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Die einsame Wüste
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Die einsame Wüste
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Muna





 Beitrag Verfasst am: 24 Mai 2005 08:07    Titel: Die einsame Wüste
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Die öde Wüste von Menek’Ur. Lebensfeindlich, brutal und erbarmungslos. So nannte man sie, so schimpfte man sie, so hassten manche sie. Man sagte in der Wüste könne man nicht überleben. Der einzige Ort hier, war die große Stadt, bewohnt von den Bewohnern der Menekaner. Nur sie konnten hier überleben, so sagten es jedenfalls die Menschen vom anderen Land, doch nicht nur die Bewohner der Stadt konnten hier überleben … auch andere lebten in der tödlichen Wüste. Inmitten dieser heißen Ebenen lebten die Nomaden. Sie hatten es gelernt, zu überleben und mit den Bedingungen innerhalb der Wüste klarzukommen. Sie hatten keine große Aussicht auf eine Zukunft, denn der einzige Gedanke galt dem jetzigen Tag, und der Chance des Überlebens. Sie alle waren Verlorene, und doch gaben sie nicht auf.

Lange hatten die Nomaden keinen Zuwachs mehr bekommen, doch vor wenigen Tagen hatten sie Menekaner gesehen, inmitten der Wüste. Ohne Bewaffnung, nur in Fetzen gekleidet und ohne jeglichen Proviant. Ein Mann und eine Frau, die ein Kind bei sich hatten, welches dem Anschein nach nicht älter als ein paar Stunden war. Sie waren keine von „ihnen“, keine von denen, die sie verstoßen hatten und so nahmen sie sich der Fremden an, führten sie in die Sicherheit ihres Lagers und sicherten das Überleben der drei. Das Kind, es bekam den Namen Muna, kämpfte die nächsten Tage mit dem Tode, und es war alles andere als sicher, ob es den Kampf gewinnen würde. Doch die Naturgeister waren dem Kind gnädig und so überlebte die kleine Muna. Die Zeiten waren hart gewesen und die Neuankömmlinge hatten die ersten Tage große Schwierigkeiten, sich den neuen Lebensbedingungen anzupassen, denen sie nun ausgesetzt waren. Muna stattdessen, sollte das „andere“ Leben niemals kennen lernen. Nie sollte sie die Stadt Menek’Urs sehen und auch deren Bewohner würden wohl niemals eine Rolle in ihrem Leben spielen.

Die Nomaden kümmerten sich sehr fürsorglich um das junge Kind und auch deren Eltern wurden in den ersten Wochen mehr geschont, doch je mehr zeit verstrich, desto mehr wurden auch sie teil der Gemeinschaft der Nomaden. Sie lernten von ihnen, genauso wie es Muna tat. Die Jäger der Nomaden nahmen sich ihrer an, zeigten ihr schon in frühen Kindheitstagen, was sie in der Wüste zu beachten hatte und wie man sich sicher in ihr bewegte, ohne gleich als Mahlzeit für ein Tier zu enden oder an eine der Gefahren zu gelangen. Man brachte ihr bei, wie man sich in der Wüste zurechtfand, wie man in ihr jagte und ihre Spuren richtig deuten konnte. Sie erfuhr, je älter sie wurde, immer mehr über die Plätze der seltenen Oasen und wie man sich mit deren „Bewohnern“ gut stellte, um keinerlei Kämpfe zu provozieren. Denn eines brachte man Muna schnell bei; hier draußen war man nicht höher gestellt als ein Tier und so mussten sich die Nomaden mit den Bewohnern der trockenen Wüste gut stellen.
Von der Weisen Frau des Lagers wurde ihr gelehrt, wie man die Naturgeister, jene Geister die über die Wüste wachten und sie beherrschten, besänftigte und ruhig stellte. Sie lernte, wie man ihre Vorzeichen deutete und man ihren Segen für sich zu Nutze machen konnte und auch, was man ihnen als Opfer darbringen musste, damit man sicher sein konnte, dass sie besänftigt waren.
Man brachte ihr bei, niemals mehr zu erjagen, als sie brauche und wenn sie etwas erlegte, so sagte man ihr, dass sie immer alles von den Opfer ihrer Jagd mit sich nehmen sollte, denn die Wüste besitzt wenig und so soll man dankbar sein für alles, was sie einem schenkt.

So ging es viele Jahre, bis zu Munas 15. Lebensjahr. Sie hatte sich zu einer jungen Jägerin entwickelt und unterstützte die Nomaden so gut es ging, doch die Zeiten waren hart und forderten immer mehr ihren Tribut. Munas Eltern waren bereits seit einigen Jahren gestorben, es war ihnen nie gelungen, sich vollends an das Leben der Nomaden anzupassen und auch andere Mitglieder des Lagers waren der Wüste erlegen. Das Wasser der nahen Oasen wurde knapper, und die Bewohner der Wüste wurden immer aggressiver, ein Überleben wurde schwerer denn je. Und so, kam eines Tages dieser Moment, von dem jeder wusste dass er eines Tages käme, es war an der Zeit sich zu trennen. Die meisten der Nomaden zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen, jeder musste von nun an für sich sorgen, denn für alle zusammen, war nicht genügend Nahrung und Wasser vorhanden. Und wie wenigsten überlebten am Ende, so gut wie alle erlagen dem Hunger oder dem Durst. Und so war auch Muna gezwungen, ihren Weg fortan alleine zu bestreiten.

Die Jahre, die sie nun alleine lebte, hatten sie geprägt. Sie hatte niemanden gehabt mit dem sie gesprochen hatte. Anfangs war dies nicht sehr schlimm gewesen, sie hatte Selbstgespräche geführt, hatte sich Dinge erzählt, doch je mehr Zeit verstrich, desto abgestumpfter wurde ihr Geist. Sie richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf das Überleben des Tages und sie sprach kaum noch. Sie hatte sich an einer der nahen Höhlen in der Wüste niedergelassen, nachdem sie sichergestellt hatte, dass sie sicher war. Im Laufe der Jahre traf sie immer wieder auf andere Menekaner, jene anderen Bewohner. Doch immer war es Muna, die sie sah und nicht umgekehrt. Selten sah sie einer der Menekaner und wenn, dann ging das Treffen meistens nicht ohne Geschrei oder gar Blutvergießen aus. Für Muna waren sie nichts anderes als sie und der Rest der Wüste; Tiere. Sie waren Jagdbeute, wenn es darauf ankommen würde und Muna hatte schon das eine oder andere mal mit dem Gedanken gespielt, eine von diesen Verirrten niederzuringen, doch bisher blieb solch ein Resultat aus.
Die Jahre verstrichen immer mehr und Muna überlebte, sie erweiterte ihre Fähigkeiten. Sie brachte sich selbst bei, Fallen zu stellen und ihre Neugier nahm mit der Zeit zu, denn sie wagte sich immer weiter vor in die Territorien der Wüste, welche sie nicht kannte. Sie blickte kurz hinaus in die weite Ferne und packte ihren Bogen. Es war an der Zeit wieder auf Jagd zu gehen.
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