen Ziele dem Interesse des Rudels und seines Fortbestandes unterzuordnen übten die Thyren schon in ihren Tagen als Welpen. Ihre Aufgaben nahmen daher Rücksicht auf die Einschränkungen durch ihre geringe Größe und Kraft, boten aber stets die Möglichkeit, die eigenen Grenzen zu erproben und sich zu bewähren.

Eine dieser Bewährungsproben hatte Alev gerade hinter sich. Ihr weiches Herz war mehr an dem Souvenirstücken ihrer kurzen Lebensreise gehangen, als sie geahnt hatte. Die Erwachsenen wurden nicht müde in mantraartiger Wiederholung die Geschichte von der Ersetzbarkeit aller irdischen Güter im Unterschied zu den unersetzlichen Werten ihrer Lebensweise zu erzählen.

Die Bande unter den Clannern, ihr Zusammenhalt, ihre Freundschaften und die Fähigkeit in Zeiten der Not und des Mangels füreinander einzustehen, waren die Werte, die sie vor allen anderen Gütern für die nächsten Generationen bewahren wollten.

Die junge Welpe war den Ahnen und Geistern auch dankbar, dass das Rudel fliehen und selbst die Tiere von den Höfen evakuiert werden konnten, bevor die mächtige Welle über Wulfgard zusammenschlug.


Nach vielen Tagen voller Arbeit und mit Hilfe der Verbündeten war das neue Dorf errichtet und die tröstenden Worte der Clanner, die einander noch am Tag der Katastrophe versicherten, dass ihre neuen Hütten die alten Wohnungen übertreffen würden, sollten sich bewahrheiten.

Das Rudel war von einer Aufbruchstimmung erfasst, die Alev die Müdigkeit in den Glieder vergessen ließ, selbst ihren Hunger und den Wunsch schwerelos durch die Tage zu segeln wie die kleinen Schirmchen einer Pusteblume waren der Euphorie über den Neuanfang gewichen.

Thorlav hatte ihr ein neues Heim gezeigt. Der Anblick der leeren Hütte hinterließ aber anders als erwartet einen kleinen Pfotenabdruck in ihrem Herzen, der sie an den Verlust ihres geliebten Dorfes und der kleinen Hütte mit ihren im Schlamm erstarrten und für immer verlorenen Krempel erinnerte. Das Alleinsein mit einem neuen Gefühl war ihr fremd und sie wusste nicht wohin damit. Unempfindlich gegenüber den widersprüchlichen Anwandlungen eines weichen Welpenherzens würde es ohnehin kein Hauch von Schwermut vorbei an Thorlav in die Hütte schaffen.
*

Draußen vor der Tür keimten nach einem allzu kurzen Winter frische Knospen auf dem honiggelben Ginsterstrauch und mit ihnen die Aufforderung fröhlich zu sein. Eine Aufforderung, der sich das unbedarfte Welpenherz nicht lange entziehen konnte …


Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 14 März 2023 19:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alev Wikrah





 Beitrag Verfasst am: 06 Apr 2023 12:15    Titel:
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Inflyttning


Mit den Sorgensteinen im Bauch verhielt es sich wie mit den bösen Geistern in der Hütte:

    "Myt jedem Tag, der vergeht, bekommen sey neue Brottrs und Sisstrs."

Die Geisterwächterin der Wikrah erklärte die Dinge so, dass Alev sie verstehen konnte.

Mit Inflyttning brachten Svala und Adalbrandr ein Ritual aus ihrer Heimat nach Wulfgard, das die bösen Geister aus der Hütte vertreiben und die freundlichen Geister willkommen heißen sollte. Sorgen, Streit und dunkle Gedanken konnten einen anfangs freundlichen Geist verderben und sogar vertreiben, erklärte sie der Welpe und …

    "… eyn Heym, das schützen und wärmen soll, wyrd kalt und trüb." "

Inflyttning sollte die guten Geister für die Hütte bewahren. Alev leuchtete der Vergleich mit den offen stehenden Fenstern, die schlechte Luft hinaus und frische Luft hereinließen genauso ein, wie der Vergleich von Sorgen mit der Kohle, die mit der Zeit überall anhaftete.

Die freundlichen Hausgeister sollten sich wohl in der neuen Hütte fühlen, denn obgleich neu, so lernte die Welpe, waren die Schrecken des Untergangs noch in den Hölzern präsent und die Furcht der scheuen Geister womöglich nicht beruhigt.

*

Alev sehnte den Tag bereits herbei. Es sollte nicht nur ein Fest für die Geister werden ...


Zuletzt bearbeitet von Alev Wikrah am 08 Apr 2023 12:00, insgesamt 2-mal bearbeitet
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